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  1. Ponorist

    Schublade

    Schublade Heute will ich Dichter sein steck mich rein in die Schublade wo ich in der Lyrik bade Dann schreibe ich doch lieber etwas Prosa, bis der Rand sich mit dem Versmaß auflöst und der Holzkasten zu brechen droht. Im freien Fall ins namenlose Schubfach darunter entdecken wir dann, dass die Bretter, die die Schubladenwelt bedeuten, gut brennen, uns wärmen, erhitzen bis wir schwitzen, die Schublade blendet bevor sie endet.
  2. Das bin noch immer ich Das Heute flüstert mir die Sorgen, wer war ich gestern, wer bin ich morgen? Wen seh’ ich, wenn ich in den Spiegel schaue? Wen, wenn ich mich nach draußen traue? So schaute ich den Spiegel, der Spiegel schaute mich, und der, den ich mal kannte, der war noch immer ich. Was steckt denn in den Zeilen, was nicht möcht’ in mir verweilen? So suche in den Zeilen, in den Zeilen lebe ich! Und den, den Du dort triffst, der bin noch immer ich.
  3. WF Heiko Thiele

    Tauben auf dem Balkon

    Es sitzt eine Taube bei uns vis-à-vis mit einem grau-weißen Gefieder. Sie gurret und turtelt und man weiß ja nie, vielleicht läßt sie sich bei uns nieder? Bald liegt schon im Kasten für Blumen ein Ei. Wie ist das wohl dahin gekommen? Und plötzlich gesellt sich dazu Nummer zwei. Das Täubchen hat Brutplatz genommen. Sie wechseln sich redlich. Sie sind sich stets treu. Was ist das doch für eine Freude. Wir staunen als Nachbarn. Uns ist das noch neu. Gibt es denn den Nachwuchs schon heute? Auch wenn nicht; die Tage vergehen im Flug. Ich mache am Morgen oft Bilder. auf daß man sieht später, wie es sich zutrug. Verzichte gleichwohl auf Blechschilder. Und dann eines Morgens, man sieht es genau, sie strecken hervor ihr klein Köpfchen und bitten und flehen. „Lieb Mama, hier schau, leer in uns das herrliche Kröpfchen.“ Die Taube eilt stündlich, der Täuberich auch, die Kleinen mit allem zu nähren. Das füllt ganz allmählich den fordernden Bauch. Dem Hunger kann man nichts verwehren. Allmählich verdichtet sich der gelbe Flaum. Die Augen sind forthin geschlossen. Die Eltern verlassen getrennt diesen Raum, die Kleinen zu nähren entschlossen. Sie strecken und recken ihr Köpfchen ganz hoch. Die Mutter, der Vater kaum schaffen zu bringen die Nahrung, als sei man im Joch. Die Kindlein besitzen schon Waffen. Ei, wie sie nun wachsen, mit Federn bestückt. Nichts würde sie besser erwärmen? Die Pflege bislang ist den Eltern geglückt. Man könnte fortan davon schwärmen. Das was erst war gelblich und dann flauschig weiß, verwandelt sich nunmehr ins Graue. Die Schnäbel sind spitz jetzt. Es wird langsam heiß gerungen ums Futter im Baue. Nun heben sie kräftig den Körper empor, beginnen die Flügel zu schlagen. Das alles mal einzeln und auch mal im Chor. Viel stärker als noch vor fünf Tagen. Inzwischen sind sie fast genau schon so groß wie jene zwei ältere Tauben. Das Wachstum der Tiere, das ist recht famos. Man möchte es gar nicht erst glauben. Ich hoffe inständig, der Blumenhort hält und ihnen wird’s drin nicht zu enge. Nicht, ehe sie flügge, ein Täubchen rausfällt. Das Leben ist manchmal gar strenge. Grau ist nun geworden der Täubelein Kleid, nur ’s Köpfchen ist gelb noch geblieben. Wer weiß schon, wann sie sind zum Fliegen bereit. Noch üben sie nicht übertrieben. Sie zupfen und rupfen gekonnt an sich rum wie sie es von Eltern gesehen. Auch tschilpen sie häufig, sie bleiben nicht stumm. Und wenn, tat der Wind es verwehen. Doch plötzlich verschwunden sind sie unserm Blick. Sind sie etwa hinfort geflogen? Schaut man indes tiefer, dann hatten sie Glück, Fortuna war ihnen gewogen. Beim ersten Versuche, nun flügge zu sein, sie sich aus dem Neste entfernten. Doch fielen sie abwärts, weil sie ja noch klein. Den Fußboden sie kennen lernten. Ich bin mal gespannt jetzt, wie es weiter geht. Können wir für sie etwas machen? Vielleicht ist es für sie bereits schon zu spät? Das wäre fürwahr nicht zum Lachen. Am Abend jedoch hab ich sie dann entdeckt. Zu zweit sie bei einem Stuhl saßen. Dort haben sie sich vor der Sonne versteckt, im Schatten schön, gewissermaßen. Des Nachts indes kehren sie heimlich zurück. Sind morgens im Neste willkommen. Doch früh schon ist ihnen der Absprung geglückt, genießen der Fütterung Wonnen. So locken die Alten die Jungen heraus die Flügel und Federn zu testen. Bald werden verlassen die vier unser Haus. Für Ordnung wär das wohl am besten. Denn sie hinterlassen bereits jetzt genug an Kot und manch anderen Dingen. Zerbrechen das Steingut wie dereinst Kleist’s Krug. Das Säubern muß mir noch gelingen. Jetzt lernen sie fliegen ein ganz kurzes Stück indem sie den Balkon erkunden. So üben sie ständig und kommen zurück wenn sie ihren Schlafplatz gefunden. Ganz grau sind die Federn. Kein Gelb mehr am Kopf. Rein optisch sind sie ausgewachsen. Noch braucht es der Eltern gemästeten Kropf und daß sie es ihnen abschwatzen. Sie haben inzwischen ’s Geländer erreicht. Dort sitzen sie, spreizen die Flügel und pflegen die Federn. Das scheint ganz schön leicht. Wann fliegen sie über die Hügel? Ganz früh dann am Morgen verschwunden sie sind vom Balkon und der Fensterkante. Sie testen anscheinend das Fliegen im Wind. Genauso wie viele Verwandte. Und wenn wir nun dachten, jetzt sind sie wohl fort, dann lassen sie sich schon bald wieder auf jenem Geländer, der umgrenzt den Ort, wo sie einst geschlüpft, häuslich nieder. Nunmehr ist vorüber, daß Tauben am Tag und nächtens bei uns so gastieren. Für uns steht indessen ganz klar ohne Frag, bei uns wird kein Tier mehr hausieren. Denn trotz daß wir hielten Einsicht in die Welt der Aufzucht der städtischen Tauben, möcht ich und mein Weibchen für keinerlei Geld, nochmal all den Tierdreck wegklauben.
  4. Darkjuls

    Ich gebe dich frei

    Ich gebe dich frei Ich wünsche dir das Glück auf Erden und hoffe du wirst selig werden dass dir das Herz im Leibe lacht weil du die Träume wahrgemacht dir deine Seele nicht mehr weint dass sie sich anvertraut und eint Ich will nur, dass du glücklich bist wenngleich es unser Ende ist vergib mir bitte, dass ich weine ich gehe fort, doch bleib die deine wenn ich auch tausend Tode sterbe weil ich dich immer lieben werde Bild by Pixabay
  5. Endeavour

