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Melda-Sabine Fischer

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Beiträge erstellt von Melda-Sabine Fischer

  1. Am 14.3.2024 um 16:51 schrieb Stavanger:

    Es ist schwer, von deiner Erzähl-Ausdauer nicht beeindruckt zu sein.

    Und die Story geht noch weiter ... Ich bin dabei!

    Das freut mich lieber Uwe. Ich glaube ich habe mit diesem Werk einen Vers-Rekord gebrochen, zumindest scheint es mir so. Wenn es trotzdem so kurzweilig war, dass Du dabei bleiben möchtest, werde ich in Bälde diesen Wunsch erfüllen. 

     

    Besten Dank für Dein Feedback - Melda-Sabine

     

    Am 14.3.2024 um 17:59 schrieb Stu Pflaume:

    Der arme Kuno...

    Ja, lieber @Stu Pflaume, ich glaube auch, dass er schon sehr gelitten hat, während die Doses sich vergnügten.

     

    Melda-Sabine

     

     

    Am 14.3.2024 um 18:27 schrieb Ehren-Worte:

    Liest sich leicht und unbeschwert! ☺️

    Hallo @Ehren-Worte, danke für das Lob. Es ist schon schwierig die Leser bei dieser Gedichtelänge bei der Stange zu halten. Wenn es mir gelungen ist, freut mich das um so mehr.

     

    Ein herzliches Dankeschön - Melda-Sabine

     

    Danke auch an die weiteren Liker und immer gern gesehenen Mitreisenden: @Pegasus, @Elisabetta Monte, @JoVo und @Cornelius.

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  2. Auf Kreuzfahrt -Teil 2- (Ankunft, Einschiffung, erster Seetag)
    aus dem Fundus

     

    Es sind auf Kreuzfahrt Dr. Dose
    und seine Frau, die Annerose,
    die an den Hüften etwas rund,
    dabei auch Kuno, Doses Hund.

     

    Mit Hund und Koffern flog man fort
    und ging in Miami an Bord.
    Das Schiff, die Angela, war riesig,
    die Luft war lau, doch etwas diesig.


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    Gleich nach dem „Check-in“ dann ein Schreck,
    die Koffer waren plötzlich weg.
    Ein Stewart hat sie angelacht:
    „Die wurden schon für Sie verbracht…

     

    …in Ihre schicke  VIP-Kabine
    und stehen vor der VIP-Latrine.
    Ich führ‘ Sie hin“, so flötet er,
    „zurecht zu finden fällt noch schwer.“

     

    Derweil der Schnauzer Kuno wimmert,
    weil man um ihn sich gar nicht kümmert,
    hockt er schon vor der VIP-Latrine
    in seiner Box mit Trauermine.

     

    In der Kabine riecht es streng,
    die Hunde-Box war viel zu eng,
    so hat der Schnauzer -festgeknotet-
    sich mehrmals völlig eingekotet.

     

    Obwohl die Doses ihn befreien,
    kann es der Schnauzer kaum verzeihen,
    dass er beim Flug im Laderaum
    erlebte seinen schlimmsten Traum,…

     

    …denn neben ihm im Vogelbauer
    macht ihn ein Papagei recht sauer,
    der ist geschwätzig und sehr bunt,
    schimpft ständig lautstark: „Blöder Hund!“


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    An Bord sodann zum Abendessen
    war aller Stress schon bald vergessen.
    Am Tisch -für Viere eingedeckt-
    kredenzt der Kellner erst mal Sekt.

     

    Für Doses Kuno -wie versprochen-
    gab es ´nen großen Rinderknochen
    und als Dessert -noch nebenbei-
    ne kleine Schüssel Pansenbrei.

     

    An Doses Tisch, da sitzt man jetzt
    mit einem Pärchen, das zuletzt
    noch nebenan am „Check-in“ stand.
    Man macht sich kurzerhand bekannt.

     

    Krawuttkes aus den neuen Ländern,
    die sitzen schlicht in Ostgewändern
    am Tisch der Eheleute Dose
    in selten ungezwung’ner Pose.

     

    Sie, Hausfrau und er, Bio-Bauer,
    genießen seit dem Fall der Mauer
    die Reiselust fern ab vom Osten;
    das lässt man sich jetzt etwas kosten.

