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Claudi

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Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Lieber Delf, ach, jetzt, wo du dieses Sorgenkind, das sich alle paar Jahre leicht verändert, aus dem Keller geholt hast, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich wieder drum zu kümmern. Die ersten sechs Verse ergaben sich recht schnell und saßen sofort. Mit dem Schluss war ich nie so ganz glücklich. Ich zeige dir mal die Urfassung: Hast du dich nicht schön gefunden, wirkungslos den Föhn geschunden, trafst womöglich wieder mal die verkehrte Miederwahl? Hat dein Liedchen so geklungen wie direkt ins Klo gesungen? Heulst du im Fontainenstrahl, sei gegrüßt im Strähnental! Später habe ich hin und wieder versucht, das Potenzial des "Strähnentals" als Dreierschüttler voll auszuschöpfen, aber immer nach kurzer Zeit wieder verworfen, weil die Versuche einfach zu bescheuert waren. In die zuletzt gewählte Variante hatte ich dann wenigstens den Binnenreim in den Schlussvers reingenommen. Das Gießen gefiel mir ganz gut. Ich fand, es liest sich nicht ganz so abgegriffen wie fließen. Ändern würde ich an der Fassung höchstens eine Kleinigkeit: gieße in dein Strähnental Tränen im Fontänenstrahl! Dass es schon die beste ist, bezweifle ich allerdings jetzt schon. Aber nun hast du mich angefixt und ich habe jetzt wieder was mit dem Dreier probiert (siehe oben). Ich hoffe nur, es ist dieses Mal nicht so ein grauenhafter Mist geworden. Bis jetzt gefällt es mir noch. Anfangs ist man bei Neuschöpfungen ja meist etwas verblendet.Wenn es mir zu peinlich wird, werde ich aber wohl wieder ausmisten. Vielen Dank für deinen Kommentar und die Anregungen! LG Claudi
  2. Claudi

    Feuchte Träume

    Moin Marvin, ja, recht hast du! Wenn man sich nicht selbst kommentiert und auf die Höchstschwierigkeiten hinweist, merkt es keiner! Die meisten Banausen gucken ja sowieso nur auf den Inhalt, und bevor deine Quadrupelschüttler hier völlig untergehen, will ich sie wenigstens noch einmal ordentlich bejubeln und beweihräuchern und dich für deine Leistung in den höchsten Himmel loben. Das Wesentliche hast du ja schon gesagt und ich kann nur noch bestätigen, dass die Schüttelei gut gelungen ist. Ich mach mal die notwendigen Teile fett: Ganz sicher, mit der Wendy kann ich! Und auch sie selbst, das kann die, wenn ich sie frag bei Coke und Candy, wann ich es feucht darf, in der Wann‘. Die kenn ich. Vorne könnte es vielleicht noch etwas geschmeidiger klingen. Ich weiß, bei den Einschränkungen durch die Form darf man keine Wunder erwarten und muss sprachlich immer ein paar Abstriche machen. Trotzdem konnte ich nicht die Finger davon lassen und musste auch noch ein bisschen fummeln: Ich schätze, mit der Wendy kann ich es gut und feuchter kann die, wenn ich sie frag bei Coke und Candy, wann ich es darf, in ihrer Wann‘. Die kenn ich. War mir eine Freude, diesem Wannenspaß beizuwohnen! Ich konnte ihn genießen! LG Claudi
  3. Moin Horst, ja, warum nur? Das Metrum ginge überhaupt nicht baden, wenn du "ihrem" streichen würdest: sie füllt mich auf mit Lebenssaft. Nein? Mir persönlich gefiele das besser. LG Claudi
