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Retter in der Not – Part 1


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Alleine Nachts in der Großstadt unterwegs, denkt sie sich es wird schon nichts passieren, wenn sie die Abkürzung durch diese enge dunkle Gasse zwischen den Hochhäusern nimmt. Nur Mülltonnen stehen herum. Sie schaut nach links, sie schaut nachts, dann beschleunigt sie und spaziert zügig durch den dunklen Korridor. Ihr Schritte hallen wieder. Es tropft von irgendwo oben in eine Pfütze. Die Mülltonnen rascheln vor ihr. Sie bleibt erschrocken stehen. Ein Katze springt mauzend auf und rennt an ihr vorbei. Sie atmet auf, schüttelt den Kopf und geht weiter. Plötzlich rascheln die umgeworfenen Müllsäcke hinter ihr. Sie dreht sich noch einmal um. Nichts passiert. Dann, als sie sich wieder nach vorne wendet, steht da plötzlich eine vermummte Gestalt vor ihr. Sie schreit auf.

„Na wen haben wir da! Hast dich wohl verlaufen kleine, was? Dein Pech… haha… und mein Glück! Los, her mit der Handtasche, aber schnell!“

„Nein! Gehen Sie weg!“

„Du spinnst wohl! Gib mir sofort deine Handtasche oder ich werde ungemütlich!“

Der maskierte Räuber greift nach ihrer Handtasche, sie versucht sich zu wehren und ein Gezerre um die teure Tasche beginnt. Schließlich behält er die Oberhand, reißt sie ihr aus der Hand, dreht sich um und will davon rennen… plötzlich ein Licht vor ihm. Eine Fanfare spielt auf und ein Mann mit einem Cape und Maske schwebt langsam zu ihnen hinunter. Die Brustmuskeln gestählt, die Schultern breit, die großen Hände in die Hüften gestemmt.

„Lasse ab von deiner Tat du Missetäter! Gib der jungen Dame sofort Ihr Hab und Gut zurück oder du wirst es bereuen!“, droht der Held im Licht.

Der Räuber greift in seine Tasche und zückt ein Klappmesser, doch der Held lacht nur auf und holt mit der bloßen Faust aus… ZACK! BANG! Voll auf die Glocke! Der gewaltige Schlag haut den Übeltäter von den Socken. Er liegt bewusstlos auf dem Boden. Der Held lacht, greift grinsend zur Handtasche und überreicht sie der Besitzerin.

„Ich glaube das gehört Ihnen!“

„Oh, vielen Dank! Sie haben mich gerettet!“

Der maskierte Held hebt die Hand.

„Keine Ursache! Das ist meine Aufgabe! Denen zu helfen denen Leid und Unrecht geschieht!“

„Mein Held!“

„Beeilen Sie sich und gehen Sie schnell nach Hause!“

„Ja! Und nochmal vielen vielen Dank!“, sagt die Dame und verschwindet zügig aus der dunklen Gasse.

Der Held blickt ihr immer noch mit einem erstarrten Lächeln hinterher bis sie verschwunden ist. Dann dreht er sich zum bewusstlosen Räuber um. Fröhlich pfeifend stellt er sich über ihn und öffnet seinen Hosenstall. Dann bückt er sich hinab und zieht dem Räuber die Hose aus bis der blanke Hintern zu sehen ist.

„Hehe… Nicht dein Tag heute was? Aber meiner… Bunga! Bunga!“

 

 

 

 

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oin Peter.

 

Was genau will ich denn mit dieser Geschichte aussagen? 

Das wäre interessant da mal ein paar Meinungen zu lesen. 

Wer andern eine Grube gräbt?

Es gibt keine Helden oder Schurken, sondern nur Eigeninteressen? 

Oder wurden wir hier vielleicht Zeuge eines perversen Rollenspiels? 

Who know's? Not me! 

 

Bin auch gespannt.

Muss mir noch eine Fortsetzung ausdenken... 

