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Schmuddelkind

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Alle erstellten Inhalte von Schmuddelkind

  1. Ich danke dir für deine Aufgeschlossenheit und bin froh, dass du dir meine Kritik zwar zu Herzen, aber nicht persönlich genommen hast. Klasse, dass du dir für die Zukunft vorgenommen hast, auf ein paar Dinge zu achten. In einem Punkt hast du mich aber, glaube ich, misverstanden: Ich meinte nicht, dass das Gedicht abstrakter sein sollte, sondern ganz im Gegenteil: Es wirkt auf mich sehr abstrakt. Du schreibst davon, was Liebe (im Allgemeinen) ist, benutzt das verallgemeinernde "man" etc.. Dadurch wirkt es eher wie eine philosophische Abhandlung über die Liebe und nicht so, als würde da jemand von seiner Liebe sprechen. Ich denke, wenn du mehr von konkreten Erfahrungen mit der Liebe (die können biographisch oder fiktiv sein) schreiben würdest, konkrete Szenen und Bilder entwerfen würdest, dann würde der Leser sich eher angesprochen fühlen. Zumindest empfinde ich das so. LG
  2. Schmuddelkind

    Au fein!

    Geil! Das ist genau mein Humor, lieber Rita Lin. Die Kürze des Gedichts vermittelt eine Trockenheit, die der schwarzen Pointe guttut. Auch die recht "nackten" Beschreibungen, ohne zu viel auszuschmücken (z.B. durch Adjektive) tragen zu diesem Spannungsverhältnis zwischen der vermittelten Unbekümmertheit des Beobachters und der Gravitas der Beobachtung bei. Bin mal gespannt, ob die Enten die Rosinen rauspicken. LG
  3. Hallo traumspinner und herzlich willkommen! Ich sehe an deinem Tag (oder wie man das nennt), dass du dir Kritik wünschst und möchte dir auch gerne helfen - zumindest möchte ich ein paar verbesserungswürdige Stellen aufzeigen. Inhaltlich fällt mir auf, dass du ein paar mehr oder weniger gängige Behauptungen über die Liebe aufstellst: Sinn des Lebens, macht süchtig... Das macht das Gesagte nachvollziehbar, aber Gedichte wollen nicht nur nachvollzogen werden. Sie wollen im Leser Erlebtes wachrufen. Vielleicht täte es dem Gedicht gut, wenn Manches nur andeutest oder metaphorisch verkleidest. Denn gerade weil diese Aussagen weithin bekannt sind, nicht nur von einem Menschen gedacht werden, kann man diese Gedanken sehr leicht im Leser "aktivieren", wenn man den richtigen "Knopf" findet. So könnte man die Liebe z.B. als einen roten Faden bezeichnen, auf dem man sich als Seiltänzer vorsichtig nach vor balancieren muss - zurück kann und will man als Seiltänzer ja nicht. Weiß nicht, ist auch nicht die tiefgründigste Metapher jetzt von mir; aber nur so als Beispiel zur Illustration. Vielleicht fällt dir ja etwas ein, was den Text dahingehend etwas aufpeppt. Noch ein kleiner Tipp in dem Zusammenhang: Da Liebe ja etwas sehr Persönliches ist, würde ich nicht so viele Allaussagen dazu formulieren. Das macht das Gedicht abstrakt, kopflastig und lässt den Leser die intensiven Gefühle, die das Verliebtsein begleiten nicht spüren. Da würden ein