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Melda-Sabine Fischer

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Beiträge erstellt von Melda-Sabine Fischer

  1. Lieber @horstgrosse2 und lieber @Michael Schmitt. Besten Dank für Euer Lob und Euer Feedback.

     

    Ich war in der Tat überrascht, welche Schimpfwörter es über meine Kenntnisse heraus noch so gibt und die ich mal in meinem Umfeld sammelte. Auch die Jugendsprache gibt noch soviel Neues her, dass es mir angenehm graust. 

     

    Liebe Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine

     

     

    Für weitere Beifall spendende Likes bedanke ich mich herzlich bei @Elisabetta Monte, @Gina, @Donna und @JoVo.

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  2. Am 12.1.2024 um 09:45 schrieb Alter Wein:

    Ich warte auf die milde Luft,
    Vogelsang und Blütenduft,
    Kinderlachen, auch Geschrei.
    Er wird kommen,
    der Frühling, der Mai

    Auch ich hoffe darauf, liebe Mathi. Du hast meine Aversion gegen die Kälte treffend zusammengefasst. Auch die Dunkelheit geht mir zuweilen auf´s Gemüt - ich schlucke schon Vitamin-D-Tabletten 😉.

     

    Liebe Grüße von Melda-Sabine

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  3. Beschimpfungen

     

    Du Blödmann klingt nicht sehr apart,
    auch Arschgesicht scheint etwas hart.
    Sehr unschön ist auch Sackgesicht,
    was Gottes Schöpfung nicht entspricht.

     

    Der Herrgott wird uns dafür tadeln,
    die Schöpfung negativ zu adeln.
    Auch wird er Missgeburt nicht schätzen
    und könnte ihn zutiefst entsetzen.

     

    Ein Mistkerl, für die Damenwelt,
    ist der, der kein Versprechen hält,
    weil er nicht treu zu Hause blieb
    und es mit mancher Tussi trieb.

     

    Als Tussi man die Frau betitelt,
    die unbedarft und unvermittelt,
    die Welt nur oberflächlich sieht,
    egal, was um sie rum geschieht.

     

    Du Urschel“ heißt man eine Frau,
    die töricht ist und selten schlau.
    Ein Blondchen kann im Allgemeinen,
    sehr klug sein und nur blöd erscheinen.

     

    Du Bastard“, scheint mir gar zu krass
    und zeugt von jeder Menge Hass.
    Man muss sein Mundwerk schnellstens zügeln,
    die Zwietracht, sie ist auszubügeln.

     

    Der Schisser ist mit sich im Zwist,
    weil er sehr oft recht ängstlich ist.
    Er zweifelt, zögert, zaudert, stockt,
    was seinen Tatendrang nur blockt.

     

    Als Abschaum schimpft man Zeitgenossen,
    die auf den Plätzen und in Gossen
    recht asozial die Welt bekleiden
    und jede Arbeit tunlichst meiden.

     

    Doch sei hier eines klargestellt,
    egal, was man von ihnen hält,
    bevor man schimpft soll man ergründen,
    warum sie sich im Tief befinden.

     

    Man schimpft sonst den als Ignorant,
    der schnell ein falsches Urteil fand.
    Auch kann man ihn, der es nicht checkt,
    ganz einfach nennen: Unbeleckt.

     

    Den Deppen, den wohl alle kennen,
    kann man als Trottel auch benennen.
    "Du Idiot!" klingt auch nicht prima
    und schafft mitunter schlechtes Klima.

     

    Die Nervensäge ist ein Typ,
    den hat man nur sehr selten lieb.
    Er ist so lästig wie die Mücken,
    solch Plagegeist kann nicht entzücken.

     

    Die Labertasche mag uns nerven,
    er will mit Worten um sich werfen.
    Man möchte ihm den Mund verkleistern,
    denn sein Geschwätz kann nicht begeistern.

     

    Ein Lump ist meist recht niederträchtig,
    sein Treiben ist zudem verdächtig.
    Wenn er Dein Gut und Geld begehrt,
    ist dieser Mensch nicht ehrenwert.

     

    Man kann ihn auch als Gauner schelten,
    weil für ihn keine Regeln gelten.
    Auch Schuft ist hier bei uns im Land
    für ihn als Schimpfwort wohlbekannt.

     

    „Du Tölpel“ nennt man den Kollegen,
    der ungeschickt auf allen Wegen
    mit jedem Ding, das er vollführt,
    durch krassen Misserfolg brilliert.

