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Vielleicht verdicht' ich ein Gedicht das Jamben mir verspricht, so
dicht und voll und ach so toll, dem ein Trochäus folgen soll, doch
langes denken, lautes sprechen, könnte das Gehirn mir brechen.
Darum erzwing ich mir die Silben, beides gleichsam zu verwirbeln.
Darum zwing ich diesen Vers ins Gegenteil, den Kontrovers.

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Hallo Horstgrosse

 

die graue Maus hier war eine kleine Lautspielerei, ich Wechsel im Text von jambisch zu trochäisch wie andere ihre Unterwäsche.

Der Kontext sollte eigentlich das Wort "Darum" zwei mögliche Betonungen auflegen. 🙂

Das Wort ist so wandelbar und hat glaube ich keine konkrete Betonunsbasis, womit es sich flektieren lässt.

Falls ich das richtig bezeichne.

 

Vielen Dank für deinen Beitrag

Lg Mono

 

Was meinst du mit "quer durch alle Bereiche"?

Sollte ich lieber bei einer Rubrik bleiben? 

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Moin Mono,

 

hier willst du zu viel auf einmal!

 

1.

Am 28.4.2023 um 09:21 schrieb MonoTon:

Darum erzwing ich mir die Silben, beides gleichsam zu verwirbeln.
Darum zwing ich diesen Vers ins Gegenteil, den Kontrovers.

 

Die Darstellung der unterschiedlichen Betonungsmöglichkeiten des Wortes "darum" ist dir gelungen. Das Wort ist aber nicht flektierbar, d.h. es bleibt unverändert bzgl. verschiedener Personen, Fälle oder Zeitformen. Die Betonung liegt normalerweise eher auf der zweiten Silbe. Beispiel:

 

Ich mag kein Eis, darum verzichte ich.

 

Die Betonung auf der ersten Silbe verleiht der Aussage mehr Nachdruck:

 

Ich habe zugenommen, darum muss ich auf das Eis verzichten.

 

2.

Die Lautmalereien kommen in den Langversen gut zur Geltung. Hier hätte ich mich allerdings entweder für reine Binnenreime oder durchgehend Assonanzen entschieden. Die Assonanz nach den reinen Reimen bewirkt bei mir eine klangliche Enttäuschung.

 

3.

Der Metrumwechsel ist dir am wenigsten gelungen. Er wäre in kürzeren Versen (max. 4-hebig) mit weniger lautmalerischem Brimborium viel besser zur Geltung gekommen. V1 und V2 wirken sehr offensichtlich hingemogelt, weil die letzten durch Komma abgetrennten Einsilber sinngemäß klar in den nächsten Vers gehören. Durch Endreime hättest du die Wörter am Versende festtackern können. Versuch das ruhig nochmal in kürzeren Versen ohne Binnenreim.

 

Fazit: Um ein besonderes Element gut zur Wirkung zu bringen, verzichte auf zu viel Lametta! Man erkennt sonst das Wesentliche nicht mehr.

 

LG Claudi

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Was bedeutet flektierbar? Ich scheine es im Falschen Kontext benutzt zu haben.

Google sagt es bedeutet "ein Wort in seiner grammatischen Form beugen"

und unterscheidet dann in Substantiv und Verb. Und ein Substantiv ist es glaube ich nicht.

Zitat

 

2.

Die Lautmalereien kommen in den Langversen gut zur Geltung. Hier hätte ich mich allerdings entweder für reine Binnenreime oder durchgehend Assonanzen entschieden. Die Assonanz nach den reinen Reimen bewirkt bei mir eine klangliche Enttäuschung.

 

 

ok das kann ich nachvollziehen, immerhin täusche ich eine feste Form vor, aber stelle keine dar. Womit ein reiner Endreim wohl eher zu gebunden wirkt. Es schränkt den Text sehr ein, weil es sich zu sehr auf den Reim ausrichtet, der damit unnötig wirkt. Ich überlege mir was, den Text entweder in Binnenreimen oder Assonanzen umzustellen.

Im nachhinein wirken die sauberen Reime auch auf mich fast schon wie Stabreime und sind zu massig vertreten.

 

Vielleicht verdicht' ich ein Gedicht das Jamben mir verspricht, so
dicht und voll und ach so toll, dem ein Trochäus folgen soll, doch
langes denken, lautes sprechen, könnte das Gehirn mir brechen.
Darum erzwing ich mir die Silben, beides gleichsam zu verwirbeln.
Darum zwing ich diesen Vers ins Gegenteil, den Kontrovers.

 

Z3 wirkt mit den Assonanzen freier zu lesen. Er ist weniger aufdringlich.

Aber vielleicht sollte ich die Assonanzen weglassen, in anbetracht dessen dass der Inhalt des kurzen Textes ja eher sehr konkret und gebunden sein will. Ich glaube durch die Assonanzen bricht der Text zu sehr aus.

Z4 und Z5 macht es mir selber schwer zu definieren, durch die vielen "i, ie und e, ei" laute

die Doppelung Vers/Vers hält das hier aber schon irgendwie zusammen, da es sich auf die vorhandene Gegenüberstellung von  "Darum - Darum" bezieht.

Ich hatte extra darauf geachtet, dass die herkömmliche Betonung auf zweiter Silbe als erstes Verwendung findet, damit die zweite Variante mit Betonung auf erster Silbe überhaupt eine Wirkung erzielt.

Zitat

 

3.

Der Metrumwechsel ist dir am wenigsten gelungen. Er wäre in kürzeren Versen (max. 4-hebig) mit weniger lautmalerischem Brimborium viel besser zur Geltung gekommen. V1 und V2 wirken sehr offensichtlich hingemogelt, weil die letzten durch Komma abgetrennten Einsilber sinngemäß klar in den nächsten Vers gehören. Durch Endreime hättest du die Wörter am Versende festtackern können. Versuch das ruhig nochmal in kürzeren Versen ohne Binnenreim.

 

 

Ja ich sehe es, wie schade.

Mein Text ist kurz aber zugeknallt mit stilistischen Mitteln, man blickt gar nicht mehr durch worin eigentlich die Crux besteht. Diese besteht Hauptsächlich in Gegenüberstellungen von jambisch zu trochäisch im Wechsel und einem Wort, das von Vers zu Vers auch Kontrovers betont wird.

Weniger Lametta klingt gut. Ich glaube ich habe das Gefühl mich ständig beweisen zu müssen.

 

Vielen lieben Dank für diese tolle Textkritik.

Lg Mono

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vor 42 Minuten schrieb MonoTon:

Was bedeutet flektierbar? Ich scheine es im Falschen Kontext benutzt zu haben.

Google sagt es bedeutet "ein Wort in seiner grammatischen Form beugen"

und unterscheidet dann in Substantiv und Verb. Und ein Substantiv ist es glaube ich nicht.

 

Nein, es ist ein Adverb und unveränderlich. Genau, es war der falsche Kontext, weil es mit der Betonung nichts zu tun hat. Flektieren heißt, ein Wort entsprechend den Gegebenheiten (Person, Fall, Anzahl, Zeit) zu verändern.

 

Beispiel: das Haus, die Häuser, des Hauses, der Häuser

 

Sowohl der Artikel als auch das Substantiv sind flektiert (verändert). Bei Verben kommt auch noch die Zeit hinzu: ich gehe, ich ging, du gingst, wir sind gegangen usw. 

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