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Digitale Photos vs. Malerei


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Mit einer 

Digitalkamera

fängst du eine Blume ein 

sie ist jetzt dir 

kannst sie sofort

an wen auch immer 

weiterleiten

dieser

seinerseits

leitet sie weiter

eines Tages

hat sie die ganze Welt

 

Nun 

hast du wirklich die Blume

oder nur 

ihre augenblickliche 

Erscheinung

festgehalten

wie einen Flüchtigen 

bis zur Ankunft der Polizei 

 

Einen bunten Schatten

hast du 

 

Die Seele der Blume

erreicht man nicht 

so auf die Schnelle.

 

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Es ist dem Heute nicht oft eigen,

sich dem Gefühle hin zu neigen.

Viel eher ist man drauf bedacht,

daß niemand sich Gedanken macht.

So hält man all die Menschenmengen

viel leichter in den eignen Fängen.

Nur wenn man nachsinnt und bedenkt,

nicht jedem Stuß den Glauben schenkt,

dann kommt man in der Tat auch weiter;

zumindest fühlt 's sich an gescheiter.

 

Hallo Carlos, hallo Karo!

Das ist in der Tat so, daß man heute kaum noch einen Blick für das Wesentliche zu haben scheint. Und hat man etwas "geschaffen", schon sprintet man nach dem nächsten Plan.

Ich habe früher, als es nur die analoge Fotografie gab, kaum mal ein Foto geschafft. Dann mit der Digitalfotografie ging das schon besser, weil ich mich an Hand der Ergebnisse schon gleich orientieren konnte und lerrnte. Jetzt sind schon hin und wieder annehmbare Hobbyfotos entstanden. (Mit einer Spiegelreflexkamera, nicht mit Smartphone, welches ich ohnehin nicht besitze.)

Und so kommt es mehr auf den Umgang als auf das Werkzeug an.

 

LG, Heiko

 

PS.: @Carlos,

vor 40 Minuten schrieb Carlos:

sie ist jetzt dir 

Hast du "dir" absichtlich genommen? Ich hätte "dein" gedacht.

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Lieber Carlos,

 

was du mit deinen Worte sagen willst erkenne ich sehr wohl  – aber:

 

das trifft wohl auf einen Schnappschuss zu, nicht auf eine Fotografie. Denn sie hat eine Seele, impliziert vom Fotografen, der wiederum den Zwilling dazu in sich trägt.

 

Das digitale Zeitalter vereinfacht vieles in der Fotografie. Es wird genipst, man kann sofort das Foto kontrollieren und gegebenenfalls wieder löschen. Analog sieht/sah das völlig anders aus. Da überlegte man gut, was und wie man fotografiert.

 

Lieber Carlos,

ich würde – wie einen Flüchtigen – und – Der Blume Seele – schreiben und vielleicht – fängst du eine Blume ein und genau wie @WF Heiko Thiele vorschlägt - dein.

 

 

LG Sternwanderer

 

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Hallo zusammen, hallo Carlos, 

 

ich war mal bei einem Kindergartenfest. Die Kinder hatten lange geübt und heute war der große Tag.

 

Sie standen auf der improvisierten Bühne, um dem Publikum, insbesondere natürlich Papa und Mama, zu zeigen, was sie gelernt hatten, wie gut sie tanzen und singen.

 

 

 

Aaaaaaber......wo waren denn Papa und Mama??
Ah....da hinten im Wald der hochgereckten 50 Handys war ja Mamas rosametallicfarbenes Samsung. Und darunter war, wie der Hals des Flamingos, der Arm von Mama sichtbar. (Ich stand hinter der Bühne und konnte das daher so gut sehen)

 

Hey.,....wie schön, daheim können sie das Video anschauen bis der Akku roehrt.....

 

Aber,

war Mama denn wirklich da, auf dem Kinderfest, bei ihrer Süßen, ooooder bei den Smileys und Guttis, die ihr dieses Video einfahren würde in den Top Ten. Mit wem ist sie in dem Moment, wo sie in der Schar von 49 anderen Erwachsenen ihr handy hochhält, auf Einstellung, Zoom, Weitwinkel, Farbe usw. achtet und darauf, ihre kleine hüpfende Tochter im Viereck zu bannen -

 

mit wem (oder was ) ist sie in diesem einmaligen Moment verbunden??

 

Zum Text: soll es nicht Die Seele der Blume heißen? Die letzte Zeile is überflüssig. 

 

Die Seele der Blume erreicht man so nicht.

genügt.

 

Sehr gerne gelesen, darüber sinniert, mich an meinen eigenen Ohren gepackt und meinen handykonsum kritisch hinterfragt.

