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Schweigend nicken die Fichten.

Der Winteranfang ist nah.

Im Wind klingen wieder Geschichten

von Wundern und Heilung und

wunderbar

funkeln die Flocken

 im Wind.

 

Am Waldrand spielt schon ein Kind.

Den Mund in der tanzenden Pracht. 

Das Gesichtchen noch warm und rot und ganz rund. 

Und sein Grüßen ist aus dem Damals gebracht, 

als brächte es längst vergessene Kund.

 

Wie es lacht in den Schnee. 

Wie wir alle einst lachten. 

Mit durchfrorenen Füßen 

zur Schneeballschlacht brachten 

die schönsten Kugeln, 

die reinsten;

und schmissen und lachten 

und warfen und weinten, 

wenn wir getroffen zu Unrecht uns meinten. 

Die Hände rot von der Kälte. 

Die Kleidung durchnässt und die Schelte. 

Das Brennen des Lebens erhellte

den Abend, die heilige uralte, strahlende

Macht. 

 

Im Herzen das Dunkeln 

der Stille der Nacht. 

Am Abend dann sorgsam ausgebracht 

die schneenassen Sachen. 

Das Feuer entfachen im heiligen Heim. 

Das Knistern und Funkeln, 

das Schlummern, 

 

das Sein. 

 

Du hast ein Feuer angemacht. 

Es zieht durch die alten, schweren Knochen. 

Der Hunger ist schon fortgebracht. 

Ein schmales, leichtes Süppchen kochen. 

Das reicht.

Und das Glas nicht mehr leeren.

Ganz leicht 

willst du werden. 

So leicht wie die Flocken. 

Oder das Klingen der uralten Glocken

zur Weihnachtszeit. 

 

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Eine schöne nostalgische Idylle, die beim Lesen wärmt wie eine Tasse Glühwein. Manche Einzelheit ist wohl von der Erinnerung verklärt...

 

Die wechselnden Rhythmen fließen für mein Empfinden schön harmonisch dahin und halten die Aufmerksamkeit wach, damit einem kein Detail entgeht. 

 

(In meiner Schublade liegt auch ein Gedicht mit nickenden Fichten...)

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vor 8 Stunden schrieb Cornelius:

In meiner Schublade liegt auch ein Gedicht mit nickenden Fichten...)


lb Cornelius vielen Dank für deinen geschätzten leseindruck - immer her mit den nickenden Fichten..(oder den fi…. Nichten) es ist doch bald wieder Weihnachtszeit und dann hoch die halbleeren Tassen🌲 😇 

 

mes compliments 

 

Dio

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vor 2 Stunden schrieb S. Athmos Welakis:

Hi Dio,

Ich empfinde Dein Gedicht als eine leichte, beschwingte Melancholie. Der innere Friede im Spätherbst ist fassbar. Ich wünsche, dass der Schnee auf der Haut nicht liegenbleibt.

 

Liebe Grüße,

Athmos

 

vielen Dank, lieber Athmos

 

und compliments !

 

Dio 

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Hallo Freund Dio,

 

vor der Weihnachtszeit bin ich so aufgeregt fröhlich,

es sei denn, man ist allein und bereits jetzt droht

der Sommer mit seiner Hitze und grellem Staub,

den scharfen Kanten und dem Grölen der Betrunkenen

und Asozialen auf der Straße, die mit ihrem guten

Tekkno und HipHop Geschmack angeben,

oder mal zur abwechslung, mit Gesängen des Propheten,

die alles andere als friedlich klingen.

Aber ich höre ja auch keine friedliebende Musik.

Doch die Sonne tötet mich und die kurzen Nächte auch,

wo keine beschauliche Stille und wohlige Gefühle

sich entfalten, in den düsteren Gewölben verträumter

Bäume und Lampen.

Der Klimawandel stiehlt mir also die Hälfte des Jahres.

Mindestens.

Schön, wenn man da ein Sonn-Feier-und-Strand Liebhaber:Inn

ist.

Ha! Mein erstes Gendern!

Damit räche ich mich für den Kommentar

mit dem Schnupftuch unter deinem Werk:

Adventsblasen!

 

Gerne mitgeträumt!

LG. aus der Nautillus!

Waldeck

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vor 3 Stunden schrieb J.W.Waldeck:

in den düsteren Gewölben verträumter

Bäume und Lampen.

 

Lb. Captain Nemo, 

 

ein wunderschönes Bild und ein perfekter EInstieg für ein Gedicht !! Das hast Du jetzt davon.. 

 

Ich kann mit Techno und -ismen nichts anfangen. Meine Religion ist die Liebe besonders in ihren Ausprägungen als Wein, Musik, Kunst und natürlich allem schönen, zugewandten.  

 

Ich freue mich sehr, dass Du Dir das "aufgeregt fröhliche" zur Weihnachtszeit bewahrt hast. Aber in der alten Welt wurde das ja auch noch ganz basaler gefeiert (und kulinarischer!) Denk nicht an den Sommer, lass uns dem kommenden Winter fröhnen und auch ein bisschen in unsere heidnischen Meditationen die einschließen und an die denken, die den Hunger schon vorgeschickt haben auf die andere Seite, und nur noch leicht werden wollen, so leicht wie die Flocken,  um endlich ganz vergessen zu werden... auch das gehört zu Weihnachten, vielleicht ist es das einzige, was zählt..


Ahoi, Captain, mein Captain +

 

compliments

 

Dio

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