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  1. Als erstes heize ich früh das Haus, dann will mein Freund mit mir hinaus; denn er ist im Freien so ungern allein, ich möge doch stets bei ihm sein. Soll teilhaben an dem Entdecken, schnüffeln an Bäumen und an Hecken; wahrscheinlich soll ich auch mal eben, zum Pieseln brav mein Beinchen heben. Soll auch mal bellen, ohne Grund, das stärkt die Stimme, hält gesund; ist dann der Postmann zu entdecken, können wir zweistimmig ihn erschrecken. Er stellt sich vor, so seine Welt, wo alles auf den Kopf gestellt; wo er bewusst, den Ton angibt; und trotzdem ihn ein jeder liebt. Zurück im Hause aber dann, kommt er schwanzwedelnd zu mir ran; umschmeichelt mich, ist ganz verlegen, ich möge ihn sein Futter geben. Das tue ich gern und zum Dessert, gibt es was Leckeres hinterher; er schaut so liebevoll mich an, dass ich nicht widerstehen kann.
  2. Das Feuer knistert, es tanzen Funken. Und der Rest ist weite stille. Es wird Dankbarkeit empfunden. Ich erkenne meine Mitte. So verbring ich diese Stunden. Hier kann ich sein, es formt der Wille. Bin im Hier und Jetzt gebunden. Haucht der Wind und küsst die Sinne.
  3. Als ich klein war, und in Träumen dachte, jedem Vogel horchte, an lauen Frühlingstagen, ach, wie schien mir der Moment so reich, wahrhaftig zart und weich, jeder Laut, dessen Sprache ich horchte, und im Heute will ich keiner dieser Erinnerungen entsagen.
  4. Where my World is touched by the Holy Blossom you cannot harm me at all.
  5. Der Führer spricht (im Lichterreich) Ich rufe bunte Lichtlein her, fangt diesen Wicht, er wiegt zu schwer, wie soll denn seine Seele ruhn, er hat doch ständig was zu tun. Auch seine Schatten drehen sich, das ist doch einfach widerlich fasst ihn in Regenbögen ein, und lasst ihn niemals mehr allein. Und wenn sein Erdenboss sich regt? Dann fangt auch diesen ganz gepflegt, und lasst ihn auf dem Einhorn reiten, das wird ihm wahre Freuden zeigen. Und diese schütteln Menschen sehr, wir schütteln ihn noch einmal mehr, dann fliegen alle Plagen raus, mit Lichterschein darf er nach Haus. Und mit dem Rest der Menschenwelt? Der wird doch täglich neu erhellt, macht einfach weiter wie gehabt, das Dunkel wird von euch gejagt. Ich mach euch gleich zu grünem Licht, zur Hoffnungsstrafe, meiner Pflicht, wenn ihr mich weiter Löcher fragt, und somit all die Zeit vertagt. Jetzt fliegt dahin, macht euren Job, von mir aus mit nem Lichtermob, der schenkt der ganzen Welt Vision, und die ist lahm, wer merkt das schon.
  6. r11e

    Wiederholung

    Ich hab zum ersten Mal getanzt am Tag an dem du endlich gingst. War Jubelstimmung überfällig War Skepsis nichtmehr unumgänglich Wir die, die diese Sprache sprechen Müssten uns erinnert finden Rethorik ähnelt dieser Geister Die wohl noch immer an sich binden Weggesperrt fühlt es sich frei Unter dem Teppich nährt sich’s gut Und geistert es noch nach wie vor Das Schreckgespenst Der selben Wut Wie man es dreht Man fasst es kaum. Ein Horror meins. Für dich ein Traum. Ein einzig artig-eres Wort Als Schadenfreud’ nicht existiert Ein Mal gefühlt nie mehr bestellt Dies Geistes Kind es keimt und quellt.. Von SS-Enkeln Wär’ zu erwarten Das sie gelernt Es einzuordnen Wohin das alles führen wird Polarisierte Misanthropen Demagogen Und die Lügen.. Ja... die Lügen. Es ist nur Ruhe Vor dem Sturm Der neue Wege Bald gebärt Und setzen wir uns Nicht zu wehr Heißts leider niemals: Nimmermehr. Den Knall gesehen müssten wir haben Die Konsequenz? Nicht mehr zu schweigen.
  7. Sofia

    unerfüllte Wünsche

    Du zerreißt mich Und du weißt nicht Was das für mich bedeutet Doch ich weiß nicht Wo das hinführt Wenn ich gar nichts richtig deute In einsamen Stunden Sobald andere verschwunden Setzt du mir die Krone auf Doch im Morgengrauen nimmt der Kreis seinen Lauf Und ich kann nicht darauf bauen Dass irgendetwas anders wird Sag mir nicht, es ändert sich Denn du kannst es nicht Wenn du mir was versprichst Es jedoch gleich wieder vergisst Und sag mir nicht, es ändert sich Denn ich weiß, das wird es nicht Was du willst, kann ich nicht geben Auch wenn der Wunsch zu groß erscheint Es lohnt sich nicht, danach zu streben
  8. Countdown der Angst Zehn, neun, acht... Es ist die Angst, die sich gerade ganz groß macht. Entweder du ergreifst die Flucht oder nimmst die Ohnmacht. Sieben, sechs, fünf... Kalter Schweiß fließt deinen Körper hinunter, über den Rücken bis weiter zu den Strümpf'. Vier, drei, zwei... Atemnot, zittern und übelkeit eilen herbei. Panik kommt auf und man will einfach nur raus. Eins... Du bist stark, wenn du weinst. Es scheint zwar so, als könntest du nichts verkraften, dennoch stellst du dich deinen Problemen, anstatt sie zu verachten.
  9. Darkjuls

    Keim der Hoffnung

    KEIM DER HOFFNUNG Mir ist, als würde ich dich erwarten ich such dich schon ein Leben lang als Mauerblümchen im Rosengarten bin ich ein Unkraut, Sehnsucht krank Ich wachse auf befahrnen Straßen die mir trotz allem leer erscheinen das Wahre ist wie Gras im Rasen verborgen, wo find ich den Einen? Den Gärtner mit dem grünen Daumen der in dem Keim die Hoffnung sieht die Liebe träumt im Kleid aus Daunen braucht Sonnenlicht, damit sie blüht Bild by Pixabay
  10. Abwärts geht die steile Fahrt auch mit Häme nicht gespart wenn ein Trumpel wütend spricht: zerstöre meine Kreise nicht Wenn ich gewinne diese Schlacht dann ist endlich Schicht im Schacht bin ich der Sieger - wie famos dann lass ich alle Hunde los Noch ziert der Fiffi seine Glatze und seine widerliche Fratze darunter ist total verzerrt wenn der Trumpel jetzt schon plärrt: wenn ich verliere - logisch - dann erkenne ich die Wahl nicht an. Oktober 2016 Doch es kam für alle schlimmer hat man es auch schon geahnt mit seinem Heilgenschein Gewimmer war doch alles schon verplant All die Lügen helfen nicht alles aus - elender Wicht today
  11. Perry

    meeresstille

    nebel steigt aus wiesen und wipfeln es ist als lösen sich seelen aus gelebten körpern schweben träumend hin zu fernen gipfeln lang habe ich ausgeharrt in sturm und flut auch wenn das herz bis zum halse schlug der duft deiner nähe mir den atem raubte nun schweigt das erinnern ein flimmern wogt überm nächtlichen wellenweit es ist als ob ein seufzer zum himmel aufsteigt
  12. Perry

    poème d'amour

    poème d'amour auf der suche nach dem ersten liebesgedicht stöberte ich in vielen ordnern und schubladen bis ich es endlich fand halte es nun freudig erregt in leicht zittriger hand es war ein werben um einen jugendschwarm sie hieß gisela und fuhr einen karmann ghia ich einen feuerstuhl letztlich wohl ein hoffnungsloses unterfangen vielleicht war es gerade deshalb verziert mit einem kussmund und angesengtem rand als zeichen für den herzbrand jedenfalls blieb es unvergessen und wärmt noch heut
  13. Lichtsammlerin

