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Melda-Sabine Fischer

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Alle erstellten Inhalte von Melda-Sabine Fischer

  1. Märchen Es war einmal, so fängt meist an, was man ein Märchen nennen kann. Jedoch Frau Holle, möcht´ ich wetten, wird ewig schütteln ihre Betten. Denn wenn sie nicht gestorben ist, dann sorgt sie meist um Jahresfrist für frischen Schnee in allen Gassen, die gute Frau kann es nicht lassen. Die Pechmarie, die ließ sie sitzen, sie wollte nicht so gerne schwitzen, ob solcher Arbeit mit den Betten, ihr Faible sind die Pferde-Wetten. **** Die böse Fee, sie will sich rächen, drum wird Dornröschen sich auch stechen geradewegs an einer Spindel. Sie sinkt ins Koma, nebst Gesindel. Der Küchenchef, er wollte eben dem Küchenjungen eine kleben. Jetzt hält er ein mit diesem Treiben, kann schlafend nun kein Huhn entleiben. Der Prinz vor Liebe ist erkrankt, sodass er durch die Dornen wankt. Er sieht Dornröschen selig dösen, und kann nur knutschend sie erlösen. **** Des Müllers Tochter ist genervt und was den Ärger noch verschärft, sie kann dem Schlossturm nicht entrinnen und muss das Stroh zu Gold verspinnen. Ein Rumpelstilz mit blödem Lachen will drum ihr ´ne Offerte machen: „Ich spinn das Stroh des nachts geschwind, doch dafür kriege ich Dein Kind! Nur wenn Du rätst, wie man mich nennt beim Namen, den sonst niemand kennt, dann kannst Du Deine Brut beschützen, ein falscher Name wird nichts nützen.“ **** Es fiel ein Ball in ein Gewässer, man sagt auch Brunnen, das klingt besser. Des Königs Tochter, wohlgeboren, hat jenen Ball darin verloren. Ein Frosch sitzt auf des Brunnens Rand und hält den Ball in seiner Hand. Die Maid, sie soll den Frosch jetzt küssen, er sei ein King, lässt er sie wissen. Der Wunsch scheint jener Maid perfide, weil sie was schleimig ist gern miede. Doch letztlich hat, wie ihr wohl wisst, den grünen Wicht sie doch geküsst. Der dankt es ihr ob dieser Handlung durch eine fixe Rückverwandlung. Viel schöner als der Brunnenhocker wirkt er als King, trotz Knickerbocker. **** Die Hexe, die im Wald sich tummelt, hat Hänsels Finger frech befummelt. Der war zu dünn befand die Dreiste, darum sie ihn auch nicht verspeiste. Und Gretel hat die dumme Nuss aus Ärger und mit viel Verdruss auf deren Gartengrill gesetzt, das hat die Alte sehr vergrätzt. Der Hexe war, wie jeder weiß, die heiße Kohle viel zu heiß. Zu Asche hat zu guter Letzt der Grill das Hexensk´lett zersetzt. Es nahmen Hänsel und auch Gretel ein Reihenhäuschen sich in Bethel. Sie sind nochmal davongekommen, die Printen wurden mitgenommen. **** Schneeweißchen und auch Rosenrot, die buken Brot aus Dinkelschrot bis plötzlich und ganz kurzerhand ein Bär vor deren Türe stand. Der glotzt recht blöd durch einen Spalt und fragt um Einlass, ihm war kalt. Denn es war Winter und mit Macht, da fror es, dass die Schwarte kracht. Am Ofen macht er sich´s gemütlich und tut sich am Risotto gütlich, dass die Frau Mutter ihm kredenzt, sein Aufenthalt war sehr begrenzt. Ein böser Zwerg mit langem Bart, der sonst nur Zwerge um sich schart, hat unlängst einen Prinz verflucht, der nun als Bär das Weite sucht. Die Mädels schnitten kurz und knapp dem Bösen Zwerg das Barthaar ab als dieser auf der Wiese döst, der Fluch war weg - der Prinz erlöst. **** Ein Fräulein mit ´nem roten Käppchen ging durch den Wald in rosa Schläppchen. Sie bringt der Oma Wein und Schrippen und auch Zaziki um zu dippen. Ein