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  1. Winternacht an der Flussbiegung Ehrbar steht, doch blattverlassen, Baum und Strauch im Mondenschein. Flockensaum ließ sie erblassen, ebenso wie Moos und Stein. Leises Knistern schmückt die Nacht und der Schein fällt zwischen Zweigen auf den Strom, er schimmert sacht. Träumend schwärmt das Herz im Schweigen. Rauschend zarte Fließgestalt, ziehst so fraglos deine Spuren, in dir kreisend, nass und kalt, bettest dich auf allen Fluren. An dir weidet sich das Ufer und begrenzt im Überhang Wassersinger, Erdenrufer, Tauchgeflüster, Luftgesang. Einsam fliehst du vor den Augen, weit, soweit dein Bett dich trägt. Magst die Sehnsucht aus mir saugen, bis die Heimkehrstunde schlägt.
  2. Hera Klit

    Onkel Heribert und Donna Summer

    Es war schon fünf nach zwölf und ich bekam immer noch kein Auge zu. Morgen sollte Vaters Fünfzigster gefeiert werden, da würde ich viel Kraft und innere Stärke benötigen. Man kann sagen, das war gewöhnlich der denkwürdigste Tag des Jahres, an dem die Spannungen zwischen Vater und mir regelmäßig bis zum Siedepunkt anstiegen. Meine Schwester hatte längst die Flucht ergriffen, doch ich hing mit meinen inzwischen einundzwanzig Jahren immer noch in diesem Haus fest. Ich empfand dieses Haus, mein Vaterhaus, als einen Käfig, aus dem ein Entrinnen unmöglich schien. Zu allem Unglück war der Käfig nicht einmal vergoldet. Dabei hatte zwischen Vater und mir alles so gut begonnen. Ich war ein großes, schweres, rosig-gesundes Baby gewesen, anscheinend genau der Stammhalter, den er sich so sehr wünschte. Es wurde berichtet, er soll bei meiner Geburt vor Glück geweint haben. Das Glück hielt nicht lange an, denn ich entwickelte mich leider nicht in der von ihm gewünschten Weise. Er war groß und stark und schön und schwarzhaarig und sah in jungen Jahren aus wie Elvis. Ich blieb klein und blond und schwächlich und sah bald aus wie Mutter in jungen Jahren. Ironischerweise kam meine Schwester ganz nach ihm. Sie versuchte eine Zeit lang der gewünschte Stammhalter zu sein. Der Versuch misslang, denn sie verfügte nicht über den dafür erforderlichen Penis. Sie verließ früh ihr Elternhaus und ihre größte Stärke war es, unglückliche Liebschaften mit verheirateten Männern vom Zaun zu brechen, bei denen sie regelmäßig mächtig draufzahlte. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich besaß nicht den Mut und die Todesverachtung, die Vater von einem richtigen Jungen erwartete. Einmal stellte er eine lange Leiter an das Haus und befahl mir hochzuklettern. Da ich unter Höhenangst litt, kam ich nur wenige Sprossen hoch, bis die Angst mich übermannte. Ich blieb stehen und verlangte, heruntergehoben zu werden. Er schüttelte angewidert den Kopf und sagte, es sei erbärmlich, wie ich an meinem bisschen Leben hinge. Wir hatten eine Landwirtschaft und ich musste schon früh hart arbeiten, Seite an Seite mit meinem von mir als übermächtigen empfundenen Herrn Vater. Niemals gelang es mir auch nur annähernd auf irgendeinem Gebiet an seine Leistung heranzukommen. Überall blieb ich weit hinter seinen Erwartungen zurück. Er gab mir keine Chance. Mich einmal gewinnen zu lassen, wie man es gewöhnlich mit einem Heranreifenden tut, kam ihm nicht in den Sinn. Er beabsichtigte scheinbar nicht, in mir so etwas wie Hoffnung auf Erfolg aufkeimen zu lassen. Es wurde mit den Jahren mehr und mehr deutlich, dass er es bedauerte, keinen würdigen Sohn und Nachfolger gezeugt zu haben. Er verlegte sich letztlich darauf, mich mit Verachtung zu strafen. Ich konnte tun, was ich wollte, es genügte nicht. Wollte ich ihm bei der Feldarbeit gar eines meiner liebsten Hölderlingedichte vortragen, dann lehnte er barsch ab. Er las in seiner Jugend nur Tarzancomics, das genügte ihm, um zu dem Mann zu werden, der er war. Dem Großvater war Hölderlin noch ein Trost gewesen. Er trug ihn im Tornister mit in einen ungerechten Krieg, in dem man ihn zwang, unschuldige Menschen zu erschießen. Lange verurteilte ich ihn dafür, bis ich einsah, welchen Mut es erfordern würde, den eigenen Genickschuss dem Schießen auf Fremde vorzuziehen. Fremde zudem, die dem allgemeinen Konsens nach als Feinde ausgemacht waren. Irgendwann wurde ich Realist genug, um einzusehen, dass ich in dieser Situation womöglich genauso gehandelt hätte. Alles andere sind Taten von Helden. Aber Helden sind oft wahnsinnig und mithin auch äußerst selten. Großvater zahlte für seine Taten, auch wenn sie nicht aus ihm selbst entsprangen, mit seinem Leben und kam nie zurück, er blieb verschollen, weit im Osten. Ein vergilbter Zettel mit der Nachricht seines leichten Todes und ein Brief, der mit einigen Hölderlinzeilen schloss, waren die letzten Zeugnisse von ihm, die Großmutter wie Schätze bewahrte. Zeitlebens hing sie seine Anzüge zum Lüften raus und kontrollierte seine verbliebenen Socken auf Löcher. Das Fehlen der Großväter meiner Generation lieferte uns Enkel schlecht erzogenen Vätern aus und dieser Umstand ist, glaube ich, in seiner Tragweite nie ausreichend beleuchtet worden. Mein Vater gehörte zur vaterlosen, erfolgreichen Nachkriegsgeneration, die Deutschland wieder aufbaute und die die romantische Landwirtschaft umkrempelte, um sie auf den Siegeszug der industriellen Revolution zu führen. Er gab die Pferde des Urgroßvaters unter dessen Tränen ins Schlachthaus und zwängte die freiheitsliebenden Hühner in