  4. Hallo Peter, worum es in versgebundenen Gedichten geht, ist die regelmäßige Abfolge von betonten und unbetonten Silben, die den Takt vorgeben. Die "Spielregel" wäre also, die Wörter so zu setzen, dass ein regelmäßiges Muster aus betonten und unbetonten Silben entsteht. Reime sind nicht fürs Auge, sondern fürs Ohr bestimmt! Reimgedichte haben immer etwas Liedähnliches und weil man hier keine Melodie durch ein begleitendes Instrument hören kann, wird durch die regelmäßig herausklingenden betonten Silben eine Art "Sprechmelodie" erzeugt. Ohne diese "musikalische Grundordnung" sind Reime nahezu wirkungslos, weil sie dann nicht den Wohlklang entfalten können, der den Lesegenuss bei diesen Versen ausmacht. @Dali Lama hatte dir in diesem Gedicht schon mal sämtliche betonten und unbetonten Silben durch große und kleine x dargestellt. Da würde ich an deiner Stelle ansetzen. Falls du Schwierigkeiten hast, die betonten Silben herauszuhören, könnte dieser Faden dir evtl. weiterhelfen. Du kannst dort auch gerne weitere Fragen stellen, falls du etwas nicht verstehst. LG Claudi
  5. Moin ihr beiden @Anaximandala und @Marvin, ich finde die Diskussion über Kommentare sehr interessant und frage mich, warum dieser Austausch immer nur in den Gedichtfäden und nie im Wohnzimmer stattfindet. Da gäbe es sooooo viel zu sagen und ich würde wirklich gerne alle Meinungen dazu mal gebündelt in einem Faden lesen. Was haltet ihr davon? Soll ich das Gespräch dorthin schieben? Wenn ja, ab welchem Beitrag? Oder wollt ihr dort mal eine Diskussion mit passender Überschrift starten, ohne dass ich lange suchen muss, was noch zu Anaxis Gedicht gehört und was schon Wohnzimmerdiskussion ist? Anaxi, die von dir zitierten Beleidigungen hätten wir hier sofort gelöscht. Das ist keine ernst zu nehmende Textkritik, so viel sollte wohl klar sein? Was in anderen Foren geduldet wird, sollten wir hier allerdings nicht zum Thema machen. LG Claudi
  6. Liebe Loop, ja, wenn der erste Vers deutlich päonisch ist, lassen sich auch die nachfolgenden Verse viel leichter im beabsichtigten Rhythmus lesen. Du nimmst dir wieder einige Freiheiten und dieses Mal kann ich den kleinen Abweichungen vom 3. Päon gut folgen. Ich versuche mal, die Sinneinheiten mit Kommas abzutrennen: Die Verführung ist vergeblich und kein wohliges Versinken ◡◡—◡, ◡◡—◡, ◡◡—◡◡, ◡—◡ in Verzückung wird ihr blühen, wenn die Liebesverse hinken ◡◡—◡, ◡◡—◡, ◡◡—◡—◡, —◡ und kein schmutziges Geflüster kann erwecken sein Begehren, ◡◡—◡◡, ◡—◡, ◡◡—◡, ◡◡—◡ denn der Liebste wird sich wehren, ◡◡—◡, ◡◡—◡ so der Liebesakt kurz währen ◡◡—◡—, ——◡ und er wird sich nur verzehren ◡◡—◡, ◡◡—◡ nach der Stille in Ekstase - ◡◡—◡, ◡◡—◡ als versierter Versmaßhase. ◡◡—◡, ———◡ Die Liebesverse hinken genau an den richtigen Stellen und wecken meine Aufmerksamkeit, aber nicht so schlimm, dass ich den Kontakt verliere. Das Verzehren nach der Stille in Ekstase ist mir etwas unklar, aber der Versmaßhase ist so ein drolliger Abschluss, dass ich danach gar nicht mehr das Bedürfnis habe, die Unklarheit noch zu hinterfragen. Ich fands recht unterhaltsam und glaube, dass du jetzt erreicht hast, was du beim letzten Versuch erreichen wolltest. Küsse dein Auge! LG Claudi