    Ohnmacht

    Dummes Zeug pausenlos, und Apoll sediert! Mehr noch sie, die Chapeaus, und Apoll sediert! Dergestalt Tag für Tag immerfort am Werk Köpfe, voll diesen Strohs, und Apoll sediert!
  6. Hera Klit

    Absehbar

    Absehbar Munter sprudelte ich zu Tal, Bis ich unter euch gefror, damit eure Kufen besser glitten. Heute ist mir nach Tauwetter, Wolkenbruch und Springflut und über die Ufer treten. Behausungen sind in Gefahr. Ich werde reißend sein und unberechenbar. Ein höchst seltenes Ereignis, in diesen Landstrichen. Wehe denen, die zu nahe heran bauten. Diese, jedes Fleckchen Erde Nutzer. Was geschehen wird, wird absehbar gewesen sein. Die Breite meines Bettes, legt nichts fest, außer meinen Erwartungen an mich.
  7. Liebe ist, wie soll ich's sagen, wenn auch mich wer fragt danach, zwei die sich in Sphären wagen, aufzusteigen himmelhoch.... Liebe ist Empfindung zeigen wichtig doch das DU nunmehr, beide auch manch Last zu tragen, ohne Dich scheint es so leer.... Liebe ist ein großes Stück - Seelen die nun zueinander, sei's per Zufall oder Glück, wenn zwei Herzen sich verbanden.... Liebe ist die Kraft zu haben - für den anderen bereit, da zu sein auch das mit Herz, selbst wenn schwierig wird die Zeit.... Soviel könnte man noch schreiben, über Liebe dann und wann, hoffe doch sie möge bleiben, glaub ganz einfach fest daran. © Uschi R. Wenn wer fragt.mp4
  8. Glanzlos Die Luft steht Jeder sieht den Blick Der dich bedeckt Wie eine Totendecke Dich anschreit Deine Haut zerkratzt Deine Gelenke verrenkt Und Knochen bricht Ausdruckslos tapfer und doch Musst du nun Für meine Fehler leiden Und als ich sagte Nur der Tod möge uns trennen All die Menschenleben entfernt Wie sollte ich sie da kennen Die Schuld dich jetzt In der Dunkelheit Nicht mehr zu erkennen Ohne deinen Glanz Kraftlos und leer Splitternd zerbrichst du Vor meinen Augen Das Dasein einer Wachsfigur Ist nicht mehr zu ertragen Renn nur schnell genug Vor Gedanken und vor dir Ein Blick genügt Spüre meine Stimme versagen In deiner Hölle Schaffe ich es nicht mal Dir Lebewohl zu sagen
  9. Nach Tagen des Drängens traue ich mich in den Laden, Sie werden mich sehen. Sie werden dich sehen, Sie werden uns sehen, spielt es in Dauerschleife in meinem Kopf. Leise Urteile über dein Aussehen, deine Einkäufe, dein Gehen, deine schwitzigen Hände, und deine Stimme, werden von allen gefällt. Warum kaufst du nur das ein? Kauf mehr. Renn in deine eigenen vier Wände, und dann kannst du endlich weinen. Augen brennen durch meine Kleidung, ich will sie zerreißen, auf den Boden fallen, mir die Pulsadern aufbeißen.
  10. Joshua Coan

    Silvester

    Getarnt zwischen den Krachern Und versteckt im Schießpulvergeruch Begrüßen meine Fürze wie wunderbar Wiedermal ein neues Jahr! (that´s not me!)
  11. Zarathustra

    Puzzle

    Sie lesen, überlegen "hat er nicht bedacht" Können's nicht sehen Trotzdem wird gelacht Teil eines experimentellen Akts Tanze mit gefletschten Zähnen Liebe das Leben, den Biss Können manche sehen Denn so ist es genetisch vorgegeben Ausgestattet mit Dornen Den Verstand zu ordnen Gehirne werden gefressen Einmal gelesen - besessen Ich sehe was, was du nicht siehst? Mit Abstand mein Lieblingsspiel! _______________ SSIO - Kanalreinger
  12. Die Seele zerissen Wirst du mich vermissen? Unendlich die Liebe Egal, wie viel bliebe Oder wie oft du es triebest 's erschüttert mich nicht Vergaßt du das Licht Was strahlte des Nachts Am Ende des Schachts Schon früh hegte ich Verdacht Die Tränen, sie fließen Könnt' ich mich erschießen Doch standhaft zu bleiben Ist besser für's Leiden Ich werde dich ab jetzt meiden Verstehst du denn überhaupt, was du mir mit deinem Verhalten antust? Ich schwor dir ewige Liebe, die du nur mit Füßen tratest. Deine Flüchtigkeit ist dir wichtiger als das Lieben bis in alte Tage. Nie spürte ich etwas so Intensives für einen Menschen, doch dich traf es. Du freutest dich, doch war ich für dich nur eine Puppe. Eine Einmal-Gelegenheit zum angeben. Meine Liebe benutztest du für deinen Willen und nutztest mich aus. Am Ende war es dir egal, wie sehr ich an dir zerbrach. Wie sehr du mich zerbrachst. Ich gab dir mein Herz, doch was zurückbleibt ist nur Schmerz. Nie werde ich wieder vollständig heilen, nie vollständiges Vertrauen aufbringen. Ich bin kaputt, zerstört und das nur durch eine Person. Durch dich!
  13. Wenn du mich frägst, „was wird denn sein, wenn ich irgendwann nicht mehr bin?“ Was macht es aus, was frägst du mich, macht denn das Leben dann noch Sinn? Es scheint so kurz und trotzdem lang, wenn man zurückgeblickt nunmehr. Die Emotion in mir macht bang, weil Einsamkeit doch schmerzt so sehr. Ein Leben lang nutzt man sich ab, da gebe ich dir gerne recht. Und doch bevor man noch im Grab, ein kleiner Aufschub wär nicht schlecht. Wer kann schon sagen was wird sein. Macht nicht das Leben dennoch Sinn? Im Miteinand, anstatt allein, wär dies für uns nicht Hauptgewinn? © Uschi R. Bild: Piotr Topolski Im Irgendwann1.mp4
  14. Anaximandala

    Fest der Liebe

    Es gab der Fürst der Walachei ein großes Fest der Liebe, kulturenübergreifend, frei, das unvergessen bliebe. Der Sohn des Drachen Vlad Dracul das Fest mit nem Geschenk begann. Vom Heere des Osmanen Sul- -tan pfählte zwanzigtausend Mann nun Drăculea, Vlad der Dritte. Zu seiner Freude aufgereiht, ein jeder ganz nach seiner Bitte: Mit off'nen Herzen steh'n sie weit.
  15. Darkjuls

    Wer oder was ist schon normal?