     

    Ein Vollhorst ist ein Mensch sodann,
    der wenig weiß und auch nichts kann.
    Als Hohlbrot wird ihn mancher kennen
    und manchmal auch als Honk benennen.

     

    Hanswurst kann man zuweilen hören
    von Menschen, die Marotten stören.
    Er will jedoch zu allen Zeiten,
    nur witzig sein und Spaß verbreiten.

     

    Ist jemand dünn und lang gewachsen,
    dann machen manche Menschen Faxen.
    „Du Lauch“ tönt´s dann aus allen Kehlen,
    von spottbereiten Lästerseelen.

     

    Ein Pflaumenaugust ist ein Mann,
    mit dem man nicht gut feiern kann.
    Die eigne Meinung ist ihm fremd,
    er langweilt meist und ist gehemmt.

     

    Die Schimpfbegriffe, die benannt,
    sind zweifelsfrei recht provokant.
    Es gibt von ihnen Hunderte,
    was mich doch sehr verwunderte.

     

    Drum sage ich in aller Eil,
    es gibt noch einen zweiten Teil.
    Den werde ich demnächst verdichten,
    dann will ich Euch erneut berichten.

     

     

    @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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  4. Liedgut - Natur pur

     

    Man weiß, der Jäger aus Kurpfalz
    stinkt oft sehr modrig aus dem Hals.
    Und wenn er durch die Wälder streift,
    so manches Reh die Flucht ergreift.

     

    Im Wald und auf der Heide
    schminkt sich mit großer Freude
    die Waldfee ohne Hös´chen
    mit Creme aus ihrem Dös´chen.

     

    Auf einem Baum ein Kuckuck saß,
    der Raupen grad zu Mittag fraß
    derweil die Wildsau an der Eiche
    sich kratzte, dass der Juckreiz weiche.

     

    Kuckuck, Kuckuck rufts aus dem Wald,
    doch hat der Förster nicht geschnallt,
    dass just der Uhu ungeniert
    den Ruf des Kuckucks imitiert.

     

    Der Kuckuck und der Esel
    verirrten sich nach Wesel.
    Jetzt steh´n sie auf dem Rathausflur
    und fluchen laut in einer Tour.

     

    Es blies ein Jäger in sein Horn,
    doch trank er vorher einen Korn.
    Er trank vielleicht auch derer vier,
    nun läuft er schwankend durchs Revier.

     

    Ein kleines Häs´chen in der Grube
    sucht dringend eine warme Stube.
    Es will nicht mehr im Erdloch hocken
    mit Hasenfüßen ohne Socken.

     

    Die Vogelhochzeit zweier Geier
    erfolgt am Samstag ohne Feier.
    Sie wurde ganz abrupt storniert,
    weil jetzt die Grippe stark grassiert.

     

    Eia popeia, was raschelt im Stroh?
    Das ist ein Kaninchen, das ekelt sich so.
    Ein Igel, der hat -ganz ohne Gewissen-
    vor einer Minute aufs Strohbett geschissen.

     

    Fuchs, Du hast die Gans gestohlen!“,
    ruft Witwe Bolte unverhohlen.
    „Ich lass mich aber gar nicht stressen,
    ich kann auch Frikadellen essen.“

     

    Maikäfer flieg, so heißt eine Weise,
    doch geht jener Käfer nie mehr auf die Reise.
    Er hatte den Flug auf das Grillgut gelenkt
    und hat sich dabei seine Flügel versengt.

     

    "Wär´ ich ein Vögelein, flög ich zu Dir
    und setzte mich friedlich an Dein Klavier.
    Ich spielte für Dich, um Dich zu berauschen,
    doch lehnst Du es ab, dem Geklimper zu lauschen."

     

    Widewidewenne heißt meine Puthenne,
    doch was ich nicht weiß und auch nicht erkenne,
    wann will dieses Vieh, denk ich grad verwegen,
    nun endlich einmal das Frühstücksei legen.

     

    Alle meine Entchen, sang meine Tante,
    sie ist meine einzige Anverwandte.
    Die gute ist 80 und etwas dement,
    das Lied ist das letzte, das sie noch kennt.

     

    Alle Vögel sind schon da,
    sang allzu gerne die Großmama.
    Doch Opa hat stets unverdrossen
    die Vögel einfach abgeschossen.

     

    Denn diese Vögel waren Tauben,
    die ihm die letzten Nerven rauben,
    wenn sie ihm auf sein Haupthaar kacken,
    mit vollem Darm und dicken Backen.