 

Liebe Grüße

 

Sternenherz

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So ist es Carlos, wir haben nur diesen einen Moment, doch Leben lässt sich nicht festhalten. Wir können die Schönheit der Blume bewundern, doch nicht ihren Duft wahrnehmen, nicht wiedergeben, wie sie sich im Wind bewegt und schon gar nicht ihr Wesen begreifen oder gar weitergeben. Ein Maler versucht viele Facetten darzustellen, doch auch er bildet nur einen Augenblick ab; dieser aber lebt vom Gefühl des Malers beim Anblick der Blume.

 

Liebe Grüße Juls

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Den ersten Gedanken für diese Zeilen hatte ich vor einiger Zeit, bei dem Gedicht "Akelei", von Ostseemöwe (Ilona), genauer gesagt, als ich das Bild sah, das sie dazu gesellt hatte. Dieses Bild kam mir lebhaft, lebendig vor, es hatte Tiefe.

Ich habe also das Bild gelobt, eine Akelai. Später sagte Ilona, das Bild sei von Albrecht Dürer.

Darauf, auf längere Betrachtung einer Blume, anders als mit einer digital Kamera, auf die Malerei also, wollte ich mit dem Titel hinweisen.

 

 

Vielen Dank liebe Karo für deine prompte Reaktion und für dein Lob, du bist noch sehr jung und sehr großzügig. 

 

 

"Es kommt mehr auf den Umgang als auf das Werkzeug an", schreibst du, lieber Heiko. Das glaube ich auch.

Ich habe absichtlich "dir", geschrieben, das bringt die Gier besser rüber als das hochdeutsche "dein".

Danke nochmals.

 

 

Vielen Dank liebe Sternwanderer für deine Rückmeldung.

Du hast recht, es gibt Menschen, wahrscheinlich gehörst du dazu, die sich Zeit beim Fotografieren lassen. 

Am meisten beschäftigt sich mit der Blume der Maler.

Ich habe etwas in deinem Sinne geändert. 

Herzlichen Dank

 

 

Hallo liebe Sternenherz, sag mal, du warst ewig nicht mehr da... 

Es ist unheimlich interessant, die Erfahrung, die du uns mitteilst.

Tja, wo war diese Mutter?

Es scheint der Geist unserer Zeit zu sein, leben und erleben um es so bald wie möglich, am besten direkt beim Geschehen, anderen Menschen zu zeigen.

Likes sammelnde Zombies. 

Wir müssen aufpassen.

 

 

Vielen Dank liebe Juls für deinen Kommentar.

Doch, wenn man lange genug die Blumen betrachtet, fangen sie an, dir zu erzählen...

Wie die Rose des kleinen Prinzen.

Ich wünsche dir und euch allen einen schönen Abend. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Lieber Carlos, ich habe mir noch einmal dein Gedicht und das drumherum angeschaut.

Dabei bin ich auf manchen Gedanken gekommen. Nämlich, daß es auch darauf ankommt, was man als Betrachter möchte.

1. Ist es einen Gegenstand / Vorgang für die Nachwelt aufzubewahren? Oder in das Innere desselben einzudringen? Ich bedauere, daß ich keine Bilderr aus meiner Kindheit habe, wie wir 1962 die erste TV-Antenne aufstellten, oder eine Klärgrube aushoben. Wie der nahe Berg mit dem alten Fernsehturm aussah. Die letzte Fahrt der örtlichen Kleinbahn. Wo wir damals wohnten und einen Personenwagon der Reichbahn aus den 20er Jahren als Stall benutzten. Wie gesagt, alles in den 1960er Jahren.

2. Foto-Malerei: Nicht jedem ist gegeben, ein Bild zu malen. Ein selbst arrangiertes Stilleben, irgendwelche Figuren, die den Spaß am Fotografieren ermöglichen.

Das sind dann natürlich auch Augenblicksaufnahmen und selbst bei einem Film, ist dies nur eine kurzer Ausschnitt.

Aber selbst das direkte Dabeisein, das Fühlen des gelebten Augenblicks ist in der Erinnerung nur ein verbleichendes Abbild der Realität. 

 

Das mit der "Mutter" ist natürlich wieder ein anderes Problem. Und wenn sie was für die Nachwelt aufheben möchte, kann man natürlich einen Bekannten bitten, Aufnahmen zu machen. Er ist nicht so involviert und kann sich auf "das technische" konzentrieren, während Mutter/Vater sich ihrem Nachwuchs widmen können.

 

LG, Heiko

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Eben habe ich deinen neuen Kommentar gelesen lieber Heiko. 

