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Gaukelwort

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Alle erstellten Inhalte von Gaukelwort

  1. Gaukelwort

    Standby

    Hi Lé, ich versuche es im Dadraußen – so oft als möglich - mit offenem Visier... ...mit geschlossenem Helm tut es zwar weniger weh wenn man gegen den Laternenpfahl rennt, aber mit offenem rennt man halt nicht so oft dagegen... Ich strecke dir für das tolle Gedicht auch einen Daumen in die Höhe... allein ganz am Schuss gibt es bei mir eine Irritation. schon vor der Tür - in meine bequemen alten Rechtfertigungen, binde mir feste Schleifen in die Belanglosigkeiten, und dann raus "schon vor der Tür" ist für mich bereits draußen. Und das beist sich für mich mit „und dann raus“. Vielleicht "und dann los" o.Ä. Liebe Grüße vom Gaukel (immer noch voll auf Farbfilm)
  2. Guten Morgen (du siehst die Antwort war für viel früher geplant) Anonyma, schön, dass du dich spontan und zu unser beiden Vergnügen in meinem Traumfänger verheddert hast. Und na klar, diesem Titel folgt Unerwartetes. Danach muss der/die Lesre/in erst mal etwas den Kopf schütteln und sich sortieren, und einfinden damit sie/er weiß wo er/sie sich befindet. Möglicherweise entsteht so schon vorweg eine Emotion, die der Emotion des erwachenden LI ähnlich ist, da es sich ja auch erst mal in einer unerwarteten Situation mit seinem schlimmen, aufmüpfigen Zeigefinger zurechtfinden muss. Ich bemühe mich immer um Titel, die mehr ahnen als wissen lassen was folgt. Aber du hast in soweit Recht, dieser Titel verlangt schon einen sehr sportlichen Spagat als Brückenschlag zwischen Titel und Text. Normalerweise bin ich bei der Titelauswahl nicht ganz so extrem. Über die Fragen nach dem Wer und Woher des Alpdämons kann ich dir im Grunde nicht mehr Antworten als du schon sehr sensibel und zielsicher herausgefunden hast. Zum einen schreibe ich all meine Gedichte in einer Art Traumverbundenheit mit meinem Unbewusstsein. Will heißen ich weiß meist nicht wie meine Gedichte ausgehen werden oder, wenn die letzte Gedichtzeile zuerst entsteht, wo sie ihren Anfang haben werden. (Nur den Titel ordne ich letztendlich sehr bewusst zu – immer erst zum Schluss, weil ich zuvor ja nicht weiß was ich da benennen werde.) Meine Gedichte fühlt sich bei der Entstehung sehr nach einem wachen Angeln in einem Traumsee an. Ob da was unter der mir sichtbaren Oberfläche ist - und wenn ja was da wohl möglich anbeißen wird – kann ich – wenn überhaupt, nur mit der Wahl der Köders beeinflussen. Manchmal sendet mir mein Unbewusstsein aber auch neben den Traumschlieren im Wachbewusstsein auch mal unvermittelt nur rein körperliche Tipps. So erwische ich mich plötzlich dabei, dass ich in einem Gespräch meine Arme abblockend vor dem Körper verschränke oder mich einem Menschen eher ab als zuwende. Oder auch umgekehrt. Irgendwo dort hat dann das Unbewusstsein des LI eine Entscheidung getroffen und bereits in die Tat umgesetzt. Warum? NOCH – hat das LI keine Ahnung! Aber unabgestimmt lässt das LI dies weder sich noch dem Albdämon, den es als Täter verwutet, durchgehen. So etwa ist der vom LI erhobene und das LI zugleich überrumpelnde Drohfinger gemeint. Sein Körper hat sich im Schlaf zu einer Pose hinreißen lassen, die dem LI fremd ist und die es ihm wach nicht ohne Weiteres gestatten will. Was der „Aufreger“ war ist dem LI nicht bewusst. Hmmm, als Prokrastinationstalent habe ich so meine Erfahrung damit, dass es um 5 nach 12 manchmal noch nicht zu spät ist. Kann sein mein LI profitiert in diesem Gedicht davon . Ja, manchmal geht einem was durch. Danach muss man um Verzeihung zaubern! In geringeren Fällen hilft bisweilen auch bitten. Bezügliche des „mir“ und „du“ eiere ich noch ein wenig herum. Ich stelle das Gedicht jetzt nochmal für die Optik mit GROSSEN BUCHSTABEN ein. Vielleicht hat ja noch wer ne Meinung dazu. Oder ich, wenn ich mich an einem zuerst sattgesehen habe. Im Grunde verlasse ich die Metrik auch nur selten und wenn, dann gegen Widerstände. Hier habe ich noch erheblichen Lernbedarf. Und oder Spürbedarf. Liebe Weißnichtwer, du es freut mich wirklich sehr, dass du dich bei meinem Gedicht in die Tiefe gewagt hast. Für mich sind meine Gedichte so was wie angelehnte Türen. Sie haben ein Dahinter. Manche Menschen gehen an ihnen einfach vorüber. Manche schauen durch offenen den Spalt oder schieben sie sogar ein wenig weiter auf. Andere öffnen sie und gehen hindurch. Und wenn ich ganz großes Glück habe erzählen sie mir davon. Vielen Dank für deine sehr ausführliche und sehr willkommene und hilfreiche Antwort. Liebe Grüße vom Gaukel der gerade gerne etwas mehr Zeit für das Forum hätte.