    Vertrautheit

    Du fragtest ja nie wo ich bin. Hände erbauen dies Gemäuer aus ewigem Wasser wisse - wenn es fließt ist Leben darin. Jede Wand muss Licht sein. Wisse - wenn das Leuchten wiche verlören Augen mehr als ihren Glanz. Ich kann an die Decke gehen ohne zu fallen und die Welt auf den Kopf stellen. In Haaren blüht Sternenstaub und Füße schlagen Wurzeln wo immer ein Traum sich findet. Fingerspitzen fassen die Luft kosten ihr atembares Sein ja, dort ist Halt. Lippen türmen Wort auf Wort darin zu wohnen wo Schweigen Gnade ist. Wisse - wenn es bricht lass Sprache gewähren. Alle Fenster sind offen. Wisse - wenn du sie jetzt schließt bleiben sie so für immer. Als du fragtest wo ich bin fand ich zurück ganz im Augenblick Vertrautheit begreifend wie flüchtig er ist.
  14. „Das neue Hanf-O-Rama! Duschgel mit extra starkem 24 Stunden Dufteffekt. Wollten Sie schon immer wie eine ganze Cannabis-Plantage riechen? Und die Aufmerksamkeit sämtlicher Polizisten in der Nähe anziehen? Dann ist Hanf-O-Rama genau das Produkt ihrer Wahl!“ „Hassen auch Sie Ihren Nachbarn bis auf´s Blut? Sind Sie mächtig neidisch auf die Erfolge Ihrer Rivalen? Möchten Sie Ihrem Chef eins auswischen? Nun dann haben wir für Sie genau das was Sie suchen: CURSES IN A BOTTLE! Handverlesene Flüche in kleinen Phiolen. Einfach Korken ziehen und unbemerkt auf das verhasste Subjekt tröpfeln! Et voila! Schon erwacht der Rivale mit Akneglaukomgischt, Hexenschuss und Haarausfall aus dem Schlaf! Nebenwirkung: Verflucht in einigen wenigen Fällen (49%) auch den Anwender. hihi“ „Montagsblues? Immer müde? Schlapp? Antriebslos? Sos? Dann nutzen Sie doch unsere: Magic Moments Pillen! Schicken Sie all Ihre Sorgen ins Nirvana, zusammen mit Ihrem Ego und Ich-Bewusstsein! Entfernen Sie die Quelle allen Übels und Reisen Sie körperlos durch Raum und Zeit. Nie wieder Müde, nie wieder traurig oder schlapp… nie wieder irgendwas! Erleben auch Sie, Ihren ganz persönlichen magischen Moment!“ (Enthält hohe Dosierungen von: Stechapfel, Engelstrompete, Blauer Eisenhut und Brechnussextrakten – unbedingt meiden, wenn allergisch! „Bäääh! Ich hasse meine Nase!“ „Ich hasse meine Ohren!“ „Ich hasse einfach alles an mir!“ Kennen Sie das auch? Sie wachen am Morgen auf und merken plötzlich wie lästig Ihnen Ihre Körperteile und Glieder sind? Dann greifen Sie einfach zu unserem neuen Körperentsteiner! Der Körperentsteiner entfernt sanft und zuverlässig alle lästigen und verhassten Körperteile. Augen raus? Nase weg? Ein Bein zu viel? Kopf muss ab? Kein Problem! Der Körperentsteiner erfüllt zuverlässig seine Pflicht, mit neuer Guillotinen-Drucktechnik. Abnehmen war nie leichter!“ Der Überdruckhelm! Realistisches Gefühl wie in 1000 Meter tiefe? Bitte sehr! Aufsetzen und Abtauchen, bis die Augäpfel platzen! Elektroschockwecker, weckt mit sanften 10.000 Volt zuverlässig aus den tiefsten Träumen! Schmelzofen-Haftcreme, die dritten werden fester sitzen als echte Zähne…für immer Brennnessel Wärmecreme Salzsäure-Fleckenteufel Alkoholfreies Bier ...
  15. "Wir entscheiden das gemeinsam", versicherte er ihr, doch ehe sie es recht bedenken konnte, lag sie mit gespreizten Beinen auf einer gynäkologischen Vorrichtung, während das Werdende verging. Das Vakuum, das sie an ihrem Unterleib erzeugten, saugte und ihr war, als saugte es sich in sie hinein. Schüttelfrost. Wenn er ihre heiße Stirn fasste und ihr erklärte, er sei bei ihr, wollte sie ihm dazu die Berechtigung absprechen. Aber sie erduldete die Fürsorge. Sie träumte viel und schlecht. Wochenlang lag sie in ihrem Bett, einsam, regungslos. Der Schleim, den sie von sich geschieden hatte, formte sich zu einem bedrohlichen Geflecht, das, wie ein Pilz, sie zu überziehen begann und sie langsam auffraß. Sie konnte nichts dagegen tun. Hin und wieder stand sie auf, um Babybrei abfließen zu lassen, wie sie es nannte. Manchmal meinte sie, im Widerhall ihrer Ausscheidung leise Seufzer zu erkennen. Schwere Tropfen. Ihre Bauchdecke verdorrte bald zu einem weichen, porösen Gewebe. Er streichelte ihren Bauch: "Na? Wie geht's meinem süßen Kartoffelbovist?" War dies alles noch normal? Wer hatte das noch zu entscheiden? "Es wird alles wieder gut!" So oft sie auch träumte, sie hatte das Gefühl, dass sie stets ein mal zu wenig mit diesen Worten geweckt wurde. Als träumte sie sich immer tiefer in sich selbst hinein, bis sie sich schließlich in ihrem eigenen Uterus versteckte.
  16. Es macht mir Sorgen, wenn ich lese von deiner These vom fix verwob´nen Jahr, da wird mir schlecht. In echt? So wenig Zeit. Tut mir leid Sodass nur verweilt dazwischen eingekeilt mein Tun darf ruh´n. Gut erkannt, bleib entspannt, sei gescheit, nutz die Zeit! Aber nur aktiv ist attraktiv und ich mag kein Leben, das so vorgegeben. Aha, keine Faschingszeit keine Freude, wenn es schneit, kein Feiertag, versteh ich die Klag? Ich fühl mich getrieben, wenn festgeschrieben das ganze Jahr und die Tage starr. War das nicht immer so und du warst dabei froh, nur weil ich´s gesagt, ist die These gewagt? Du hast es aufgedeckt und mich erschreckt, was ich geahnt, dass so viel verplant so viel Zeit verronnen, bevor das neue Jahr begonnen Fasching, Ostern, Feiertage, Urlaub, Bräuche, Familientage, Wetterabhängigkeiten bereiten dir Angst? Du schwankst zu deiner Pein zwischen Wollen und Sein oder verkenne ich dich? Was fragst du mich? Es ist der Frust an der Lust, der mich zweifeln lässt zu tun, was ich will ohne Drill, ohne Vorgabe des Tages. Ich mag es nur zu leben selbst anzustreben den Ablauf ich hau den Hut drauf. Bräuche geben uns Halt, weil sie dergestalt uns führen, um nicht zu verlieren den Rhythmus vom Jahr und mir ist klar, dass bewusst wir glauben und tun ohne auszuruh´n, selbstbestimmt zu sein, doch ist es tatsächlich eine Tristesse, dass so viele Momente eine latente Vorgabe sind? Doch, das sind lind gesagt und angeklagt zu viele Vorgaben - Jahreszeit, Brauchtum, ein zu großes Spektrum, die das Jahr beschreibt, dass viel zu wenig für mich übrigbleibt. Eine Frage: Wer stopft die Tage zu, bist das nicht du? Terminkalender übervoll, vollgebucht ist jeder Zoll, gejagt, getrieben, Arbeit mit Erreichbarkeit am Tag, des nachts, zu jeder Zeit, Familie muss warten, das sind deine Karten. Und wenn ich dir dann sage, zum Glück gibts Feiertage, die beenden deine Hast, sind sie eine Last? Gut, wenn das Jahr durchbrochen mit Tagen und auch Wochen, die du dann nicht verplanst, weil sie vorgegeben für dein Leben! Du meinst wohl, dass du recht bekämst, wenn ich derart ausgebremst? Du glücklicher wohl wärst, bevor du dich beschwerst! Und sind sie sicher nicht für jeden eine Pflicht, sondern kleine Helfer der Gemeinsamkeit, drum sei gescheit und sei weiser, tritt leiser. Denn ist das Jahr vorbei hilft keine Quengelei! Ist gut, ich habs kapiert, auch wenn ich garantiert nicht jeden Brauch mitlebe, so strebe ich als Ziel nur an, dass dann und wann ich es genieße, wenn meine Füße barfuß und entspannt völlig unerkannt auf leisen Sohlen sich ihre Freiheit holen und sie im Jahr, das meinem Leben gleicht, völlig planlos unerreicht den Wert der Zeit erkennen und ihn beim Namen nennen. Anm: Nur wer die Zeit hat, diese zu erkennen, kann sie auch nutzen.
