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Schmuddelkind

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Alle erstellten Inhalte von Schmuddelkind

  1. Vielen Dank für eure lobenden Worte, lieber Yeti und liebe Sonja! Ich weiß gar nicht, ob es für dieses Reimschema einen Namen gibt. Ist definitiv sehr ungewöhnlich: abc acb Sonst schreibe ich ja hin und wieder auch gern: abc abc Vielleicht weiß da ein anderer User was Genaueres? LG
  2. Hallo Sali, danke dass du dir für so ein kleines Gedicht so viel Zeit genommen hast. Oh, bin ich jetzt schon in diesen Autovervollständigungsprogrammen eingespeichert? Danke für deine Meinung dazu. Das beruhigt mich jetzt. Zwar ist es so nicht ganz perfekt, aber andersherum eben auch nicht. Dieses Gedicht will wohl einfach nicht perfekt sein und das gestehe ich ihm zu. Ich denke auch, dass die aktuelle Version die bessere Version ist. Verdammter Zeitgeist! Der stellt mir immer wieder ein Bein. Gut dass du es erwähnst, denn mir wäre das gar nicht in den Sinn gekommen. Als Autor steht man meist zu sehr im Gedicht und sieht daher nicht alles. Aber ich denke, dass das hier nicht zu problematisch ist, wa? LG
  3. Oh Letreo! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, weil dein Gedicht mich so tief berührt. Was du da in drei Strophen für ein Gefühlswirrwarr in mir aufwühslt, ist schon recht gefährlich: Sehnsucht, Glück, Trauer, Verbundenheit, Liebe... Wow! Zunächst war ich schon fröhlich, bevor der Inhalt in mein Rechenzentrum vorgedrungen ist, den Amphibrachys zu lesen, weil man das in Foren kaum zu Gesicht bekommt. Dann habe ich mich gefragt, wie du dazu kamst, in diesem Versmaß zu schreiben und ich denke, dass es einfach eine ungeheure Aufgewühltheit transportiert, weil es so bewegt und lebendig klingt. Ich finde, dass dieser Klang schon fast die Stimmung vorgibt und der Inhalt das Empfinden dann "nur" noch plausibilisert. Da schwingt sehr viel Bedauern mit und fast könnte man beim Wort "Wochenendgast" meinen, dass das LI mehr einfordert. Dieser Eindruck wird aber abgeschwächt durch die beiden Verse davor, in denen auch dem geschriebenen Wort so viel Bedeutung beigemessen wird. Dass das LI das Lächeln des LD beim Verfassen sieht, zeigt wie nah man sich trotz der räumlichen Distanz sein kann. Und auch wenn das wohl letztendlich nicht völlig befriedigend ist und die Sehnsucht immer da ist: "Und doch welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter - welch ein Glück!" In der zweiten Strophe dann ist dieser innere Widerspruch zwischen Erfüllung und Mangel aufgehoben. Solange man bei der geliebten Person ist, spielt all der Schmerz, der einen sonst umfängt, keine Rolle mehr. Doch wenn man dann wieder alleine zuhause ist und am liebsten sofort wieder zurückkehren würde, übermannt einen wieder völlig diese Sehnsucht. Schön, dass das LI aber Trost findet in dem Wissen, dass man dies alles gemeinsam durchsteht. Und das alles gibt mir zu denken: Gemeinsam - das ist wohl kein physischer Zustand. Zusammen kann man auch trotz räumlicher Trennung sein. Unglaublich, welche Kraft die Liebe haben kann, dass sie Menschen, die einander so selten sehen können, dennoch bindet und ihnen Kraft gibt, selbst die schmerzhafte Sehnsucht zu überstehen. Das hast du so empfindsam bedichtet, dass ich wirklich an mich halten muss, jetzt nichts Kitschiges zu sagen. Wunderschön, dein Gedicht! LG
  4. Jepp. Im Saarland setzt man Äpfel mit Birnen gleich. Dort spart man gerne an Worten. An anderer Stelle habe ich z.B. auf die Dreifachfunktion des Wortes "Schwenker" hingewiesen und eine typische Unterhaltung beginnt mit den Worten: "Un?" "Jo. Un selbschd?" "Aijo." Ja, das finde ich generell spannend an anderen Sprachen und eben auch an Dialekten. Dass man bestimmte Dinge sagen kann, die man in anderen Sprachen nie adäquat verbalisieren könnte. Verweist auch irgendwie darauf, wie Sprache unser Denken prägt. Aus dem Saarländischen fiele mir da z.B. "gradzaleedz" ein, was ein Ausdruck der Schadenfreude über vermeintlich verdientes Unglück ist. Im Hochdeutschen könnte ich vielleicht sagen: "Das geschieht dir recht." Aber das drückt nicht ganz dasselbe aus irgendwie.