    Normal ist also handelsüblich oder was allgemein üblich ist? Ist das nicht reines Schubladendenken? Ich empfinde es ja beinahe als Beleidigung. Wer will schon wie üblich sein, standardisiert? Ich bin es jedenfalls nicht. Normalerweise würde ich behaupten, dass alles, was in der Natur vorkommt, für mich normal ist, aber da stoße ich auf heftige Gegenwehr von Normaldenkenden. Diesbezüglich musste ich mich belehren lassen, dass z.B. gleichgeschlechtliche Paare und psychisch kranke Menschen unnormal sind. Normal bedeutet geistig und körperlich gesund. Also bin ich nicht nur im Krankenhaus von Kranken umgeben. Nein, ich bin selbst unnormal. Ich wurde sogar bereits als geistesgestört bzw. geisteskrank bezeichnet. Was soll ich dazu sagen? Ich denke mir zuerst einmal meinen Teil, denn denken kann ich und ich will behaupten, nicht schlechter als jeder andere "Gesunde". Ich habe mich des Öfteren gefragt, ob jemand ein geistiges Defizit besitzt, der eine psychische Störung, und damit eine Störung der Botenstoffe im Hirn hat? Dass "unnormal" gleich "krank" bedeutet, weil es ja nicht der Norm entspricht und ich nicht der Masse entspreche, sehe ich anders. Wer legt die Norm fest und ist nicht auch ein Genie unnormal in den Augen der sich für normal haltenden Bevölkerung? Wer nicht normal ist, ist also unnormal, nicht gesund und muss dann wohl nur geheilt werden? Doch nicht alles ist heilbar. Letztlich werden oft sogar Straftäter mit psychisch kranken Menschen in einen Topf geworfen. Zumindest hatten sie eine schwere Kindheit und wurden deshalb zu Normbrechern. Wer hatte schon die ideale Kindheit und wurde nicht auch negativ beeinflusst? Lasst bloß die Jungen nicht mit Puppen spielen, sonst verweichlichen sie noch oder fühlen sich zum gleichen Geschlecht hingezogen. Diese und andere Voruteile machen mich wütend. Aber das empfinde ich nur so, weil ich ja auch nicht ganz gesund bin. Ich frage mich, wer das behaupten oder beurteilen kann? Wenn ich also nicht als gewöhnlich angesehen werde, sondern als ungewöhnlich, damit kann ich leben. Denn ungewöhnlich ist nicht negativ besetzt, anders als unnormal oder gestört, absurd bzw. krank im Kopf. Vielleicht sollte ich nicht zuviel darüber nachdenken, sonst dreh ich noch ab. Ist ja wieder typisch, oder?
  16. Widder Bladd Ich kann kein Latein. Die Sprache der Wissenschaftler und Gelehrten, versteh ich nicht. Französisch hatte ich abgewählt, die Sprache der großen Liebhaber und Charmeure, blieb mir fremd. Englisch, die Weltsprache zur Völkerverständigung, sprach ich stets nur lückenhaft. Mein Deutsch ist, wenn man es ganz genau nimmt, sicher gar nicht sehr hoch. Unn in letzter Zeid merg isch mee un mee, isch babbel widder bladd. Wie der Bub, für den de Hof voarm Eldernhaus die Weld bedeit hott.
  17. Sidgrani

    Statt Nachtisch

    Du wolltest es brutal und schnell gleich nach dem Abendessen. So packte ich dich nach dem Fisch und nahm dich mehrmals auf dem Tisch. Die Gäste dort in dem Hotel die werden's nie vergessen.
  18. horstgrosse2

    Gefühls-See

    Gefühls-See Lass mich hineingleiten in deinem See, der klagenden Gefühle. Spüren, begreifen, aufnehmen. Wunden in deinem Körper. Illusionen eines Traumes. Schrei einer Seele. Leer wird er sein, wenn ich gehe. Doch mein Herz füllt ihn neu, mit Sonnenlicht bis zum Schlaf. ... .. .
  19. Donna

