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  1. Sternwanderer

    Aphorismus

    Erkenntnis Mein ist die Sekunde in der ich das Leben erkenne! © Sternwanderer
  2. „Willst du mich nicht töten?“ Spricht die Dunkelheit in mir, nachdem ich sie bezwungen Gnade ist was sie nicht kennt, nie erwartet Doch will ich Frieden, unbefleckt weiß bleibt mein Gewand So reiche ich ihr meine Hand, vergeben und vergessen Yin und Yang
  3. früher sammelte ich süßes im mondschein jede sternschnuppe trug einen anderen namen verklang manches lachen auch viel zu schnell jetzt ist es zu spät um unterm sternenzelt zu träumen der himmel leuchtet nicht mehr die turteltauben leben längst im alltagsgrau das ende vor augen verdunkelt sich die sonne fordert bei der letzten tour über feld und flur ihren tribut für den übermut der gefühle
  4. Managarm

    Ich finde dich !

    Diese Stille tut so gut der Tag trägt heut sein Regenkleid zum Sterben fehlt mir noch der Mut obwohl ich dacht, ich wär soweit Wovor soll schon Angst ich haben ? Daß alles dann zu Ende ist ? Daß ich dich kann dann nicht mehr haben obwohl du nicht mehr bei mir bist ? Es ist die Hoffnung auf Bestimmung die sich entzieht, dem Augenblick solang ich leb, bist du Erinnrung und kehrst, wann ich es will, zurück Doch find ich dich, auch wenn ich sterbe ? Solange bist du schon daheim geschworen hab ich, daß ich werde auch nach dem Tode bei dir sein So, wie du, liebte mich kein Mensch der Welt ...ich finde dich !
  5. sofakatze

    februar

    statt weicher flocken stieben nur winde um den wald ach, lass mich ihn doch lieben! mir ist so einsam kalt ach, lass mir seine arme! die böen tun mir weh der dichte tann erbarme sich doch dem frierend reh! der februar verwehre mir seine wärme nicht! ich liebe und begehre! kein sturm, der das zerbricht
  6. Was jenseits allen Sinnes, darüber will ich sinnen zugunsten des Gewinnes, der über allen Stimmen und über allem Raunen dem gilt, der wie ein Kind das Dasein kann bestaunen: Unfassbar wie der Wind scheint es uns nur zu streifen? sucht es uns auszublasen? Wie möcht ich dich begreifen in Maß und Übermaßen. Dann stünde alles offen und selbst was fest verriegelt eröffnet‘ sich dem Hoffen, wodurch es ward besiegelt, schon lang vor allen Zeiten, wo alles einst begann, fernab von allem Streiten steh ich in deinem Bann.
  7. Wir sind vom selben Stern, hab' dich noch immer -, mehr als gern, brauchst mich nur so anzusehen dieses Gefühl wird nie vergehen. Zusammen können wir weinen und lachen, das Feuer in unserem Herzen stets neu entfachen. Wir sind vom selben Stern, hab' dich noch immer- mehr als gern, kann in deine Seele sehen, ohne Worte, dich verstehen. In meinen Träumen kann ich alles erleben, auch auf der Milchstrasse mit dir schweben. Bin ich irgendwann- von dir so fern, schau' zum Himmel, denke daran wir bleiben für immer- vom selben Stern.
  8. "So einfach wie du dir das denkst, ist es nicht. Du verschließt die Augen vor der Wirklichkeit. Wach' endlich auf! Eine gemeinsame Zukunft ist eine Illusion!" "Und Du bist die Meisterin der Schwarzmalerei. Anstatt die Möglichkeiten zu sehen, versteckst du dich hinter deinem Zukunfts-Pessimismus." Beide in ihren eigenen Welten lebend, fragt er sich: "Was ist wohl diese Realität?"
  9. Lichtsammlerin

