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Joshua Coan

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Alle erstellten Inhalte von Joshua Coan

  1. Joshua Coan

    Der Biber

    Hallo Faber, ich erinnere mich an eine Meldung in den Online-Zeitungen: Ukrainische "Kampfbiber" legen ganzes Gebiet unter Wasser und hindern die Russen am Durchmarsch. Das fand ich cool. Biber sind krasse Viecher. Glaube nicht ganz dass deine Fabel hier so stattfinden würde in der Natur... außer der Biber will es. LG JC
  2. Ein echter @Federtanz-Text. Ich grüße dich nach einer gefühlten Ewigkeit. Dein Thema hier ließt sich wie ein Traum, oder besser mit Traumsprache geschrieben. Du machst es dem Lesenden nicht leicht, sondern lässt Stirnfalten zurück. Feine Zeilen die mehr ein Gefühl ausdrücken, als wirklich eine Situation zu beschreiben. Gefällt mir sehr der Satz. Genau wie die Beschreibungen der vier Dichter. Hat etwas von der Zauberer von Oz. Besonders durch die Sätze darunter: Um was es wirklich geht überlässt du den Lesenden, so kommt jeder an einem anderen Bahnhof an, obwohl alle im gleichen Zug mitfahren. Freue mich wieder von dir zu lesen. Tut gut! LG JC
  3. Weise Worte... so sprach die Reflexion. LG JC
  4. Hallo zusammen. Hat der Spiegel sich im Spiegelnden erkannt? Oder ich mich in den Augen meines Gegenübers? Wir sind umgeben von sprechenden Spiegeln und reflektieren unsere Seelenanteile hin und her. So hab ich mich so manches Mal in dem Anderen erkannt. Viele Male aber auch nur Dunkelheit gesehen. Meinen Schatten sozusagen, getriggerte Emotionen, noch nicht vom Licht erhellt. Und wie soll man verstehen was man da tut, oder was einem angetan wird, wenn die Reflexion fehlt? Der klare Blick verhüllt ist? Vielen lieben Dank für eure Kommentare. @Cornelius, @Anaximandala, @JoVo, @horstgrosse2 LG JC
  5. Joshua Coan

    Wald der Reflexionen

    Ich bin dein Spiegel Willst du weiter Grimassen schneiden? Mir hasserfüllt in die Augen sehen? Oder willst du Lächeln? Mit mir vor Freude lachen? Ich sehe dich weinen Du siehst mich leiden Erkennst du mich nicht? Abgewandt der Blick Und wieder herrscht Schweigen im Walde
  6. 😁, schon klar. Zum Glück gibt es (noch) keine Geruchsübertragung im Netz. Ich sag mal, Danke! LG JC
  7. Joshua Coan

