Zum Inhalt springen

Thomkrates

Autor
  • Gesamte Inhalte

    810
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Thomkrates

  1. Hallo Federtanz, Die Rubrik trifft die Stimmung des Textes, die zweifelnde Weise der Beschreibung von innerer Befindlichkeit wird klar mit jeder Zeile verspürt. Es klingt mir in solcher Stimmung stets eine sich selbst bremsende Resignation heraus, die im Leid die Anklage führt und sich ohne Hoffnung wohl zu fühlen scheint, weil die Worte so geschliffen eloquent gewählt sind, quasi eine wohlige Badewanne mit mehrfach gebrauchtem Wasser. Meins ist das nicht. Aber da sich neuerdings ein Lyrisches Ich darauf ausruhen kann, sei es von vielen durchgewunken und sogar verehrt. Da ändert es auch wenig, wenn manche, nicht nur Ich, konstatieren, dass die Literatur nicht dadurch zur Güte wird, daß sie sich immer wieder in ihrer Depression badet. Und die Verehrung für suizidal geendete Literaten hat auch eine gewisse Tradition der Verkennung. Manches Leid muss nicht zur Schau getragen werden, um uns mit Gleichgesinnten zu verbünden, sondern angenommen und damit gegangen werden, weil selbst Therapie nicht zu helfen im Stande ist. Derjenige ist erwachsen, der mit dem Leiden wächst und so herauswächst aus ihm, wie wenn er einfach aus der Badewanne steigt und frisches Wasser rein lässt. Das gilt sowohl für das LI als auch die Autorin. Herzlich, Thomkrates
  2. Hallo maerC, Das ist nicht nur schön und bissig treffend (obwohl ich Markus Lanz respektiere), das ist, in seinem Wortetanz, schon genial zu nennen. Herzlich, Thomkrates
  3. Thomkrates

    Die Bemühung II

    Wer sich nicht um Weisheit bemüht, wird, bei einem Krieg, sich auf eine Seite schlagen und sich am Kriegsgetrommel beteiligen, weil er die Stille des Friedens nicht kennt, der ihm die Demut der Liebe verleiht und der die Trommeln des Krieges verachtet, die jede Seite des Krieges eifrig beschlägt.
  4. Das Leben ist ein heitres Ringen, da jeder sucht das eigene Singen, und jeder singt auf seine Weise und sucht den Ton im Stillen, leise. Nun sage nicht, so mancher kann's nicht recht, das Singen und den Tanz, denn merke, dass die allermeisten sich doch das Gute wollen leisten und dass dies Gute liegt im Selbst, das dich und du recht innig wählst, weil doch die eigene Kunst die beste da sie verzaubert sich zum Feste. Und somit schauen die meisten Leute auch auf das Gute, meist auch heute, denn jeder tut, was er so kann, der eine jetzt, der andere dann; dem einen froh, dem andere kaum, und selten nur ein Welthit-Traum, der eine, wieder und auch wieder, singt schön Zuhause seine Lieder und bleibt, auch ohne einen Hit, dem Leben nicht und niemand quitt, da er, in seinem zarten Singen, nicht jene Beute will erringen, doch mehr genießen, was er kann und wohlig fühlen sich sodann, doch auch sich steten Sinn versichern, dass ihn der eigne Klang läst kichern.
  5. Lieber @Herbert Kaiser, ja. Wenn es um Wahrheit geht, bedarf es noch nicht eines faschistischen Zusammenhangs, es genügt im Kriegsfall, wie aktuell, die Positionierung auf einer der beiden Seiten der Kriegsparteien, um einen Krieg anzuschüren. Wahrheit sieht die Lügen auf beiden Seiten und kann sich daher gedanklich und ethisch aus dem Krieg halten. Alle anderen lassen sich in den Krieg hineinziehen und am Getrommel teilnehmen. Das war die Aussage des Textes. Herzlich, Thomkrates
  6. Lieber Herbert, @Herbert Kaiser, auf die Idee des Zynismus bin ich jetzt nicht gekommen und ich will gerne prüfen, ob das irgendwie der Fall ist in diesem Text. Der Widerstand in besagter, dunkler Zeit, Herbert, gehörte ja zu denen, die nachdachten, reflektierten und über Wahrheit philosophierten, ganz gewiss, denn wer offenen Herzens die Zeit betrachtet und besonders diese damals, der muss in den Widerstand gehen. Diese Persönlichkeiten bemühen sich ja um Wahrheit. Und ich spreche in meinem Text von denen, die sich * nicht * um Wahrheit bemühen. Ich glaube, Herbert, du hast meinen Text nicht ganz richtig aufgefasst, denn ich spreche ja nicht von den Leuten, die das Unheil und die Lüge durchschauen, sondern von jenen, die das nicht tun. Von daher sehe ich hier keinen Zynismus meinerseits. Herzlich, Thomkrates
  7. Thomkrates