    Falsch herum

    Manche Dinge sind wie sie sind, aber bekanntlich kommt es manchmal auf die Perspektive an. Die Sprüche auf den Teekarten sind häufig alles- oder nichtssagend, aber dieses hat mich doch sehr amüsiert: Das Leben ist kein Problem, sondern eine Wirklichkeit, der es sich zu stellen gilt. Tja, was soll ich sagen.. ich wusste schon immer, dass die Wirklichkeit ein Problem hat.
  10. Die kleine Geschichte vom Mädchen Hilflosigkeit Plötzlich stand ich zwischen zwei hohen Mauern und wusste nicht, wie ich hierher gekommen war. Auch nicht wo ich bis eben gewesen war oder wo ich hin wollte. In meinem Kopf existierte kein Davor und kein Danach, nur die Mauern auf beiden Seiten von mir. So weit ich blicken konnte gab es dort nichts anderes. Es war weder dunkel noch hell, doch ich konnte gut sehen und überrascht stelle ich fest, dass ich keinen Schatten warf. Aus der Ferne hörte ich ein seltsames Geräusch, wie ein Klopfen auf Sand. Ich ging langsam darauf zu, anfangs sehr unsicher, weil alles so fremd war. Aber dieser Ort vermittelte mir, dass ich keine Angst haben muss und die Mauern schienen mich nicht einzuschließen, sondern vor der Welt dahinter zu schützen. Auch war mir, als würde an diesem Ort keine Zeit zu existieren. Nach einer Weile sah ich ein Stück vor mir eine Gestalt, die sitzend an die Mauer gelehnt fast mir dieser zu verschmelzen schien. Mit der linken Hand klopfte sie einen gleichmäßigen Takt auf den Boden und ich erkannte, dass es sich um das Geräusch handelte, welches ich zuvor gehört hatte.. Ich ging noch ein paar Schritte näher, aber die Gestalt beachtete mich nicht. Nun konnte ich sehen, dass es sich um ein Mädchen handelte, doch ihr Gesicht wirkte sehr erwachsen mit ruhigen Augen und einem wissenden Blick. Ich kannte dieses Mädchen, aber ich wusste nicht woher. Ich wollte bei ihr bleiben und so setzte ich mich an die Mauer ihr gegenüber, schwieg eine Weile und schaute ihr einfach nur zu. „Wer bist du? Und wo sind wir hier?“ fragte ich schließlich. Auch jetzt sah sie mich nicht an, und ich begriff, dass es ihr unmöglich war sich zu bewegen. Mit Ausnahme ihrer linken Hand, die noch immer einen Takt klopfte. Ihre Stimme war leise als sie antwortete, aber klar und melodisch: „Ich bin die Hilflosigkeit. Aber dies ist nur ein Spiegel, kein wirklicher Ort. Ich freue mich, dass du zu mir gekommen bist.“ Ich verstand nicht genau was sie meinte, aber die Vorstellung in einem Spiegel zu sein behagte mir gar nicht. Ein Spiegel wovon? Als hätte sie mein stummes Fragen gehört, sprach die Hilflosigkeit weiter: „Es ist ein Spiegel deiner Handlungsmöglichkeit und Macht. Aber denk nicht darüber nach wo oder warum dieser Ort ist, du wirst nur eine Weile hier bleiben.“ „Heißt das, ich kann wieder zurück?“ fragte ich dann doch, „aber zurück wohin? Und welche Macht, hier sind nur die Mauern, was könnte ich schon tun? Und was machst du hier?“ überstürzte ich die Hilflosigkeit mit einer Frage nach der anderen. „Der Reihe nach“ begann diese, „Ja, du wirst zurückkehren, wenn die Zeit gekommen ist. Wohin kann ich dir nicht sagen, denn du würdest hier bleiben wollen, und das geht nicht. Welche Macht du besitzt, liegt genau zwischen diesen Mauern, sie sind dein momentanes Wirken auf die Welt. Sie zeigen alles, was du tun kannst. Auf die Frage, was ich hier tue, gibt es eine kurze und eine lange Antwort. Die kurze lautet: Nichts. Die etwas längere: Es ist meine Aufgabe, das Tun zu unterbinden. Ebenso, diesen Ort für dich zu wahren und dich her zu rufen, wenn es nötig ist. Du bist wegen mir hier und ich wegen dir. Ich sorge dafür, dass deine Ohnmacht eine Gestalt erhält, die du nicht zu fürchten brauchst, denn sonst würdest du Angst vor ihr haben und versuchen dagegen anzukämpfen. Ich selbst aber bin nur ein Spiegelbild deiner.“ Wir schwiegen eine ganze Weile, ich wusste auch nicht, was ich hätte sagen sollen. Ich fühlte mich ein wenig verraten, wollte nicht hier sein und mich meiner eigenen Hilflosigkeit preisgegeben. Sie klopfte noch immer mit der Hand auf den Boden, stur und gleichmäßig. „Warum tust du das?“ fragte ich zunehmend irritiert. Tap tap tap tap tap tap tap. Ich zählte sieben Klopfer ehe sie antwortete: „Es gibt hier keine Zeit, du bist in einer Welt zwischen dem Davor und Danach. Doch außerhalb dieses Orts verstreicht mit jedem Klopfen eine Sekunde. Ich zeige damit die Zeit an, die zwischen dem Davor und Danach vergeht. Symbolisch sozusagen.“ „Und in welche Zeit werde ich zurückkehren?“ „Weißt du das denn nicht?“ fragte die Hilflosigkeit. „Die Zeit kennt nur eine Richtung. Du kommst aus dem Davor und gehst ins Danach, anders geht es nicht.“ Das Klopfen schien kurz langsamer zu werden, ging dann aber beständig weiter. „Es ist bald soweit.“ sagte sie leise. Eine seltsame Mischung aus Angst und Erleichterung überkam mich. Ich wollte fort von diesem Ort und fürchtete mich zugleich ihn zu verlassen. Nein, ich fürchtete mich vor diesem Danach und der Welt hinter den Mauern. „Was passiert, wenn ich im Danach bin? Werde ich mich wieder erinnern? Werde ich... ich sein?“ fragte ich ein wenig ängstlich. „Was passiert wirst du selbst entscheiden und ja, du wirst dich erinnern. Und du wirst du sein, aber doch verändert. Einmal diesen Ort betreten, wirst du ihn nicht als derselbe Mensch verlassen, das ist unumgänglich.“ sagte die Hilflosigkeit mit zunehmend verblassender Stimme. Ich stand auf, denn die Mauern schienen sich langsam aufzulösen und erschrocken stellte ich fest, dass ich wieder den Hauch eines Schattens warf. „Werde ich hierher zurückkehren?“ flüsterte ich und spürte gleichzeitig wie die Welt außerhalb nach mir griff. Ein Nebel schien Konturen und Geräusche einzuhüllen, auch das Klopfen wurde immer dumpfer. „Ich hoffe nicht.“ hauchte die Hilflosigkeit noch, dann verschlang der Nebel sie und die Mauern. Ich blinzelte und der Nebel löste sich langsam auf, die Hilflosigkeit und die Mauern waren verschwunden. Ich war im Danach.
  11. Sitzt die Familie schön beim Mahl. nachdem der Tag erfolgreich war, die Glotze läuft und im TV, läuft wieder mal die Tagesschau. Bericht, das Flüchtlingsboote sinken, ach bitte Schatz, reich mal den Schinken, ein Sturm zerstörte Häuser sehr, schieb noch mal Brot und Butter her. ein Flugzeug brannte, alle tot, das Schnitzel lecker und schön groß. Ich schau mir meine Kinder an, sind dick, recht faul, die Handys an. sie schaun wie ich die Tagesschau. doch folgen den Berichten kaum, sie nörgeln rum, wolln Pudding essen, wer hat die letzte Wurst gegessen? Die Münder voll, sie geben Ruh, die Polizei schlug heute zu, von Terrorismus wird gesprochen, das spielen sie doch schon seid Wochen auf der Konsole nebenan, das Obst mag essen, wer noch kann. Die Tagesschau heut nervt uns so, wir zappen um auf eine Show, zufrieden die Familie ist, dazu gibts Limmo, Bier und Chips, *** Das fremde Leid erreicht uns nicht, solange es uns selbst, nicht trifft. tocoho Berlin 2020
  12. Lichtsammlerin

