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Ponorist

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Beiträge erstellt von Ponorist

  1. Vielen Dank für Eure Antwortgedichte und Kommentare, @Anaximandala, @Ralf T. und @heiku. Der politische Autobahnvergleich hat schon so seinen Reiz. Wie wäre es mit:

     

    Wer rechts die Spannung sucht

    über ihre Trägheit flucht

    ins Extreme gleitet

    vom Leerstreifen geleitet

    fand nicht seinesgleichen

    mit kaputtem Reifen

    sondern hat den Karren

    nur kaputtgefahren

    so rette sich wer kann

    vor dem rechten Rand.

     

    Etwas mit "rechts überholen" wäre noch einen kreativen Erguss wert....

     

    VLG, Euer Peter

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  2. Hallo Delf,

    ja, es geht natürlich um eine politische Metapher, bezogen auf Akteure oder Wähler, da kommt es nicht so sehr drauf an. Die Gelegenheit war günstig, den kleinen Text, der fast fertig schon eine Weile herumlag, heute ins Forum zu setzen.

    Vielen Dank für dein hübsches Antwortgedicht. Hat mich sehr amüsiert.

    Alles Gute und VLG

    Peter

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  3. Hallo @Tobuma,

    ich glaube, dieser scharfe schwarz-weiß-Kontrast ist eher etwas provokativ gemeint. Es erinnert an Sätze wie "was gesund ist, schmeckt nicht - was gut schmeckt ist nicht gesund". Nein, ich glaube, man kann jede Kombination mit allen Schattierungen dazwischen haben, wenn man den Sachverhalt, um den es geht, hinreichend achtsam und ehrlich annimmt.

    Herzlichen Dank für den Impuls und einen schönen Sonntagabend.

    VLG - Peter

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  4. Hallo @kupfi,

    wenn ich das Menschsein ohne Wertung dem Rest der Natur gegenüberstelle, so sehe ich es nicht ganz so negativ wie du. Täuschen und Tarnen (= Manipulation) sind schon immer Mittel der Evolution gewesen. In der Natur gibt es Überlebensstrategien, die, würden es Menschen so machen, als höchst grausam gelten würden. Vielleicht liegt der Bewertung Mensch gegenüber dem Rest eine gewisse Scham zugrunde, gehören wr doch alle 1. zu den unbehaarten Primaten und 2. letztlich zum Ökosystem. Dass die menschliche Spezies in den letzten Jahrhunderten scheinbar ausgeartet ist, könnte ebenso gut ein Ausdruck einer viel umfangreicheren Entwicklung sein, in der es eben auch Plagen wie uns gibt. Und wer weiß: dass wir von einem gefühlt vernünftigen Geist beseelt sind, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass dies einer unumstößlichen Wahrheit entspricht und auch nicht, dass andere Wesen es auf einer anderen Ebene nicht sind. Bleibt also schlussendlich die evolutionäre Weisheit A - mach das Beste draus und B - wer weiß, wofür es gut ist..

    In diesem Sinne wünsche ich noch ein schönes Restwochenende.

    Alles Gute und VLG

    Peter

  5. Das Schöne an der Geschichte ist ja, dass Gautama diese Erfahrung erst lernen musste. Die Erfüllung von elementaren Bedürfnissen, wenn zuvor kein Mangel daran erlebt wurde, hat Menschen schon oft verändert. Beispielsweise der Lebenswandel von Leuten, die dem Tod nur knapp entkommen sind oder Ähnliches. Vielleicht ist Erleuchtung tatsächlich so eine Bewusstwerdung von der Endlichkeit allen Seins.

    Vielen Dank jedenfalls für diesen Gedanken.

    Bis bald und VLG

    Peter

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  6. Hallo Josh!

    Bei der Frage, die du hier erörterst, geht es schließlich nicht um eine Meinung oder einen Glauben, sondern um eine Vorstellung. Und obwohl ich grundsätzlich nichts gegen einen Austausch von Phantasie habe, finde ich die tiefere (nicht wörtliche) Bedeutung der vorletzten Zeile wichtig.

    Vielen Dank für diesen Impuls und VLG

    Peter

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  7. Hallo Herbert,

     

    ich lese solch Schöpfungsgeschichten gerne als Metaphern, in diesem Fall etwa auf das Erwachsenwerden, das weder gut noch schlecht, sondern natürlich und notwendig ist. Ein ewiger Garten Eden wäre gleichzusetzen mit einem Verbleib im Mutterleib, im Säuglingsalter oder in einer behüteten Kindheit. Die wortwörtliche Interpretation bringt auch das Problem mit sich, dass sie durch eine bestrafende oder belohnende Gottheit häufig Gefühle von Schuld und Scham verbreitet. So wurde es wohl viele Jahrhunderte, vielleicht aus Unachtsakeit, vielleicht wohlwissend von klerikalen Machthabern gelehrt und angenommen. Wenn dies auch deine emotionale Wahrheit ist, spielt da möglicherweise eine gewisse Projektion mit rein, in meinem Fall tut sie es, bezüglich der Distanz dazu ganz gewiss.