  3. Hallo Oilenspiegel, Sternenherz, Charlotte, und Letreo71, ...schön, dass ihr mit mir über diesen emotionalen Schnellschuss schmunzeln konntet. Direkt als ich die Liederauswahl von unser baldigen Exbundeskanzlerin erfahren habe ging der Vorhang vor der Leinwand in meinem Kopfkino auf. Erst hielt ich es für einen Gag. Dann wusste ich, es war ein Gag. Und zudem ganz ganz großes Kino. Ich konnte nicht anders, ich hatte Bilder vor Augen und sofort eine Wette mit mir laufen. Das Gedicht musste zum Großen Zapfenstreich um Punkt 19:30h bereit und im Forum stehen. Koste es was es wolle. (Notfalls auch den guten Ruf wegen vergessenen Schreibrudimenten und Rechtschreibfehlern. Danke für die entsprechenden Hinweise). Und siehe da, das gab es ganz in Echt niemals nicht noch nie... ...die Bundeswehr bläst und trommelt auf den Wunsch der Kanzlerin subversive Linkspunkmucke von Nina aus dem Land der blühenden Landschaften. Danach lässt sie sich für diesen Coup von den Jungs mit Hildegards Rosen beregnen. Und zu guter Letzt dürfen sie sich brav und stramm mit „Gute/r Go(e)tt/in wir loben dich“ bei ihr für diese Vorführung bedanken. Das ist Punk und vielleicht ein klein wenig sm und ganz bestimmt Feminismus vom Feinsten und ein unschlagbar grandioser Auftritt. Angela geht als Rockstar von der Bühne. Brav ist anders. Und DAS war Bravo! Natürlich kann es auch ganz anders gewesen sein. Oder aber auch genau so. Und wer es nicht glaubt schaut einfach nochmal in der ZDF-Mediathek nach. Und auch Dankeschön für all die Smileys und liebe Grüße vom Gaukel
  4. A. D. A. M. Und Tschüss, Ade, es ist vorbei ihr Menschen und Mimosen. Seid was ihr wollt - Ich bin jetzt frei. Für mich solls rote Rosen und Sekt aus roten Käppchen regnen. Die Mauer fiel und dann kam ich, um euch als Raute zu begegnen. Oh, großer Gott wir loben dich, dass ich aus roter Asche stieg und wo es ging geduldig war... Bevor ich nasse Augen krieg macht besser schnell den Farbfilm klar.