    Ist es das?

    Meiner Oma Dir kann ich diese Worte anvertrauen! Liebe - ist es das? Nur die Erinnerung und deine Hand in meiner warm und wohl behütend wie nah war mir dein Herz. Und Sprache ohne Worte atmend hörst du noch? Ich liebe dich. Hätt' ich es nur gewagt diese Worte dir zu sagen! Doch sie verschlang der Tod und kalt harrt meine Hand die deine suchend irgendwo zwischen den Zeilen und aufgetürmter Stille beinah vergessen wo dein Lächeln wohnt das ich so oft gesehen in Kindertagen. Schlägt so leise fort Liebe, ja, dies ist dein Vermächtnis Bürde und auch Leichtigkeit so viel das von dir bleibt ich liebe noch! Und wusste nicht dass diese Regung je in mir erblüht wie könnt' ich anders als zu lächeln mit ganzem Herzen dies zu sagen dass ich liebe ohne Furcht.
  13. Flammen fressen gierig das Fleisch vom toten Baum das knisternd sich ergeben muß Ein Murmeln, wißbegierig erfüllt den Höhlenraum es sucht des kalten Todes Kuß Nun hebt sich diese Stimme und fängt zu singen an beschwörend schöne Worte betäuben alle Sinne - die Urzeit fängt hier an - und klopfen an der Pforte Schwere Schritte, erdgebunden fangen an zu tanzen wie ein alter, träger Bär Der Weltenbaum, er ist gefunden Alle Herrlichkeit im ganzen Universum und noch mehr Gute Reise !
  14. Hayk

