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Claudi

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Beiträge erstellt von Claudi

  1. Hallo Loop, hallo Dio,

     

    vor 41 Minuten schrieb Dionysos von Enno:

    Diese Mühe sollte man sich dann schon machen, wenn man sich berufen fühlt, negativ, abschätzend oder abwertend zu kommentieren. Nur so hat der Betroffene Autor auch eine Chance, sich konstruktiv mit der Kritik auseinanderzusetzen. 

     

    vor 32 Minuten schrieb loop:

    Vielleicht möchtest du einmal eine "belastbare" Rezension schreiben, die den literaisch/lyrischen Wert diese Textes aufzeigt, anstatt den Text oder besser den Autor wie das eigene Wolfsjunge auf rein emotionaler Ebene zu verteidigen.

     

    sicherlich wären am Text begründete Kritiken auch hier spannend. Nur habt ihr vermutlich vergessen, dass Managarm das Gedicht unter dem Label nur Kommentar gepostet hat? Textkritik gehört hier also nicht hin, es sei denn, Managarm entscheidet sich für eine Änderung des Labels.

     

    LG Claudi

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  2.  

     

    vor 4 Stunden schrieb Carlos:

    Der Duden ist ja nur von ein paar Deutschen gemacht die nicht die Bevölkerung vorher gefragt haben. 

     

    Hallo Carlos,

     

    nein, das stimmt nicht. Entscheidend für die Aufnahme in den Duden ist nicht etwa das, was sich ein paar wenige Leute ausdenken, sondern die Häufigkeit, in der die Wörter tatsächlich verwendet werden.

     

    Auf der Seite der Dudenredaktion kannst du dich darüber informieren, nach welchen Kriterien die Wörter, die in den Duden aufgenommen bzw. wieder entfernt werden, ausgewählt werden. Besonders interessant ist wohl dieser Artikel: Wie kommt ein Wort in den Duden?  

     

    LG Claudi

  3. Hallo @leachim,

     

    die Ähnlichkeit mit Goethes Mignon springt mich im ersten Vers so sehr an, dass ich eigentlich nur enttäuscht sein kann, weil du einem der beliebtesten und meistparodierten Gedichte der Klassik nicht etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hast, um es dann umso treffender zu parodieren. Hier die erste Strophe:

     

    Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
    Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
    Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
    Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
    Kennst du es wohl?
    Dahin! Dahin
    Möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

     

    Da würde sich doch ein ähnlicher Anfang wie der folgende förmlich aufdrängen:

     

    Kennst du das Land, wo die Milliarden blühn

    nein, nicht für jene, die sich hart bemühn,

     

    Zumindest den Versuch, ein bisschen näher an Goethes Versmaß zu bleiben, würde ich mir wünschen, da der Vergleich mit dem Original sich einfach nicht vermeiden lässt. 

     

    LG Claudi

  4. Wow, liebe Sali, und da zweifelst du noch, ob das von dir Gesagte Textarbeit ist?

     

    vor 2 Stunden schrieb SalSeda:

    öhm dieses Label macht mich fertich! WEil ich echt nie weiß ob das was ich dazu sagen möchte angemessen ist,

     

    Ich freue mich sehr, dass du dir so viel Arbeit gemacht hast, meine moderne Ode zu verixen und das Ergebnis zu bewerten. Wie ich sehe, kommt meine Fassung in moderner Sprache gut bei dir weg. Das freut mich umso mehr! Danke!

     

    Ich habe mich bemüht, die Zäsur in den jeweils ersten zwei Versen 1. meist strikt einzuhalten, aber 2. auch für etwas Abwechslung zu sorgen und sie in einigen Versen etwas anders zu gestalten. Mit dem Pfingstochsenwort "Staubsauger" habe ich sie vom Sinn her einfach überschrieben, von der Betonung her aber eingehalten. 