paar konkrete Szenen dem Text vermutlich guttun. Was die Metrik angeht, greife ich mir exemplarisch mal die erste Strophe heraus. Dann fällt es dir vielleicht auch leichter, die anderen Strophen zu verbessern: Also, der Großteil der Strophe (und des Gedichts) ist metrisch sauber. Aber da sind immer wieder Kleinigkeiten, die mich aus dem Takt bringen. Der zweite und vierte Vers sind astrein im Trochäus, der dritte Vers im Jambus geschrieben. Man könnte sich vielleicht daran stören, dass dadurch die Versanfänge unterschiedlich betont sind, weil man intuitiv eine gewisse Ähnlichkeit erwartet und wenn diese Erwartung gebrochen wird, gerät man ins Stolpern beim Lesen. Aber ich meine, wenn du den alternierenden Charakter (Jambus, Trochäus, Jambus, Trochäus) konsequent beibehältst, ist das mehr als in Ordnung. Man kann ja auch sein Rhythmusgefühl danach ausrichten. Was hingegen tatsächlich problematisch ist: Wenn du ganz von diesem Muster abweichst, wie hier im ersten Vers. Du siehst oben, wie ich die Betonungen durch Fettschreibung hervorgehoben habe. Da kannst du erkennen, das nach der zweiten Hebung ("Lie") nicht (wie im Jambus oder Trochäus) eine, sondern zwei Senkungen folgen. Das ist dann nicht mehr in einem Rhythmus zu lesen. Hier könntest du den Vers ganz einfach retten, indem du das "nur" entfernst (wobei ich glaube, das dir das inhaltlich wichtig ist, aber du wirst bestimmt auch eine andere Lösung dafür finden). Um dann noch das Muster (Jambus, Trochäus...) beizubehalten, könntest du noch eine unbetonte Silbe voranstellen, z.B. "nun" oder so. Das ist zwar auch nicht so richtig schön und nur eine Notlösung, aber dann wäre zumindest der Klang erst einmal gerettet: "Nun, was ist Liebe? Ein Gefühl?" Ich denke, insgesamt sollte es nicht zu schwierig sein, das Metrum zu glätten in dem Gedicht. Das sind meist nur Kleinigkeiten, die du ändern müsstest. Man muss dann eben immer darauf achten, ob man dann noch immer das sagt, was man sagen will und ob man es in einer Weise sagt, die ansprechend oder zumindest nicht seltsam ist. Aber das wirst du schon hinkriegen, wenn du möchtest. Diese Strophe zitiere ich in erster Linie, um ein paar Dinge zum Reim zu sagen: Sehnsucht und Frucht reimen sich nicht wirklich. Sie sehen zwar aus wie Reime, aber da Sehnsucht auf "Sehn" betont wird und Frucht eben auf "Frucht" (wo auch sonst?). Dadurch, das die zu reimende Silbe einmal betont und einmal unbetont ist, kommt der Reim nicht wirklich als Reim an. Wirklich reimen würde es sich nur, wenn du "Sehnsucht" auf "Dehnfrucht" reimst, was inhaltlich natürlich völliger Blödsinn wäre; war auch nur zur Verdeutlichung, warum sich "Sehnsucht" und "Frucht" nicht reimen. Das wird nicht leicht, die beiden Verse zu retten. Vermutlich wäre es das Beste, die letzte Strophe komplett neu zu schreiben, weil auch das andere Reimpaar Eheprobleme hat: "Vollkommenheit" und "Vergangenheit" zu reimen, würde ich zwar nicht als "streng verboten" bezeichnen, aber