    Zeitzeugen

    Jahrzehnte lang erzählte ich meinen Kindern, meinen Freunden und sicherlich auch einigen, die geheucheltes Interesse vorgaben, von meiner frühesten Kindheitserinnerung, nämlich das Erlebnis des Kriegsendes am 12. April 1945. Drei Jahre zuvor, an einem Sonntag, schenkte meine Mutter der Welt mich, ihren Erstgeborenen, dessen erster Schrei sie erlöste und meine Großmutter entzückte. Die Abwesenheit des Herrn Papa hatte einen gewichtigen Grund: Er musste, wie so viele andere, seine Knochen als Unteroffizier der Deutschen Wehrmacht für den GröFaZ hinhalten. Drei Jahre später, ich hatte schon ein Brüderchen bekommen, war der Untergang des „Dritten Reiches“ auch den größten Sieg- und Heilkrakeelern zur Gewissheit geworden, rückten die Amis, Tommys und Franzmänner aus dem Westen, die zu Untermenschen deklassierten Russen aus dem Osten immer näher, und um ihre beiden Knaben und sich selbst aus der unmittelbaren Schusslinie zu nehmen, dem Bombardement der Alliierten auf die Stadt Jena zu entgehen, packte unsere gerade mal dreiundzwanzigjährige Mutter den Jüngsten in einen Kinderwagen, nahm mich an die Hand und flüchtete mit uns und meinen Urgroßeltern aus der Stadt in westliche Richtung, den „Birnstiel“ hinauf - der später zu unserer liebsten und längsten Schlittenfahrtstrecke wurde - zum Forstturm und dann im Schutz des Waldes zur Waldgaststätte „Einhügelquelle“. Diese inzwischen abgerissene Gaststätte gehörte meinem Urgoßonkel Oskar Schmidt und seiner Frau, meiner liebsten Urgroßtante Berta und war mein liebster Aufenthaltsort. Den Platz, an dem die „Einhügelquelle“ stand, erreicht man auch auf einem anderen Weg: Fährt der Suchende von Jena aus auf der B 7 Richtung Weimar, liegt nahe des westlichen Stadtrandes auf der rechten Seite die „Papiermühle“, die heute eine gut besuchte Gaststätte ist. Nach einer kurzen Wegstrecke weist ein Straßenschild auf das wenige Kilometer entfernte Dörfchen Münchenroda und die schmale Straße hat den Namen Müchenrodaer Grund. Nach ein paar hundert Metern, weshalb ich das erwähne, wird im Lauf der Erzählung klar, fährt man durch einen kleinen Tunnel unter einer Eisenbahnlinie , lässt rechter Hand eine Kleingartensiedlung liegen und sieht auf der linken Straßenseite das Schild einer Bushaltestelle „Einhügelquelle“. Ein eingemauerte Quelle speist einen kleinen Bach. Überquerte man diesen, war die ehemalige Waldgaststätte nach 100 Metern erreicht. Hier, in einem reizvollen Tal, linker Hand der Hang eines Berges, eingerahmt von hochragenden Fichten, von keiner Seite einsehbar, hätten wir uns einigermaßen sicher fühlen können, wären nicht auf Grund eines widersinnigen Befehls drei minderjährige Jungs über dem schon erwähnten Tunnel platziert worden, auf dass sie als letztes Aufgebot dem näher rückenden Feind Paroli bieten. Am Nachmittag meines dritten Geburtstages zerriss Maschinengewehrfeuer und das Krachen von Handgranaten die Stille. Angst machte sich breit, die ich selbst als kleines Kind wahr nahm. Die anschließende Ruhe war unheilschwanger und es dauerte nicht lange, bis meine Tante Berta, „bewaffnet“ mit einer Bohnenstange, an die sie ein weißes Bettlaken befestigt hatte, einem Trupp Soldaten entgegen ging. Was weiter geschah, konnte ich nicht sehen, denn Onkel Oskar trieb uns alle ins Haus, durch den Gastraum in die dahinter liegende Küche. Seine Order war klar und lässt sich in dem Satz zusammen fassen: „Hinsetzen und Klappe halten!