     

    Frau Dose, die ja etwas breit,
    geht zum Buffet im Abendkleid.
    „Ein Curvy-Model“, rief beherzt
    Josef Krawuttke, der gern scherzt.

     

    Frau Dose hat es echauffiert,
    dass sie Krawuttke so blamiert
    (und dann auch noch ein Bio-Bauer!),
    das macht Frau Dose mächtig sauer.

     

    Nachdem das Abendmahl genossen,
    hat man sich hurtig eingeschlossen
    in der Kabine für die Nacht und
    hat die Augen zugemacht.

     

    Es hat gleich in der ersten Nacht
    ganz plötzlich sehr laut „Rums“ gemacht;
    es war Herr Dose unter Lallen,
    mit Krachen aus dem Bett gefallen.

     

    Frau Dose machte -schlafbereit-
    im Doppelbett sich viel zu breit.
    So hat sie hüftlings ihn touchiert
    und dabei aus dem Bett bugsiert.

     

    Die erste Nacht war bald vorbei,
    man hat geduscht, fühlt sich wie neu.
    In die Bahama-Lounge um 10
    will man entspannt zum Frühstück geh´n.

     

    Um 11 Uhr geht’s auf’s Deck geschwind,
    weil dort noch ruhige Ecken sind,
    und legt sich auf vakante Liegen,
    um etwas Seeluft mitzukriegen.

     

    Frau Doses neuer Sommerhut
    bewahrt vor Zug und Sonnenglut,
    doch Möwen mit sehr wenig Takt,
    die haben diesen vollgekackt.


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    Die Reederei hat auf der Jacht
    ne Jogging-Strecke angebracht.
    Ein Damenchor aus Oberstaufen
    fängt singend an, um‘s Schiff zu laufen.

     

    Gleichwohl genießt man dort die Ruhe,
    bis just ein Stewart mit ´ner Truhe
    von mittschiffs Doses leicht pikiert
    und sie zum Aqua-Sport zitiert.

     

    Mit Nudeln, die gedacht zum Schwimmen,
    will er die Gäste lauthals trimmen,
    um zu verbrennen Kalorien,
    die durch beleibte Körper ziehen.

     

    Nun sind die Nudeln nicht für Hunde,
    doch dreht auch Kuno seine Runde,
    hat in den Pool recht ungeniert
    mit lautem Bellen uriniert.


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    Um ein Uhr mittags ist dann Pause,
    man gönnt sich eine kleine Jause.
    Am Fischbuffet, das wirklich prächtig,
    gab’s Seelachs, der recht fett und mächtig.

     

    Herr Dose hat ihn nicht vertragen,
    und es rumort in seinem Magen.
    Als Dose an zu würgen fängt,
    der Seelachs flugs nach oben drängt.

     

    Zur Reling hin mit schnellem Fuß
    schenkt er Krawuttke keinen Gruß.
    Stark röchelnd fängt er an zu kotzen,
    Krawuttke, der fängt an zu motzen.

     

    Denn durch den starken Gegenwind
    weiß dieser nun, was Bröckchen sind,
    die man -noch völlig unverdaut-
    dem Nachbarn um die Ohren saut.

     

    Am Abend gibt’s noch Firlefanz,
    es spielt ´ne Combo auf zum Tanz,
    zu dem Frau Dose sich nicht ziert,
    derweil ihr Mann regeneriert.

     

    Der erste See-Tag geht zu Ende,
    am nächsten Tag will man behände
    den ersten Landausflug genießen
    und keine Bröckchen mehr verschießen.


    …Fortsetzung folgt

     

     

    @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
     

    • Lustig 5
  3. Was ich bei Deinen Gedichten immer wieder bewundere, lieber @Cornelius, ist, dass sie so leichtfüßig daher kommen, also leicht zu lesen sind. Daneben ist der Humor, meist auch hintergründig, so gekonnt verpackt, dass er mir stets ein breites Lächeln ins Gesicht zaubert. 