     

    In diesem Sinne wünsche ich noch einen entspannten Abend und ein schönes Wochenende.

    Alles Gute und VLG

    Peter

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  8. Ja, so gammeln wohl sterbende second-life-Welten in der Medienlandschaft dahin. Gelegentlich kaufen sie noch einen guten Dokumentarfilm ein und heben sich damit sogar vom Bodensatz der seichten Gewässer ab. Die meisten haben zum Glück auf Peter Lustig gehört - abschalten!

    Schöne Wortspiele einmal mehr, bei weitem unterhaltsamer als das, worüber du schreibst.

    Danke und VLG

    Peter

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  9. Horizont

     

    treibe fort, so weit

    bis der Ruf verirrt

    im Wellengewirr

    verstummt, verneint

    im Nichts geeint

     

    inselhaft so einsam

    vertrocknet, dorrt gesonnt

    verschwunden hinterm Horizont

    driftet fort ganz langsam

    am ewig langen Arm

     

    der Erkenntnis, es bleibe

    die immer eine Welt

    die dämmert, zerfällt

    ist endlich, keine Scheibe

    fließt, schwindet zur Neige

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  10. Ich danke Euch, liebe Freunde, für die vielen tollen Beiträge und Gedichte hierzu.

     

    @Dionysos von Enno

    Gottesbilder, vor allem kindlicher Natur, finde ich erfrischend ehrlich, denn jedes Bild ist eine Vorstellung, ist Phantasie, keine Erfahrung, die es ohnehin nicht gibt. Ich z.B. habe die Vorstellung, dass alles aus Verbindungen besteht. Die Substanz ist eigentlich fast egal. Und je nachdem, welche Verbindung man betrachtet, entstehen Wesen, die, nicht zwangsläufig mächtig oder gar allmächtig, aber durchaus komplex genug sind, dass eine Materie, letztlich aus Bindungsenergie, die Fähigkeit hat, über den Ursprung der beobachtbaren Welt und darüber hinaus zu reflektieren. Und das sind "nur" wir.

     

    @Joshua Coan

    Genau, auf Himmel reimt sich ein ein Wort, das lang sein kann oder auch kurz, aber nicht wegen der Anzahl seiner Buchstaben. In der Welt der patriarchalen Scheuklappenkonfessionen hat so eine Einseitigkeit oft zu Komplexen geführt, die über Generationen weitervererbt wurden, bis sie vergessen und passend gemachte Geschichten dazu erfunden wurden. Ich mag die Vorstellung der Aghori, denn letztlich führt jede Bewertung zu einer Abwertung und Selbstabwertung. Es liegt vermutlich, wie du ganz richtig schreibst, an den zwei (oder mehr) Seiten, von denen nur selten beide oder alle betrachtet werden.

     

    @Ralf T.

    Dein Antwortgedicht ist mal wieder köstlich zu lesen. Wundervoll reflektiert durch dein bewegtes Leben und auf den positiven Kern des Daseins gerichtet. Ich freue mich jedes Mal darauf, deine feine Spontandichtung zu lesen.

     

    @Alexander

    Der Tiefsinn deines Gedichts erstaunt mich, je öfter ich es lese. Es macht absolut Sinn, einen vermeintlich göttlichen Ursprung als Ebenbild in eine künstliche Selbstwerterhöhung umzukehren und ist umso ehrlicher, wenn du dich nach einem wahren, genial verlängerten, Hier und Jetzt sehnst. So habe ich das noch nie zuvor gesehen. Herzlichen Dank für diese eindrucksvolle Sichtweise.

     

    Herzlichen Dank auch an die hier bislang nicht erwähnten Leser, @J.W.Waldeck und all die anderen, denen meine Ebenbilder gefallen haben.

