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Ponorist

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Beiträge erstellt von Ponorist

  1. Ein wenig traurig ist es schon, wenn der mütterliche Schatten nicht in die Gruft verschwinden will. Ich frage mich, von wo in so einem Fall das Licht her scheint.

    Super in Szene gesetzte Charakterstudie, vielleicht über Perfektionismus, Angst, Scham, Schuld...

    Gern gelesen, gerne mehr davon.

    VLG Peter

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  2. vor 12 Minuten schrieb Joshua Coan:

    Wir wissen beide das es Kneipen dort oben gibt. Und das man ein Bier als Antrieb nehmen kann, wie es der andere Ponorist getan hatte. Oder hab ich Gedächtnislücken? 

    Natürlich, du hast vollkommen recht - das Loch in der Schwarte - Point of no return... :rofl2:

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  3. Am 22.2.2023 um 19:08 schrieb Joshua Coan:

    Als sich plötzlich die Tür hinter ihm schloss, war sogar die Zeit noch rechtzeitig entwichen und er für immer allein in dem dunklen Raum.

    Klingt nach nem Weltraum-Epos mit schwarzem Loch.

    Oder einer legendären Kneipe, irgendwo jenseits von Raum und Zeit.

    Super Idee..

    VLG Peter

     

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  4. Hallo zusammen,

    aus meiner Sicht ist es sinnvoll, vorab zu klären, wie sich Gewalt definiert - im Allgemeinen, im Speziellen. Neutral betrachtet hat Gewalt immer mit Grenzverletzungen und/oder Grenzüberschreitungen zu tun. Real oder gefühlt spielt dabei zunächst keine Rolle, denn es wird ja wahr-genommen und ist in der Bewertung zuweilen auch Ansichtssache. Üblicherweise reagieren höhere Lebewesen auf der untersten Reaktionsebene (spontan, bei hohem Stresspegel) mit Kampf, Flucht, Erstarrung, Unterwerfung oder Totstellen.

    Im Speziellen können wir uns hier auf Kampf beschränken: jemand fühlt seine Grenze verletzt, vielleicht durch eine gefühlte Beleidigung, und reagiert mit Agression. Das könnte man als Gewalt, als Verteidigung, je nach Kontext sogar als Selbstbehauptung, Ordnung, natürliche Reaktion etc. bezeichnen. Es handelt sich aber meist nicht um einen Willen, sondern um einen Impuls. Ich glaube aber, dass es darum nicht im ursprünglichen Text geht.

    Auf der mittleren Ebene geht es um Gefühle: Kränkung, gefühlte Ungerechtigkeit, Furcht und Projektion usw. Gefühle sind vor allem für soziale Lebewesen wichtig. Gewalt kann in diesem Zusammenhang durch Rivalität und auch gemeinschaftlich entstehen und ausagiert werden. Jagd, Raub, Grenzbehauptung, sogar Unterdrückung und Demütigung sind beobachtbar, aber noch längst kein Akt des Willens.

    Erst mit der Kognition sind wir bei Menschen angelangt, und ich vermute, dass sich der Text hierum dreht. Gewalt als kalkulierter Plan, zum Zweck einer Selbsterhöhung oder gar zum Selbstzweck (anderen Schaden/Schmerzen/Leid zufügen) ist hier das so genannte Böse.

    Ok, wäre es so einfach, könnte man die Welt in zwei Farben malen und alles wäre wie in Märchen aus dem christlichen Kulturkreis. Doch ganz so einfach ist es meiner Ansicht nach nicht. Auch bei uns ach-so-hochentwickelten Schöpfungskronen spielen im Verhalten eben auch immer die beiden unteren Entwicklungsebenen (Instinkt und Gefühl) eine wichtige Rolle. Der selbstbeherrschte, gefühlslose Psychopath, hier Teufel genannt, dürfte ein eher seltener Typus sein. Ebenso der selbstbeherrschte, gefühlskontrollierte Gutmensch (ich meine das nicht abwertend).

