Zum Inhalt springen

Anonyma

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    605
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Anonyma

    Flachgelegt

    Hallo ConnyS, mich hat der Titel doppelt zum Schmunzeln gebracht. Zum einen, weil man natürlich mit dem Begriff etwas Bestimmes zu verbinden neigt und zum anderen, weil ich in dem Gedicht, das ich heute einstelle, genau diesen Begriff ebenfalls verwendet habe (natürlich in komplett anderer Hinsicht). Die zufällige Parallele finde ich einfach lustig. Gerade deshalb hat mich der Titel besonders 'angelockt'. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich Zahnarzt(behandlung) mit lustig verbinden würde, aber im hier geschilderten Fall handelt es sich ja auch um eine Ausnahme. Eine nette Anekdote, die kurz und knackig erzählt wird. Ja, manchmal bieten sich solche 'sprachlichen Gelegenheiten', wenn Begriffe unterschiedliche Bedeutungen haben können. Und auch mögliche Missverständnisse können immer mal wieder erheiternd sein. Daraus können Situationskomik und unfreiwillige Komik entstehen - oft wirklich lustig. Gerne gelesen und geschmunzelt! LG, Anonyma
  2. Hallo zusammen, ich möchte an dieser Stelle allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen am Wettbewerb meine Anerkennung aussprechen. Es hat mich wirklich erstaunt und vor allem aber gefreut, wie rege die Teilnahme doch war. Es war schön, all die vielen Gedanken, Ideen, all die vielen, unterschiedlichen Herangehensweisen und Betrachtungen lesen und kennenlernen zu dürfen. Deshalb: Danke an alle - es war mir eine Freude! Und, um das noch zu erwähnen: Danke, MythonPonty und auch ein Danke an alle Mitglieder der Moderation, die diesen Wettbewerb 'gemanagt' haben! LG, Anonyma
  3. Anonyma

    Ohne mich

    Hallo Yeti, ah, jetzt verstehe ich. Ich glaube, ich sollte das metrisch mal 'aufschlüsseln'. Warum liegt das 'Ich' in einer Senkung? Ich stelle jetzt mal das Metrum dar, das Betonungsmuster: Der Rhythmus funktioniert für mich, auch wenn die Zahl der Hebungen unterschiedlich ist. Alle Verse sind durchgehend iambisch, deshalb klappt das gut und auch, weil du tatsächlich, bis auf eine einzige Ausnahme, im Metrum bleibst. Vers 1 + 2 = iambisch, 5 Hebungen Vers 3 = iambisch, 6 Hebungen Vers 4 = iambisch, 8 Hebungen Vers 5 = iambisch, 6 Hebungen Vers 6 = iambisch, 6 Hebungen Vers 7 = iambisch, 6 Hebungen Vers 8 = iambisch, 7 Hebungen Die einzige Ausnahme in Sachen Betonung ist das Wort 'Beteigeuze'. Es fällt mir aber leicht, das Wort 'typisch deutsch zu betonen', also auf die erste Silbe 'Be-' eine Betonung zu legen und dabei klingt es auch nicht falsch. Ursprünglich kommt es aus dem Arabischen und wird eigentlich korrekt Beteigeuze betont. Das ist so ein kleiner 'Betonungstrick', der, wenn bewusst und ab und zu mal in einem Einzelfall angewendet, durchaus hilfreich sein kann. Worte aus anderen Sprachen widersprechen tatsächlich öfter mal unserem 'deutschen Sprachgefühl'. Das liegt an der Charakteristik unserer Sprache - Deutsch ist eine alternierende Sprache. Wir heben und senken unsere Stimme und dehnen nur Vokale. Es gibt auch Sprachen, in denen das anders ist, wie z. B. quantitierende Sprachen. Dort werden Silben gedehnt und verkürzt. Und vieles anders betont, als wir es gewohnt sind. Zum Beispiel der Begriff Hexameter. Ein antikes Versmaß, altgriechisch. Im Deutschen gibt es die 'Hexe' und den 'Meter'. Unser Sprachgefühl sagt uns also: Hexameter. Diese Betonung hört und fühlt sich richtig an. Ist aber falsch. Denn richtig betont wird es so: Hexameter. In unseren Ohren klingt also richtig falsch und falsch richtig. Ich lernte, dass ich bei Fremdwörtern und bei Wörtern aus anderen Sprachen vorsichtig sein muss und prüfe, wenn ich das Wort nicht bereits kenne und mir sicher bin, auf jeden Fall nach, um Betonungsfehler zu vermeiden. So viel zum Metrum. Jetzt kommt die Prosodie ins Spiel. Das Metrum ist ein 'künstliches, vereinfachtes' Betonungsmuster, es gibt nur Hebung und Senkung. Das sieht bei der Prosodie ganz anders aus. Da geht es eben um das laute Sprechen. Variierende Tonhöhen (ergo mehr als nur zwei), Wortakzente, Sprechrhythmus, verschiedene Längen von Pausen etc. pp., kurz: Es geht um die 'Sprachmelodie'. Das ist verführerisch, denn damit kann man bei Gedichten eben 'betonungsbiegen', und zwar ordentlich. Man kann da alles so betonen, bis es passt. Nur - dein Gedicht ist metrisch. Wie bei einem Metronom: Tick-Tack. Wenn du also reimen möchtest, gebundene Formen (oft in Foren auch 'feste Formen' genannt) verwenden möchtest, dann braucht es das Metrum. Das Metrum ist so etwas, möchte ich sagen, wie ein 'Taktgeber'. Du hast ein durchgehend einheitliches Metrum in deinem Gedicht. Und dieses 'taktet' iambisch. Und in diesem liegt das 'Ich' in einer Senkung. Prosodisch würde ich auch anders betonen, auf jeden Fall. Da sähe bei mir, als ein Beispiel mal einen einzelnen Vers, gerade den ersten, das Betonen so aus (obwohl sich die Prosodie schriftlich nur sehr schlecht darstellen lässt, denn es gibt da keine wirklich gute Möglichkeit, 'Zwischentöne' optisch darzustellen, ich versuche es mal mit Farben): Rot: Sehr stark betont Orange: Stark betont Grün: Etwas schwächer betont Blau: Schwächer betont Schwarz: Schwach betont Metrisch betont wird dieser Vers auf zwei mögliche Arten: Da ich aber in Sachen Metrum mittlerweile viel Übung habe, war mir schon klar, das es hier iambisch zugeht und so hatte ich auch keine Probleme, es durchgehend so zu betonen - also die Möglichkeit 1 zu wählen. Ja, es gibt natürlich auch noch Silbengewichte, mehr oder weniger Bedeutung, die auf einem Wort oder einer Silbe liegt, Stammsilbenbetonungen usw. Aber das ist unmöglich hier alles ausführlich zu behandeln - sonst wird's kein Kommentar, sondern ein Buch. Da braucht es Zeit, Lernen und Übung. Und es ist immer die eigene Entscheidung, ob man das 'auf sich nehmen möchte'. Also bei mir hat es jetzt fast 12 Jahre gedauert, um auf den 'Stand' zu kommen, auf dem ich jetzt bin. Man muss wirklich wissen, worauf man sich da einlässt und entscheiden, ob man das überhaupt möchte. Die 'Preisfrage' dabei: Ist es nur ein Hobby oder ist es viel mehr? Mein Eindruck: Es kommt darauf an, was du möchtest. Was dir gefällt, denn beides ist richtig. Ich möchte nur generell noch einen Hinweis in Sachen Versanfänge geben. Dein Gedicht ist mit 8 Versen und 2 Strophen recht kurz, da fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Bei längeren Gedichten aber empfiehlt es sich, da etwas mehr zu variieren. Durch deine Umstellung hast du hier insgesamt 3 x 'Ihr' am Anfang eines Verses stehen. Mit 'Mein' am Anfang ist es 2 x 'Mein'. Auch hast du noch 2 x 'und' am Anfang stehen. Wie gesagt, bei einem kurzen Gedicht hat das keine großen Auswirkungen. Aber bei einem längeren Gedicht können durchgehend nur einsilbige Versanfänge leicht 'monoton' wirken und dem Gedicht auch eine Art 'Aufzählungscharakter' verleihen, ganz besonders, wenn sich Versanfänge auch noch mehrmals wiederholen. Immer mal wieder zwischendurch ein zwei- oder mehrsilbiges Wort am Beginn verhindert das. LG, Anonyma