  17. Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie erschlagen, denn die Nacht war doch recht kurz. Insgeheim hatte ich gehofft, eine neue Nachricht von dir zu vorzufinden, das wäre aber dann wohl doch zu viel des Guten gewesen. Darum las ich die Alten noch einmal und während ich meinen Caffè trank, lud ich dein Bild auf mein Laptop hoch und konnte so dein Lächeln in original Größe genießen. Meine Laune besserte sich schlagartig, bis zu dem Moment, wo ich die E-Mail des neuen Projektes öffnete. Nachdem ich mich durch alle Informationen gewühlt hatte, rief ich sofort Mike an „Morgen Ben, gut geschlafen!“ Tönte es am anderen Ende. „Ja gut geschlafen schon nur nicht gut aufgewacht. Dir ist schon klar, dass das neue Projekt noch aufwendiger als das gestorbene ist?“ „Ehrlich gesagt habe ich es nur überflogen und noch nicht tiefer reingeschaut, Ben. Aber wenn du es sagst, wird es wohl so sein. Haben wir jetzt ein Problem?“ „Ein Problem hatten wir vorher schon Mike. Jetzt haben wir ein großes. Zu den verhandelten Konditionen ist das nicht zu machen!“ „Ich verstehe Ben, das wird problematisch. Das Budget ist eigentlich festgeschrieben. Können wir einen Deal machen?“ „Das kommt auf den Deal an, Mike!“ „Wie gestern erwähnt, habe ich noch ein Budget auf einer anderen Kostenstelle zur freien Verwendung. Leg bitte sofort los, deine Arbeit wird auf jeden Fall von mir bezahlt. Mir fehlt im Augenblick leider die Zeit, tiefer in das Projekt reinzuschauen und zu kalkulieren. Bitte mach mir heute eine Aufstellung über die Aufwände, ich prüfe das die Tage und wenn ich das auch so sehe, gehe ich zur Geschäftsleitung, um das Budget aufzustocken. Sollte ich nicht deiner Meinung sein, melde ich mich bei dir, aber bitte leg vorab schon los. „Ok Mike, das können wir so machen. Ich trinke noch einen Caffè und bin dann am Start.“ „Super Ben! Wir werden das Ding schon schaukeln. Übrigens hat mir unser Geschäftsführer gestern gesteckt, dass er dich weiterempfehlen wird. Wundre dich also nicht, wenn du demnächst mit Anfragen überschüttet wirst.“ „Jetzt willst du mir auch noch Angst machen, Mike, wie soll ich denn jetzt noch Anfragen bearbeiten?“ „Na, ganz auf den Kopf gefallen ist unser Chef nun auch nicht, er wird schon erwähnen, dass du im Augenblick ausgebucht bist. Außerdem weißt du doch, wie lange es manchmal dauert, bis aus einer Anfrage ein go wird.“ „Ja sicher, Mike. Ok, dann sollten wir uns mal nicht länger gegenseitig von der Arbeit abhalten. Wir hören spätestens voneinander, wenn ein vorzeigbares Konzept von mir vorliegt. Das wird aber sicher nicht übermorgen sein.“ „Schon klar, Ben. Aber Ende der Woche wäre es schon gut, wenn ich der Geschäftsleitung zumindest eine Struktur zeigen könnte. Das würde sie sicher auch für die Entscheidung einer Budgeterhöhung motivieren. Wir hören uns Ben.“ Von Bo hatte ich Mike extra noch nichts erzählt. Jetzt hatte ich erst einmal neue Sorgen, denn der erhöhte Aufwand musste stichhaltig aufgezeigt und kalkuliert werden, um eine Budgeterhöhung zu rechtfertigen. Auch wenn ich wusste, dass es besser für mich war, dass ich selbst kalkulierte und nicht Mike, hatte ich erst einmal die Arbeit am Backen, die meine heutige Planung mit Bo über den Haufen warf. Ich setzte mich als also als Allererstes hin und stellte eine To-do Liste für mich und Bo für die nächsten Tage auf. Mir wurde schnell klar, dass ich Bo heute nichts liefern werde, woran er schon produktiv arbeiten könnte. Den Tag einfach ungenutzt zu lassen, kam aber nicht infrage. So richtete ich für Bo einen Zugang auf meine Cloud ein und kopierte dort das gestorbene Projekt hinein. Dann schickte ich ihm eine Skype Einladung für den späten Nachmittag. Wegen seines festen halbtags Jobs fing er sowieso erst gegen vierzehn Uhr an, für mich zu arbeiten. Ich schrieb ihm kurz, dass er sich das alte Projekt bitte genau anschauen und einen Fragenkatalog erstellen soll, den wir dann zu dem Skypetermin durchsprechen würden. So könnte er schon erste Einblicke in meine Arbeitsweise erhalten, die den Einstieg ins neue Projekt vereinfachen würden. Am frühen Nachmittag war die Kalkulation fertig und per E-Mail an Mike unterwegs. Bo hatte den Cloudzugang und einige notwendige Informationen zum alten Projekt erhalten, damit er sich schneller zurechtfand. Durch die Kalkulation hatte ich inzwischen einen groben Umriss des Projekts im Kopf und auch schon jede Menge Notizen gesammelt, die ich noch weiter ausarbeiten musste, um sinnvoll mit dem Projekt starten zu können. Insgesamt war ich zufrieden und die Möglichkeit, noch etwas am Budget drehen zu können, ließ das Projekt zwar nicht einfacher werden, aber zumindest sollt ich einen guten Schnitt machen. Bo konnte ich noch nicht hundertprozentig einschätzen, ich hoffte aber, dass sich die positive Einschätzung am Nachmittag weiter bestätigte. Ich läutete die Mittagspause ein und da die vorangegangene Nacht kurz war, nahm ich nur eine schnelle Mikrowellenmahlzeit zu mir und legte mich dann für ein kurzes Powernapping aufs Ohr. Nicht ohne mir vorher Li’s Bild minutenlang anzuschauen. Als mein Smartphone mich viel zu früh weckte, erwachte ich aus einem Traum, in dem Li die Statisten, die Neben und Hauptrolle in einer Person spielte. Bis zum Meeting mit Bo nutzte ich die Zeit, um Notizen zu verfeinern und in alte Projekte hineinzuschauen. Mein Erinnerungsvermögen hatte mich nicht getrübt und ich fand in alten Projekten einiges an Material, was ich nur etwas anpassen müsste, um es im Neuen zu verwenden. Das waren gute Nachrichten, die ich gebrauchen konnte, um von dem Berg Arbeit, der vor mir lag, nicht erschlagen zu werden. Als ich mich ins Skypemeeting einwählte, war Bo bereits online. „Hi Bo, wie lief es, bist du zurechtgekommen mit den Unterlagen und konntest du dich im Projekt zurechtfinden?“ Fragte ich unvoreingenommen und war gespannt, was die nächsten Minuten ans Tageslicht fördern würden. „Hi Ben, ja ich sag mal so, der Anfang war doch etwas holprig!“ Und diese Aussage versetzte meine Alarmglocken direkt in Bereitschaft „Ich musste doch erst einmal im Kopf umswitchen, bis ich deine Vorgehensweise verstanden und auch nachvollziehen konnte. Du hast da echt ein Paar geniale Sachen umgesetzt. Einiges glaube ich schon verstanden zu haben, sicherheitshalber habe ich mir aber Notizen zum Nachfragen angelegt, bei anderen Punkten habe ich schon ein paar Fragen. Deine Programmierung ist insgesamt aber supersauber, da frage ich mich, wie kriegt man das hin, in einem so großen Projekt die Übersicht zu behalten?“ „Danke für das Kompliment, Bo. Im Grunde genommen ist es ganz einfach, als ich so alt war wie du, habe ich wild drauflos programmiert. Try and Error, bis der Arzt kam, dabei verliert man dann schnell den Überblick und die Programmierung wird unsauber. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass man oft das gleiche immer und immer wieder programmiert. Da habe ich angefangen, mir eine Datenbank und ein Stichwortsystem anzulegen, das mir hilft, den Kopf für die wirklich wichtigen Sachen im Projekt freizuhalten und vorher schon zu wissen, was ich genau machen muss, ohne drei Schritte vorwärts und dann wieder zwei Schritte zurückgehen zu müssen. Aber lass uns mal in Ruhe deine Notizen und Fragen durchgehen!“ Die nächsten drei Stunden erklärte er mir meine eigenen Lösungswege für Probleme und hatte erstaunlich wenig Fragen. Die wenigen, die er hatte, waren auch alle berechtigt. Danach machten wie fünfzehn Minuten Pause, bevor ich ihm das neue Projekt im Detail vorstellte und wie ich gedachte, dass unter uns aufzuteilen. Auch hier verstand er nach kurzer Zeit das System und hatte sogar Anregungen, die ich noch nicht bedacht hatte. Wir schlossen den Abend damit, die Arbeit für den nächsten Tag gemeinsam vorzubereiten. Als wir das Meeting beendeten, hatte sich mein bis dahin gutes Gefühl weiter verfestigt. Der Mann war zu gebrauchen und langsam tauche ein Fünkchen Licht am Ende des Tunnels auf, wenn es bis dahin auch noch ein verdammt weiter Weg war, auf dem man vor Stolpersteinen nie gefeit war. Mit den neu gewonnen Eindrücken über Bo’s Kenntnisse nahm ich mir noch einmal die To-do und Projektablaufliste vor, um sie zu überarbeiten. Als ich endete, huschte mir ein Lächeln übers Gesicht, denn es taten sich Zeiträume auf, in denen ein zeitnahes Treffen mit Li nicht mehr ganz so unrealistisch erschien. Ich öffnete ihr Bild und versuchte jeden Moment mit ihr Revue passieren zu lassen, und es dauerte nicht lange, bis ein Gefühl von Wärme und Zuneigung mich tief durchdrang. Nach dem anstrengenden Tag fiel ich wie ein Stein ins Bett und schlief sofort feste ein. Ich erwachte morgens schon vor dem Wecker und fühlte mich richtig ausgeruht. Die richtigen Voraussetzungen, um anzugreifen und dem Projekt den ersten richtungsweisenden Schubs zu geben. Da gab es nur ein Problem, meine Gedanken waren nicht da, wo sie eigentlich hätten sein sollen. Es war erst ein Tag seit dem Spaziergang mit Li vergangen und ich vermisste sie schon wahnsinnig. Ich konnte nur nicht benennen, was ich am meisten vermisste. Ob es Ihr Lächeln, ihr Lachen oder ihr Duft war. Wahrscheinlich alles zusammen. Ich hatte nicht nur einige Schmetterlinge im Bauch, sondern einen ganzen Schwarm davon und fühlte mich dementsprechend