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Empfohlene Beiträge

Der Herbst 

 

Schatten legen sich auf Sonnenuhren

Sturmwinde greifen ins Geschehen 

Zornig tilgen sie des Sommers Spuren 

Aufbrausend, wie sie wehen. 

 

Der Blick schweift über brache Äcker 

Abgeerntet, braun

Des Herbstes Hand ist der Vollstrecker 

Entlaubte Bäume am Wiesensaum. 

 

Nebelgeister schwadronieren 

Weiße Schleier durchziehen Wald und Flur 

Diese feuchte Kälte lässt uns frieren

Zur Ruhe kommt nun die Natur. 

 

Es ruht die tüchtige Hand des Bauern 

Jagdhörner rufen aus dem Wald 

Der Einsame mag sein Schicksal bedauern 

Manches stirbt, was krank und alt.

 

© Herbert Kaiser 

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Hallo Herbert,
die Natur ist seit jeher eine gern genommene Metapher für das Werden und Vergehen des Lebens.
Zwar halte ich die eingestreute Emotion "zornig" für etwas zu vermenschlicht, denn die Natur folgt eher physikalischen Gesetzen, aber letztlich ist das Gedicht ja auch eine menschliche Sicht auf das Geschehen.
LG
Perry
PS: Ich hoffe, auch noch auf einen schönen "Altweibersommer." 😉

 

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Halo Herbert, ich finde die Bilder, die du in deinem Text verwendest, nicht klischeehaft. Gerade der Schatten, der sich auf die Sonennuhr legt, ist ein Bild, das ich in deinem Text zum ersten Mal gelesen habe.

Ich finde, du spielst in deinem Text gleich mit mehreren Sichtweisen des Herbstes. Da ist eine regelrechte Verurteilung des Herbstes als Wüterich ("Zornig tilgen sie des Sommers Spuren") neben einer Abscheu vor seinem Wirken ("Der Blick schweift über brache Äcker") neben einer nüchternen Erkenntnis ("Manches stirbt, das krank und alt." - ich würde eher "was krank und alt" schreiben). Ich lese aus dem Text eine allmähliche Gewöhnung, an (vielleicht gar eine Versöhnung mit) an diesen neuen Zustand der Natur.

Hab Dank für deinen Text. Für mich ist seine Lektüre ein guter Einstieg in den nahenden Herbst.

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