Legebatterien. Er begradigte und vermehrte die Felder und betonierte den Hof. Exzessives Düngen und massivster Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wurden seine Säulen der Betriebsführung. Das Wort Umweltschutz war damals noch nicht erfunden worden. Als ich anfing, laut über biologischen Landbau nachzudenken, wurde ich endgültig zu Vaters Widersacher, dem der Hof nie in die Hände fallen dürfe. Er sorgte dafür, dass ich über den Status eines Knechtes auf dem Hof nie hinauskam. Wenn ich heute an meinen Vater zurückdenke, nachdem er die Welt bereits verlassen hat, sehe ich ihn hoch droben auf seinem sonnengelben, mächtigen Mähdrescher, mich keines Blickes würdigend fahren, während ich unten herumwusele, um abtrünnige Ährengarben in das gefräßige, ratternde Mähwerk zu reschen. Er würde niemals angehalten haben wegen mir. Auf ein Heruntersteigen durfte nicht gehofft werden. Wie aus Verzweiflung begann ich irgendwann, mich so zu verhalten, wie ich annahm, dass Vater es am meisten hassen würde. Besonders weibisch, linkisch und unmännlich. So war mir wenigstens ab und zu seine Aufmerksamkeit sicher, wenn es auch eine Aufmerksamkeit voller Verachtung war. Wer seinem Vater nicht genügt, der genügt der Welt nicht. Ich war kein Sohn, mit dem man im Wettstreit mit anderen Bauernpatriarchen auftrumpfen konnte. Ich musste unerwähnt bleiben. In der Schule war ich stets der Kleinste, in der langen Reihe ganz hinten eingeordnet und die Tanzstunde machte ich nicht mit, weil es kein Mädchen gab, das kleiner war als ich. Keine hätte auf mich als Tanzpartner herabschauen wollen. Vater war seinerzeit Tanzkönig gewesen, die entsprechenden Bilder schmückten noch immer den Kaminsims. Einen bemerkenswerten Erfolg errang ich beim Theaterspielen in der Schule. Besonders in komischen Frauenrollen wusste ich zu gefallen. Mir war es egal, warum sie lachten, Hauptsache, ich war der Anlass des Lachens. Da es die Tradition in unserem Hause verlangte, dass alle an Vaters Geburtstag irgendetwas Einstudiertes darbringen sollten, um Vater zu ehren, musste auch ich etwas vorweisen. Irgendwann erkannte ich darin die Chance, mich selbst zu präsentieren. Deswegen schlüpfte ich in Frauenrollen, das lag mir am nächsten. Gleichzeitig war ich mir sicher, damit Vaters ungeteilte Aufmerksamkeit und Ablehnung zu bekommen. Letztes Jahr hatte ich eine Donna Summer Parodie hingelegt. Ich performte ihren Skandaltitel „Love To Love You Baby“, vor Vater und einer großen Anzahl von Gästen. Mein Livegesang mit den lasziven Stöhneinlagen brachte Vater fast ins Grab. Mutter flehte mich danach an, keine Frauenrollen an Vaters Geburtstag mehr zu bringen, es stünde sowieso nicht gut um sein Herz. Sollte ich ihn auf dem Gewissen haben wollen, müsse ich nur so weiter machen. Es erstaunte mich schon, dass sie so an seinem bisschen Leben hing. Da ich es letztlich nicht übertreiben wollte, studierte ich für dieses Jahr Mutter zu Liebe, eine Mick-Jagger-Parodie ein. Der war ja nur so eine Art Frau. Morgen würde der Tag sein, an dem ein von allen hochgeschätzter, ehrbarer Mann gefeiert werden würde, der im Leben alles richtig gemacht hatte. Da ich in dieser Nacht vor Vaters Geburtstag noch immer nicht einschlafen konnte, beschloss ich mir ein Gina Wild Video anzuschauen und mich etwas in sie hineinzuversetzen und dabei zu entspannen. Die Gina war eine Frau, die ich zu gerne parodiert hätte und zwar mit allen Einzelheiten. Ich musste allerdings den Ton ganz leise stellen, denn im Nebenzimmer waren Onkel Heribert und Tante Mimmie aus der DDR einquartiert, sie verpassten Vaters Geburtstag nie. Alle wussten, dass Onkel Heribert ein Mann war, der nur aus gesellschaftlichen Konventionen heraus geheiratet hatte. Darüber durfte aber nicht geredet werden. Überflüssig zu erwähnen, dass er bei meinem Vater in keinem hohen Ansehen stand. Ich war so leise es irgend ging, aber dennoch klopfte es an meiner Zimmertür. Es war Onkel Heribert im Schlafanzug, der auch keinen Schlaf finden konnte, wegen des bevorstehenden Stresstages. Er frage sich, welche Frauenparodie ich wohl dieses Jahr zum besten geben würde und könne darüber einfach nicht einschlafen. Ich gestand ihm eingeknickt zu sein und mich für Mick Jagger als bisexuellen Kompromiss entschieden zu haben. Das enttäuschte ihn nicht wenig. Wieder ein Mann, den ich enttäuschen sollte? Er hätte mich als Donna Summer sehr genossen, den Gesang, das Stöhnen und das aufregende Outfit. Gerade die silbernen Overknee-Stiefel hätten mir so gut gestanden. Ob ich die wohl noch besäße? Ich hatte sie natürlich noch, solche Perlen der Schuhmacherkunst wirft man ja nicht weg. Das gesamte Donna Summer Outfit lag noch in meinem Schrank. Ich war gerne bereit, es auf seinen speziellen Wunsch hin noch einmal anzuziehen und die Donna Summer für ihn zu machen. Ich tanzte ein bisschen und ich sang und ich stöhnte dazu ganz lasziv, aber leise, um Tante Mimmie nicht aufzuwecken. Es wurde dann doch noch eine schöne Nacht. Wir machten durch bis um drei Uhr und hatten unsere kleine gemeinsame Revolution gegen das Establishment, von der niemand etwas erfuhr. Am nächsten Tag beschloss ich, wegen Übermüdung dieses Jahr gar keine Parodie zu bringen, nicht einmal Mick Jagger. Man muss auch den Mut haben, sich gelegentlich einmal zu verweigern. Vater hingegen verlebte einen entspannten, glücklichen Tag.
  3. Volker Friebel