  5. Hi Carlos, ja, Dichter sind bisweilen zu Großem fähig und müssen im Widerstreit mit sich selbst bisweilen auch mal in dunkler Stunde ein Nachtwort sprechen. Hi Gummibaum, wem sagst du das mein Lieber. Mach einer schaut bisweilen auf seine kleine oder große Welt und sagt sich: „Herrsche und teile!“ Der Gaukel sagt sich jedoch eher mal so was wie: Beherrsche dich und dann teile dich mit. Hey, und ich fahre im allgemeinen gar nicht mal so schlecht damit. Hi Lé, ja, mir schwebte schon so was wie ein Selbstgespräch vor. Das LI im heroischen Kampf - Gut gegen Gut gemeint. Hin und wieder steigen des Nachts gehörnte Gestalten aus den Tiefen des Unbewusstseins und geben verträumte Ratschläge wie z. B.: „Einfach mal mit der Brechstange für mehr Mitgefühl zu sorgen!“ Und nochmal ja, du hast zielsicher die vorletzte Zeile als etwas sonderbar entlarvt. Ich hatte sogar zeitweise vor das „MIR“ und das „DU“ groß oder fett zu schreiben. Wenn du dieser Zeile ein gedachtes „Freundchen“ voranstellst, und sie im Sinne „...mit MIR machst DU das nicht!“ sehr nachdrücklich oder gar drohend betonst macht sie Sinn. Diese Zeile ist zudem quasi die „Rangeleizeile“ in der geklärt wird wer die Oberhand behält. Und wenn ich alle Zeilen wirklich glatt bügele, und es keinerlei Spuren eines Kampfes gibt, wer nimmt mir dann den inneren Kampf ab? Zuletzt sagt mir noch einer ich hätte das alles nur geträumt... Jedoch, dem zum Trotze, mir passiert es wirklich manchmal, dass mir die Metrik aus dem Ruder läuft. Darum schätze ich deinen Hinweis. Und an anderer Stelle - in einem anderen Gedicht, hätte ich längst das Plätteisen zur Hand. Und nochmals Hallo Gummibaum, vielen Dank für deine zweite Rückmeldung. Genau an solch strittigen und nicht unbedingt eindeutigen Stellen zweifele ich gerne mal. Da ist so ein Feedback besonders hilfreich. Wenn es nicht nur bei alleine mir funktioniert, dann ist es zumutbar. Vielen Dank Carlos, Lé und Gummibaum, ihr, die ihr mich nun auch in meinem dunklen Drange kennen gelernt habt... ...und liebe Grüße vom Gaukel
  6. Autokorrektur Es schlug zur zwölften Stunde, da bin ich aufgeschreckt! Mein rechter Zeigefinger war streng als Überbringer von Unheil ausgestreckt... ...als wollte er belehren; als wollte er wem drohn. Kaum war die Hand betrachtet rang ich, noch halb umnachtet, mit meinem Albdämon. Ich griff ihn bei den Hörnern. Ich hab ihn abgeregt. Ich sprach: „Dein tolles Treiben, in mir lässt du schön bleiben bevor es dreizehn schlägt.“ ***************************************** Autokorrektur Es schlug zur zwölften Stunde, da bin ich aufgeschreckt! Mein rechter Zeigefinger war streng als Überbringer von Unheil ausgestreckt... ...als wollte er belehren; als wollte er wem drohn. Kaum war die Hand betrachtet rang ich, noch halb umnachtet, mit meinem Albdämon. Ich griff ihn bei den Hörnern. Ich hab ihn abgeregt. Ich sprach: „Dein tolles Treiben, in MIR lässt DU schön bleiben bevor es dreizehn schlägt.“
  7. Hi Anonyma, im allgemein schreibe ich nur wenig über die Form eines Gedichtes. Und schon gar nicht unaufgefordert. Das liegt daran, dass die Autor/Innen zumeist abwinken und sagen, der Inhalt sei der Kuchen und wenn der schmeckt, sei die Deko wie z. B. Metrik usw. nicht weiter von Bedeutung... Bei dir sieht man jedoch auf den ersten Blick, dass dir das Gedichtebacken Freude bereitet. Und weil ich kein Kind von Traurigkeit oder übertriebener Bescheidenheit bin schneide ich den Kuchen gleich mal an. (Wer sich auskennt weiß, dass sich aus einen wirklich guten Kuchen maximal und unter Tränen nicht mehr als vier Stücke schneiden lassen.) Ich nehme dann mal gleich