berauscht, aber auch verunsichert. Ich hatte ihre Telefonnummer, die sie mir selbst mitteilte, trotzdem konnte ich mich nicht durchringen, ihre Nummer zu wählen, aus Angst, ich könnte aufdringlich wirken. Wollte sie, dass ich sie anrufe? Oder wollte sie an dem Abend wirklich nur wissen, wie es mit Bo läuft? Sie bestätigte die Einladung zu Pizza zwar eindeutig, aber wir hatten beim Spaziergang eigentlich kein einziges privates Wort gewechselt, sondern uns nur über die Feier und meine Zeit als Kellner unterhalten. Irgendwie war mir einfach nicht klar, wie ich mich ihr gegenüber jetzt verhalten sollte. Auch wenn sie selbst sagte, sie sei mehr Deutsche wie Chinesin, hieß das jetzt, ich brauche ihre kulturellen Einflüsse nicht zu berücksichtigen, oder gab es doch chinesische Traditionen in der Werbung um sie, die ihr wichtig waren? Ich kannte Li und ihr Leben einfach noch viel zu wenig und diese Unwissenheit war schlichtweg zum Verzweifeln. All diese Fragen spuckten mir im Kopf herum, anstatt mich um die Dinge meiner To-do Liste zu kümmern. Um zehn Uhr entschied ich, dass es so nicht weiter gehen konnte. Mit zittrigem Finger wählte ich die Kurzwahltaste und irgendwie wünschte ich mir, sie würde nicht dran gehen und vielleicht später zurückrufen. Es klingelte genau zwei Mal, bevor ihre aufgeregt klingende Stimme meinen ganzen Körper in Erregung versetzte „Hallo Ben, schön von dir zu hören. Gibt es etwas Besonderes? Ich bin gerade auf dem Großmarkt und verstehe mein eigenes Wort kaum!“ „Nein Li, es gibt eigentlich nichts Besonderes, ich wollte dich nur informieren, dass es mit Bo wirklich gut anläuft. Er ist echt pfiffig und ich glaube inzwischen, dass er mir wirklich helfen kann. Es wäre sehr nett, wenn du das bitte auch an Chen weitergeben würdest, wenn du mit ihm sprichst, ich bin ihm wirklich sehr dankbar für seine Vermittlung!“ „Alle klar Ben, das mache ich und es freut mich sehr, dass es gut läuft zwischen euch, aber ich verstehe kaum ein Wort, deshalb lege ich jetzt besser auf. Danke für die Information.“ „Danke für die Information.“ War nicht ganz das, was ich hören wollte und nachdem sie aufgelegt hatte, war ich noch verunsicherter als vorher, aber ich hatte wenigsten ihre Stimme gehört, und als ich mir dann noch eine Weile ihr Bild angeschaute, konnte ich tatsächlich anfangen, konzentriert zu arbeiten. Ich kam sogar schneller voran als gedacht und als Bo mich pünktlich um vierzehn Uhr kontaktierte, hatte ich die Zeit von morgens aufgeholt. Als ich spät abends den Rechner runterfuhr, erreichte mich ein Gefühl der Zufriedenheit. Bo hatte sich gut geschlagen, bis auf Kleinigkeiten, die aber nicht der Rede wert waren. Seine Arbeit war gut und er hat mehr geschafft, als ich für den ersten Tag eingeplant hatte. Ich gönnte mir ein Glas Wein und wollte früh ins Bett gehen, denn irgendwie hing mir die letzte Nacht immer noch nach. Der Wein war eine Wohltat und weil ich nach vierzehn Stunden vor dem Bildschirm keinerlei verlangen nach Fernsehen verspürte, öffnete ich ihr Bild auf dem Handy und spielte ein wenig Gitarre. Ich erschrak fürchterlich, als der Vibrationsalarm das Handy über die Tischplatte hopsen ließ. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass Chen bestimmt noch bei der Arbeit war. Er informierte mich heute bereits, dass er morgen noch einen Termin hatte und deshalb vorarbeiten wollte. Li hatte nicht gelogen, als sie sagte, dass Bo ein fleißiger und zuverlässiger Zeitgenosse sei. Ich stellte schnell die Gitarre zurück in den Ständer und hob ab „Hallo Bo, wo drückt der Schuh?“ „Hi Ben, hier ist Li, klinge ich etwa wie Bo?“ Beinahe wäre mir das Handy aus der Hand gefallen, aber ich konnte es noch mit zwei Fingern retten. „Li, sorry, ich habe nicht aufs Display geschaut, weil ich mir sicher war, das Bo noch eine Frage hat. Bist du nicht im Restaurant?“ „Nein, ich konnte schon Feierabend machen, es war nicht viel los, was Chen nicht auch allein hinbekommt, und ich hatte so ein schlechtes Gewissen, weil ich dich heute Morgen auf dem Großmarkt einfach abwürgen musste. Das war wirklich sehr unhöflich von mir und dafür wollte ich mich persönlich bei dir entschuldigen und keine unpersönliche SMS schreiben! Ich soll dich von Chen übrigens auch herzlich grüßen, er freut sich sehr, dass der Deal mit Bo zustande gekommen ist und es gut anläuft. Es ist immer ein Risiko, jemanden zu empfehlen, wenn man selbst keine Ahnung von der Materie hat.“ „Da hast du vollkommen recht Li, aber es läuft im Augenblick besser als erwartet, Probleme wird es immer geben, aber die Basis stimmt!“ „Ich wollte dich auch gar nicht lange stören Ben, du bist bestimmt noch am Arbeiten.“ „Du störst ganz bestimmt nicht Li und ich habe bereits vor zehn Minuten das Laptop zugeklappt und mir ein Glas Wein eingeschüttet. Nach vierzehn Stunden muss es dann auch mal reichen, besonders wenn man die Nacht davor nur wenige Stunden geschlafen hat.“ „Arbeitest du immer so viel Ben?“ „Nein nicht immer, nur wenn ich Aufträge habe, steht oft auch ein hoher Termindruck dahinter. Dir Firmen brauchen meistens ewig, bis sie sich entscheiden können, mich zu engagieren und dann kann es auf einmal nicht schnell genug gehen. Früher gab es auch Phasen, wo ich Wochen nichts zu tun hatte, aber mit den Jahren konnte ich mir einen Namen machen und so gibt es diese Phasen nur noch sehr selten. Meistens packe ich dann die Koffer und bin kurz weg. Aber du bist doch auch Tag und Nacht im Restaurant unterwegs, von daher ist dir das doch auch alles nur zu gut bekannt Li.“ „Sicher Ben im Restaurant gibt eigentlich immer etwas zu tun, aber man hat zwischendurch auch mal frei. Das Einzige, was blöd ist, dass man halt wenig planen kann, wann man frei hat und wann nicht, besonders in einem Familienbetrieb, wo es keinerlei geregelte Arbeitszeiten gibt. Für das Privatleben ist das von großem Nachteil.“ Und wir redeten die nächste halbe Stunde über unsere Jobs und ihre vor und Nachteile, ohne wirklich privat zu werden, aber ich genoss jede einzelne Sekunde. Deine Stimme wechselt mit der Zeit von einer leicht distanzierten in eine warme, vertrauensvolle Note und man hätte denken können, dass alte Freunde ein Gespräch führten. Am liebsten hätte ich mir die Autoschlüssel geschnappt, nur um kurz zu dir rüber zu fahren und dich zu fragen, ob ich dich einfach mal in den Arm nehmen dürfte. Aber vielleicht war es auch besser so, dass das nicht wirklich in Betracht kam, denn eine Beziehung zu forcieren, wenn man sowieso keine Zeit füreinander hat, bedeutet zwangsläufig ein Scheitern. Das kannte ich nur zu gut, ich hatte nur noch nie einen Ausweg aus dieser Misere gefunden. Als wir uns schließlich verabschiedeten, überfiel mich anschließen eine tiefe Traurigkeit. Noch nie in meinem Leben wollte ich eine Frau so sehr, und noch nie waren die Karten, die auf dem Tisch lagen, von so niederschmetternder Erkenntnis gezeichnet, dass mir die Tränen in den Augen standen. Ich spürte, dass du auch Interesse an mir hattest, aber ebenso das Blatt deuten konntest, was für uns auf dem Tisch lag. Die Nacht wurde kurz und wenn auch deine zarte Stimme in meinem Kopf hallte, fand ich kein Glück darin.