  5. Sers Sali, do hugg ich mich geere mit meim saarlännische Schnabbel deneewe. Han zwar a nett alles uff de Abbel kriet in deinem Gedicht, abba es geht wohl um e Streit und wie der schwätzt un wiedet, war schunn indressant ze lese. Hann ich mich glei an de Pelzich erinnert. Denne hann ich immer geere geguggt. Mundartgedichte sinn was Feines. Ala dann!
  6. Du beschuldigst 36 User des Mauschelns (in Person z.B. mich), weil sie nicht alle ihre Stimmen genutzt haben und wunderst dich, dass dem nicht alle unkritisch zustimmen? Es muss ja nicht sein, dass die 21 Wähler, die ihre acht Stimmen genutzt haben, etwas falsch verstanden haben. Wissen tue ich es ja nur von dir, weil du ja sagtest, dass du der Meinung warst, man müsse alle Stimmen vergeben und deswegen richtete sich meine Aussage dahingehend nur an dich. Welche Gründe die anderen 20 haben, alle Stimmen abzugeben, ist doch deren Bier und ich würde nie auf die Idee kommen, mir über deren Motive irgendwelche Gedanken zu machen, geschweige denn daraus Vorwürfe zu konstruieren, die ich nicht beweisen kann. Naja, das Wichtigste ist: Jetzt weißt du also, dass du auch weniger Stimmen vergeben darfst und musst weder von dir, noch von anderen verlangen, mehr Stimmen abzugeben, als man möchte.
  7. Diese Mutmaßungen sind nicht die einzigen, die man aufgrund deines Befundes anstellen kann. Ich habe dir meine Gründe dargelegt, warum ich nicht all meine Stimmen vergeben habe und da du darauf nicht eingehst und deine Anschuldigungen erneut wiederholst, ohne sie logisch nachvollziehbar zu untermauern, gehe ich davon aus, dass du mir unterstellst zu lügen. Das sei dir zugestanden, weil wir immerhin in einem freien Land leben und du von mir halten darfst, was du willst, aber frage dich mal selbst, ob das fair ist! Ich könnte dir auch, wenn ich nicht die Gnade der mildesten Deutung, anwenden würde, aufgrund irgendwelcher Zahlen (die null Stimmen, die du erhalten hast) sinistere Motive unterstellen (du seist eine schlechte Verliererin). Dieser Schluss wäre ebensowenig durch Logik oder Wissen gedeckt wie dein Schluss und er wäre ebenso unfair. Warum unfair? Weil ich nichts sagen kann, um diesen Vorwurf zu beweisen und du nichts sagen kannst, um ihn zu entkräften. Vielleicht verstehst du, wie dein Verhalten auf andere wirkt, wenn du einmal diesen fiktiven Vorwurf auf dich wirken lässt und dich dabei in andere hineinversetzt. Das tut mir leid, dass du fälschlicherweise dieser Meinung warst und du nun darüber frustriert bist, mehr Zeit als notwendig zu investieren, um mehr Stimmen als notwendig zu vergeben (für mich war es keine Zeitverschwendung, sondern eine Freude, weil der Wettbewerb auch keine bierernste Sache ist, sondern ein lustiges Spiel unter positiv Verrückten, die ihre Freude an der Poesie ausleben), aber warum nimmst du dann anderen krumm, dass sie an der Möglichkeit, weniger Stimmen abzugeben, erkannt haben, dass man auch weniger Stimmen abgeben darf? Wenn es nur ein einziges gutes Gedicht gäbe, warum sollte ich mich dann gezwungen fühlen, acht Stimmen zu vergeben? Für mich käme das nicht in Frage und so gebe ich meine Stimmen denjenigen, denen ich den Sieg gönne. Das kann im Übrigen jeder halten, wie er will (natürlich darf man auch acht Stimmen vergeben), ohne dass man sich dafür rechtfertigen müsste. Was mir generell missfällt: Selbst wenn gemauschelt würde (und so was kann man in einem Wettbewerb wie im Leben überhaupt nie ganz verhindern) - so what? Was ist der Schaden? Es ist nur ein Gedichtewettbewerb. Das Wichtigste ist, dass man dazu inspiriert wird, sich lyrisch mit