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Den Himmel halten: Teil 5


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Ein kurzes Schweigen breitete sich aus, das von ratlosen Gesichtsausdrücken begleitet wurde. „Zu Smitti können wir heute nicht mehr zurück, so viel steht fest!“ Fing Martha an, die Situation zu analysieren “Da wird Jack eventuell hingehen, um seine Wut zu ertränken. Zu Phil oder mir können wir auch nicht, falls er Wachen postiert hat, die uns auskundschaften sollen. Mir fällt im Augenblick nichts ein, wo wir kurzfristig hinkönnten. Was denkst du Phil?“

„Ich überlege auch schon. Jack ist ein verdammter Hitzkopf, und wenn man ihm zu arg auf die Latschen steigt, ist er unberechenbar. Heute sollten wir ihm möglichst nicht mehr über den Weg laufen. Morgen wird er sich halbwegs beruhigt haben und dann wird ihm hoffentlich wieder einfallen, dass er wegen so einem Scheiß Dauergast im Knast ist. Smitty hat gestern erst wieder verlauten lassen, dass Jacks Bewährungshelfer ihn schon mehrfach angezählt hat.

Ich hörte mir die Ausführungen der beiden in Ruhe an, eigentlich hätte es mir Schnuppe sein können, was mit ihnen passiert, aber irgendwie war ich ja mitverantwortlich für den Schlamassel. Außerdem hatte ich nicht vergessen, dass bei dir auch eine gewisse Vorsicht geboten war und ich keine Ahnung hatte, wie du reagieren würdest, wenn ich versuchen würde, einfach zu verduften. Ich brauchte also einen Plan und für einen guten Plan braucht man Zeit, um die Optionen durchzuspielen. Ich fragte also in die Runde „Wo wird sich Jack und seine Kumpane garantiert nicht herumtreiben?“
„Das kann man nicht so einfach beantworten, Jack ist in der ganzen Stadt gut vernetzt. Er hat überall Kontakte und wird bestimmt schon alle angeschrieben haben, sie sollen sich melden, wenn sie Martha oder mich irgendwo sichten.“ Erklärtest du die Situation.

„Ok verstanden, dann würde ich vorschlagen, noch eine halbe Stunde Sightseeing mit dem Taxi zu betreiben und dann zum Parkhaus zu fahren, um meinen Wagen zu holen. Von da an sind wir mobil und können die Stadt erst mal hinter uns lassen. Wir könnten auswärts etwas essen gehen und dabei in Ruhe überlegen, wie es weiter geht.“
„Gute Idee Arschloch, mein Magen hat heute noch nichts Festes gesehen und gegen eine Tasse Kaffee hätte ich auch nichts einzuwenden. Du zahlst doch, oder?“ Stimmte Martha in meinen Vorschlag ein.
„Geht in Ordnung, schließlich hat Phil mir aus der Patche geholfen, da werde ich nicht kleinlich sein. Außerdem von Fortune zu Fortune..!“ Versuchte ich die Stimmung etwas aufzulockern. „95 Ole“ war deine Antwort und zum ersten Mal sah ich etwas in deinem Gesicht, was man entfernt als warmes Lächeln deuten konnte.

Gesagt getan, fuhren wir eine halbe Stunde durch die Stadt. Karl, so hieß unser Fahrer, grinste jedes Mal über beide Ohren, wenn er auf den Taxameter schaute. Er schien wohl schon länger keine ausgedehnte Fahrt mehr gehabt zu haben. Es lief leise Musik und ansonsten hatte niemand Lust, sich zu unterhalten. Martha stellte wahrscheinlich einen Rekord auf, sich nicht sinnlos mitteilen zu müssen, was ich sehr schätze. Ihre Bekanntschaft war bis jetzt einfach nur anstrengend gewesen. In meinem Kopf ratterte es zwar pausenlos, aber als wir am Parkhaus ankamen, hatte ich immer noch keinen konkreten Plan. Mit leerem Bauch ist auch schlecht nachdenken und so hoffte ich auf eine Idee beim Essen.

„Wow, geile Karre Alter. Wer sich so einen Schlitten leisten kann, wird sich bestimmt nicht beschweren, wenn ich gleich nur das beste von der Karte nehme!“ Ich verdrehte nur kurz die Augen und sagte „Sicher Schätzchen, wie du beliebst, aber nur, wenn du aufhörst, mich Arschloch zu nennen, ich heiße Ken!“
Plötzlich griff Martha mir in meinen Schritt und zog mich nah an sich heran „Vielleicht hast du ja nachher noch ein bisschen Kleingeld für ne Flotte Nummer, Ken? Ich hab zwar heut frei, aber das Leben ist kostspielig!“ Zwinkerte sie überaus vertraulich. Ich stieß sie leicht angewidert von mir und versuchte, so nett wie möglich abzulehnen “Danke, aber ich werde deine Dienste nicht in Anspruch nehmen. Jeder braucht schließlich seinen freien Tag!“ Ich erwartete eine ihrer Schimpftiraden, aber in ihrem Gesicht erkannte ich so etwas wie Enttäuschung.

Wir stiegen in mein Auto und fuhren aus der Stadt zu einem großen Autohof, der für gutes und günstiges Essen bekannt war, während langsam die Sonne große Teile des Himmel im strahlenden Blau erscheinen ließ.

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Hallo Miteinander,

wir ihr bereits richtig festgestellt habt, ist die große Spannung jetzt erst einmal raus. Man kann einen Spannungsbogen halt nicht ewig in die länge ziehen. Jetzt beginnt für mich eigentlich der schwierigere Teil, wie ich euch am Geschehen halten kann ohne das Langeweile aufkommt. Ich hatte überlegt einen zweiten Handlungsstrang anzulegen, der dann die Situation aus Jacks Sicht beschreibt, z.B:

 

Jack explodierte innerlich förmlich, als er das Taxi vor seiner Nase wegfahren sah......

Heutzutage macht das bei längeren Geschichten und Romanen gerne, aber ich möchte die Geschichte nicht ausufern lassen. Teil 9 ist als Entwurf fertig, aber ich bin leider immer noch zu keinem Ende gekommen, da ich die Story auch nicht einfach hoppla hopp, beenden möchte, dafür habe ich jetzt zu viel Arbeit investiert!

 

Ich danke euch ganz herzlich für euren support und schauen wir mal, wie lange ich euch noch am Geschehen halten kann.

Dankeschön! :smile:

@Kurt Knecht@Carlos@Sonja Pistracher@Melda-Sabine Fischer@Gina

 

Grüßend Freiform

 

 

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vor 4 Stunden schrieb Freiform:

Teil 9 ist als Entwurf fertig, aber ich bin leider immer noch zu keinem Ende gekommen, da ich die Story auch nicht einfach hoppla hopp, beenden möchte, dafür habe ich jetzt zu viel Arbeit investiert!

Lieber @Freiform, setz Dich nicht unter Druck. Es kommen immer mal wieder neue Gedanken zum weiteren Verlauf, auch wenn es ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt.

 

Wenn ich z.B. mit einem Gedicht nicht weiterkomme, dann klappe ich den LapTop zu und mache irgendwas anderes. Irgendwann kommt dann eine Idee, die ich mir sofort auf irgendwelche Zettel notiere. Dann geht es auch beizeiten weiter.

 

Liebe Grüße Melda-Sabine

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