böser Wolf, der dies beäugte, als erster sich der Oma zeigte. Mit großem Maul er sie vernaschte, als er im Bett sie überraschte. In Omas Nachthemd brav und bieder, lag er auf Omas Bett danieder. So wartet er auf´s rote Käppchen, die naht heran in rosa Schläppchen. Er hat auch diese aufgefressen, doch wollen wir hier nicht vergessen, dass Alfons Schmitt, ein Jägersmann, mit einem Messer naht heran. Mit einem Schnitt in Wolfes Fleisch und nach ´nem freudigen Gekreisch stand Oma da als ganzes Häppchen nebst jener Maid mit rotem Käppchen. **** Was ich hier nur sehr kurz glossierte und was in Märchen so passierte, entsprang als Kinderzeitvermächtnis sehr lückenhaft aus dem Gedächtnis. Worauf ich mich jedoch besonnen, das hat noch immer gleich begonnen, „Es war einmal“, so fing stets an, was man ein Märchen nennen kann. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  2. Unsere letzten Gedanken, die wir zu Papier brachten, scheinen zu korrespondieren, liebe @Uschi R.. Ein sehr schöner Text. Beste Grüße von Melda-Sabine
  3. Besten Dank, liebe @Uschi R.. Ich weiß auch nicht, was mich mit diesem Text überkam. Das dunkle und wenig heimelige Wetter ist vielleicht daran schuld. Aber auch solche Emotionen muss ich ab und an verwursteln. Liebe Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine --------------- Doppelposting zusammengeführt --------------- Dankeschön für Dein Feedback, lieber @S. Athmos Welakis. Du hast Recht, dass Beides in uns wohnt. Irgendwie musste ich meiner gestrigen Stimmung Ausdruck verleihen. Ist sonst gar nicht meine Art. Aber es scheint, dass ich meine Emotionen auch einmal in ungewohnter Weise verarbeiten kann. Ab Morgen wieder Dur - Grüße an den Schalk Athmos von Melda-Sabine Danke auf an die weiteren Liker: @Herbert Kaiser, @Gina, @heiku und @Donna.
  4. In der Tat. Sich das von der Seele schreiben, was einen bewegt, ist eine Medizin gegen aufkommende Depressionen und Traurigkeiten, die das derzeitige Zeitgeschehen noch befördern. Bravo, liebe @Uschi R. und Grüße vom Niederrhein an Dich und mein geliebtes Wien - Melda-Sabine
  5. Jetzt fehlen nur noch die aufdringlichen Autoverkäufer, die uns einen Wagen als wahres Schnäppchen verkaufen wollen und uns arme Nichtfachleute über den Tisch ziehen, liebe @Donna 😄. Ich kaufe nach wie vor lieber im Autohaus meines Vertrauens - Melda-Sabine
  6. Dur und Moll in Poesie und Musik Gar mancher Text ist mir zu traurig und wirkt auf mich nicht selten schaurig. Die Poesie hat viele Töne, zu oft sehr triste, doch auch schöne. Vielleicht liegt es an unsrer Welt, dass man nur noch in Moll erzählt. Auf Dur steh ich ganz ungeniert, weil mich das Triste sehr pikiert. Durch den in Moll verfassten Text die Depression in mir erwächst. In Dur und von Humor bestimmt, ein Text mir manchen Kummer nimmt. In der Musik ist´s ebenso, klingt sie in Dur, macht sie mich froh. Doch ist sie nur mit Moll besetzt, wird meine Heiterkeit vergrätzt. Betrachtet man des Tones Leiter, dann machen Halbtonschritte heiter, die man als Dur sofort bemerkt, was meine Fröhlichkeit verstärkt. Ein Tonstück, dargebracht in Moll, klingt meist für mich recht kummervoll. Die Stimmung wechselt dann ins Trübe und mich erfassen Depri-Schübe. Mit Dur und Moll, die in uns wohnen, verstärken wir die Emotionen, die tief verwurzelt in uns stecken und die wir auch beim Dichten wecken. Ganz sicher muss es Texte geben, die Moll-geprägt vom wahren Leben. Doch ist es wichtig, los zu lassen, wir dürfen uns nicht selber hassen. Mich wundert es nun sorgenvoll: Dies Werk erstellte ich in Moll, doch schrieb ich es als Einmaltour, ab morgen gibt es wieder Dur. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  7. Danke, liebe @Donna, es freut mich immer wieder mit derartigen Gedichten aus der Tierwelt erheitern zu können. Beste Grüße von Melda-Sabine Danke auch an @Pegasus fürs Liken