     

    Wenn jemand die Natur besingt
    und dies nach altem Liedgut klingt,
    so magst du dich daran ergötzen,
    es kann dich aber auch entsetzen.

     

     

    @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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  5. Am 6.1.2024 um 14:21 schrieb Liara:

    Ist jetzt nicht gerade mein Thema, liebe Melda-Sabine, 

    aber ich habe mich trotzdem köstlich amüsiert.

    Liebe @Liara, das freut mich. Naja und das Thema...wie gut, dass wir hier poetische Vielfalt zeigen können und dass auch solche Themen zum Schmunzeln reizen.

    Besten Dank und liebe Grüße von Melda-Sabine

     

    vor 22 Stunden schrieb Cornelius:

    Liebe Melda-Sabine,
     

    wie dein Gedicht beweist, kann der Lokus ein durchaus inspirierender Ort sein...

    Gerne gelesen, auch wenn es mir fast zu detailreich ist...

     

    Gruß

    Cornelius

    Danke für Dein positives Feedback, lieber @Cornelius. Wenn ich so etwas schreibe, dann verspüre ich sehr leicht den Zwang, jedes Detail mit zu verarbeiten, ich kann dann kein Ende finden und es fällt mir immer wieder etwas Neues ein. Nennen wir es kompakte Komplettheit. 

     

    Bei einer meiner Lesungen, war es allerdings den Zuhörern, die gerade bei Kaffee, Frankfurter Kranz und Sachertorte saßen, auch etwas zu detailreich. Ihnen verging zuweilen der Appetit und es blieb vieles an Kuchen übrig 😉.

     

    Was und vor allen Dingen wann ich etwas vorlese muss ich mir demnächst haargenau überlegen 😁.

     

    Melda-Sabine

     

    vor 20 Stunden schrieb Uschi Rischanek:

    es war schon immer das Gebaren halt dergestalt so zu verfahren, geradeso wie hier gelesen... An die Zeitungsstücke, fein säuberlich in kleine Blättchen geschnitten und auf einer Schnur an einem Haken am Plumpsklo kann ich mich noch bei einer weitschichtigen Verwandschaft in Prag erinnern. Ich hatte mächtig Angst bei Dunkelheit bis zu diesem Örtchen zu gelangen und es war nur mäßig einladend.

     

    Gerne gelesen mit breitem Grinsen 😉
    Trefflich vertextet von Dir!

     

    Ja, da kommen die Erinnerungen an das Plumpsklo im Garten wieder hoch. Ein solches besaß meine Großtante. Neben mächtigem Gestank, gab es natürlich auch die unvermeidlichen Zeitungsstücke. 

     

    Ich danke Dir für Dein Lob und grüße herzlich vom Niederrhein - Melda-Sabine

     

     

    Danke auch an die weiteren Klopapierfans, die derartige Produkte zuweilen nötig haben, für die zusätzlichen Likes, als da wären: @JoVo, @Alter Wein, @Pegasus, @Gina und @heiku.

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  6. Das Klopapier
     

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    Ein Vorgang sei hier kurz glossiert,
    der alle Menschen int’ressiert:
    „Wie krieg ich nach dem Abführ-Zauber
    den Hintern wieder richtig sauber?“

     

    Im Lauf der Zeit erfuhr die Handlung
    ne mat’rial-bezog‘ne Wandlung.
    Schon Obelix nahm bei Bedarf
    den Hinkelstein, doch der war scharf.

     

    Neandertaler waren mutig,
    sie rieben sich den Popo blutig
    mit Zweigen von monströsen Linden,
    um sich danach im Schmerz zu winden. 

     

    Die Zeitung war vor vielen Jahren
    beliebt für solch‘ „Geschäftsgebaren“.
    Ein „Bild“-Gespräch mit Adenauer
    war so für’n Arsch und kurzer Dauer.

     

    Das Klopapier heut‘, wenn man´s hat,
    reißt mancher ab stets Blatt für Blatt.
    Nach dem Geschäft bringt es behände
    die Schweinerei zum saub‘ren Ende.

     

    Die Arten gibt es wirklich massig,
    von bunt geblümt bis duftig-rassig.
    Doch für den Po nur eins ist richtig:
    der Typus „lagig“ wäre wichtig!

     

    Mit einer Lage, wie du weißt,
    beim Wischen meist das Blatt zerreißt.
    Schon hast du trotz der vielen Mühe
    am Finger stets die braune Brühe.

     

    Recycling-Rollen -wenig fest-,
    hernach, da findest du den Rest
    nicht am Papier, nicht an den Wänden,
    das Meiste klebt dir an den Händen.