  4. Anonyma

    Ohne mich

    Hallo Yeti, 42. Auf jeden Fall ist die Antwort 42! Auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest! Eine kleine Anmerkung hätte ich dazu. Metrisch liegt das 'Ich' in einer Senkung, genau so wie das 'mein' und auch das 'ihr'. Aber was die Bedeutungen, die Aussage der Verse anbetrifft, da möchte ich auf 'Ich' und den Gegenpart 'ihr' tatsächlich eine Betonung legen - für mich 'überwiegt' das Gewicht der Aussage das Silbengewicht. Nein, das ist keine Kritik und auch keine Aufforderung zum Ändern. Daran ist nichts falsch. Nur eine Anmerkung, was mein persönliches Empfinden anbetrifft. Unabhängig davon gefallen mir diese beiden Verse tatsächlich am besten. Nichts mehr haben - Frei sein vom Gewicht der Dinge und frei von all dem anderen Ballast, von all den Belastungen, die wir mit uns herumschleppen. Ich schließe mich den vorherigen Kommentaren an - es ist eine sehr schöne Vorstellung, so im Frieden mit sich und der Welt Abschied nehmen zu können. Und ich glaube, das wünschen wir uns doch alle. LG, Anonyma
  5. Anonyma

    Schwurbelhaft

    Hallo Joshua, ja, das ist DAS Kriterium, das eine, die Besonderheit unserer Sprache. Die allerdings, wie sehr gut hier dargestellt, auch 'eigenartige Blüten' treiben kann. Weil man eben alles auch übertreiben kann. Mir fällt dazu das längste (offiziell existierende) Wort der deutschen Sprache ein: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz Und das ist ein tatsächliches Wort, das existiert ... ick hör den Amtsschimmel wiehern ... Jepp, in dem einen oder anderen Restaurant, in dem einen oder anderen Esszimmer soll sich so was finden lassen, habe ich mir sagen lassen. Gibt eben überall Leute, die aus irgendwelchen Gründen lieber neben dem Teller essen. Die haben übrigens auch eine Steigerungsform: Frühstücksbrockteppichboden. Manche essen auch gerne auf dem Fußboden. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, so heißt es zwar, aber appetitlich ist es nun wirklich nicht wirklich. Ich habe mir das hier herausgepickt - liegt wahrscheinlich daran, dass ich zwar Kaffee, aber heute noch kein Frühstück hatte. Das Forum mal wieder. Ich denke mir so: Ach, nur ganz kurz, ein halbes Stündchen, dann ... und dann lese ich und lese ich und denke ich und schreibe ich und dann merke ich: Forumnebenwirkungsmagenknurrenlautstärkeempfindungsabhängigkeitsappetitsteigerungsfrühstücksnachholbedarf. Schmunzelgruß, Anonyma
  6. Liebe Ostseemoewe, mir geht es ganz ähnlich wie Uschi und Pegasus. Wenn es doch nur so wäre - wenn es doch nur öfter so wäre ... das wäre schön. So schön wie die Vorstellung, die deine Verse in mir bewirken. Ich bin einfach zu realistisch. Beim Lesen, da kann ich in diese weit schönere Welt eintauchen. Doch kaum habe ich zu Ende gelesen, dann schränkt die Realistin in mir den Titel ein: Wir könnten so viel mehr sein ... Wir haben das Potential dazu. Und das, gemeinsam mit der Aussage deines Gedichts, lässt mich weiterhin hoffen. Ein Widerspruch? Ich denke, ja und nein. Ich bin eine Realistin mit irrationalen Hoffnungen, so würde ich mich beschreiben. Ich brauche diese Hoffnungen, sie halten mich aufrecht. Und daher gebe ich sie nicht auf, wie irrational sie auch sein mögen. So, wie deine Zeilen, sind sie ein Stück Schönheit in einer oft zu unschönen Welt. Eine Kleinigkeit zum 'Formalen': Ich denke nicht, dass du 'Lebensmasse' damit meinst und verkürzt hast. Ich denke, du meinst damit 'Lebensmaß' - im Sinne von: Liebe sei das 'Maß aller Dinge'. Liebe Ostseemoewe, ich bin, wie ich schon mehrfach im Forum schrieb, 'offen' für alle Arten und Formen von Reimen. Allerdings mit einer einzigen Einschränkung: Dem Klang. Klangliche Aspekte sind für mich bei Gedichten sehr, sehr wichtig. Und in klanglicher Hinsicht sind Reime wie machen - Spraachen und Hass - Maaß nicht so günstig. Denn hier reimt ein langer Vokal auf einen kurzen Vokal. Das klingt einfach nicht so gut ... (Mit 'schräg' und 'Weg' habe ich dagegen in dieser Hinsicht kein Problem - ä und e 'vertragen' sich hier klanglich. 'e' ist bei Weg ein langer Vokal, und der Umlaut 'ä' wird ebenfalls lang gesprochen. Außerdem sind 'e' und 'ä' auch in anderer, klanglicher Hinsicht, wenn sie ausgesprochen werden, sehr nahe beieinander.) Allerdings würde ich ggf. auch gezielt und bewusst Missklänge nutzen. Wenn es, beispielsweise, um ein unschönes oder sogar hässliches Thema ginge. Nur hier ist Schönheit das Thema und diese möchte, finde ich, auch klangliche 'Harmonie' haben. Ich möchte aber trotzdem sagen, dass hier die Aussage/der Inhalt wichtiger ist als die Reime. Daher wollte ich das nur anmerken und erklären, in Hinsicht auf künftige Gedichte. Es würde mich freuen, wenn du daraus etwas für dich 'mitnehmen' könntest. LG, Anonyma
  7. Lieber Carlos, ich würde Rilke in 'dichterischer Hinsicht' durchaus als Vegetarier, aber nicht als Veganer bezeichnen ... und mir fallen gerade auch noch Begriffe wie Freeganer, Fructarier, Rohköstler und die 'Warrior-Diät' und die Kalorienrestriktion sowie Ovo-Lacto-Vegetarier und Lacto-Vegetarier und Flexitarier und Pescetarier ein ... bei allem Respekt, aber manches davon ist schon wirklich jenseits aller Vernunft ... Petrarka und das Sonett. Der 'Antipetrarkismus' (der sich allerdings vor allem auf den Inhalt auswirkte) - siehe z. B. Francesco Berni, burleske Dichtung, der hinging und der 'Schönheitsmanie' gezielt das 'Porträt der Hässlichkeit' entgegensetzte. Es gab bereits damals die realistische, die parodistische und die burleske Sonettdichtung. Oder Opitz und seine Enjambements, ihn könnte ich auch noch erwähnen. Oder die Dichter Frankreichs und Englands und deren Sonettformen. Und da wäre auch noch Gryphius, der in seinem Sonett 'Die Hölle' buchstäblich das vorgeschriebene Metrum des klassischen Sonettes 'zerstörte': Ach und Weh! Mord! Zeter! Jammer! Angst! Kreuz! Marter! Würme! Plagen! Pech! Folter! Henker! Flamm! Stank! Geister! Kälte! Zagen! Ach