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Hase

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Beiträge erstellt von Hase

  1. Oktobermorgen

     

    Samstagmorgen im Oktober

    Herbstsüßes Frühstück

    Der rauchige Duft des Kaffees

    Vermischt sich

    Mit dem Gedanken an den Nebel

    Der draußen über den in Frost erstarrten Feldern hängt

    In zarten Fetzen schwindend

    Eine schüchterne Andeutung klaren Graus und Violetts

    Gleich der Ringe welche Deine Augen Rahmen als seien sie Gemälde

    In einem Deine Schwester

    Ihr Antlitz

    Blassblaue Blüte von Morgentau Umspülten Vergissmeinnichtes

    So von junger, unendlicher Schönheit

    Im andern die Eltern

    Die Mutter

    An der so viel verloren ging

    Du trägst die Schuld doch suchtest nie Sie zu begleichen

    Der Vater

    Seltsam fremd geworden

    Seit Du einst blind mit unbedachten Worten werfend Dich vor ihm verrietest

    All das unter Deinen Lidern

    Die noch müde sind von einer Nacht

    In der Du kämpftest mit dem Schlaf

    Du ließest Dich fallen in seine Arme

    Doch er verschlang Dich boshaft

    Sodass Du hoffen musstest auf den Morgen

    Er kam

    Der Oktobermorgen

    Und scheint so viel mehr zu sein...

     

    Dann plötzlich

    Strömt das Licht golden durch die Fenster

    Flutet die Gänge 

    Draußen lichtet sich der Nebel

    Und die Gemälde in Deinen Augen

    Sie erlischen.

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  2. Lieber @Carlos,

    vielen Dank für Dein Kompliment.

    Es stimmt, ich bin 16, aber ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen. Ich habe einfach nur immer schon gerne geschrieben und ja, vielleicht habe ich auch Talent. Schreiben ist für mich die schönste Weise, Erinnerungen und Gedanken festzuhalten, damit sie nicht verloren gehen. Wie zum Beispiel den Urlaub in Berlin, als ich mit meiner Schwester zwischen den Blöcken des Holocaust-Denkmals Fangen spielte, ohne hinter ihnen etwas so Schreckliches zu vermuten.

     

    Ich denke Du hast recht, das Spiel liegt in der Natur der Kinder. Es ist das Heiligtum der Kindheit, mit dem Erwachsenwerden kommt einem die Fähigkeit zu spielen abhanden. Nur Kinder sind imstande, sich bedingungslos dem Impuls eines Momentes hinzugeben; nur für sie bleibt die Zeit stehen, wenn sie mit Leben füllen, was so sinnfrei und zwecklos scheint, dass man es als nicht real und ausgedacht bezeichnet- dabei ist doch genau das so wirklich, die völlige Hingabe an das Spiel, das nur für sich selbst existiert. Man mag den Blick der Kinder auf die Welt als naiv, unwissend oder primitiv bezeichnen, aber eigentlich ist er einfach nur Schönheit, weil er statt zu verlangen, in sich ruht.

     

    Viele Grüße,

    Hase

     

     

     

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  3. Du Kind
    Warst blind
    Als du spieltest
    Zwischen Grabmälern

     

    Dein Haar im Winde
    Sich verwehend
    Dein Lachen widerhallend
    In grauem Beton

     

    So tanztest du
    Zwischen Grabmälern
    Unwissend deines Handelns
    Blind
    Du Kind

     

    Andere Augen mögen sehen
    Wie Grausamkeit mit Schönheit
    Du beglichest
    Schreckliches Leid
    In Liebe ehrtest
    Als dein Lachen
    Das Schluchzen der Erinnerung
    Übertönte
    Und Blumen sprießen ließ
    Wo Hass einst wucherte

     

    Doch meine reuevollen Augen
    Sehen wie du
    Zwischen Grabmälern spieltest
    Blind
    Du Kind
    Das ich war
    Damals in Berlin
    Unter Sommersonne
    .