     

    Melda-Sabine

     

     

    • in Love 1
  4. Dankeschön, lieber @Cornelius. Wenn ich so sitze und dichte, kommt zuweilen ein Text zustande, bei dem ich die Zeilen fürwahr nur in die Kategorie Schwachsinn ohne Grenzen einsortieren kann. Gleichwohl haben diese "Verse ohne Sinn" den Touch Humor, der die Zuhörer bei meinen Lesungen zum Schmunzeln bzw. lauten Losprusten verleitet. 

     

    Von daher ist der Nachschub garantiert 😉

     

    Beste Grüße von Melda-Sabine

     

    Danke für weitere Likes an @Sidgrani, @JoVo, @Stavanger, @Gina, @Kurt Knecht und @Zorri.

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  5. Schwachsinn ohne Grenzen: "Dental"
     

    Ein Muezzin aus Isfahan
    hat Ärger mit dem Backenzahn.
    Ein Hinduist aus Samarkand
    hält einen Eckzahn in der Hand.

     

    Den zweien ist der Fakt gemein,
    man biss im Brot auf einen Stein.
    Und Beide, die jetzt lauthals fluchen,
    verspeisen fortan weichen Kuchen.

     

    Dem Juden Kohn ist´s einerlei,
    denn er schlürft zahnlos Haferbrei.
    Die Zähne fehlen schon seit Jahren,
    er kennt des harten Brots Gefahren.

     

    Ein Mönch in Tibet sucht in Ruhe
    nach dem Gebiss in einer Truhe.
    Zwar ist seit Kindheit er Buddhist,
    doch weiß er nicht was Ordnung ist.

     

    Ein Pfarrer leiht in Buxtehude
    sich das Gebiss von seiner Trude.
    Sie putzt das Pfarrhaus akkurat,
    nur eingeengt durchs Zölibat.

     

    Man sieht den Papst oft ohne Zähne,
    ich find´s obskur, drum ich´s erwähne.
    Er nuschelnd dann durchs Mundwerk zischt,
    wenn er zum Schluss den Segen spricht.

     

    Ein Rabbi, fern in Tel Aviv,
    merkt plötzlich, sein Gebiss sitzt schief.
    Vor kosch´rer Kost zum Mittagessen
    hat er das Kukident vergessen.

     

    In Tokio, ein Shintoist
    sehr gern gebrannte Mandeln isst.
    Es führt jedoch sein Mandelsehnen
    zur Karies an allen Zähnen.

     

    In Griechenland, Pythagoras
    biss ohne Zähne jäh ins Gras.
    Bevor er in sein Grab entschwommen,
    hat man „Die Dritten“ rausgenommen.

     

    Der deutsche Philosoph I. Kant
    nahm das Gebiss meist dann zur Hand,
    wenn metaphysisch er beschrieb,
    was in den „Dritten“ hängen blieb.

     

    Die Schauspielkunst, das ist gewiss,
    wirkt exzellenter mit Gebiss.
    Den Romeo man nicht genießt,
    wenn zahnlos sehr viel Speichel fließt.

     

    Dental ist daher stets geboten,
    gesunde Zähne auszuloten.
    Sind „Dritte Zähne“ Dir zu eigen,
    dann darfst auch diese Du gern zeigen.

     

     

    @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

     

     

     

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    • Lustig 2
  6. Am 6.3.2024 um 20:25 schrieb gummibaum:

    Sehr unterhaltsam, liebe Melda. 

     

    Insbesondere die Lorelei gefällt mir. Im drittletzten Vers hätte ich geschrieben: die meisten haben es zum Ziele.

     

    Auch die Abbildungen sind amüsant.

    Dankeschön lieber @gummibaum, schön dass auch solch ein Gedicht erheitern kann, danke auch für Deine Anregung.

     

    Mit besten Grüßen aus Krefeld - Melda-Sabine

     

    Am 6.3.2024 um 22:15 schrieb Cornelius:

    wieder einmal sehr vergnügliche Verse. Zwar gibt es in Afrika keine Orang-Utans und keine Tiger, außer in Nonsens-Gedichten und im Zoo - aber das nur am Rande. Der Gastauftritt der Lorelei gefällt auch mir ausnehmend, da schließe ich mich Gummibaum gerne an. Mit dem letzten Vers rufst du dann noch auf angenehme Weise Wilhelm Busch in Erinnerung. Ein Cocktail aus allerbesten Zutaten, den ich gerne genossen habe.