    Schnuppe

    ©Donna H. 24. August 2022 (Bild/Text)
  20. Wir suchen Sinn und finden bald das Lieblingswort und die Idee, vertreten nüchtern dieses halt und hoffen noch bis übern Klee, sodass geschehen Wunder bald - doch sage nicht nur ich: Ach nee. Wir finden Sinn und suchen noch das Recht, Moral, das Ideal, ja, stampfen mit den Füßen doch und lassen andren kaum die Wahl, sodass belasten wir ihr Joch - doch sage ich: Was soll die Qual? Wir suchen und wir finden kaum uns selbst und jenes Eignen Sinn, es bleibt undeutlich uns der Traum, doch Großes und der Machtgewinn, gerade auch, da dies nur Schaum - so sehe Ich vielmehr: Ich-Bin.
  21. Sie ist das, was die Zeit anhält und doch wie im Flug vergehen lässt. Sie lässt den Kopf verrückt spielen und doch ist eins glasklar: Sie ist die Süße des Lebens.
  22. Es fühlt sich an, als wären Millionen kleiner Fäden durch mein Herz gestochen. Jede Bewegung schmerzt, kann nicht atmen. Jeder Gedanke rennt in Kreisen zum selben Ziel. Ängstlich, panisch, lieg ich im Bett und weine.
  23. Vorbemerkung für die Leser im Forum: Der folgende Text ist vorläufig. Es ist der erste Versuch das gesetzte Thema ausführlich zu beleuchten. Da ich seit etwa zwei Jahren beobachte und meine Erfahrungen sammle, hier im Forum, in Workshops und in der Literatur, wage ich diesen Versuch hier erstmals und öffentlich. Ich erhoffe konstruktive Rückmeldungen, weniger zum Text, mehr zum Thema, da ich gerne mein Verständnis des Themas ergänzen und vertiefen möchte. Wer also mit dem Konzept des Lyrischen Ich vertraut ist, etwas darüber weiß, kann gerne hier kommentieren und anmerken, was mir eventuell noch entgangen sein könnte. Schon jetzt herzlichen Dank. Über das Lyrische Ich - Ein Essay Kurz gesagt lautet die Beobachtung, im Zusammenhang mit der Interpretation von Dichtung und dem Gespräch darüber, sowie der dort verwendeten Formel des Lyrischen Ich, dass das Lyrische Ich mindestens dafür herhalten kann, dem Autor, der gerne sich in seiner kreativen Phantasie zu finden meint und auszudrücken bereit ist, ein Versteckspiel zu ermöglichen und ihn daher hinter seinen Text, hinter sein Gedicht (oder sogar fern seines Textes und Gedichtes) treten lassen kann, sodass manche der Verteidiger des Konzepts des Lyrischen Ichs sogar behaupten, in literarischen und lyrischen Texten und Gedichten seien der Autor gar nicht vordergründig mit von der Partie und hätte sich gar nicht dem Leser für relevant anzuzeigen. Mir wurde schon in offiziellen und öffentlichen Zusammenhängen und Veranstaltungen weisend bedeutet, dass der Leser mit einem Text machen könne, was er wolle, da ein Autor offenbar gar nicht interessant zu sein scheint für einen Leser. Und das Konzept des Lyrischen Ich scheint eine Vorstufe davon zu sein, was ich im Folgenden nach und nach beleuchten möchte. Diese proklamierte, merkwürdige Abwesenheit des Autors in seinem Text, begegnete mir in verschiedenen Zusammenhängen bereits mehrfach und geht beobachteter Weise auch so weit, den Tod des Autors zu fordern und seinen Text quasi für vogelfrei zu erklären, wonach der Leser, unter völliger Missachtung des Autors und dessen eventuellen Intentionen, Deutungen und biographischen Details, frei über einen Text verfügen dürfe und frei seine Phantasie laufen lassen dürfe, um etwas Sinniges mit dem Text zu erfahren und sich selbst in einem, von einem anderen Menschen geschriebenen, Text zu finden. Aber, was genau findet ein Leser in einem Text, der den Autor außen vor lässt und ignoriert? Was findet ein Leser in einem literarischen Text oder Gedicht, wenn er sich nicht darum bemüht den Autor zu verstehen zu suchen? Findet der Leser damit nicht etwa nur sich selbst? Und welches Ich findet er da? Welch egoisches Ergebnis wäre das unter Umständen? Ich spreche nicht aus einer Unterstellung heraus oder aus einer Spekulation und Verdächtigung, sondern, da mir in mehrfach sich mir gebotenen Zusammenhängen, dies eben genannte bedeutet und zu verstehen gegeben wurde. Das Konzept des Lyrischen Ich sei zu befolgen, da der Autor nicht immer identisch mit seinem Text sei und wir diesem Umstand Rechnung tragen müssten. -- Ist das aber nicht merkwürdig? Der Autor sei nicht in seinem Text oder Gedicht zu finden? Was genau geschieht hier? Und was hat das, genauer, mit dem Konzept des Lyrischen Ich zu tun? Im Folgenden möchte ich einige Gedanken dazu anbieten, die für sich nicht die letzte Schlüssigkeit behaupten, sondern, die anregen möchten, über diese in der Literatur und Dichtung offenbar weit verbreitete Haltung zur Autorenschaft und zur Methode der Interpretation, Kritik und Analyse eines Textes mithilfe des Konzeptes des Lyrischen Ich, sowie des Redens darüber, nachzudenken und sich in eine Wachheit zu begeben, die eventuell fruchtbar sein kann. So hoffe ich. Das Folgende stammt aus einer Beschäftigung mit den Weisheiten von West und Ost und der Beschäftigung mit wissenschaftlicher Wahrheit und philosophischer und psychologischer Erkenntnis und der Suche danach, dem seit der griechischen Philosophie hoffnungsfroh gespendeten innigen Aufforderung zur Selbsterkenntnis und zur Entwicklung einer redlichen Leidenschaft zur Aufrichtigkeit, die es dafür braucht. Es scheint zunächst, dass allein die Einführung einer Trennung zwischen dem Autor und etwas anderem, das den bestechenden Namen Lyrisches Ich erhalten hat, mit psychologischem Verständnis, auf eine forcierende Verdrängung und schattenhafte Dunkelheit hin deutet, die irgendwie nicht gesehen wird und nüchternerweise und kühl auch nicht gesehen werden will. So kann nicht nur vermutet, sondern gerade aus einem Wissen und der Erfahrung mit psychologischen Schatten und Dunkelheiten, auch behauptet werden. Hat Freud nicht erkannt, dass menschliches Bewusstsein, so wie es ihm hilfesuchend, pathologisch und mit Leidensdruck auf die Couch kam, als drei Bereiche unterschiedlicher Klarheit oder Dunkelheit gesehen werden kann: als das Ich, das Es und das Über-Ich? Als der Glanz, das Dunkle und das Unantastbare? Als das Ganze, das Fragmentierte und das Überstülpende? Als das Licht, die Schatten und das Bedeckende? Wie auch immer die Zeit seit Freud vergangen ist und neuere Erkenntnisse und zusätzliches, genaueres Beobachtungsmaterial die Forschungswelt der Psychologie erfüllt und bereichert hat, und wir zwar heute etwas genauer zu Tage fördern können, dass und wo Freud sich geirrt hat, so bleibt dennoch aufrichtigerweise anzuerkennen, dass Freud sich nicht komplett geirrt hat und dass gerade das fragmentierte Es (und wohl im Weiteren auch das Über-Ich) als zu überwindende Kräfte auf dem Weg zu einem gesunden und frei agierenden und sich fühlenden und denkenden Ich gehören, die wir auch heute noch nicht leugnen dürfen und sollten, da wir doch zu einem Ganzen und nicht zu Getrenntem streben, zum Licht, und nicht im Dunkeln bleiben wollen. Soll doch aus den Es-Kräften eine gesunde Ich-Kraft werden, die als freier Spieler der Zeit und Geschichte, des eigenen Lebens und der Teilnahme und Anteilnahme an Menschen, Gesellschaft, Kultur und dem weltlichen und existenziellen Geschehen hier auf dieser Erde, den gesunden, konstruktiven, beherzten, mutigen und zutiefst menschlichen Entwicklungsgang gestaltet und begleitet und die Leiden der Zeit und der Wesen zu meiden, zu lindern und zu heilen versucht. Ist dies eben Gesagte daher nicht klar und einsichtig? Dass der Mensch, auf seinem je eigenen Entwicklungsgang, von unbewussten und schattenhaften Kräften begleitet ist, die ans Licht zu bringen sind und daher von Dunkel befreit werden sollten, bzw., die von sich aus nach Befreiung und Beleuchtung rufen? Und dass es Instanzen im Bewusstsein gibt und in der Dynamik der Bewältigung, die der Befreiung und Beleuchtung entgegen wirken? Ist die große Frage des Irrtums von Erkenntnis und der Täuschung in der Methode und des Leidens daraus an ungelebtem Leben, nicht eine verzwickte, vielschichtige und daher zu erforschende Frage, deren Antwort über unsere Menschlichkeit entscheidet? Und ist sie daher nicht eine kritisch zu beleuchtende? Was tut das Konzept eines Lyrischen Ichs aber? Ich versuche das im Folgenden zu beleuchten. Ist das Gesagte daher, im Gegensatz zu der scheinbar willkürlichen Einführung eines sogenannten Lyrischen Ichs in die Dichtung, nicht(!) merkwürdig, wie dagegen die Trennung von Intentionen und Instanzen von Ichen, die diese schattenhaften und gespaltenen Bereiche des Ich im Dunklen belassen und ein Konzept bereit stellen auch die essenzielle Erkenntnis der Psychologie von sich fern zu halten, von sich zu weisen, zu leugnen und zu ignorieren? Was durch Fragen und Nachfragen und deren Antworten darauf, beobachtet werden kann. Gerade das Konzept des Lyrischen Ich