zumindest als "unbeholfen". Denn im Grunde reimst du ja nur "-heit" auf "-heit" und damit einen Suffix auf sich selbst. Dir fallen sicherlich hunderte Worte ein, die auf "-heit" enden (Gelassenheit, Gesundheit, Sicherheit, Schönheit...). Die reimen sich alle, aber das ist dann nicht originell, sondern wirkt erzwungen. Reime sollten am besten so wirken, als wären sie zufällig entstanden (obwohl dahinter natürlich manchmal viel Aufwand steckt). Ich hoffe, ich habe dich mit meiner Kritik jetzt nicht völlig abgeschreckt. Das ist ganz und gar nicht mein Ziel. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch Goethe kam nicht aus dem Geburtskanal und hat Sonette über den Geburtsschmerz geschrieben. Das muss man alles erst lernen und das Gute ist: Man kann es auch alles lernen. Und dafür wollte ich dir hier nur eine Orientierung geben mit den wichtigsten Punkten, die du künftig beim Schreiben beachten darfst. Kann mir auch vorstellen, dass das jetzt zu viel Input auf einmal war. Natürlich darfst du dich auch erst einmal auf einen Aspekt konzentrieren (z.B. Metrik) und wenn du dort vorankommst, nimmst du die nächste Herausforderung an. Schritt für Schritt, Gedicht für Gedicht, lernt man immer mehr dazu und da gibt es nach oben keine Grenzen. Ich hoffe, du bleibst am Ball und ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Schreiben (denn der Spaß an der Sache ist ohnehin das Wichtigste). LG
  4. Dann ist deine Katze aber sehr rücksichtsvoll. Wenn meine Katze was von mir will, setzt sie sich ein paar Meter von mir weg auf das Klavier und meckert von dort, bis ich zu ihr komme. Wobei sie, wenn sie spielen möchte, den Ball oder die Spielzeugmaus zu mir bringt und mir in die Hand legt, damit ich es werfe. Ja, Katzen sind wirklich sehr schlau und halten einen auf Trab. Dir auch einen schönen Tag!
  5. Ich war ein Teufel, dich zu lieben, als Gott dich in der Ehe band, in der dir nichts von dir geblieben, das er nicht als Besitz verstand. Noch immer muss mein Herz zerspringen. Die Sünde sehnte ich herbei, dich doch zu deinem Glück zu bringen, gleichwohl es dir beschieden sei. In einer Welt, die Unrecht tut, benötigt man die Macht des Bösen, um eine Seele, treu und gut, von ihren Fesseln loszulösen.
  6. Liebe Margarete, so ne Katze ist ja auch nur n Mensch und lässt sich gewiss nicht verarschen. Ich habe es bei meiner mal damit versucht, die Pillen ins Leckerli zu geben. Dann hat sie das Leckerli gegessen und die Pille wieder ausgespuckt und mich ganz vorwurfsvoll angeschaut: "Du wolltest mich vergiften." Seitdem begutachtet sie das Leckerli immer erst argwöhnisch, wenn ich ihr was zuwerfe. Habe mich also gut in deinem Gedicht wiederfinden können und musste nickend schmunzeln. Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen, denn im letzten Vers kam ich kurz ins Stolpern. Wenn du das "die" nach Pille entfernst, liest es sich wieder flüssig. Also: "Die Pille hat sie wohl vergessen." LG
  7. Schmuddelkind