     

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  4. Lieber @Jules V.,

    den Schluss, den Du ziehst, finde ich sehr wahr und wichtig: Die Bestimmung eines jeden Menschen liegt darin, ungehemmt er selbst zu sein. Man selbst ist seine Bestimmung. Das mag simpel klingen, aber in einer so bunten und ständig urteilenden Welt voller Einflüsse, Erwartungen und festgelegter Strukturen ist es sicherlich sehr schwer, zu dem zu finden, was wir das "wahre Selbst" nennen. Ordnung und Struktur funktionieren umso besser, je mehr der einzelne ihnen seine Individualität unterordnet. Ich gebe Dir also durchaus recht. Dennoch finde ich diese Aussage:

    Am 25.9.2021 um 06:02 schrieb Jules V.:

    Nein, die Berufswelt, wo ich meine individuelle Entfaltung ausschalten muss, kommt für mich nicht in Frage.

    ziemlich "eitel" und schwierig (ohne das beleidigend zu meinen). Ich verstehe nicht ganz, wie man ohne Teilhabe am Berufsleben seinen Lebensunterhalt bestreiten sollte. Man muss ja schließlich irgendwie Geld verdienen, auch wenn man die Sinnhaftigkeit dieser Tatsache in Frage stellt, es ist nun mal so. Außerdem ist es doch ziemlich arrogant gegenüber Arbeitslosen, die alles für gute Bildung und einen gut bezahlten Job geben würden, zu sagen, man fühle sich von eben dem beeinträchtigt.

    Ich persönlich denke, die Kunst des Lebens besteht darin, sich zu gewissen Teilen den Strukturen unserer Welt zu fügen, ohne dabei sich selbst aus den Augen zu verlieren.

     

    Gerne gelesen,

    Viele Grüße,

    Hase

  5. Hallo @gummibaum,

    vor 3 Stunden schrieb gummibaum:

    Wie an feines Tuch, vom Wind entfaltet,

    über sich gewölbt, von Licht durchwaltet,

    ein Pilot sich hängt, im Fall das Schweben

    über Bäumen, Dächern zu erleben,

     

    atme, spann dein Leben auf und gleite

    tanzend mit dem Schicksalswind ins Weite.

    Lernst du frei von Höhenangst zu fliegen,

    wird dich keine Drohung mehr verbiegen...

    Gefällt mir gut, Deine Version. Liest sich deutlich schöner (rhythmischer und es reimt sich im Gegensatz zu meinem Gedicht), und dennoch hat es denselben Nachhall, ruft dieselben Bilder und Gefühle hervor. Reimen ist meistens nicht so meins. Bei mir kämpfen dann irgendwie Reim und Inhalt miteinander - entweder der Inhalt hat den von mir erwünschten Sinn, ist aber in sehr gezwungen wirkende Reime gepresst, oder es reimt sich hübsch, ist aber total leer...deshalb nehme ich es mit der Form meistens nicht so genau.

     

    Dein Kommentar hat mich gefreut,

     

    LG Hase


  6. Gleitschirmflieger

    Wie ein Tuch vom Winde aufgeblasen

    Hauchdünn glatt gewölbt
    Wie Seide Wellen schlagend
    Die im Lichte glänzen
    Federleicht so leer in Lüften schweben
    Mit nackten Füßen Baumwipfel streifen

    Und über Dächer wandern
    Als stiller Gast so ungesehen und flüchtig
    Frei tanzend im Himmelsblau
    Doch immer wissend
    Mit dem Winde muss man tanzen
    Nicht allein für sich
    Denn man ist nur zarter Hauch von Leben

    Der durch seine unsichtbaren Finger gleitet
    So machtlos getragen glücklich treibend

    In wildverwehten luftdurchströmten Bändern
    Tanze Himmelsflug und fliege Lebenstanz

    In sonnengewärmter Höhenkälte
    Von der Ferne nur fremder Schatten vor der Sonne.