     

    Jetzt noch eine kurze Erklärung zum roten Label. Textarbeit muss bei weitem nicht so ausführlich sein, wie du es hier gezeigt hast. Es würde auch schon ein einziger Satz ausreichen, z.B.:

     

    - Gefällt mir gut, die Idee, eine antike Form in moderne Sprache zu kleiden.

    - Das sind für mich keine asklepiadeischen Strophen. Die Zäsuren teilweise nicht zu beachten, gefällt mir gar nicht.

    - Ich finds lustig, besonders wie der Mann sich vorm Saubermachen drückt.

     

    Wenn dann fünf User:innen jeweils nur so einen Satz schreiben, kommt in der Summe letztlich auch ein gutes Stück Textarbeit zusammen. Also bitte keine Scheu vor dem roten Label! 

     

    Keine Textarbeit wäre dagegen:

     

    - Schönes/schreckliches Gedicht!

    - Gefällt mir gar nicht!

    - Das ist das beste Gedicht, das ich je gelesen habe!

    - Meine Oma kommt immer unangekündigt (gefolgt von einem eigenen Gedicht).

    - Zu viele Rechtschreibfehler! (ohne sie konkret aufzuzeigen) 

     

    Wenn gelobt oder bemängelt wird, soll wenigstens mit einem Argument glaubhaft gemacht werden, dass über das Gedicht nachgedacht wurde. Das kann ein einfaches Beispiel aus dem Text sein, das einem gefallen/nicht gefallen hat, oder eine Begründung für das abgegebene Statement. Es könnte auch nur eine Frage zum Text sein. 

     

    LG Claudi

  5. vor 22 Minuten schrieb loop:

    Ich würde daher auch in S1 den Doppelpunkt unbedingt weglassen. 

     

    Oja, das ist eine sehr gute Idee. Danke dir! Ja, ich glaube, jetzt bin ich ein gutes Stück weiter. Die Teddybärenstrophe scheint mir noch zu geschwätzig, die deutet zu sehr auf eine Ansprache durch den Täter. Die werde ich mir als nächstes vornehmen. Aber das hat keine Eile. Und irgendwann, wenn ich eine Idee habe, wie ich Grauen darstellen kann, ohne auf den abstrakten Begriff zurückgreifen zu müssen, werde ich auch noch die rosig-grauende Hilfskonstruktion ersetzen.

     

    Ich küsse dein Auge.

     

    LG Claudi

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  6. Hi Alex,

     

    vor 10 Stunden schrieb Alexander:

    Himmel, Gesäß und Zwirn erinnert mich an Erhardt. Er nahm halt statt Zwirn, Nähgarn. Zum Rest.... 

     

    oje, das wusste ich nicht. Das Ding ist schon 10 Jahre alt und bis jetzt hat mich niemand gewarnt, dass Heinz Erhardt der Gag auch schon eingefallen war. Hab den Vers jetzt geändert. 

     

    vor 10 Stunden schrieb Alexander:

    Finde ich sehr gelungen und lustig. Hier kann man sich sehr gut selbst ertappen. Wer kennt es nicht?

     

    Dachte ich auch, dass es so ziemlich jeder nachempfinden und sich selbstironisch darüber amüsieren kann. Lé offenbar nicht. Da bin ich froh, dass ich bei dir Glück hatte und dir das Gedicht gefällt.

     

    Hi Lé,

     

    vor 3 Stunden schrieb Létranger:

    ob dir die Strophen metrisch voll gelungen sind, kann ich nicht gänzlich beurteilen. 

     

    oh, da bin ich ganz optimistisch, nachdem du das Metrum einwandfrei ixen konntest. Tut mir leid, dass ich ansonsten deinen Nerv nicht getroffen habe. 

     

    Danke euch beiden für eure Kommentare!

     

    LG Claudi

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  7.  

     

    Oma kommt zu Besuch. Putzen ist angesagt.
    Mutterseelenallein steh ich im Trümmerfeld:
    Wäsche türmt sich am Boden
    Zwischen Akten, Geschirr und Müll.

