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Claudi

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Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Lieber Heiko, ich würde es nicht "übersehen" sondern "überhören" nennen, denn das Metrum hat ja nichts mit den Augen zu tun. Ich ixe mal die fraglichen Verse. Auch sprachlich gefallen mir viele unnatürliche Verdrehungen und Verkürzungen nicht. Schwer zu sagen, ob du das unbewusst oder absichtlich machst. Deswegen will ich darüber keine lange Predigt halten und mache einfach ein Fragezeichen hinter sprachlich unschöne Verse. Dann siehst du, was ich meine. Veränderung, wohin man schaut. Mal leise und mal ziemlich laut. Bereits am frühen Morgen schon - kein Komma erwacht man mit des Schlafes Lohn. Man muß sich neuen Fragen stellen, was wohl der neue Tag uns bringt, mit welchen Bergen, welchen Dellen, jetzt nun verändert neu man ringt. ? Wenn auch das Kind im Manne bleibt, manch Frau im Heut Geschichte schreibt. ? Und nicht allein im großen Leben wird es stets Unterschiede geben. All das, was früher wichtig war, ob in der Stadt, ob auf dem Lande, verändert sich nun Jahr für Jahr. Manch Luftschloß endet tief im Sande. Worum es sich auch immer handelt, das Klima sich bemerkbar wandelt. ? Wer dies mißachtet, stur verdrängt, sich selbst dadurch ins Abseits hängt. ? Wenn gar die Umwelt scheint uns neu, ? soll man an Altem nicht mehr kleben. Selbst Pflanzen, Tiere, nichts bleibt treu dem Lebensraum. Ins Neue streben. Auch Flüsse, Winde und Gesteine verändern alles nicht alleine. Ob‘s Stürme sind oder Gezeiten. xXxxXxxXx Aus Bergen werden weite Weiten. Der Gletscher streckt die Zunge vor. Die Wasser spülen Hänge nieder. Ein Vulkan hebt sich steil empor. xxXXxXxX Verbrannter Wald ergrünet wieder. Und selbst das Erde-Mond-System verändert sich seit ehedem. Was einst beim Urknall angefangen, ? bleibt unverändert niemals hangen. Denn was mal ward ans Licht gehoben, ? bleibt ewiglich nicht so weit oben. Und selbst in weiten Galaxien werden nicht ständig Sterne blühen. XxxXxXxXx Nur eines bleibt wohl, wie es scheint. Die Änderung das Sein vereint. ? LG Claudi
  2. Na klar! Habe nichts anderes von dir erwartet. 😄 LG Claudi
  3. Lieber Heiko, ja, das ist erlaubt. Möchtest du vielleicht das Metrum nochmal selbst unter die Lupe nehmen? Ich glaube, da hast du ein paar Würmer drin, will dich aber nicht bedrängen. LG Claudi
  4. Moin Dali, wenn konkrete Punkte angesprochen werden, fällt es mir immer leichter, meinen Senf dazuzugeben. Der "warst-zerbarst"-Reim gefällt mir, da finde ich nichts dran auszusetzen. Dein Argument: hat mich aber jetzt sehr zu deiner Variante hingezogen. Für die würde ich mich entscheiden, wenn es mein Gedicht wäre! LG Claudi
  5. Claudi

    Lautlos

    Liebe Juls, im ersten Vers, als mir noch nicht klar war, dass ich im dreisilbigen Metrum lesen soll, hat es mich glatt aus der Kurve geworfen: "Ich lieb dich" hast du mir im Frühling geschworen. xXxXxXxXxxXx Man kann diesen Vers durchaus amphibrachisch lesen, wenn man auf den Takt eingestimmt ist. Nur da hier noch kein Vers vorangegangen ist, der ein "Gewohnheitsmetrum" einführt, wäre es besser, das Metrum etwas deutlicher zu machen. Vorschlag: "Ich liebe dich", hast du im Frühling geschworen. xXxxXxxXxxXx Seither sind schon zahlreiche Sommer vergangen. xXxxXxxXxxXx In V3 wird es dann wieder schwierig: Nun ist es Herbst und wir haben uns verloren. XxxXxxXxXxXx Vorschlag: Nun ist es Herbst und ich hab dich verloren. XxxXxxXxxXx Dass der dritte Vers als einziger auftaktlos beginnt, stört mich hier nicht besonders. Es ginge aber auch anders: Nun haben wir Herbst und ich hab dich verloren. xXxxXxxXxxXx Bald wird es im Herzen zu wintern anfangen. xXxxXxxXxxXx So würde es metrisch passen. "Anfangen" ist eigentlich XXx, aber da man das Metrum hier schon kennt, kann man sich da beim Lesen gut anpassen. Vielleicht hast du aber auch bessere Ideen. Dann nimm meine Fummelei einfach als Anregung. LG Claudi
  6. Claudi