    Nacht

    Hallo Gewitterhexe, ich habe die anderen Kommentare noch nicht gelesen, weil ich zunächst ungefiltert meine Gedanken zum Gedicht zusammentragen möchte. Beim Scrollen meine ich aber gelesen zu haben, dass ein paar Stellen angesprochen wurden, die vielleicht nicht optimal geschrieben sind und auf die ich auch eingehen möchte (ich hoffe, ich schreibe dabei nichts Redundantes). Aber zunächst einmal zum Inhalt: Kaum etwas lässt eine solche innere Ruhe und Ausgeglichenheit und zugleich diese Sehnsucht und dieses Fernweh aufkommen wie die Nacht. Und das hast du in deinem schönen Naturgedicht überzeugend zum Ausdruck gebracht. Durch diese Assoziation der Nacht mit den vielfältigen Gemütszuständen lässt du die Nacht untrennbar von inneren Vorgängen erscheinen. Diese Auflösung der Grenze von Innen- und Außenwelt, die ich an der Lyrik der Romantik so sehr schätze, ist dir hier auch durch die Personifikation der Nacht wirklich gut gelungen. Besonders beeindruckt hat mich in diesem Zusammenhang der Vers "Dein Blick Unendlichkeit", weil ich das Gefühl kenne, in den Sternenhimmel zu schauen und zu glauben, man würde in der Unendlichkeit aufgehen, die sich vor einem ausbreitet. So wird man in der Wahrnehmung zur Nacht selbst zur Nacht. Das hat Anklänge an den Pantheismus einiger Romantiker: Wenn es einen Gott gibt und dieser zugleich Schöpfer und Schöpfung darstellt, dann ist unsere Aufgabe wohl einfach, als kleiner bescheidender Teil des größeren Ganzen Gott zu ermöglichen, durch unsere Augen seine Schöpfung zu bestaunen. Ich weiß nicht, ob das ein Grund ist, an Gott zu glauben, aber mir ist diese Vorstellung zumindest sehr sympathisch, denn sie erzeugt ein Gefühl der Demut und Größe zugleich (da man als Teil des größeren Ganzen so klein ist, jedoch das riesige Universum nicht als groß erfahrbar wäre ohne unsere bewusste Wahrnehmung) und dieses Gefühl finde ich in deinem Gedicht wieder, wenn die Sterne von Fernen erzählen, die für uns im Grunde unbegreiflich sind und sogar ein solches Ausmaß annehmen, dass sie von fernen (vergangenen) Zeiten erzählen. Jedenfalls will ich dir keinen Glauben unterstellen, der dir vielleicht gar nicht eigen ist, aber dieses faszinierende Gefühl kommt zumindest in mir auf, wenn ich dein Gedicht lese. Die Stelle gab mir zu denken, denn ich assoziiere sonst gerne die Nacht mit Müdigkeit. Hier verlagerst du aber den Fokus: Müde ist hier nicht die Nacht, sondern der Tag. Die Nacht beinhaltet gar die Überwindung (Abschied) der Müdigkeit. Und wenn ich darüber nachdenke: Wenn ich träume, bin ich ja nicht müde, sondern in gewissem Sinne "hellwach" - in meinem Traum. Insofern ist Müdigkeit nur ein Zustand, der anhält, wenn ich dem Überholten anhänge, wenn ich bewahren will, was nicht bewahrt werden sollte. Wenn ich mich aber dem Schlaf hingebe, das Vergehen des Tages akzeptiere, bin ich bereit, mich näher mit mir selbst und meinem Unterbewussten zu beschäftigen. Das ist eine schöne Metapher, gerade als Abschluss des Gedichts. Metrisch fällt mir auf, dass sich hier immer männliche mit weiblichen Kadenzen abwechseln (zumindest der Idee nach; in S2V3 klappt es nicht so richtig, aber darauf komme ich noch zurück). Das ist natürlich alles andere als außergewöhnlich, aber es ist hier hervorragend gewählt. Die männlichen Kadenzen suggerieren mit ihrem härteren Klang etwas Eindeutiges und Endgültiges, was dann aber von den weicheren, zurückhaltenderen weiblichen Kadenzen aufgelöst wird. Schließlich macht man ja in der Nacht beinahe eine Unendlichkeitserfahrung und diese wird klanglich unterstützt durch das Auflockern, das die weiblichen Kadenzen bewirken. Da geraten mir unwillkürlich Bilder in mein geistiges Auge von einem klar umrissenen Sternenhimmel und wenn man meint, man hätte das Bild verstanden, werden es doch mehr und mehr Sterne; dann meint man, das sei jetzt das endgültige Bild und dann erkennt man darin mehr und mehr Sternbilder... Unendlichkeit: es geht immer noch einen Schritt weiter und noch einen Schritt - da gibt es keine Endgültigkeit. Unser Verständnis der Welt ist immer vorläufig und das wird einem durch einen Blick in den Sternenhimmel unmittelbar bewusst. Da wir gerade bei der Metrik sind: Mir sind da noch zwei Dinge aufgefallen, die vielleicht überarbeitet werden sollten. 