    Es handelt sich in der beschriebenen Schilderung wohl um eine spezielle, idealisierte Art von Konflikt. Meiner Meinung nach entstehen Konflikte in dieser Form nicht, obwohl es in der Folge, z.B. von Krieg, durchaus Psychopathen und Gutmenschen geben kann. Bleibt die Frage, und auch darum dreht sich der Text zeitweilig, "was können wir tun, wie sollen wir leben?": dazu möchte ich mich nicht näher äußern, da ich andere nur ungerne zum Objekt von Belehrungen mache. Hierzugibt es viel aus dem Bereich Präferenzutilitarismus zu entdecken.

    Nun aber genug vom milden Senf. Vielen Dank für den Impuls.

    Alles Gute und VLG

    Peter

  5. Vielen Dank für Eure Kommentare und vielen Likes.

    Bei so Eis-Dealer-Typen lohnt sich ja immer ein besonders tiefer Blick - vor allem in sich selbst. Süchte oder der Hang zur Selbstsabotage wider besseren Wissens hat sicherlich viel mit unerfüllten Bedürfnissen zu tun, die solche Szenarien anziehen oder Dealer-Identitäten erst möglich machen.

    Macht's gut, @Pegasus, @JoVo, @Dionysos von Enno, @Joshua Coan, @Windo, @Alter Wein, @J.W.Waldeck, @Darkjuls, @Donna, @Ralf T. und bis bald in unserer Lieblingseisdiele..

    VLG Peter

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  6. Hallo @Vogelflug

    ich finde, "viel" und "wenig" sind Wertungen, die sich auf Gefühle wie Liebe nicht anwenden lassen. Insgesamt hinterlässt der Text einen etwas despektierlichen Eindruck, der auch hinter einem Humor/Satire-Label nicht verschwindet. Menschen mögen zeitweise in Gefühlsschleifen, welcher Art auch immer, festgefahren sein. Wenn sie in einem Gedichteforum einen Raum gefunden haben, sich auszudrücken, dann ist das völlig okay für mich. Doch das ist, wie gesagt, nur meine unmaßgebliche Meinung.

    VLG Peter

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  7. Mann von der Eisdiele

     

    der die Kleinen gern umgarnt mit Gratis-Zuckerstreuseln

    der an Badeseen lockt mit italienischem Geseusel

     

    der nette Tantchen an der Nase mit dem Kaffeeduft verführt

    der mit Fett, Aroma, Zucker Sehnsucht eiskalt kalkuliert

     

    der die guten Vorsätze mit Schlagsahne zunichte macht

    der am Abend beim Chianti sich bestimmt ins Fäustchen lacht

     

    Bist du, Mann hinter der Theke, ihrer Lüste falscher Spieler?

    Ach, egal, gib mir die Kugel, nur noch eine, mein Eis-Dealer.

     

     

    (Aus der Serie „Das Voyeuristenrestaurant“)

     

    (Stilblüte: das Wort Eis-Dealer ist eine Wortschöpfung meiner damals vierjährigen Tochter über die Berufsbezeichnung von Leuten, die in einer Eisdiele arbeiten.)

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  8. vor 4 Stunden schrieb J.W.Waldeck:

    Der Trick der Verführer ist es,

    immer vollkommen unerreichbare Ziele zu setzen

    Es ist meiner Meinung nach der Trick jeder Glaubensinstanz, über Unverständliches eine Wissenshochheit zu bilden. Dadurch entsteht ein Machtgefälle unter dem Deckmantel der Glückseeligkeit.

     

    Am 4.2.2023 um 20:42 schrieb The Restless:

    Ihr wollt es genau wissen, was ich gefunden habe?

    Ich nenne es

    Lebendigsein.

    Der Schluss gefällt mir insbesondere. Es ist eine schöne Reflexion über das So-Sein in einem Wirr von spirituellem Bypassing.

     

    VLG Peter

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  9. Vielen Dank für Deinen Kommentar, lieber @Alexander.