Natürlich ist das Fotografieren und Filmen auch ein Ausdruck des Wunsches, die fliehende Zeit festzuhalten, schöne Momente zu verewigen. 

Aber keine Fotos, keine Filme können uns das Vergangene zurückbringen.

Oder es deprimiert, wenn man sieht, wie man früher aussah... 

Schwarz-weiß Fotos sind auf jeden Fall besser.

Auch die Träume sind Schwarzweiß.

 

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Hallo Carlos,

 

deine schönen Zeilen haben ja eine richtig kontroverse Diskussion initiiert. Super!

So sieht man, jedes Ding hat wahrlich zwei Seiten, wenn nicht gar mehr, d.h. Positives und Negatives, je nach dem was man daraus macht, um mal in der Sprache der Fotografie zu bleiben.

Das Betrachten alter Bilder ist doch etwas Nostalgisches und kann positive Energie erzeugen, auch wenn es für immer vergangen ist. Selbst wenn mal eine Fotografie nicht gelingt, wie in Heikos kürzlich hier erschienenem, herrlichen Gedicht "Der Kranich" kann noch etwas Gutes draus werden.

 

Grüße,

Aries

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Guten Morgen lieber Aries, 

vielen Dank für deine liebenswürdigen Worte.

Erst mit der Erfindung der Daguerrotipie fing die Geschichte der Fotografie an. Jetzt, mit der digitalen Fotografie, hat sie den höchsten Gipfel erreicht? 

Der Wunsch, etwas festzuhalten, wird quasi augenblicklich erfüllt. Die Augen, die eine schöne Landschaft betrachten, blinzeln, und schon hast du die Landschaft in deiner Kamera.

Eine Art Vorreiter dessen, wenn auch sehr beschränkt, war die Polaroid Kamera. 

Ziemlich ausführlich haben wir das Thema behandelt, die Tendenz, alles gleich festzuhalten, Umwelt, Mitmenschen und Handlungen quasi permanent durch die Kamera zu sehen. 

Es gibt verschiedene Gründe, Erklärungen, warum wir das tun.

Wir können uns fragen, welche Motive stehen dahinter? Was bringt uns dazu, das zu tun? 

Wichtige Faktoren spielen dabei eine Rolle: Alter, Geschlecht, sozialer Status, Arbeit, Beruf, Charakter, und viele et ceteras. 

Warum fotografiert jemand den Eifelturm? 

Um es ihn anderen zu zeigen? 

Ja. Um zu beweisen, dass er in Paris war. 

Er will bei anderen Eindruck machen, sie beeindrucken. 

Das ist das Hauptmotiv des Fotografieren bei Touristen. 

Wahrscheinlich auch der Wunsch, sich anhand der Fotos daran zu erinnern. 

So wie früher Tagebücher macht man heute ein Album mit Fotografien für jeden erlebten Urlaub. "Thailand 2017". Früher hat man Fotos geklebt, jetzt sind es perfekte Bilderbände, wie man früher nur in der Buchhandlung sah.

Eine perfekte Welt. 

Und doch sind solche perfekte Bände meist wertlos für Fremde, und nach dem Ableben werden auch größtenteils entsorgt. 

Perfekte Fassaden hinter denen das bekannte menschliche Elend steckt. 

Nach wie vor ist der Tod die einzige unerschütterliche Wahrheit.

 

 

 

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Lieber Carlos,

 

für mich ist die Fotografie ein liebes Hobby, das ich nicht missen möchte. Sternwanderer hat ihr Wesen treffend beschrieben. Die von mir vor vielen Jahren fotografierte Blüte einer Distel stand unscheinbar am Wegesrand und war nicht sofort zu sehen. Ich glaube, dass das Auge des Fotografen mehr wahrnimmt als der flüchtige Betrachter.

Diese Distelblüte hat schon viele meiner Freunde und Verwandte erfreut, sie ist für mich fast unsterblich.

 

Liebe Grüße Sid

Distelblüte 01.jpg

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Guten Morgen lieber Sid,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Jemand, der eine unscheinbare, am Wegesrand stehende Blume wahrnimmt und als etwas Besonderes betrachtet, ist kein oberflächlicher Mensch. 

Dank der Fotografie hat man die Möglichkeit, der Anblick, der einen begeistert, festzuhalten und andere an der Freude, welche das Schöne bereitet, teilnehmen zu lassen. 

Jene Distelblüte war ein Ausdruck des Willens der Natur, der sich in diesen stummen Lebewesen äußert.

Erscheinungen einer primären Idee, die sich in den verschiedensten Formen offenbart.

Die Distelblüte ist wunderschön. 

Liebe Grüße

Carlos 

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