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Ponorist

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Alle erstellten Inhalte von Ponorist

  1. Seit Tagen rätsel ich über Deinen etwas unscheinbaren Zweizeiler, lieber Josh. Mir scheit, als interpretiere ich einige Begriffe anders als Du - nehmen wir es also ein wenig auseinander: Traum, Dämonen, verbiegen. Was ist damit gemeint? Den Traum stellst Du schon im Titel einer vielleicht "absoluten" Realität entgegen. Was ist diese Traumwelt? Wunschdenken? Verzerrung, vielleicht durch Ängste, wie der Titel ein wenig andeutet? Vielleicht denke ich zu kompliziert und es ist das einfache Träumen im Schlaf gemeint. Darin kommt viel Unbewusstes vor, wahrscheinlich auch Dämonen. Aber kann man sich in einer Traumwelt aus unbewussten Verarbeitungsprozessen wirklich verbiegen? Dazu gehört meiner Meinung nach schon ein Stück Willen. Sind wir hier vielleicht in einem Klartraum? Ab hier fange ich an, mich in Logik zu verheddern: in einem Klartraum, wenn es denn einer ist, hätte ich sicherlich Macht über "Dämonen", warum sollte ich mich vor ihnen dann verbiegen? Oder sind sie am Ende etwas "höhergestelltes", etwas, was den ganzen Rahmen dieser Traumwelt erst erschafft? Warum sollte ich mich vor diesen verbiegen? Vielleicht um in dieser Welt scheinbarer innerer Allmacht verharren zu können? Ab hier hätten wir dann mindestens zwei verschachtelte Traumebenen. Gehen wir einmal, rein hypothetisch, davon aus, es gäbe "die" Wahrheit. Dann wäre diese unumstößlich und folglich gäbe es jenseits von Manipulation keine Macht gegenüber dieser Wahrheit. Das hat schon fast etwas Religiöses. "Knien" im Sinne einer Unterwerfungsgeste interpretiere ich dann - auch im Hinblick auf die Dämonen in der vorherigen Zeile (sofern ich diese richtig interpretiert habe) - als Ausweg aus der Verzerrung, hin zur Wahrheit. Das wäre in der Tat eine Gnade. Warum aber dann die erste Hälfte dieser Zeile? Möglicherweise ist das zentrale Wort hier "vor". Jemand kniet "vor" der Wahrheit, ohne diese jemals zu erreichen, ist somit in Verstrickungen mit seinen Dämonen gefangen - ja, das wäre schon eine Ungnade. Jetzt bin ich mal so frei, zwei Wörter zu tauschen: Viel lieber würde ich mich im Traum vor der Wahrheit verbiegen Als machtlos in Ungnade vor Dämonen zu knien Das bedeutet wohl soviel wie "lass mich schlafen, ich will nicht zur Arbeit" - ein völlig belangloses Alltagsritual. Wieviel spannender ist dagegen doch Deine Originalversion, lieber Josh. Nieder mit dem Plagiat! Hab vielen Dank für Deine Inspiration und einen schönen Abend... VLG Peter
  2. Guten Abend, lieber Dio. Die "Schweigen"-Stelle ist wirklich etwas kompliziert. Eine innere Weite zum Ausdruck zu bringen, die dem Heranwachsenden hinsichtlich seiner Gefühlswelt offenbar wird, ist eine große Sache. Vor allem wenn diese Welt in all ihren Facetten noch nicht annähernd ausgereift ist. Ein solches Spannungsmoment, das sich in Kürze von selbst lösen wird, würde ich schon fast als etwas wie "lautes Schweigen" bezeichnen. Der Begriff scheint mir aber schon etwas zu abgedroschen. Bis bald und VLG Peter
  3. Hallo Georg, vielen Dank einmal mehr für dieses wundervolle Stück köstlichster Unterhaltung. Und natürlich die besten Glückwünsche zu verdienten Preis bei dFdM, auch wenn es "nur" der Dritte war. VLG Peter
  4. Ooh, ein Schwank aus der Jugend, herrlich. Die letzten drei Zeilen bleiben in ihrer Deutung gekonnt in der Schwebe, was Dein kurzes Gedicht zu einem kleinen Meisterwerk macht. Herzlichen Dank für's Teilen, lieber Dio, und VLG... Peter
  5. Das ist der Yoga-Kurs, der immer Freitag abends stattfindet, oder? Stehst Du auch schon auf der Warteliste? VLG Peter