    November

    Hi @Cornelius, warum das bisher keiner mit "schön" geliked hat ist mir ein echtes Rätsel. Genial gut zusammen gefasst in schönen und passenden Bildern. Ein Text der sogar Mut macht in diesen Tagen mit weniger Sonnenlicht. Ein Gedicht gegen den Blues sozusagen. LG JC
  8. Zum Beispiel? Ich meinte die Leute die sich besser auf die Digitalisierung einstellen können. Berufe verändern sich ja.
  9. Ich hab auch keine wirkliche Lust auf die Arbeit. Niemand hat das, der nicht in seinem Traumberuf tätig ist. Glücklich mit seinem Job kann man trotzdem werden, aber das ist ein anderes Thema. Wir leben wohl in einer Zeit der Umbrüche. Das Verunsichert natürlich. Es geht unaufhaltsam in Richtung Robotisierung, wie ich es nenne. Bis dieser Zustand erreicht ist, dass alle unangenehmen Arbeiten von Maschinen erledigt werden und der Mensch mehr Zeit zur Verfügung hat sich zu verwirklichen, dauert es aber noch eine Weile. Die alten konservativen Systeme werden verändert werden müssen. Dafür braucht es aber zukunftsorierentierte Kräfte in der Politik. Eine Flucht in die Vergangenheit löst das Problem nicht, das wir haben, uns in einem Schnellzug Richtung Zukunft zu befinden. (kein Bezug zu deinem Kommentar im letzten Satz.) Ich sage mal mit meinem naiven Optimismus: Besonnenheit und Denken, ist angebracht, denn Angst ist kein guter Ratgeber. Niemals. Sorry für diesen Monolog, hatte aber grad Lust drauf. Ein Gedanke aber noch dazu... man könnte Darwin mit dazu holen, dann würde es einfach grausam naturalistisch bedeuten: Die Anpassungsfähigeren überleben bzw. werden besser zurecht kommen. LG JC
  10. Hi @Monolith, Gefällt mir sehr gut. Ist das mehr auf die Nationalität bezogen oder geht es hier um die eigene Person vs. die Gesellschaft? Wobei auch beides zusammenhängen kann. Ich glaube das beantwortet die Frage... Ich mache das so: Ich passe mich soweit an, dass ich niemandem Schaden zufüge und leiste so meinen Beitrag, abseits des wirtschaftlichen Arbeitens, zu einem Gelingen des Miteinander. Als Gegenleistung erwarte ich von der Gesellschaft dass sie meine Art mich auszudrücken akzeptiert. In diesem Dazwischen finden unsere Leben statt. Mal mehr, mal weniger toleriert. Das ist echt gut beschrieben! Alles in allem ein starker Text der mich mitfühlen lässt mit einem Verzweifelten der fast schon eine Phobie vor Menschen entwickelt hat. Die Sicht aus dem Kopf des LI ist wirklich gut reflektiert. Das Gedicht am Ende fast den Text auch noch gelungen zusammen. LG JC
  11. Hallo @Martin-Nguyen, sorry aber das ist mir alles viel zu oberflächlich. Ich bin kein Freund solcher sinnloser Verallgemeinerung. Das ist die Entscheidung der Politik und hat gar nichts damit zu tun wie viel gearbeitet wird. Was wir bräuchten wäre eine komplette Reform des Rentensystems. Die Rente mit 80 wird es nicht geben, da dieses System wie es jetzt ist schon vorher zusammen brechen wird. Wie ist dieser Satz gemeint? Der Text ist zu naiv in seiner Aussage und mit dem letzten Satz geht es in Richtung Fremdenfeindlichkeit. Oder macht zumindest des Eindruck. Ein Post der besser auf X (Twitter) gepasst hätte. LG JC
  12. @V_xxhh01 Sorry, aber der Text hat nichts bei Lyrik zu suchen. Ich hab ihn in den Prosa-Bereich verschoben. mfG Das Moderationsteam JC
  13. Joshua Coan