    Voller Beutel im Staubsauger und kein Ersatz!
    Männe muss sich ins Bett legen: Ein Schnupfen droht.
    Siegessicher und hämisch
    Grinst der innere Schweinehund.

    Fünf Minuten vor zwölf - immer noch Chaos pur
    Rings umher, so ein Mist! Oma ruft an: Mein Schatz,
    Heute bin ich verhindert,
    Kann erst morgen.
     Ich liebe sie!

     

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  8. Liebe Loop,

     

    vor 19 Stunden schrieb loop:

    Ich hoffe, du findest es nicht zu offensiv und ich habe nicht zu viel verdorben!

     

    deine Version zeigt deine Interpretation meiner Bilder, was natürlich ein deutliches Feedback deines Lesens ist, aber nicht mehr viel mit meiner Absicht zu tun hat. Vor allem hatte ich ja die falsch verstandene Strophe mit den "fein säuberlich" aufgereihten Sätzen als sehr geeignet für das Thema empfunden und gar nicht die Absicht, eine sapphische Strophe daraus zu machen. Nein, wenn ich das gewollt hätte ... hätte ich es längst gemacht und dann das Gedicht als Sapphische Strophe getaggt. 

     

    Die Form wollte ich schon so haben. Aber wenn wir jetzt doch (ganz allgemein) bei der "richtigen" Form gelandet sind, würde ich auch nicht in jedem Vers die ursprüngliche Zäsur wählen. Etwas variieren würde ich da sowieo, vor allem aber, wie Ferdi auch anregt, die Sätze tendenziell mehr von Versmitte zu Versmitte laufen lassen. 

     

    Hier will ich diese freiere Bewegung aber, wie gesagt, gar nicht. Inhaltlich war mir wichtig: Das Gebet kann man sich  so vorstellen, wie du es zeigst, das ist in meiner offenen Darstellung durchaus möglich. Meine favorisierte Version findet aber in deiner Darstellung keinen Raum mehr. Hier kommt der Impuls nicht vom Täter, sondern das Kind wendet sich an Gott, weil es keinen Menschen hat, dem es sich anvertrauen kann. Das ist mein Hauptthema hier. Eigentlich sollte es heißen "Erlöse mich von dem Bösen" (einschließlich der Möglichkeit: lass ihn sterben), ich wollte nur das Vaterunser nicht verändern. Vielleicht sollte ich das aber. 

     

    vor 19 Stunden schrieb loop:

    Nachdem ich mich jetzt doch intensiv mit dem Text beschäftigt habe, scheint er mir doch recht klischeebeladen

     

    Mein Eindruck ist, dass du das Klischeehafte dadurch, dass du ausformuliert hast, was bei mir nur leicht angedeutet war, verstärkt hast. 

     

    Ach ja,

     

    Zitat

    Bei S1 fand ich letztlich, dass die  Aufforderung: "Hüll dich in Schweigen" von einem Kind kaum verstanden werden würde. 

     

    Das ist ja gerade das Perfide. Das ist die pathetische "Odensprache", die für die nach außen errichtete Fassade der Ehrenhafigkeit steht und ebenso wenig kindgerecht ist wie die Handlung des Täters.

     

    Danke für dein Einfühlen und verstechnisches Mitdenken! Deine Lesart hat mir klargemacht, wo ich ansetzen müsste, um nicht missverstanden zu werden.

    Die aktuelle Fassung gefällt mir jetzt ganz gut.

     

    LG Claudi

  9. Danke, liebe Liara, es müsste allerdings die Form XxxXx haben. Ich bin momentan wieder völlig raus und muss da nochmal neu ran. Hatte schon überlegt, immer "Hüll dich in Schweigen" als letzten Vers zu nehmen, brauche aber wohl noch ein Weilchen, um mich zu entscheiden.