zwei :))). Für den Anfang. Allein, das z. B. die Reimpaare Fülle/Gülle und Hummer/Kummer schon fast alleine stehen können, um die Aussage der Strophe zu transportieren lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und auch die zum Inhalt stimmige überbordende Zeilenlänge hat ihre eigene Aussage. Die Bildsprache flasht. Punkt. Ich bin überall dabei und mittendrin im Strudel. Allein die „überklebten Wände“ S3Z4 sprechen nicht recht zu mir, was dem Genuss aber keinerlei Abbruch tut. Der letzten Zeile füge ich zu der vermuteten BeDeutung - das wir alle satt vom Konsum und all dem Sud sind und doch weiter das Maul nach mehr aufreißen – noch eine Weitere hinzu. So viele haben im Grunde die Schnauze voll davon. Aber mit vollem Mund küsst es sich nicht gut. Was wiederum den zwischenmenschlichen Beziehungen schadet. Dabei kann Liebe – auch Nächstenliebe eine feine Ersatzbefriedigung für allerlei Ersatzbefriedigungen sein. Ein sehr sehr feines Gedicht, dass für jede/n der/die es zulässt unter anderem die Frage aufwirft, ob man freiwillig an dem "Taumeltanzvergnügen" teilnimmt - und wenn ja nach wessen Pfeife man sich da bewegt. Liebe Weißnichtvonwem, es war mir eine Freude dein Gedicht zu lesen und zu kommentieren. Liebe Grüße vom kuchenverkrümelten Gaukel
  8. Hi Lé, ja das hast du herzzer- und mitreißend geschrieben. Natürlich ist alles gelogen. Der weggeworfenen Blick, der zertretene Gedanke, die Nickworte und der ins Maul gestopfte Schlusspunkt. Es ist alles noch da, intakt und am Leben – wie hättest du sonst so ein so lebendiges Gedicht daraus machen können. Mich führst du nicht so leicht an der Nase herum. Danke fürs Kopfkino – ich denke jede/r hat hier die Hauptrolle selbst besetzt. LG vom Gaukel
  9. Hallo Sternenwander, dein Leitbild gefällt mir sehr. Es beansprucht Zeit und Aufmerksamkeit. Und es lässt die Menschen, die auf ihm abgebildet sind, nur erahnen. Es täuscht nicht vor alles zu zeigen. Dadurch zeigt es mehr als eine Sammlung von sieben klassischen Portraits je könnte. Danke schön für zeigen LG/G
  10. Guten Morgen Perry, hast du schon mal im Traum versucht dein Ohr in eine Blase zu halten? Vielleicht sind ja schon Worte für dich darin. Ich mag deine Unterwasserlyrik auch. Liebe Grüße vom Gaukel
  11. Lieber Carolus, Liebe Sternenherz, mich wärmt ein kleines bescheidenes Feuer durch dir dunkle Zeit. Und ich bin Luzifer dem Licht- und Feuer- und Erkenntnisbringer dankbar für Wärme und Erleuchtung. Auch Prometheus. Und doch bin ich ganz und gar ungläubig. Pandora hat mich gelehrt, dass ihr letztes, größtes und grausamstes Übel die Hoffnung ist. Denn sie allein hält uns davon ab Verantwortung zu übernehmen. So lange wir hoffen tun wir nix. Ich wünsche uns einen warmen Platz im kalten Winter. Denn so wäre es in unseren Breiten richtig. Und unserer Jugend wünsche ich sehr wenig Hoffnung und sehr viel Mut, Selbstvertrauen und Erleuchtung, um all die Dinge zu ändern, die im Argen liegen. Für alles mögliche gibt es eine Göttin oder eine Gott. Wo ist die Göttin oder der Gott der Kinder die um ihre Zukunft kämpfen? Und wer soll sie/ihn ins Leben rufen - wenn nicht wir Dichter? Liebe Grüße vom Gaukel P S ...Habe ich gerade gesagt das ich ungläubig bin? Das stimmt so nicht ganz. Ich glaube an die jungen Menschen, die den Freitag zum Tag ihrer Schöpfung geweiht haben.
  12. Gaukelwort

    Gedichte

    Hi Lé, l ...sollte man unbedingt aufschreiben. Alle Anderen sind Gedichte einer/eines Anderen... (...und wenn wir weiterhin so lyrisch lesefaul sind, dürfen wir uns glücklich schätzen wenigsten dieses Forum zu haben.) LG vom ebenfalls lesefaulem G.