    Lieder der Bäume

    Kaum mehr berührt von euren neuen Siegen, nur da ein Blatt und dort ein leiser Ton. Mit meinen Gräsern will ich wiegen, mit meinen Bäumen sing ich immer schon. Mit dieser Tanne hoch am Berg zu rauschen, der Axt zu lauschen und der Säge Klang, aus dem sich bald die Segel bauschen, um einen Mast, in hellen Möwensang. Mit diesem Ahornblatt im Herbst zu brennen, zu spüren wie nach Tanz und Flug und Fall die Erde trägt. – Nur Atem kennen, sonst nichts vom Menschen, Atem überall. Die Schlehenblüte und im Gras das Weiße, mit dem der Apfel lockte durch das Blau. Im Wind ein Leben, eine Reise, Eis, Regen, Schnee und Dunst und manchmal Tau. Zurückgekehrt aus dem Maschinenbrummen ins Wispern zwischen Bach und Fels und Baum. Zwischen den Halmen Lieder summen, hinein in einen neuen Traum.
  4. entbind neuronen seit äonen bin ein bausatz aus atomen und das omen von genomen sink in schlaf aus meer-myonen ring anbei mit frei‘n neutronen als wär’n sie myrmidonen die sich klonen bin ein schauplatz mit pylonen ohne thron bewacht von steinernen gorgonen die nacht nießt schreie aus kanonen und schablonen an dämonen verschleiern die person die in mir wohnt mit chromosomen der ikonen eines geist‘gen motodroms bosonen verspinnen zu ionen zu ribosomen die zerinnen im photonenstrom bild ich mir ein im monochromen licht zu wohnen oder ist dies nur das hämatom ein stich des drohenden glioms?
  5. Durchbruch zur anderen Seite Ich war damals schwer auf der Suche. Was ich suchte, hätte ich keinem genau erklären können, nicht mal mir selbst, aber es waren Zeiten, in denen es schick war, ein Sucher zu sein. Man wollte durchbrechen auf die andere Seite und vernachlässigte deswegen diese Seite erheblich. Ich las Castaneda und nahm mir Don Juan zum Lehrer. Ich versuchte es mit Steiner und der Theosophie, erlangte aber trotz intensiven Bemühens keine Erkenntnis wie auch immer gearteter höherer Welten. Nisargadatta erklärte mir, ich sei schon erleuchtet, doch ich fühlte es einfach nicht. Wohin ich mich auch wandte, sie konnten mir nicht helfen, mein Schleier vor der Wirklichkeit blieb hartnäckig bestehen. Und ich litt weiter an dieser Wirklichkeit, der irgendetwas fehlte, um mich glücklich zu machen. Ich fühlte mich unpassend in dieser Welt, nichts konnte mich wirklich zufriedenstellen. Ich war verheiratet und wir hatten ein Baby, aber weder die Ehe noch das Vatersein erfüllten mich in meinem tiefsten Inneren. Da blieb immer diese undefinierbare Sehnsucht in mir. Eigentlich war ich in diese Ehe hineingerutscht, wie das vielen Lebensunschlüssigen geschieht. Andere übernehmen für sie die Entscheidungen. Meine Frau gestand mir einmal, dass gerade meine unmännliche Art sie bewogen habe, mich auszusuchen, denn sie litt damals noch an einer gescheiterten Ehe mit einem machohaften Tyrannen. Ich gestand ihr nicht, dass ich heimlich Hormone nahm, um meine Unmännlichkeit zu erhalten, warum auch, sie hätte es nicht verstanden, eigentlich verstand ich es ja selbst nicht. Ich selbst glaubte damals nicht wirklich bei einer Frau das finden zu können, was ich suchte. Deswegen suchte ich spirituell. Buddhismus, Hinduismus, Lamaismus, all die Hilfen, die bei vielen anderen fruchteten, holten mich nicht raus aus meinem Dilemma, sodass ich mich eines Tages auf die Idee verstieg, einem westlichen Menschen und Europäer wie mir musste das zu fern liegen, ich sollte es mit dem heimischen, in Europa tief verwurzelten Christentum versuchen. Da ich mit einem Kumpel aus dem Elektrotechnikstudium eine kleine Elektrofirma betrieb und somit mein eigener Boss war und meine Zeiten frei einteilen konnte, beschloss ich mich nebenher in Theologie einzuschreiben, denn es würde mir möglich sein, mich für die wichtigsten Vorlesungen und Seminare frei zu machen. Meiner Frau blieb nichts anderes übrig, als der Sache zuzustimmen und unsere Tochter war noch zu klein, um Zweifel daran anzumelden. Meine Frau musste auch tolerieren, dass ich in dieser Zeit meinen ehelichen Pflichten nicht nachkam, denn ich fühlte mich so heilig und