     

    Auch zwei der Lagen sind nicht selig,
    beim Wischen werden die nur mehlig.
    Sie fallen gleich als Flusen nieder
    und am Gesäß da juckt es wieder.

     

    Bei dreifach-lagig wird’s genüsslich,
    der Wischvorgang, er wird ersprießlich.
    Die Hämorrhoiden sind verschont,
    da im Papier ein Weichkern wohnt.

     

    Auch 4-fach wird noch gern genommen,
    man kann’s im Supermarkt bekommen.
    Für dies Papier gilt drum der Zweck:
    „Mit einem Wisch ist alles weg!“. 

     

    Doch 5 der Lagen ist „too much“,
    die zu erwerben wäre Quatsch.
    Denn dieser Spaß ist nicht geheuer,
    das Wischen wird zum Abenteuer.

     

    Dir fehlt ganz einfach das Gefühl
    mit solch einem Papiergeknüll.
    Du meinst, du hättest Handschuh‘ an,
    womit man nicht gut wischen kann.

     

    Man sollte hier auch noch beleuchten,
    ob’s richtig ist, kurz vorzufeuchten.
    Ein Feuchttuch ist für mich frappierend,
    weil es den After nur verschmierend.

     

    Die Technik sei noch zu beschreiben,
    nichts soll am Ende offen bleiben.
    Controller reißen von der Rolle
    nur Einzelblätter zwecks Kontrolle.

     

    Ein jeder Vorgang wird addiert,
    das Endergebnis wird notiert.
    Im Supermarkt macht der dann kess
    bei Blatt-Zahl-Differenzen Stress.

     

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    Der Schöngeist zieht sich gern putzmunter
    von einer Rolle 10 Blatt runter,
    die wird (mit leichtem Störverhalten)
    er säuberlich zusammenfalten.

     

    Er fertigt flugs noch ein Gedicht,
    die vielen Fliegen stört das nicht.
    So hockt er stundenlang entblößt,
    wobei er dabei gerne döst.

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    Der Klo-Chaot braucht halbe Rollen
    und geht damit meist in die Vollen.
    Er knüllt’s Papier zu einem Knäuel
    und findet dieses Dings noch geil.

     

    Nichts am Papiere ist ihm heilig,
    denn dieser Mensch hat’s meistens eilig.
    So bleiben nach dem Abführ-Feste
    an seinem Po auch meistens Reste.

     

    Ein Exemplar nicht zu vergessen,
    den Typen halt‘ ich für besessen,
    dem eingefleischten Masochist
    ein Sandpapier das Größte ist.

     

    Zum harten Stuhl, meist unter Schmerzen,
    nutzt er im Dunkeln, nur bei Kerzen,
    das Sandpapier mit rauster Fläche.
    Die Schleimhaut zahlt dabei die Zeche.

     

    Hier komm‘ ich aber schnell zum Schluss,
    weil ich noch etwas wischen muss.
    Drum will ich Euch nicht weiter stressen.
    Ich hab‘ hier lang genug gesessen!

     

     

    @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
     

    • Lustig 7
    • wow... 1
  7. Welch toller Text, liebe @Liara. Du sprichst mir voll aus dem Herzen. Falsche Freunde und jene, die ohne Menschlichkeit nur auf ihr eigenes Wohl bedacht rücksichtslos unser Zusammenleben vergiften - man muss sie sich vom Leibe halten. Leider wird die Anzahl derer immer höher.

     

    Leider - Leider

     

    Melda-Sabine

  8. Am 4.1.2024 um 11:27 schrieb Uschi R.:

    Behend und voller Tatendrang

    blickt man nunmehr gespannt nach vorn.

    Radetzkymarsch wie ich ihn mag

    und schöner Donauwalzerklang

    im neuen Jahr, das grad geboren ~

    am allerersten neuen Tag.

    Ja, liebe @Uschi R., das liebe ich auch. Ich lausche immer mit Genuss dem Neujahrskonzert aus dem Musikvereinssaal in Wien an Neujahr. So beginnt auch für mich das neue Jahr voller Hoffnung auf ein gutes.

     

    Ein schönes neues wünsche ich Dir von Herzen - Melda-Sabine

    • in Love 1
  9. Am 1.1.2024 um 14:55 schrieb Alter Wein:

    Er meinte schließlich, es wäre klar,
    dies nicht das letzte Ersatzteil war.
    Viele Reparaturen kämen dazu,
    bis die Seele hat endlich Ruh‘

    Oh, liebe Mathi, wenn ich das so lese, sollten wir uns wohl darauf einstellen, dass das neue Jahr und die darauf folgenden nicht so ergötzlich werden, wie gewünscht. Hoffen wir mal, dass einige Kelche an uns vorbei gehen werden.