1. Jeder Vers beginnt mit einer Senkung, außer S2V2+4. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die der Ansicht sind, das müsse unbedingt gleichförmig sein, aber es birgt eben die Gefahr, dass man darüber stolpert, weil man eben einen anderen Rhythmus erwartet. Da gerät man kurz aus dem Takt, kann sich zwar hinterher noch erklären, wie man es hätte lesen müssen - aber so ne richtig schöne Leseerfahrung ist es nicht. Ich würde aber auch jeden in Schutz nehmen, der das aus guten Gründen so wählt (habe früher oft mit metrisch alternierenden Versanfängen geschrieben). Wobei ich meine, dass das im letzten Vers ruhig so stehen bleiben könnte - so eine Zäsur am Ende hat noch kaum einem Gedicht geschadet. Aber für S2V2 würde ich eine Änderung empfehlen, ohne dass mir jetzt auf die Schnelle eine bessere Lösung einfällt (außer vielleicht einfach ein "die" vor Symphonie?). 2. Der Reim "Lied" - "Abschied" kommt nicht zur Geltung, weil Abschied auf der vorletzten Silbe betont ist. Dann sieht es zwar auf dem Papier aus wie ein Reim, aber wenn man es spricht, merkt man, dass der Reim sich nicht richtig entfalten kann. Da wäre es sinnvoll, den dritten Vers so zu ändern, dass eine männliche Kadenz entsteht. Vielleicht indem du einen Satz mit dem Präteritum von "scheiden" bastelst - also: "schied". Nur so ne Idee... Seltsamerweise stört es mich nicht, dass drei Verse der letzten Strophe vierhebig sind, wohingegen das restliche Gedicht dreihebig ist. Ein klareres Muster (z.B. alternierend) wäre zwar irgendwie "schöner" (im Sinne von "gefälliger"), aber so richtig problematisch will es mir nicht erscheinen. Ansonsten, bis auf die paar Fehlerchen, ein Gedicht, das mich thematisch und emotional abholt. Gerne gelesen. LG
  8. Vielen lieben Dank für die zahlreichen Kommentare! Ich freue mich, dass die Erotik nicht zu subtil war, um entdeckt zu werden, lieber Carlos, denn wie ich auch an SalSedas Kommentar lese, sticht die Erotik leuchtturmartig hervor. Und damit erst einmal zu dir, SalSeda: Das muss dir einem Schmuddelkind gegenüber doch nicht leidtun, SalSeda. Zwar ist mein Gedicht wohl auch eine empfindsame Beschäftigung mit der Sehnsucht, die sich in Träumen ausdrückt, aber eben nicht nur. Die Doppeldeutigkeit ist durchaus beabsichtigt und wer wäre ich, jemandem böse zu sein, weil er lacht? So wenig, wie Empfindsamkeit Erotik ausschließt, so wenig schließt Erotik Humor aus und ich lasse gerne meine Gedichte für Vieles stehen. Leider muss man sich halt für eine Rubrik entscheiden. Meine Absichten beim Schreiben sind nicht mehr oder weniger relevant als die Absichten des Lesers beim aufmerksamem Lesen. Ein Kunstwerk vervollständigt sich ja erst beim Betrachten und je nachdem, wie man den Leuchtturm ansieht, kann es einem aus unterschiedlichen Gründen schwindlig werden. Hauptsache, einem wird schwindelig! Und zwar bin ich wohl ein empfindsamer Mensch, aber nicht übermäßig empfindlich. Alles cool! Da bin ich mal gespannt... Du meinst, es scheint mir gut zu stehen, Lé? Ja, ich mag zusammenhängende Metaphern ebenso wie alternierende Verslängen. Damit kann man schon viel Gefühl in den Klang legen, finde ich. Danke, Liara! Schon wieder?! Heißt das, ich habe schon einmal ein schönes Gedicht geschrieben? Ich muss echt aufpassen, dass das nicht zu häufig vorkommt. Demnächst suche ich mal ein mittelmäßiges Gedicht von früher aus, um das auszugleichen. LG
  9. Vielen Dank, Gina! Ich habe früher meistens so sentimentales Zeug geschrieben, aber sentimentales Zeug kann ja durchaus schön sein. Freue mich, dass du es so empfindest. LG
  10. Schmuddelkind