     

    Heute gefiele mir für das Kleid: Hüllt sich in Schweigen.

     

    LG Claudi

  10. vor 7 Stunden schrieb Nesselröschen:

    dein Gedicht habe ich auch bewundert, konnte aber nichts zur Textarbeit beitragen.

     

    Konntest du, liebe Nessi, die Bilder sind bei dir offenbar haargenau so angekommen, wie von mir beabsichtigt. Aber wie hätte ich das wissen können ohne dein ausführliches Feedback? Danke auch dir, das war sehr hilfreich für mich.

     

    Als Ersatz für den letzten Vers in S3 fällt mir zur Zeit nur noch Kokolores ein. Das Nicken ist weg, aber was da letztlich stehen soll, muss sich noch entwickeln. 

     

    LG Claudi

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  11. vor 5 Stunden schrieb Létranger:

    Auf die Gefahr hin, verwarnt zu werden, folgender Kommentar:

    "In der zweiten Zeile scheint  ein Wort zu fehlen; dafür ist der Punkt verkehrt."

     

    Hallo Lé,

     

    ich antworte mal einfach von Mensch zu Mensch. Wer sollte dich wegen eines Hinweises auf vermeintliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler verwarnen wollen? Wenn so ein vermeintlicher Fehler höflich hinterfragt wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Autor/eine Autorin etwas dagegen haben könnte, auch nicht unter dem grünen Label. Allerdings würde ich erwarten, dass der Hinweis nicht als Denksportaufgabe, sondern konkret formuliert wird.

     

    War ja hier offensichtlich kein Fehler, sondern Absicht des Autors. Also alles geklärt und nichts Schlimmes passiert. 

     

    Hallo David,

     

    vor 1 Stunde schrieb DavidPessoa:

    Gut, wie gesagt, ich habe eingeräumt, dass ich den Sinn des grünen Labels vielleicht nicht ganz verstanden habe. Ich werde mich diesbezüglich nochmal erkundigen

     

    doch, hast du. Ich gehe auch davon aus, dass du einen direkten freundlichen Hinweis auf einen evtl. Tippfehler einfach zur Kenntnis nehmen und beantworten würdest. Könnte ja theoretisch immer mal sein, dass man sich vertippt hat. Du musst dich hier aber auf keinen Fall rechtfertigen. Wenn ein Text von dir so beabsichtigt war, wie er dasteht, reicht eine kurze Rückmeldung und der Fokus liegt wieder ungestört auf dem Inhalt.

     

    So denke ich darüber und nehme an, dass wir dazu nicht extra das Moderationsteam zusammentrommeln müssen?

     

    Was hieltet ihr beiden davon, den langen Dialog einfach ganz unbürokratisch wieder zu löschen? Dann mach ich das mit meinem Senf hier ebenfalls.

     

    LG Claudi

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  12. vor 4 Minuten schrieb SalSeda:

    Es ist ja aber dein Gedicht und deswegen muss es für dich passen, nicht alles was man früher geschrieben hat muss reformiert werden, man kann auch statt einer Komplettsanierung ein neues schreiben.

    ob das jetzt hilfreich war, weiß ich auch nicht. 

     

    Danke, Sali! Die Urfassung bleibt mir ja sowieso erhalten. Ob ich sie später nochmal öffentlich ausstelle, ist eine andere Frage. Sie nach neuem Entwicklungsstand zu überarbeiten, schadet ja nicht. Selbst wenn es misslingen sollte, wäre es eine hilfreiche Übung. Und klar könnte auch ein ganz neues Gedicht entstehen. Das geht mir oft so, wenn ich ein Thema nochmal neu überdenke. Aber die Resonanz der Leser:innen ist mir wichtig, selbstredend auch deine. 

     

    LG Claudi

  13. vor 8 Minuten schrieb Liara:

    "Lügengeschichte" ist übrigens der einzige Ausdruck, der mir in deinem Gedicht nicht so gefällt. Kann es aber nicht wirklich erklären.