  8. Warum sollte ich? Ich ignoriere nur die Ratschläge, wenn sie das verändern, was ich mit dem Text aussagen will und damit den Folgetext ad absurdum führen, lieber @horstgrosse2. Gleichwohl, ein herzliches Dankschön für Dein Feedback. Melda-Sabine --------------- Doppelposting zusammengeführt --------------- Du weißt doch, liebe @Pegasus, wenn ich einmal einen thematischen Faden aufgenommen habe, kann ich nicht aufhören, weil mir Vieles wert ist, noch verreimt zu werden. Diese Herangehensweise finde ich ja manchmal selbst etwas seltsam, aber meine Finger spielen einfach verrückt, wenn ich vor dem Laptop sitze. Anders als der Slogan mancher Einzelhändler "Alles muss raus", heißt es wohl bei mir "Alles muss rein" 😉. Dann sind es wohl keine Gedichte in Reimen sondern eher gereimte Geschichten. Hat doch auch was - oder ? Beste Grüße und Danke für Deinen lieben Kommentar - Melda-Sabine Ein vorwinterliches Dankeschön auch für die weiteren Likes an: @Donna, @SalSeda, @Feuerfunke, @Marc Donis, @Alexander und @Gina.
  9. Bei diesem Gedicht denke ich unwillkürlich darüber nach, was in meinem Leben alles schief gelaufen ist und wann ich hätte selbstbewusster reagieren sollen, liebe @Pegasus. Vielleicht hätte mein Ego öfter mal auf den Tisch hauen sollen, was aber nicht zu verwechseln wäre mit dem Jähzorn der mich ab und an überkommt und der nur aus unüberlegtem Antrieb sein Ventil sucht. Ich denke weiter darüber nach... - Melda-Sabine
  10. Winter naht… Im Juli hat man noch gesessen am Gartengrill zum Bratwurstessen. Auch der August ist meist sehr warm und reizt mit Grillfleisch Deinen Darm. Selbst der September, kann man sagen, kommt noch daher mit schönen Tagen, doch manchmal auch mit derbem Wind und zeigt, auf welchem Weg wir sind. Vom Gartenmagazin Du lerntest, dass Du jetzt schnell den Rettich erntest. Die Rüben auch, im Beet sie schmollen, weil sie nicht länger warten wollen. Du gräbst die rote Beete aus und trägst das rote Zeug ins Haus. Die Blätter fallen leis‘ zu Boden, Du holst hervor Dir Deinen Loden. Denn der Oktober bringt viel Regen, für die Natur ist das ein Segen. Nun ist das Laub noch einzusammeln, es soll nicht auf der Wiese gammeln. Du braust im Schuppen Deinen Trester und machst den Garten winterfester, die Gartenmöbel in die Laube, darüber eine Plastikhaube. Noch schnell ins Autohaus gelaufen, Du musst noch Winterreifen kaufen und willst damit Dich just bewahren vor schneebedingten Rutschgefahren. Doch ob der Winter hart, ob mild, wer ist es, der Dein Wissen stillt? Die Wetter-Macher im TV sind nur für eine Woche schlau. Du siehst ein Buch vom Wandschrank segeln, darin steh’n alte Bauernregeln. Du ziehst Dir ein paar Sprüche rein, wirst Du danach denn schlauer sein? „Bezahlt man Dir Schlechtwetter-Geld, kann’s sein, dass starker Regen fällt!“ „Meint Bauer’s Sau, sie sei ein Eber, erwarte starkes Schneegestöber!“ „Wenn im Oktober Liebesdamen beim Liebesspiel abrupt erlahmen, wenn Opa ist auf Sex ganz wild, dann wird der nächste Winter mild!“ „Wenn Nik’laus, unser heil’ger Mann, statt Stiefel hatte Schlittschuh‘ an, lacht deshalb amüsiert der Zeisig, dann wird der Winter kalt und eisig.