    Ranchhand Philosophie

    Ein Haufen Bullshit Der Joshua hockt grübelnd davor Die Mistgabel neben ihm Während die Fliegen drum herum kreisen Und mit Lobeshymnen die Scheiße preisen Versucht er den Mist zu vestehen Bis der Boss durch das Scheunentor brüllt: „Was zum Teufel machst du da schon wieder, Junge!? Schnapp dir die Mistgabel und weg mit dem Dreck!“
  14. Moin. Das Bild so von mir an einem Morgen auf dem Weg zur Arbeit gesehen. Arme Taube, schöner Rabe, Ekel und Schönheit zugleich. Der Verlust ist in diesem Fall nur für die Taube schlimm. Aber nicht wirklich, da sie es ja schon hinter sich hat. Ein paar Tage oder Wochen für ihren Brutpartner, bis er oder sie einen neuen Partner hat. So ist es eben... Vergänglichkeit. Und am Ende fressen einem -im wahrsten Sinne des Wortes die Raben- ja, ja.... @Monolith. Ja es gab Taubenpfannkuchen. Auf meinem Balkon hab ich seit drei Wochen einen Taubengast. Der kleine will nicht weg. Werde es weiter bei den Stadttaubenvereinen versuchen, ob die ihn übernehmen. Tierheim will ich nicht anrufen, weil ich glaube dass sie ihn einfach einschläfern würden. Futter bekommt er genug, gute Körner, Wasser hat er und mehrmals am Tag Besuch von seinen Freunden. Dem gehts gut. Nur auf immer bleiben kann er nicht. LG JC
  15. Wem wollen wir alles eine Seele zusprechen? Wo fängt das an? Wo hört es auf? Bestehen wir nicht aus Zellen und Bakterien? Hat jede Zelle eine Seele? Hat ein Bakterium eine? Haben nur Wesen mit Bewusstsein eine? Mit Reflektionsvermögen? Haben dann Nazis keine Seelen? (Fun-Frage... natürlich haben Nazis keine Seelen!) Haben Galaxien-Superhaufen Seelen? Zurück zu deinem Text, Peter. Die Teilchen-Ebene ist ein bestimmter Abschnitt dieser Welt den man betrachtet und der dann seine eigenen Regeln hat. Wir leben im Makrokosmos und haben andere Regeln nach denen wir funktionieren, aufgebaut auf den Ereignissen des Mikrokosmos. Denken wir in noch größeren Dimensionen, so spielen wir schon gar keine Rolle mehr in den Zyklen der Sterne und Galaxien. Was ich mich hierbei frage ist, wollen wir wirklich wissen was Lebendigkeit bedeutet? Sind wir überhaupt gewappnet für die möglichen Antworten die wir irgendwann erhalten könnten? Ich meine wir können uns nicht einmal einen Rand des Universums Vorstellen und das es nichts dahinter geben soll. Niemand kann begreifen was das Nichts überhaupt ist. Auch wenn es nur ein Gedankenexperiment ist, zeigt es uns die Grenzen unserer Vorstellung auf. Ich finde es spannend solche Gedanken von dir zu lesen. Dein Text lässt nicht auf eine Seele schließen, da du ja nur nüchtern beschreibst wie es abgeht in der kleinsten Welt. Aber die Frage nachdem Wie und Warum schleicht die Frage nach einem Willen und einer Seele automatisch mit ein. Gern gelesen. Jetzt schau ich Rick und Morty. LG JC
  16. Stumme Taube Glücklicher Rabe Pickt rote Klümpchen von der Straße
  17. Hi Darkjuls. Natürlich kann man alles verdichten. Jede Form von Emotion. Auch Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit. Aber die hier gewählte Art und Weise ist schlichtweg mangelhaft ausgeführt, dass ist es was ich kritisiere, nicht die Thematik des Inhalts an sich. Würde ich nicht behaupten. Aufsehen kann man aus den verschiedensten Gründen erregen. Mir persönlich wäre es lieber wenn das durch einen echt guten Text gelingen würde, als wie durch Kritik. So das war´s... ich scheide aus dieser kleinen Kommentarrunde aus, weil keine Zeit mehr. Bin dann im Wald Pilze suchen bis es dunkel wird. Wünsche euch allen einen schönen und entspannten Sonntag. LG JC
  18. Ein wenig Textkritik kann der Herbert durchaus vertragen. Ich kritisiere ja nur das hier geschriebene und nicht ihn als Person. Zumal er ja auch gute Texte schreiben kann. Den Kopf muss er sich schon weiter selbst waschen bin ja kein Friseur. LG JC
  19. Guten Morgen, ich frage mich hier, warum schreibt man solche Texte? Das der Text um einen von der Welt und seinen eigenen Lebensansichten enttäuschten Menschen handelt, das habe ich schon verstanden. Jedoch bis auf das Bild vom zerbrochenen Krug vor dem Brunnen, ließt sich der Rest wie ein großes Mimimi... nichts weiter! Das ist viel zu allgemein und nichtssagend. Hier hätte ich mir konkrete Beispiele gewünscht, um wenigstens mit dem LI mitfühlen zu können. Ach ne? Wirklich? Hätte ich jetzt aber nicht gedacht nach dem was vorher geschrieben wurde. Kommt völlig überraschend! Aber um ehrlich zu sein... doch! Das das LI an Gott zweifelt muss nicht nochmal extra erwähnt