vergeh! Tief und Höh! Meer! Hügel! Berge! Fels! Wer kann die Pein ertragen? Schluck Abgrund! ach schluck ein! die nichts denn ewig klagen! Je und Eh! Schreckliche Geister der dunkelen Höhlen, ihr, die ihr martert und Marter erduldet, Kann denn der ewigen Ewigkeit Feuer nimmermehr büßen dies, was ihr verschuldet? O grausam Angst, stets sterben sonder Sterben! Dies ist die Flamme der grimmigen Rache, die der erhitzete Zorn angeblasen! Hier ist der Fluch der unendlichen Strafe, hier ist das immerdar wachsende Rasen! O Mensch! Verdirb, um hier nicht zu verderben! Und Rilke? Nun, in seinen 'Sonette(n) an Orpheus' spielte er mit der Sonetttradition. Er war kein Veganer, aber auch kein echter 'Rebell'. Zitat: „Sonette an Orpheus […] der Versuch, das Sonett abzuwandeln, es zu heben, ja gewissermaßen es im Laufen zu tragen, ohne es zu zerstören“ Als Veganer würde ich eher Wilhelm August Schlegel betrachten und seine 'Idealform des deutschen Sonetts' - er verfasste dazu auch ein entsprechendes Sonett, als 'Lehrgedicht': Zwei Reime heiß' ich viermal kehren wieder, a Und stelle sie, getheilt, in gleiche Reihen, b Daß hier und dort zwei eingefaßt von zweien b Im Doppelchore schweben auf und nieder. a Dann schlingt des Gleichlauts Kette durch zwei Glieder a Sich freier wechselnd, jegliches von dreien. b In solcher Ordnung, solcher Zahl gedeihen b Die zartesten und stolzesten der Lieder. a Den werd' ich nie mit meinen Zeilen kränzen, c Dem eitle Spielerei mein Wesen dünket, d Und Eigensinn die künstlichen Gesetze. e Doch, wem in mir geheimer Zauber winket, d Dem leih' ich Hoheit, Füll' in engen Gränzen. c Und reines Ebenmaß der Gegensätze. e Ich persönlich hab's nicht so mit 'künstlichen Gesetzen'. Der Begriff 'Künstlich' kann zwei Bedeutungen haben. Und eine davon schätze ich nicht sonderlich - wenn sie dazu führt, dass ein Gedicht ein 'künstliches Konstrukt' statt Kunst ist. Wie heißt es doch so treffend: Die Dosis macht das Gift. Das gilt auch bei Gedichten und, das ist wichtig, auch 'in beide Richtungen', d. h. für Regelkonformität und für das Ablehnen von Regeln. Es braucht 'das rechte Maß der Dinge'. Jetzt aber zu deinem Werk. Gegensätze ziehen sich an, so heißt es doch. Gegensätze machen die Welt lebendig, sie bringen Bewegung hinein. Wären alle gleich, würden wir doch vor Langeweile eingehen wie die bekannten Primeln. Bukowski und Rilke abwechselnd - prima. Wein und Bier abwechselnd - nun, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, man bedenke den 'Morgen danach' ... Und der arme Cigarillo, der ist ja ganz alleine - wie wäre es denn für das nächste Mal, als Gesellschaft, mit einer E-Zigarette? Hm. Und ich frage mich: Rülpst Bukowski nun wegen Bier und Wein oder wegen Rilkes Harmonien? Was mir sehr gut gefällt, ist das Bild des Flugzeugs in der Dunkelheit. Instrumentenausfall? Ich kann vor meinem inneren Auge sehen, wie es mal in diese, dann in jene Richtung fliegt, im Kreis herum - der Pilot: Äh, ich seh nix - wo geht's lang?!? Ach ja, ich weiß. Mein Sinn für Humor ist manchmal etwas 'gewöhnungsbedürftig', so nannte das mal jemand. Aber ich finde, es ist doch okay - so lange das Flugzeug in der Luft bleibt. Wenn es abstürzte, wäre das nicht so gut. Da es allerdings nur ein imaginäres Flugzeug ist, besteht in der Hinsicht wohl keine Gefahr, denke ich und ich kann mir das eine oder andere Schmunzeln bei der Vorstellung sicher erlauben. Bei 'Mallorca oder Ukraine', nun, da lenkst du, als Verfasser und Pilot, meine Gedanken in eine ganz andere Richtung. Die absolut nicht zum Schmunzeln anregt, ganz im Gegenteil! Party und Ballermann auf Mallorca oder Krieg in der Ukraine? Wo geht's hin für Deutschland? Und dann bekommen auch Rilke und Bukowski eine andere Bedeutung ... sehr interessant und sehr gut gemacht, lieber Carlos, wie dein Gedicht am Schluss die Richtung wechselt. Und hier passt auch das Bild des Zigarillo-Rauchens des LI. Mich erstaunt ein bisschen, dass das noch niemand anderem auffiel? Denn der Ukraine-Konflikt bewegt ja gerade aktuell die Gemüter der Menschen, die die Nachrichten verfolgen. Und sogar die der Politiker - wobei, ach nun, da sage ich lieber nichts dazu ... Was tun, spricht Zeus. Tja, wenn selbst der das nicht weiß ... LG, Anonyma
  8. Liebe Claudi, danke für deine Ausführungen. Ich denke, dass sich unsere Ansichten darüber unterscheiden. Das ist nichts Schlechtes - wie langweilig wäre die Welt, wenn sich alle in allem immer einig wären? Es ist aber auch nichts Schlechtes, so denke ich, auch andere Reimformen zu verwenden als den reinen Reim. Es gibt viele und jede davon ist auf ihre eigene Art und Weise für dieses oder jenes geeignet. Ob äquivoker Reim, Assonanzreim, Parareim, Endsilbenreim, rührender Reim, unreiner Reim, Vorreim, Augenreim, gebrochener Reim, gespaltener Reim, Waise u.v.m. Selbstverständlich gilt es dabei, nicht einfach willkürlich jede Form von Reim in einem Text als kunterbuntes Durcheinander zu verteilen, das funktioniert natürlich nicht. Aber ich persönlich schätze es, mit allen vorhandenen Möglichkeiten zu 'arbeiten' und ihre jeweiligen Charakteristika zu nutzen. Und das betrifft bei mir auch nicht nur die Reime. LG, Anonyma (ist manchmal etwas frech und dezent eigenwillig )
  9. Lieber Gaukel, eigentlich antworte ich, wenn eins meiner Gedichte, zeitlich etwas später, doch noch einen Kommentar bekommt, lieber per PN, denn ich möchte dann nicht andere, neue Gedichte 'verdrängen', indem ich meines wieder nach oben hole. Aber hier denke ich, sind deine Fragen vielleicht auch für andere interessant. Also antworte ich doch hier im Faden. Ach, ich 'forsche' in erster Linie deshalb,, weil ich irgendwie, wenn es um Gedichte geht, alles spannend finde. Und es geht mir ähnlich wie dir, ich experimentiere sehr, sehr gerne. Allerdings kann das auch interessante Auswirkungen bei mir haben - so landete ich bei Naturwissenschaften und Philosophie. Und finde da irgendwie auch (fast) alles spannend ... Was ich alles dazugelernt habe, seit ich damit begann, mich mit Gedichten zu befassen - jedenfalls, ohne Übertreibung, hundert Mal mehr als in den Jahrzehnten meines Lebens davor ... Kennst du den Film 'Nummer 5 lebt'? Seit ich 'die Welt der Gedichte' für mich entdeckte, fühle ich mich mit dem kleinen Roboter irgendwie verwandt: "Input! Mehr Input!" Ich kann natürlich nur aus meinem momentanen, aktuellen Kenntnisstand heraus antworten. So weit mir also bisher bekannt, gibt es da keine wirkliche Regel oder Vorschrift, was die