    Liese Schütteln

    Moin Marvin, betonte Auftakte gibt es nicht. Auftakt werden unbetonte Silben am Versanfang genannt. Verse, die betont beginnen, sind also auftaktlos. Ja, mit "legitim" hast du es gut getroffen. Tatsächlich nennt man solche kleinen rhythmischen Abweichungen am Versanfang "metrische Lizenz". Aber schön, dass du dich erinnern konntest, dass es sich um deine Liese handelt. Da braucht sie die metrische Lizenz natürlich nicht. Nur stört mich noch das überflüssige Komma in V1. Wenn du "wusst ich" zwischen zwei Kommas setzen wolltest, wäre danach das "mit ihr" zu viel. Auch das Semikolon passt da nicht hin. Ich würde den Vers so schreiben: Bei meiner krassen Liese wusst ich: Dann wäre er für mich perfekt. LG Claudi
  7. Claudi

    Liese Schütteln

    Hi Marvin, wieso geschludert? Das ist im Jambus eine ganz gebräuchliche versetzte Betonung am Versanfang. Hier würde man das "das" aber gar nicht so viel stärker betonen als das "mit"? Am Versanfang können auch ruhig mal zwei betonte Silben stehen. Da stört es ja die metrische Ordnung nicht weiter. Das findest du auch bei den Klassikern sehr häufig. Deswegen würde auch deine erste Idee: krieg, wie beim dicken Lasse, Krisen gut passen. Weniger glücklich fände ich nur einen Metrumwechsel wie in deinem ersten und Georgs vorgeschlagenem "krieg"-Vers. Hättest du nach "krieg" eine sehr klar betonte Silbe, z.B. wie in "krieg Angst", wäre auch das kein Problem. Bekommen wäre als einziger Dreisilber nach den vielen einsilbigen Versanfängen gut geeignet, das Einerlei zu durchbrechen. Sprachlich passt es aber vielleicht nicht ideal zu deiner Liese? Du weißt besser, wie sie spricht. Such dir was aus! Statt dem Semikolon in V1 wäre ein Doppelpunkt wohl besser? Sonst müsstest du klein weiterschreiben oder aber alle Versanfänge großschreiben. LG Claudi
  8. Claudi

    Wäsche schütteln

    Moin Marvin, wow, das haste aber fein zurechtgeschüttelt! Da fallen mir gar keine Mäkeleien mehr ein, die ich noch loswerden könnte. Na gut, höchstens ein paar klitzekleine. Die Melli würde ich wegen des besseren Reims auf "eli..." Meli nennen. Dann kann man sie trotzdem noch mit kurzem "e" sprechen, wenn man möchte, muss man aber nicht. Dieser Schüttler ist grandios! Nur das Streben in V1 ließe sich evtl. noch toppen und in V5/V6 konnte ich mich nicht zurückhalten, noch etwas zu fummeln: Es juckte (reizte) doch kürzlich die Meli, in ihren Textilien die Düfte zu eliminieren. Sie störten gewaltig seit Wochen und keinen Erfolg hatte tägliches Kochen. Und Weinen half gar nix, auch merkte sie: Säuren, die taugen doch nicht für den String, für den teuren, die saugen "Schließlich" ist etwas sperrig in der Doppelsenkung und beim Odeur stimmte die Grammatik nicht. Da hätte es "dieses teure" heißen müssen. Bei Slip oder String kannst du natürlich auch wieder "diesen" einsetzen. Ich fand die Wiederholung hier aber ganz witzig. Sonst bin ich aber wirklich begeistert, mein Lieber! Das war ein richtiges Lesevergnügen! LG Claudi
  9. Claudi

