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Erdacht, je nun, als Verse noch ein Witz waren,

Die hingeschludert heute schon gedruckt wären,

Besprochen und gefeiert – wenn auch unnötig

Auf diesem bald und bald auf jenem Fuß

                                                                          hinkend.

 

 

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Hallo Endeavour

 

Mir gefällt das klangliche Abfallen der männlichen auf die weibliche Kadenz an den Zeilenenden.

Bei dem Wort "unnötig" tue ich mich aber etwas schwer das Präfix "un" zu betonen. Mir läge der Betonungsschwerpunkt auf dem Wurzelstamm "nöt" ich tue es aber, weil das vorgegebene Gewohnheitsmetrum (xXXx) es mir suggeriert und ich nicht weiter drüber nachdenken muss. Die Spondäen erzielen klanglich Wirkung.

Ein netter Choljambus.

 

Kann man Präfixen wie (un, be, zu) eine Betonung zuteilen? Ich bin da gerade überfragt, eventuell hat jemand eine Antwort darauf. 

 

Lg Mono

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Moin ihr beiden!

 

@Endeavour: Die Hinkjamben kommen gut raus und die Verse lassen sich auch für mich prima lesen!

 

@MonoTon

 

Die Vorsilbe "be" ist immer unbetont, "un" und "zu" sind aber betonte Präfixe. Da gibt es nur sehr wenige Ausnahmen, z.B. unsterblich. Bei "untig" liegt die Hauptbetonung auf "un".

 

LG Claudi

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Hallo Mono:

 

Willkommen im Forum! Schön, dass Du mit formalen Pointen was anfangen kannst. Was die von Dir erwähnten Schwierigkeiten betrifft, so ist ihnen mit einem Blick in den Duden leicht beizukommen, wollte ich schreiben … Claudi war mal wieder schneller und hat es kurz und knackig auf den Punkt gebracht.


 

Hallo Claudi,

 

wie immer die entscheidende Instanz; wenns in Deinen Augen Mist wäre, hätte ich ein Problem …

 

Grüßend

 

E.

 

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Zitat

Die Vorsilbe "be" ist immer unbetont, "un" und "zu" sind aber betonte Präfixe. Da gibt es nur sehr wenige Ausnahmen, z.B. unsterblich. Bei "unnötig" liegt die Hauptbetonung auf "un".

Nochmals Hallo 

 

Dann hat es wohl damit zu tun, das gar kein Wurzelstamm vorhanden ist und das Wort selbst Teil eines Morphemes darstellt, dem die hauptsächliche Betonung abhanden geht? Aber macht es das tatsächlich flexibel?

Ich dachte bisher das Stammsilben immer eine Betonung erfahren und allenfalls im Wurzelvokal eine Änderung durchmachen. Wie verhält es sich mit den Worten "unumwunden oder verunreinigt /oder zusammen" wenn wir "zu", dazu ziehen. 

Ich glaube ich mag Worte mit "un" wohl nicht besonders.

 

Endeavour, vielen Dank für das Willkommen.

Ich gebe mir Mühe was das formale anbelangt. 

 

Lg Mono

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vor 49 Minuten schrieb MonoTon:

Ich dachte bisher das Stammsilben immer eine Betonung erfahren und allenfalls im Wurzelvokal eine Änderung durchmachen.

 

Ja, die Betonung bleibt in zusammengesetzten Wörtern erhalten. Nur wenn ein betontes Präfix vorangestellt wird, bekommt die erste Silbe den Wortakzent und die Stammsilbe des zweiten Wortes ist dann nur noch nebenbetont. Dadurch entstehen auch die vielen "Pfingstochsen", die jeden  alternierenden Vers sprengen.

 

"Zusammen" ist schwierig herzuleiten. Das Wort hat sich wohl zu einem feststehenden Begriff entwickelt. Sammen ohne "zu" gibt es ja nicht. Hier ist "zu" nicht (oder ggf. nicht mehr) als Vorsilbe zu verstehen, jedenfalls nicht als betonte.