     

    Melda-Sabine

    • Danke 1
  10. Ein dickes Ding!

     

    Als ich grad vor dem Fenster hing,
    erblickte ich „Ein dickes Ding“.
    Der Nachbarshund, Herrn Maiers Mops,
    kackt auf den Gehweg einen Klops.

     

    Nicht, dass Herr Maier sich flugs bückte
    und einen Kacka-Beutel zückte.
    Ich sah wie er schnell weiterging,
    dies fand ich doch ein „Ein dickes Ding!“

     

    Man avisiert mir ein Paket,
    weil´s so in einer E-Mail steht.
    Auf einer Nachricht war zu lesen,
    ich wäre nicht daheim gewesen.

     

    Der Hermes-Mann, ein rechter Schlingel,
    benutzte einfach nicht die Klingel,
    die vorbildlich am Eingang hing,
    das ist ja wohl „Ein dickes Ding!“

     

    Mein Patensohn, Sven-Kevin Schmitz,
    hält jede Arbeit für nen Witz.
    Die Stütze, die das Amt ihm blecht,
    kommt seiner Faulheit grade recht.

     

    „Was ich verdiene ungelernt,
    ist von der Stütze weit entfernt.“
    Die Haltung ist „Ein dickes Ding!“
    Ich wünsche, dass man Hirn ihm bring.

     

    Es stehen mit gespannten Mienen
    meist lüstern hinter den Gardinen
    Gestalten, die mit frohem Grinsen
    und Wollust durch ihr Fernglas linsen.

     

    So spähen sie Frau Weber aus,
    die vis à vis in ihrem Haus
    es morgens mit dem Postmann treibt,
    wobei der Vorhang offen bleibt.

     

    Sein „dickes Ding“ will keiner sehen,
    auch die nicht, die am Fenster stehen.
    Drum legen sie das Fernglas nieder
    und spannen dann erst abends wieder.

     

    Es kam ein blauer Brief ins Haus,
    verursacht durch den Schüler Klaus.
    Die Eltern lasen was geschrieben
    und sind nicht wirklich ruhig geblieben.

     

    „Ein dickes Ding!“ ist dieser Brief,
    ist das, was Vater Egon rief.
    „Die Sache ist, gar keine Frage,
    für Dich, mein Sohn, die schlimmste Lage.“

     

    „Latein ´ne 5, in Deutsch ´ne 6“,
    ruft nun die Mutter sehr perplex,
    „Dein Handy wird jetzt weggeschlossen!“
    „Ein Dickes Ding!“, schreit Klaus verdrossen.

     

    Mein Chef, er findet Gendern grausig,
    denn das Ergebnis sei meist lausig.
    Er trotzt dem neuen Sprachverhalten
    und will das alte beibehalten:

     

    „Kund*innen, sagt nur der, der spinnt.
    Was ist, wenn alle draußen sind?
    Kund*außen scheint mir schizophren,
    den Blödsinn kann ich nicht versteh´n!“

     

    Es hat ihn keineswegs pikiert
    bei seinem Vortrag ungeniert,
    den Genderstern zu unterschlagen.
    „Ein Dickes Ding!“ kann ich nur sagen.

     

    „Ein dickes Ding!“, rief auch Pilatus,
    „was ist denn dieses Menschen Status?
    Die Sache scheint mir wenig schlüssig,
    ein Urteil das ist überflüssig!“

     

    Auch Jesus rief: „Ein dickes Ding!“
    als er halbnackt am Kreuze hing.
    „Ich möchte hier nicht hängend dösen,
    ich muss doch noch die Welt erlösen!“

     

    Der Pastor rief: „Ein Dickes Ding!“,
    als er so durch die Kirche ging.
    Er hat den Augen nicht getraut,
    man hat die Orgel ihm geklaut.

     

    Der Papst, der mit dem Herrgott plaudert
    und jetzt ob seiner Zukunft zaudert,
    der jammert laut und sehr erschöpft,
    als hätte man in jäh geköpft:

     

    „Ein dickes Ding!“ rief drum der Papst,
    „dass Du mir diesen Job hier gabst,
    der Menschheit Tun ist wirklich heikel,
    versetz mich doch nach Wanne-Eickel!“

     

    „Ein dickes Ding!“ rief auch das Wiesel,
    ein Kleintier aus der Glasstadt Zwiesel,
    als es im Bus grad Nüsse fraß
    und neben ihm ein Nilpferd saß.