    Liese Schütteln

    Moin Marvin, schön, Schüttelreime habe ich hier schon länger nicht mehr gelesen. Es ist auch gar nicht leicht, beim Schütteln den roten Faden nicht zu verlieren. Den hast du bestens in der Hand behalten und auch die Reime sind keineswegs abgenudelt. Nur einen Vers würde ich metrisch noch ein bisschen aufpolieren, z.B. Das mit der krassen Liese wusst ich; kein Komma nach Liese Mit ihr wird’s auf der Wiese lustig. Doch sprach zu mir die Liese: „Fass dich! Du bist mir eine fiese Last, ich bekomme, wie beim Lasse, Krisen!“ Ich steh nicht mehr auf krasse Liesen. War mir eine Freude! Gerne mehr davon! LG Claudi
  10. Liebe Ilona, ja, das siehst du falsch. Ein Kritiker, der so detailliert auf einen Text eingeht, wie Dali das hier getan hat, und dabei an keiner Stelle persönlich geworden ist, sollte auf keinen Fall mit persönlicher Gegenwehr rechnen müssen, wenn die Autorin sich Feedback jeder Art gewünscht hat. Natürlich kannst du dein Gedicht weiterhin lieben und musst es nicht ändern. Rein theoretisch hätte es doch interessant für dich sein können zu erfahren, wie die Details bei unterschiedlichen Lesern rüberkommen, auch gerade bei denjenigen, die sich nicht ausnahmslos von jedem Bild angesprochen fühlen. Dass du es offenbar gar nicht so genau wissen wolltest, konnte Dali ja nicht wissen. Was mir an deinem Gedicht nicht gefällt, ist der identische Reim "machen". Den hätte ich auf jeden Fall vermieden. Den Rest habe ich gerne gelesen. LG Claudi
  11. Moin Dali, wie Anaxi geht es auch mir. Trotzdem hätte ich ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich bei deinem Engagement für einen intensiven Austausch hier Sonett für Sonett völlig kommentarlos vorbeistreichen ließe. Gut gefällt mir übrigens deine Verlinkung zum jeweils vorangegangenen und anschließend auch zum folgenden Sonett über die Wiederholungsverse. Da kann man schön durch den Kranz navigieren und zwischendurch immer wieder nachlesen und vergleichen. Ich bin sehr gespannt, wen du uns noch alles vorstellst, und warte jeden Tag auf die nächste Folge. 😄 LG Claudi
  12. Hallo LeMarq, ui, das hat Charme und ist originell! Da habe ich mich gleich verliebt und musste schnell mal ein bisschen fummeln, damit das Metrum stimmt. Komm, du dicker Wolkenteppich! Regne dich jetzt bitte leer! Meinen Regenschirm, den schlepp ich sonst umsonst mit mir umher! Schau, die Dame an der Ecke, ohne Schirm und ganz allein. Fall herunter, Wolkendecke, lass mich doch ihr Retter sein! Komm schon, lass es kräftig regnen, sage ich dir ganz geheim. Bitte lass mich ihr begegnen, und ich führ sie trocken heim. Ein paar unnötige Apostrophe und Dopplungen habe ich auch entfernt. "Sonst umsonst" gefällt mir aber super! Schau einfach mal, ob es dir so gefiele. LG Claudi
  13. Liebe Mi, wo ist der Hammer, den mensch sich auf den Kopf haut, wenn es erkennt, wie vernagelt es war? Boah, wie konnte ich das übersehen? Schön wäre es auch, hier unsere beiden Interpretationsstars @Gewitterhexe und @SalSeda mit auf den Plan rufen zu können. Den Versuch ist dieses Sonett jedenfalls wert. LG Claudi