Reime im Abgesang anbetrifft. Übrigens offenbar auch nicht, was den Aufgesang betrifft. Da fand ich ebenfalls Variationen, wenn auch nicht so häufig. Generell bietet diese Form da, wie ich denke, viele Freiheiten. Meines Erachtens ist der klangliche Aspekt wohl der wichtigste, denn es ist ja ein tatsächliches Lied. Bei Walther von der Vogelweide fand ich abc, abc im Aufgesang und ddefe im Abgesang bei einem seiner Werke - nur als ein Beispiel. Bei Luther fand ich gleich in der ersten Strophe z. B. gleich drei 'Waisen' (wenn das letzte Wort im Vers keinen Reimpartner hat): rufen, öffnen, bleiben. Die klingenden Kadenzen reimen sich allerdings irgendwie doch, bedingt durch -en, -en, -en. Reine Endreime sind auf die stumpfen Kadenzen beschränkt: dir-mir; an-getan. Auch bei Luther besteht der Abgesang aus drei Versen. Allerdings bilden die ersten beiden Verse einen Paarreim. Dem wiederum folgt die dritte 'Waise'. Beim bekannten Lied "Es ist ein Ros' entsprungen" sind Aufgesang und Abgesang durch einen durchgehenden Kreuzreim miteinander verbunden. Allerdings befindet sich im Abgesang dann in der Mitte wiederum eine Waise. (Ich habe in meiner Antwort an die vorhergehenden Kommentare das Lied von Martin Luther bzw. ein paar Strophen davon, eingestellt. Wenn du das nachsehen möchtest, damit du dir ein besseres Bild machen kannst.) Und hier, als ein weiteres Beispiel: 1. Es ist ein Ros entsprungen / auß einer wurtzel zart / Als vns die alten sungen / auß Jesse kam die art / vnnd hat ein blümlein / bracht / mitten in kaltem winter wol zu der halben nacht. 2. Das Röselein das ich meine / Daruon Isaias sagt / Ist Maria die reine / Die vns das blümlein hat bracht / Auß Gottes ewigem raht / Hat sie ein Kindlein gboren / Vnd blieben ein reine Magd. Hier gibt es sogar strophenübergreifende Reime und noch dazu einen identischen Reim: bracht/bracht. Und in der ersten Strophe ist der 'Winter' alleine - was, wie ich finde, sehr gut passt, wenn man die Bedeutung mit einbezieht. In der zweiten Strophe wird hier 'sagt' mit 'raht' gereimt - 'technisch gesehen' ein unreiner Reim, aber klanglich, wie ich finde, kein 'Missklang', sondern in Ordnung, denn a und t passen ja und klingen gleich. Und ja, mir ist klar, dass eigentlich hier 'sagt' der Reimpartner für 'Magd' ist. Aber klanglich sind alle drei gut passend zueinander, wie ich finde, daher ordne ich das entsprechend als Reime ein. 'gboren' ist wiederum eine Waise - oder auch nicht. Denn auch bei 'gboren' passt die Endung '-en' wiederum zu 'entsprungen' und 'sungen' in der ersten Strophe. So entsteht auch hier eine strophenübergreifende Verbindung. Was oft vergessen wird: Es gibt nicht nur reine und unreine Endreime. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten, was das Reimen anbetrifft. Man kann da durchaus auch auf Vokale reimen (Assonanzreime genannt), auf Konsonanten, bei mehrsilbigen Wörtern nur auf die letzte Silbe; es gibt mehrsilbige Reime (Mitternacht, Flitterpracht), äquivoke Reime (Lärche, Lerche); ja, man kann sogar ganz direkt auf Vorsilben (wie z. B. be- oder ge-) reimen, u.v.m. Daraus ziehe ich persönlich die Schlussfolgerung: 'Bar' soll klingen. Melodisch sein. Wie es sich reimt oder auch wie auch nicht, das obliegt offenbar ganz dem Dichter/der Dichterin. Der klangliche Aspekt scheint mir hier persönlich der ausschlaggebende zu sein. Und, was deine letzte Frage anbetrifft: Das habe ich mich auch gefragt, denn hier scheint es ja einen Regelverstoß zu geben, mit 'sagt' und 'Magd' in der gleichen Strophe. Obwohl man da wiederum argumentieren könnte, dass es ja kein reiner Reim ist ... wie gesagt, da muss ich mich noch weiter 'reinfuchsen', denn die kleine 'Regelaufstellung', die ich oben in kursiv, in meiner Antwort auf die vorhergehenden Kommentare, eingefügt habe, die stammt von Richard Wagner. Unter Umständen, das halte ich durchaus für möglich, gibt es entweder keine wirklich 100%ig klare Regelung, was erlaubt ist und was nicht. Oder aber es hat sich im Laufe der Zeit manches vielleicht auch geändert. Oder, wie gesagt, vielleicht gilt diese Reimwortregel auch nur für reine Endreime, so dass man mit anderen Reimarten da ein bisschen 'tricksen' kann ... Im Moment kann ich nur sagen, dass ich keine vollkommen klare 'Linie' finden konnte - und mich daher mehr an 'Orientierungspunkten' entlang bewegte, als ich mein Gedicht schrieb. Genau das war ich auch und bin ich immer noch, deshalb beschäftige ich mich derzeit auch noch weiter damit. Vielen Dank für dein Lob, für deine interessierten Fragen (immer schön für mich, wenn ich da 'anregen kann') und für deinen Kommentar! LG, Anonyma
  10. Anonyma

    Freiheit

    Liebe Sali, @Georg C. Peter hat, für mich, etwas Wichtiges geschrieben: Vernunft. So frei, das hast du geschrieben. Freiheit mit der notwendigen Einschränkung, die sein muss: Der Einschränkung durch die Vernunft. Es ist vernünftig, an Kinder zu denken, an die Vorbildfunktion als Erwachsene und dann zu entscheiden, nicht bei Rot über die Ampel zu gehen. Auch dann, wenn kein Auto in Sicht ist. Natürlich ist das nicht immer so klar oder einfach oder 'gut'. Willig und widerwillig, beides existiert. Und manchmal müssen wir etwas, das uns lästig ist, das wir ungern tun. Ich frage mich, ob aber nicht auch da der Wille, der bewusste Wille, ins Spiel kommt bzw. kommen kann - wenn wir ihn lassen? Manchmal braucht es in solchen Fällen eben den 'inneren Ruck'. Und wer gibt uns diesen? Wir selbst. Indem wir uns sagen: Das muss getan werden, also tue ich es! Und wir können so ein Müssen in ein Wollen 'verwandeln'. Das Phänomen dabei: Hinterher fühlt man sich gut. Wenn aber etwas nur widerwillig getan wird, dann fühlt man sich hinterher schlecht - und nicht nur hinterher, sondern bereits währenddessen. Wie du siehst, gehen mir beim Lesen deines Aphorismus eine Menge Gedanken durch den Kopf. Und, auch wenn ich das zum wer-weiß-wievielten Male schreibe: Genau mein Ding! Da musste ich einen Kommentar schreiben - und ich wollte ihn auch schreiben. Sehr gerne sogar! Pssst - nur beim Bügeln, da half und hilft mir zwar auch die Vernunft, aber auf einem Umweg. Sag's nicht weiter, aber ich habe alles nur noch in Bügelfrei, auch die Bettwäsche ... Ich denke, so ab und zu ist eine Umgehungsstraße zu befahren auch okay ... LG, Anonyma