     

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  7. Ich denke es stimmt, dass Kunst unsere Werteordnung und überhaupt unsere Worte sprengt. Mit Worten entfernt man sich immer weiter von der Kunst als eigene Instanz und verliert sich in uferlosen Beschreibungen, statt sich ihrem Wesen zu nähern. Vielleicht ist das einzige Wort, das sich ihr nähert, Sehnsucht. Denn Sehnsucht ist in meinen Augen das schmerzliche Fehlen von etwas; eine Leere, die zu füllen man sich wünscht, doch das was sie füllen könnte, fehlt. Das ist auch Kunst: Ein Fehlen von Worten und einer eindeutigen Definition. Man weiß genau, was die Worte, nach denen man sucht, sagen sollen, welchen Sinn sie tragen sollen, doch man findet sie nicht. Man hat nur die Ahnung, das Gefühl, das Wissen. Ich glaube das ist es, was die Kunst für uns so reizvoll und anziehend macht. Schließlich haben wir Menschen (oder zumindest ist es bei mir so) stets das Bedürfnis, alles zu ordnen, zu durchblicken und zu ergründen, das Bedürfnis nach Gewissheit und Sicherheit. Aber genau das verwehrt uns die Kunst auf triumphierende, geheimnisvolle und doch charmante und liebenswürdige Weise. Sie lässt nicht zu, dass wir vollkommen verstehen und einordnen. Stattdessen lässt sie uns mittellos uns sehnsuchtsvoll lieben.

     

    Liebe Grüße,

    Hase

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  8. Hallo in die Runde!

    Vielen Dank für Euer Feedback und die vielfältigen Gedanken zum Thema Kunst!! Ich entnehme Euren Beiträgen, dass es keinesfalls so einfach ist, Kunst zu definieren, wie ich mir das in meinem Gedicht vielleicht wünschte. Die Kunst ist ein unendlich weites Feld, eben weil es keine feste Definition gibt, sondern nur Millionen verschiedener Auffassungen. Was wiederum den Bezug zwischen Persönlichkeit und Kunst bestätigt.


    @Dionysos von Enno und @Joshua Coan, durch Eure Beiträge zieht sich, wenn ich Euch richtig verstehe, der Gedanke, dass Kunst eine Verbindung zwischen dem Innern eines Menschen und der Außenwelt ist. Kunst bedeutet, sich selbst ausschöpfen und im Vorgang des Schaffens entdecken, sodass das Kunstwerk ein Abbild der eigenen Person ist. Eine Übertragung des Abstrakten, Ungreifbaren ins Materialistische, die jedoch die Person des Künstlers vorbehält, weil sie lediglich abbilden kann, wie sich Geist und Wille im Material ausdrücken, nicht aber Geist und Willen selbst. Das bedeutet auch, dass dem Kunstwerk keine feste Bedeutung mehr innewohnt, sie wird mit jedem neuen Beobachter anders definiert.

    vor 23 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

    Wir sind Bildhauer unserer Skulptur und Skulptur unter unseren Bildhauerhänden  zur gleichen Zeit.

    Das gefällt mir sehr; es steht in unserer Macht, ein Selbst zu formen; und gleichzeitig sind wir in gewisser Weise machtlos gegen das Selbst, das der Außenwelt präsentiert wird, weil es vorrangig nur ein Abdruck unseres Innern im Außen ist.

     

    Und liebe @Amadea, das sind sehr viele kluge Gedankengänge zum Begriff der Kunst, die ich auch nicht zerlegen möchte, sondern nur auf ein paar Aspekte eingehen, auch weil meine Herangehensweise an ein so schwer greifbares Thema eine andere ist. Ich bin da eher der Typ, der statt seine Hypothesen auf nachweisbaren Fakten zu begründen, lieber seiner Intuition folgt und versucht, das sehr abstrakte Thema zu "erspüren". Was ja keineswegs besser sein muss; es droht, sich von der Realität zu lösen.