werden. Das kann sich der Leser doch selbst denken, wenn er 1 und 1 zusammen zählt. Hier wirft sich das LI freiwillig in die Grube der Tristen. Was ich nicht verstehe ist warum vom Leben enttäuschte "böse" sein sollen? Das ist wieder eine zu starke Verallgemeinerung. Es gibt die Extreme, die Terroristen, aber dass ist nur ein winziger Teil der Hoffnungslosen. Alles in allem, gefällt es mir überhaupt nicht. Für mich nicht lesenswert weil nichts daraus zu lernen ist und auch keinerlei Stimmung erzeugt wird, in die ich mich versetzen kann. Hier meine Version eines am Glauben gescheiterten, womit wir schonmal eine deutliche Richtung hätten, und einen anschaulicheren Dialog (LI und der schweigende Gott als Ausdruck der Hoffnungslosigkeit), der besser geeignet wäre mitzufühlen. Vor deinem Brunnen knie ich als zerbrochener Krug Den Kopf gesenkt fällt der Blick nach unten Mein Herr, im Zwielicht hier find ich kein Wasser mehr Ist mein Schmerz und Leid dir denn nicht Beweis genug? Mit müden Augen suche ich dein Licht Als Antwort auf meine Fragen, als Hoffnung Doch sehe nur dunkle Wolken am Gipfel, dich den ich nicht verstehe Des Berges Schatten, und mehr ist da nicht Nichts für ungut. LG JC
  20. Happy Halloween, mein guter @JoVo Wuahahahahahahahaha...... schaurig schöne Grüße der blutige Coan
  21. Im Flur flackern die Lichter. Herr Blutgrauer steht vor seiner zerkratzten Wohnungstür und öffnet diese mit einem rostigen Schlüssel. Aus dem inneren fliegen Fledermäuse heraus. Er tritt ein und die Tür knallt hinter ihm zu. Totenstille im Flur. Das Licht geht ganz aus. Er steht stumm und regungslos da, den Aktenkoffer noch in der Hand. Der bleiche Kopf dreht sich nach links ins Bad. Die Waschmaschine ist in einem nie endenden Schleudergang, dass ganze Bad zittert mit. Rauchgeruch schwillt in der Luft und paart sich mit Verwesungsgestank aus der spaltweit geöffneten Schlafzimmertür. Sein Kopf dreht nach rechts. Der Küchenboden steht unter Wasser. Der Wasserhahn läuft, der Abfluss ist verstopft und dreckiges Wasser ergießt sich wie ein Wasserfall über die Spüle. Der Kühlschrank ist auch zur Hälfte offen, dumpfes Licht strahlt heraus, leicht grün gefärbt von der Schimmelluft im inneren. Über dem Kühlschrank das Bild einer fauchenden Katze an der Wand. Im Flur schlagen die Zeiger 23:55 Uhr. Die zitternde knöchrige Hand greift an den Lichtschalter. Nichts passiert. Klack, klack, klack, klack… es bleibt finster. Die Wohnzimmertür vor ihm geht quietschend auf. Flackerndes blaues Fernseher Licht. Auf dem Sofa liegt eine fremde Person, bis zum Hals mit einer Stoffdecke zugedeckt und starrt stumm ins fesselnde Programm. Es werden schnell wechselnde Details von Körperlandschaften in Nahaufnahme gezeigt. Kein Ton. Das Bild verzerrt und verdoppelt sich mehrmals. Die Tochter kommt aus dem Wohnzimmer in den Flur. Schwarzweiß gestreifte Strumpfhose, Dornbuschhaar, bleich und steif grinsend wie bei einer Totenstarre. In der Hand hält sie ihm eine Zeichnung hoch und grinst mit den zerklüfteten Zähnen. „Schau Papi! Ich hab meinen unsichtbaren Freund gemalt! Jetzt siehst du ihn auch! Und er kann dich sehen!“ Auf dem Bild ist eine schwarz gekritzelte Wolke zu sehen. Der Vater hält es in den verkrampften Händen und starrt darauf als sei es eine überreichte Todesurkunde. Seine Hand fängt an zu zittern. Das Kind lacht hämisch und hopst ins Schlafzimmer, die Tür knallt zu. Er schlurft in die Küche durch das Wasser und klebt die Zeichnung an die Kühlschranktür, die sich nur mit Widerstand schließen lässt, als würde etwas darin dagegen ankämpfen, eingesperrt zu sein. Auf dem Kühlschrank kleben noch ein paar andere Zeichnungen. Eins zeigt einen erhängten Mann, von einem Gartenbaum baumelnd, während eine Frau und ein Mädchen händchenhaltend daneben stehen. Die Sonne scheint als gelbe Kritzelei rechts oben. Ein anderes zeigt eine Katze liegend, ein großes Küchenmesser in der Seite steckend und eine rote Wachsmalspur von ihrem Körper nach unten verlaufend. Auf einem ist ein pechschwarzer Schatten mit Hut zu sehen. „Papa“, steht im Eck geschrieben. Und eins ganz oben zeigt ein großes blutunterlaufenes Auge mit „Mama“ gekennzeichnet. Er lässt den Koffer ins Wasser fallen, dreht den Wasserhahn zu und den Gashahn auf dem Herd auf. Zeit sich das Genick zu brechen. Im Garten wartet der Baum auf ihn. Der Baum den er als Kind dort eingepflanzt hatte. Der Baum und ein schönes dickes Seil, ein Geschenk von seiner Frau. Tim Burton gewidmet KI-Bild. Gemeinfrei.
  22. Joshua Coan