“ Zur Orientierung: wolltel ein Gast die Gaststätte betreten, ging er nach dem Passieren der Eingangstür durch einen einen winzig kleinen Vorraum durch eine zweite Tür und betrat den großen Gastraum. Links von ihm stand ein beeindruckend großer Ofen, rechts befand sich eine Tür zum Jagdzimmer. Schaut er gerade aus, blickte er auf die Theke und hinter dieser Theke war die Tür zur Küche. Ich durfte auf einem Stuhl sitzen, der links der Küchentür stand, neben mir war die Tür zum Flur, von dem die Geschäftsräume meines Onkels. der Hinterhof und eine steile Treppe in die oberen Räume erreichbar waren. Die Erwachsenen waren sehr nervös, bei mir herrschte Neugier vor, die bald gestillt werden sollte. Die Tür zum Gastraum wurde geöffnet und zwei mit Gewehren bewaffnete Soldaten kamen in die Küche. Alles erstarrte, nur ich krähte im besten Thüringer Dialekt: „Na, da seid ihr Halunken ja!“ Das nächste Geräusch war die Backpfeife, die mir meine über alles geliebte Tante Berta spendierte. Bevor ich losheulen konnte, eher vor Entsetzen als wegen des Schmerzes (meine Tante Berta und eine Ohrfeige, das ging weit über meinen Verstand), schnappte mich einer der beiden Soldaten, nahm mich auf den Arm, sprach unverständliche, aber beruhigende Worte und seitdem darf ich behaupten: Meine Befreiung und die Beendigung des Krieges fand am 12. April 1945 gegen 18.00 Uhr in der Waldgaststätte Einhügelquelle durch die Rote Armee statt! Durch die gefürchteten Russen, die „Halunken“, wie ich es wohl von den Erwachsenen gehört hatte, war mir die Angst vor einer möglichen zweiten Ohrfeige genommen. So (siehe den Anfang der Geschichte) erzählte ich es jahrelang, bis meine Mutter mal zuhörte und: „Was erzählst du für einen Quatsch? Das waren damals keine Russen. Das waren Amerikaner!“ Der kindliche Irrtum ist verständlich, denn die Amerikaner haben Thüringen sehr bald wieder verlassen und als Kinder haben wir nur die Soldaten der Roten Armee erlebt. Es waren also Amerikaner, die aus Weimar auf Jena vorrückten und von einem Himmelsfahrtkommando an dem Tunnel unter der Eisenbahnlinie Jena- Weimar aufgehalten werden sollten. Auf eine kleinere Einheit an der rechten Flanke der nach Osten vordringenden amerikanischen Soldaten eröffneten die drei oder vier Jüngelchen, geführt von einem Unteroffizier, das Feuer. Für die kampferprobten Frontsoldaten ein schnell erledigtes Problem, aber Anlass, Spähtrupps los zu schicken und einer dieser Erkundungstrupps stieß zufällig auf im Wald verborgene Waldgaststätte „Einhügelquelle“. Von unserer Harmlosigkeit überzeugt, zogen die Soldaten bald wieder ab. Niemanden war ein Haar gekrümmt worden, ein paar Kleinigkeiten hatten sie als Souvernir mitgenommen,.aber meine Mutter, die ihren Ehering nicht von dem geschwollenen Finger bekam, durfte ihn behalten Zwei Stunden nach dem Abzug der Amerikaner trieb die Neugier meinen Onkel Oskar dahin, wo er den Ort des kurzen Scharmützels (den Tunnel) vermutete. Meine Mutter begleitete ihn und ich trappelte hinter den beiden her. Kurz vor dem Tunnel: „Du wartest hier, wir sind gleich wieder da!“ Links der Straße (ich habe mich kürzlich von seinem Vorhandensein überzeugt) befindet sich ein großes, unbenutztes Abflussrohr, das kurz vor dem Tunnel endet. Ein beliebter Spielplatz! In das wohl fünfzig Meter lange Rohr zu kriechen (und darin aus den Stoßfugen wachsende Pfefferminze abzupflücken, um sie stolz meiner Tante Berta zu präsentieren), war ein waghalsiges Spiel. In diesem Rohr kroch ich also Richtung Tunnel, schaute neugierig am Ende meines Geheimgangs hinaus und - sah den ersten toten Menschen meines jungen Lebens. Meine Mutter hing weinend in den Armen meines Onkels und als ich zu ihrer rannte, fiel mein Auge auf das zweite Opfer des sinnlosen Unternehmens. Später habe ich, zunächst in der SED-Darstellung des Geschehens, sehr viel später die historische Schilderung der Befreiung des KZ Buchenwald, gelegen auf dem Ettersberg nahe Weimar, erfahren. Angehörige der 3 US-Armee sind auf das von der SS verlassene KZ gestoßen und habe für die erste ärztliche Versorgung der übrig gebliebenen Insassen gesorgt. Dies geschah einen Tag vor unserer Begegnung mit den amerikanischen Soldaten, am 11. April 1945. Anlass für die genauere Erforschung der Geschehnisse war, dass ich viele