    Du sagst, Kunst kann sehr wohl einem Zweck dienen, und wenn ich Deine Begründung lese, kann ich Dir da auch nicht widersprechen. Ich denke, es gibt verschiedene Arten von Kunst, die von mir beschriebene Art, und aber auch die Art, die zur ständigen Reflektion und Hinterfragung der Gegenwart dient. Eine Kunst, die blindem Gehorsam entgegenwirken will, indem sie Grenzen austestet, herausfordert, infragestellt und kritisiert.

    vor 21 Stunden schrieb Amadea:

    Denn auch der Rezipient ist ein Künstler.

     Dieser Meinung bin ich auch; ohne den Betrachter stirbt das Kunstwerk. Natürlich braucht es den Schaffenden, doch ohne denjenigen, der das Kunstwerk im Lichte seiner Persönlichkeit neu begreift, ist der Kunstprozess schnell zu Ende.

     

    vor 22 Stunden schrieb Amadea:

    Deine  obige Kunst-Auffassung würde das reproduzierende  Kunsthandwerk, das Werkeln im Hobbyraum und das Herstellen einer pompösen Deko in den Kunstbegriff mit einbeziehen.

    Da hast Du recht, und obwohl es in meinem Gedicht so rüberkommt, bezweifle auch ich, ob es sich da noch um Kunst handelt. Konkret will ich dazu nichts sagen, weil ich es schlichtweg nicht weiß.

     

    Und um nun noch einen weiteren (ebenso wenig abschließenden) Definitionsversuch zu wagen:

    vor 22 Stunden schrieb Carlos:

    Kunst ist alles, was uns von den Tieren unterscheidet.

    Vielleicht hast Du da recht @Carlos. Vielleicht ist Kunst das Aufbegehren des Menschen, im Gegensatz zum Tier dem ewigen, scheinbar sinnlosen Kreislauf von Leben und Sterben zu entkommen; der sehnliche Wunsch, sich abzusetzen und etwas zu schaffen, das mit weltlichen Prinzipien nicht greifbar ist und die Zeit überdauert. Vielleicht ist Kunst ein Hilfeschrei, vielleicht die Hochmut des Menschen, absichtlich undefinierbar.

     

    Und natürlich auch @Buchstabenenergie, @Arturo, @SalSeda und @Fan, vielen Dank für Eure Kommentare!

     

    MfG,

    Hase

     

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  9.  

    Was ist Kunst?
    Ich weiß es nicht.

     

    Aber ich denke:

     

    Kunst ist,
    was keinem übergeordneten Ziele

    dient,
    sondern nur um seiner Selbst Willen
    existiert.

     

    Kunst ist,
    was nicht Mittel,
    sondern Zweck ist.
    Was statt das Streben nur zu nähren,
    kurz das Streben ruhen lässt.

     

    Kunst ist,
    was Wert und Würde besitzt,
    ohne dass diese ihm
    von außen verliehen werden müssen.

     

    Kunst ist Forderung und Anspruch

    auf Geltung und Bedeutung.

     

    Kunst ist,

    was gegen Festlegung sich sträubt,

    was sich dem menschlichen Bewusstsein

    entzieht,

    obgleich aus ihm es entsprungen.

     

    Ich bin Kunst.
    und
    Du bist Kunst.

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  10. Hi @Dionysos von Enno,

    Vielen Dank, freut mich sehr wenn es Dir gefällt!Ich habe es geschrieben, weil ich wirklich jemanden kenne, der "zurückgekehrt ist", und finde seine Ausstrahlung sehr besonders. Man hat in seiner Gegenwart überhaupt nicht das Gefühl, eine Maske aufsetzen oder ständig über sein Verhalten nachdenken zu müssen, es ist als würde er einen jeden Moment neu zum ersten Mal sehen ohne nachtragend zu sein, man kann einfach SEIN. Wie Du sagst, er besitzt eben diese tiefe Dankbarkeit in Form von Gleichgültigkeit, weil er keinen Grund sieht mehr zu verlangen, als das Leben selbst.