  14. Moin Dali Lama, ich sehe hier ein modernes Sonett in Alexandrinern, das mich nicht nur von der Form an Andreas Gryphius' "Es ist alles eitel" erinnert. Die Vergänglichkeit ist auch bei dir der Leitgedanke, allerdings nicht aus menschlicher Sicht, sondern aus der Perspektive der Schöpfers. Das macht den Text interessant! Hochinteressant wird es dann in den Terzetten! Hier führt das Vanitas-Motiv nicht etwa zur Vertröstung auf ein Leben nach dem Tod. Nein, hier erfahre ich, dass der Schöpfer sich nur im Selbstgespräch befindet und seine Freude über die Erschaffenen stumm bleibt. Das lese ich als Religionskritik. Die heiligen Schriften werden ja von den monotheistischen Religionen als Gottes Wort ausgelegt, was der Schöpfer hier aber klar dementiert. Sehr schön, wie sich die Vergänglichkeit in der Formgestaltung niederschlägt. Die Quartette haben noch eine deutliche Mittelzäsur, die dann mehr und mehr verschwimmt und sich in den Terzetten ganz verliert. Auffällig sind auch die Assonanzen (der Mensch kann sich keinen rechten Reim auf den Schöpfer machen) in den inneren Quartettversen. Besonders gelungen finde ich den Vokalwechsel in den "Reimwörtern" der äußeren Quartettverse. Hier ist der Reim gewissermaßen schon in Verwesung übergegangen und hat sich in den Terzetten dann völlig aufgelöst. In V13 fällt ein 7. Versfuß auf: So lange, bis du ganz und gar verschwunden bist. Und ich? Das zusätzliche "Und ich?" stützt hier wunderbar die Aussage und leitet geschickt den Schlussvers ein. Eine klasse Arbeit! Ich bin sehr angetan! Es lohnt sich mit Sicherheit, hier inhaltlich noch viel mehr ins Detail zu gehen. Da gibt es noch einiges zu entdecken. Ich hoffe, ich finde die Zeit, oder jemand anderes schaut nochmal genauer hin. LG Claudi
  15. Liebe Mi, den Kontrast zwischen den beiden Rahmenversen und dem bildhaften Mittelteil nehme ich auch sehr deutlich wahr. Mir persönlich gefallen die Metaphern nicht so gut, wie eigentlich meist im Hexameter. Das verbuche ich unter "Geschmack". Was mir gefällt, ist der Film, der hier bei mir abläuft: Das Tagesgeschehen übernimmt die aktive Rolle als eine Art Entertainer und der Mensch ist Zuschauer. Das ist eine interessante Darstellung, auch wenn mir konkretes Handeln noch lieber gewesen wäre. An Nachrichten hatte ich hier weniger gedacht. In diesem Vers fehlt mir ein "n": Sucht für die Schleier der Nacht den sich wandelnden Blick der Gezeiten. Die Rahmung finde ich gut, besonders, wie auch Onegin, den Schlussvers. LG Claudi
  16. Lieber Sid, vielleicht gibt es eine Methode, dich den Unterschied hören zu lassen. Sag mal laut: ich fühl mich, ich fühl mich - Das ist sehr deutlich xXx xXx Jetzt sag laut: fühl ich mich, fühl ich mich - Hörst du, dass das etwas unnatürlicher klingt? Man würde eigentlich lieber das Verb betonen, oder? LG Claudi
  17. Claudi