    Die Bemühung I

    Wer sich nicht um Wahrheit bemüht, steht bei einem Krieg, wie dumm vor diesem und wird sich in ihn fügen, weil die Lügen die Sprache beherrschen werden, die er nicht durchschaut.
  8. Hallo Miserabelle, Pinienduft, Schattengeflüster, Felsglut Lieder, gleisendes Licht der Brandung, Schleier der Nacht, wandelnden Blick der Gezeiten, Tagesgeschehen... Karl Popper, der Philosoph, sagte einmal in Richtung Literatur, dass zu viel Phantasie auf Kosten des Verständnis geht und dies einer Demokratie abträglich sei. Ich weiß eigentlich nicht, was man von der Vielzahl mehrdeutiger Metaphern hat, außer, dass es ein schönes Versteckspiel bedeutet. Bis jetzt hat mich noch keiner überzeugt, dass Phantasie zur Selbsterkenntnis beiträgt. Was findet sich im phantasievollen Schreiben anderes als der eigene ungeordnete psychische Nebel? Bitte verstehe das nicht falsch, die Phantasie ist sehr wohl die Mutter der Einbildung, aber damit auch der Selbsttäuschung. Mein Weg des Schreibens ist das nicht, ich fühle mich im Nebel einfach nicht so wohl, wie in der Klarheit. Das Problem ist, dass diese Angelegenheit keine Frage des Beliebens ist oder der Toleranz, denn wir haben zum Beispiel alle eine Haltung zum Krieg, z.B in der Ukraine. Und daher auch eine Verantwortung, demokratisch gesehen, wobei wir wieder bei Popper wären. Herzlich, Thomkrates
  9. So manche Freunde guter Worte, die wohl gewählt, von edler Sorte und rhythmisch fließen, mit dem Finger, und hin und her, wie Pendeldinger, erlauben sich nur selten, wahrlich, die offenen Fragen, kaum beharrlich. Und so vertrocknet offene Weite durch einen sand'gen Geist, der leide, und auch nur staubig bleibt das Herz, das mehr, nach Ruhm und seinem Nerz bestrebt, dem Freund der Worte spricht und der ob offener Fragen sticht: Was ist das Wahre in den Worten? Wann endet all des Menschen morden? Was hatte Sokrates zu sagen? Was wollte Jesus für uns wagen? Was ist gerecht? Was tiefer Sinn auch jener Freiheit des Ich-Bin? Nun teste, was die Freunde meinen und trenn die groben von den feinen, erhöre deren Glanz und Leuchten, doch auch, wenn sie dich scheuchten und zeigen, dass sie noch nicht wissen, was Liebe ist, die sie vermissen. Denn darum winden sich die meisten, da durch die Form des Worts vereisten sie jenen warmen, klaren Sinn, der in der Seele spürt Gewinn des Wortes, das mit Sinn erweist, dass Liebe Wahrheit tief beweist. Die andren Freunde säuselnd rauschen auf Federnböden hin ins Bauschen hinauf in Himmelnebel, wolkenweis, mit jenen Schäumen, voll im Preis des Grolles, ob der Fragen, treffend, wie Hunde in die Winde kleffend, bereit zum Biss, mit spitzen Zähnen, die Fragen deren Frieden nehmen. Denn was der Freund der Worte träumt recht unbewusst voll Drang ihm schäumt des Eigenen Wertes Sinn ganz auf: er lässt der Schäume Kraft den Lauf, - statt dass er fragt und öffnet weit vertrauensvoll sich Wort und Zeit. So bleibt der Freund des Worts gewöhnlich recht unverständig, unversöhnlich, verloren in den Wolkenbildern und ohne Leid der Welt zu mildern, da ohne Fragen, nur verschlossen der Freund bleibt tieferem Sinn verdrossen.
  10. Lieber Anaxi, Ich finde es schön und wesentlich, dass du dich solchen Themen lyrisch annimmst. Ich neige auch dazu. Es bedarf wohl etwas Mut und Aufrichtigkeit, immer wieder, um ehrlich zu prüfen, wo man selbst steht. Vieles ist anderswo schon gesagt, hier etwas Neues zu schaffen bleibt eine Herausforderung. Herzlichen Gruß, Thomkrates
  11. Thomkrates

