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Ponorist

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Beiträge erstellt von Ponorist

  1. Hey Delf,

    ach wie köstlich zu lesen, dein Deppen-Gedicht. Es erinnert mich an das sog. Peter-Prinzip (nach Laurence J. Peter, 1969). Es besagt, dass in einer hierarchischen Struktur jeder dazu neigt, bis zu einer Stufe der Inkompetenz aufzusteigen. Aus diesem Grund ist die Welt von Deppen bevölkert und wird von diesen bestimmt.

    Bis bald und VLG

    Peter (...aber nicht der oben genannte)

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  2. vor 5 Stunden schrieb Cornelius:

    ...dirigiert beim Weltgericht

    Posaune, Tuba und Fagott?"

    Die Antwort, ohne Zögern: "Gott!"

    Originell wie immer, mein lieber Cornelius. Aber an dieser Stelle machte sich ein kleiner Widerspruch breit: steht es nicht geschrieben - "[...] der Tubist im Himmel"? Naja, vielleicht macht er ja auch beides zugleich. Wer weiß das schon?

    Herzlichen Dank für diesen großen Spaß

    VLG - Peter

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  3. Logik

     

    wenn ich traurig bin und einsam

    überdrüssig und gelähmt

    mutlos, ängstlich, unlebendig

    unbeweglich und beschämt

    hat das alles seine Gründe

    die mir wohl bekannt, als stünde

    ich noch dort, wo ich schon war

    ja, es ist schon längst vergangen

    Danke für die Logik, aber

    sie fühlt nichts, ist nicht gewahr

    ändert nichts, ist nur Gelaber

    dessen, was sie hält gefangen

     

    weg mit dir, falsches Konstrukt

    Geist von morschem Baugerüst

    unfertig und schon verrostet

    machst mich bloß damit verrückt

    werde deine Splitter fühlen

    und danach die Wunden kühlen

    wenn du zusammengebrochen

    anstatt einer guten Seele

    deren Sehnsucht überdauert

    unter dir kommt vorgekrochen

    undemütig vor dir schauert

    und dann du vernimmst die Leere

     

    sie hat dir nichts angetan

    suhlt sich nicht im wenn-dann-sonst

    in Kaskaden der Erklärung

    die sich vor dem Spiegel sonnt

    keine Schattenseite kennt

    sich in Selbstliebe verrennt

    wird nicht wertend niederschauen

    wahrnehmen, was gerade ist

    wie im Außen so im Innern

    ein ewiges Denkmal bauen

    und sich gern an dich erinnern

    damit sie niemals vergisst.

     

     

    (aus der Reihe „Das Viele“)

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  4. Am 17.1.2024 um 17:22 schrieb S. Athmos Welakis:

    Flüchtlingskrise

    Hallo @S. Athmos Welakis,

    vielen Dank für dein kluges wenn auch in Teilen etwas überspitztes Gedicht. Aber das ist als Stilmittel, ähnlich wie bei Satire, ok für mich. Die zitierte Zeile hat mich ein wenig gestört, denn die eigentliche Krise findet ja da statt, wo Flüchtende herkommen. Wenn ein im Vergleich wohlhabendes Land mit recht guten Werten im Demokratie- und Korruptions-Index die Wirklichkeit nicht organisieren kann, so ist dies eine Verwaltungskrise, wie ich es nenne.

     

    Am 17.1.2024 um 17:22 schrieb S. Athmos Welakis:

    Stell Dir vor

     

    Parteien seien wie Hundehaufen

    In welchen wirst Du treten?

    In den braunen?

     

    Die Pointe ist nicht schlecht, der Vergleich hinkt meiner Meinung nach aber ein wenig. Immerhin machen nicht nur Hunde Haufen und diese sind meist alle braun. Wenn es um Ausscheidungen allgemein geht, dann wähle ich Luft, Der Sauerstoff ist ein Abfallprodukt der Photosynthese, soweit ich weiß. Ob ich dadurch jetzt als Grünen-Wähler gelte, sei dahingestellt.

     

    Alles Gute und noch einen schönen Abend. VLG

    Peter

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  5. Am 16.1.2024 um 12:41 schrieb Anaximandala:

    *ich lasse die letzten beiden Strophen mal stehen, aber ohne sie glaube ich, mag ich das Gedicht mehr

    Hallo Delf,

    ja, die letzten beiden Strophen in Klammern sind auch sehr schön, aber sie bilden fast schon ein eigenständiges Gedicht. Interessant ist die versteckte doppelte oder sogar dreifache Verneinung am Schluss. In dieser schenkt Gott dem lyrischen Ich fast das ewige Leben. Man ließt es so, als wolle der Erzähler sein Leben hingeben, da steht aber, er gibt den Tod hin, so ist vielleicht Unsterblichkeit gemeint, der Tod kommt aber im Gewand des kirchlich postulierten ewigen Lebens wieder zurück. Der Leser bleibt also spannend im Unklaren, wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich mag die Unschärfe dieser Aussage sehr.