  13. … ritzt den Arm. Oder in den Schenkel. Tausend Schnitte zeichnen eine Landkarte von dir. Der Therapeut empfiehlt Peperoni zu zerkauen. Der Schmerz auf der Zunge holt jede/n aus dem Irgendwo ins Jetzt. Ohne zu zerstören. Du bist es ihn wert! Wer bist du? Bist du es dir wert? (Ich kenne diese Arme. Diese Beine. Diese Schenkelinnenseiten. Diese durchaus liebenswerten Seelen.) Du solltest eine Triggerwarnung über deinen Text schreiben Just_Markus. Sonnst läufst du Gefahr jemanden in seine Verderben zu stoßen. DAS IST KEIN SCHERZ! Denn wenn du wirklich wüstest, dann wüstest du. Und dann würdest du... Liebe Grüße (auch wenns mir hier schwer fällt) vom Gaukel
  14. Ich mag. Sehr sehr gerne! Auch ich habe... ...auf das Hohe C gewartetet... ...und auch ich hätte... ...es singen können... ...ganz sichher... ...vielleicht... ...- und doch ich habe gezögert! Wer sagt mir warum? Ganz - ganz liebe Grüße vom Gaukel
  15. Hi Gummibaum, mich hat dein Gedicht an das Lied „Väter“ von Heinz Rudolf Kunze erinnert. ~ der Hinweis auf Youtube reicht ja zum Googeln - ClaudiMod ~ (unverlinkter Wegweiser) Ich denke dein Gedicht beschränkt sich auf die körperliche sowie emotionale Abwesenheit der Vater, die sich in ihren Familien nicht finden konnten – obwohl nach ihnen gesucht wurde. Sie hätten um Hilfe bitten können. Aber Männer fragen nicht gerne nach dem Weg. Schon gar nicht wenn sie gerade schwer damit beschäftigt sind sich zu verlaufen. Das muss irgendwas genetisches sein. Liebe Grüße vom Gaukel
  16. Gaukelwort

    Gedichte

    Hi Lé, ich habe deine Gedichte als Collage empfunden. Deshalb ist der Titel passend. Es sind Gedichte. Jedes für sich. Quasi drei in Worte geflossene Polaroids an der Kühlschranktür des Dichters. Der Dichter hat sich sein Motive gewählt. Diese abgelichtet. Und aus allen (möglichen) Ablichtungen wiederum hat er drei ausgewählt, die er schön genug findet, um sie eine Zeit lang um sich zu haben. Und auch alle Küchenbesucher dürfen sie sehen. Einzeln. Und im Zusammenspiel. Auf mich wirken die drei Gedichte und auch die Einheit die sie bilden sehr eindringlich. Gedichte passieren. Dichter sehen sie, oder fühlen sie, oder erleben sie, oder erkennen sie auf eine andere Weise und schreiben sie auf. Manchmal. Hey, und wenn du weiterhin so gut schreibst, dann bist du mir bald weniger fremd als dein Name es mir vortäuschen möchte. Liebe Grüße ins Wochenende vom Gaukel
  17. Hi Sali, mitreißen sollte es sein, das Gedicht von der wilden Alten... ...denn alleine pogen ist schlechterdings nicht möglich. Von außen betrachtet ist der Pogo nur eine wilde Schubserei auf der Tanzfläche. Umringt von Menschen die sich das ganze anschauen. Von innen erlebt ist es auch eine wilde Schubserei auf der Tanzfläche. Allerdings ohne das „nur“. Denn das Schubsen ist die erlebbare Metapher eines unglaublichen Gefühlsgewitters. Hier entlädt sich die Wut auf eine Gesellschaft die einen überall umgibt, mit der man ununterbrochen aneckt, deren Teil man ist. Pogo ist austeilend und einsteckend... Ein Hexenkessel aus Menschen, lauter Musik, und unkontrollierbarer Bewegungen vieler anderer, die einen immer wieder grob aus der Bahn werfen. Und doch ist etwas anders als in der übervollen U-Bahn. Wer stolpert wird gehalten. Wer stürzt von wird vielen Händen aufrichtet, wer liegt bekommt Platz ohne das ihn Füße treffen und wer durch den Ring der Menschen nach drinnen oder draußen will trifft auf keinen Widerstand. Wer jedoch in ihn hinein stolper erhält die gleiche Hilfe von den schauenden, die