    Liebe Grüße, Hase

     

    Und lieber @Carlos,

    vor 14 Minuten schrieb Carlos:

    Ich glaube, dieser anfängliche Impuls lässt mit der Zeit nach.

    Da magst Du recht haben, ich denke beinahe alles verblasst mit der Zeit. Wenn allerdings die einzige Chance noch mehr als drei Monate zu leben, eine OP ist, die nur in 8% der Fälle erfolgreich ist, und man dann zu den 8% gehört, dann dauert es glaube ich schon sehr lange, bis der Impuls verblasst. Und selbst wenn, bleibt noch die Erinnerung an das Leiden, oder gebliebene Krankheitssymptome, die einen das Leben wertschätzen lassen.

    Danke für Dein Feedback,

    LG, Hase

     

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  11. Der Zurückgekehrte

     

    Er lacht

    Viel, mehr als andere und wenn er lacht

    Lässt er los gibt sich hin sein Lachen bebt

    Lebt hat sein eigenes Wesen er kann lachen

    Wie niemand sonst lachen kann.

     

    Wenn er mich ansieht

    Verlangt sein Blick nicht stellt keine Erwartungen

    Nimmt nur wahr, ohne Anspruch zu

    Erheben oder Stellung zu beziehen es ist

    Der Blick eines Zurückgekehrten.

     

    Er muss nie verzeihen weil

    Er nie beschuldigen wird er handelt in

    Einer Gleichgültigkeit die jedoch statt zu entwürdigen

    Bedingungslos liebt und alles sein lässt

    Was es ist die keinen Grund sieht zu

    Formen, verbiegen, umspülen, glatt zu schleifen es ist

    Die Gleichgültigkeit eines Zurückgekehrten.

     

    Zurückgekehrt

    Vom Rande eines Abgrundes, dessen Tiefen beinahe

    Jeden verschlucken der sich ihm nähert kaum einer

    Kehrt je zurück von dort doch er hat

    Hinabgeblickt ihm in die unbarmherzigen Augen gesehen

    DEM TOD

    Mittellos gelächelt und ihm dann triumphierend

    Den Rücken zugedreht.

     

    Seitdem weilt treu in seinem Atem

    Vollkommener Seelenfrieden

    Denn er weiß:

     

    Nichts das man im Leben

    Verlieren kann ist so wertvoll

    Wie das Leben selbst.

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  12. Schööön, wirklich; wenn ich es lese, sehe ich darin die Geschichte zweier Menschen, von denen einer sich nach Zärtlichkeit und Liebe sehnt, und bereit ist, bedingungslos zu lieben und sich hinzugeben; und der andere dies in höchstem Maße zu schätzen weiß, aber eben auch weiß, dass er selbst derart wahre und tiefe Liebe nie erwidern könnte; weil er im Herzen rastlos und suchend ist, sich nicht so einfach mit einer kurzen Vollkommenheit zufriedengibt – und die Liebende deshalb verlässt. Um sie davor zu bewahren, ihre Liebe einem Menschen zu schenken, der ihrer nicht würdig ist. 

    ...meine Interpretation.

     

    Viele Grüße,

    Hase

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  13. Feux de Tes Yeux

     

    Attention!
    Il est chaud,
    Le feux
    De mes yeux.

     

    Il va brûler ton cœur,
    Et te montrer l'enfer,
    Si tu lui prends l'air;


    L'origine d'sa lumière,
    Tu le trouverais jamais,
    Même si tu cherchais.

     

    Mon monde n'est pas le tien,
    Même si on tien dans les mains
    La même fleur,
    La même douleur.

     

    Ainsi,
    Mon ami,
    Je suis seule,
    Comme tu es seul.