einem Thema zu beschäftigen, das einem sonst vielleicht nicht in den Sinn käme und dass man dann sieht, wie unterschiedliche Dichter das Thema unterschiedlich angehen. Als zusätzliches Gimmick bekommt dann derjenige, der die meisten Stimmen erhält, eine Grafik unter sein Profilbild. Alles, was wir hier tun, ist doch nur Zeitvertreib und ist der restlichen Welt ganz und gar bedeutungslos. Wenn man es nicht in einem Spiel schafft, über vermeintliche Ungerechtigkeiten erhaben zu sein, müsste man doch an der Welt (in der es übrigens tatsächliche Ungerechtigkeiten gibt) zerbrechen. Das "Schlimmste", was mir in so einem Wettbewerb passieren könnte, wäre, dass ich keine Stimmen kriege. Dadurch kommt aber niemand zu Schaden und mir selbst würde es nur etwas ausmachen, wenn ich mich zu wichtig nähme und meinen selbst definierten rechtmäßigen Rang unter den Dichtern einfordere. Was ich damit nur sagen will: Es ist nur ein Spiel, Herrgott. Außerdem wäre ich für die Verlagerung des Themas in einen anderen Thread, weil es mir leidtut, dass die Respektbekundungen, die Plotzn und die anderen auf dem Treppechen, verdient haben, durch diese Diskussion untergehen.
  8. Danke, TheRealPlatin! Du hast den Nagel auf dem Kopf getroffen. Es gibt keine Anhaltspunkte, aus Klickzahlen oder sonstigen Aggregatdaten auf individuelles Verhalten oder gar auf Verschwörungen zu schließen. Bei so vielen Unbekannten sollte man ohnehin eher die Gnade der mildesten Deutung anwenden, bevor man Leuten unterstellt, sie hätten gemauschelt. Bis vor Kurzem wusste ich nicht einmal von Plotzns Existenz und dennoch war er einer der wenigen, die meine Stimme bekommen haben. Das hat also mit Seilschaften nichts zu tun. Sein Gedicht war einfach klasse und das haben ja auch viele so gesehen. Solche Gedichte liest man dann auch gerne mehrmals, was die Klickzahlen in die Höhe treibt.
  9. Wenn diese Tatsache dazu missbraucht wird, haltlose Verschwörungstheorien zu entwerfen, bin ich fast geneigt, diese Statistiken nicht zu veröffentlichen. Es ist zwar schön, dass man die Möglichkeit hat, mehrere Stimmen zu vergeben. Aber niemand sollte sich genötigt fühlen, acht Stimmen zu vergeben, wenn man nur drei oder vier Gedichte wirklich als Wettbewerbssieger für sich sieht. Schlimm genug, dass man durch solche Vorwürfe in die Lage gerät, sich für die Entscheidung, nicht alle Stimmen zu nutzen, zu rechtfertigen. Du warst nicht die Einzige, die sich 54 Gedichte sorgfältig durchgelesen hat, um herauszufinden, wie man seine Stimmen verteilen soll. Das habe ich, wie wohl jeder andere hier, auch gemacht und dennoch mein Stimmkontingent nicht ausgeschöpft. Und nein, ich habe mich, obwohl ich nur drei oder vier Stimmen vergeben habe, nicht an irgendwelchen Mauscheleien beteiligt und finde eine solche Unterstellung eine Frechheit, um ehrlich zu sein (sehe da auch gar keinen logischen Zusammenhang). Mir war es, so wie manch anderem wohl auch, unangenehm, dass die Leute, die mir folgen, aufgrund technischer Probleme sehen konnten, welches Gedicht ich gepostet habe und so kam ich leider auch nicht umhin, bei ein, zwei anderen Beiträgen zu erfahren, aus welcher Feder sie stammen. Aber dafür kann niemand etwas und ich kann nur mit dem Kopf schütteln, dass hier irgendwelche Seilschaften vermutet werden auf der Grundlage von... heißer Luft. Und dabei geht es hier noch nicht mal um die große Politik. Es ist nur ein Lyrikwettbewerb, den in drei Monaten alle wieder vergessen haben. Ich kann mich nicht mal mehr an meinen damaligen Beitrag erinnern, obwohl ich wohl irgendwie Wettbewerbssieger wurde.