    Auch Dir ein Dankeschön, lieber @Cornelius. Ja so ein Nonsensgedicht birgt reichhaltige Möglichkeiten wirklichen Unsinn zu verbreiten. Mir macht das einfach ein tierisches Vergnügen.

     

    Aber das mit dem Tiger und dem Orang-Utan lässt sich ganz einfach mit repräsentativen Geschenken unseres damaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard an den damaligen Premierminister des Kongo Léonard Mulamba anlässlich eines Staatsbesuches erklären. Die hatte er als tierische Fracht aus dem Kölner Zoo als Mitbringsel im Gepäck 🤣.

     

    Grüßkes von Melda-Sabine

     

    Danke auch an die weiteren Liker, die diesem Schwachsinn zugetan waren, als da wären @Stavanger, @Sidgrani, @Pegasus, @Zorri und @Letreo71.

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  7. Schwachsinn ohne Grenzen: Bongo-Bongo

     

    Ein Orang-Utan schlägt am Kongo
    die ganze Nacht sehr laut die Bongo.
    Ein Elefant auf seinen Haxen
    ruft recht genervt: „Lass doch die Faxen!“

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    Es wundern sich die Netzgiraffen:
    „Was sind das nur für blöde Affen,
    die nachts die Bongo-Trommeln schlagen?
    Man kann den Lärm nur schwer ertragen.“

     

    Im Kongo-Kral, ein Kongolese
    aß grade Fisch mit Mayonnaise.
    Ihn schreckte auch das Bongospiel,
    worauf der Fisch zu Boden fiel.

     

    Dem Dromedar am schönen Nil
    wird auch das Bongo-Spiel zu viel.
    Das gute Tier, es scheint verstört,
    weil man dies bis Ägypten hört.

     

    Den Pharao in seinem Grab,
    den bringt das Trommeln nicht auf Trab.
    Denn die Verwesung arrangiert,
    dass er nicht hört, was so passiert.

     

    Ein Zebra sitzt erregt am Niger
    und streitet sich mit einem Tiger,
    weil es das Bongospiel entzückt,
    den Tiger macht der Lärm verrückt.

     

    Ein Krokodil im fernen Tschad
    hat auch das Bongospielen satt.
    Es trank am seichten Fitri-See
    gerade seinen Morgentee.


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    Sogar ein Kakadu in Münster
    saß nachts nervös in einem Ginster.
    Er hört im Schein der hellen Sterne
    die Bongotrommeln aus der Ferne.

     

    Auf einem Fels am Mittelrhein,
    da saß ein blondes Mägdelein.
    Sie zupft melodisch ihre Zither
    bei Sonne, Regen und Gewitter.

     

    Aufs Tiefste war die Maid empört,
    als sie das Bongo-Trommeln hört.
    Von ihrem Fels stürzt sie mit Grausen,
    jetzt sieht man sie rheinabwärts sausen.

     

    Es zupfte eine scharfe Nonne
    die Harfe lustvoll und mit Wonne.
    Sie zupft mal hier und zupft mal dort,
    man nahm ihr bald die Harfe fort.

     

    Die Obernonne hört man sagen:
    „Ich kann das Zupfen nicht ertragen.
    Drum schicke ich Dich jetzt zum Kongo,
    dort spielst Du mit den Affen Bongo.“

     

    Der Instrumente gibt es viele,
    zumeist da haben sie zum Ziele,
    mit ihrem Wohlklang zu betören,
    doch manchmal kann dich das auch stören!


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    @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

     

     

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  8. ...die Frösche, lieber @Cornelius, bei diesem wunderschönen Gedicht vermisse ich die Frösche. Ja ich weiß, die erscheinen naturgemäß etwas später im Jahr. Aber ich höre derzeit ständiges Gequake vom Nachbarteich. Vielleicht ist aber auch der Nachbar hineingefallen oder mit meinem Hörgerät stimmt was nicht 😅.

     

    Beste Grüße von Melda-Sabine

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  9. Am 27.2.2024 um 23:09 schrieb Letreo71:

    Klasse, liebe Melda-Sabine, das ist mal ein feines Betthupferl.

     

    Lache noch immer...

     

    Zum Glück trinke ich nur Hafermilch, aber wer weiß, was da so alles drin ist.