    Über das Sparen

    Hallo MaerC, ja, das ist ein guter Ersatz für den Einsilber-Vers! So würde ich es oben reinsetzen. Flotte Strophen, die mir gefallen! Nur hier: würde ich die Imperative "spar" nicht apostrophieren. LG Claudi
  18. Lieber Sid, vorweg wieder mal die Aufklärung eines Missverständnisses bzgl. des roten Labels. "Textarbeit erwünscht" ist das richtige Label für alle, die sich ein Feedback zur Gestaltung des Textes wünschen und sich dabei den üblichen "Spam" vom Hals halten wollen. Ob man sich bereits sicher ist und eine Besprechung wünscht oder noch nicht und es evtl. mehr auf eine Beratung hinauslaufen soll, spielt dabei keine Rolle. Falls noch Unsicherheiten vorhanden sind, wäre es natürlich hilfreich, diese konkret zu benennen, damit die Kritiker:innen darauf eingehen können. Meistens ist dies aber, wie auch bei deinem Gedicht, nicht der Fall. Dein Gedicht gefällt mir sowohl sprachlich als auch rhythmisch! Der Wechsel von vierhebigen und dreihebigen Versen und die kluge Wahl der männlichen Kadenz bei den vierhebigen Versen bringt eine angenehme Abwechslung für das Ohr und wirkt dem Leiern entgegen, das im amphibrachischen Versmaß ja meist schon vorprogrammiert ist. Unreine Reime sind auch für mich immer ein Makel. Hier, in deiner letzten Strophe, finde ich ihn aber nicht gravierend, da er ja auch durch den Kreuzreim etwas kaschiert ist. Ich würde mir deswegen keine allzu großen Sorgen machen! Zu den von Endeavour angemerkten Zweisilbern in den Doppelsenkungen bin ich gespalten. In einem regelmäßigen dreisilbigen Versmaß ist es für Lesende/Hörende leicht, dem Gewohnheitsmetrum zu folgen. Deswegen rutschen die leichtgewichtigen zweisilbigen Pronomen ohne Schwierigkeiten in die Doppelsenkungen. Bei zweisilbigen Substantiven, Adjektiven und Verben klingen die Stammsilben zu stark heraus. Ein Brummer wie "Gottes" lässt sich hier nicht in die Doppelsenkung drücken. Ich kann es zwar lesen, wie von dir beabsichtigt, aber es klingt nicht mehr natürlich. Da würde ich nachbessern. Was mir auch nicht leicht über die Zunge will, ist das betonte "ich" in diesen drei Versen: bin ich denn nicht grad erst gestartet? - ich bin doch grad eben gestartet War ich nicht bis gestern noch sorgloses Kind, - ich war doch ... fühl ich mich vom Schicksal verraten. Die beiden Fragesätze ließen sich leicht auflösen. Für den letzten Vers fällt mir so schnell auch keine Lösung ein. Das liest sich jetzt nach so viel Mäkelei, dass man den Eindruck gewinnen könnte, die Verse würden mir nicht gefallen. Das täuscht! Ich mag dieses Gedicht sogar sehr und es war mir eine Freude, mich damit zu beschäftigen. LG Claudi
  19. Ja, viel besser. Ich will nicht zu korinthenkackerisch rüber kommen, aber das Du wird halt nur großgeschrieben, wenn eine bestimmte Person angeredet wird. Nicht, dass du es so machen musst. Nur, damit du den Sinn verstehst. Analog zu deinem Wenn wäre jetzt auch das Dann noch anders denkbar: Dann weiß ich du bist es Ich würde ruhig noch ein bisschen spielen, um das Dann dem Wenn anzugleichen. Die letzte Zeile mach weg, bitte! LG Claudi
  20. Lieber Ference, da ist dir was Hübsches eingefallen und du zeigst mit deiner Wenn-Dann-Strukturierung einiges an Gestaltungswillen. Ich würde das noch etwas deutlicher nutzen! Auch glaube ich, dass die zentrierte Formatierung weniger gut zur Darstellung dieser klaren Gedankengänge ist. Die häufige Wiederholung des "wenn", man nennt dieses Stilmittel Anapher, könntest du vermeiden, indem du das Wort ausklammerst. Das würde dem Text noch etwas mehr Struktur geben. Der letzte kursive Satz passt für mich nicht in den Rahmen. Ich glaube, der möchte in ein anderes Gedicht. Ich habe mir erlaubt, mal ein bisschen an deinem Werk zu fummeln, damit du dir ein Bild machen kannst. Ganz so krass müssten die Einrückungen nicht sein, ich habe hier bewusst etwas übertrieben, damit der Unterschied deutlich wird. Wenn Minuten zu Jahren werden ein Blick das große Feuer eröffnet einzelne Schmetterlinge zu einem Schwarm werden ein Wort sich wie eine Melodie anhört Berührungen elektrisieren der Puls fast explodiert ein Kuss uns schmelzen lässt wir uns aneinanderklammern vor Angst zu Ertrinken in den tosenden Wellen der Leidenschaft Dann weiß ich du bist die Richtige! Das "du" schreibt man nur in Briefen und Mails, also wenn eine bestimmte Person angeredet wird, groß. In Gedichten wird es normalerweise kleingeschrieben. Außerdem habe ich noch minimal gekürzt. Vielleicht kannst du ja mit dieser Anregung etwas anfangen. Ach ja, der Titel scheint mir etwas überladen. Das Ausrufezeichen würde ich auf jeden Fall streichen. Ich glaube, entweder "Wenn ..." oder "Ein Brief an dich" wäre genug. LG Claudi
  21. Claudi