  10. Schmuddelkind

    Aaron Rodgers

    Geduldig harrt der Ball dort oben des Manns, in dessen Arm er sinkt. Die Menge zögert noch zu toben. Noch weiß sie nicht, ob es gelingt. Doch du hast es bereits gesehen, noch eh du ihn geworfen hast. Dein Haus: das ganze Spielgeschehen. Der Cornerback ist nur dein Gast. Du wusstest schon um seine Reise, bevor er sich dazu entschied. Im Chaos stehst du still und weise, egal was um dich her geschieht. Auch wenn man denkt, du kämst zu Fall, hast du bei Druck selbst festen Stand und löst dem Pech zum Trotz den Ball ganz zielbewusst aus deiner Hand. Auch wenn so viele um dich ringen, bleib standhaft, wenn man auf dich zielt und lass dich nicht zu Boden bringen! Nein, bitte bleib im Lambeau Field!
  11. Inzwischen glaube ich, dass ich das Benachrichtigungs-Problem eingrenzen kann. Es taucht wohl nur bei Kommentaren zu den Wettbewerbsbeiträgen auf.
  12. Update: Zu sofakatzes Beitrag habe ich eben aber eine Benachrichtigung bekommen. Entweder wurde es gefixt oder ich verstehe einfach nicht, wann ich einen Benachrichtigungstext kriege und wann nicht.
  13. "Kevin, räum dein Zimmer auf!" Klasse! Der vergebliche Versuch im Kleinen, gegen das Chaos im Großen und Ganzen anzukämpfen. Habe also u.a. für dein Gedicht gestimmt, Plotzn und möchte dir herzlich zum verdienten Sieg gratulieren. Die anderen Beiträge, die sich so im näheren Umfeld dahinter versammeln, waren auch sehr lesenswert. Über gummibaums Teilnahme habe ich mich besonders gefreut nach langer Abwesenheit. Auch sein Gedicht hat meine Stimme bekommen. Generell auch total krass, wie hoch die Teilnehmerzahlen weiterhin sind. War definitiv ein interessantes Thema und mir hat es viel Spaß gemacht, dazu zu schreiben. Bin schon gespannt auf das nächste Thema. Wenn ich es richtig habe, könnte es ein bisschen länger dauern wegen der Benachrichtigungsproblematik. Drücke die Daumen, dass da eine Lösung gefunden werden kann. Apropos: Heute früh hatte ich angeblich 15 neue Benachrichtigungen (also die Zahl gab das so an), konnte aber nur 5 davon sehen. Entweder bekomme ich seit ein paar Stunden die Benachrichtigungen nur als Zahl, aber nicht als Text angezeigt oder ich bekomme keinen Benachrichtigungstext zu Inhalten hier im Wettbewerb angezeigt (denn z.B. konnte ich keine Benachrichtigung sehen, dass mein Wettbewerbsbeitrag kommentiert wurde). LG
  14. Ich habe mir ein hübsches Grab bestellt, wo ich zur Nacht, wenn ich nicht schlafen kann, auf feuchter Erde meine Ruhe finde. Dann sage ich zum Scherz: "Adieu, oh Welt! Nun reich mir dar dein mageres Gebinde!" und fang ganz bitterlich zu weinen an. (Aus dem Fundus)
  15. Liebe Letreo, liebe Lina (das ist ja mal eine interessante automatisch generierte Alliteration), vielen Dank für eure lieben und nicht minder facettenreichen Kommentare! Oh, da kann ich mich gar nicht entscheiden, über welche dieser Reaktionen ich mich am meisten freue. Wahrscheinlich "wow". Cool, dass du all diese Aspekte in dem Gedicht gefunden hast! Wenn... ich deinen Kommentar nicht gelesen hätte, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass es jemandem etwas bedeuten könnte, auf diese Ideen zu kommen. Freut mich, dass du deinen Spaß an diesen aus der Luft gegriffenen Gedankenspielen hattest. Ich hatte ein bisschen hin und her überlegt, ob ich die letzte Strophe nicht an den Anfang stellen sollte, weil es