berufen, dass ich mich zu solchen profanen Dingen nicht hergeben wollte. Ich glaube, es war ihr ganz recht, in Ruhe gelassen zu werden. Jede Taube, die in Sichtweite vor mir landete, erachtete ich als ein Zeichen des Heiligen Geistes. Ich fiel dann innerlich auf die Knie und bedankte mich für seine Zustimmung zu meinem eingeschlagenen Weg. Ich versuchte es jetzt mit der Abgeschiedenheit Meister Eckhardts und der Einfachheit des Franz von Assisi, der seinem Vater die Klamotten vor die Füße warf, um aus der Tretmühle auszusteigen. Christliche Armut wurde mir zum Lobenswertesten und Erstrebenswertesten. So vorgestimmt erschienen mir die nun besuchten Vorlesungen und Seminare der Theologie zu irdisch, zu pragmatisch und akademisch zweckorientiert. Nur ein Seminar bei einem durchgeistigten, greisenhaften Professor, der oft über die Übel der Welt zeterte, erreichte annähernd die Reinheit und Erhabenheit, die mir vorschwebte. Hier fühlte ich mich angekommen und verstanden. Ergriffen lauschten ich und wenige Gleichgesinnte seinen weisen Worten. Er würde mir die Tür öffnen, das fühlte ich. Jeden Dienstagmorgen fand das Seminar in einem feudalen Haus an der Stadtparkmauer statt. Danach irrte ich immer noch eins, zwei Stunden durch den Park, weltabgewandt, entrückt und über das Gehörte sinnierend. Ich fühlte, der Schlüssel wurde mir gereicht, ich musste ihn nur noch rumdrehen. Das ging eine ganze Weile so, bis ich anfing, erste Zweifel zu hegen, denn die Tür wollte wieder nicht aufgehen. Und so saß ich bald nur noch nach jeder Seminarstunde auf einer Parkbank herum und schaute von Mal zu Mal verzweifelnder in die Baumkronen. Plötzlich sprach mich jemand an: „Da ist, glaube ich noch jemand, der kurz davor ist, tiefe Erkenntnis zu gewinnen.“ Ich blickte in das freundliche Gesicht eines älteren Kommilitonen, den ich vom Sehen aus dem Seminar kannte und der sich auch gleich neben mich setzte und sich als Hubertus, vorstellte. Er sei nur als Gasthörer eingeschrieben und studiere als Rentner nur interessehalber. Zunächst fühlte ich etwas Ablehnung in mir, zum einen, weil ich gerne allein gelassen wurde und zum anderen, weil ich Leute, die so eine Sache nicht ernst nahmen, grundsätzlich nicht respektieren konnte. Bei seiner weiteren Rede jedoch wurde mehr und mehr deutlich, dass er auf seinem spirituellen Weg doch schon viel weiter gekommen war als ich. Ich hörte dies aus versteckten Anspielungen und halbverborgenen Offenbarungen, die er fast achtlos in das Gesprochene einflocht. Kurz, er war der erste noch lebende Mensch, dem es seit gefühlten Ewigkeiten gelang, mich für sich zu interessieren. Wir diskutierten fortan viel über den Stoff des Seminars und kamen zur gemeinsamen Erkenntnis der Unzulänglichkeit desselben. Bald wurden für mich unsere Treffen im Park wichtiger als das eigentliche Seminar davor. Ich konnte Hubertus so viel fragen über Dinge, die mir am Herzen lagen, und er hatte eigentlich immer eine befriedigende Antwort darauf. Zum Beispiel hatte ich mich immer gefragt, warum Jesus der Sünderin zwar die Füße salbte und ihr ihre Sünden vergab und sie aufforderte, nun nicht mehr zu sündigen, aber warum er überhaupt ihre Taten als Sünde verstand und somit brandmarkte. War Jesus wirklich so leibfeindlich und moralisierend gewesen und bestand er darauf, sich zu mäßigen? Hubertus erklärte mir jedoch, dass dies eine von vielen Stellen der deutschen Bibel sei, die durch Übersetzungsfehler verfälscht wurden. Jesus sei ein lebenslustiger Mensch gewesen, der auch die Freuden des Leibes genossen hätte, wie jeder natürliche, gesunde Mensch. Dadurch fiel viel Bedrückendes von meinem Herzen ab und ich rückte näher auf der Bank an Hubertus meinen Erlöser heran. Ich fühlte mich angenommen und er schien mich annehmen zu wollen. Es entwickelte sich eine richtige Freundschaft, aber nicht eine Freundschaft von Gleichen, sondern eine Freundschaft von einem Hinaufblickenden zu einem gütig Lenkenden. Bald lud er mich zu sich nach Hause ein, er hatte eine Wohnung ganz in der Nähe. Ich staunte nicht schlecht