 

LG JC

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Joshua Coan:

oin Peter.

🐷

Oinoin mein lieber Joshi,

die Pointe ist ja noch nicht geschrieben, daher wäre es noch zu früh für Spekulationen. Der uneindeutige Charakter deines Helden gefällt mir. Er ist wie das Leben selbst, da spielen immer verschiedene, auch scheinbar gegensätzliche Gefühle eine Rolle. Bis jetzt haben wir Mut, Angst, Habgier, Stolz, Ehrfurcht, und noch ein paar weitere mehr. Sehr schön, nur weiter so.

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Dass die Szene am Ende einen gewissen Höhepunkt erfährt, ist mir schon klar. Wegen der Überschrift ...Part 1 denke ich aber, dass dies in eine übergeordnete Handlung eingebettet ist, sodass die eigentlich Pointe noch kommt.

Part 2 spielt nun ganz woanders - egal, ich habe weiterhin die Hoffnung, dass sich die Handlungsstränge irgendwann dereinst treffen werden.

VLG Peter

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Für mich ist der gemeinsame Nenner hier das Wort: "Held". 

Die Verbindung zu den beiden Kurzgeschichten. Sie von der Story zu verknüpfen macht für mich keinen Sinn mehr. 

Es soll im Grunde ein Angriff auf idealisierte Vorstellungen sein. Die erste Geschichte zeichnet einen Helden, sogar Superhelden, der genau das tut was man von ihm erwartet: Leuten zur Hilfe eilen, die angegriffen werden. Soweit so gut. Dann kommt die Moralfrage ins Spiel. Was darf dieser Superheld, oder was wollen wir ihm durchgehen lassen, für seine bedingungslose Hilfsbereitschaft? Würde es uns stören wenn wir ihm erlauben die Bösen zu vergewaltigen? Wie wollen wir mit so jemandem Umgehen, der die Unschuldigen beschützt, aber die Täter derart schändet, jenseits von allem was gut und richtig ist? Kann man ihm diese "Macken" verzeihen? Ist schließlich auch nur ein Mensch mit Hormonen, Neigungen und Bewältigungsstrategien. 

Die zweite noch absurdere Geschichte nimmt sich das Selbstbild zur Brust. Hier denkt jeder er wäre der "Gute", oder gar der "Held". Der Terrorist der die "Ungläubigen" bestraft, der Attentäter-Töter, der ihn dadurch als "Böse" definiert und glaubt er hätte ein Recht ihn zu bestrafen bzw. zu töten. Das geht dann immer weiter weil es so viele Ansichten gibt wie es Menschen gibt. Die Bösen sind schließlich immer die anderen. 

Sicher findet man noch mehr, wenn man sich tiefer auf die Geschichten einlässt. Meist schreibe ich sie aber nur aus einem einzigen simplen Grund: Unterhaltung. Und das mit möglichst schrägen Geschichten. 

 

vor 34 Minuten schrieb Ponorist:

ich habe weiterhin die Hoffnung, dass sich die Handlungsstränge irgendwann dereinst treffen werden.

Dann musst du sie weiterschreiben. Vielleicht taucht noch eine dritte Dimension des "Helden" auf. 

 

Und hier noch das fehlende "M" von der Begrüßung. Hab´s wiedergefunden. Zusammen mit dem lang gesuchten zweiten Hausschlappen unterm Sofa. Vielleicht finde ich dort in einer Ritze was ich schon seit langem gesucht hab, aber nicht mehr wusste, dass ich es überhaupt vermisse. Egal, anderes Thema. 

 

Genieß deinen Abend Peter! 

LG JC 

 

 

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Hi Joshua, 

deine kleine Geschichte erinnert doch sehr stark an die TV-Serie „The Boys". 