evtl. nicht so sinnvoll ist, dass das LI noch über das Abwischen der Tränen nachdenkt, nachdem das Tränenproblem durch das gasförmige Wasser ja schon gelöst ist. Evtl. würde die dritte Strophe dann eher mit einem "Oder" statt eines "Und" zu Beginn Sinn gemacht, aber das hätte dann metrisch nicht gepasst. Die Strophe an den Anfang zu stellen, war dann aber auch nicht so befriedigend, weil das Gedicht dann mit dem "linken" geendet hätte, was ich irgendwie uncool gefunden hätte. Naja, ich habe es dann so gelassen, aber es scheint ja dennoch anzukommen. LG
  16. Danke, Sonja. Das hast du schön umschrieben. Wenn man den Umweg über irreale Fantasien nehmen muss, um etwas Positives zu finden, was sagt es dann über die Realität aus? Und ja, in diese ernste Thematik mischt sich, wie bei mir oft, etwas Humor. Ich mag Texte, in denen das Ernste und das Lachhafte nicht so klar zu unterscheiden sind. Im Leben ist es ja kaum anders. Daher gefallen mir z.B. auch Texte von Element of Crime, wo über so viele alberne Passagen hinweg ein Schmerz zum Ausdruck gebracht wird, der wohl kaum durch die genaue Beschreibung der Symptome oder der Ursache erfahrbar wird. LG
  17. Schmuddelkind

    Wenn...

    Wenn Wasser Gas und windig wär, dann flögen Fische durch das Meer und niemand müsst darin ertrinken. Auch sähst du meine Tränen nicht. Ich könnte dich von Angesicht zu Angesicht erfolgreich linken. Und hätte ich der Hände drei, beim Tränenwischen eine frei - ich würde dir zum Abschied winken.
  18. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, liebe Sali. Insbesondere dann, wenn dem Wegweiser die Buchstaben fehlen und man die Wege einfach ausprobieren muss. Ja, so geht es mir auch. Gedichte, die aus Andeutungen bestehen, die den Leser auf eine verworrene Reise durch die eigene Biographie führen, lese ich sehr gerne. Das ist eine schöne Deutung, die mich sehr anspricht. Zurück zu einem Augenblick voller Zukunft, voller Vorstellungen davon, was alles möglich sei, ehe die Realität mit meinen Träumen Tetris gespielt und alles verbaut hat! Insofern bezieht sich der Wunsch sich zu erinnern auf die Träume von einst, auf eine Zeit, in der das Glück noch möglich schien. Der Wunsch zu vergessen bezieht sich hingegen auf alles, was dieses Glück zerstört hat. Vermutlich liegt dies auch meist der Widersprüchlichkeit zugrunde, die einen im Liebeskummer ereilt. Wenn es nichts gegeben hätte, das man als bedeutsam empfunden hätte, warum sollte man sich noch grämen. Dann müsste es einem leicht fallen zu vergessen. Die Träume, die im Beginn einer Beziehung lagen, bedingen sowohl den nostalgischen Blick zurück, als auch den Schmerz über ihr Ende und mithin den Wunsch zu vergessen. Erstens: Ja! Ich denke nicht, dass meine eigene Interpretation als Autor der Weisheit letzter Schluss ist. In Texten, die man schreibt, ist meist etwas verborgen, das aus dem Unterbewussten kam oder das in der Gedanken- und Gefühlswelt eines anderen Lesers eine Rolle spielt, das man selbst nicht sieht oder versteht. Insofern ist ein Austausch über die Interpretation ja gerade dadurch interessant, dass man durch andere mehr in einem Gedicht sehen kann. Zweitens finde ich aber hier, dass deine Gedanken zum Gedicht meine Interpretation sehr gut ergänzen. Da gibt es ja eigentlich gar keinen Widerspruch. Eher meine ich, dass du die tiefere Wurzel des von mir beschriebenen Problems im