“ Wer kann nur solchen Quatsch verfassen?, denkst Du bei Dir und bleibst gelassen. Der Sprücheschreiber hat ´nen Knall, der Winter kommt auf jeden Fall! Im Haus, da klopft’s in allen Rohren, ein Teil davon ist zugefroren. Die alte Heizung macht Verdruss, das riecht verdammt nach Exitus. Dabei hat grad die Firma Moll gepumpt Dir Deinen Öltank voll. Der Funke zündet nicht den Zünder, drum friert dein Weib und auch die Kinder. Nun ist es Winter und mit Macht, da friert es, dass die Schwarte kracht. Die Straßen, die sind spiegelglatt, gut, dass man etwas Streugut hat! Das streust Du munter vor das Haus, sonst rutscht der Postmann plötzlich aus, derweil er bringt Paket und Post und hinschlägt durch des Winters Frost. Wenn er sich bricht dann seine Waden, dann hast Du einen Haftpflichtschaden. Selbst Oma Schmitz, auf ihren Krücken, lässt draußen sich zur Zeit nicht blicken. Auch Ottokar, ihr Labrador, wärmt fröstelnd sich am Ofenrohr. Er hat, was draußen er verrichtet, nun auf dem Teppich aufgeschichtet. Selbst auf dem Teich, der zugefroren, glotzt Kunigunde traumverloren und hofft, dass sich ein Eisloch böte, sie ist der Oma Lieblingskröte. Der erste Schnee fällt jetzt ganz leis‘, bedeckt die Kröte und das Eis. Die Kröte quakt: „Ich würd’s begrüßen, tät mich jetzt ´ne Prinzessin küssen. Ich könnt‘ als fescher Prinzenbube mich wärmen dann in Omas Stube.“ Doch weder solche Adelsmaid noch Oma sind zum Kuss bereit. Zudem, im Winter droht die Grippe, es naht heran die heil’ge Sippe. Das Christkindlein in allen Wintern liegt in der Kripp‘ mit nacktem Hintern. „Das macht ihm nichts“, Maria spricht, „dies fällt bei uns nicht ins Gewicht. Wir warten auf 3 Königsgören mit Gold und Weihrauch sowie Möhren. Derweil der Josef raucht ´ne Kippe, nehm´ ich die Möhren gegen Grippe. Ich mach‘ davon ´ne heiße Suppe, dann freut sich unsre heil’ge Truppe. Im Stall hab ich noch Alkohol, da ist ´ne ganze Flasche voll. Drum wird die Heil’ge Nacht auch gut mit Williams Christ in unsrem Blut.“ So gab‘s (entgegen aller Sagen) in Betlehem was für den Magen, was in der kalten Winternacht dem Jesuskind viel Freude macht. Es hat im Winter akkurat ´ne Lösung jeder schnell parat, kämpft gegen Kälte, Eis und Schnee mit einer zündenden Idee. Ob es nun Alkohol, ob Möhren, ob Labrador, ob heil’ge Gören, ob Ofenrohr, ob dicke Kröten, sich warm zu halten ist von Nöten! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  11. Dankeschön, liebe @Pegasus. Ich mag Halloween auch nicht, aber Du siehst, unsere nachfolgenden Generationen gehen da andere Wege. Es ist ja auch nicht nur das. Wenn ich an die vielen Anglizismen denke, die wir uns mittlerweile selbst angeeignet haben, dann stelle ich mir schon die Frage, ob wir nur lernfähig sind oder ob wir leichtfertig unsere Muttersprache verleugnen. Nun ja, wir sind nur kleine Rädchen in einem sich immer schneller verändernden globalen Umfeld. Chinesisch will ich aber nicht lernen, geschweige denn Russisch. Gott zum Gruße - Melda-Sabine Als ich Deinen Kommentar las, liebe @Donna, musste ich an einigen satirisch angehauchten Stellen herzlich lachen. Dazu kommt, dass Du es immer wieder schaffst, mir bisher Unbekanntes auf humorvolle Weise darzulegen. Ich lerne immer gerne dazu - Melda-Sabine