über seine Belesenheit, er besaß alle wichtigen spirituellen Schriften und hatte sie sämtlich gelesen und verinnerlicht. Ich verbrachte meine Dienstagnachmittage von nun an gewöhnlich bei ihm. Es stellte sich heraus, dass er zunächst Masseur gelernt und nachher noch eine Heilpraktikerausbildung im Geiste des Paracelsus absolviert hatte. Ich fand, es sei an der Zeit, die Sache mit den Hormonen zu gestehen. Ich tat es angsterfüllt, denn ich glaubte, er würde mir die Tür weisen, für immer. Doch es geschah nichts dergleichen, im Gegenteil, er gab mir bessere. Welche die wirkliche Wirkung zeitigen würden. Er hatte seine Quellen. Er hielt mein Tun für richtig, denn man dürfe sich seiner wahren Natur nicht in den Weg stellen. Ich wusste nicht recht, was meine wahre Natur seiner Meinung nach sein sollte, gab ihm aber wie immer recht. Er schmunzelte, als ich ihm gestand, noch nie Bartwuchs gehabt zu haben und dies auch nicht zu wollen. Er hatte einen gepflegt aussehenden geschlossenen Bart, wie ich ihn bei Männern schon immer anziehend fand. Und die Wochen und Monate gingen ins Land und unsere Vertrautheit miteinander wuchs. So hatte ich letztlich nichts dagegen, von Hubertus während unserer Diskussionen im Nacken und auf den Schultern massiert zu werden. Es löste sich mache hartnäckige Verspannung unter seinen kundigen starken Händen. Ich setzte mich dann immer vor ihn, zwischen seine Beine auf seinem breiten Ledersofa. Selbst als er mir eines Tages gebot, zur intensiveren Einwirkung seiner Hände, mein Hemd doch lieber auszuziehen, gestand ich dies bereitwillig ein. Er war doch professioneller Masseur und die massieren doch immer direkt auf der nackten Haut. So konnte er auch meine Haut zuvor einölen, was zusätzlich sehr gut tat und die heilende Wirkung noch verstärkte. Selbst meine Frau begann sich in der Zeit über mein, sich mehr und mehr aufhellendes Wesen zu freuen und schrieb dies der Wirkung meines Theologiestudiums zu. Sie freute sich, dass ich wohl das Richtige für mich gefunden hatte. Und so glitten die Hände von Hubertus weiter, jeden Dienstag über meinen mittlerweile schon recht entspannten Nacken und meine bereits geschmeidigen Schultern, während wir über spirituelle Erkenntnisse plauderten. Doch eines Tages fanden seine Hände ihren Weg zu meinem, sich inzwischen dank der Hormone recht deutlich abzeichnenden Busen und er flüsterte mir ins Ohr, sie seien wie Rehzwillinge, die unter Rosen weiden und mich überlief ein zarter, überwältigender Schauer bis in meine tiefsten Zonen hinein, sodass ich mich zu ihm umdrehte und ihm küssend in die Arme sank. Es zeigte sich, dass er mir auch auf diesem Gebiet schon weit voraus war und ich musste ihm nur folgen, um mein bisher nur erahntes Ziel zu erreichen. Er war der Wissende und Kundige auch hier und ich konnte mich in der Art einer Frau fallen lassen und alles erfahren und erfühlen. Und all dies war keine Sünde, denn Jesus hatte uns ja bereits verziehen.
  6. Religion gibt es in Stufen eines Werdens bis zur Frucht, innerlich hört sich ein Rufen leise und mit stiller Wucht. Religion wird unterschätzt, überschätzt von manchen auch, mancher hat hier rasch geschwätzt, andre freuen sich am Brauch. * Religion gibt es in Stufen, nicht nur als die Kirche gar. Hörst du schon das innige Rufen? Siehst du schon die Stufen klar? All die Suche nach dem Sinne eines Lebens, das erfüllt, all das Streben für Gewinne eines Herzens, das umhüllt. * Religion gibt es in Stufen, schaue in die Welt hinein, nicht wir Menschen diese schufen ganz allein im Erdenschein: Gott entwickelt aus dem Bauch all den Kósmos, Menschenwelt, wir so wurden, schufen Brauch ganz verschieden unterm Zelt. * Religion gibt es in Stufen, schaue dir der Welten Grund, rührend jeweils mit dem Rufen aus der Seele Sinne Mund. Urteil und Kritiken tiefer, angeschaut der Vielfalt Sinn, denn ein Gott, da innig rief er, will des Menschen Sein Ich-Bin. Find der Stufen Sinnbegründung, werde damit friedlich, leiser, fließe so auch bis zur Mündung, wo betraut du bist und weiser. ***
  7. Schmuns