     Hm, das Lügengebäude war eine andere Sache. Es sollte die nach außen errichtete Fassade der heilen Familie entlarven. Fand es ja zu erklärend und hab es deshalb entfernt. Die Lügengeschichte ist allerdings Wortlaut der Mutter, die das düstere Geheimnis um jeden Preis gewahrt wissen will und dafür das eigene Kind der Lüge bezichtigt. Das sind authentische Tatsachen. Was aber nicht heißen will, dass ich den Entwurf unbedingt weiterverfolgen möchte. Das war jetzt nur gerade ein Einfall, den ich loswerden wollte.

  14. vor 15 Minuten schrieb Létranger:

    Das "Grauen" gefällt mir deshalb nicht, weil es praktisch eine Empfindung vorgibt, so als schriebest du "wie grauenhaft!".

    Stimmt, das ist eine Wertung, die am besten vom Kind selbst käme. Ich spinne gerade in diese Richtung und es wäre dann ein völlig anderer Text. Nur mal in Kladde geschwafelt als andere Idee:

     

    Niemand außer Gott und dem Teddybären

    hört mich: Nicht die Lehrerin, nicht der Pastor.

    Selbst die Mama schimpft. Mein Geheimnis nennt sie

    Lügengeschichte.

  15. Hallo ihr Lieben!

     

    @Létranger

    Zitat

    Inhaltlich hab ich dich bisher noch nicht so gelesen - so dunkel und gleichzeitig auch so offen.

     

    Dunkel ist halt das Thema, offen sollte es nicht sein. Falls beim Lesen der leiseste Zweifel bliebe, worum es hier geht, würde ich den Text als gescheitert ansehen. Das war allerdings bisher nicht der Fall.

     

    Die Strophenform spielt eigentlich keine Rolle, jedenfalls nicht als sapphische Strophe, wie sie in der Antike und von zahlreichen Dichtern der Neuzeit verwendet wurde. Ich hatte aus purer Unwissenheit lediglich das Metrum als Gefäß für den Inhalt benutzt, ohne erkannt zu haben, was die Form eigentlich auszeichnet. Im Nachhinein fand ich diese "missbräuchliche" Verwendung dann aber sehr passend zum Thema Kindesmissbrauch. Kann aber gut sein, dass ich mir das nach der Panne schöngeredet habe.

     

    Liara hat sich das Gedicht nicht gewünscht. Ich weiß aber, dass sie es kennt und verstehe ihr Danke-Like als Dank dafür, nicht geschwiegen zu haben. Nein, liebe @Liara, das auferlegte Schweigen und das Wegschauen/Weghören der Mitmenschen ist für die Opfer meist schlimmer als der Missbrauch. Als Autorin werde ich nicht schweigen, auch wenn ich sonst keine traurigen Themen bearbeite. Hier kommt Schweigen für mich nicht infrage! 

     

    vor 21 Stunden schrieb Létranger:

    Einzig das "Grauen" im zweiten Vers erscheint mir ein wenig direkt; nur weiß ich bisher nicht, was ich stattdessen schriebe, vielleicht "ein Schatten".

     

    Zu direkt kann es für mich nicht sein, evtl. habe ich es mit der Führung der Leser aber übertrieben. Das Farbenspiel "rosa verkleidetes Grauen" scheint mir mittlerweile zu aufgesetzt und gekünstelt. Die Schamgardinen empfand ich nach neuerlichem Lesen als stilistischen Fehlgriff und habe sie vorläufig durch Tüllgardinen ersetzt. Das Lügengebäude habe ich auch entfernt. Ich fürchte, damit war ich nah dran, die Intelligenz der Leser:innen zu beleidigen.