    Tja, Liebe zu finden, sie wahr zu nehmen, ja, zu definieren, ist gar nicht so einfach. Die drei althergebrachten Daseinsformen von Liebe, Eros, Nächstenliebe und freundschaftliche Liebe, haben ihrer Beschreibung nach den Mangel, dass sie nicht bedingungslos daherkommen. Und wenn man jeden auch noch so kleinen Hauch von Zugewandtheit gleich als Liebe bezeichnet, verliert der Begriff schnell an Wert.

    Vielleicht isst Liebe uns genau dann auf, wenn wir und zu sehr nach ihr verzerren, sie, wie ich eben, zu begreifen und Kategorisieren versuchen. Kognitives Bypassing am Gefühl vorbei. Bedingungslose Hingabe jedoch setzt ein tiefes Vertrauen in sich selbst voraus. Ich glaube, nur so wird beim ewigen Kreislauf von Fressen und gefressen werden in diesem Zusammenhang nichts und niemand weniger.

    Schön, dass es Dir gefallen hat.

    VLG Peter

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  10. Eine schöne und wohltuende Phantasiereise, lieber @DavidZant. Doch das Entscheidende liegt wahrscheinlich verborgen. Es ist das, was du zurücklässt und das, was du mitnimmst, die Klette, die sich anheftet, ohne dass du es merkst...

    Gern gelesen - VLG Peter

     

     

    ....man sagt, solche Kletten überdauern sogar einen Weltenuntergang 😅

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  11. Liebe isst…

     

    Liebe isst in deinem Hirn

    kaut und schmatzt in Kussform gern

    verleibt sich Emotionen ein

    wühlt sie gierig durcheinander

    lässt dich einzig sie nur sein

     

    Liebe isst an deinem Tisch

    teilt gerecht die letzten Krümel

    bis ein wenig satt sie gehen

    nimmt und gibt von jedem Rest

    lässt keinen alleine stehen

     

    Liebe isst von deinem Herzen

    vermehrt dir Schlag um Schlag die Zeit

    nascht von Wundern deiner Welt

    lässt sie noch größer nachwachsen

    weil sie ewig zu dir hält

     

    Liebe isst nicht einerlei

    du allein kannst sie nur nähren

    mit drei Gängen – Trieb, Trost, Treue

    - Philia, Agape und Eros -

    Seele, Geist und Körper freuen.

     

     

    (Serie "das Voyeuristenrestaurant")

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  12. Den Gedicht wirkt auf mich etwas rätselhaft, lieber Dio. Es bleibt im Unklaren darüber, um was es eigentlich geht. Als Stimmung nehme ich Ungewissheit und Verzweiflung wahr, vielleicht eine Land im Krieg, eine bedrohlichen Siuation. Auch eine Seefahrt ins Ungewisse, umgeben von Ängsten und Vorurteilen in den Köpfen der Teilnehmer passt ganz gut in die Stimmung.

    Vielleicht sollte es vage bleiben, wie der Charakter, den das Gedicht ausdrückt. Wenn das deine Absicht war, ist es wirklich gut gelungen, aber wirklich anspruchsvoll. Soweit meine Gedanken dazu...

    Alles Gute und bis bald - VLG

    Peter

  13. Hallo @Federtanz,

     

    ein wirklich eindrucksvolles Gedicht, das du hier mit uns teilst. Herzlichen Dank.

     

    vor 18 Stunden schrieb Federtanz:

    Du hattest geglaubt, vorbildhaft zu sein.
    Moralisch einwandfrei wie eine Uhr,
    die mit dir in einer verirrten Welt gerade abläuft.

    Diese Stelle hat mir den Erkenntnisgewinn gebracht, dass Uhren die Zeit zum Objekt machen und dadurch ihren subjektiven Aspekt verkennen. Der moralische Aspekt von Zeit, wie wir sie individuell wahrnehmen, wird so technisch untergraben und die Wahrnehmenden praktisch aus ihrem Selbst ausgeschlossen. So habe ich das vorher nie gesehen.