  7. Liebe Loop, hier rutsche ich schon beim ersten Vers in ein trochäisches Muster und das setzt sich fort. Die Päonen herauszuhören, erfordert hier eine Menge wohlwollende Aufmerksamkeit und ist mühsam. Kein Vergleich zu Ferdis Vorlage. Durch seine Verse bin ich auch ohne Silbenbild päonisch durchgerutscht. V4 und V5 sind dann aber sehr deutlich, da komme ich gut rein. Der Knackpunkt scheint mir Doch den Vers zu kultivieren (denn es lieben oft Ästheten bei "zu kultivieren" zu liegen. Die drei unbetonten Silben sträuben sich bei mir gegen das unbetonte Lesen und "kul" drängt nach oben, so dass sich letztlich der ganze Vers leichter alternierend lesen lässt. Den ersten Vers würde ich versuchen, streng nach Wortfüßen zu gestalten und die unbetonten Silben sehr leicht wählen. Danach geht es wahrscheinlich auch etwas ungenauer, weil man dann im Rhythmus ist. Küsse dein Auge! LG Claudi
  8. Nein, als metrische Brüche habe ich sie nicht empfunden. Die metrischen Schnitzer habe ich ja geixt. Meine Vermutung war, dass du metrumgeschuldet sprachlich seltsame Konstruktionen hervorbringst, also weil dich die Einhaltung des Versmaßes dazu zwingt. "Ich kenn nicht Ziele" klingt merkwürdig. "Ich kenne keine Ziele" oder "ich verfolge kein Ziel" oder "ich habe kein Ziel" wäre wohl das, was du ausdrücken wolltest? Wie wäre es mit: Ich hab kein Ziel als nur der Sonne Reigen und ... Die Anknüpfung mit "doch" scheint mir auch nicht ganz passend. Sinngemäß müsste es eher ein "und" sein? Jedenfalls sehe ich hier keinen Widerspruch, der das "doch" begründen würde. Hier ist die lange Aneinanderreihung etwas undurchsichtig. Das soll sich wohl alles auf die Wolken beziehen? Was du sagen willst, ist, dass sie in Bewegung sind, "sich bewegt zeigen", nur passt das metrisch nicht. "Bewegend" ist aber keine gute Alternative und klingt schräg. Da müsste ich auch nochmal überlegen. LG Claudi
  9. Moin Anaxi, vom Ton finde ich dein Sonett auch recht ansprechend. An einigen Stellen scheint mir die Sprache metrumgeschuldet allerdings leicht verbogen zu sein? Diese Stellen markiere ich orange. Einige Verse laufen auch noch stark aus dem Metrum. Die ixe ich nach meiner Betonung und Anregungen mache ich blau: Es wogen Wolken, den Blick einzufangen xXxXxxXxxXx in Wahres, Weite, fanden Wärme, schweigen, die Wälder, Winde, sich bewegend zeigen, erfüllt das Wesen, worum soll ich bangen? Ich kenn nicht Ziele, nur der Sonne Reigen, doch seh dich strahlen, hör, wie wir einst sangen, - reimgeschuldeter Zeitsprung? denn so ein Moment ist nicht einzufangen, xXxxXXxXxXx wie Schmetterlinge, die zum Himmel steigen. Wir liegen uns nah, nichts kann mehr erfüllen, xXxxXXxXxXx die Augen, Blicke, für mich sind sie Spiegel, Komma xXxXxxXxxXx ich bin reich, wahrhaft, schenk dir meinen Willen, Komma xxXXxXxXxXx hell lass ihn strahlen, nimm ihm seine Zügel, es ist ja deiner, will dir sich enthüllen - will sich dir? mit deinem Lächeln öffnen meine Flügel! Vielleicht magst du ja noch ein bisschen dran feilen? Ich denke, das würde sich unbedingt lohnen, damit deine Verse gut zur Geltung kommen. Falls gewünscht, kann ich auch über Änderungsvorschläge nachdenken, glaube aber, dass du einen sehr eigenen Kopf hast, und möchte dir nicht ungefragt in deinem Text rumfummeln. LG Claudi
  10. Claudi

    Windflüstern