     

    Die Verse hier sind sehr obskur,
    der Leser fragt: „Was schreibt die nur?“
    „Ein dickes Ding“ denk ich zuweilen,
    sind diese und auch andre Zeilen.

     

     

    @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

    • Lustig 4
  11. Lieber @WF Heiko Thiele, danke für diese Zeilen. Sie verstärken meine Hoffnung auf ein besseres neues Jahr 2024, 
    in dem alle Chaoten zur Vernunft kommen, weil Gott, der Herr, aus seinem Mittagschläfchen erwacht. Mein 2023 ist nicht sonderlich erinnerungswürdig. 

     

    Ich wünsche Dir eine weiter anhaltende Kreativität, einen guten Übergang und nur schöne Momente in 2024.

     

    Melda-Sabine

    • Danke 1
  12. Am 30.12.2023 um 23:29 schrieb Ralf T.:

    Liebe Melda-Sabine, wieder mal ein schönes lustiges Erhardtehrendes im Reim und genauso solls...gelesen werden, etwas das mit Spaß geschriebenes ist, was man...hier auch gut rauslesen mag

    Lieber @Ralf T., ich danke Dir. Was für ein ehrendes Lob - dieser Vergleich mit dem geliebten Heinz Ehrhardt. Das motiviert mich für das Neue Jahr zu dem ich Dir ebenfalls alles Gute wünsche. Komm gut rüber und verletze Dich nicht beim Reinrutschen 😄.

     

    Melda-Sabine

     

    Am 31.12.2023 um 14:28 schrieb Elisabetta Monte:

    Das drucke ich mir aus und hänge es an den Kühlschrank. Um mit Heinz Erhardt zu sprechen: Immer wenn ich traurig bin ~ nein, dann trinke ich keinen Korn, sondern lese deine Verse 😂.

    Ich bin nicht nur ein großer Fan von Heinz Erhardt, sondern auch von dir.

     

    Auch Dir, liebe @Elisabetta Monte, ein herzliches Dankeschön für Dein tolles Feedback. Vielleicht hängst Du das Gedicht besser an den Medizinschrank. Das vermeidet dann eventuell die Sitzorgien im Wartezimmer. Für heute wünsche ich einen guten Rutsch und für das neue Jahr nur schöne Momente.

     

    Melda-Sabine

     

    Allen weiteren Likern rufe ich ein Dankeschön und ein Prosit Neujahr zu. Als da wären @Fehyla, @Seeadler, @Letreo71, @Liara, @Gina und @Cornelius. Auf dass das neue Jahr nur Positives für uns alle bereithalten möge.

    • Gefällt mir 2
  13. vor 28 Minuten schrieb JoVo:

    da hoffe ich, dass sich das Blatt mal wieder zum Guten wendet. 

    Gut, dass dir dein Humor ein wenig über die Hürden hilft. 

    Es hätte ja alles noch viel schlimmer kommen können.

    Ja, lieber @JoVo, wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt und mein Humor hat mir im Leben über so manche Hürden geholfen, die zuerst unüberwindlich schienen. Der Sprung aus dem Fenster konnte deshalb so manches Mal unterbleiben 😉.

     

    Hurra - wir leben noch! 

     

    Ich wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bitte dies aber nicht wörtlich zu nehmen, da ich beim Ausrutschen schonmal einen Oberarmbruch davon trug 😁.

     

    Melda-Sabine

    • in Love 1
  14. Im Wartezimmer
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    Wenn die Wehwehchen werden schlimmer,
    dann setz‘ ich mich ins Wartezimmer.
    Ich lauf zum Doktor schnellen Beines,
    der ist ein Arzt für „Allgemeines“.

     

    Ich bin dort wöchentlich 5 Stunden,
    da hocken meist die gleichen Kunden.
    Zum Beispiel sitzt da oft Herr Wehr,
    den quälen Flatulenzen sehr.

     

    Solange er sie unterdrückt,
    sind die Patienten hoch beglückt.
    Doch wenn die Winde ihm entfleuchen,
    fängt selbst sein Dackel an zu keuchen.