  18. Ich hätte noch Stunden mit dir dort stehen und dir zuhören können, aber der Termin mit Bo rückte immer näher und ich durfte auf keinen Fall unpünktlich kommen. Es gibt nichts Ungünstigeres, als eine geschäftliche Beziehung mit einer Verspätung zu beginnen. Es braucht dann sehr lange, um zu beweisen, dass man doch zuverlässig ist und das ist die Grundlage für jede länger anhaltende Geschäftsbeziehung. So war ich es jetzt, der nervös auf die Uhr schaute. „Ich sehe schon, du musst los, Ben.“ „Ja, wenn ich zum ersten Termin pünktlich sein will, wird es jetzt Zeit.“ Und ich hasste mich förmlich dafür, das sagen zu müssen. Genau dieses Verhalten war einer der Gründe, warum jede meiner Beziehungen schneller endeten, als sie eigentlich richtig begannen. Das Geschäft ging immer vor und auch wenn Frauen erfolgreiche Männer attraktiv finden, entwickeln sie doch sehr wenig Verständnis, wenn man deshalb keine Zeit für sie hat. „Das war ein sehr amüsanter Spaziergang, Ben. Ich habe mich lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt. Schade, dass du heute nicht mehr Zeit hast!“ „Das finde ich auch Li. Steht denn die Einladung zur Pizza noch?“ „Selbstverständlich, ich muss doch überprüfen, ob du wirklich den besten Italiener in der Umgebung kennst.“ Und dann schenktest du mir noch einmal ein bezauberndes Lächeln, das ich am liebsten geküsst hätte, aber so wurde es wieder ernster und der Abschied rückte näher. „Es war wirklich ein schöner Spaziergang und ich wünsche dir gleich viel Erfolg, das Bo dich bei deinem Projekt unterstützen kann. Ich möchte keine Werbung betreiben, aber du sollst zumindest wissen, dass wir Bo als einen sehr zuverlässigen und vor allem fleißigen Menschen kennen. Wenn ihr also zusammenkommt, kannst du dich auf ihn verlassen. Vielleicht hilft dir die Information bei eurem Gespräch. Ich drück euch jedenfalls die Daumen!“ „Danke Li, das ist wirklich gut zu erfahren, denn eins steht jetzt schon fest, ich werde erst einmal in Bo investieren müssen, bevor er mir wirklich helfen kann. Da ist es umso wichtiger zu wissen, dass man sich auf sein Gegenüber verlassen kann. Ich muss jetzt aber los und wünsche dir, dass du den Rest deines freien Tages noch genießen kannst. Die Pizza wird wohl auf sich warten lassen müssen. Auch wenn ich den Termin meiner Deadline schaffen sollte, heißt das leider noch nicht, dass ich dann auch sofort Zeit finde. Du müsstest dich also in Geduld üben, so leid es mir auch tut, das sagen zu müssen. Ich hätte aber auch Verständnis, wenn du es dir dann anders überlegst!“ „Danke, aber das wird wohl eher nicht passieren. Ich werde hier sicher nicht vor Langeweile umkommen und würde mich sehr freuen, wenn wir unser Pizzaessen irgendwann einmal wahrnehmen könnten. Immerhin schulde ich dir etwas!“ „Nein Li, das tust du ganz sicher nicht, mit diesem schönen Spaziergang hast du deine Schulden schon mehr als beglichen! Jetzt muss ich aber los!“ Ich reichte dir die Hand, die ich am liebsten nie wieder losgelassen hätte und versuchte den Anblick deines Lächelns abzuspeichern, bevor ich mich dann umdrehte, um die ungewisse Zukunft in Angriff zu nehmen. Ich war bereits weiter entfernt, als du plötzlich noch einmal nach mir riefst. „Ben, warte bitte noch kurz!“ Und als ich mich umdrehte, hattest du bereits dein Smartphone in der Hand. „Schreibst du mir gleich, wie es gelaufen ist, ich könnte sonst bestimmt vor Neugier die ganze Nacht nicht schlafen!“ Am liebsten wäre ich zurückgelaufen, aber es war schon so spät, dass ich dir nur noch meine Nummer im Rückwärtsgehen zurufen konnte, um mich nicht zu verspäten, denn der Weg zu Bo‘s Wohnort war noch weit. Im Auto sitzend, musste ich mein Glück erst einmal kurz hinausschreien. Das bezauberndste Wesen auf diesem Planeten hatte mich, ausgerechnet mich, nach meiner Telefonnummer gefragt. Ich musste mich erst kneifen, um zu überprüfen, ob ich nicht doch vor meinem PC lag und das alles nur träumte. Noch bevor ich den Motor anließ, erschien eine Nachricht mit Anhang auf meinem Handy. „Viel Glück! Li.“ Und als ich den Anhang öffnete, strahlte mich das schönste Lächeln des ganzen Universums an. Ich drückte ordentlich auf Gas und das nicht nur, weil ich es eilig hatte, sondern weil ich vor Freude in die Luft hätte springen können. Ich war versucht, Li anzurufen, beließ es dann aber mit einer kurzen Antwort „Danke, das kann ich gebrauchen! Ben.“ Ich versuchte mich zu konzentrieren, um mich auf das Gespräch mit Bo vorzubereiten. Es gelang mir nicht wirklich, denn an jeder roten Ampel öffnete ich das Bild von dir auf meinem Handy, bis ich es einfach geöffnet ließ. So hatte ich nur ein grobes Gerüst im Kopf, als ich bei Bo ankam und verließ mich ab da, auf meine Erfahrung. Als Bo die Tür öffnete, habe ich mich doch etwas erschrocken, wie jung er noch war. Viel Erfahrung konnte ich da also nicht erwarten, dafür war mir sein Erscheinungsbild sympathisch. Der erste Eindruck ist bekanntlich der wichtigste, und nachdem er mir Stichpunkthaft seinen Lebenslauf und Programmierkenntnisse offenlegte, stelle sich bei mir bereits ein gutes Gefühl ein. Li’s Fürsprache hat da sicher auch eine Rolle gespielt, aber ich war Profi genug, um mich an Fakten zu orientieren und nicht an mündlichen Empfehlungen. Besonders, wenn sie von bezaubernden Damen kamen, denen meist ein schönes Lächeln anhaftete, ansonsten aber von dem, was ich tat, keinerlei Kenntnisse besaßen. Ich ließ mir viel Zeit mit dem Gespräch und Bo war auch sehr daran interessiert herauszufinden, mit wem er es zu tun hatte. So verging eine halbe Stunde des gegenseitigen Abcheckens, ehe wir uns eingehender mit seinen Arbeiten befassten. Bevor ich ihm offenlegte, worum es bei meinem Projekt genau geht, wollte ich erst herausfinden und ein Gefühl dafür entwickeln, wo und wie er mir helfen könnte. Denn einen Bremsklotz am Bein konnte ich nun gar nicht gebrauchen. Zu meiner Freude Verstand er meine Position und zeigte mir ohne Zurückhaltung seine Projekte, damit ich sie prüfen konnte. Insgesamt war ich beeindruckt von seinen Arbeiten, wenn er auch eine etwas anderen Stiel des Programmierens pflegte, den ich wohl oder übel Stück für Stück etwas korrigieren müsste. Zwei Stunden später entwickelte ich langsam eine Idee unserer Zusammenarbeit. Ich würde nicht drum rumkommen, erst einmal vorzuarbeiten, um ihm eine Struktur zu geben, die er dann bis zu einem gewissen Grad ausarbeitet und ich dann finalisieren würde. So wäre sichergestellt, dass ich immer den Überblick im Projekt behalte und am Ende das Richtige rauskommt. Je nachdem, wie schnell er sich entwickelt, könnte man das dann vorsichtig erweitern. Ich stellte ihm mein Konzept vor und nicht nur das er einverstanden war, hatte er auch direkt Ideen zur logistischen Umsetzung. Inzwischen war es spät geworden und nachdem die technischen Randbedingungen geklärt waren, bat ich ihn, dass ich von ihm aus auf meine Cloud zuzugreifen dürfte, um einige Dokumente und Verträge auszudrucken. Als Erstes musste er eine gegenseitige Geheimhaltungsverpflichtung unterschreiben, was ihn doch kurz irritierte, wurde er mit solchen Gepflogenheiten bei seinen privaten Kunden nicht konfrontiert. Später Verstand er aber schnell die Notwendigkeit einer solchen Vereinbarung, da wir teils auf sensible Daten des Kunden zugreifen konnten. Erst nach dieser Unterschrift verhandelten wir die Stundensätze für die anstehenden Tätigkeiten. Auch hier musste ich ihm erst einmal nahelegen, warum es Sinn machte, nicht alle Tätigkeiten in einem Projekt mit dem gleichen Stundensatz abzurechnen. Dann kopierte ich ihm Leistungsnachweise, dir er täglich pflegen und mir vorlegen musste, damit ich den Projektfortschritt jederzeit mit den entstandenen Kosten abgleichen konnte. Nur so konnte ich sicherstellen, dass das Projekt finanziell nicht aus dem Ruder lief. Seine Stundensätze waren weit unter den meinen und so versprach ich ihm, dass, wenn es gut laufen würde, ich nach der ersten Testwoche noch etwas obendrauf legen würde. Das Strahlen in seinen Augen verriet mir, dass er mehr als einverstanden war mit diesem Vorgehen. Inzwischen war es nach Mitternacht und wir hatten immer noch keinen Blick auf das neue Projekt geworfen. Zumindest war aber alles vertraglich zwischen Bo und mir geregelt. Er nannte mir ein Stundenvolumen, mit dem ich planen konnte, versicherte mir aber, das bei Bedarf auch noch mehr ginge. Ich bremste ihn darauf etwas ein mit dem Hinweis, dass ausreichend schlaf einem Projekt wesentlich mehr hilft, als übermüdet und konzentrationslos vor dem Rechner zu sitzen. Wir besprachen kurz das weitere Vorgehen, bevor ich mich Müde, aber zufrieden auf den Heimweg begab. Im Auto schrieb ich noch eine kurze Nachricht an dich. „Hallo Li, Bo und ich sind uns einig geworden! Einen großen Dank an Chen, jetzt schulde ich ihm etwas! Träum was Schönes, Ben.“ Ich rechnete nicht mehr mit einer Antwort, umso mehr freute es mich, als nur Augenblicke später eine Nachricht von dir einging „Freu mich riesig für dich, dass es geklappt hat. Träum du auch was Schönes, Li.“ Bevor ich losfuhr, öffnete ich noch dein Bild und legte das Handy in die Mittelkonsole. Dein Lächeln begleitet mich auf dem Nachhauseweg und als ich endlich im Bett lag, spürte ich etwas lang verschollen Geglaubtes in meinem Inneren. Hoffnung.
  19. Josina