    Leuchtturm

    Ach, wenn ich doch ein Leuchtturm wär in deinen Traumesweiten! Ich stünde fest in deinem Meer der regen Heimlichkeiten. Du sprächest durch das leise Rauschen der Muscheln, die hier stranden. Auch will ich deinen Wellen lauschen, die abends an mir branden. Doch lässt du bloß den Abendstern als deinen Kompass dienen. Ich hätte dir zur Nacht so gern den Horizont beschienen.
  11. Liebende sind v.a. unglaublich fatalistisch, lieber Carlos. Schön jedenfalls, dass du das Gefühlswirrwarr der Liebenden aus dem Text herauslesen konntest. Was die anderen Formen der Lyrik betrifft: Ich habe früher viel experimentiert. Feste Formen (Terzinen, Sonette, Glossen...), freie Formen, Haikus und Vieles mehr. Auch heute noch, obwohl man wohl sagen kann, dass mich ein Stil gefunden hat, möchte ich mich nicht auf eine bestimmte Schreibweise beschränken. LG
  12. Danke, liebe Lina. Diese Liebesgedichte sind alle schon neun Jahre alt, aber ich bin froh, dass sie immer noch Leser finden, die sie ansprechen. LG
  13. Dankeschön, liebe Gina und liebe Lina. Ich würde so etwas nie tun. Brötchen backen und Gedichte schreiben - so weit kommt's noch. Aber ich freue mich, dass du Gefallen am Gemüt des LI findest. Cool, dass du ebenso ein solch positives Sentiment im Gedicht gespürt hast. Ist halt ein kleines, verspieltes Gedichtchen mit keiner bedeutsamen Aussage dahinter. Aber als ich bei der Durchsicht meiner alten Gedichte darüber gestolpert bin, fand ich es auch ganz sympathisch. LG
  14. Vielen Dank für euer positives Feedback, ihr Lieben! Wer kennt nicht diese Sehnsucht nach der Nähe eines geliebten Menschen und den Schmerz, wenn diese Sehnsucht unerfüllt bleiben muss? In solchen Gedichten kann sich daher wohl fast jeder wiederfinden, weswegen auch ich Gedichte zu diesem Thema sehr gerne lese. Freut mich jedenfalls, dass es dir so sehr gefallen hat, liebe Gina. Danke, dass du die deutsche Übersetzung gleich nachgereicht hast, lieber Carlos. Sonst wäre ich verloren gewesen. So aber erfreue ich mich an der lyrischen Bereicherung und an deinem Vergleich. Coole Metapher jedenfalls! Ich hab zu danken für dein, wie so oft, großes Lob, liebe Sonja. LG
  15. Vielen Dank, lieber Pegasus! Ich habe mich sehr gefreut, dass du dieses Stück Lebensweisheit, das dir über den Weg lief, mit uns teilst und dass du etwas davon in meinem Gedicht wiedererkennst. In der Tat wird einem oft erst spät bewusst, wieviel Zeit man in seinem Leben verschwendet mit überflüssigen Sorgen (neben den berechtigten Sorgen natürlich) und wieviel Gewicht man oft Dingen beimisst, die, wenn man es recht bedenkt, im Grunde nichtig sind. LG
  16. Vielen Dank auch dir, lieber Pegasus! Über dein Feedback habe ich mich sehr gefreut, besonders über deinen Verweis auf die Wechselwirkung der Bewegung von LI und LD, denn in der Tat ist diese Wechselwirkung hier der Motor für diesen Teufelskreis, der (wie du bereits geschrieben hast) in anderen Zusammenhängen auch ein Engelskreislauf sein könnte. LG
  17. "Wenn ich mich in deinen Gedanken verliere, ganz nah, ganz tief, bis da nichts mehr bleibt als dein Wunsch, dich in meinen Gedanken zu verlieren, wenn ich mich in deiner Stimme verliere, wie sie nach mir ruft in dem reinsten Ausdruck hoffnungslosen Verlangens, wenn ich mich in deinen Augen verliere, wie sie sich immer wieder vor der Welt verschließen, um mich zu sehen, dann weiß ich, dass ich den Verstand verlieren müsste, um das alles zu verstehen." "Wenn ich meine Gedanken nicht zu Ende denke, nicht einmal bis zum ersten Punkt, um mich in deinen Gedanken zu verlieren, ganz nah, ganz tief, wenn ich sie wie ein Gedicht lese, wenn dein Schweigen unerträglich laut wird und ich dich anrufe, wie in einem Gebet, um deine Stimme zu hören, wenn ich die Augen schließe, weil ich deinen Blick nicht ertragen kann, voller Sehnsucht und Verständnis und sie wieder öffne, weil ich es nicht ertragen kann, deinen Blick zu vermissen, dann weiß ich, dass ich alles verstehe und verliere den Verstand." (Aus dem Fundus)
  18. Im Tale flüstert Einsamkeit gleich einem Frühlingsregen. Ungehört vergeht die Zeit in stummen Herzensschlägen. Ein Waldhorn klagt mit tiefer Macht. Die Flöte seufzt verlegen. Harmonie durchdringt die Nacht und übertönt den Regen. (Aus dem Fundus)
  19. Schmuddelkind