Da sind Helden auch nicht das was sie sein sollen. Für mich ist hier der, eindeutige, gemeinsame Nenner das Wort „Opfer". Die ängstliche Dame, der ihr Hab und Gut abgenommen wird.  Der Dieb, der sie bedroht und ihre Sachen nimmt. Der zu guter letzt die Hauptrolle auf einer Aftershow-Party spielt. Auch den Hero kann man hier als Opfer sehen. Er ist Opfer seiner selbst. Ein, von seinen Trieben, gesteuerter, totaler Psychopath. Eigentlich ein absolutes Dreckschwein. Trotzdem spreche ich ihm eine gewisse Opferrolle zu. Vielleicht ist es von mir bisschen zuviel interpretiert, aber meistens sind solche Gestalten (wie du Sie beschreibst) Seelische Müllhalden. Mir hats gefallen... 

 

LG Alex 

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Hi Alex. 

 

vor 12 Stunden schrieb Alexander:

Für mich ist hier der, eindeutige, gemeinsame Nenner das Wort „Opfer".

Treffend beobachtet. Da schließe ich mich auch gern an. 

 

vor 12 Stunden schrieb Alexander:

Der zu guter letzt die Hauptrolle auf einer Aftershow-Party spielt.

Ach ja... das Lindemann-Thema. Tja... was soll ich dazu sagen? Soll man jetzt aufhören auf Rammstein-Konzerte zu gehen? Oder deren Musik nicht mehr hören? Was ist mit Michael Jackson? Hat der nicht kleine Jungs ein wenig zu gern gehabt? Hat immer noch Millionen Fans auf der Welt. Ich will hier nichts verharmlosen, ganz im Gegenteil. Schauen wir mal wie sich das ganze noch entwickeln wird. Ich glaube wenn nicht noch die ganz große Bombe platzt in der Sache, dann wird es ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Menschen vergessen schnell. Menschen vergessen gern. Wenn das dann bei Lindemann zu einem Umdenken geführt hat, dann war es wenigstens etwas. Bleiben nur noch die vielen anderen Bands bei denen es vermutlich genauso ablaufen wird. Ein krankes System... zum Glück bin ich nicht berühmt! Aber natürlich alles nur auf Verdacht! Es gilt weiter die Unschuldsvermutung. Sorry, bin etwas abgeschweift vom Thema. Wollte es aber mal angesprochen haben. 

Für uns bleibt zur Erinnerung ein neuer Spruch: "Hey, hier ist es so unsicher wie auf einer Rammstein-Aftershowparty!"

Traurig. 

 

vor 12 Stunden schrieb Alexander:

Er ist Opfer seiner selbst. Ein, von seinen Trieben, gesteuerter, totaler Psychopath.

Ein Psychopath sicherlich. Aber einer der gelernt hat seine Triebe zu kultivieren. Gib dir das mal: Vergewaltigung kultivieren! Das ist echt krasser Shit! Was ich damit meine ist (ohne etwas verharmlosen zu wollen natürlich), dass er sich wie Poindexter die Bösewichte und Leute die sogar wir als "Abschaum" bezeichnen würden, als seine Opfer ausgesucht hat. Wie die zwei Seiten einer Medaille. Es macht nichts besser, sicher nicht. Die Sache ist aber die, dass wir als Gesellschaft da sicher wegschauen würden. Bei einigen Tätern die er Missbraucht würden viele es sogar billigen, wenn auch sich heimlich im Keller freuend. 

Was bleibt als Fazit von dem ganzen? 

Das lasse ich die Leser für sich beantworten. 

 

vor 12 Stunden schrieb Alexander:

aber meistens sind solche Gestalten (wie du Sie beschreibst) Seelische Müllhalden.

Ich denke der "Held" dieser Geschichte hat sich mit seinen Taten im Kopf arrangiert, eine Art Kompromiss geschlossen, der sein Schuldbewusstsein ruhig hält. Sowie zum Beispiel: "Hey ich liebe es Leute zu missbrauchen, aber ich weiß dass es falsch ist, also mache ich es nur bei denen, die sich an anderen Vergehen um sie zu bestrafen und noch dazu helfe ich den anderen wo sie mich brauchen. 