Gedicht erkannt hast und dafür danke ich dir. In zweierlei Hinsicht ist die Frage interessant: Welches Alter hättest du denn bei einem Autor vermutet, der ein solches Gedicht schreibt? Lustigerweise stelle ich mir zumindest das LI eher als einen etwas jüngeren Menschen vor. Ich meine, dass diese Gedanken, diesem Nachgehen von Wünschen, die unerfüllbar sind in der emotionalen Zerrissenheit eines Menschen gründen, der so reif ist, dass er die Wirklichkeit schon besser erkennt als ein Kind, aber noch nicht bereit ist, diese zu akzeptieren. Das ist wohl die Tragödie der Jugend. LG
  19. Liebe Margarete, mir hat besonders das Ende des Gedichts gut gefallen - der Tod als universelles Plätteisen. Ja, viele irdische Unterscheidungen, die wir treffen, verlieren im Angesicht des Todes an Bedeutung. Unter Umständen stirbt ein armer Mensch sogar "bequemer" als ein reicher Mensch. Jedenfalls: entkommen kann keiner der beiden dem Tod. Dem kann ich zwar zustimmen, frage mich aber, ob der wirklich arme Mensch nicht dringendere Probleme hat, als Luxusgüter zu kaufen - z.B. Schulden abbezahlen, Gerichtsvollzieher ins Haus lassen, Miete zusammenkratzen... Ich denke, dadurch wird der Kontrast zwischen arm und reich deutlicher, als wenn sie einfach nur unterschiedliche Konsummöglichkeiten hätten. Womit ich nicht sagen will, dass deine Gegenüberstellung schwach wäre - das ist sie gewiss nicht. Sie könnte aber stärker sein, wenn man es noch etwas zuspitzen würde. Die beiden Satzteile passen sprachlich nicht zusammen. Entweder müsste man im zweiten Vers den angefangenen Hauptsatz ("der reiche") aus dem ersten Vers fortführen, der ja nur durch den Relativsatz "der das alles hat" unterbrochen wurde - diesen Weg ging Lina mit ihrem Verbesserungsvorschlag. Oder man könnte den ersten Vers komplett ändern, damit das "dort" im zweiten Vers mehr Sinn macht. Eine Änderung würde auch aus inhaltlichen Gründen Sinn machen, denn dass es bei den Reichen keine Armut gibt, war dem Leser auch vorher schon bewusst. Vielleicht könnte man so was machen wie: Der Reiche, der nicht mit ihm spricht, der kennt solch Widrigkeiten nicht. Ist vielleicht jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei, aber man könnte ja an den beiden Versen arbeiten und vielleicht ergibt sich daraus das fehlende Puzzleteil... Wenn die Stellen noch überarbeitet werden, könnte das ein klasse Gedicht werden. Aber auch so ist es ein interessantes Gedicht, das zum Nachdenken anregt und eine Moral vermittelt, die einen auch in der Mitteschicht zwischen arm und reich erreicht. Gern gelesen. LG
  20. Liebe schwarzer Lavendel, ja, manchmal sind selbst die Emojis sprachlos. Freut mich, dass dir mein kleiner Sprachschabenack gefallen hat. LG
  21. Schmuddelkind

    Sprachlos

    There's no language I can speak, en laquelle je peux te dire, was ich dir so schüchtern schwieg. Raff det doch! Ick liebe dir.
  22. Vielen Dank, liebe Liara! Widersprüchlichkeiten ziehen mich magisch an. Daher mag ich auch so komplexe und paradoxe Gefühle wie Liebeskummer, Nostalgie, Melancholie... Solche Empfindungen werden oft in meinen Gedichten thematisiert; da gibt es unendlich viel darüber zu sagen. Schade, dass man nur endlich viele Worte hat! Jedenfalls freut es mich, dass die Zerrissenheit bei dir angekommen ist und dir das Gedicht so sehr zusagt. LG
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