    Auflösung

    Wie leer sind nun die überfüllten Hallen! Wie wenig bin ich nunmehr "ich", in tausend Nichtigkeiten schon zerfallen, nebensächlich ohne dich! (Aus dem Fundus)
  20. Schmuddelkind

    Wärst du bei mir

    Wärst du bei mir an meiner Brust, verlör ich keine Träne und kein Wort darüber, wie es wär, wärst du jetzt fort, als hätt ich davon nie gewusst. (Aus dem Fundus)
  21. Schmuddelkind

    Über dich

    Neben dir liegen, über dich schreiben, nach dir fassen, vor dir aufstehen und für dich Brötchen backen... (Aus dem Fundus)
  22. Schmuddelkind

    Sprachreise

    In der Schweiz, musst du dir merken, da verweilt man gern in Pärken. So ein Unterbruch ist schön, hat man weit zu Fuß zu gehn. Nichts in diesem Land ist edler als die schönen schwäbisch Mädla. Doch weil ich so lang zu Fuß geh, schmerzt in Hessen mir der Fußzeh. Meistens gelte ich als klein. Das ist wirklich so gemein. Doch da lob ich mir den Norden. Denn da bin ich lütt geworden. Meiner Reise karger Lohn: Dass ich mich auf pfälzisch frache: ist das Deutsche eine Sprache oder eine Konvention?
  23. Schmuddelkind