     

    @ferdi:

     

    Das Gedicht ist schon alt. Wie oben bei Lé schon gesagt, wusste ich damals zu wenig über die Strophe. Wenn ich es jetzt mal drastisch überspitze, habe ich die Sätze in ihrer Freiheit beschnitten, indem ich sie strikt innerhalb der Versgrenzen gehalten habe. Die Außenansicht: alles fein säuberlich geordnet. Andererseits habe ich im Versinneren permanent die Zäsur überschrieben, die Grenzen missachtet. Man könnte sagen, aus reiner Stümperei habe ich der Strophe die gleiche Gewalt angetan, die ich inhaltlich behandle. 

     

    Inzwischen weiß ich es besser und würde das absichtlich nicht nochmal versuchen. 

     

    @Sternwanderer,

    Zitat

    doch was ich sehe ist: dass man die Schlussverse als eine Einheit für sich sehen kann

      

    ja, das war der Plan, obwohl auch das von der Strophenform ursprünglich nicht vorgesehen war. Ich überlege gerade, in den abgesetzten Schlussversen näher am Titel zu bleiben und hab das in der dritten Strophe schon mal versucht.

     

    @loop,

    Zitat

    Aber dieser Text überzeugt mich in seiner Behutsamkeit an das Thema heranzugehen und der prosanahe Vers ohne Reim und ohne Hauruck-Gestaltung ist für mein Empfinden sehr passend.

     

    freut mich, dass der Text so behutsam bei dir ankommt. Die Schwierigkeit bei dem sensiblen Thema ist ja auch, dennoch deutlich genug zu bleiben. Ich werde da nochmal rangehen, habe ja schon einiges rausgeschmissen, und bin gespannt, wohin sich der Text dank eurer Rückmeldungen noch entwickelt. Die Deutlichkeit sollte dabei allerdings nicht verschwimmen.

     

    Was mich vor allem interessiert und bisher nur leicht gestreift wurde : Wie verständlich sind die gewählten Bilder? Was bewirken sie, welche Assoziationen wecken sie? Führen sie in die beabsichtigte Richtung oder auf Abwege?

     

    Euch allen vielen Dank für euer Feedback sowie für die vielen Likes!

     

    LG Claudi

  16.  

     

    Traumgetüncht im rosigen Ton des Lächelns
    Schleicht bei Nacht das Grauen ins Kinderzimmer.
    Stickig wirds und kalt, wenn die Stimme flüstert.
    Hüll dich in Schweigen.

    Nachtgebet: Erlöse mich von dem Bösen.
    Schlaf, Prinzessin, Teddy bewacht dich, träum schön;
    Schau nicht in die Kammer der Hirngespinste.
    Hüll dich in Schweigen.

    Vor dem Fenster bauschen sich Tüllgardinen.
    Leute gehn vorbei: Ein gepflegter Rasen,
    Rüschenkleidchen, säuberlich auf der Leine,
    Hüllt sich in Schweigen.

     

     

    alte S3:

    Vor dem Fenster bauschen sich Schamgardinen.
    Leute gehn vorüber: gepflegter Rasen,
    Rüschenkleidchen säuberlich auf der Leine.
    Lügengebäude.

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  17. Liebe Letreo,

     

    hach, bei dir komme ich gerne zum Lesen vorbei! Deine mit Charme und Witz, reinen Reimen und feinem Metrum locker-flockig aufgetischten Schmankerl sind immer ein Genuss. Auch dieses wieder. Das musste einfach mal gesagt werden!

     

    LG Claudi

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  18. Hallo Mahibul,

     

    da hattest du eine schöne Idee mit den verschiedenen Farben. Vielleicht könnte man sie noch etwas mehr bündeln und etwas gezielter auf das Hauptthema lenken. Ich spinne mal ein bisschen und lasse einige Gedanken von dir beiseite, nur als kleine Anregung:

     

    Schwarz, schwarz

    ist die Nacht

    ohne deine Nähe.

     

    Grau, grau

    ist der Tag

    ohne Kuss von dir.

     

    Rot, rot,

    meine Augen,

    weil ich dich vermisse.