  12. Ein sehr weises Fazit, liebe @Uschi R.. Ich selbst finde den Zuspruch bei vielen Senioren in den Seniorenstiften hier im Umkreis. Ihre leuchtenden Augen und ihr Lachen bringen mir eine Art von Liebe zurück für das, was ich ihnen an Humor bei meinen Lesungen schenke. Ich denke, damit mache ich Vieles richtig. Sei herzlich gegrüßt - Melda-Sabine
  13. Liebe @Donna, danke für Dein Feedback. Da habe ich ja in punkto "fliegende Schweine" dazu gelernt. Mal schauen, ob ich es verwenden kann. Was die Stimmungsanhebung betrifft, freue ich mich natürlich darüber, dass es mir bei Dir gelingt. Aber auch ich für mich genieße immer die Zeit, in der ich humorvolle Zeilen zu Papier bringen kann. Derzeit hilft mir das dabei, nicht in eine Depression zu rutschen, die mehrere Ursachen hat. Dies aber zu erläutern würde zu weit führen und das Forum ist -denke ich- hier auch nicht der Ort dafür. Auf jeden Fall danke ich Dir recht herzlich und grüße Dich vom Niederrhein - Melda-Sabine Mache ich doch immer wieder gerne, liebe @Gina. Ich kann nur wiederholen, was ich eben auch Donna schrieb. Humor ist eben wichtig in den heutigen Zeiten. Beste Grüße von Melda-Sabine Ein Dankeschön auch an die weiteren Liker, die ihren Schweinen noch das Pfeifen beibringen müssen, als da wären: @Pegasus und @Marc Donis. Ich wünsche allen einen schönen Start in die nächste Woche.
  14. Melda-Sabine Fischer

    Halloween

    Halloween Vor Martin und vor Nikolaus gibt’s ein Event, das ist der Graus. Am einunddreißigsten Oktober gibt’s Totentanz und viel Zinnober. Bei Iren und im Ami-Land ist dieser Unfug wohlbekannt. Seit mehr als zwanzig Jahren dann, schloss man sich hier dem Schwachsinn an. Zuerst, weil da noch unbekannt, hielt man’s für’n Gruß ans ÖSI-Land, denn plötzlich rief ein jeder Teen begeistert nur noch: „Hello Wien!“ Nun, unsre Jugend kurz und knapp, die schnitt die alten Bräuche ab. Nicht mehr St. Martin mit den Fackeln war „hip“, um fromm umher zu dackeln. Selbst Niklaus, der bisher mit Zossen ritt heilig und stets unverdrossen, ist nicht mehr „In“ beim „Armen Mann“, weil der ihn ja nicht gruseln kann. Drum rennt an Halloween man dumm und blöd wie Frankenstein herum. Mit hohlen Rüben auf den Rüben kann man sich nun als Zombie üben. Als Hexe oder Sk‘lett-Gestell schminkt man sich modrig oder grell. Man läuft sogar im Gruselwahn oft mittig auf der Autobahn. Zum Sensenmann im schwarzen Kittel da gibt es wohl ein Gegenmittel. Denn Kürbisse, gestellt ins Fenster, vertreiben grinsend die Gespenster. An Halloween auf jeden Fall hat mancher einen Riesenknall. Selbst Onkel Otto und Hund Waldi sieht man als Monster heut‘ bei ALDI,…. ...um zu erschrecken, das ist klasse, Frau Magda Müller an der Kasse. Vor Schreck vergisst die einzutippen des Onkel Ottos Vollkorn-Schrippen. Vor Otto graust’s auch Fräulein Meyer, verliert ´ne Schachtel Bio-Eier. Auch der Verkäuf’rin am Gemüse geht schaurig-schön erschreckt die Düse. Und Mäxchen, Onkel Ottos Neffe, den nachts ich auf der Straße treffe, hat auf dem Schopf ´nen Totenkopf, wild hüpfend wie ein Wiedehopf. Mathilde Spärlich -mit Gerassel- (sie kam erst jüngst per Bahn aus Kassel) spielt „weiße Frau“ als Spukgestalt, wobei sie recht betrunken lallt. Aus Remscheid kommt der Lehrer Gütlich, lehrt Mathe und ist meistens friedlich. Doch jetzt zieht er durch dunkle Gassen, um heut‘ als Teufel Fuß zu fassen. Er klebt auf seine Stirne vorn drum links und rechts ein Teufelshorn. Am Friedhof dann beim Hexentanz wippt angenäht sein Teufelsschwanz. Zum Friedhof zieht‘s an Halloween auch manches andre Monster hin. Dort findet man auch Tante Ella mit Appelkorn als Vampirella. Selbst Friedrich Krause mit der Glatze mimt Dracula per Grusel-Fratze. Zwecks Echtheit hat er leicht verschroben „die Dritten“ drum nach vorn geschoben. Der Apotheker Alfred Ziehr geht heute mal als Spinnentier. Das fällt nicht schwer, denn Ziehr ist mager und seine Spinnenbeinchen hager. Am Friedhof steht auch Pfarrer Kuppe, raucht amüsiert die zehnte Fluppe. „Ich gehe heut‘ als "Heil´ger Geist", der Euch das Tor zum Jenseits weist.