  6. Vielen Dank für Eure Kommentare @Joshua Coan und @Ralf T.. An die Meinung (als Diarrhoe gefiltert) durch die Bild habe ich auch kurz nach dem Schreiben des Gedichts gedacht. Im Grunde sind ja alle Meinungen irgendwie vorverdaut und es kommt nur ganz selten vor, dass sich das Ergebnis als leuchtende Glitzerzelle an die Spitze des Einhorns verstoffwechselt. Das Gute ist, dass man Arschlöcher meistens am Geruch erkennt. Und erstaunlich ist, dass dies nur in den seltensten Fällen direkt erfahren wird. In diesem Sinne, lasst Euch nicht die Nase rümpfen, gehabt Euch wohl und VLG Euer Peter Herzlichen Dank auch für die Likes von Euch und von @Donna, @J.W.Waldeck & @Dionysos von Enno
  7. Es klingt wie die Worte von Verstorbenen, die bedauern, was sie nicht getan, gesagt, gefühlt haben - an ihre geliebten Angehörigen gerichtet - unwiederbringlich verloren. Sehr melancholisch und schön, wie so oft von Dir, lieber Dio. Allein der Titel erschließt sich mir noch nicht. Vielen Dank und VLG Peter
  8. Ein wirklich schön geschriebenes Gedicht, lieber @Carolus. Erst fand ich es in der Mitte etwas verfrüht, den Tod bereits da zu benennen, ich hatte eine Auflösung am Ende erwartet. Dann aber nimmt der Text nochmal Fahrt auf und wird mit der modernen Darstellung bis zum Schluss sogar humorvoll. Jetzt kann ich heiter schlafen gehen, auch wenn die meisten Todesfälle im Schlaf geschehen. Vielen Dank, dass Du es mit uns teilst. Alles Gute und VLG Peter
  9. Arschlöcher Was Arschlöcher von sich geben ist meist nicht beghrenswert und nicht einfach zu ergründen wo es herkam, einverleibt sich verändert, wie verdaut und es vorher war, im Leben Doch entscheidend ist das Ziel der Weg, die Richtung immer gleich abwärts muss es gehen, Verwandlung niemals fehlen sonst wären es Kotzmäuler. (aus der Serie „Das Voyeuristenrestaurant“)
  10. Deine Zeilen erschließen sich mir nur schwer, lieber Dio... Geht es um verflossene Liebe? Um Unausgesprochenes nach einem Todesfall? Oder um etwas Persönliches? VLG Peter
  11. Schön, dass Du wieder schreibst, @philjazzmetal - ist schon lange her. Ich mag Deinen geschrieben-wie-gehört-Stil, das hat so eine vertiefte Lebendigkeit und fordert mich als Leser heraus, Worte wieder bis ins Detail einzelner Buchstaben zu lesen. Formal ist es ein Songtext, oder? VLG Peter
  12. Um die Bodenständigkeit dieser Himmelswahrnehmung zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Kategorie. So romantisch verklärt wie diese "Glühwürmchen" können nur Phantasiewelten, Mythen und Religionen sein. Die Vorstellung aber, ein Stern sei eine Art Weltengedanke, finde ich schon stark. Interessanterweise geht die Eigenschaft - je stärker die Leuchtkraft, umso kürzer seine Lebensdauer - durchaus mit unseren irdischen Prinzipien einher. Danke für diesen schönen Impuls. VLG Peter
  13. Eine wundervoll romantische Schwärmerei, eingebettet in einer vagen Vorstellung einer Unbekannten, Ersehnten. Wirklich tolle Bilderphantasie. Als Leser frage ich mich, ob Du diese Person kennst oder sie Dir in einem Traum erschienen ist. Der Schluss mag an die Vorstellung eins vielleicht jenseitiges Daseins erinnern, wo die Person eventuell verortet ist. Ist sie vielleicht eine Schönheit auf einem alten Gemälde? Nur ein paar Gedanken dazu.... Vielen Dank und VLG Peter
  14. Ponorist

    Lang, lang, extra lang

    Lang, lang, extra lang Lang sollte es immer sein, denn lang war seiner immer er fühlte schon wie es ihm kam es wurde immer schlimmer Es wäre mit ihm explodiert doch war sehr zu besonnen er hatte lang dafür trainiert drum ist’s ihm nicht gekommen Eines Nachts bei einem Date sie waren noch beim Essen war er gedanklich schon soweit und hätt’ sich fast vergessen Das Dinner war ganz wunderbar zu seinem großen Glück so göttlich lang, wenn es geschah, sie zogen sich zurück Er wollt’ sich nicht beeilen doch war der Druck extremst noch wollte er etwas verweilen bis seine Liebste schläft Und bei der Zigarette danach auf dem Balkon entfloh die Etikette als flöge sie davon Doch war Müh’ vergebens denn er kam ziemlich kurz sie ließ ihn einfach sitzen allein mit seinem Furz Und der Geschicht’ Moral lehrreich aber nicht schön es endet oft fatal wenn man zwei Lüsten fröhnt (aus der Serie „Das Voyeuristenrestaurant“) gewidmet und im Stile von @Ralf T., dessen einzigartigen Humor ich sehr schätze.