     

    Grün, grün

    ist die Hoffnung,

    dass du wiederkommst.

     

    Blau, blau

    strahlt der Himmel,

    wenn du mich dann küsst.

     

    LG Claudi

  19. vor 44 Minuten schrieb SalSeda:

    z.B. könnte man sagen diese Anführungszeichen sind bewusst gesetzt um die Rede noch zu unterstreichen  beim:

     

    "Du

     

    Weiß nicht, ich dachte eher an ein Versehen. Würde sie lieber löschen. Zu viel Zeichenbrimborium behindert mich nur beim Erfassen und Genießen der witzigen Situation.

     

    Liebe Rita,

     

    superlustig, die unbeugsame Rede der Wespe, wie man sie von besonders uneinsichtigen Zeitgenossen ja auch kennt. Was mich unnötig viel Denkarbeit gekostet hat, war das unvermittelt hereinbrechende "pha", bei dem ich nicht wusste, ob es wegen der fehlenden einleitenden Anführungsstriche den Rest einer bestimmten Redewendung oder den Ausruf "pah" darstellen soll. Ich schätze, du meintest letzteres (evtl. auf wespisch?), hätte hier für meinen persönlichen Geschmack eher zu einem "Püh" tendiert und die Entdeckung der misslichen Lage noch um eine Verslänge verzögert:

     

    "Püh!",

     

    meint die Wespe,

    ihr Abdomen wiegend,

    auf dem Rücken liegend

    unterm umgedrehten Wasserglas.

     

     "Ich sag dir was:

     

    Du kannst mich gar nicht kriegen.

    Ich wollt schon länger nicht mehr fliegen

    und außerdem schon immer mal hier liegen ..."

     

    Ist aber, wie gesagt, nur meine persönliche Vorliebe. Ich habe mich jedenfalls bestens amüsiert!

     

    LG Claudi

  20.  

    Vollkommenheit umfängt und trägt mich

    hinauf ins Licht, der Südwind kitzelt

    mich unterm Bauch, ich hör ihn raunen

    und atme Zuversicht: Willkommen

    im Paradies, du kleiner Schmierfink!

    Die Flucht aus dem Gedankenkäfig

    gelang, mehr brauchst du nicht zum Fliegen.

    Vollkommenheit umfängt und trägt dich.

     

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  21. Hallo Alex,

     

    was mir in der Überschrift sofort ins Auge fiel, war der merkwürdige Apostroph bei "soll", der da nicht hingehört. Auch bei "heut" müsste keiner stehen, da ist er aber wenigstens nicht falsch. Das Zeichen, das du verwendest, ist ein Akzent-Zeichen, das eigentlich über einen Vokal gesetzt wird, zwischen zwei Buchstaben aber unnötig viel Platz einnimmt. Das richtige Zeichen für den Apostroph findest du auf der #-Taste.

     

    Da habe ich jetzt viel über ein klitzekleines Zeichen geschrieben. Sooo wichtig ist es gar nicht, aber da ich nun mal damit angefangen hatte, wollte ich es auch vernünftig erklären. Wie ich gesehen habe, schreibst du gerne Reimgedichte und wie es aussieht, hast du dich noch nicht mit Metrik beschäftigt? Ich zeichne mal in deiner ersten Strophe die betonten Silben ein, wie ich sie lesen würde und korrigiere noch ein paar kleine Rechtschreibfehler:

     

    Wen soll ich aus Liebe fressen,

    bevor er mir den Magen kehrt?

    Wen soll ich schon heute vergessen,

    bevor er mir mich das Erinnern lehrt?

    Wen soll ich im Frieden vertreiben,

    bevor er sich meinem Schlachtfeld hert?

    Und für wen soll ich in Treue schweigen,

    bevor er sich mit gen wehrt?