     

    Toujours et à Jamais
     

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  14. Gefällt mir sehr, es schafft so eine melancholische Atmosphäre; lässt den Friedhof als einen Ort erscheinen, an dem man sich, trotz der Tragik des Todes, gemeinsam an schöne Momente und vergangene Leben erinnern kann - mit einen wehmütigen Lächeln auf den Lippen. Und der Spruch am Ende:

    Amarte e estato facile,

    Dimenticarte impossible

    - heißt glaube ich so viel wie:

    Dich zu lieben war einfach,

    Dich nun zu vergessen unmöglich.

    ...wunderschön❤

     

    LG, Hase

     

  15.  

    Manchmal
    Wenn der Sommer am schönsten ist,


    Wenn die Luft aus Seide gewebt ist, und der Himmel beinahe wolkenlos ist, sodass die wenigen Wolken mehr seine Liebenswürdigkeit betonen, als deren Unbestreitbarkeit zu trüben,


    Wenn die Sonne alles in goldenes Licht taucht, dennoch behutsam ihr Feuer zügelnd,


    Wenn zarter Wind mir liebevoll durchs Haar fährt, und sachte durch die Blätter huscht, wobei er ihnen ein leises Flüstern entlockt, das schüchtern die Sprachlosigkeit durchwandert,


    Dann, wenn der Sommer so sehr liebt, dass die Schönheit seiner Liebe sich tröstend und erhörend um das rastlose Herz der Zeit legt, und sie schließlich zu einem sanften Stillstand zwingt -


    - Dann erinnere ich mich unserer Liebe.
    Sie hat den Sommer nie gesehen, kannte nur die betäubende Kälte des Winters.
    Sie war noch so jung, weshalb musste sie sterben?
    Vielleicht war es der Winter, der sie erfrieren ließ.
    Vielleicht war er es, der sie zu klirrendem Eis frieren ließ, um sie dann, als sie am zerbrechlichsten war, in Tausend Splitter zu zerschlagen.
    Dabei hätte ich ihr so gerne den Sommer gezeigt. 

     

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  16. Hallo @Jules V.,

    Du sprichst von einem geschenkten Leben. So wie ich es verstehe meinst Du damit ein Leben, für das man sich nicht bewusst entschieden hat, sondern in das man einfach so gesteckt wird, als würde man in eine vorgefertigte Form gegossen. Folglich fordert einen dieses Leben auch nicht heraus, es ist leer. Man hält sich lediglich an die Spielregeln. Und das entfremdet einen immer mehr von der eigenen Seele, weil sie in diesem Leben nicht vorkommt.

    vor 2 Stunden schrieb Jules V.:

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ein normaler Lebenszustand ist.

    Ich auch nicht, aber es ist wohl der normale Lebenszustand. Du nennst es oberflächlich und da gebe ich Dir recht. Ich bin auch nur ein Mensch und mache nichts besser als Andere, und will somit auch niemandem etwas vorwerfen, aber manchmal habe ich das Gefühl, die Oberflächlichkeit ist deshalb das Grundprinzip unseres Lebens, weil die Menschen zu feige sind, über ihre Person, ihre Seele und ihr Dasein nachzudenken und Verantwortung dafür zu tragen. Vielleicht haben wir Angst, das Ergebnis könnte sein, dass unser Leben vergänglich und sinnlos ist? Also lieber die Oberflächlichkeit herrschen lassen, nichts zu nah an sich herankommen lassen und das bereits vorgefertigte Leben leben, so wie es jeder tut, und niemand hinterfragt, dann fühlt man sich sicher - es sei denn man will sich eben nicht damit zufrieden geben, irgendwann als Verleugner und Marionette zu sterben, als wäre der Tod nur das Ende des Fließbands, und man selbst nur die Massenware.

    ...aber ich steigere mich hier zu sehr hinein, das Leben an sich hat es schließlich nicht verdient, in Grund und Boden kritisiert zu werden, nur das, was wir Menschen zuweilen daraus machen - wie Du merkst, reißt mich Dein Text mit.

    Ich habe auch Deine vorherigen Texte gelesen, und finde es interessant, wie Du Dein Leben mit dieser besonderen Sichtweise beschreibst.