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    Da sitzt die Putzfrau Hilde Schmidt,
    ist etwas taub und kriegt nichts mit.
    Weil sie schwer hört, fragt sie verstohlen:
    „Ach könnten Sie das wiederholen?“

     

    Herr Wehr schreit: „Es scheint nicht verkehrt,
    Sie kauften sich ein Hörgerät!“
    „Ich hatte eins“, hört man sie lallen,
    „das ist mir nachts ins Klo gefallen!“

     

    Herr Wehr, der schüttelt nur den Kopf:
    „Dann nehmen Sie doch einen Topf,
    in den Sie künftig nächtens strullern,
    dann kann nichts in den Abfluss kullern!“

     

    Frau Bolte stöhnt ob ihrer Rente,
    weil sie sich nichts mehr leisten könnte.
    Selbst ein Gebiss sei nicht mehr drin,
    ihr Lebensstandard sei dahin.

     

    „Die Zähne wollte ich mir borgen
    bei unsrem Pastor heute Morgen,
    doch musste er für alle Alten
    noch erst die Morgenmesse halten.“

          

    Zum Arzt hat er -wie abgemacht-
    die Zähne noch vorbeigebracht.
    Dann geht er wieder -sehr verlegen-,
    erteilt uns vorher noch den Segen.

     

    Der Bankdirektor August Liebig
    will nicht mehr warten und wird kiebig,
    weil als Patient privater Kasse
    das Warten er von Grund auf hasse.

     

    Es mault von links der Metzger Urmel:
    „Sie haben wohl was an der Murmel,
    auch ich will hier nicht Wurzeln treiben,
    ich muss noch eine Sau entleiben!“

     

    Frau Schneiderhahn -tief dekolletiert-
    ist an der Oper engagiert,
    sie singt ´ne Arie aus Tiefland,
    die Stimmung ist nun auf dem Tiefstand.

     

    „Ach“, trällert sie entrückt, „Ihr Lieben,
    dies Stück, das müsste ich noch üben,
    denn neulich kamen ungelogen
    statt Rosen, Gurken angeflogen.

     

    Rechts in der Ecke hockt Frau Manger
    mit ihrer Tochter
    , die ist schwanger.
    Sie hatte es mit Meyers Jobst
    zu wild getrieben hinterm Obst.

     

    „Die heut’ge Jugend“, spricht  Frau Bolte,
    „ist nicht mehr so, wie sie sein sollte.
    Man kannte früher keine Pille,
    wir schmusten nur in aller Stille.“

     

    Der Apotheker Josef Pflicht
    spricht schmerzverzerrt -denn er hat Gicht-:
    „Die Jugend (Pflicht sitzt an der Tür)
    hat fürs Verhüten kein Gespür!“

        

    Frau Schneiderhahn jetzt intoniert
    ein Wiegenlied -was leicht pikiert-:
    „Das ist von Brahms, Du liebe Güte,
    der kannte keine Lümmel-Tüte.“

     

    Ein jedes Sonderangebot,
    das kennt Adele Morgenrot :
    „Bei Netto haben sie jetzt Fisch
    zum halben Preis, doch nicht ganz frisch.

     

    Bei C&A, da gibt es Mieder,
    die gibt’s in Rot und auch in Flieder.“
    Der Metzger Urmel meint: „Oh Graus,
    im Mieder säh‘ ich neckisch aus.“ 


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    Herr Wehr -weil alle andren lachten-:
    „Sie können ja im Mieder schlachten,
    die Sau wird sich bestimmt nicht wehren,
    wenn Sie sie in Dessous betören!“

     

    Ich sitze schmunzelnd in der Mitte,
    die Schwester ruft: „Der Nächste bitte!“
    Obwohl ich weiß, jetzt bin ich dran,
    da lasse ich Herrn Liebig ran.

     

    Der Bankdirektor hat’s ja eilig,
    mir ist das Wartezimmer heilig,
    hör‘ lieber zu, notier mir alles,
    das Leben bietet so viel Pralles.

     

    Ich lausche gerne den Geschichten,
    vielleicht hilft mir das ja beim dichten!?
    Mein Krankheitsbild ist eh besonders,
    es ähnelt dem des Hypochonders
    .

     

     

    @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

     

     

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  15. vor 17 Stunden schrieb Gina:

    jetzt hoffe ich mal, dass du eventuell etwas dazugeschummelt hast. Wenn nicht dann, naja ....