In seinem Oberstübchen herrscht denke ich mal Frieden, solange dieser Kompromiss eingehalten wird. Meine Theorie. 

 

...und vielleicht ist bei dem ganzen auch ein wenig Superman-Satire dabei. Natürlich. 

 

Vielen Dank fürs Vorbeischauen und fürs Gedanken machen. 

 

LG JC

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Da bin ich ganz bei dir. Zum Thema Rammstein.... ich war erst letzten Donnerstag in München. 🤘

Das hat hier eigentlich nix verloren, wollte dir nur sagen das ich trotzdem noch auf ein Konzert von ihnen gehe. Erst wenn der Hammer fällt, denke ich darüber nach, davor wäre alles grobe Vermutung. Bei deinem Hero verhalten die Menschen sich, mit Sicherheit, genau so. 

 

LG Alex 

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vor 11 Minuten schrieb Alexander:

Erst wenn der Hammer fällt, denke ich darüber nach, davor wäre alles grobe Vermutung.

Ich wäre mit mir im reinen wenn ich für mich sage: Ich gehe da auf kein Live Konzert hin. 

Aber die Musik zu boykottieren kommt niemals nicht in Frage! Das ist bei mir zu tief mit meiner Seele und meinem Werden verbunden. Das "Überdenkt" man nicht so leicht und einfach. Werde ich auch nie tun. 

Hier würde dann eine neue Debatte stattfinden: Wie ist der Künstler von seiner Kunst zu trennen? Kann man da differenzieren? Vielleicht Material für ein anderes Thema demnächst mal. 

 

vor 11 Minuten schrieb Alexander:

Bei deinem Hero verhalten die Menschen sich, mit Sicherheit genau so. 

Ganz genau so sehe ich das auch. Hey, ich hätte Angst davor in einer Stadt eine Straftat zu begehen, wenn ich wüsste das da irgendwo ein Perverser lauert der nur darauf wartet mich dabei zu ertappen... doch das sind die Krümel die vom Kuchenstück abfallen. Für mich ist und bleibt er ein Perverser Verbrecher mit Cape. 

Passt auch übrigens zu dieser Batman Serie über den "Pinguin", die mein Kumpel gerne schaut. Auch so ein Bösewicht der andere Bösewichter aufmischt.

...also der Pinguin meine ich, nicht mein Kumpel, hehe. 

 

LG JC

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Hallo Joshua, hier dann mal eine weibliche Einschätzung deiner Story: Die Erzählweise ist locker bis volksmundig, wobei die Pointe schon krass ist.

Wo der Held der Frau die Handtasche zurückgibt bin ich zufrieden, doch bei der Aktion danach kommt mir der Würgereiz. Der "Held" wirkt auf mich widersprüchlich.

Ein Held, der zum Antihelden wird. Die angedeutete Pointe, daß ein Mann einen Mann missbrauchen will, fand ich überraschend.

PS: Was Till Lindemann angeht, kann ich mir vorstellen, daß er sich nach der Show von einem weiblichen Fan befriedigen lässt oder Sex mit ihr hat.

Komisch nur, daß mich das nicht sonderlich aufregt ...

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Hallo Aimee von Klee, 

 

wie du richtig erkannt hast ist der Held gar kein wirklicher. Das heißt er hat eine verdammt dunkle Seite. Die zeigt er zum Glück.... äh oder unglück nur bei Verbrechern.

Genau darum ging es, das Image des selbstlosen Superhelden bloß zu stellen und zu zeigen das hinter so manch glämzenden Fasade sich tiefe Abgründe befinden können. 

 

Danke fürs vorbeischauen und kommentieren. 

 

LG JC

 

PS: mich wundert das mit Lindemann auch nicht wirklich... leider. Aufregen, tja, schon irgendwie, da er für mich so etwas wie ein Vorbild war. Ein "Held" sozusagen. Na ja, dass passt ja dann wieder zur Geschichte. 

 

 

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