“ So zieht man dann durch unser Städtchen, man klopft an viele Fensterlädchen, drückt an den Türen manche Klingel und schreckt damit so manchen Pingel. „Süßes oder Saures“ klingt’s aus den Kehlen, doch kann ich es mir nicht verhehlen: „Ich finde Halloween nur Schiet, auch wenn der "Heil’ge Geist" mit zieht!“ @Copyright und Bildrechte: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  15. Herzlichen Dank für Deinen Kommentar, lieber @Herbert Kaiser. Nachdem ich mich jahrelang in großen Hallen als Karnevalspräsidentin dem "Rausch der Menge" ausgeliefert habe und auch selber mit Sketchen aufgetreten bin, muss ich diese großen Festivitäten nicht mehr haben. Vielmehr möchte ich im kleinen Kreise Freude bereiten und habe deshalb dieses und ein weiteres Oktoberfestgedicht für eine Lesung in einem Seniorenstift geschrieben, in dem man nächste Woche für die Senioren ein Oktoberfest veranstalten möchte. Ich hoffe, die alten Herrschaften freuen sich darüber, denn ich habe gemerkt, dass sie es sehr genießen, herzlich lachen zu können. Liebe Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine Dank auf an die weiteren Liker, als da wären @Stefan Lessard, @S. Athmos Welakis, @Pegasus, @Donna, @JoVound @heiku, verbunden mit einem fröhlichen "Gsuffa".
  16. Oktoberfest-Schmankerl In Bayern trinkt man gern a Mass, doch mir macht das nur selten Spaß. Denn ist der Liter erst geschluckt, ist es die Blase, die mich juckt. Ich eile, um zum Klo zu laufen, danach kann ich dann weitersaufen. Die 2. Mass, die ist mein Ziel, der Klo-Besuch ein böses Spiel. Man säuft meist weiter Stund um Stunde, zumeist in einer frohen Runde. Die zehnte Mass gibt mir den Rest, man nennt das dann Oktoberfest. Auch weiße Würste gibt’s daneben, die allgemein die Stimmung heben. Mit süßem Senf verspeist man diese, im Bayernland auf einer Wiese. Selbst Haxen, sag ich sehr beklommen, kann man im Bayernzelt bekommen. Doch nach 6 Würsten und 2 Haxen, ist mir ein Unwohlsein erwachsen. Gleichwohl, die Stimmung, sie ist heiter, nach jedem Klogang geht es weiter. Auch Sauerkraut wird nicht verschmäht wonach mein Darm stets lauthals bläht. Oktoberfest, das ist nur einmal und einmal feiern, das ist keinmal. Zur nächsten Mass, weil´s mir gefällt, wird jetzt ein Leberkäs bestellt. Ein Obazda wird noch verdrückt, wobei mich meine Hose zwickt. Die Naht ist dann recht schnell geplatzt, was mich jedoch recht wenig kratzt. Des Dampfes Nudel, keck geordert, die hat mich gänzlich überfordert. Mein Mops, der frisst vergnügt den Rest, selbst er liebt das Oktoberfest. Zum Schluss, da kann ich nur noch lallen und bin von meiner Bank gefallen. Der Bärwurz-Schnaps hat mich geschafft und um ein Haar dahingerafft. Ich hab´ hier vieles überzogen, doch sag ich Euch ganz ungelogen: Oktoberfeste muss man feiern, auch hier bei uns, nicht nur in Bayern. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  17. Es ist traurig, dass die Menschen nicht in Frieden miteinander leben können und offensichtlich aus der Geschichte nur wenige etwas gelernt haben. Ich habe unseren Pastor gefragt, warum Gott das zulässt. Auch er kann nur traurig mit den Achseln zucken. Melda-Sabine