Jahrzehnte später bei einer Vernehmung durch einen Hauptmann des Staatssicherheitsdienstes (kurz „Stasi“ genannt), nach meinen Kenntnissen über Buchenwald befragt wurde. Was, um Himmels Willen, sollte ich als Dreijähriger von Buchenwald gewusst haben? Die Fragen zielten auf eine Person namens Otto. Otto hieß mein erster Schwiegervater mit Vornamen, Otto hieß mit Nachnamen ein Lehrer, der in der „Katholischen Knabenschule St, Michael“ in Geldern/Niederhein mal zwei Stunden unseren Klassenlehrer vertreten hatte. Gemunkelt wurde, dass er wegen unsittlichen Betragens von der Mädchenschule an eine andere Schule strafversetzt werden sollte. Im weiteren Verlauf der Vernehmung erfuhr ich, dass der Stasi fest davon überzeugt war, dass dieser Herr Otto einer (von mehreren) der Hauptverdächtigen war, der den Vorsitzenden der KPD, Ernst Thälmann, in Buchenwald ermordet hätte. Dieser Wolfgang Otto war Stabsscharführer der SS und galt als einer der Mörder des Vorsitzenden der KPD, der 1933 in Bautzen inhaftiert wae und von da aus in das KZ Buchenwald verlegt wurde. Nach jahrelangen Strafverfahren wurde Otto 1988 in der Bundesrepublik freigesprochen. So holt einen ohne eigenes Zutun die Geschichte ein! Der 11. April 1945 wird mír als Tag des Einmarsches der Amerikaner in Buchenwald im Gedächtnis bleiben, der 12. April 1945 als private Kapitulation meiner Tante Berta ebenfalls. Und der 13. April 1945? An diesem Freitag, knapp zwei Wochen nach Ostern, übergaben Vertreter der Universität Jena die Stadt Jena kampflos den Amerikanern. Die Truppen der 75. Armee marschierten von Weimar kommend Richtung Jena. Die Hauptverbindungsstraße ist die B 7 (komisch - an der B 7 liegt im Westen auch Wuppertal, wo ich viele Jahre gelebt, geliebt und studiert habe). An dieser B 7 liegt auch (von Weimar aus kommend etwa 5 km vor der Stadtgrenze zu Jena) die Gaststätte „Carl August“. In dieser Gaststätte wurde die Kapitulation unterzeichnet. Ich erinnere mich, dass ich vor fast 50 Jahren in dieser Gaststätte gespeist habe. Der Speisenkarte war ein Blatt zugefügt, auf dem die Geschichte der kampflosen Übergabe Jenas dokumentiert war. Zur Zeit ist die Gaststätte geschlossen und meine Suche nach dem Beweis der Wahrhaftigkeit meiner Erzählung war vergebens. Immerhin: Bei meiner Recherche stieß ich auf den Hinweis, in unmittelbarer Nähe der Einhügelquelle seien vor Jahren bronzezeitliche Funde gemacht worden. Menschen der Bronzezeit fühlten sich demnach in der Nähe meiner Herzensheimat genauso wohl wie ich. Die Funde zu sehen, begab ich mich in das Jenaer Stadtmuseum. Einer der Mitarbeiter riet mir, mich an einen der Security-Männer zu wenden, weil der sich in der Gegend um die Einhügelquelle herum recht gut auskenne. Jörg Berthel, ein liebenswürdiger Thüringer, war sehr auskunftsfreudig und hatte, kaum konnte ich es glauben, Kenntnis von dem eingehefteten Blatt in der Speisenkarte der Gaststätte „Carl-August“, kannte sogar den Namen meiner Tante Berta und meines Onkels Oskar. Von 110 000 Einwohnern Jenas hatte ich den einen getroffen, der meine Geschichte bestätigen konnte. Kein Wunder: Dieser Jörg Berthel war der Inhaber/Gastwirt des Carl-August (leider z.Zt. 2020 geschlossen). Wundert es jemanden, wenn ich mir wünsche, dass meine Kinder die Urne mit meiner Asche (hoffentlich noch nicht so bald) entwenden, um sie in der Nähe der Einhügelquelle zu verstecken?
  15. die boote tragen namen wie northild oder windhund sie können es gar nicht erwarten auslaufen zu dürfen um auf den wellen zu tanzen oder stürmen zu trotzen es ist früh am morgen die segel hängen noch feucht an den masten von der sonne beschienen und begleitet von schattenvögeln brechen wir auf zu nördlichen ufern den alten hafen von wismar im kielwasser segeln wir hoch am wind und schicken die blicke voraus bis zum ersehnten ziel nach töre fühlen uns wie im himmel
  16. Kirsten