    VLG - Peter

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  6. Hallo @J.W.Waldeck

    ich lese aus deinen Zeilen einen gewissen Frust über das immer gleiche Gefasel und die Vorhersehbarkeit von Reaktionen. Ok, das ist durchaus nachvollziehbar, aber andererseits auch frei von Lösungsvorschlägen. Meine unmaßgebliche Meinung ist, dass es vermutlich nicht richtig ist, eine schnelle und allumfassende Lösung für alles zu suchen, das haben schon viele versucht. Zum Thema Verbot einer Partei wie der adf (oder wie die heißen) habe ich vor Jahren einmal ein interessantes Statement, damals ging es um ein Verbot der npd, gelesen: in diesem wurde ein Verbot deswegen als wenig effizient kommentiert, da sich eine Organisation im Untergrund viel schlechter beobachten und untergraben ließe, als eine, die sich als offizieller Fangarm einer braunen Kackwurst begreift. Das leuchtete mir irgendwie ein. Wie der Fall hier liegt, bleibt abzuwarten. Ungefährlich scheinen die Machenschaften aber keineswegs zu sein. Es reicht in diesen Tagen wohl nicht aus, nicht-rechts zu sein, sondern ganz klar Anti-rechts.

    Danke für dein inspirierendes Gedicht und alles Gute.

    VLG - Peter

  7. Hallo @Carolus,

    am Ende deiner schönen Parabel musste ich an die japanische Kunst des Kintsugi denken. Da werden Scherben mit einer Goldverbindung zusammengesetzt und so durch ihre Zerbrechlichkeit veredelt. Aber das wäre vielleicht der Stoff für ein anderes Gedicht. Dieses hier gefällt mir so, wie es ist.

    Herzlichen Dank und VLG

    Peter

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  8. Lamm Gottes

     

    Im Stall da ist ein Kind geboren

    jüngster Sproß von seinem Stamm

    später wurde es geschoren

    denn es war ein kleines Lamm

     

    Wer der Vater war, wusst’ keiner

    doch es gab einen Verdacht

    solche Pracht vermag nur einer:

    Gott hat dieses Kind gemacht!

     

    Aus der Ferne kamen Weise

    opferten ein Schweigegeld

    dass die Hirten still und leise

    dies nicht tragen in die Welt

     

    Einer hat dann doch geplaudert

    trunken von der Römer Wein

    und die Wahrheit schöngezaubert

    in einen heiligen Schein.

     

     

    (aus der Serie „Despektierlichkeiten und Pamphlete wider dem malignen Katholizismus“ zum II. Sonntag nach Epiphanias Anno Domini MMXXIV, zu welchem der Ohrenschmaus „Mein Gott, wie lang, ach lange“ vom alten Johann Sebastian gereicht wird)

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  9. Hallo Dio,

    im Rauschen liegt eine gewisse Gleichheit aller Frequenzen. Sich zu einer Bestimmten hinzuwenden, sei es ein Ton, eine Farbe, ein Rhythmus, bedeutet Abkehr von dem, was ist. So ist das Bleiben ein Innehalten im Gerechten, auch wenn es bedeutet, einem Drang zu widerstehen, nicht?

    Wohin es die Ahnen getrieben hat - weiß der Wind. Ich jedenfalls empfinde Dein Gedicht als mutmachenden Vers, der mir gerade gut passt. Herzlichen Dank.

    VLG - Peter

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  10. Hey Delf,

    dein Text zergeht förmlich auf der Zunge. Wenn ich ihn einfach nur fühlend lese, ohne dem Drang Raum zu geben, irgendeinen Sinn, eine Form, eine Geschichte oder Logik hinein zu konstruieren, erlebe ich den Fluss und die Weite deiner Worte mit. Es war mir ein ganz besonderes Erlebnis.

    Hab Dank für diesen Einblick in eine unbekannte, nahe Welt, alles Gute und bis bald..

    VLG

    Peter

    • in Love 1
  11. Hallo Dio,

    eine wirklich schöne Reflexion in Versen. Vor allem sehr schön herausgeschrieben finde ich, dass beide Aspekte zur Geltung kommen: das Sehnen als Wunsch der Wiederherstellung nach einem Verlust und die Erlösung der wahren, inneren Natur, des Verbundenseins mit dem unversehrten Kern, auch wenn dies zeitlebens noch unerlebt blieb.