    Der Katalog

    Der Katalog Das Leben heut ist wunderbar, kaum vorstellbar, wie's früher war. So kark, so schwer, so monoton. So viel der Mühen, oft ohne Lohn. Man musste vor das schützend Haus, kaum zu glauben, man musste raus. Der Zeitaufwand, war auch erheblich und meist die Suche, wohl vergeblich. Sich kleiden und den Markt auswählen, sich gar durch viele Orte quälen. Gedanken drum , Niemand erfährt. Was ich mir kauf, mein Herz begehrt. Der Klatsch und Tratsch von neben an, schaut euch diesen Ramscher an. War oft der Grund für große Pein Was ich gekauft, wird's richtig sein? Mit Vorsicht, schaut ich , nicht zu viel. Doch mit großer Acht und wahren Stil. Durch Glück gefunden, was ich begehrt. Trotz kleiner Fehler, ich schätzt es wert. Der Katalog, endlos groß, in seiner Art. Mir reichlich Zeit und Mühe spart. Von schlicht darbieten, bis zu schrill. Hier find ich immer, was ich will. Was will ich haben? Was brauche ich? Trends beschreiben, weißen mich. Wie praktisch ist's, und was ich schätze. ganz anonym und ohne Hätze. Damit die Ware von größter Güte, zeig ich mich nur, in schönster Blüte. So stell ich sicher, daß aller Schund, von seinen Sein mir tut nicht kund. Eine Frage, ich verdräng sie schnell. Der Katalog mich blendet hell. Bin ich zum kaufen noch geneigt, oder jetzt die Ware, die sich zeigt? Zu groß, zu klein, zu dünn, zu dick. Ich finde Nichts, was ich find schick. Da nehm ich cool und Hipster Art. Dass wenigstens, mein Ruf bewart. Erzähl der ganzen Nachbarschaft, wie ist mein Glück, so Meisterhaft. Wie ich allein nun alles hab und nur ein wenig, dafür gab. Mein wahres Ich, mein wahres Streben. Einfach nicht allein zu leben. Das war mein Ziel, wenn aus dem Haus. Ich früher ging, zur Welt hinaus. So kark,so schwer, so monoton. Mit meinen Katalog ich wohn. Seine Träume, sind nun mein Leben. Ich würd ihn gern für Früher geben.
  8. Im Grund kann der sich glücklich schätzen der dann noch hier einer der Letzten als überlebend Urgestein doch keiner will der Letzte sein Der Erste eilt dem Rest voraus wenn ihm die Hoffnung schwindet der Letzte macht das Licht dann aus da Bess´res sich nicht findet Doch keiner will der Letzte sein.
  9. Um sechs ist ein Schäfer aus Rettert durchs Fenster der Liebsten geklettert und wär auch geblieben, hätt nicht um halb sieben ihr Vater sein Jochbein zerschmettert.
  10. Vagabund

    Aufbruch

    Hinaus schwingt meine Fantasie, sie landet auf Aussichtspunkte, und grüne Zierde rankt sich um meine Seele, sie landet auf alte, anmutige Brücken, schwingt sich hoch zu zerklüfteten Ruinen, und legt sich auf ein Floß, der geschmeidig auf einem körnig goldenen Fluss gleitet. Hinaus sinnt es mich, Hinaus aus den spalten der Enge, Die versucht ist, mich, mir zu nehmen, ins offene! In die Welt retten! Ich träume, dieses lang ersehnte Gefühl des Aufbruchs, Ich rieche noch diese Stimmung, als würde man vorm Tagesanbruch erwachen, um noch gebührlich die Nacht zu verabschieden und um zur selben Zeit den Tag zu begrüßen, die wie das Meer die Ebbe zur rechten Zeit flutet. Dieses Gefühl, ist ein Gewürz aus Stille und Frische, die lieblich auf der Zunge und Wange schmeckt. Der Aufbruch, gleicht dem Morgenstern, dessen helle Strahlen die Felder berühren und zerschellen, und dessen goldener Fluss, die Wiesen leuchtend weckt
  11. Tadgh

    Music

    When you listen to music, Close your eyes You are in the right places right now Which lie in the ages of the past. Memories seize and embrace you While reality will leaves you Sometimes tears of happiness or grief will flow. In the end all of this is your own music And you’re a part of this moment yourself. Übersetzung: Wenn Du Musik hörst, Deine Augen sich schließen, Du von jetzt auf gleich an Orten bist, Die in den Ewigkeiten der Vergangenheit liegen. Erinnerungen dich ergreifen und umschließen, Während die Realität Dich verlässt, Manchmal werden Tränen des Glücks oder der Trauer fließen. Am Ende all dies Deine eigene Musik ist Und Du selbst ein Teil dieses Augenblicks bist.
  12. Dies Land 1921 Ich seh Frauen die mondän, selbstbewusst im Leben steh‘n; höre Singen in den Hallen, Korken bis Walhalla knallen. Schmecke Salz auf feuchter Haut, rieche Düfte ganz vertraut; und als Krönung Mann oh Mann, rührt mich eine Göttin an. Dies Land 2021 Ich seh Männer ganz verklemmt, verzagt stehend im Unterhemd; hör Zurufe laut erschallen, wie sie gelten den Vasallen. Schmecke Ängste in der Luft, atme ein der Feigheit Duft; und als Krönung Frau ach Frau, wird im Magen mir ganz flau. Dies Land irgendwann Jungs und Mädels kann ich sehen, die fest umarmt zusammenstehen; hör sie wie in alten Tagen, Gedichte von der Zukunft sagen. Schmeck die Gleichheit, die da ruft, atme schon der Freiheit Duft; doch die Krönung Kinderlein, das Alte wird dann nicht mehr sein.
  13. in der kargen Machhia verstreut liegen bizarre Steinformen neben vertrockneten Sträuchern. Ein würziger Duft nach Kräutern, begleitet von Ziegen, die ihr Fresstageswerk verrichten. Ein Rhythmus von Wind und Weite, durchbrochen vom Donnern der Natoflugzeuge der Rhythmus und Atem die Melodie der Landschaft führt zu erhabener Stimmung. Dann später in einem Bergdorf, eine hohe Zeit für ein Paar. Mit meterlangen Schärpenkleid und ungewohnter Krawatte. der betörende Gesang der Priester die Sirenen der kargen Berge. Alle sind da, am Beginn wie am Ende Zeugen der Bindung. Und die Frage die sich nie stellt. Zikadengesänge erzählen uns tausendfach verlangsamt, vom ewigen Jetzt. Die weißen Berge dagegen sind was sie sind. Symphonien aus Stein.
  14. djeberle