    der Weg zu dir

    Bäume blühende Blumen schimmern in einem surrealistischen See der Sinne im Spiegelkabinett irrtest du umher deine Seele suchend verlorst du dich in den Fratzen der Furcht befreit vom Formzwang häutet sich der Moment fließt zeitlos in die Welten des Universums öffnet dir den Weg zu dir durch die Wände der alten Ängste hindurch tauchst du ein in die Kulissen deines Lebens ins Neuland das aus deinem Erwachen erblüht
  17. Alter Wein

    Frühlingshauch

    Frühlingshauch Des Winters Bann bereits gebrochen, ich habe heute den Frühling gerochen - es tut mir leid für den kalten Herrn, doch ich mag den Frühling gern Vogelsang und Blumenduft, die lang vermisste laue Luft - Winterlinge überall sprießen, dieses Gelb muss man genießen Der Spaziergang eine Wonne, plötzlich zeigt sich auch die Sonne, die Natur in neuem Kleid - auch ich bin für den Lenz bereit 15.02.20 © alterwein
  18. Die Schatzkammer war reich gefüllt doch was die Zeit in Schweigen hüllt war nie in Reichtümern bemessen darum von vielen auch vergessen worin der wahre Wert bestand Freiheit! Die lange unerkannt im Herzen schlief als Tod schon vor den Toren stand und Schweigen rief hat Leben neuen Mut geweckt die Hände Richtung Licht gestreckt dass kein Mensch es je vergisst: Du bist wertvoll, wie du bist.
  19. Menschen, die jemand sind, müssen niemand zu sein scheinen.
  20. Welch Errungenschaft ist edel, dient dem Wohl der Ganzen Welt. unerschöpflich sind die Werke, die durch Phantasie erstellt. Wahre Größe kommt von Innen, aus der Seele Mittelpunkt. schwingt sich hoch zu jenen Tempeln, wo die Meisterwerke sind. Tänzer, Maler, Komponisten, Dichter. Sänger, Schauspielkunst. schaffen zeitlos und bewegend, Werke, die voll Schönheit sind. Künstler schaffen Emotionen, prägen geistreich diese Welt. kritisch, freudig, hinterfragend, traurig, schaurig, voller Fragen, aus der Seele Mittelpunkt. unbeirrt kreiert die Kunst. Ambitionen voller Glut, Künstler sein, ein hohes Gut, Sein Begehren, all umfassend, sendet Licht in dunklen Raum, kann die ganze Welt erfassen, das sie lieben, sich nicht hassen. Mal unsterblich, mal verweht, geht der Künstler seinen Weg. tocoho Berlin 2020
  21. Managarm

    Landei

    Es ist Nacht...mir ist kalt silbern fällt der Regen auf den spiegelnden Asphalt wo Leuchtreklamen Bilder weben Die Menschen sind wie Ameisen Sie steigen achtlos über jeden der den Weg auf ihren Reisen auch nur kreuzt, in ihrem Leben Ich schau mich um, in ihrem Bau und seh verdrossene Gesichter Manche sind schon morgens blau Andere, die spielen Richter Bars und Clubs und Spielgeldhallen Gesichtskontrollen an den Türen Hilferufe aus Krawallen Straßendirnen, die verführen Ich nehm den nächsten Bus nach Haus - das hier ist nicht meine Welt - und schenk der Stille mein Applaus soll dort leben, wems gefällt Ich brauch endlos weite Blumenwiesen wo Kühe, Schafe, Pferde grasen kann den Hahnenschrei ich noch genießen wo Kinder spielen in den Straßen ...da gehör ich hin weil ich ein Landei bin
  22. Lichtsammlerin

    Wahrhaftig

    Die Träume weinen Tränen Hoffnung leckt sie stillt ihren Durst am Auge und Sprache trinkt Schweigen Empfindungen für die keine Worte geschaffen wurden die kein Buchstabe tragen könnte das Ich bricht Stücke aus der Zeit die Träume weinen Tränen im Glück ihrer Wahrhaftigkeit.
  23. eiselfe