    WEHMUT

    Was soll ich von Liebe schreiben die Liebe ist tot Hast sie mit in Dein Grab genommen bist schon lange fort Muss ohne dich weiterleben Mein Herz leidet sehr was soll ich von Liebe schreiben spüre nur Kummer Habe keinen Liebsten mehr ach Wehmutschauer Was soll ich von Liebe schreiben die Liebe ist mit DIR...... @Josina (G.J. Gersberg) Das Leben gibt Dir die Noten, das komponieren liegt bei Dir@Josina
  20. Kein Wort kommt raus Ein Blatt vorm Mund Nur Logorrhoe Aus meiner Hand Soviel gäb es anzuprangern Zu greifen jedoch zu abstrakt. Der Satz erklingt Kein Blatt vorm Mund Ich starre nun durch meine Haut Was sag ich da? Was sag ich nicht? Und zurück nehmen will ich nun nichts. Kann nicht verlieren was ich nicht hab... Wir streiten oft Ja, viel zu viel Ich bin mich leid. Das selbe Spiel. Was fällt mir ein uns so zu quälen? Würd ich dies Wort erneut nicht wählen. In Reue schreien. Sich dafür schämen. Wie solltest du es auch verstehen? Zu dicht an dicht Zu klein der Kreis Verzweifeln wir an unserem Eid Der Tunnelblick auf das gerichtet Wo es noch zu Punkten gilt Im Grenzgebiet uns’rer Gefühle scheiden sich die Intensionen Wie kleine Kinder in Kriegsgebieten spielen wir im Minenfeld.
  21. Joshua Coan