er auch von den Tanzenden erhalten hat. Hilfe geben und annehmen als spontaner Reflex. Im Kreis selbst ist keine böse (zielgerichtete) Aggression. Und wenn du ausgepowert die Welten durch eine Membran aus Menschen wechselst und wieder draußen bist, dann ist etwas mir dir passiert. Du erinnerst dich an die Faszination und den Mut, den es gebraucht hat, um das erste Mal vom Kreis nach drinnen zu wechsel. Und wie viel Energie man einstecken, aushalten oder los werden kann. Und wie frei man innerhalb aller Beschränkungen doch sein kann, wenn einem bei allen Fehltritten und bei jedem Stolpern ganz selbstverständlich, unaufgefordert und verlässlich Hilfe zuteil wird. Und du erinnerst dich daran diese Hilfe zu bekommen, diese Hilfe zu geben, und diesen Moment sofort wieder zu vergessen, weil sich ein weitere Moment anschließt, der sich dir ausliefert solange du mitspielen willst. War oder ist der Gaukel ein Punk? Nein, nicht wirklich – aber von Herzen punkbar, dass er dort nach wie vor ein und ausgehen darf ohne sich festlegen zu müssen. ...Nein, alleine lässt sich die Wut leider nicht wegpogen – was es für dir Alte nicht wirklich besser macht... Hi Carlos, es macht mir nichts aus Wikipedia beim vollständigen Namen zu nennen, wenn es dir etwas bedeutet. Ich selbst habe die Verkürzung verwendet wie einen Spitz- oder Kosenamen. Ich liebe Spitznahmen, weil persönlich sind. Man bekommt sie nur „verleihen“, wenn man für jemanden so wertvoll ist, dass sich veranlasst sieht dir einen besonderen Namen zu geben. Wenn ich „Wiki“ schreibe und sage, denke ich dabei an Wickie und den mag ich sehr. Es war also ganz und gar nicht abwertend gemeint Na klar war Punk ursprünglich eine Jugendbewegung. Aber eben nicht nur auf der Tanze. Punk wurde vom puren Protest zu einem Lebensgefühl, später zu einem Gesellschaftsmodel. Auch Jugendbewegungen werden erwachsen... Und viele haben Spuren hinterlassen. Manche so offensichtlich verborgen, dass man sie als Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Wenn du eine knappe Stunde Zeit hast, dann schaue dir bitte mal diesen Beitrag an. Punk ohne Musik. Was es doch für erstaunliche Menschen gibt... https://www.youtube.com/watch?v=FlmhkvwpZW0 (nicht direkt verlinkt, weil neue Regeln gelten) Uji Carlos, an dieser Stelle bitte ich dich dir einen Zweiten Gedanken zu machen. „No Future“ stand für „DIESE (oder EURE) Zukunft wollen wir nicht. Die Botschaft dahinter war, dass das System „Kalter Krieg“ zu einer beängstigenden Weltbedrohung geworden ist. „Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!“ Die Antwort war also aktive Verweigerung. Denn man muss den Arsch hoch kriegen, um einen falschen Zug zu verlassen. Als "Extravaganzen" würde ich die damalige Friedensarbeit nicht bezeichnen. (Und das die Jugend sich feiern muß, damit sie Kraft schöpfen kann, um ihren Kampf zu bestehen steht für mich außer frage. Damals wie auch heute) Die Politik hat damals dann irgendwann reagiert. Die Gegner sind keine Freunde geworden. Aber es gab Gespräche, Abrüstung und (wenn auch viel zu wenig) Entspannung. Ganz klar, Frieden ist das längst noch nicht. Bei dem Klima reicht die Verweigerung nicht mehr. Aufhören mit der Verschmutzung behebt die Bedrohung nicht. Es muss zudem noch gewaltig aufgeräumt und geheilt werden. "Fridays for future" ist einen Schritt weiter. Es reit nicht mehr die alte schwerfällige Machtmaschine zu bremsen oder in andere Bahnen zu lenken. Es muss ein neuer nachhaltiger Weg gefunden werden, der diese Maschine unnötig macht. Denn sie ist unbrauchbar geworden. So wie sie jetzt ist, ist sie nicht (mehr) hilfreich für die Menschen. Hi Gummibaum, ja, wenn etwas zum aufregen ist darf man sich auch aufregen. Wenn die Klügere soweit nachgibt dass sie unsichtbar und unhörbar wird, dann ist damit niemanden geholfen. Es ist besser wenn die Birne vom Nachdenke oder auch vor Wut raucht, als wenn sie sich sinnentleert als weiterer Hohlraum dem System der Echokammern anschließt. Euch allen liebe Grüße ins beginnende Wochenende vom Gaukel