  18. Besten Dank für Dein Feedback und Dein Lob, liebe @Darkjuls. Sicher ist das Wort Attentat nicht gerade mit Humor besetzt. Aber in meinen Gedichten überspitze ich manches immer mal wieder. Und so ist dieser Titel ob der folgenden Handlung mitnichten so ernst gemeint, wie er klingt. Liebe Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine Gern geschehen lieber @JoVo. In diesen Zeiten sollte man dann und wann Freude verbreiten. Ernstes hören wir täglich zur Genüge. Ich wundere mich über mich selbst, dass ich bei all den bösen Geschehnissen um uns herum noch den kreativen Spaß zu Papier bringen kann. Gelingt es mir, freue ich mich um so mehr. Beste Grüße - Melda-Sabine
  19. Eine hervorragende Darstellung einer Freundschaft, liebe @Pegasus. Ich erlebe sie ähnlich Tag für Tag. Wir verstehen uns ohne große Worte, können in dem anderen lesen, wissen wann er leidet und wenn er glücklich ist. Eine gute und tiefe Freundschaft ist sehr viel wert. Liebe Grüße von Melda-Sabine
  20. Attentat im Märchenwald Im Märchenwald gibt es Randale, denn jemand warf eine Sandale dem Rumpelstilzchen an den Kopf, jetzt rinnt das Blut von seinem Schopf. Der Rumpelstilz, er schreit vor Wut, der Schmerz, er tut ihm gar nicht gut. Er tanzt nicht mehr auf einem Bein und wie er heißt, fällt ihm nicht ein. Des Müllers Tochter sitzt im Turm: „Ich hasse zwar den kleinen Wurm, doch Schuhe werfen ist fatal, um nicht zu sagen asozial!“ Sie kann dem Turme nicht entrinnen und muss das Stroh zu Gold verspinnen. Dies Alibi dient als Beweis, dass sie nichts warf und auch nichts weiß. Das Aschenputtel meint beklommen, ein solches Handeln sei verkommen. Sie denkt kurz nach und führt dann aus: „Ich war den ganzen Tag im Haus. Drum bin auch ich es nicht gewesen, ich fegte grade mit dem Besen die Krumen weg vom Küchenboden und wischte Staub von den Kommoden." Dornröschen ruft: „Ich hab´ gedöst, der Prinz hat mich noch nicht erlöst! Er steckt noch fest im Bällebad, ich weiß nichts von dem Attentat.“ Frau Holle ruft: „Auch ich war´s nicht, in meinen Fingern tobt die Gicht. Denn Schnee erzeugen mit den Kissen ist mühsam und doch recht beschissen.“ Doch Rumpelstilz fragt voller Qualen: „Wer trägt denn hier im Wald Sandalen? Ich will mit einem Fluch mich rächen, man trete vor und möge sprechen!“ Schneewittchen ruft: „Welch ein Tam-Tam!" Sie lehnt relaxed an einem Stamm von einer ur-ur-alten Linde und hofft, dass man den Täter finde. Es herrscht Verwirrung hier im Wald und was jetzt aus dem Dickicht hallt, sind sieben Zwerge mit Laternen, sie nähern sich aus weiten Fernen. Doch tragen sie nur Adiletten, wobei sie gern Sandalen hätten. Der Matsch rutscht so in ihre Socken, die Füße bleiben selten trocken. Zwerg Max (das ist die Nummer drei) erkundigt sich nach dem Buhei. Man klärt ihn auf, ob der Randale und ob der schnöden Wurfsandale. „Ich weiß, dass König Drosselbart auf mancherlei Erkundungsfahrt Sandalen trägt zu Kniebundhosen, doch weilt der just bei den Franzosen." Der König scheidet also aus, da tritt die Hexe vor ihr Haus (mit Printen ist es reich bestückt), sie geht recht langsam und gebückt. „Ich trage stets nur Filzpantoffeln und ernte grade Frühkartoffeln. Drum weilte ich auf einem Feld, sodass ein Tatverdacht entfällt!