    Werkzeug

    Hallo MHz, für mich ist der Text eine gelungene sozialkritische Parabel zum Thema: Der Mensch im Arbeitsleben. Übertrage ich die Sitation des beschriebenen Werkzeugs 1:1 auf den menschlichen Bereich, wird die Bewertung rein nach Funktionalität und Effizienz sehr deutlich. Das schockiert! Das vollständige Ausklammern der Gefühlswelt sowie menschlicher Bedürfnisse und Wünsche lese ich als scharfe Kritik an der Leistungsgesellschaft. Ich wüsste nicht, was du hier falsch gemacht haben könntest. Dass der Text (mehr oder weniger) Mitleid erweckt, liegt vermutlich an der jeweiligen Situation der Lesenden. Eine Person, die sich von der Umwelt angenommen fühlt und eben nicht ausschließlich nach Leistung beurteilt fühlt, wird sich selbst vermutlich weniger stark mit dem Werkstück identifizieren können und daher Mitleid empfinden, während ein Mensch, der bereits Arbeitslosigkeit erfahren hat, sich verstanden fühlt. Möglicherweise sind die Gedankengänge, die sich hier aufdrängen, einfach zu offensichtlich, so dass es überflüssig scheint, die grausame Gefühlslosigkeit, die sich hier zeigt, anzusprechen? Natürlich ist der Mensch nicht vergleichbar mit dem betrachteten Werkstück. Diesen Vergleich zu ziehen und in einen Text zu fassen, macht ja die bitterböse Kritik aus. Für mich ist das auf jeden Fall ein ansprechender, nachdenklich machender und auch berührender Text. Einer der besten, die ich in diesem Forum gelesen habe. Ich wundere mich, dass hier inhaltlich bis jetzt so wenig Resonanz kam und wünsche dir, dass sich noch einige diskussionsfreudige Mitglieder melden! LG Claudi
  22. Das wirkt belehrend? Und dies auch? Aber deine Antworten sind es nach deiner eigenen Einschätzung nicht? Hm, da bin ich platt! Du erklärst mir allen Ernstes: nachdem ich dir dieses notierte Wissen, das überall nachgelesen werden kann, das dich aber offensichtlich doch gerade mal interessierte, mit meinen Händen hier eingetippt habe. Und ich bin nachsichtig und unterstelle, dass dir das bestimmt unbedacht herausgerutscht ist. Gut, ich hätte das nicht nochmal hinterfragen sollen. Ich sehe jetzt, dass es eine dumme Idee war, noch auf einen fruchtbaren Austausch zu hoffen, und ich verabschiede mich aus diesem Faden. LG Claudi
  23. Soso, weißt du was? Ich glaube, da hast du einfach zu spontan geantwortet, ohne über die Frage nachzudenken. Ich frage deshalb: Möchtest du das so stehenlassen? Bitte mal sorgfältig durchdenken!
  24. So ist es. Aber ist dir eigentlich gar nicht in den Sinn gekommen, die Begriffe mal in deine Suchmaschine einzugeben, 1. bevor du mit dem Schreiben des Essays begonnen hast und 2. spätestens jetzt? Das würde ich dir für das nächste Mal sehr empfehlen.
  25. Schrieb ich oben. Mehr ist es nicht. Das literarische Ich im Gedicht wird lyrisches Ich genannt.
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