  18. Guten Morgen Lé, auch dir ein Dankeschön für dein Lob. Nach dem Schreiben habe ich das Gedicht noch ein wenig in einer alten Barriqueschublade reifen lassen. So ist mir vor dem einstellen ins Forum aufgefallen, dass ich an drei Stellen noch nachbessern musste, um das wütende Lesetempo nicht auszubremsen. LG vom Gaukel
  19. Hi Charlotte, yupp, der Zorn kann bisweilen ein mächtiger Verbündeter sein. Und gegen die Melancholie kann es nie genug Hilfe geben. Die ist eine echt harte Gegenspielerin. Tassen... Schrank... Ich sag nix... Noch nicht... Hi Carlos, mir ist es ein Rätsel, warum so viele Menschen zusammen mit der Jugend auch ihre gestalterischen Träume verlieren. Aber ich bin mir sicher, die Versuche der Punkjugend waren nicht verzweifelt. Sie waren wild und ambitioniert. Aber ich verstehe, dass sie einem in der Retrospektive als wenig erfolgversprechend vorkommen können. Ob sich Punk in Wiki „erlesen“ lässt kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich schätze mal ähnlich gut wie sich der Geruch einer Lilie erlesen lässt. Aber eine Tür zum Wissen ist Wiki allemal. Und weitaus weniger Feuergefährdet wie die Bibliothek von Alexandria. Aber Hand aufs Herz, Wiki ist im Kern bzw. im Geiste selbst ein Punkprojekt. Auch wenn das heute gerne übersehen wird. Wiki ist ein unkommerzielles Wissensbuffet für jeden - auf freiwilliger Spendenbasis. Genau so wurde damals alles mögliche organisiert. Was es gab, das gab es nur, weil genug Leute Bock hatten es zu tun und/oder zu supporten. Danke für den lieben Besuch und die Gedanken die ihr zu mir getragen habt. Gaukel
  20. Hallo Charlotte, es ist November, da bin ich traditionell nur mit der halben Energie ausgestattet... ...d. h. alles dauert bei mir länger und zudem bin ich dem alten Fehler verfallen und habe zu vieles gleichzeitig begonnen. So wurde es dann etwas ruhiger um mich. Aber es war eine aktive Ruhe. Ja, Zorn ist gerade ein Thema bei mir. Er begegnet mir an so vielen mir unverständlichen Stellen. Und dort wo er sich völlig zu Recht zeigen sollte explodiert er oft unerkannt nach innen. Aber die Alte unterm Dach macht es richtig. Danke für dein herein schneien und dein Lob. und liebe Grüße vom Gaukel P S Wegen dir besitze ich derzeit einen unmenge Tassen. Aber das „warum“ bleibt vorerst noch mein Geheimnis und wird erst an anderer Stelle verraten.
  21. Die Alte unterm Dach Die Wut im Bauch bewohnt ein Nest aus Stroh, im Kopf, gleich unterm Dach dort randaliert sie altersschwach und feiert ein frustriertes Fest; sie tanzt Nirvana, pogt Protest, wünscht sich den Punk und hält den Rest der langen Nacht, mit Clash und Krach, euch zahme Neospießer wach, denn eure Träume sind die Pest. Als sie noch jung war – unkastriert, war ihre Zukunft wild und frei und nicht der weichgespülte Brei, den ihr euch um die Bärte schmiert; en vogue, gestylt, getrimmt, blasiert, im Netz gehypt, das Hirn sediert chillt ihr im Worldwideeinerlei; auf eurer Zunge schläft ein Schrei und schnarcht... – Ihr habt echt nichts kapiert.