    Das Taubenpaar

    Vor meinem alten Elternhaus Stand eine große Birke Ich schaffte es nie selbst herauf Doch was mich stets bezirzte Ist seit ich mich erinnern kann Als wär ein Baumes Märchen Denn blick in aus den Zimmern, dann Saß dort ein Taubenpärchen Auf einem Ast und ebenda Gurrten sie treu und munter Fast wie ein altes Ehepaar Und schauten scheu hinunter Vor meinem alten Elternhaus Stand eine große Birke Ich dachte stets "die hält was aus" Doch, dass das nur so wirkte Fand ich erst Jahre später raus Da wurde dann der Baum gefällt Natürlich war es mir ein Graus Und es den Tauben kaum gefällt Ich bin von dort schon lange fort Noch nie von einem rauen Schlag Blick ich hinaus am heut´gen Ort Dann gurrt dort treu ein Taubenpaar djeberle - 20.03.2017
  15. Carlos

    Du würdest die Stadt

    Du würdest die Stadt nicht mehr erkennen wo du immer die Schuhe käuflich erworben jetzt ein Asiate den letzten Karton auf K betont habe ich noch klein ist die Stadt kannst du mir folgen ich suche noch nach Verändertem alles im Grunde panda rei und so der Dom dunkel der Fluss die Leute laufen maskiert kein Witz groß der kleine Baum über unserem Grab
  16. Wombat99

    Liebe..........

    Was ein Mensch sucht Letztendlich sind die Menschen im Kern alle gleich. Nur manche denken , ihre äußeren Umstände allein nur machen sie reich. Im Kern sehnen sich alle nach Anerkennung und Liebe. Doch die Zeit verrinnt uns durch die Finger wie der Sand durch Siebe. Nach Liebe zu suchen , manche denken es ist doch vergebens, doch was sonst kannst du dir vorfinden am Ende deines Lebens ? Du meintest , das Suchen lohnt sich nicht und hast es schon längst aufgegeben . Doch hinter dem Suchen verbirgt sich etwas , ein Ankommen , merkst du es auch ? Der Horizont erscheint dir auf einmal so nah, statt wie sonst verschwommen. Im Inneren bist du , meine Liebe mir doch schon so ähnlich , wann werden wir uns endlich in dieser Tiefe des Ozeans erkennen ? Die Suche ist beendet , wenn unsere Herzen nur noch den Namen ihrer gefundenen Liebe nennen.
  17. Ich trank mich also bis zum absoluten Gedankenverlust und dann dachte ich, ich würde die Welt verstehen und ich sah drei Raben die rum flogen zwei Autos an der Kreuzung kurz vor rot Türen schlugen irgend wo zu Ich goss nach, der dämliche Junge von neben an kichernde nackt in den verkackten Schlamm und ich goss nach tat Eis dazu hörte die Trommeln und und hoffte auf Sex den ich nie hatte dann dachte ich an mein Leben und fand keine Antwort Ich laß drei Gedichte über den Anfang des Winters und kotzte direkt ins Waschbecken Ich saß besoffen auf der Couch und wusste doch nie weiter Die verschissene Sonne ging auch nicht auf und K. und alle anderen Typen wussten doch auch nichts. Punkt
  18. Gast

    Verloren

    Verloren, ach, verloren hab' ich dich! Hinab du sinktest auf profanen Grund. Des Eros' Neigung suchend, gabest du Philiaqualen mir. Nicht wolltest du wagen die taumelnde Leiter des Himmels Mit beherzestem Tritt zu erklimmen, mit fliegendem Worte zu sagen Die stehende Formel. Ich kann bloß der göttlichen Lethe, Nein! deiner nichts geben, ertrinken würde mein Herz Im Strome zu schnell an nicht duldbarer, giftiger Nichtigkeit: Nicht kalt soll sie sein, die glühende Lieb', mag sie lodern und tanzen! Doch, o weh, hielt denn je in meiner Hand ich dich? Ein Somnium warst du, ganz strahlend, ganz rein. Versprechenden Freuden so voll, hat benebelt Mir deine Verheißung das suchende Herz. Liebe Grüße Leon PS: Seid gerne ehrlich, wie ihr es findet; es ist mein erstes Gedicht, das zu schreiben mich einfach überkam. Sonst bin ich eigentlich nur der passive Lyrikgenießer. ;-)
  19. Serenus

    Delianaschlucht

    In gefurchten Felswänden von Geiern begleitet und verborgenen nur hörbaren Ziegen, riecht die Luft nach Bergkräutern und Stille. Der Streit aus dem Auto über den Fehlweg hierher, die endlosen Kehren am Berghang durch Olivenhaine weicht der Macht des stillen Verfalls. Betonreste eines Weges wetteifern mit verrosteten Wasserleitungsfetzen. Der Erbauer der Schlucht ist verschwunden, hat sich abgesetzt ins Meer. Zurück bleibt ein Gefühl wie ein Eintauchen In die Achselhöhle der Landschaft.
  20. Dionysos von Enno