 

"unumwunden" wird alternierend betont, der Wortakzent liegt auf "un" und "verunreinigt" ist ein Antispast xXXx und ideal für den Hinkjambus. Diese Wörter hatte ich im Übungsfaden Krawallochsen genannt. Kannst ja mal stöbern.

 

LG Claudi

 

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Hallo Endeavour

 

Entschuldige bitte, ich habe meinen Beitrag noch einmal gelesen und bemerke selber, dass ich dich gefühlt sehr abgecancelt habe. Das lag nicht in meinem Sinne, nur irgendwie nahm die Diskussion plötzlich einen anderen Verlauf.

 

Lg Mono

Zitat

 

Erdacht, je nun, als Verse noch ein Witz waren,

Die hingeschludert heute schon gedruckt wären,

Besprochen und gefeiert – wenn auch unnötig

Auf diesem bald und bald auf jenem Fuß

                                                                          hinkend.

 

 

Magst du Metren? Ich sehr.

 

xXxXxXxXxXxx

xXxXxXxXxXxx

xXxXxXxXxxXx

xXxXxXxXxXxx

 

Die Eigenbetonungen der ersten Silbe auf den Zweisilbern sind sehr stark, fügen sich aber dem "hinken" und geben ja quasi das Metrum vor, ein Daktylus mit sehr starker männlicher senkung und weiblicher Kadenz.

Mir macht nach wie vor aber  der Dreisilber "un-nö-tig" Probleme.

Claudi hat es zwar erklärt, aber mir will nicht in den Kopf, dass ich etwas angehängtes und Worterweiterndes einer eigentlichen Betonung unterstelle.

Ich frage mich ob es auf der Art des Wortes liegt? Es wird ja quasi eine Verneinung?

 

Jedem anderen "hinker" stehen Substantive voran (Witz, druck, Fuß) so ein Substantiv fehlt in der dritten Zeile, stattdessen steht ein präfix. Vermutlich irritiert mich das? Ich kenne kaum Dreisilber dessen Betonung nicht auf der Wortmitte liegt.

Außer dann besagte Pfingstochsen, denen aber ebenso ein Substantiv voran steht.

 

Ich hoffe ich nerve nicht damit das abermals zu Hinterfragen.

 

Lg Mono

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Hallo Mono,

 

schade, eigentlich war alles gesagt. Entspannt zurücklehnen konnte ich mich dank Claudi auch. Und nun das gleiche von Dir noch mal anders:

 

Zitat

Mir macht nach wie vor aber  der Dreisilber "un-nö-tig" Probleme.

 

Das ist bedauerlich.

 

Zitat

Claudi hat es zwar erklärt, aber mir will nicht in den Kopf, dass ich etwas angehängtes und Worterweiterndes einer eigentlichen Betonung unterstelle.

 

Wie gesagt, im Duden stehts nicht anders.

 

Zitat

Ich frage mich ob es auf der Art des Wortes liegt? Es wird ja quasi eine Verneinung?

 

Vielleicht solltest Du Dich mehr an der Praxis orientieren; Du theoretisierst zu viel, und es kommt, denke ich, nicht darauf an, mit dem Vokabular der Sprachwissenschaft bzw. Verslehre mehr schlecht als recht zu jonglieren, oder, schlimmer noch, zu renommieren, sondern darauf, erst richtige, dann (darauf aufbauend) brauchbare und schließlich gute Gedichte vorzulegen. In diesem Zusammenhang ist Magst du Metren? eine durchaus schräge Frage, die es mit Magst du Sätze? aufnehmen kann.

 

Darüber hinaus empfehle ich das folgende Schema:

 

xXxXxXxXxXXx

xXxXxXxXxXXx

xXxXxXxXxXXx

xXxXxXxXxXXx

 

Gruß

 

E.

 

 

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