    Der Schaft

    Des Wissens, der Wissensschaft der Wissenschaft Dringt in dunkle Gefilde ein Und fördert zu Tage was Unter Tage lag, eingebettet im Stein Vergrößerte Augen starr im schauen Der Natur ihre Geheimnisse entlocken Mit viel Geduld und ein wenig Geschick Dran bleiben und weiterlaufen heißt der Trick Denn niemals ist das Ende erreicht Was zu erforschen man bestrebt Nur Fragen auf Fragen Man tiefer und tiefer gräbt Und kommt am anderen Ende heraus Bis der Kreis sich hat geschlossen Und unverdrossen in Spiralen Sich einfügen, neue Formeln und Zahlen Was will ich in kalten und sterilen Laboren Wenn nur nach Rezept ich wie maschinell arbeite und schnell Tote Reproduktion wiedergeboren Neues will ich erkennen und staunen Das Neugier mich an der Nase führt Zu fremden Düften und meinen Geist Beflügelt, steigt mit Aha! Momenten in die Lüfte Im Erkenntnisrausch So ist jeder in der Wissenschaft ein Riese Auch wenn man nur als kleiner Junge Mit Lupe forscht auf einer Wiese
  22. Alles ist eine Frage der Perspektive. So änderst du im Blick durchs Glas, wie bei einer Linse, deine Sichtweise. Wie unterschiedlich doch all dieses Licht so bricht bei all dem Trunk, all dem unterschiedlich gebogenem und gefärbten Glas. Wie verschwommen durch eine Flasche mit durchsichtiger Flüssigkeit, erinnere ich mich noch gut an den letzten Abend, während ich durch das Ticken meiner Wanduhr geweckt werde. Ebenso verschwommen erscheint mir diese Wanduhr, wie sie langsam tickt, als würde sie durch ein anderes Universum zu mir strahlen, als ob sie gerade noch Teil meiner Traumwelt ist. In eine grünliche Traumwelt, welche ich durch eine Weinflasche sehen kann, werde ich durch die kreisrunde Form der Uhr wie in eine Spirale hineingezogen. Um mich herum erscheinen Dinge aus dem Nichts und verschwinden auch wieder dort hin. Ich sehe Möbel, Bäume und Menschen, komische Dinge im grünlichen Schein. Die Sonne strahlt durch die Fenster in meine geliebte kleine Wohnung hinein. Meine Augen kann ich nur schwer öffnen und ich fühle mich, wie ich mich eben so fühle... Zum Glück bin ich hier in meinem Reich, nur für mich alleine, wo ich genre so aufwache, von allem Hab und gut was ich so habe umgeben. Ich sehe viele leere Flaschen auf dem Boden liegen. Da hinten in der Ecke steht mein Aschenbecher, randvoll mit Zigarettenstummeln, auf dem Boden. Es lebe das Leben! Ich sehe nach der Zeit und bemerke, dass es 14 Uhr ist. Sie hängt schon schief an der Wand und fällt wahrscheinlich bald runter. "Egal", denke ich mir. Ich versuche aus dem Bett aufzustehen und unter meinen Füßen fallen schon die ersten Flaschen um. Verdammt! Schimpfe ich. Der Kleine ist schon wach und wieder darauf aus mich zu terrorisieren. Ständig wirft er alles um, macht Dinge kaputt. Was für ein Segen er doch ist! Langsam begewe ich mich in Richtung der Küche, während ich aufgedrehte Schreie und wildes Herumtoben aus dem Flur höre. Wie sehr er mich doch nervt. Doch immer wenn ich ihn sehe, ist es so als würde ich in den Spiegel sehen, mich selbst darin erkennen. Gleiches Haar, gleiches Gesicht und wild ist der Junge. Verkatert schalte ich meine Kaffeemaschine an. Sie fängt an die Bohnen zu mahlen und brüllt dabei fast so laut wie er, der wie ein Wahnsinniger durch mein Zimmer rennt. "Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten?!", schreie ich ihn an. Die Maschine schenkt mir endlich den heißen Kaffee ein und ich nehme den ersten beruhigenden Schluck. Der Lärm hat aufgehört. Endlich herrscht wieder Ruhe! Er sitzt schon am Tisch und wartet. Ich hole Brot, Wurst und Käse und klatsche sie auf die paar freien Flächen auf den Tisch. Er sieht mich fragend an. "Iss", sage ich nur. Auch ich fange mir an meine Brote zu schmieren und währenddessen überkommt mich ein sehr starkes Durstgefühl, als wäre ich von innen völlig ausgetrocknet. Mit meiner gerade etwas zitterigen Hand will ich nach dem Wasserglas greifen. Er versucht es mir zu reichen aber wirft es um, weil er viel zu unvorsichtig ist. "Pass doch auf!", sage ich zu ihm. Nach dem Frühstück räume ich alle Teller und das Besteck wieder auf. So habe ich endlich wieder Platz für all meine Gedanken. Die Arbeit ruft bald wieder, doch den Urlaub darf man doch wohl noch genießen? Ich schalte den Fernseher an, damit ich mich nicht ganz so alleine bin und mich nicht einsam fühlen muss, mache ihn aber Stumm um ein wenig an meiner E-Gitarre zu üben. Ich schiebe den ganzen Krämpel auf meinem Sofa weg und schmeiße Sachen auf den Boden, um mir ein wenig Platz zum Sitzen zu machen. Ich sitze und spiele ein wenig. Heute Abend geht es wieder rund in diesem Lokal. Zusammen mit meinen besten Freunden: Thorsten und den Anderen werden wir die Nacht so richtig rocken. Ein wenig aufgeregt bin ich schon. Ich muss mein Solo richtig gut hinbekommen. Wie ich so klimpere sehe ich an die Wand wo eine meiner Plakate von einem bekannten Gitarristen hängt und entdecke, dass es wohl von unten zerrissen wurde. Wütend höre ich auf zu spielen, als ich in der Ecke meine erste Akustische Gitarre erblicke, wie sie da einfach so liegt mit einer gigantischen Delle darin. Da muss jemand ja mit voller Wucht darauf gesprungen sein. Ich lege die E-Gitarre zur Seite und begutachte meine zerstörte, erste Gitarre, die mir doch einst mein Vater gegeben hat. Sie ist der Grund, wieso ich heute überhaupt noch spiele. Mein Vater hatte sie schon von meinem Großvater und gab sie dann mir. Er hat sie kaputt gemacht! Wenn ich ihn sehe, dann bekommt er aber eine gescheuert! Mein Schleier von wuterfüllten Gedanken wird von einem Anruf auf meinem Handy zerrissen. Ich gehe rann und da spricht Thorsten zu mir. Es geht um die Vorbereitung des Gigs und darum, dass ich lieber jetzt schon herkommen solle. Angepisst und immer noch am Telefonieren verlasse ich die Wohnung mit einem lauten Knall, weil ich die Tür zugehauen habe. Da es in der Nachbarschaft zuletzt ein paar Einbrüche gegeben hat, verriegele ich sie noch, bevor ich mich mit meinem Instrument auf den Weg mache. In der Bar bereiten wir alles vor. Stecken die Kabel an, üben ein wenig, doch meine Laune ist im Keller. "Was ist den los mein Guter?", fragt Thorsten mich. "Ach... Keine Anhnug", sage ich und schaue beklemmt in der Gegend herum. "Komm schon du kannst mir alles sagen! Wir sind doch eine Familie hier. Trinke einen mit mir dann geht es dir besser", sagt er und füllt ein paar Shots auf. Wir hauen sie weg. "Es geht mir immernoch nicht besser", sage ich halb im Ernst und halb im Spaße. Thorsten lacht. "Dann zeihen wir gemeinsam einen durch". Ich nehme das Angebot an. Die Zeit vergeht und allmählich füllt sich die Kneipe, bis es schließlich so weit ist und wir endlich mit unserem Gig anfangen können. Erst kommt der Barbesitzer und stellt uns vor. "Ich präsentiere euch Nebeljahre, die wohl coolste Neue Deutsche Härte Gruppe, die ich jemals gehört habe!" Das Publikum applaudiert und wir beginnen mit dem Schlagzeug, dem Bass und der Gitarre, fangen an zu spielen, bis wir stoppen um uns alle vorzustellen. Thorsten, der Frontsänger, spricht. " und das hier ist unser Hauptgitarist Der Steppenwolf". Einige Leute jubeln schon. Ich packe all meinen Charme zusammen