    Moin Chris, ui, ich staune über das Ergebnis. In der Antike war der Choljambus ungereimt und ich glaube auch, dass er so die beste Wirkung erzeugt. Ich hatte ihn spaßeshalber mal fünfhebig und mit Doppelreimen verwendet und fand, dass das im Humorgedicht auch ganz gut ging. Du stiftest hier neben dem sowieso schon sehr markanten metrischen Bruch am Versende noch mehr Unruhe, indem du Endsilbenreime verwendest, also die Hauptbetonung außer Acht lässt und statt dessen auf die nebenbetonten Silben reimst. Es ist das erste Mal, dass ich solche dissonanten Reime nicht als grobe Patzer, sondern als bewusst gesetzte Akzente zu lesen bekomme. Ich würde sagen, du hast dir mit dem Wald das passende Thema ausgesucht, um klanglichen Wildwuchs darzustellen. Trotzdem ist deutlich zu spüren, dass da emsige Waldarbeiter am Werk waren. Ich muss da noch eine Weile reinhören, um sagen zu können, ob mir das gefällt. LG Claudi
  11. Hallo Kurt, bis hierher war ich gekommen. Bei "brennend Sonne" bin ich ausgestiegen. Tut mir leid, solche Sprachverstümmelungen kann ich nicht aushalten. LG Claudi
  12. Klar, mach ich gerne. Du könntest es auch gar nicht. Das können nur Mods. Lass dir für die Überarbeitung ruhig Zeit! Ich hoffe, dass sich noch weitere Leser:innen zu deinem Text melden. Falls nicht, hast du hier schon mal eine Antwort von mir, damit du dich ohne Doppelposting wieder melden kannst, wenn du fertig bist. LG Claudi
  13. Liebe Ilona, das sind, glaube ich, deine ersten Distichen? Ich finde auch, dass sich die Verse gut lesen. Technisch gibt es fast nichts zu meckern. Nur dieser Hexameter müsste unbetont enden: Bis aus dem Kosmos ein Stern des Morgens am Himmel erstrahlt. Vielleicht fällt dir dazu ja noch was ein. Sprachlich könnte man an einigen Stellen noch etwas feilen, z.B. "Weihnachtsahnung im Sinn", da hast du mit Ahnung und Sinn gleich zwei abstrakte Begriffe, die ziemlich dasselbe sagen. Die Wiederholungen sprach Ferdi ja schon an. Besonders auffällig fand ich, dass zwei Verse mit dem Wort "Haus" enden. Ich will aber nicht nur meckern. Im Gesamteindruck fallen die kleinen Schönheitsfehler gar nicht so ins Gewicht und ich lasse mich von dir in dieser gemütlichen Atmosphäre gerne zu einer Tasse Tee einladen und höre dir zu. Wolltest du den Text nicht in der Kategorie "Hexameter und Distichen" stehen haben? Bei Bedarf verschiebe ihn jedenfalls gerne. LG Claudi
  14. Moin Chris, wie schön, jetzt ist er vollständig! Hast du etwa vorausberechnet, dass das Meistersonett pünktlich mit dem Vollmond erscheint? Ich war echt von den Socken, als mir das heute Nacht auffiel und habe mich gleich vergewissert. 😄 Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, alle Verse zu den einzelnen Sonetten zu verlinken. Da haben wir es schön bequem, nochmal alle Teile zu lesen. LG Claudi
  15. Lieber Ralf, nein, dieser Aussage muss ich vehement widersprechen. Nur weil etwas dichterisch, also erdichtet ist, ergibt sich aus dem Gelesenen noch lange keine Bewegung. Aber auch ohne Bewegung (im übertragenen Sinn), also ganz ohne Metrum, kann ein Text dichterisch sein. Dann geht er auch ohne die richtige Endung. Naja, "gehen" ohne "h" geht auch da nicht. Nur eins sollte er ohne passende Bewegung auf gar keinen Fall: gereimt sein. Aber da das ja alles erdichtet ist, will ich mal nicht meckern und lieber mit dir zusammen albern sein. 😁 LG Claudi