    Mein Werden

    Mit seinen Wünschen geht er durch das Licht Zärtlich, vorsichtig - will sie nicht verschrecken die kleinen Korpuskel, die im Nichts wie Gedankenmuskelchen zucken Will sie nur etwas anregen, nur etwas necken Was will er entdecken, in der Wiege, wo die Lichter schwingen ? Wiegeglimmchen ? Quantenwürmchen? Gewitterfünkchen ? Lichterstürmchen ? Nur die kleinen Feldchen zum schwingen bringen. Das will er! Dafür sammelt er geduldig seine Lebenswünsche Denn wenn er Glück hat, sehr viel Glück hat, dann wechselwirken sie mit seinen Wünschen Dann beginnen sie in geheimnisvollen Rhythmen zu schwingen und vom Anfang zu singen und den letzen, wundersamen Dingen und das hört er sehr, sehr gerne, denn dann funkelt selbst tiefstes Dunkel wie tausend Sterne und in dem Funkeln vergisst er seine dunkle Ferne Deswegen (vielleicht) hört er die Dinge singen so gerne * Und dann will er immer warnen und wehren: * „Bleibt fern Das ist alles mein Werden“ * R.M. Rilke „Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort“, 1899
  21. Ostseemoewe

    Mein Monster 

    Mein Monster Mein Hirngespinnst, es schreit: “Verlust“. Ich kann vom Laster lassen, sonst würde ich mich hassen, mein klares Denken spürt`s bewusst. Und doch sind Zweifel in der Brust. Wie bringe ichs zustande, versage ich mit Schande? Ein Monster sitzt in meinem Hirn, gefesselt mich zu halten, den Willen abzuschalten. Es flüstert hinter meine Stirn: „wir sind ein gutes Zwiegestirn, sind doch wie Pfeil und Bogen. Ich glätte Seelenwogen.“ Ich glaubte ihm, ist`s Hexenwerk? Er war auch stets zur Stelle, nun ist er meine Hölle. Gebracht hat dieser kleine Zwerg viel Qual und einen Trümmerberg. Die Freunde sind gegangen ich hab am Stoff gehangen. Ein Freund war er zu jener Zeit jetzt werd ich ihn begraben. Es bleiben sicher Narben. Doch ich will leben, bin bereit zu kämpfen, bis ich mich befreit von ihm und dem Verlangen. Bin ohne Angst und Bangen. Januar 2018
  22. me.

    Der Zug

    ! Triggerwarnung: In der fiktiven Handlung des Textes wird ein Suizid beschrieben. ! (Ein schon etwas älteres Gedicht, damals war ich 12. Beachtet darum bitte keine im Zweifel auftretenden Ungereimtheiten. Jetzt viel Spaß, eure me.:) Ich stehe an den Gleisen, und warte auf den Zug der mich tut mitreißen. Die Tränen laufen mir übers Gesicht, erst langsam, dann schneller und dann ganz dicht. Vor Kälte zitternd und doch entschlossen, denn es ist schon längst jedes Gefühl erloschen. Ich sah einfach keinen Ausweg mehr, drum packte ich meine Sachen und kam hierher. Ich wollte es beenden möglichst schnell, noch bevor der Himmel wurde hell. In der Ferne hörte ich den ratternden Zug, gelebt hatte ich nun lange genug. Nun konnte ich den Zug schon sehen, und tat weiter an die Gleisen heran zu gehen. Ich ging noch etwas näher ran… … und SPRANG. Ich sah dem Fahrer direkt in die Augen, das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben, er konnte es nicht glauben. dann folgte ein Aufprall und ein endlos langer Fall. Ich hörte das quietschen der Räder und das Schreien der Leute, es waren so viele, Eine riesige Meute… (2018)
  23. hinterm leichenhaus da wohnt der bruder klaus er hat nur ein problem du willst ihn nicht mehr sehn der bürgerliche mob hat ihm nen strick gedreht nicht einer dieser pfeiffen die seinen witz versteht nimmt man sie auf die schippe geht das gekreische los sie rennen an die strippe und nagen an seinem gerippe da reden sie von liebe und meinen doch nur macht und redn sie von gerechtigkeit dann nimm dich bloss in acht hinterm leichenhaus da wohnt der bruder klaus doch was er will und was er sollte das weiss nur die witwe bolte
  24. Er ist kalt aber schön Der bleiche Mond So fern dem Leben Die dunkle Leere Zaubert mir Ein Lächeln zwischen Die Sterne Du bist kalt aber schön So bleich dein Gesicht So fern dem Leben Die dunkle Leere in dir Zaubert mir Ein Lächeln zwischen uns
  25. Darkjuls

    Wenn das Fass überläuft

    So überdreht darf keiner sein sie muss ihre Gefühle zügeln sie wirft sich brav Tabletten ein um Seelenfalten auszubügeln Sie setzt dem Topf den Deckel auf sonst kochen Emotionen über nur ab und an ist sie schräg drauf wie unerhört, da steht sie drüber Wer sie gut kennt, weiß sie ist still doch Wasser sind bekanntlich tief wenn sie so könnte, wie sie will dass Fass womöglich überlief Sie würde sich spontan ausleben wär keinen Zwängen unterlegen tagträumend würde sie abheben doch die Moral, die spricht dagegen So verhält sie sich "normal" bedeckt und passt sich ihrer Lage an bis sie die Kunst für sich endeckt in der sie sich entfalten kann
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