     

    Könnte sein, dass du dir die Betonungen anders gedacht hattest. Am besten, du sagst mal, ob meine Mäkeleien eine Hilfe für dich sind und ob du Interesse hast, an diesem Text zu arbeiten, damit er sich auch vom Leser wie ein Reimgedicht lesen lässt.

     

    Bei Interesse kannst du auch gerne mal in unseren Übungsfaden reinschauen.

     

    LG Claudi

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  22. Hallo Lé,

     

    spannende Interpretationen lese ich hier. Da hast du dir ja wieder was Interessantes einfallen lassen. Meine Deutung:

     

    Zweifel

    hat man mir übergezogen - haben die Leser
    als zweites Fell - mir, dem Gedicht, übergezogen

     

    frag den hier - den Zeugen - den Autor
    wer ist dies ungefragt geborene 
    Geschöpf mit meinem Namen

     

    er weiß es nicht

     

    man hat ihn angeklagt
    immer wieder beschuldigt 
    zugesehen zu haben
    wie Unrecht geschieht
    viele Male
    verurteilt ist er
    Zeuge zu bleiben 
    lebenslänglich 

     

    frag den mal
    was drin steckt 
    im Fell

     

    LG Claudi

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  23. Hallo @Carlos,

     

    uiuiui, du lobst mich aber zu doll hier. So ein Späßchen gönne ich mir zwischendurch gerne mal. Von meisterlich würde ich bei dieser kleinen Reimübung aber nicht reden wollen. Freut mich, dass du genussvoll schmunzeln konntest.

     

    Liebe @Rita Lin,

     

    ich hoffe, du konntest dein Frühstück noch genießen, bevor du das Gedicht gelesen hast. 

     

    vor 14 Stunden schrieb Rita Lin:

    Nun weiß ich auch, welchen Weg heute bei mir die Scheibe Graubrot mit Frischkäse und die drei Tassen Kaffee wählen können. Ich hoffe, sie nehmen den üblichen.

     

    Wenn du die Buletten, die Torte und die Liköre weggelassen hast, dürfte das wohl gutgegangen sein. Schön, dass du Spaß am morgendlichen Anschauungsunterricht hattest.

     

    Hallo @Pegasus,

     

    freut mich, dass du so herrlich lachen konntest und mir das mitgeteilt hast.

     

    Vielen Dank für euren bekömmlichen Senf zu dieser Mahlzeit!

     

    LG Claudi

     

  24. „Du erledigst den Fasan,
    ich den Ziegenkäse,“
    sprach der letzte heile Zahn
    zur Gebissprothese.

    „Aber mal ein bisschen flott,“
    rief die Speicheldrüse,
    „doch serviert mir das Kompott
    nicht mit dem Gemüse!“

    „Keinen Schweinebraten mehr!“,
    zeterte die Galle,
    „denn mein Magazin ist leer
    und der Saft ist alle.“

    Das Zwölffingerdarmgeschwür
    sprach zum vollen Magen:
    „Zwei von den Buletten hier
    kann ich noch vertragen;

    doch das Sahnetortenstück
    und die drei Liköre
    sende lieber mal zurück
    an die Speiseröhre.

    Übergibt sie dann der Mund
    auf die neuen Schuhe,
    ist die Speiseröhre wund
    und wir haben Ruhe!“

    Und der Magen rülpste: „Gut,
    also meinetwegen,“
    doch da kam ihm eine Flut
    Moselwein entgegen.

    Da begann mit einem Mal
    sich der Darm zu blähen.
    Nur dem Blinddarm war’s egal,
    denn er kann nicht sehen.

    Doch die Leber war pikiert
    und bemerkte böse:
    „Wer von euch macht ungeniert
    so ein Mordsgetöse?“

    Der Ertappte brummte barsch:
    „Nur noch einen Meter,
    und der ehrenwerte Arsch
    hat den schwarzen Peter.“

    Dieser rief: „Ich bin bereit,
    schick's mir per Depesche!“
    Und so endete der Streit
    in der Unterwäsche.
     

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