befindet sich intentional und dynamisch auf dem Wege nicht erst den Autor und sein Eigenes zu verdrängen und in einen geistigen Behälter zu legen, sondern ihn ungeschehen und unlebendig zu machen und zu halten. Denn wer einen Sprachgebrauch einführt, um über einen Text zu reden, muss sich fragen lassen, wozu genau dies dienen soll und was dabei genau eigentlich geschieht. Ich komme darauf zu sprechen. Dass der Autor unlebendig bleiben soll, blutleer, atemlos, erschrocken und zu agil, um wahrzunehmen, was geschieht, ja, für dieses Ziel gibt es sicherlich Kräfte in der Welt, die genau daran Interesse haben, die genau daran Interesse haben, dass die Wahrheit und Aufklärung über die Wahrheit nicht ans Licht kommen. Genau daher sind solche Texte, wie dieser, von essenzieller Wichtigkeit und bedürfen der sorgsamen und ausgewogenen Gestaltung und Durchdringung des Themas. Denn die Lüge und die Täuschung mancher, sind raffinierter als ein Teufel. Sprache ist also nicht einfach Vereinbarung, sondern auch Bewusstsein. Das ist wesentlich zu beachten. Und dass das Lyrische Ich mehr einer Vereinbarung gleicht und nicht einer gefundenen Naturerscheinung, konnte mir bisher noch niemand widerlegen. Denn es wirken sich Vereinbarungen und Regeln auch auf das Bewusstsein der Sprechenden, Schreibenden und Denkenden aus. Hierzu wird im Folgenden sich noch zu äußern sein. Wer aber und also möchte kein ganzer, gesunder Mensch sein? Wer möchte nicht frei von Kräften sein, die ihn von einer selbstbewussten und glücklichen Empfindung des Erkennens und Gestaltens fern halten? Wer möchte nicht frei von fragmentierten Anteilen seines Bewusstseins sein, die sein Eigenes im Dunklen lassen und ihn hindern es zu entfalten? Wer möchte nicht frei von Überstülpungen einer Gesellschaft sein, die selbst nach Orientierung ruft im Chaos des Lebens- und Weltgeschehens und die doch auch hilflos und immer wieder nur meist adhoc Regeln, Gesetze, Moral und Verhalten erwartet und fordert, was nicht immer zum Besten des Individuums und der Gesamtentwicklung gesetzt wird? Wir können kaum annehmen, dass durch die Einführung einer vereinbarten Instanz, die das Ich des Menschen fragmentiert und geradezu dazu auffordert -- und dies daher einen beliebigen, verbalen Behälter darstellt, in den hinein verdrängt werden kann, was gerade verdrängt werden will --, eine nur ordnende und regelnde Funktion angesprochen wird, die als willkommener Schutzraum dienen soll, wie wir im Folgenden hören. Sondern wir müssen im Weiteren annehmen, dass der Sprachbereich des Lyrischen Ich die Fluchttendenz der Es- und Über-Ich-Kräfte des Menschen befördert und ihn in die Möglichkeit bringt, sich selbst zu verschleiern und undeutlich werden zu lassen, gerade weil das Konzept des Lyrischen Ich eine Übereinkunft und Forderung zu sein scheint und keine aus Beobachtung von Klienten auf der Couch gefundene Ordnung, Erfahrung und Struktur der Erkenntnis und Folgerung daraus. Klarheit aber und Ganzheit, Glanz, Direktheit und Offenheit, Respekt und Vertrauen, sind die Eigenschaften des gesunden, ganzen und vernünftigen Denkens -- und nicht die Ausnutzung von Nischen oder Höhlen der Dunkelheit und Verschleierung, wie es das Lyrische Ich zu sein scheint und verführerisch zu ermöglichen scheint. Wieso bedarf es eines Behälters und eines Sprachgebrauchs, um sich mit den Texten der Dichtung auseinander zu setzen? Und für wen ist dieser Sprachgebrauch angebracht? Wenn überhaupt? Und für wen eher weniger? Wie kam es dazu ein solches Konzept zu fordern und einzuführen oder zu verbreiten? Es könnte nämlich sein, dass erkannt werden kann, dass hier ein Sprachgebrauch eingeführt wurde, um nur manchen Tendenzen von manchen entgegen zu wirken, die aber bei anderen und vielen eher weniger vorhanden sind. Wir werden sehen. Dies würde die Vorwegnahme einer Unterstellung darstellen, unter dem Deckmantel der guten Kommunikation und des angemessenen literarischen Gesprächs, die den Unschuldigen dazu auffordert die Methoden und den Sprachgebrauch, der für andere bestimmt ist, zu verwenden. Dass also eine Pauschalisierung und Indifferenz den guten Ton in eine Forderung ummünzt und dabei anrichtet, was undifferenzierte Generalisierungen so gerne anrichten. Wir schauen uns dies an. Ich habe mir also erklären lassen, dass das Konzept des Lyrischen Ichs dem Zweck diene, die Privatsphäre des Autors zu schützen, ihm also durch die Kommunikation über das Lyrische Ich es ermöglicht würde, seine Privatsphäre zu schützen, in dem er und die an der Besprechung des Textes Beteiligten sich des Umweges über das Lyrische Ich versichern und vereinbaren und sich dieses bedienen sollen. Dies solle Vertrauen schaffen und sicheren Boden des Gesprächs ermöglichen. Der literarischen Kommunikation über Texte und Gedichte wird also eine Instanz hinzugefügt, die es den kreativen und manchen Selbsterkenntnis geleiteten Prozessen des Schreibens, ermöglichen solle, freier und ungehemmter, offener und selbstbewusster, feiner und tiefer zu agieren, quasi aus einer Deckung heraus, und sich somit, vertrauensvoller zu sich selbst, anderen und der Welt zu offenbaren. Aber stimmt das auch weitestgehend? Es gehöre also zum guten Ton, in der Besprechung und Kritik von Texten und Gedichten, das Konzept des Lyrischen Ichs zu verwenden und anzuwenden und zu respektieren und bei Anmerkungen und Fragen darauf zu verweisen, um den Autor selbst nicht in Erklärungsnot oder Bedrängnis zu bringen, seine Privatsphäre zu schützen, wenn er dabei gewesen sein sollte, selbst noch nicht klare und deutliche Sichten zu äußern und im eigenen Nebel und Schatten sich um seine eigene Wahrheit zu winden oder diese mutig zu suchen, zu finden und durch Anfühlungen vorsichtig zu erspüren und sich ihr anzunähern. Oder: es gehöre zu akzeptieren und zu respektieren, dass der Autor einfach seiner kreativen Phantasie freien Lauf gelassen habe, ohne auf seine unbewussten Es- oder Über-Ich-Kräfte zu blicken. Er also mit diesen gar ein egoisches Bündnis eingegangen sein könnte, im Laufe der Jahre und Jahrzehnte seines kreativen Schreibens? Und er daher -- und so zeigen sich zahlreiche Frage-Antwort-Geschehen, bei denen dies zutrifft -- an der Aufgabe der Psychologie und dem Ziel der Selbsterkenntnis, der Welterkenntnis und der Weisheit gar kein Interesse zu haben scheint. Ist das so? Was zeigt die Welt? Die Welt im allgemeinen? Und die Welt der Literatur und Dichtung? Denn eine reine, kreative Phantasie, der es an innigem Impuls zur Selbsterkenntnis mangelt, wird den Disziplinen der Psychologie und auch der Philosophie abhold sein und sie beide grundweg ignorieren. Was dann auch schattig für sich selbst spricht und erkennbar sein wird, also beobachtet und erfahren werden kann für alle jene, die sich offen den Frage-Antwort-Geschehen respektvoll widmen. Hierzu ist also folgendes zunächst zu sagen: Es ist sicherlich eine respektvolle Gesprächskultur erforderlich, um sich authentischen und offenbarenden Texten und Gedichten zu nähern und deren Wahrheit zu entziffern oder angemessen zu deuten und zu verstehen zu suchen. Vorausgesetzt, die Beteiligten sind überhaupt an Wahrheit interessiert. Wenn nicht, sei dies eine eigene Frage-Antwort-Untersuchung wert, ein eigener Dialog. Denn Wahrheit und die Suche nach Wahrheit waren schon bei Sokrates vor zweieinhalb Jahrtausenden ein Anlass, jemandem zum Trinken eines tödlichen Getränks zu verurteilen. Es ist kaum anzunehmen, gerade in der Beobachtung der vergangenen und gegenwärtigen Welt, das diese Tendenz nun überall schon verschwunden wäre. Jede Kommunikation ist ein Austausch, der Chance bietet, Erkenntnis zu finden oder zu bestätigen, einen neuen Weg zu finden an bestehenden Fragen weiter zu arbeiten oder Klarheit und Trost zu finden ob des eigenen Zweifels und der Unsicherheit, die Es- und Über-Ich-bezogen sicherlich bestehen können. Wichtig ist der Schutz der Person und eine respektvolle Auseinandersetzung mit den Worten anderer, seien sie nun schriftlich oder mündlich geäußert. Eine unliebsame und ungerechte Wertung und egoisch-selbstgerechte Einordnung in nur eigene Interpretationsebenen und -muster, die im Allgemeinen und Speziellen immer wieder beobachtet werden können, ist sicherlich etwas, das gefürchtet wird und das die Gesprächspartner und Interpretatoren vermeiden müssen, um gerecht und adequat zu reagieren auf das, was an Wort und Bedeutung sichtbar wird und was verstanden werden will. Das ist aber andererseits auch nahezu unvermeidlich, da jeder Mensch sein eigener Mittelpunkt darstellt, von dem aus er die Welt und sich selbst betrachtet. Daher ist -- aus diesem Mittelpunkt heraus -- der Respekt und die Wertschätzung zu üben, die notwendig sind, um, nicht unbedingt