  16. Ja, im Einzelnen hast du gut für Abwechslung gesorgt und im Gesamteindruck wirkt der Kranz auf mich dann sehr ausgewogen. Jetzt, wo der Zusammenhang deutlich wurde, lohnt es sich auf jeden Fall, nochmal alle Teile genauer zu lesen. Ich werde das tun. Das ist echt ein Jammer! Da freue ich mich für dich, dass du deinen Fundus jetzt mit diesem tollen Kranz aufstocken konntest. LG Claudi
  17. Fein, auch so kommen wir ins Gespräch. Über Metrik kannst du mich immer geschwätzig machen. 😄 Stimmt, die Inversion ist nicht so krass, dass ich sie bei jemandem bemängeln würde. In diesem noch erträglichen Maß fällt das bei mir unter persönlichen Geschmack. In eigenen Texten würde ich diesen Tausch vermeiden. LG Claudi
  18. Moin Chris, die Farbenschmiede gefällt mir in ihrer Anschaulichkeit auch sehr gut und ich mag mich den Bildern hier gerne hingeben und genießen. Hier habe ich nochmal einen Sechsheber gefunden, der sich durch Streichen des "oben" leicht kürzen ließe: und oben, frei von Zweifeln, ist der Himmel blau. Und ich muss sagen, dass es mir richtig leid tut, mich zu den vielen schönen Gedichten so wortkarg zu äußern und wenn, dann fast nur zum Metrum. Eine Frage hätte ich noch: War der Mondkönig auch das Thema in deinem verbrannten Sonettenkranz? Ich habe den alten nicht gelesen, aber auf jeden Fall ist dieser hier dir prächtig gelungen. 😄 LG Claudi
  19. Moin Chris, jetzt schließt sich also der Kreis und du führst uns wieder in den schwarzen Schlund zurück, in dem das erste Sonett begann. Die Zahl 14 passt wunderbar in den Mondzyklus von 28 Tagen. Man kann die einzelnen Sonette also auch den verschiedenen Mondphasen zuordnen. Das finde ich faszinierend! So lässt sich leicht eine Parallele zu den verschiedenen Entwicklungsstadien eines Menschenlebens ziehen. Der schwarze Schlund lässt sich gut mit dem Stadium vor der Geburt (in der dunklen Gebärmutter) vergleichen und passt ebenso für die Beerdigung. Eine kleine metrische Unebenheit, sehr selten in deinen Gedichten, habe ich hier aufgespürt: Da ist ein dunkler See, der sich kaum regt. x X x X x X x x X X Das "sich" ist hier etwas zu leicht, um sich vor "kaum" auf der Hebungsposition behaupten zu können. Ein Tausch klänge unschön. Mir fiele da, obwohl "regen" mir besser gefällt als "bewegen", gerade eine Variante ein: Da ist ein dunkler See, fast unbewegt. Vielleicht hast du aber eine bessere Idee. LG Claudi
  20. Hallo Schorschi, von der Idee ist das ein Limerick. Die Pointe finde ich sehr gelungen. Da musste ich wirklich lachen. Schön wäre es, wenn jetzt noch das Versmaß stimmen würde, das eigentlich zum Limerick dazugehört, damit die Verse auch den unverkennbaren flotten Rhythmus haben. Ich bau dir deine Verse mal um und kennzeichne die betonten Silben fett. Dann siehst du, dass zwischen den betonten immer genau zwei unbetonte Silben sind. Beim Optiker ist er gewesen, ne Klobrille wollt er auf Spesen. "Die haben wir nicht!", "Nanu", sprach der Wicht, "ich brauch die auf Klo doch zum Lesen." oder auch: "dann kann ich beim Kacken nicht lesen." Jetzt klingt es so, wie ein Limerick klingen soll. Eine ausführlichere Anleitung findest du hier in unserem Limerick-Spielfaden. LG Claudi