  22. Nano Nano Sternenwanderer, (habe gehört auf dem Planeten Ork begrüßt man sich so...) Mir stellt sich spontan die Frage, ob mit dem Lost Place a) mikrokosmisch der alternde Körper des LI gemeint ist? oder b) makrokosmisch der geschundene Planet des LI? Beide kranken an der Endlichkeit und werden über kurz oder lang zu verlassenen Orten. Kennst du den Ehrenkodex der Illegalen Unortbesucher? Behalten nichts außer Bildern! Hinterlasse nichts außer Fußspuren! Vielleicht gilt das Nichterobernundbehaltenwollen ja auch für unsere Körper und für unseren Planeten? Liebe Grüße vom vergänglichen Gaukel
  23. Hi Sali, Halloween kam und ging vorüber, ohne das mir mein Wunsch bisher erfüllt wurde. Ich frage mich nun, ob ich ihm hinterher laufen oder ihn einfach ziehen lassen soll. Kairos lässt sich nun mal nicht mehr beim Schopfe packen, wenn er bereits vorüber geeilt ist. Andererseits, was hält mich davon ab die Idee vom Mäusemahl nochmal aufzugreifen, und sie auf meine Carpe-Diem-Liste zu schreiben? Nichts treibt mich zu Eile. Und manche Maus erjagt sich leichter, wenn man geduldig lauert bis sie sich von sich aus ihr Mauseloch verlässt... Hi Gummibaum, ja, mein LI hat sich offensichtlich im Kostümfundus meins Kopftheaters ausgetobt und sich für diesen Auftritt als gestiefelter Kater mit Kutte und Sense ausgestattet, um die Sterblichkeit anzumahnen. Bei mir hat das Gedicht seinerzeit dazu geführt, dass ich mir inzwischen eine kleine Carpe-Diem-Liste erstelle. Sie enthält eine Hand voll Unternehmungen für faule unverplante Tage – und manchmal auch einen Zauberspruch, um einen solchen Tag mit Energie zu füllen und vor dem ereignislosen Verblassen zu bewahren. (Mein innerer Schweinehund hasst diese Liste, weil sie mich und ihn bisweilen gnadenlos vor die Tür treibt.) Dankeschön für euren Besuch und euer Feedback und Liebe Grüße vom novembrigen Gaukel
  24. Gaukelwort

    Frühnebel

    Hey Ho Gummibaum, gestern war hier zum ersten Mal die Wiese im Park gezuckert. Davon inspiriert habe ich eine kleinen Umweg zum Bäcker eingelegt, auch dort gibt es Gezuckertes... ...Als ich dann mit meiner Beute wieder im Park war hatten sich die ersten Zuckerkrümel der Wiese bereits in Geister verwandelt und diese knöchelhoch bevölkert... ...wieder zuhause angekommen habe ich mich dann über den Kreppel her gemacht... ...vielleicht hätte ich besser ein Gedicht darüber schreiben sollen. Oder besser, gesetzt den Fall, dass es so gut wie deines gelungen wäre, dann hätte ich es ganz sicher schreiben sollen. Du hast eine sehr feine und sehr flüchtige Stimmung in sehr sehr einfühlsame feine Worte gewoben ohne die zarten Geister zu vertreiben. Ich mag dein feingeistiges Frühnebelgedicht sehr gerne. Liebe Grüße vom Gaukel
  25. Guten Morgen Carlos, dein Gedicht hat bei mir in den letzten Tagen ein paar Kreise gezogen... ...der erste Kreis war die Frage, welch buntes Volk sich wohl an meinem Grab tummeln würde. Wer käme wohl? Wer nicht? Und falls doch - dann wann? Denn ich denke, es gibt auch bei mir Menschen, die sich bei der öffentlichen Verbuddelung eher meiden wollen würden. Aber wer weiß das schon... …der zweite Kreis ist mit einem weiteren Schmunzeln verwoben. Auch ich kenne jemanden – der sich jedoch (zu seinem und meinem Glück) noch seines verzwickten Lebens erfreut. Und auch er hat kürzlich mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben seine „Überstunden- und/oder Reiseausreden“ verloren. Mir ist klar, dass er sich als bunter Hund nicht zu einer Farbe bekennen kann. Um so interessanter wird es werden, ihm bei der Erschwindelung einer neuen Welt über die Schulter zu blicken. Ich wusste schon bei der ersten Begegnung, mit welcher Art Mensch ich es da zu tun hatte. Und seit dem frage ich mich, ob er mit seiner Schwindelei der Welt und den beiden Mädels was vormacht, oder ob sich die Welt und die beiden Mädels was vormachen. Er ist davon überzeugt, dass ihm bisher fast niemand auf die Schliche gekommen ist. Und ich kann das wiederum fast nicht glauben. Aber ich bin ja generell auch kein gläubiger Mensch... ...der dritte Kreis ist ein Gedanke. Ich habe in vielen Jahren viele Bücher verschenkt. Alle verpackt. Drei davon trugen eine Widmung auf der Vakatseite. Natürlich waren diese persönlichen Gedanken ein wesentlicher Teil des Geschenkes. Und nun musst du mit der Frage leben, ob du wirklich weißt, was du da nicht auspackst. Und ob du in dieser Angelegenheit lieber wissen oder glauben willst. Ja mein lieber Lyrik kann gefährlich sein. Ich wünsche dir eine feine Wochenmitte LG v. G PS Es war mir wieder, wie schon so oft, eine Freude, dir bei einem deiner Streifzügen über die Schulter zu blicken.
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