    Loslassen

    Hallo Windo, eine gelungene Wortwahl und treffende Metaphern. Nicht zu melancholisch oder gar schnulzig. Im Gegenteil. Gefällt mir sehr. LG JC
  23. Vielen Dank, liebe Donna. 🥰 Ich versuche immer ein wenig an den Grenzen entlang zu schrammen. Wie Spongebob und Patrick als sie auf dem Schiff des Fliegenden Holländers waren und Patrick das Schiff an den Felsen entlang gesteuert hat und Spongebob so: Noch ein Stück, noch Stück, noch ein Stück... Es ist immer ein feine Balance zwischen Aha und Geschmacklos. Denke ich. Cool! Ich hatte aber nicht vor etwas lustiges zu schreiben. Hab mich einfach hingesetzt und so in die Tastatur fließen lassen was mir gerade durch den Kopf ging... Vater Abraham und die Schlümpfe, Nazis, wie sieht mein Leben wohl in dreißig Jahren aus usw. Heraus kam dann dieses Stück. Mir selbst hat der Schlümpfe Teil gefallen. Da das Happy End! LG JC
  24. Der Morgen graute und der alte Joshua erhob sich mit knackenden Knochen und Gestöhne. Er richtete sich den langen weißen Vollbart und versuchte mehrmals aufzustehen. Alle guten Dinge sind drei und so schaffte er es endlich. Die ersten Pillen des Tages warteten auf dem Nachttisch. Lecker, Chemie. Mit dem älter werden hatte er eine Vorliebe für alles bittere entwickelt. Seine Pupillen erweiterten sich obwohl es draußen immer heller wurde. Mit Schwindel beim Kacken fingen die Wände vor ihm an zu schwanken. Alles waberte wie ein Wackelpudding. Dreißig Minuten Später war das Geschäft erledigt und er stand von der Schüssel auf… nach dem dritten Versuch. Plötzlich ein Kichern. „Hm?“ Es kam aus dem Klo. Kichernde Piepsstimmen. Eine alberne Flötenmelodie ertönte aus dem Nichts. Kleine braune Männchen mit weißen Mützen hüpften über den Toilettenrand und sprangen im ganzen Bad umher. Der alte Joshua folgte mit müden Augen. Die Flötenmelodie hielt an. So fragte er: „Sagt mal wo kommt ihr denn her?“ „Aus deinem Poloch bitte sehr!“, gaben die kleinen braunen Männchen im Choir als Antwort. „Warum seid ihr alle so braun?“ „Weil wir Nazi-Pornos schaun.“ „Hä? Ach so… die Ilsa?“ Dann am Küchentisch mit Haferbrei sitzend, der ihm vom Löffel tropfte, während er mit offenem Mund verharrte und den Löffel anstarrte, hüpften die kleinen Braunis munter lachend in der Küche umher und hinterließen Geschmiere. Einer klatschte auf der Fensterscheibe auf. Der alte Joshua löffelte den Brei mit großen Pupillen in sich hinein. Schließlich plumpste ein Brauni in den Brei. Marschtrommeln stimmten ein Lied ein. Der kleine Brauni vor ihm in der Schüssel salutierte. Der alte Joshua salutierte zurück. „Rechts Zwo drei Vier… auf der Heide blüht ein kleines Blümelein…“, sangen die Braunis militärisch Synchron. Der alte Joshua wollte mit: „Erika!“ einstimmen, jedoch überraschten die Braunis mit: „Kackilein!