  21. Moin Chris, je mehr Figuren und Symbole ich kennengelernt habe, umso besser gelingt es mir jetzt, mich inhaltlich zu orientieren. Oder genauer gesagt, meine Fantasie innerhalb des von dir gesteckten Rahmens zu entfalten. Da zu einigen Werken des Kranzes bis jetzt noch gar keine Rückmeldungen kamen, will ich mal ein paar Gedanken zum Inhalt hier lassen. Das lyrische Du, das immer mal wieder angesprochen wird und um das sich alles dreht, dürfte ja der Mondkönig sein, der zwar noch nicht namentlich erwähnt, aber durch den Arbeitstitel angekündigt wurde. Für mich ist das ein Mensch, dessen Gefühlswelt stark von den Kräften des Mondes beeinflusst wird. Möglicherweise steht dieser König für den Menschen im Allgemeinen. Der Herrschertitel scheint auf eine gewisse Macht hinzuweisen, die er aus den in den Sonetten beschriebenen 14 Kräften gewinnt. Auch meine ich herauszulesen, ohne jetzt schon konkret zu werden, dass die Leitfiguren (ich nenne sie einfach mal so) den Menschen in seiner Kreativität bestärken. Durch schöpferische Tätigkeit kann er seine Emotionen ausdrücken. Den Kugelträger habe ich mir als persönlichen Beschützer auserwählt. Es kommt sehr selten vor, dass ein Gedicht mich dermaßen berührt. Dieses Sonett hat mich wirklich ergriffen, und du kannst mir glauben, dass ich so einen schwülstigen Satz noch nie in einer Kritik geschrieben habe. Wahnsinn! Hier ist ein Sechsheber dabei, der mir aber absolut stimmig scheint: Ein zweites ist die Rüstung, ehern wie Granit. Die Zahl sechs kam ja auch bei der geheimnisvollen Kralle vor, die ich bis jetzt noch nicht deuten konnte. Ob sie hier eine Bedeutung hat, weiß ich nicht, ich schätze eher, der Vers soll einfach ordentlich Masse zeigen. Wow! Den Stempel muss ich jetzt schon mal draufsetzen. LG Claudi
  22. Ne, auf ein Adjektiv würde ich verzichten. Dann eher Fichtenholz, Buchenholz oder so. Aber alles bisher Angedachte macht den vierhebigen Vers nur länger, nicht wirklich besser. Mir fällt auch nichts Besseres ein, ich spinne nur ein bisschen: Bald schlug er Holz nach seiner Kräfte Maß. Bald schlug er Holz nach Kräften wie nach Maß. Schlecht sind deine Ideen aber nicht. Könnte sein, dass der Reim bald ausgereizt ist. Vielleicht hilft es, eine Weile auf Abstand zu gehen und später nochmal die Möglichkeiten zu vergleichen? LG Claudi
  23. Ja, das ginge zur Not. Im Vergleich würde ich da aber fast eher zum Feuerholz tendieren.
  24. Das sehe ich genauso. Umgekehrt wäre es plausibler, also dass er die Reste vom Bauholz verfeuert. Aber ein Verstausch scheint nicht zu klappen. Evtl. eine bestimmte Holzsorte? Vielleicht von einem Baum, der eine besondere Bedeutung hat? Oder: "Bald schlug er Holz nach wohlbedachtem Maß"? LG Claudi
  25. Moin Chris, ich bin gerade dabei, mich nochmal durch alle Sonette zu lesen und wieder fällt mir auf, dass ein einziger Vers vierhebig ist, wofür ich inhaltlich eigentlich keinen Grund erkennen kann. Doch eine Erklärung hätte ich: Der Protagonist ist ein kleiner Kerl, so dass er nur wenig Holz schlagen muss.. Ist es das oder war es doch ein Versehen? Bald schlug er Holz nach seinem Maß. Ich muss sagen, der Feuermacher gefällt mir bis jetzt von allen Texten am besten. Inhaltlich fällt es mir auch am leichtesten, hier Tuchfühlung aufzunehmen. Sprachlich und handwerklich sind sie aber alle sehr fein geraten. Auch ohne sie inhaltlich genauer einordnen zu können, ist jedes einzelne Werk schon ein Lesegenuss. LG Claudi
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