und spreche ins Miktophon: "Ach immer dieser Name! Ich habe schon längst gelernt über mich und vor allem mit mir zu lachen!". Die Mänge ist amüsiert. Nach dem sich die anderen vorgestellt haben, beginnen wir mit dem Konzert. Während dem Konzert steht eine hübsche Frau ganz vorne. Ich bemerke wie sie mich immerwieder ansieht. Mit ihr trinke ich einen nach dem anderen nach unserem Gig. Wir sprechen so viel und ich merke wie sehr sie für mich Schwärmt. Die Stunden vegehen an diesem voll Spannung geladenen Abend und die Erinnerungen reißen immer mehr ab, die Bilder werden durch den vielen Rauch um mich herum immer unklarer und auch die Schnapsgläser brechen das Licht so unterschiedlich. Gefühlt unendlich Stimmen reden, lachen und amüsieren sich. Mit einer Gruppe an Personen rennen wir draußen herum, werden wieder wie in eine Spirale gezogen. Dinge tauchen plötzlich aus dem Nichts auf und verschwinden wieder dort hin. Tief schauen wir in Schnapsgläser und Flaschen hinein und atmen Dinge konzentriert ein und aus. Wir jagen komischen Sachen hinterher, bis der nächste Morgen, der sich auf den Nachmittag verschoben hat, anbricht. Doch dieses Mal in einer fremden Wohnung, nicht in meinem Bett und mit irgendeiner Frau an meiner Seite. Wieder hat mich das Ticken einer Uhr geweckt und was sie zu sagen hat, ist nicht erfreulich. Ich fühle mich, wie ich mich eben so fühle... und übergebe mich ein paar Mal im Laufe des Tages. Von Schmerzen gepeingt und fest davon entschlossen, dass dieser wohl der schlimmste Tag in meinem Leben ist, quäle ich mich nach Hause um dort am Besten die nächsten drei Tage liegen zu bleiben. Nach einer gefühlen Ewigkeit komme ich endlich in meinem Treppenhaus an, stolpere die Stufen hoch und möchte eigentlich nur sterben. Mehrmals versuche ich mit dem Schlüssel das Schloss zu treffen und schließlich gelingt es mir. Fertig wie ich bin betrete ich die Wohnung und sehe, dass die Wanduhr heruntergefallen ist und sie zerbrochen auf dem Boden liegt. Langsam bewege ich mich in Richtung meines Bettes, als ich ihn vor meinem Bett stehen sehe. Seine Augen sind so wie sein Gesicht total vereint und voller Tränen. Er schluchzt. Mit seiner kindlichen und von Schnappatmung gestörten Stimme, fragt er mich wo ich gewesen sei. Ich sehe dieses arme Kind an und spüre meine körperlichen Schmerzen nicht mehr, aber dafür ein ein noch viel größeren, innerlichen Schmerz. Mein Herz und meine Seele sind in einen so tiefen Abgrund gefallen. Noch nie da gewesene Empathie bricht wie aus Dämmen in meiner Seele, meinem Herzen und aus meinen Augen aus. Meine Tränen tropfen wie Regen auf den Boden. Ich sehe mich in diesen verrauchten Räumen, in denen kein gesunder Atemzug zu zu ziehen ist, wo die Rockmusik mir um die Ohren peitscht und der Schnaps von innen meine Organe verbrennt. Unendlich viele Stimmen durchdringen die Weiten meiner sinnlichen Wahrnehmung und das Klirren der anstoßenden Gläser, wird zu einem Zerbrechen, einem, wie die Wanduhr die herunter gefallen ist. Die unendlich vielen Stimmen, die ich höre, beginnen zu kreischen und alle Gläser zerspringen. Die Luft wird so dick und der Sauerstoff schwindet. Ich brenne von Innen, trockne aus, verfaule, so dass man aus mir nur noch Schnaps machen kann, billigsten Fusel den man ins Feuer schüttet damit es besser brennt! Mein Körper zieht sich zusammen und voller Krämpfe falle ich, in diesem mit Rauch befüllen Keller, zu Boden, schreie das letzte bisschen Feuer aus, was in meiner Seele steckt, bevor es vom eigenen Rauch erstickt wird. Um Hilfe ringend stecke ich meine Hand aus, hoffe das in der Rauchwolke eine rettende Hand auftaucht oder dass ich wieder das Ticken meiner Wanduhr hören würde, die mich aus diesem Albtraum aufweckt. Doch sie liegt hier vor meinen Füßen, zerbrochen und wird wohl nie wieder laufen. Da ist auch keine Hand die mich retten wird, denn in diesem Raum mit dem Rauch erstaste ich nur den Kopf dieses Kindes. Es weint. Ich fühle seine Tränen an meinen Fingern, von denen ich dachte, dass sie durch die scharfen Gitarrenseiten schon längst taub seien. Ich erblicke mich in dem Spiegel in meinem Zimmer und sehe mich darin heulen. Ich sehe mich mit meinem viel zu langem Bart und den alt geworden Haaren, bevor der Spiegel anfängt an vielen Stellen urplötzlich zu springen und schließlich zu zerbrechen. Die ganzen Flaschen, gefüllt oder nicht, zerplatzen alle nacheinander und die Scherben fliegen mir um die Ohren. Ich hebe den Jungen hoch und drücke ihn fest an mich um ihn und mich vor den spitzen Glasteilen in der Luft zu schützen. Einige von ihnen fliegen gegen meine Arme und schneiden sich dort hinein. Nachdem die letzte Glasflsche zersprungen ist, stehe ich so noch ein wenig mit ihm da und atme tief durch... "Ich weiß nicht, wo ich gewesen bin", sage ich weinend zu ihm. Ich drücke ihn so fest an mich und streichelte ihm über seinen Kopf. "Es bleibt keine Zeit mehr. Mir egal was und wie Du sein wirst, solange du meins bist!"
  23. Ich sucht es und fand es; das Kleinod so fein, doch wird es wohl nimmer das meinige sein. Es ist diese Blume aus jenem Garten, in dem Vöglein mit güldnem Gefieder warten; ihr Lied zu singen, mit himmlischen Klang; und um dich zu schlingen dies endlose Band, aus Silber und aus Elfenbein, jedoch wie Spinnenweben fein; zerreißen kanns auf dieser Welt, nicht jene Kraft, die sie doch hält. Der Stiel der Blume, wie Samt, so fein, die Blätter, wie Daunen vom Entelein; dann erst die Blüte, welch himmlische Pracht, dass in dem Herzen die Sehnsucht erwacht. Oh, hüte dich Wanderer, der du besessen, von der Schönheit der Blume, die Welt zu vergessen; erstürm nicht den Garten, voll Ungeduld Hast, trag sie ruhig, bescheiden, deine Lebenslast; denn das Ziel, das dir zu erreichen bestimmt, dir nur die Unrast des Augenblicks nimmt.
  24. Gehacktes vom eigenen Hirn (ein Weihnachtsmenü) ~*~ Als Appetit-Tief trief-sinniges Allheil mit Stuss ~*~ Vorwerk-Wurststrecke gebrüllt mit Staubfummel ~*~ Submariniertes Bleischiff in Grunz und Hoden ~*~ Rasiergummifrisur auf gemahlenen Selbst-Wildnis ~*~ Schweiß-Warz-Denken eingemischt im Grauen-Suffleur ~*~ Bypass-Zettel zu hiesigen und neben wirklichen Plagen ~*~ Dazu streichen wir Trost
  25. Kurt Knecht

    Freundschaft

    Täglich so um sieben Täglich so um sieben, fühl ich mich getrieben; endlich aufzustehen, in den Tag zu gehen. Treppe runter ach, noch nicht völlig wach; Zahnpasta benutzen und die Beißer putzen. Haare, die nicht liegen, mit dem Kamm verbiegen; Wasser ins Gesicht, mehr passiert jetzt nicht. Jogginghose an, das ich starten kann; in den neuen Tag, den ich jetzt schon mag. Noch ein kleiner Drink, ein erfrischend Ding; Leine in die Hand und aufs Feld gerannt. Mein Freund ist bei mir, hier ist sein Revier; wo er alles dann, neu markieren kann. Er springt neben mir, ist ein liebes Tier; Spaß zur Morgenstund, mit dem treuen Hund. Zeitung da zum Glück, ab ins Haus zurück; wo der Hund sodann, Futter haben kann. Nach dem Futterkriegen, will er nur noch liegen; dösen in den Tag, er so gerne mag. Aber dann nach zehn, will er mit mir gehn; übers schöne Feld, in die weite Welt.
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