  11. Hallo Joshua, das ist jetzt für mich genau das Richtige! Nachdem mein letzter Kommentar sich mit altem, abstandenem und bitterem Kaffee von vorgestern befassen musste, da lechzte ich doch nach etwas zu lesen, das mir den Tag versüßt und den bitteren Geschmack vertreibt - und hier durfte ich es finden. Ist es eine Art Figurengedicht? Die Form ähnelt tatsächlich einer Kaffeetasse. Jetzt wünschte ich mir nur irgendwie noch einen Henkel dazu ... LG, Anonyma
  12. Liebe Sali, ja, da sprichst du etwas Wichtiges an. Ich bedauere es auch immer wieder sehr, dass wir diese Fähigkeit zur Freude mehr und mehr verlieren, je älter wir werden. Aber auf der anderen Seite ist es auch notwendig, dass wir lernen, zu hinterfragen und zu prüfen. Schließlich ermöglichen wir unseren Kindern damit, dass sie sich unbesorgt so freuen dürfen - indem wir die 'Last' auf unsere erwachsenen Schultern nehmen. Trotzdem - die Momente, wenn uns doch einmal diese Freude, wie ein Gruß aus der eigenen Kindheit, wieder möglich ist, sind dann eben auch etwas ganz Besonderes - und auch Kostbares. Freut mich sehr, wenn du dich fröhlich treiben lassen und mit den kleinen Spatzen durch die Zeilen hüpfen konntest! Barform - heutzutage als Barstrophe bekannt bzw. so benannt. Wie ich las, beruht das auf einem Irrtum und wurde, wie nicht allzu selten bei Irrtümern, dann so belassen. Im Mittelalter, der Zeit des Minnesangs und der Barden, gehörte die Barform zu den Meisterliedern. Bar, das bedeutete im 'Jargon' der Meistersinger das 'Ganze' (mindestens drei Strophen); die einzelne Strophe wurde als 'liet' bezeichnet. Interessant, nicht wahr? Heutzutage gehen wir in die Bar, um 'einen zu trinken'; das Lied ist das Ganze und das liet ist eine Strophe. So ändern sich die Zeiten und mit ihr die Sprachen. Genau genommen ist die Barform eine Kanzone. Ich nenne es aber trotzdem lieber Barform, denn ich finde, dass es doch Unterschiede gibt, wenn auch keine gravierenden. Sie ist nicht zu schwierig - nur eben, wie ich schrieb, nicht ganz einfach. Man sollte sich vorher schon etwas einlesen, um den Aufbau zu verstehen. Es wird einem dabei aber durchaus einiges an 'Spielraum' gelassen, besonders im Bezug auf Verslänge, Reime oder Anzahl der Strophen. Mindestens drei Strophen, aber 'nach oben hin offen'. Wichtig ist eben - es ist ein Lied und sollte daher auch für das Singen 'gemacht sein'. Der Inhalt muss aber entsprechend aufgebaut sein. Ein »Bar« hat manch’ Gesätz und Gebänd’: wer da gleich die rechte Regel fänd’, die richt’ge Naht, und den rechten Draht, mit gut gefügten »Stollen«, den Bar recht zu versohlen. Und dann erst kommt der »Abgesang«; daß der nicht kurz, und nicht zu lang, und auch keinen Reim enthält, der schon im Stollen gestellt. – Mal ein Beispiel: Aus tiefer Not schrei ich zu dir (Martin Luther) Aus tiefer Not schrei' ich zu dir, Herr Gott, erhoer' mein Rufen, Dein gnädig' Ohren kehr zu mir, Und meiner Bitt' sie öffnen! Denn so du willst das sehen an, Was Sünd' und Unrecht ist getan, Wer kann, Herr, vor dir bleiben? 2 Bei dir gilt nichts denn Gnad' und Gunst Die Sünde zu vergeben; Es ist doch unser Tun umsonst, Auch in dem besten Leben. Vor dir Niemand sich rühmen kann, Des muß dich fürchten jedermann Und deiner Gnade leben. 3 Darum auf Gott will hoffen ich, Auf mein Verdienst nicht bauen; Auf ihn mein Herz soll laßen sich, Und seiner Güte trauen, Die mir zusagt sein wertes Wort, Das ist mein Trost und treuer Hort, Des will ich allzeit harren. Wichtig beim Abgesang ist, wie oben im Kursiven erwähnt, dass sich dort kein Reim mit den Reimen des Aufgesangs wiederholt. Ja, für den Abgesang gibt es offenbar keine 'Reimpflicht' oder -vorschrift. Und auch keine, die besagt, wie viele Verse der Abgesang enthalten darf oder soll. Ebenfalls 'wie oben' - er sollte eben nicht zu kurz (also z. B. nicht nur einen Vers) und nicht zu lang sein. Wenn aber z. B. dem Aufgesang mit seinen vier Versen ein Abgesang mit 5 Versen folgt, dann ist das auch in Ordnung. Beim Aufgesang geht es eben um die 'Stollen'. Ich habe das mal eben entsprechend farbig gekennzeichnet, in der letzten Strophe: (Aufgesang 1. + 2. Stollen) 1. Stollen 2. Stollen Abgesang Alle Angaben allerdings ohne Gewehr, ähm, Gewähr. Ich bin selbst gerade erst dabei, mich da 'reinzufuchsen'. Daher kann es auch sein, dass mir irgendwelche Informationen fehlen oder dass ich etwas falsch verstanden habe oder eine falsche Information bezüglich etwas habe. Deshalb nur 'nach bestem Wissen und Gewissen', d. h. nach meinem momentanen 'Kenntnisstand' - da sind potentielle Irrtümer und eventuelle Kenntnislücken natürlich nicht auszuschließen. Vielen, lieben Dank dafür - und natürlich für deinen Kommentar und dein Interesse! LG, Anonyma __________________________________________________________________ Liebe Uschi, schön, dass du vorbeischaust, ich war heute auch schon bei dir zu Gast. Ich mochte Pippi auch sehr. Und das wurde auch wieder 'aufgefrischt', mit meiner Tochter damals. Nun, ich fürchte, mein Enkelsohn wird wohl daran kaum Interesse haben, wenn er etwas älter ist (er ist noch keine 2 Jahre alt), leider sind die Rollenklischees nicht nur nach wie vor vorhanden, sondern werden zumeist auch unterstützt (gesellschaftlicher Druck). Aber, wer weiß - vielleicht kommt ja irgendwann doch noch eine Enkelin ... Ja, natürlich kann man im 'echten Leben' keines wie Pippi Langstrumpf führen. Aber, wie du sagst, ein bisschen, im Kopf, da kann man sich doch manchmal ein Scheibchen abschneiden. Von ihrer Stärke (nicht nur körperlich), ihrer Courage, ihrer Neugier, ihrer Abenteuerlust und ihrer Unkonventionalität ... Oh, du bist Tanzlehrerin? Interessant! (Allerdings bin ich der gestaltgewordene Albtraum für alle Tanzlehrer - ich trete sogar mir selbst erfolgreich auf die Füße ... oh, ich habe in jungen Jahren mal versucht, Tanzen zu lernen. Der arme Tanzlehrer tut mir heute noch leid ... Aber zu meiner Verteidigung kann ich immerhin sagen, dass ich Musik wirklich liebe! Und gerne zusehe, wenn andere tanzen - die es können, da sie nicht, wie ich, drei linke Füße haben. Mindestens.) Herzlichen Dank - und ich wünsche dir noch einen schönen Sonntagnachmittag und -abend! LG, Anonyma ____________________________________________________________________ Hallo Berthold, Dankeschön! Sieht auch fast so aus, zumindest hier im Garten. Die ersten, kleinen Knopenansätze zeigen sich bereits und ein paar kecke Gänseblümchen recken sich auch schon nach der Sonne - die heute auch tatsächlich überwiegend scheint (gestern war es dagegen noch stark bewölkt, wenn auch trocken). Man sollte so einen Spatzenchor wirklich nicht unterschätzen, die kleinen Sänger haben's drauf! Soweit mir bekannt, gibt es keine direkte, feste