“ „Oh! So hat mir mein Opa das damals aber nicht vorgesungen…“ „Heiß von hundert tausend kleinen Fliegelein…. Wird umschwärmt…“ Später hockte der alte Joshua mit einer Flasche Vodka im Unterhemd auf dem Sofa und starrte bunte Löcher in die atmenden Wände. Die Braunis hüpften auch hier munter herum. In der offenen Tür erschien ein mimikgelähmter Schlagerstar mit Schmalzlocken und Mikrofon in der Hand. „Was zum… was willst du denn hier?“ „Ich möchte mit dir kacken mein Freund. Braun, Braun, Braun, so sind die Haseln. Haselnüsse mach ich dir zum Geschenk. Und wenn du diesen Gruß dann machst, und aus tiefsten Herzen lachst, ja dann lach ich mit dir.“ „Mir ist schlecht.“, der alte Joshua übergab sich auf den Teppich. Nach dem dritten Versuch schaffte er es auch taumelnd auf vom Sofa und torkelte, an einem SS-Obersturmführer in Uniform und mit Monokel, Richtung Bad vorbei. Er kam jedoch nicht weit und stolperte über den Staubsauger. Stöhnend vor Schmerz hob er den Kopf und sah einen weiteren Nazi mit herunter gelassenen Hosen, Zeitunglesend auf seiner Schüssel sitzen. „Verdammt… wo kommen die ganzen Nazis her?“ Er rappelte sich auf und klatschte von Wand zu Wand in den Flur bis zur Wohnungstür. Rülpsend riss er sie auf und stand im Unterhemd und Unterhose mit einer Flasche Vodka, immer noch fest in der Hand, im kalten dunklen Flur. Im Zwielicht erschien schließlich der Führer höchst persönlich mit seiner Leibwache und spazierte die Treppen zu ihm rauf. Schreiend knallte er die Tür zu und sprang ins Schlafzimmer. Unter der Bettdecke zitternd wartete er was passieren würde. Derweil speisten die uniformierten Herrenmenschen Geschirrklappernd in der Küche. Stunden vergingen. Endlich traute sich der alte Joshua hervor, bewaffnet mit einem Pümpel und der Decke, unter die er zur Tarnung schlüpfen wollte, schlich er in den Flur. Keiner war mehr da. Selbst die Braunis waren weg. Im Wohnzimmer lief der Fernseher mit einer Schlagersendung. Er rümpfte die Nase. „Was stinkt hier so?“ Im Bad drückte er endlich die Spülung, die er vergessen hatte, knallte die Klobrille zu und kippte das Fenster. Dann hockte er sich auf die Schüssel und legte den Pümpel neben sich, die Decke lag vor ihm auf dem Boden. Die Pupillen waren wieder normal, die Wände regungslos. „Jeden Tag das gleiche.“
  25. Hi Cornelius, auf meinem Nachttisch liegt auch ein Lovecraft. Wie immer ziehe ich meinen Hut vor deiner Dichtkunst. Inhalt und Form Hand in Hand. Die gewählten Szenen passen sehr gut zum Thema und dem Inhalt den ein Lovecraft-Roman zu bieten hat. Nur eine winzige wanzige Winzigkeit ist mir beim zweiten Lesen ins Auge gesprungen... was ist eine dumpfe Furcht? Hab ich so noch nicht gehört oder gelesen. Vielleicht kennen nur ich das nicht, kommt mir aber komisch vor beim lesen. Alles in allem ein gelungenes Werk und ich wünsche eine geruhsame Nacht mit inspirierenden Alpträumen nach dieser Lektüre... Der Flüsterer im Dunkeln? Cthulhu? Berge des Wahnsinns? LG JC
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