nur faire Kritik zu äußern, doch mehr noch: eine begleitende Fürsorge und Rücksichtnahme zu üben, unter dauernder Achtsamkeit auf den eigenen, immer möglichen Irrtum. Und daher bedarf es des Umweges über ein Lyrisches Ich eigentlich nicht, was jeder aus seinem eigenen Mittelpunkt heraus leisten kann. Eine auf der Ebene des Persönlichen und Privaten geführte Erörterung von Texten und Gedichten, kann schon dazu neigen die Person anzugreifen und zu verurteilen. Schon lange ist aber auch bekannt, dass einer dagegen sachlichen Diskussion so etwas nicht gebührt und daher persönliche Anlastungen zu unterbleiben haben. Oder zumindest eine spezielle Betrachtung und mitfühlendes Fragen angeraten wäre, anstatt abzuwerten, anzugreifen oder sonst respektlos zu begegnen, was nicht immer möglich erscheint und nicht immer im Vermögen der Beteiligten erwünscht liegt. Wer in einem offenen Gespräch sich aber nicht einer wissenschaftlich und philosophisch erforschenden Haltung sicher sein kann oder diese ablehnt, der sollte in solchen Gesprächen erst einmal zuhören oder doch zunächst fern bleiben und sich vielmehr eine respektvolle Sachlichkeit bewusst machen und erarbeiten, die es bedarf, um fruchtbar für alle Seiten zu sein. Die Einführung eines Lyrischen Ichs scheint hier diesem Umstand einer mangelhaften Beteiligung an offenen Gesprächen und deren pathologischen Fallstricke, entgegen wirken zu wollen, indem es quasi als Blitzableiter für all jene zu dienen scheint, die von der persönlichen Angehung eines Autors nicht zu lassen in der Lage scheinen. Aber soll daher das genannte Konzept des Lyrischen Ichs für jeden gelten? Nur weil einige noch nicht in der Lage sind, sachlich zu bleiben und daher den Respekt noch nicht gelernt und verinnerlicht haben, die eine freie, offene und sinnvolle Besprechung der Worte des Menschen und Autors bedürfen? Ist also das Konzept des Lyrischen Ich eine Notkonstruktion, um einem anderen Umstand entgegen zu wirken? Nämlich der deprivierten und mangelhaften Gesprächskultur und dem Mangel an Übung in aufrichtigen und respektvollen Gesprächen? Also das Fehlen einer hohen kommunikativen Qualität? Also das Fehlen einer (oder mangelhaft ausgebildete) Menschlichkeit? Was seinerseits als eine Folge von Oberflächlichkeiten einer nur beliebigen und nicht geordneten und zielbewussten Kulturbeteiligung erscheinen kann, die sich in der Pluralität der Meinungen und der beliebigen, bodenlosen Toleranz verloren findet und nicht anders kann, als sich an einer Oberfläche (fest) zu halten? -- Was wiederum eine Folge von schattenhaften Eigenheiten und Egoismen wäre, die noch der Therapie, Beleuchtung und Befreiung bedürften. Eine Folge wiederum also der Furcht vor Aufrichtigkeit und Authentizität, eine Folge der Furcht vor echtem Vertrauen und Nähe. Wobei wir damit den emotionalen Inhalt der Es- und Über-Ich-Kräfte sehen können. Ich meine nun, dass für die Beleuchtung von Schatten und die Befreiung von Hindernissen und Hemmnissen, kein Konzept des Lyrischen Ichs notwendig scheint, zumindest nicht für jeden, und dass dieses Konzept zu Missbrauch einlädt und kontraproduktiv wirkt, weil es eine Trennung einführt und den direkt spürbaren Menschen nicht zu zeigen in der Lage ist. Wieso sollte ein Umweg genommen werden, wo doch der authentische Herz-Geist sich als ein Gesundes, Ganzes und Ungeteiltes erweist? Und nicht als ein Fragmentiertes und Übergestülptes? Also auch nicht etwa als Opfer von emotionsgeladenen Es- und Über-Ich-Kräften einer fragmentierten und aufgesetzten Seele? Eines Geistes und Bewusstseins also, das seinem ganz innig Eigenen noch nicht gewahr und verfügbar ist? Denn es kann, im Gegensatz dazu, beobachtet werden, dass Autoren sich hinter einem Lyrischen Ich zu verstecken suchen, wie die verdrängten Impulse und Emotionen der unbewussten oder halbbewussten Es-Bereiche und der aufgesetzten Über-Ich-Seiten eines seelischen Bewusstseins. Und ebenso, dass manche Autoren den Gebrauch des Begriffs ausnutzen, um sich Ansichten und Meinungen zu eigen zu machen und durch ihre Es- und Über-Ich-getriebene Phantasie zum Ausdruck zu bringen, die gerade ein Ausdruck ihrer Verschleierung von tiefer liegenden Prozessen und Ansichten darstellen, die eigentlich psychologisch geklärt werden müssten. Und die nicht ein Publikum bedürfen, sondern einen Therapeuten. Denn Aufrichtigkeit zeigt sich in Weisheit (und Weisheit zeigt sich in Aufrichtigkeit), die authentisch und ungeteilt zum Ausdruck gebracht wird und bedarf keiner Verschleierung oder des Umweges über ein Lyrisches Ich oder der schriftlich zum Ausdruck kommenden Es- und Über-Ich-Kräfte eines fragmentierten und aufgesetzten Bewusstseins. Der kreative Prozess des Schreibens ist nämlich von seinem sinnigen Sinn her gesehen, kein Freiraum für Beliebigkeit, Phantasie und Problem, sondern dient, in einer gesunden und menschlichen Funktion von Literatur und Schreiben, dem Erkenntnis fördernden Sinn des Menschen selbst, in dem der Schreibende sich seines Daseins immer mehr weiter und tiefer bewusst wird -- und nicht, dagegen, wenn er sein Schreiben nutzt, um sich egoisch zur Schau zu stellen und seine pathologischen Schatten gar schon als Weisheiten oder kreative und sinnhafte Erzeugnisse von Wert für sich und die Welt produziert. Der menschliche Entwicklungsgang ist ein Gang der Entwicklung, und auf diesem Wege gibt es Dunkelheiten, Schatten und Bedrängnisse, die überwunden und erlöst, beleuchtet und befreit werden müssen. Wer wollte als Autor annehmen, nur weil er bisher erfolgreich seine Werke an die Leserschaft bringen konnte, er sei schon frei von dieser Menschheitsaufgabe? Aber gerade doch ist, nicht wenige Male, zu beobachten und zu erkennen, wie die Autoren sich um ihren eigenen Mittelpunkt drehen und nicht nach oben blicken, um fortzuschreiten und sich weiter zu entwickeln. Dass Schreibblockaden ein Thema für manche sind, kommt nicht von ungefähr. Das also das Finden eines Musters der Erfolgs, kein Erfolg im Sinne der genannten Menschheitsaufgabe ist, ist damit einleuchtend. Zumindest in den meisten Fällen. Um ein verdächtiges Beispiel zu nennen: Was fasziniert eine Leserschaft an Krimi und Verbrechen, an Grusel und Horror? Und wozu neigt diese Leserschaft? Und gar der Autor? Wird sie sich und er, statistisch gesehen, überwiegend, in psychologische Therapie begeben wollen und philosophischen Diskursen offen gegenüber stehen? Oder wird sie eher dazu neigen, diesem psychologischen Geschwafel und philosophischen Abstraktum nichts abzugewinnen? Letztes spricht Bände und sei zu beobachten und zu hinterfragen. Es sind aber schon aus einer Menschlichkeit heraus, Schatten und das Dunkle zu beleuchten und zu erhellen, was der Weg der universellen Schöpfung des Kosmos ganz deutlich zeigt, wenn wir zumindest in den klaren Nachthimmel schauen. Und gerade der Mond zeigt wechselnd, wachsend und vermindernd, ein Licht, das uns bei Nacht leiten kann. Wir können mit Beleuchtung und Erhellung, Erkenntnis zum Ausdruck bringen, die potenziell den Menschen befreien und leiten kann, weiter zu gehen. Und das Bewusstsein ist Licht und kann dies leisten. Die Befreiung und Beleuchtung können dagegen nicht gut gelingen, durch Behälter der Entsorgung im Rahmen des Lyrischen Ichs, dessen Umweg uns nicht vor uns selber schützt, sondern uns und unsere Ganzheit und unseren Glanz ins Dunkle hinein verschiebt und einen Raum schafft, indem wir uns vor uns selbst im Dunklen belassen können und irrig glauben machen, wir hätten durch eine kreative Phantasie und Bildhaftigkeit bereits das Ziel erreicht. Dem ist nicht so. Wir werden uns dagegen eher befreien und Es- und Über-Ich-Kräfte beleuchten, wenn wir durch offene und respektvolle Direktheit spüren lassen und können, wer und was wir sind. Dass dabei ab und an unschöne Gefühle transportiert werden können, trägt zu unserer Erkenntnis bei, der Selbsterkenntnis und der Welterkenntnis, vorausgesetzt, wir fallen nicht in einen abwertenden und abweisenden Zynismus. Wo das freudsche Es und Über-Ich eine durch Beobachtung gefundene Bewusstseinsstruktur darstellt, die als Dunkel gesehen werden kann, dass unter Winden, Leiden und Schmerz erhellt werden kann und soll, nach und nach und mit respektvoller Fürsorge, stellt das Lyrische Ich ein durch bloße Vereinbarung bereit gestellter Behälter dar, in den sich diese Es- und Über-Ich-Kräfte hinein tummeln und austoben können. Und zwar ohne bearbeitet und bewältigt zu werden, mehr als Ablage und Ausdruck der eigenen Schattenhaftigkeit und Überstülptheit des Autors, der eigenen Dunkelheit und Fremdgelenktheit des Schreibenden -- als sprichwörtliche Buchführung, die das Ego des Protagonisten streichelt und nicht als leidenschaftliche Bewältigung, die