     

    VLG, Euer Peter

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  11. Ebenbilder

     

    Großer Gott im Himmel

    geheiligt sei dein…

    Oh, ich darf’s nicht sagen, nein!

    vielleicht war er zu lang…. - allein

    ähnlich deiner Ebenbilder

    die dir, ach, so nahestanden

    die sich an dir immer wieder

    herrlich spärlich, nicht ganz ehrlich

    heimlich eilig, außen heilig

    und so formvollendet bieder

    dich an sich selbst neu erfanden

    und sich so an dir vergangen

    haben, stolz mit ihrem Amen

     

     

    (letzter Teil aus der gleichnamigen Serie)

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  12. Hallo @Anaximandala

    von so viel Ewigkeit kann einem leicht schwindelig werden. Aber du hast völlig recht. Ewig ist nur der Wandel, das Neuentstehen und Vergehen. Im westlichen Kulturkreis scheinen eher statische Ewigkeitsvorstellungen vorzuherrschen - es steht geschrieben, in Stein gemeißelt, das ewige Leben, usw.

    Wundervoll geschmeidig im Lesefluss und formvollendet - ein wirklich schönes Gedicht.

    Einen Moment habe ich gedacht, am Ende müsste es "stünde" statt "stände" heißen, aber beide Formen sind natürlich richtig.

    Vielen Dank für's Veröffentlichen und VLG

    Peter

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  13. Aschenbecherarchäologie

     

    Das Buch war lückenhaft

    denn es fehlten Seiten

    sie wurden weg gepafft

    mit Rauch und Knisterlauten

     

    Doch auf den Kippenstummeln

    gefüllt mit Tabakskraut

    haben sich getummelt

    Fetzen von Klang und Laut

     

    Wer Worte, die nichts tun

    sagt der Fragmententaucher

    und Nomen so lässt ruh’n

    war sicher ein Verb-Raucher

     

     

    Dem Meister der Wortspieldichtung @Ralf T. gewidmet

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  14. Ja, es ist alles nur eine morbide Verstrickung von Projektionen, Sehnsucht nach Geborgenheit, Flucht vor der Angst vor dem Tod, dem Ungewissen, Anlockung von Scheinwissen zur Beruhigung im Moment. Ich mag das Bild mit den Sarg-Raumschiffen, die sich in eine andere Welt aufgemacht haben. Der Thron entsteht vielleicht dadurch, dass der Ungewissheit immer nur eine neue, andere Ungewisheit folgt, auf die nur eine klerikale Elite die Wahrheit zu kennen vorgibt.

    Gern gelesen und ins Herz geschlossen..

    VLG Peter

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  15. Missbrauchsscham

     

    kniend vor dem Kreuz verharrend

    bis es schmerzt, berührungslos

    im Geist, im Himmel, in der Tiefe

    wird dafür kein Platz mehr sein

    zusammen einsam mit der Pein

     

    stumm und langsam wächst die Sehnsucht

    nach etwas ohne warum

    Ende, ohne Wiederkehr

    von etwas, irgendwo hin

    ohne einen Daseins-Sinn

     

    Niemand darf davon erfahren

    damit die Hölle nicht ihr Vorhof

    gewesen sein wird, der Vorwurf

    nicht zurückfällt in die Scham

    warum hast du nichts getan?

     

     

    (Gedichtsreihe „Ebenbilder“)

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  16. Herzlichen Dank für Eure Kommentare @Darkjuls und @Alexander

    Die Symbiose ist natürlich auf jede individuelle Art lesbar, etwa Eltern-Kind, auch vorgeburtlich, oder in einem religiösen Kontext. Ob positiv oder negativ, vielleicht im Sinne einer Feindschaft, einer Rivalität, einer wechselseitigen Bedrohung, politisch, gesellschaftlich, zwischenmenschlich ... ist dabei nicht entscheidend, sondern die Art von vereinnahmender Nähe, die eine symbiotische Beziehung erzeugt.

    Meine persönliche Reflexion über dieses Thema ging von einem gewissen Unvermögen an Verbindung und Abgrenzung aus. Beim Schreiben habe ich dann gemerkt, dass das Thema viel weiter geht als ich gedacht habe. So ist dieses innere Bild vom geatmet werden entstanden.

     

    VLG Peter

    • Schön 1
  17. Hallo!

    Ich möchte mich den meisten vorherigen Meinung, insbesondere denen von Georg und Claudia anschließen.

    OK, die Sache mit dem Bild war etwas Neues, woran sich Leute erst gewöhnen müssen. Auch ich habe mich damit schwer getan, weswegen ich diesmal nicht teilgenommen habe. Aber ich finde, wir können es gerne noch nochmal mit einem Bild versuchen. Vielleicht vorab eine Abstimmung zu einer Auswahl an Bildern.

    Danke jedenfalls für die Arbeit, die Ihr in so Aktionen steckt.

    Bis bald und VLG

    Peter

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