“ Zwerg Nase, der seit Jahresfrist als Spürhund bei der Kripo ist, hält nun sein Riechorgan gen Osten, bezieht am Hexenhaus den Posten. Und in der Nacht, wer hätt´s gedacht, hat er nach einer wilden Schlacht den Täter mit Bravour ermittelt und ob der Täterschaft bekrittelt. Der Rumpelstilz erfährt nun plötzlich den Tatbestand, der nicht ergötzlich. Der böse Wolf sei, ungelogen, im Märchenwald falsch abgebogen. Als dieses ihn mit Recht verbittert und er das Rumpelstilzchen wittert, warf er das Schuhwerk diesem Tropf vor lauter Wut an seinen Kopf. Zwerg Nase hat ihn kurzerhand aus diesem Märchenwald verbannt. Er muss jetzt Stroh zu Gold verspinnen, aus jenem Turm gibt’s kein Entrinnen. Die Müllerstochter darf hingegen im Wald sich wieder frei bewegen. Sie muss sich nicht mehr sinnlos quälen. Das wollte ich Euch noch erzählen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  21. Melda-Sabine Fischer

    Oktoberfest

    Oktoberfest Ein Dirndl wird in diesen Tagen auch hier im Rheinland gern getragen. Es quillt hervor der Jungfrau Busen, an dem auch gern die Rentner schmusen. Die Dirndlschleife zeigt Dir an, ob man die Maid noch haben kann. Wird man die Schleife rechts erleben, dann ist die Braut bereits vergeben. Trägt sie sie links an ihrem Kleid, ist sie für jeden Spaß bereit. Trägt sie sie mittig, welche List, heißt das, dass sie noch Jungfrau ist. Die Burschen tragen Lederhosen, so sieht man Bayern wie Franzosen. Man trägt die Hosen gern mit Latz, zwecks Zugriffs auf den größten Schatz. Ein Gamsbart wird am Hut getragen, das macht man so an diesen Tagen. Dies Büschel zeigt Dir dann und wann, der Träger ist ein reicher Mann. So blühen die Oktoberfeste, in Bayern säuft man auch die Reste, die mancher Preuße stehen ließ, die Bayern sind vor gar nix fies. In Bayern spricht man Dialekt, den man im Rheinland nicht gleich checkt. „Wo isns Häusl“ fragt der Mann, wenn er das Klo nicht finden kann. Man kann bei Starkbier sehr gut ratschen, und oftmals gibt es eine Watschen, wenn wer wem sagt, er sei ein Simpel, dann landet der im Wiesn-Tümpel. Oachkatzl heißt eventuell ein Nagetier mit braunem Fell. Und „Pfiat Di“ ist ein lieber Gruß, wenn jemand Abschied nehmen muss. Ein Leberkaas, weiß auch der Streber ist nicht aus Käse, noch aus Leber. Ein Brathendl, das ist ein Hahn, der kommt im Bierzelt super an. Man hört dort fesche Blasmusik, von der ich Ohrensausen krieg. Man grölt dort in der Bayernrunde den Volksliedsong von „Rosamunde“. Der Lärm dringt mir durch meine Ohren, ein Tinnitus wird mir geboren. Man kann im Bierzelt zwar nicht rodeln, doch zu der Musi kann man jodeln. Ich hab´ dort manche Maß gesoffen und wirklich nette Leut´ getroffen. Und nach 3 Maß, da konnt´ ich seh´n, ich kann auch bayrisch jetzt versteh´n. Oktoberfest stammt zwar aus Bayern, doch auch im Rheinland will man´s feiern, es gibt a Maß und auch a Musi und mancher hat zum Schluss a Gspusi. Doch feiert man in allen Ehren und kann der Wollust sich erwehren. Wir bleiben sittsam und sind heiter, die Hauptsach´ ist, der Spaß geht weiter. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  22. Liebe @Donna, gilt das auch für meine lustigen, manchmal albernen Gedichte? Sie sind ja wenig romantisch, traurig, tragisch oder gar pathetisch. Mit schmunzelndem Gruß - Melda-Sabine ☺️
  23. Danke liebe @Donna für Deinen bestätigenden, lustigen Kommentar. Ja, ja der Gilb macht vor nichts und niemandem Halt. In der Tat ein Flegel! Liebe Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine
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