    Danke, liebe @Letreo71. Ich freue mich, dass es gefallen hat. Ich dachte mir, ich müsste auch mal die Landbevölkerung inkl. Viehzeug zu Worte kommen lassen.

     

    Beste Grüße von Melda-Sabine

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  10. Gendern

     

    Das Gendern ist mir eine Qual,
    ich frage mich von Mal zu Mal,
    was will der Germanist erreichen?
    Muss ich jetzt gar als Dichter weichen?

     

    Der Text wär´ blöd: „…dass alle Bauern
    sind wie die *innen zu bedauern,
    wenn sie fürs Feld den Knecht nicht finden,
    auch keine *innen, die sich schinden“
    .

     

    Ihr merkt, dies hört sich dämlich an,
    weil so kein Dichter dichten kann.
    Der Leser wird sich sicher fragen:
    „Was will der Dichter mir bloß sagen?“

     

    Ich kann nicht gendern, wenn ich dichte,
    dies macht der Verse Sinn zunichte:
    „Der Papst er kackt auf eine Wiese,
    „Papst*innen kacken auch auf diese.“

     

    Bei Nonnen, ja da frag ich mich,
    gibt es wohl einen Nonn*erich?
    Bei Mönchen ist das auch recht öde,
    Mönch*innen find ich reichlich blöde.

     

    Ob Mönch, ob Nonne - einerlei
    das Ganze gibt nur Genderbrei.
    Ein solcher Quatsch macht mich frigide,
    mein Hass aufs Gendern wächst rapide.

     

    Kund*innen ist ein großer Mist,
    was ist, wenn alles außen ist?
    Kund*außen scheint mir schizophren,
    den Schwachsinn kann kein Mensch versteh´n.

     

    Den Mann, den muss das wirklich stressen,
    denn man hat sein "en“ vergessen.
    Kund*innen scheint mir sehr beschränkt,
    weil „innen“ jetzt am „Kund*“ rumhängt.

     

    Sehr ähnlich ist´s bei den Kollegen,
    es scheint „en“ kommt ungelegen.
    Man kann dem Irrsinn nicht entrinnen,
    mit einem Wort wie Kolleg*innen.

     

    Mein Chef meint doch in jedem Falle
    bei Mitarbeitern wirklich alle.
    Er denkt dabei an Mann und Frau
    beim Gendern wird ihm richtig flau.

     

    Bei Mitarbeiter*innen gar
    wird ihm der Bockmist vollends klar.
    Versucht den Stern er mitzusprechen,
    wird sich ein Schluckauf dafür rächen.

     

    Zum Glück gilt Gendern nicht bei Tieren,
    das ging dem Kater an die Nieren.
    Aus ihm da würde Kater*innen,
    dann denkt auch Whiskas, dass wir spinnen.

     

    Der Dobermann kriegt Magensausen
    bei den verrückten Genderflausen.
    Bei Dober*innen jault er nämlich,
    auch Schappi meint, das klingt zu dämlich.

     

    Bei Sachen wird es kleinkariert,
    sind sie mit Gendern ausstaffiert.
    Denn Semmelkloß*innen klingt fad,
    da dreht auch Pfanni gleich am Rad.

     

    Die Kaffeekanne, sie ist weiblich
    und dient dem Wohl, das meistens leiblich.
    Wie gendert man nun das Gefäß?
    Kann*innen ist doch fürs Gesäß!

     

    Auch für den Arsch wär‘ dann ein Hut,
    Hut*in, das klingt nicht wirklich gut.
    Dabei vergeht mir glatt das Dichten.
    Ich kann aufs Gendern ganz verzichten!

     

     

    @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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  11. vor 19 Minuten schrieb Stavanger:

    15 Strophen: Wahnsinn, was für eine Ausdauerleistung!

    Besten Dank, lieber @Stavanger, lieber Uwe. Wenn ich einmal dran bin, kann ich leider allzu oft nicht aufhören. Gleichwohl freut es mich, dass es Dir trotz der Länge gefallen hat.

     

    Beste Grüße vom Niederrhein  -  Melda-Sabine

     

    Danke auch an @JoVo für zusätzliches liken.

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  12. "Mehr Licht !"