     

    Liebe Grüße,

    Hase

     

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  17. Hallo @horstgrosse2,

    ja, sie hat es mir angetan, vor einiger Zeit wuchs in meinem Garten eine Sonnenblume, die beinahe 2 Meter hoch wurde, so schön...ich habe das Gedicht an eine Freundin von mir geschrieben; sie besitzt so viel Lebensfreude, Aufrichtigkeit und Wildheit, das mir der Vergleich mit der Sonnenblume passend erschien.

    ...das Metrum habe ich zugegebenermaßen vollkommen außer Acht gelassen

     

    Grüße,

    Hase

  18. Sonnenblume

     
    Sonnenblume,
    Tochter der Sonne,
    Dreh Dein Gesicht ins Licht,
    Dein strahlendes Lachen,
    Heller als der Sonne Licht
    Das sich bricht
    In Deiner goldenen Blüte.

     

    Sonnenblume,
    Feuercharakter,
    Lass Flammen lodern, himmelhoch,
    Alles an Dir Unverkennbar, echt,
    Versteckt in grünem Blattgeflecht,

    Feuergelbe Blütenpracht,
    Blitzschnell entfacht,
    Lass niemanden zweifeln
    An samtiger Liebespracht.

     

    Sonnenblume,
    Zarter Morgentau
    Stellt Tränen zur Schau,
    Erstes Sonnenglitzern
    Weckt Freudenblitze,
    Letztes Abendrot
    Ruft Sehnsucht,
    Blutrot,

    Liebesrot,

    Sonnenrot.

     

    Sonnenblume,
    Tochter der Sonne,

    Tanze im Wind.

           

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  19. Es hieß heut sei der letzte warme Sommertag,
    Was gäb es also bessres, als in die Stadt zu gehn?
    Wo zwischen Eis und Sonne, Gemäuer und Taubenschlag,
    So manche Leben sich berühren und verwehn.

    Pulsierende Körper in Leinen-Stadtgeister, jung und alt,
    Schlendern, verweilen, verlassen-träumen, rastlos, doch selig!
    Da macht eine einsame Seele im Café Lila halt,
    Vielleicht teilt mit ihr den Kuchen, wen sie gesucht so ewig...

    Durch wache, kleine Gassen huscht ein lauer Wind,
    Der dann auf bunten Plätzen sich in der Luft verliert,
    Fast gleich der Donau, die ins weite Meer verrinnt.

    Wenn Kinderlachen verhallt, und Gesichter bald verschwommen,
    Ist's so weh es tut, Zeit Abschied wohl zu nehmen,
    Doch nächsten Sommer werd ich ganz sicher wiederkommen!

    21.08.2021
     

  20. Hallo @Oilenspiegel,

    ganz genau, das Gedicht ist an einen Taliban gerichtet. Und ja, es stimmt, erreichen werden diese Worte nichts. Wahrscheinlich ist die traurige Wahrheit die, dass ich das Gedicht allein deshalb geschrieben habe, um wenigstens das Gefühl zu haben, nicht tatenlos zuzusehen - was ich natürlich trotzdem tue...andererseits wäre es noch tatenloser, sich nicht einmal die Zeit zu nehmen, über das Geschehen in Afghanistan nachzudenken. Und vielleicht ist mein Gedicht auch nicht mehr als das: Ein Zeichen, das es mir nicht egal ist, aber weder ein Ausdruck, dass ich das Thema wirklich durchblicke, noch ein Versuch, etwas daran zu ändern.

    vor 3 Stunden schrieb Oilenspiegel:

    Ich habe gestern auch lange in die Augen solch eines jungen Kämpfers geschaut. Ein Foto in den Nachrichten. Hübsches

    Gesicht, wirre Macholocken, Erscheinung wie aus einer Marlborowerbung. Könnte ein Womenizer (schreibt man die so?)

    in jeder Strandbar sein.