    Herzlichen Dank für Deine Inspiration und alles Gute. VLG -

    Peter

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  12. Vielen Dank, lieber @Carolus, für Deine bewegenden Worte. Es ist wohl die Hilflosigkeit, die uns in unserem Verlorensein zu Erklärungsversuchen treibt. Ich musste beim Lesen Deines Gedichts an meine Schwägerin denken, die inzwischen vor fast fünf Jahren verstorben ist, als ihr Sohn gerade ein Jahr alt war. Mit diesem, seinem Vater und meiner Familie habe ich die letzten Tage zum Jahreswechsel am Meer verbracht.

    Ich wünsche Dir alles Gute und ein schönes neues Jahr, VLG

    Peter

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  13. Hallo Josh,

    ich empfinde deine Zeilen ähnlich wie Sternenherz. Manch belastende Erinnerung wird verdrängt und tritt unbewusst hervor als falscher Glaubenssatz, als Beklemmung, als Angst, als diffuser Schmerz (...). Dieser wieder gewahr zu werden, kann heilen, oder noch mehr Treibgut an den Strand des Bewusstseins aus dem Ozean des Unbewussten anspülen. Ich glaube, dass der Wille zur Erinnerung ebenso einen guten Grund hat, wie das vorherige Verbergen. In uns allen gehen vielleicht kluge Dynamiken vor sich, die uns das zeigen, wozu wir gerade bereit sind.

    Bis bald und VLG

    Peter

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  14. Guten Abend @Cornelius,

    herzlichen Dank für Dein Lob und die Wertschätzung meines Gedichts und diesem in der Tat sehr vernachlässigten Themas. Es ist gut möglich, dass sich Vieles nur dann erklären lässt, wenn man auch den umgekippten Reissack in die Betrachtung mit einbezieht. Ob dieses Detail immer eine Rolle spielt, gilt es vielleicht zu beweisen - für die Weltformel, die alles erklärt.

     

    Den angesprochenen unperfekten Reim finde ich nachvollziehbar, bin aber mit der letzten Zeile der achten Strophe deutlich unzufriedener ("..auf seinem Tisch"). Trotzdem fällt mir nichts besseres ein. Wenn du einen Lösungsvorschlag hast, ziehe ich diesen gerne in Betracht.

     

    Ganz herzlichen Dank auch Dir, lieber @Ralf T. für dein köstliches Antwortgedicht.

    Tatsächlich schwebte mir President Donald Duck (oder wie der hieß) durch den Geist, das ist aber nicht von Bedeutung. Nord Korea passt genauso gut, vielleicht sogar realistischer hinsichtlich der kürzeren Befehlskette und der Treffsicherheit solcher Projektile.

     

    VLG und bis bald

    Euer Peter

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  15. In China fiel ein Reissack um

     

    In China fiel ein Reissack um

    war keine Absicht, doch zu dumm,

    dass es vonstatten ging nicht stumm

    mit einem wahrnehmbaren Wummmm!

     

    Es hat die Katze aufgeschreckt

    als sie geschlafen, nun geweckt,

    so hat die Maus, die Milch geschleckt,

    sich instinktiv ganz schnell versteckt

     

    Im nächsten Loch, das sie gleich fand,

    in einer Kiste, nicht der Wand,

    da war ein Umschlag, auf der stand:

    „Top Secret“ - mit Expressversand!

     

    Die Kiste wurde mit der Fracht

    zu einem Flughafen gebracht,

    auf dem man Selbige, nicht sacht,

    zum Abtransport fertig gemacht

     

    Dort lugte bald schon wieder raus

    die ungewollt verschleppte Maus

    im Flugzeug suchte sie ihr Haus

    doch gingen nur die Lichter aus

     

    Der Grund war, das sie sich versessen

    durch einen Kabelschacht gefressen

    wohl einen Kurzschluss während dessen

    verursacht, doch der hat gesessen!

     

    Der Flieger, der vom Himmel fiel,

    noch auf den Wüstenpfad zuhielt,

    dort notgelandet jemand stiehlt

    den Umschlag, wenn auch nicht gezielt

     

    Der Präsident war außer sich

    wutschnaubend, tobend, nicht ganz dicht

    auf das Geheimpapier erpicht

    sieht seinen Knopf mit rotem Licht

     

    Hat seinen Finger drauf gelegt

    die Bombe hat ihr Ziel verfehlt

    die irgendwo herniedergeht

    und dort als Erdbeben belegt

     

    ...mit Blitz, der sich dazugesellt

    die Welt mit seinem Licht erhellt

    den Frieden wieder hergestellt

    den Reissack wieder aufgestellt (!)

     

    Die Maus hat es wohl überlebt

    der Brief, in dem geschrieben steht:

    „Die Oma grüßt“ – war kein Pamphlet

    ...auf einen Briefkasten gelegt

     

    Und die Moral von der Geschichte

    vom Zufall solcher Gleichgewichte

    der beinah’ die Welt vernichtet

    genieß das Leben – schreib Gedichte.

     

     

    (Serie „das Viele“)

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