Vorschrift, was die Reime im Abgesang anbetrifft. Also ließ ich hier ganz den Inhalt die Regie übernehmen. Tatsächlich ergab sich der (so genannte) unreine Reim ganz am Ende des Gedichts dann auch rein zufällig. Wie ich bereits in meiner Antwort an SalSeda erwähnte, liegen mir sicher noch nicht alle Informationen vor. Teilweise fand ich auch zu lesen, dass Bar = Kanzone wäre. Hm. Aber ich fand, wenn ich nach Bar/Barform/Barstrophe suchte (und mich nicht nur auf Wikipedia beschränkte) doch Unterschiede. Und auch Unterschiede bezüglich des Reimschemas im Aufgesang. Bei Bar, da fand ich eben hauptsächlich kreuzgereimten Aufgesang. Bei der Kanzone in den Stollen dagegen überwiegend Paarreime. Aber ich muss da natürlich noch weiter lesen und meinen Kenntnisstand erweitern, das muss nicht unbedingt etwas heißen. So fand ich auch von Walther von der Vogelweide Spruchdichtung mit 'stolligem Aufbau', bei ihm war dann das Reimschema allerdings abc, abc im Aufgesang und ddefe im Abgesang, was als Kanzone bezeichnet wurde. Momentan ist 'Bar' für mich so etwas wie ein 'Synonym' für Kanzone - ähnlich, sehr ähnlich, aber nicht 1:1 identisch. Mal sehen, was ich da noch finde, wenn ich weiter 'forsche'. Denn, wie gesagt, ich 'erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit', sondern folge dem, was ich finde (und dadurch kann sich natürlich auch immer wieder etwas ändern). Ja, die echten Spatzen, die haben ein regelrechtes 'Konzert' gegeben, so richtig mit Elan! Das war ansteckend - und 'inspirierend' noch dazu. Und, vor allem, sehr stimmungsaufhellend! Ganz im Sinne von Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz (oder, in den Filmen ja Schokominza) Efraimstochter Langstrumpf, da meinten sie (natürlich im choralen Plural): Alle groß und klein trallalala laden wir zu uns ein. Vielen Dank für deinen Kommentar - freut mich sehr, wenn dir das Spatzenlied gefallen hat! LG, Anonyma
  13. Hallo, Uschi, das ist auch meine persönliche Lieblingsstelle - tiefsinnig und schön zugleich. Da lässt du es doch bei den Schildkröten menscheln - und umgekehrt: Sind wir nicht alle ein bisschen Schildkröte? Manchmal brauchen wir einen Panzer, aber manchmal sollten wir ihn auch besser ablegen. In der Hinsicht haben wir es besser als die Schildkröten, denn die können das nicht. Und manchmal setzen sich Menschen und Schildkröten und Schildkrötenmenschen und Menschenschildkröten jemand ganz Bestimmtes in den Kopf und eben auch nur ihn oder sie. Er oder sie kann der oder die Richtige sein - oder eben auch nicht. Und gerade in letzterem Fall kann es dann auch sein, dass unter all den Abgewiesenen vielleicht der oder die Richtige gewesen wäre - tja ... Es gibt keine Gewissheit, keine Sicherheit, es gibt in der Liebe nur - die Hoffnung, ihn oder sie finden zu können. Irgendwann, vielleicht. Aber, so lange wir noch auf der Suche sind, da sollten wir schon nicht einfach jeden/jede 'instant' (wie die jungen Leute sagen) zurückweisen, sondern klugerweise schon etwas näher hinschauen. Dafür ist ja schließlich weder Sex noch Beziehung nötig, einfach nur ein wenig 'Kennenlernen'. Denn immerhin besteht die Möglichkeit, dass uns sonst die Liebe, nach der wir doch irgendwie alle mehr oder weniger suchen, womöglich entgeht. Nun - ich wünsche jedenfalls Frau Schildkröte trotzdem viel Glück, denn, wer weiß, vielleicht kapiert er's ja irgendwann doch? Denn immerhin besteht auch die Möglichkeit, dass Herr Turtle nur ein bisschen auf dem bekannten Schlauch steht und nur noch ein wenig mehr Zeit braucht (schließlich sind Schildkröten bekanntlich nicht die Schnellsten), um zu merken, dass Frau Turtle sehr an ihm interessiert ist. Vielleicht sollte sie einfach die Initiative übernehmen. Manchmal braucht's auch nur einen kleinen Schubs, dann ist der Fuß vom Schlauch runter! LG, Anonyma
  14. Hallo, Marcel, ja, wirklich. Ob es nun Butzi, der Wellensittich war oder Hase-Butz (ja, ich weiß, der Name - ursprünglich sollte er Schnuffi heißen, aber da er als 'Kaninchenkind' die personifizierte, geballte Niedlichkeit war, kam das schwäbische 'Hase-Butzele' zu oft, so dass er darauf hörte und auf Schnuffi überhaupt nicht) oder Peter, das Meerschweinchen ... es tat jedes Mal unglaublich weh. Alle wurden sehr alt und starben an Altersschwäche, aber das war tatsächlich nur ein dürftiger Trost. Und alle drei wurden von uns damals begraben. Im Laufe der Zeit hat sich meine (persönliche! keine wertende oder moralische!) Ansicht geändert und ich möchte daher aus Überzeugung kein Haustier mehr halten. Aber - ich würde auch kein Haustier mehr halten, wenn ich nicht dieser Ansicht wäre. Es wurde jedes Mal schlimmer, wenn die Zeit kam, wenn Abschied genommen werden musste ... Ich finde es sehr schön, dass du deinen gefiederten und bepelzten besten Freunden ein 'Gedenkgedicht' gewidmet hast. Wenn eines der von mir erwähnten Tiere besonders 'heraussticht', dann Hase-Butz. Danach konnte ich es nicht über mich bringen, mir ein weiteres Kaninchen anzuschaffen. Er war einzigartig, nicht nur besonders. Ein Kaninchen-Katzen-Hund. Voller Lebensfreude und voller Lebenskraft, so dermaßen verspielt und verschmust und intelligent - einfach unglaublich. Und, obwohl ich natürlich auch immer wieder mal an Butzi und an Peter denke, ist es trotzdem bei Hase-Butz noch etwas ganz anderes. Freunde, Bekannte, Verwandte, Arbeitskollegen und -kolleginnen - ich bin niemals einem Kaninchen begegnet, das mit ihm hätte irgendwie verglichen werden können. Hase-Butz war ein echtes 'Ausnahmetier'. Er lernte, und das von sich aus, Tricks (ja, es ergaben sich einfach 'Schlüsselwörter', mit der Zeit. Beispielsweise 'Hobbele-Bobbele', begleitet von einem Winken mit der Hand; dann machte er einen Luftsprung, aus dem Stand, bei dem er seine Hinterläufe nach links und rechts warf) und er spielte mit mir (war komplett seine eigene Idee), indem er z. B. die Plüschtiere auf dem Sofa mit den Zähnen packte, um sie herunter, auf den Boden, zu werfen und zwar alle, vorher hörte er nicht auf. Und dann wartete er, bis ich alle wieder an ihre Plätze befördert hatte - um dann aufs Sofa zu springen und sie erneut alle herunter zu werfen. Er hatte eine Menge Spaß dabei. Und seine 'Zoomies', in schönster Regelmäßigkeit. Wenn ich mich auf den Boden legte, liebte er es, auf mir herumzuklettern. Und ja - er apportierte auch. Einen kleineren Gummiball. Warf sich auf die Seite (auf dem Sofa, mit Schwung) - Ploff! Streichel mich. Und davon bekam er auch nicht genug - ich musste zwischendurch den Arm wechseln und