  15. Spieglein, Spieglein in der Cloud.... Gekonnt gruselig erzählte Wahrnehmung der Welt des Schönheitswahns. In der wahren (offline-)Welt der zwischenmenschlichen Kontakte würde kaum jemand auf die Idee kommen, beliebige Fremde zu der Übergriffigkeit einzuladen "Bewerte mein Aussehen!". VLG Peter
  16. Vielleicht ist es so, das Licht, das schon manche, die dem Ende nahe waren, beschreiben, wenn sie zum Meeresgrund von allem hinabsinken. "Und ich vergesse, dass ich sinke" - wunderbar zentriert, dieser Satz alleine sagt eigentlich alles aus. VLG Peter
  17. Hervorragend zum Abschluss gebracht, lieber Dio. Gern gelesen 😘 In dem FFF-Absatz hat sich ein Päärchen Tippfehlerteufel eingeschlichen. Aber ich glaube, die wollten gerade wieder gehen .. Bis bald und VLG Peter
  18. Es gibt Menschen, die haben ein Gespür für die Verletzbarkeit anderer. Diese auszunutzen und eine gewisse "Schuld" ins Gegenüber zu übertragen ist keine Frage von Schwäche, sondern viel mehr von Respektlosigkeit. im Zusammenhang mit krankhaft narzisstischem Verhalten habe ich einmal den bemerkenswerten Satz gehört (sinngemäß) "...er lässt erst dann von seinem Opfer ab, wenn sich dieses genau so fühlt, wie er - unbewusst - in seinem tiefsten Inneren wirklich ist.". Ein trauriges und bewegendes Gedicht, und wie immer von Dir, formschön und flüssig zu lesen. Danke für's Teilen und Deinen Mut. VLG Peter
  19. Wow, super geschrieben. Ich kenn die Alte von Youtube ;o), ich glaub, die ist hinterher mit so 'nem Fotografen durchgebrannt...stand im Express, wenn mich nicht alles täuscht ☺️ Bin auf den nächsten Teil gespannt. VLG Peter
  20. Die Vorwahl von Gelsenkirchen Da wo ich herkomme trinkt man Pils und Korn ich wohne nicht mehr da und bin dort nicht gebor’n Viele lange Jahre geprägt und abgeschreckt und dennoch tief verbunden weil es Gefühle weckt Die Guten wie die Bösen vom Leben und Vergeh’n und vieles noch dazwischen von Stolpern und Aufsteh’n Das gibt es auch woanders die Stadt kann nichts dafür doch diese war meine als Heimat, die ich spür’ So wollte es das Schicksal wenn es so etwas gab dass ich am zweiten Neunten nunmal Geburtstag hab.
  21. Hallo @WF Heiko Thiele, vielen Dank für Dein Lob. Es freut mich, dass Dir mein Gedicht gefallen hat. Ich finde, Essen ist ein allumfassender Vorgang, der fast alles in der wahrnehmbaren Welt spiegeln kann. Geschmäcker, Gerüche, Erinnerungen, motorische und sensorische Interaktion nach innen und außen, auch soziale, politische, spirituelle, ... etc. Aspekte können eine Rolle spielen. Und all das kann, je nach Fokus, eine Wahrheit sein. Die eine ungeschminkte Wahrheit existiert vielleicht gar nicht. Und wenn, dann ist sie vermutlich so nüchtern und langweilig wie ein boolscher Wert. Es käme wohl einer Zerlegung bis auf Molekülebene gleich, in der es nur die Frage gibt, ob der Baustein verwertbar ist, oder ausgeschieden wird. Aber mit Speisen hätte eine solche mechanische Sichtweise dann nicht mehr viel zu tun. Ich würde sie sogar fast schon als unlebendig und dem Raum der Objekte (der Speisen, der Genießer und aller angebundenen Aspekte) als unwürdig erachten. Oder anders ausgedrückt: achtsam betrachtet gibt es in der Welt keine einfachen Wahrheiten, das macht das Leben ja so spannend. Bis hoffentlich bald, VLG Peter
  22. Die Wahrheit – ein Serviervorschlag Das Süße an der Warheit ist, dass du bereits alles bist was das Herz schon je begehrt von Anfang an in deinem Inner’n und noch viel anderes mehr als das All und alle Himmel Sauer kann die Wahrheit sein verzieht die Sicht verschwommen rein lässt die Augen ganz kurz schließen verschwindet schnell nach kurzem Blenden kann als Schauer sich ergießen kurz darauf schon lustig enden Wahrheit ist manchmal wie Salz unwohl steckt sie dann im Hals Salz der Erde, zum ausgespeien unbrauchbar am Ackerboden es wird nie etwas gedeihen was versalzen und verlogen Bitter auf die Wahrheit schaut wer sie nicht auf Liebe baut wenn das Leben sie vergiftet in der eig’nen kleinen Welt Bitterkeit Leben vernichtet weil man nur sie für Wahrheit hält Drum sei bedacht, wie Wahrheit schmeckt wer sie vorher angeleckt wie sie richtig zubereitet dekoriert, gewürzt, geschält ob zu Rohverzehr geeignet auf der Zunge dann zergeht. (neue Serie: das Voyeuristenrestaurant)
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