Läuterung mit sich bringt. Durch das so stattfindende Versteckspiel mit dem Lyrischen Ich im Lyrischen Ich, ist allenfalls ein Zwischenstadium und ein Proberaum eröffnet, eine Therapiesitzung im Gange, eine Vermeidungstaktik offenbar, die zwar ein Ziel hat, das aber noch nicht erreicht ist und vermieden werden will, weil etwas Tieferes und Wahreres als noch zu schmerzlich befürchtet wird. Ein Ziel, das vornehmlich durch Es- und Über-Ich-Kräfte gelenkt wird, die uns immer noch abhalten von unserem je eigenen, innigen, ganzen Ich und Selbst, das wir gesund sind. Aber gerade das Schattenhafte und Dunkle, ist oft in Texten und Gedichten zu finden, die ein Zwischenstadium, ein Proberaum und die Szene einer Therapiesitzung und einer Vermeidungstaktik offenbaren und vermitteln -- und nicht die edle Lichtung und Beleuchtung des Ausblicks über die Weiten und Höhen, Tiefen und befreiten Innerlichkeiten, denen besonders Erkenntnis orientierte Schreibende gegenwärtig sein können und die sich mit den Jahren der aufmerksamen und leidenschaftlichen Erkenntnisfindung entfalten können. Und zudem können wir zur Beachtung bringen: Die Aufrichtigkeit und den Respekt, die das Konzept des Lyrischen Ich zu intendieren sucht, vermeidet es gleichsam durch seine blanke Existenzforderung. Durch eine Einforderung von Umwegen, wird der Prozess der direkten Vertrauensfindung zwischen den Menschen verkompliziert. Die Einforderung der Verwendung eines Lyrischen Ich, ist gerade solch eine Verkomplizierung des respektvollen Austauschs über Dichtung und Schreiben, da es allein durch seine konzeptuelle Gestaltung eine Respektlosigkeit unterstellt, der es gleichsam Lösung und Heilmittel sein will. So kann es gar nicht möglich werden, dass wir der möglichen Respektlosigkeiten ansichtig werden, und damit ist uns die Kraft der Erfahrung und Erkenntnis genommen, die eine direkte Einwirkung, ohne den Umweg über das Lyrische Ich, für uns bereit hält. Und das ist zu betrauern, da es uns der Möglichkeiten der Selbst- und Menschenkenntnis beraubt. Was das Wort betrifft, gibt es wohl keinen Weg und kein Konzept, das uns davor schützt, nicht irgendwann und irgendwie von ihm verletzt zu werden. Risiko gibt es immer. Aber dies nicht als Fatalismus verstanden oder gar als Zynismus, sondern als Aufforderung die Realität der Kommunikation mit Respekt und Aufrichtigkeit zu leben, was bedeutet, den möglichen Fragen keinen Maulkorb zu geben und den möglichen Antworten weitere Fragen zu erlauben, sollte eine angemessenere und authentischere Weise der Kommunikation ermöglichen, als der Versuch über bloße Konzepte und Vereinbarungen, wie das Lyrische Ich, Verletzung von uns fern zu halten. Zudem sollten wir die Wahrheit schon erfahren haben, dass eine Verletzung, immer die Chance zur Erkenntnis über den Emittenten der Verletzung mit sich bringt. Das heißt, dass eine Vermeidung von Verletzung, den Menschen um den schmerzlichen Genuss von Welterkenntnis und Menschenkenntnis bringt und der Mensch damit weniger über die Welt und den Menschen erfährt und erkennt. Was natürlich nicht bedeutet, dass wir uns nun alle verletzen lassen sollten, um nur an genug Welterkenntnis zu gelangen. Das wäre töricht und gar dumm. Denn Verletzungen sind nicht beliebig und meist auch nicht intendiert, und wenn sie intendiert sind, tragen sie auch in diesem Falle eine Chiffre an und in sich, die etwas nicht Beliebiges über den Emittenten aussagt und daher gerade etwas wesentlich Sinnvolles und Erkenntnisreiches über uns Menschen oder über diesen Menschen. So, genau so, doch auch anders(!), geschieht Weisheit und gelangen wir zu belastbaren Erkenntnisinhalten. Denn die Verletzung, kann unter Umständen, Projektionen hervorrufen und Wunden öffnen, die mehr mit der Vergangenheit zu tun haben, als mit dem Auslöser der Verletzung eben gerade in der Gegenwart. So würde Auslöser und Ursache, Anlass und Grund, Gegenwart und Vergangenheit miteinander vermischt und glatt verwechselt werden. Was erfahrungsgemäß schmerzlich und irritierend, aber auch erhellend sein kann. Das Konzept des Lyrischen Ichs, das nun mehr als eine Hilfskonstruktion erscheint, die aus Not geboren ist, ließe damit diese Zusammenhänge in einem undeutlichen Gemisch von Instanzen zurück, die nicht differenziert genug wären und hinter denen sich die Protagonisten der Kommunikation verbergen könnten. Dass damit Missbrauch möglich ist, liegt auf der Hand, denn solche als unauthentisch zu bezeichnende Kommunikation, gliche einer selbstmissbrauchenden Gesprächsführung, die uns vor uns selbst verbergen würde und wir nicht mit uns selbst, sondern getrennt von uns agieren und wahrnehmen würden. Das Ich wäre ein Lyrisches Ich und damit ein verborgenes und verbergendes Es oder Über-Ich, dass wir nicht ernst zu nehmen bräuchten oder das wir als Ausweichraum missbrauchen könnten. Und damit uns selbst. Und: Das Ich wäre ein Lyrisches Ich und damit ein verborgenes und verbergendes Es, dass wir andererseits aufplustern könnten und zu ernst zu nehmen tendieren würden, weshalb uns gar nicht auffallen könnte, wie viel es mit uns zu tun hat und wie wenig es eigentlich ethisch Sinn hat, es so aufzuplustern. Denn nicht alles, was uns in den Sinn kommt, ist sinnvoll (was ein Ausdruck der Täuschung ist, die reine Phantasie des kreativ menschlichen Geistes so hoch zu loben), vielleicht für uns in einem engen oder eigensinnigen Rahmen, aber dann oft nicht für andere, es sei denn, die anderen leiden an etwa derselben Verdrängung und Dunkelheit und finden sich in der Verdrängung und Dunkelheit des anderen gefunden, geistig und irgendwie. Dass dann die Blinden die Blinden führen können, liegt auf der Hand. Und der, der ein stärkerer, nachdrücklicher und intensiverer Verdränger und Verdunkler ist (ein größerer Narr), der rücksichtsloser und unnachgiebiger verdrängt und verdunkelt (einem Verbrechertypen nahe), wird die Macht und das Sagen über andere erlangen (und damit mindestens die eigene Kasse klingeln hören). Keine besonders vorbildliche Funktion, wie ich meine. Und was den Sinn betrifft, sind wir Menschen eigentlich schon seit langem stetig auf der Suche, seit es Religionen gibt, denn alle Religion ist Sinnsuche und Sinnfindung. Eine Instanz, wie das Lyrische Ich, könnte hier ein verlockender Freiraum sein, uns egoisch und schattenhaft auszutoben und wir könnten gar nicht mitbekommen, wie unethisch oder eigensinnig, eng und klein wir eigentlich agieren, wie viel verdeckte Furcht und Hybris, Ignoranz und Aggression noch darin zu finden sind. Und dies nur alles, weil wir diesen Eimer des Lyrischen Ich stets befüllt haben und ihn -- verständlicherweise -- getrennt von uns gehalten haben -- und nie geleert. Wir müssen aber nicht nur beleuchten, was uns dunkel scheint, schattenhaft und unbewusst. Wir müssen auch leeren, was uns belastet und stinkt, was von uns abfällt und was uns noch bindet. Denn nur so werden wir frei sein können und freier werden können. Die Leerung von dem, was von uns abfällt und damit Abfall darstellt, geschieht eben nicht durch Umwege über bloße Gesprächsvereinbarungen oder die Ergüsse in reiner, kreativer, bildhafter Phantasie (das entspräche einem bloßen und verdrängenden Wunschdenken), sondern eher durch leidenschaftliche und mitunter schmerzliche Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir an uns heran lassen, weil wir in erster Linie nach Authentizität Ausschau halten und nicht nach Selbstbestätigung. Eine Befreiung von Leid ist das Thema der Religionen und es scheint so, dass wir nicht umhin kommen, das Leid zu vermeiden. Aber wir müssen uns ihm auch stellen und vertrauensvoll hoffen, auf Menschen zu stoßen oder diese in unserer Nähe zu haben, die dies nicht ausnützen, sondern selbst daran interessiert sind, davon frei zu kommen. Wer den Weg dieser Bewältigung gehen will, soll ihn vorsichtig gehen, aber nicht zu vorsichtig, denn Zögerlichkeit ist unter Umständen auch ein Ausdruck von Misstrauen, das Gegenstand der Bewältigung und Beleuchtung wäre. Wobei eine zu forsche Annäherung ebenso ihren nicht adequaten, dunklen oder überstülpenden, Anteil besitzt. Der Eimer des Lyrischen Ich ist dagegen ein Muster und eine Erfindung des raffinierten Geistes, der seine Ruhe haben will (ja, der seine Ruhe haben will, in diesem doppelten Sinne) und der sich aber nur glauben macht, mit einer Definition von Begriff und einer Nutzung desselben, der Einhaltung dieser Regeln dazu, wäre schon die Arbeit getan. Dem ist nicht so. Wir können nicht glauben, dass durch eine kommunikative Vereinbarung das Problem des Respekts, des Vertrauens, der Befreiung und Beleuchtung und des Schutzes des Privaten, schon gelöst sei. Das wäre zu einfach und zu zauberhaft.
  24. Marcel