    Liebe @Gina, man könnte das Einzige, was ich vielleicht dazu geschummelt habe, mit dem Hackerangriff auf mein Konto benennen. Das ist zwar nicht aktuell passiert, sondern vor ein paar Jahren, als ich eine Rechnung aus den USA erhielt, nach der ich Rohre für eine Ölpipeline bestellt hätte. Aber dieses "Attentat auf mein Konto" musste ich unbedingt unterbringen. Man möge mir verzeihen. Glücklicherweise, und da ich selbst bei der Bank meines eigenen Kontos arbeitete, konnte ich die Abbuchung rückgängig machen. Gleichwohl eine ölige Angelegenheit das Ganze.

     

    Komm gut ins Neue Jahr, auf dass es ein besseres werde, als das ablaufende.

     

    Es grüßt von Herzen Melda-Sabine 

     

    Danke für weitere Likes und gespendetes Mitgefühl an @Cornelius, @Fehyla und @Liara. Auch Euch ein schönes neues Jahr.

  16. Am 27.12.2023 um 14:33 schrieb Uschi R.:

    Gerade Dich frage ich - worüber sollen wir noch schreiben? Ist nicht das allgewärtige Dunkelgrau, das es zu bewältigen gilt, es wäre denkbar, es in einer Form vielleicht zu ventilieren, mag sein. Manchmal bleibt die Lustigkeit ein bisschen auf der Strecke, selbst wenn man sich noch so sehr um sie bemüht...

    Sicher hast Du Recht, liebe @Uschi R.. Ich versuche trotzdem gegen die dunklen Wolken anzukämpfen und greife dann oft auch satirisch in die Gedichtshälfte meines Hirns. Wie Du schon sagst, es hilft nur nach vorne blicken und jedes Fünkchen Hoffnung zu ergreifen, das uns hilft, aus diesem und jenem Loch herauszuklettern. Mein Lebensgefährte sagte noch heute: "Du musst Dir nicht alles Negative zu eigen machen, wenn Du es ohnehin nicht ändern kannst. Ändere das, was Du selbst ändern kannst!"

     

    Du und Tantchen seien herzlichst gegrüßt - Melda-Sabine

    • in Love 1
  17. Chaos zum Jahreswechsel (...ein Tatsachenbericht)

     

    Das alte Jahr, es geht zu Ende,
    doch hat das Chaos noch behände
    ein paarmal kräftig zugeschlagen,
    besonders in den letzten Tagen.

     

    Beim Nachbarn war sehr ungeniert
    ein Gasbehälter explodiert.
    Der Brand, der daraufhin entstand,
    erzeugte eine Feuerwand,…

     

    …die sich zu uns herüber schlich,
    die Hitze, sie war fürchterlich.
    Die Bäume brannten, Funken flogen,
    es herrschte Panik -ungelogen-.


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    Per „112“ kam schnell daher
    mit Wasserschlauch die Feuerwehr.
    Mit flottem „C-Rohr“, sehr gewitzt,
    hat sie das Feuer ausgespritzt.

     

    Das war noch einmal gut gegangen,
    doch wie es schon die Eltern sangen:
    "Ein Unglück kommt niemals allein,
    es bindet Dir noch mehr ans Bein!"

     

    Der Ofen, der zum Backen nützlich,
    war explodiert und barg entsetzlich
    verschmortes Rehragout im Rohr,
    das Ganze kam mir seltsam vor.

     

    Das Backblech schien immens verbogen,
    die Sicherung war rausgeflogen.
    Zum Glück, da heizten noch die Platten,
    weil sie ´nen eignen Stromkreis hatten.

     

    Die Wasserpumpe, die im Keller
    das Wasser pumpt, damit es schneller
    in den Kanal sich flugs verdrückt,
    hat noch das Zeitliche erblickt.

     

    Jetzt steht der Keller unter Wasser,
    nach jedem Waschvorgang wird‘s nasser,
    man hofft, es lässt sich bald beheben,
    weil sonst demnächst dort Karpfen leben.

     

    Mein Passwort hat man auch gehackt,
    sich in mein Konto eingecheckt.
    Drauf hat der Hacker ungeniert
    sich 1.000 Euro transferiert.

     

    Und dann, am Tag vor Nikolaus,
    setzt noch die Spülmaschine aus.
    Der Wellensittich dreist entflieht,
    weil es ihn in die Freiheit zieht.

     

    Damit mir fast der Kragen platzt,
    hat man mein Auto noch verkratzt
    beim Parken -völlig ungeschickt-,
    der Fahrer hat sich schnell verdrückt.

     

    Ich hoffe, mit der Jahreswende
    hat solches Chaos nun ein Ende.
    Das Alte Jahr wird beigesetzt,
    nur meine Hoffnung stirbt zuletzt.


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    @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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