     

    vor 18 Stunden schrieb Federtanz:

    Du verlangst von Gott keinen einzigen Menschen
    oder ihre Liebe.


    Du träumtest dich durch seine Jahreszeiten

    Hier bleibe ich etwas um Unklaren, um vie viele Personen es letztlich geht, vor allem im unteren Absatz (ich, du -> seine). Entweder bezieht sich die Zeile auf eine dritte Person oder auf den zuvor erwähnten Gott.

     

    Insgesamt wundervoll eingefangene Aspekte eines introvertierten Geistes.

     

    Alles Gute und VLG

    Peter

    • Danke 1
  14. Liebe Wetterfreunde,

    also ich weiß wirklich nicht, was ich noch alles anstellen soll, damit ihr euch nicht über das Wetter beklagt. Erst wollt ihr, dass es nicht zu kalt wird, weil ihr einen Gaskrieg angezettelt habt, dann wollt ihr Schnee direkt am Winteranfang, weil ihr da spezielle Feste feiert und man euch ein Ideal in den Kopf gesetzt hat. Dann doch wieder etwas warm wegen Gas und den glatten Straßen, aber auch kalt, weil ihr es ja Winter nennt - das nervt. Und wenn ich es euch allen recht machen will, dann ist es am schlimmsten. Alle heulen rum, vergleichen Niederschlag und Temperatur mit ihren persönlichen Launen, erinnern sich an den einseitigen Winter vor 12 Jahren, über den übrigens auch alle geschimpft haben, weil zu viel Schnee lag. Es ist einfach nicht zum aushalten! Ich sag euch was: ich hab's satt und wandere aus nach Australien. Dort lasse ich dann die Sonne scheinen und es mir gut gehen. Euch lasse ich ein paar Wolken da, macht euch euren Schnee doch alleine - ich wünsche euch gutes Gelingen. Benennt den Monat dann zukünftig gerne nach euch, vielleiht Jammer-Narr?

    Tschüss und guten Rutsch schonmal! Ich bin dann mal weg...

    Euer Januar

    • in Love 2
  15. Oh wie schön, so viel Feedback...darauf will ich noch eingehen.

    Ich glaube nicht, dass Herzenswärme ein nicht mehr zeitgemäßer Begriff ist. Er ist vielleicht etwas aus der Mode gekommen und wurde ersetzt durch ähnliche Begriffe wie Nähe, Vertrauen, Geborgenheit usw. ersetzt, doch das ist nicht das gleiche. Zwischenmenschlichkeit aus vergangenen Zeiten wie du sie beschreibst, Tobuma, haben durch ihren äußeren Rahmen eine ganz andere Qualität als heute. Kommunikation fand eher persönlich statt, es gab vielleicht eine gemeinsam geteilte Not und das Leben konnte spontaner und unvorhergesehener enden als heute.

    In meiner Vorstellung verändern Bedingungen wie diese das Wahrnehmen von Nähe oder Herzenswärme von Anfang an, denn Gefühle erlernen wir zum Großteil in den ersten Lebensjahren, in denen wir Gefühle und die Reaktionen darauf kennenlernen. Ich glaube, dass das, was Herzenswärme genannt wird, eine sehr frühe Erfahrung ist und wir daher spontan eine Vorstellung davon haben, auch wenn wir sie in dieser Intensität später nicht mehr erfahren. Und wenn, dann am ehesten aus der anderen Perspektive, wenn wir sie den eigenen Kindern schenken.

    Herzlichen Dank nochmals für Eure Kommentare und Likes @Letreo71, @Gina, @Darkjuls, @Andreas, @Joshua Coan, @Ralf T., @Dionysos von Enno, @Herbert Kaiser, @Tobuma, @J.W.Waldeck und auch allen anderen für's Interesse.

    Alles Gute und VLG

    Euer Peter

     

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