    Ganz nah

    Ein heiterer Gedanke wäre ich so gerne, ein liebevolles Wort, nicht mehr, sodass ich, riefst du meinen Namen in die Ferne, ganz nah an deinen Lippen wär. (Aus dem Fundus)
  24. Wow! Das sind ja eine ganze Menge an Kommentare und so viele hintergründige Gedanken dazu! Vielen Dank an alle! Ich schätze schon, dass ich dich verstanden habe, liebe Liara und ja, Empathie scheint ein zentrales Thema des Gedichts zu sein, insbesondere wie sich Trauer und Leid von Mensch zu Mensch fortsetzt nach dem Motto: "Deine Trauer macht mich traurig." Insofern freue ich mich sehr, dass du die Momentaufnahme eben auch als so innig empfunden hast. Ich hätte es eigentlich eher der Romantik zugeschrieben, lieber Carlos - aufgrund der kürzeren Verse. Letztendlich ist es so oder so schmuddelesque. Gute Frage! Dazu hat Gewitterhexe inzwischen eine passende Antwort gegeben. Darauf werde ich natürlich auch noch näher eingehen. Bis dahin verweise ich auf ihre Erklärung - diese hat es eigentlich ziemlich erfasst. Siehst du, Lé? Das Weinen erreicht letztendlich jeden. Jepp! Genau so war es gemeint, liebes Nesselröschen. Es ist ein Sinnbild dafür, wie sich das Leiden in der Welt von ganz alleine vermehrt, da wir ja auch an dem Leid anderer leiden - bedeutet im Umkegrschluss wohl auch, dass positive Gedanken zu einem positiven Umfeld beitragen können. Ja, ein Liebesgedicht ist es, schätze ich, auch. Es sind ja in erster Linie die Menschen, die uns am nächsten stehen, vor denen wir besonders verletzlich sind und deren Leiden uns stärker angeht, als das der anderen. Ein dickes Dankeschön jedenfalls für die Adjektive "fein" und "zärtlich". Das höre ich gern. Vielen Dank, liebe Gewitterhexe, dass du den Bezug zwischen dem Inhalt meines Gedichts und der physikalischen Idee hergestellt und ihn in dem Titel erkannt hast. Ja, so entstand tatsächlich meine Titelwahl (ich bin meist ein ganz fürchterlich miserabler Titelerfinder, aber hier bin ich selbst ganz stolz, diesen Titel gewählt zu haben). Es ist eine unaufhörliche Bewegung, wie Leid das Leid anderer befördert. Nach einer Weile kennt man vielleicht gar nicht mehr den Grund der Trauer, weil dieser schon vor zwei Generationen nichtig wurde. Und dennoch pflanzt sich das Leid fort. Ich bin ganz begeistert, dass du das in dem Gedicht erkannt hast. Oh, und die Spiegelstruktur hast du auch noch erkannt! Das Meiste, was man als Autor so macht, bleibt vielleicht unentdeckt - und das ist ja auch nicht unbedingt der Grund, weswegen man schreibt, denn das hat vielmehr damit zu tun, dass man positiv verrückt ist. Dennoch ist es dann eine ausgesprochene Befriedigung, wenn mal jemand die Verborgenheiten aufspürt. Ja, die Spiegelfunktion der Tränen findet sich auch in der Struktur des Textes wieder: Grundlos Weinen Gefangen ________________ Gefangen Weinen Grundlos LG
  25. Vielen Dank, ihr Lieben, für eure Aufmerksamkeit und eure Gedanken zum Text! Ich weiß es zwar schon mit 35, liebe Gina, aber das wird mich wohl auch nicht davon abhalten, so Manches auf dem Sterbebett zu bereuen. Wobei - ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vieles, das ich schon bereut hatte, irgendwann später durch die Hintertür zu einem Glücksfall wurde. Das ist eher so etwas wie eine Kramkiste, lieber Carlos. Zwischen dem Frisbee, der vom Hund unförmig geknabbert wurde, dem Wackel-Elvis, an dessen Gebrauch ich mich schon gar nicht mehr erinnern kann und diesem lustigen, aber letztendlich wertlosen Kopfkitzelspinnendings, ist hin und wieder ein Schmuckstückchen zu finden. Freut mich jedenfalls, dass die Schätzchen dir so zusagen. Kann ich gut nachvollziehen, lieber Freiform. "Weisheiten" sind ja oft Allaussagen und so klug sie vielleicht auch sind, es gibt immer irgendwelche Ausnahmen (denke allerdings, dass man auch über die Ausnahmen etwas Weises sagen kann). Insofern nicke ich einfach mal mit. LG
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