wenn ich irgendwann aufhörte (mir die Arme eingeschlafen waren), bleib er noch ein paar Sekunden liegen, um sich zu vergewissern: Wirklich schon Schluss? Dann setzte er sich hin, es kam - jedes Mal - ein einzelnes, lautes 'PFT!' und dann folgte ausgiebiges Putzen. Und er schleckte mir, mit seiner kleinen Zunge, Gesicht und Hände ab, ausgiebig, wirklich wie ein Hund. Fellpflege beim Haarwechsel? Kein Problem, er dachte sich: Au ja! Lose Fellbüschel zupfen, Bürsten, Kämmen - großartige Sache, so lange, wie du willst, ich genieße das genauso sehr wie das Streicheln. Er war mehr als zutraulich, folgte mir durch die Wohnung 'bei Fuß'. Und das alles (und noch mehr) 'ergab sich einfach', nicht, dass ich ihm etwas gezielt beigebracht hätte. Wie intelligent er war, zeigte sich, als er heranwuchs, d. h. größer wurde. Wir hatten einen Fernsehsessel. Als er ganz jung war, passte er noch darunter. Aber, als er größer wurde, eben irgendwann nicht mehr. Da biss er doch, und zwar wirklich wütend, ein Stück aus dem Bezug. Das hielt er einen Moment im Mund, erstaunt und dann - spuckte er es aus. Und versuchte danach nicht wieder, unter den Sessel zu kommen. Wichtig noch zu erwähnen: Er hat seiner Lebtag niemals jemanden gebissen, nur dieses eine Mal den 'doofen' Sessel. Außerdem: Er wurde innerhalb kürzester Zeit völlig stubenrein, ich musste nicht mehr tun, als seine Toilette an den Platz zu stellen, an dem er Pipi gemacht hatte und von da an erledigte er das immer nur dort. Und er hat nie an Möbeln oder an der Tapete genagt ... Einer wie kein zweiter ... Und, wie du siehst, ich kann nicht anders. Wenn ich an ihn denke, dann erzähle ich auch von ihm ... LG, Anonyma
  15. Liebe Ostseemoewe, ich hatte zwar eine ganz andere Melodie im Kopf, aber es freut mich, wenn das Spatzenlied auch zur Pippi-Langstrumpf-Melodie geträllert werden kann. Tatsächlich nennt sich diese Gedichtform 'Barform' und stammt aus dem Mittelalter. Es ist eine Form der Kanzone. Meine Melodie: Es ist ein Ros' entsprungen. Ich finde den 'Werdegang', den dieses Gedicht durchlaufen hat, selbst irgendwie interessant. Ich hatte ja Lichtsammlerin zugesagt, dass ich nach meinem letzten, eher negativen Gedicht als nächstes etwas Positives, Hoffnungsvolles ins Forum einstellen werde. Ursprünglich wollte ich dafür ein bereits vorhandenes, etwas älteres Gedicht überarbeiten. Aber es stellte sich leider heraus, dass es eins von den Gedichten ist, die sich nicht überarbeiten lassen, ohne dass sich zu viel vom Inhalt verabschiedet. Also dachte ich mir: Versprochen ist versprochen - ich schreibe ein neues. Zunächst saß ich da und überlegte. Dann bekam ich Durst und ging in die Küche, holte mir etwas zu trinken. Dabei kam mir der Gedanke, dass ich auch mal wieder, zwischendurch, lüften könnte, um etwas frische Luft hereinzulassen. Gedacht, getan. Und dann hörte ich ihn - den Spatzenschwarm, im Garten hinter dem Haus. Da tschilpte und zwitscherte es, dass es eine wahre Pracht war - und das Ende Januar! Ich stand also erfreut, erstaunt und lächelnd am Fenster. Dann setzte ich mich wieder an die Tastatur, denn die Idee, die hatte ich jetzt. Also schrieb ich erst mal 'einfach los'. Und nach ein paar Versen, da kam mir plötzlich diese Melodie in den Sinn - warum auch immer. Während ich weiterschrieb, dachte ich mir: Habe ich die Melodie auch wirklich noch ganz richtig im Kopf? Also warf ich meine Suchmaschine an. Und, wie so oft bei mir, fand ich weiterführende Informationen und ja, da war ich dann eine Weile am Lesen und auch wieder mal am Lernen: Barform, Bar, Barstrophe, Kanzone. Aufgesang, Abgesang, Stollen. *Lach* (Ich hatte übrigens die Melodie noch richtig im Gedächtnis.) Und Pippi Langstrumpf - die kam mir in den Sinn, als ich die letzte Strophe und dabei 'So, wie sie uns gefällt' schrieb. Trallari, trallahey, tralla hoppsasa - ich mach' mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt'. Also baute ich das noch mit ein, denn mir gefiel lautmalerisch das 'Widdewidde', ich fand, das passt doch hervorragend, nehme ich! (Die beiden Verse davor schrieb ich dafür noch etwas um.) Und daraus ergab sich dann für mich auch gleich der Titel mit. Ganz, ganz herzlichen Dank für dein Lob! Ich freue mich gerade wirklich sehr! LG, Anonyma _________________________________________________________________ Lieber Carlolus, diese Zeilen sind so schön wie - ein Gedicht. Und auch dir danke ich herzlich, für diese Zeilen und für das 'köstlich'! LG, Anonyma ____________________________________________________________________ Hallo Amadea, du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass ich das offenbar 'hinbekommen habe'. Die Barform ist zwar kein enges Korsett, aber auch alles andere als einfach. Bevor ich damit begann, mich mit der Dichtkunst zu befassen, dachte ich auch, wie so viele, die so wenig Ahnung hatten, wie ich, dass Kinderlieder und Weihnachtslieder etwas 'einfach Gestricktes' wären. Heute würde ich sagen, dass ich gar nicht sagen kann, wie falsch ich damit lag ... Auch an dich: Herzlichen Dank! Es freut mich ganz besonders, wenn dich mein Lied gleich zum mehrmaligen lauten Lesen einladen konnte! LG, Anonyma _________________________________________________________________________ Lieber Carlos, jetzt beginnt die Verlegenheit aber allmählich, mir nicht nur rote Ohren, sondern einen roten Kopf zu bescheren ... Natürlich freue ich mich riesig, keine Frage! Vielen, herzlichen Dank für dein 'Wunderbar'! LG, Anonyma ___________________________________________________________ Liebe Letreo, das Lob kann ich glücklicherweise mit den Spatzen teilen. Das bewahrt mich hoffentlich davor, dass die Verlegenheit überhand nimmt! (Ich mache natürlich Spaß.) Und ich glaube, ich habe da (vielleicht?) etwas gefunden. Gedichte, d. h. die gebundenen Formen, sind ja eigentlich Lieder. Bisher schrieb ich also Gedichte, die sich - manchmal! - dafür eigneten, sie zu vertonen. Hier habe ich zum ersten Mal ganz direkt, in bewusster Absicht, ein Lied geschrieben. Darüber werde ich noch eingehend nachdenken. Und das künftig immer mal wieder 'austesten', um zu sehen, wie diese Herangehensweise tatsächlich bei Lesern und Leserinnen 'ankommt'. Denn natürlich freue ich mich, wie gesagt, sehr, dass dieses Werk von mir so gut ankommt. Aber es ist bislang eben auch nur eines bzw. das erste. Das besagt daher noch nicht wirklich etwas, da muss ich künftig noch weiter und öfter meine 'Fühler ausstrecken'. Es gibt auch noch einen zweiten Aspekt, für mich - es war die reine Freude, es zu schreiben. Zwar spielten die Idee und der daraus resultierende Inhalt eine große Rolle, aber bei Weitem nicht nur. Es ist mir zwar immer eine Freude, wenn ich schreibe (gilt irgendwie auch bei traurigen oder hässlichen Inhalten, da sehe ich keinen Widerspruch), aber dieses Mal war es doch spürbar - anders. Richtig benennen kann ich das noch nicht, wie gesagt, darüber muss ich noch gründlich nachdenken. Und auch nach'spüren'. Geteilte Freude ist doppelte Freude - vielen, lieben Dank! LG, Anonyma