    Der Eitle und der Kluge

    Der Eitle wird den Klugen verachten und dessen Worte missdeuten, da der Eitle die Wahrheit schon kennt.
  12. Ein Vater nicht liebte sein Kind und schrie es des öfteren an, betrachtete es als Besitz und verbat sich ein heilsames Wort; das Kind vibrierte im Schall und folgte traurig dem Hass als später die Prediger kamen.
  13. Thomkrates

    Geist

    Geist, gewöhnlich vollkommen, sucht nörgelnd nach Lücken und Fehlern, Unvollkommenheit tragisch bei sich nicht erkannt.
  14. Wer nicht zufrieden im Herz-Geist Leben und Welten betrachtet, wird wohl, hart mit sich, andere besprengen mit Schuld.
  15. Lieber @Carlos, lieber @Tristanhirte, diese Zeilen sprechen inhaltlich von jenem Geschehen, das sich einstellt, wenn psychologische Verdrängungen (Schatten) durch Sprache und Worte angerührt werden, ohne Absicht (Unschuld), und dabei Ärger oder Hass (Feuer) die Folge sein können. Häufig in aufgeregten Gesprächen zu beobachten. Herzlich und Dank fürs Kommentieren, Thomkrates
  16. Wo ein paar Worte auf Schatten des Geistes treffend erscheinen, wird, mit Unschuld erhitzt, Schatten zum Feuer entflammt.
  17. Lieber JoVo, @JoVo, ja, wenn einem durch das Ego nicht das Lachen im Halse stecken bleibt. Aber richtig: Humor kann harmlosere Varianten des Ego gut nehmen. Herzlich, Thomkrates
  18. Liebe Hera @Hera Klit, um zu wissen, was das Gute ist, muss man wissen, was das weniger Gute ist. Das Ego ist die störrische Variante des Ich, wir müssen über beides sprechen und nachdenken. Herzlich, Thomkrates Lieber Herbert, @Herbert Kaiser das Ego ist sehr real, auch wenn es zum großen Teil aus Schattenkräften besteht. Aber die haben es in sich. Herzlich, Thomkrates
  19. Liebe Ilona, Ein produktiver Text, der motivieren will zur Wachheit, da alles schon eingeschlafen scheint. Leider suchen Menschen auch verschieden, was in diesen Text nicht berücksichtigt scheint, da stillschweigend angenommen wird, Suche sei gleich Suche. Und gerade der Generationenabstand lässt anders suchen. Der Text gefällt durch seine Nähe zum wirklichen Leben. Herzlich, Thomkrates
  20. Ego ist Schein Ego meint Nein Ego unfein einsam allein. Ego unwahr Ego unklar Ego besah was nicht geschah. * Trunken vor Neid Niemals verzeiht Bereitend das Leid Lachend allzeit. Froh niemals echt Roh noch und schlecht Eitel gerecht, Nächte durchzecht. * Kleinlich und eng Peinlich und streng Vorn im Gedräng' Will gern erhäng'n. Kann nicht verzeihn Ist meist gemein Stellt auch ein Bein Ego ist Schein.
  21. Mensch Heiko, das umspannende durchdringende Bewusstsein, natürlich! Hat allerdings eine Silbe zu viel. Herzlich, Thomkrates
  22. Ja, liebe Juls, wenn Ich nicht Ego meint. Herzlich, Thomkrates
  23. Da sein Wahr sein Klar sein Nah sein So sein Froh sein Wo sein Loh sein * Sinn sein Kinn sein Stimm' sein Inn sein Fluss sein Kuss sein Muss sein Nuss sein * Hier sein Jetzt sein Bei sein Mit sein Wer sein Was sein Wie sein Da sein.
  24. Thomkrates

    Herbstsonne

    Liebe Juls, Ich lächle dir zu, und es gilt dir und dem Lyrischen und dem Literarischen Ich.😀 Herzlich, Thomkrates
  25. Liebe Autorin, Weise Fragen, kurz und knapp. Ich lese gerade ein passendes Buch dazu: Wie man wird, was man ist. Memoiren eines Psychotherapeuten. Irvin D. Yalom. Darin anschaulich die erzählende Selbstbetrachtung eines 85-jährigen. Warm, wohlwollend, weise und anschaulich. Ab und an findet man sich darin wieder. Herzlich, Thomkrates
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.