    Macht stattdessen den Menschen in Kabul Angst. Man wird - nein, ich wurde stumm im Angesicht solcher Augen. Du

    hast ein Gedicht geschrieben. Das ist schon viel mehr.

    Genau das ist es, was ich mir auch denke: Hinter dem furchteinflösenden Auftreten eines Taliban steht, wie ich glaube, meist kein Mensch, der in seinem tiefen Innern böse und gewaltsüchtig ist, oder der, wenn er wirklich er selbst ist, ernstlich daran glaubt, das eine höhere Gewalt es von ihm verlangt Menschen zu töten, die nicht nach Grundsätzen leben wollen, deren Ursprung, Sinn und Rechtfertigung fragwürdig sind. Meistens sind es ganz normale Menschen, die nur keine Liebe oder keine Verbindung zum Leben finden, oder die schwere Schicksalsschläge und Perspektivlosigkeit erlebt haben. Da ist es schon verlockend, irgendeinem islamistischen Prediger zuzuhören, der einem die Welt auf ganz einfache Weise erklärt, einem eine scheinbare Lebensaufgabe gibt, und einen noch dazu zum Helden und Märtyrer erklärt, wenn man sie erfüllt. Und solange man nicht aus dieser "Parallelwelt" erwacht, sieht man sich selbst ja im recht! ...Das ist meine Auffassung davon, ob sie stimmt, weiß ich nicht.

    vor 3 Stunden schrieb Oilenspiegel:

    Zur Form: Mir ist es zu lang, zu sehr gedehnt. Noch ein kleiner Gedanke, noch eine scheinbar unverzichtbare Beschreibung

    dessen, was schnell klar ist, aber doch keine Lösung findet.

    Vielleicht kannst du es noch einkochen, ich wünschte es dem Text.

    Und dazu: Okay, ich werde versuchen, es zu kürzen. Vielleicht hast Du recht, in Anbetracht der Tatsache, dass der Text sowieso keine Lösung findet (weil ich sie nicht weiß), kann man vieles kürzen.

     

    MfG,

    Hase  

  21. Kleiner, einsamer Junge mit Maschinengewehr,

    Du tätest mir ja beinahe leid,

    Wärst Du nicht ein so grausamer Mörder.

     

    Du, den man verstoßen, der Liebe beraubt

    Du, dem man den Sinn verschleiert.

     

    Ach, wenn Schmerz sich doch in fremdem Blut verlöre

    Statt nur sinnlos Leben zu ersticken,

    Das noch nicht sich aufgegeben.

     

    Des Glaubens Wärme und

    Des Wahnsinns Hitze mögen zuweilen

    Zum Verwechseln ähnlich scheinen,

     

    Sodass Du, der Du unbeirrt glaubst,

    Für Gott zu töten,

    Am Ende doch von allen der Gottloseste bist.

     

    Denn schön sind Deine Taten nur

    Im Lichte jener Welt, die Du als Zuflucht Dir erdacht.

     

    Blind bist Du gegen all die Tränen,

    Die nie hätten fließen müssen

     Und die mich flehen lassen:

    Lass Deine Waffe endlich ruh’n,

    Ich bitte Dich,

     

    Denn Menschenleben

    Sind der Preis, den die Welt dafür zahlt, dass Du

    Dir die Hände vor die Augen halten kannst,

    Wie ein kleines Kind.

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    • Traurig 1
  22. Hallo DavidPessoa,

    Ich gebe Dir absolut recht: Um Wahrheit zu sehen, zu verstehen, sich mit dem Leben verbunden zu fühlen und ihm gerecht zu werden, muss man nicht weiß Gott was unternehmen, um die ganze Welt reisen und verzweifelt suchen - man muss lediglich mal innehalten im Alltagsstress, und zuhören; all dass, an dem man sonst wie programmiert vorbeihetzt, bewusst wahrnehmen.

    Gefällt mir,

    Liebe Grüße,

     

    Hase

     

    • Schön 1
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