    Weckrufe

    Natürlich höre ich Stimmen in der Nacht wie wir das alle tun doch die Nacht selbst ist stumm Sobald ich nicht wache bin ich schutzlos und höre eine frühe Liebe klagen die im Wagen neben ihrer Mutter bei einem Asthmaanfall erstickt Ein ungezähmter Freund brüllt wütend während seine frisierte Maschine sich um einen Torpfosten windet mit seiner Hirnmasse bedeckt Da ist der röchelnde Herzensbruder mit den ungezählten Metastasen die empört schreiende Mutter von allen Organen verraten Und da ist dieses Flüstern trotz Wachs und Armen überm Kopf ein anschwellender Chor voller lockender Versprechen die Erschöpfung zu beenden So überlebe ich die Stimmen triumphiere im Grau des Morgens und forme die Hände zum Trichter um dir im Schlaf zu singen dass alles gut wird
  25. Recht und Unrecht, was ist das? Wer sagt und wer entscheidet, was Recht und was Unrecht ist? Recht zeigt, dass etwas auf unserer Seite, uns wohlgesonnen ist. Unrecht dagegen das Gegenteil. Doch woher wissen wir, dass es Recht ist? Wir sehen es als Recht an, wenn wir denken, dass es okay ist. Doch jeder besitzt andere Vorstellungen, andere Blicke und Ansichten. Unsere Welt ist subjektiv und man kann nicht unabhängig handeln. Wir wurden erzogen und mit diesem Wissen, gewissen Sitten und Bräuchen handeln und denken wir. Unsere Welt strahlt nicht in einem Schwarz-Weiß. Sie wurde nach und nach in immer mehr Graustufen unterteilt und selbst wenn sich eine nur einen Grad von einer anderen unterscheidet, rivalisieren sie sich und missachten jegliche andere Meinung. Wir sehen sie als Unrecht. Weil sie nicht in unserer Vorstellung des Guten liegt, ist sie etwas Schlechtes und wir verurteilen sie. Wer also bestimmt, was Recht und Unrecht ist? Im Grunde doch wir selber, nicht? Und doch richten wir uns nach einem Gesetz, welches auch nur die subjektive Meinung eines oder mehrerer Menschen ist. So kann es passieren, dass es uns unrecht ist und uns dagegen auflehnen. Wir lehnen uns gegen gegenwärtige Meinungen auf, weil wir nicht akzeptieren können, nicht verstehen. Doch es wird einige Zeit dauern, eventuell auch gar nicht passieren, dass wir unsere Einstellung darüber ändern ...
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