    Im Herzen jung

    Die Haare schon etwas grau- meliert so viel ist in ihrem Leben passiert. Aber ihre Augen sind ganz wach, besonders wenn sie so laut lacht. Denn im Herzen ist sie noch jung - für immer jung. Eine Brille braucht sie nun zum lesen das war früher anders gewesen. Nur kleine Schritte kann sie noch gehen, es fällt ihr schwer- länger zu stehen. Doch im Herzen ist sie noch jung - für immer jung. Irgendwann hat sie ihren Namen vergessen und ihr Alltag begann zu stressen. doch es gab so manchen Augenblick da kehrten die Erinnerungen zurück sie strahlte dann, wie früher- vor Glück. Es kam der Tag, da hörte ihr Herz auf zu schlagen und man hörte alle nur sagen - im Herzen war sie noch jung ...
  24. Ich bin zu alt für diese Welt irgendwann blieb ich stehen und die Zeit hat mich überholt. Bin zurück geblieben in meinen Erinnerungen. Bin zu langsam für diese Welt, das Alter hat seine Spuren hinterlassen, kann mit dieser schnelllebigen Zeit nicht mehr mithalten. Und ich ließ sie an mir vorbei ziehen - einfach so- ohne Wehmut im Herzen. Ich bleibe zurück mit meinen Erinnerungen, mit Worten, die mir so vertraut sind.
  25. Kürzlich sah ich einen Frosch im Einweckglas. Ein „Frechdachs“ inform eines aufgeweckten kleinen Kindes hatte diesen wohl beim Spielen draußen gefangen und gut sichtbar – fast schon höhnisch – auf den Esstisch abgestellt. Da ich den kleinen Schelm nicht ausfindig machen konnte und Mitleid mit dem Fröschlein hatte, nahm ich das Glas samt lebendigem Inhalt und ließ ihn draußen am Fischteich frei. Er sprang dankbar hinein, und ergatterte sich einen Platz im Schilf, wo sich bereits viele seiner Kameraden tummelten. Im Zimmer, wo ich den Frosch im Glas fand, fing ich noch einen zweiten Frosch und setze ihn ebenfalls nach draußen. Offenbar gab es dieses Jahr eine kleine Froschplage, denn auch draußen im Gebüsch sah ich einige Frösche hüpfen. Nach dieser Tat kam mir plötzlich der Gedanke, was der Frosch wohl – gut behütet im sicheren Glas sitzend - gedacht haben könnte, wenn er ein Menschlein wäre, und durch die Glaswand ins Zimmer nach draußen schauen würde. Manche Menschen sitzen ja auch nur in ihrer kleinen Parzelle und blicken durch die Glaswand nach draußen, ohne am Leben und den Abenteuern dahinter teilzunehmen, meinte ich, während ich die dicken Glaswände in meiner Hand betrachtete. Ängstlich, den Schritt ins Ungewisse zu wagen und aus ihrem Glas herauszuklettern, halten sie fest, an ihrem Glas. Was der Frosch als Menschlein im Glas wohl auch empfinden würde, wenn er den Artgenossen im Zimmer - außerhalb seines Glases - herumhüpfen sähe? Nun, der Frosch im Zimmer hatte natürlich deutlich mehr Möglichkeiten als der Frosch im Glas: Und so sprang er im großen Zimmer und später in den Nebenzimmern des ganzen Hauses hierhin und dahin und dorthin oder dahin, bis er müde von all den Abenteuern am Fenster saß, und einen Blick nach draußen wagte. Bevor ich ihn fing. Seine Realität war offensichtlich viel größer als die des Frosches oder Menschleins im Einweckglas, der nicht wusste, was er in seiner Enge alles verpasste. Nun, als der Frosch im Zimmer, der schon das ganze Haus bis in den kleinsten Winkel gesehen hatte, jedoch an die Scheibe sprang und einen Blick nach draußen warf, was möge er da wohl alles gedacht haben, wenn auch er – so wie das Fröschlein im Glas - ein Menschlein wär? Er sah dort nämlich Wiesen und Felder, Bäume und Wälder, Straßen und Wege, die bis zum Horizont zu reichen schienen. Aber auch Artgenossen, die offensichtlich bis zum Horizont springen konnten. Ihre Realität war offensichtlich noch größer als die des Frosches im Glas und der des im Zimmer, welcher nun durch die Scheibe nach draußen starrte. Unter diesen Fröschen oder Menschlein draußen vor dem Fenster, so dachte ich, gab es sicher auch solche Exemplare, die nicht nur im Einweckglas oder Zimmer und auf den Wiesen und Feldern blieben, sondern bis weit in die Ferne - zu den Grenzen ihres Kontinentes – sprangen und hüpften. Wo sie vielleicht sogar bis an die Ufer großer Meere gelangten, statt im kleinen Dorfteich festzustecken. Ihre Grenze der Realität war dann wohl nicht nur das Einweckglas, Zimmer, Haus, Grundstück, Land oder die Stadt, sondern der ganze Kontinent. Manche dieser Frösche oder auch Menschen, welche so an die Ufer der Meere gelangten, hüpften sicher auch eines Tages über die Begrenzung der Meere hinaus: hin zu fremden Ufern und Kontinenten. Ihre Realität wurde dadurch natürlich nicht nur das Einweckglas, das Zimmer, Haus, die Wiesen und Felder, der Kontinent oder das Ufer am großen Meer, sondern die ganze Welt. Und mir kam der Gedanke, dass unter den Fröschen, die die Welt entdeckten, die auch Menschen sein könnten, sicher auch jene abenteuerlichen Wesen waren, die irgendwann zu den Sternen blicken und in fremde Welten sahen. Nun, da man das, was man im Bewusstsein sieht, sicher auch irgendwann erreichen kann, wagten sie bestimmt irgendwann den Sprung aus ihrer begrenzten Realität - nur ihre Welt zu sehen - hinaus, und entdeckten womöglich Wege, um vielleicht nicht nur nahe Welten, die ganze Galaxie, sondern auch ferne Welten, Universen und Galaxien mit einer unermesslichen Zahl an Welten, Sternen, Monden und Planeten zu besuchen. Wobei sie vielleicht auch Frösche oder Menschen trafen, die völlig anders als sie waren. Ihre Realität wurde dann natürlich weit größer als die von Jenen, die nur ihre Welt, ihren Kontinent, ihr Land, ihre Stadt, Wiese, Haus oder Zimmer sahen, oder nur ihr Einweckglas, das vorübergehend ihr zu Hause war. Und während ich das Einweckglas – in dem noch vor kurzem ein Fröschlein saß - schön sauber poliert in das Regal zurückstelle, denke ich darüber nach, weshalb manche Menschen oder Frösche sich bemühen, aus der Realität des Einweckglases herauszuklettern, und andere wiederum sich darin pudelwohl und zu Hause fühlen,. So als gäbe es nichts anderes, außer ihr heiliges, bunt geschmücktes- oder schlichtes und einfaches Einweckglas. Und ich erkenne etwas, das tief in uns Menschen oder auch Fröschlein wohnt. Etwas, das mit uns selbst und mit Realität zu tun hat. Doch das ist – wie es so schön heißt – wieder eine andere Geschichte...
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