     

    Es wusste schon der Sonnenkönig:
    Ganz ohne Licht, da sieht man wenig.
    „Mehr Licht!“ ist auch, was Goethe rief,
    worauf er kurz danach entschlief.

     

    Fehlt auf der Erde Sonnenlicht,
    dann wüssten wir zum Beispiel nicht,
    wann wär‘ es Tag, wann wär‘ es Nacht,
    das Chaos wär‘ perfekt gemacht.

     

    Pflegst Du im Dunkeln zu verweilen,
    die Depressionen Dich ereilen.
    Du brauchst mehr Licht, was Dich belebt
    und Deine Stimmung wieder hebt.

     

    Fehlt Dir beim Lesen gutes Licht,
    siehst Du des Buches Zeilen nicht.
    Mit dunklen Funzeln, die nichts taugen,
    verdirbst Du Dir nur Deine Augen.

     

    Fehlt in der Kneipe helles Licht,
    ermutigt dies den Bösewicht,
    zu fassen rasch in fremde Taschen,
    um etwas Bargeld zu erhaschen.

     

    Zu grelles Licht erzeugt meist Frust
    bei dem Genuss der Fleischeslust.
    Die prüde Frau mag gar kein Licht
    bei dem Vollzug der Ehepflicht.

     

    Ein Fußballspiel zur Abendzeit
    erzeugt mitnichten Heiterkeit,
    wenn ohne Flutlicht fehlt die Sicht,
    man sieht das Tor beim Strafstoß nicht.


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    Fährst Du im Auto ohne Licht,
    siehst Du die Bäume vor Dir nicht.
    Du kannst den Pappeln und den Eichen
    im Dunkeln lichtlos nicht mehr weichen.

     

    Auch der Chirurg, der operiert
    und ohne Licht das Messer führt,
    der ließe dieses besser bleiben,
    er könnte den Patient entleiben.

     

    Die Polizei, sie will ermitteln
    und einen Täter schnell betiteln,
    der beim Verhör zusammenbricht,
    so bringt ins Dunkle sie das Licht.

     

    Im Karneval die Jecken schunkeln
    im Rampenlicht und nicht im Dunkeln.
    Denn schunkelt man ganz ohne Licht,
    sieht man die Schunkelrichtung nicht.


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    Im Stadttheater hört man‘s knallen,
    das Bühnenlicht ist ausgefallen,
    jetzt kann Mephisto nichts mehr sehen,
    wohin muss er als nächstes gehen?

     

    Prompt fällt er von der Bühne Rand,
    ruft noch im Fallen ganz markant:
    „Ich sehe Dr. Faustus nicht,
    in diesem Akt brauch‘ ich mehr Licht!“

     

    „Es werde Licht“, sprach Gott der Herr,
    so fiel es ihm viel leichterer,
    den ersten Menschen zu erschaffen
    als Gegenstück zum Menschenaffen.

     

    Jetzt kann ich Gott, den Herrn, versteh´n,
    denn ich hab mich bei Licht beseh´n.
    Ich gleiche nicht den Menschenaffen,
    die oft mich als verwandt begaffen.

     

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    @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

     


     

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  13. vor 23 Stunden schrieb Cornelius:

    Alle Nordlichter und Flachlandtiroler werden es dir hoffentlich zu danken wissen...

    Aber das hoffe ich doch sehr, lieber @Cornelius. Ich für meinen Teil werde für meine nächsten Reisen in südlichere Gefilde neben den üblichen Reiseführern auch mein Schimpfworteregister mitnehmen.

     

    Danke für Dein Feedback - Melda-Sabine

     

    vor 9 Stunden schrieb Pegasus:

    wieder mal herrlich etwas zum Lachen. Bei dem Wetter und der pol. Lage sind deine  Gedichte die reinste Medizin. 

    wie immer- super -

    Ach ja, wie recht Du hast, liebe @Pegasus. Eben habe ich noch über das Wetter geschimpft (Nachrichten schaue ich schon gar nicht mehr). Wenn ich beim Schreiben selbst innerlich schmunzeln muss, hilft mir das in der Tat bis zum nächsten Sonnenstrahl.

     

    Beste Grüße von Melda-Sabine

     

    Danke auch für die weiteren Likes an @JoVo und @Fehyla

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