  16. Hallo, Dionysos, (glaub ich). Denkt das LI. Ich glaube wiederum, dass gerade diese Stelle die Zweifel des LI ausdrückt. Ich vermute, es ist das Festhalten daran, das Nicht-eingestehen-wollen. Des Verlustes einer Liebe, die traurigerweise nicht mehr ist. Ausgetrunken - die 'Behälter' (Herzen, Seelen) sind leer. Was bleibt, ist das Körperliche. Schwäne, die verbinde ich mit Eleganz. In dieser Hinsicht scheint die Beziehung nach wie vor gut zu 'funktionieren'. Und das hier beschriebene 'Danach' assoziiere ich auch mit 'La Petit mort' - dem 'kleinen Tod', mit dem die Traurigkeit beschrieben wird, die nach dem Liebesakt verspürt werden kann. Über 'Gleichgewicht' musste ich etwas länger nachdenken. Zunächst dachte ich, dass ein Gleichgewicht sowohl durch Fülle als auch durch Leere möglich ist - sofern beide Seiten ausgewogen voll oder leer sind. Ob das nun hier der Fall ist oder nicht, das bleibt offen. Obwohl - bei weiterem Nachdenken halte ich es auch für möglich, dass beim LI noch mehr Gefühle außerhalb des körperlichen Aspekts der Beziehung vorhanden sind, er aber das Fehlen beim LD verspürt. Diese Vermutung finde ich in 'Ausgetrunken, Lene' wieder. Das ist natürlich nur meine persönliche Interpretation. Es könnte auch der umgekehrte Fall zutreffen. Wie gesagt, Spielraum ist für mehrere Auslegungen vorhanden. Auch ich verspüre, wie Ostseemoewe, den Wunsch, dass die gemeinsame Empfindung, die gemeinsame Traurigkeit auch einen Schimmer der Hoffnung darstellt. Ich wünsche mir, dass es beiden gelingt, die Leere wieder zu füllen. Gemeinsam. LG, Anonyma
  17. Anonyma

    Trallari, trallahey!

    Trallari, trallahey!* Der kleine Spatz im Garten sitzt aufgeplustert da, muss auf den Frühling warten, doch denkt er, mutig: Ja! In frostig-kaltem Wind beginnt er, froh zu zwitschern - die Wolken wallen leicht. Der zweite kommt geflogen, das reicht für ein Duett; mein Herz legt, ungelogen, ein Tänzchen aufs Parkett! Und schließlich bildet sich am Himmel eine Lücke - ein Sonnenstrahl tanzt mit! Dem dritten folgt ein vierter, bald sitzt ein Spatzenchor im Garten, engagierter war nie ein Chor zuvor! Er trillert, zwitschert, piept, bis alle Wolken weichen - wie hell die Sonne lacht! Hallo, ihr kleinen Sänger, ich pfeife fröhlich mit, der Winter soll nicht länger verweilen: Widdewidd! So, wie sie uns gefällt, lasst uns die Welt ersingen - der Frühling ist bestellt! *Aus dem Pippi Langstrumpf-Lied
  18. Hallo, Ostseemoewe, wieder ein Beispiel für deinen Humor, das ich wieder mit Vergnügen las. Noch eine kleine Anmerkung: Zwei Lämmer = Die Lämmer = Das Lamm. Vers drei ist in Ordnung, aber in Vers 4 müsste es 'das andre' (Lamm) sein. LG, Anonyma
  19. Lieber Carlolus, ich musste beim Lesen unwillkürlich an Edgar Allan Poe denken, an die Maske des Roten Todes. Seine Erzählung erschien 1842. Du schriebst dieses Gedicht nun 2022. Und die Privilegierten, der Adel, der Geldadel, die Mächtigen, die Reichen und Schönen, die feiern. Nicht immer noch, denn es liegen Generationen dazwischen, aber sie feiern wieder. Sie feiern immer und immer wieder. Weil sie immer wieder aufs Neue glauben, unverwundbar zu sein. Interessant finde ich deine Darstellung des maskierten Unbekannten. Der sich elegant und unerkannt bewegt, sie berührt und geht. Mag sein, dass er bemerkt wird, aber er wird, so denke ich, nicht 'registriert', ihm wird einfach keinerlei Bedeutung zugemessen. Bei dir fällt die Maske nicht und es stellt sich deshalb auch nicht heraus, dass sie 'nur Maske ist'. Das Corona-Virus ist halb so wild. Ist es tatsächlich. Aber es ist nun einmal so, dass die häufigste Lebensform auf diesem Planeten weder Menschen noch Bakterien oder überhaupt Einzeller sind - sondern Viren. (Sofern man sie als Lebensform ansehen möchte, da scheiden sich ja in der Wissenschaft bekanntlich die Geister.) Tatsächlich gibt es ca. 100 Millionen Virustypen. Typen. Wie viele gibt es also insgesamt? Keine Ahnung, auf jeden Fall eine Menge. Eine Menge. So, wie ich mitbekam, gibt es ca. 320.000 noch unentdeckte Virenarten (und auch hier: Arten. Da gibt es dann natürlich auch Unterarten, Stämme ...)nur bei Säugetieren (zu denen wir gehören). Das ergab eine Modellrechnung. Und es kann eben irgendwann ein Virus daherkommen, das nicht so harmlos ist wie das aktuelle Corona-Virus. Und ja, es ist harmlos - sofern man es einfach mal vergleicht. Mit anderen Viren, die ganz andere 'Kaliber' sind. Man denke z. B. nur an Tollwut. 100% Letalität. (Bei der durch die Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 ausgelösten Erkrankung Covid 19 sind es ca. 2,06%.) Sprich - alle, ausnahmslos alle, die an Tollwut erkranken, sterben. (Mal umgekehrt betrachtet. Die Überlebenschance beträgt bei Covid 19 demnach 97,94%. Bei Tollwut: 0.)Ja, es gibt gegen das Tollwutvirus sowohl vorbeugende Impfungen als auch Impfungen, die verabreicht werden, wenn jemand bereits infiziert ist (infiziert, aber noch nicht erkrankt). In ersterem Fall ist der Schutz eben auch nicht hundertprozentig, weitere Impfungen/Behandlungen sind notwendig. In letzterem Fall beginnt dann allerdings ein Wettrennen zwischen Impfung und Infektion, nach dem Motto: Das Schnellere gewinnt.Tatsächlich ist das Tollwutvirus das tödlichste von allen bekannten Viren, die Menschen befallen können. Und - wer weiß schon, was für Viren sich noch irgendwo befinden, die dann ggf. zu einem echten Problem werden könnten? Wer weiß schon, was die Globalisierung in der Zukunft für Pandemien mit sich bringen kann - aber es ist nun mal sehr wahrscheinlich, dass sie wird. Ach, da weht gerade ein laues Lüftchen, eine leichte Brise und alles gerät in Panik. Lasst uns hoffen, dass wir nie einen Orkan erleben müssen, der mit Windstärke 12 über die Welt fegt ... LG, Anonyma
  20. Ja, liebe Ostseemoewe, das ist ein schreckliches Thema. Und es ist sehr, sehr wichtig, mehr als wichtig, dass es immer wieder angesprochen wird. Für zu viele Kinder ist die Welt nicht heil, sondern ein Haufen Trümmer und zerbrochener Scherben. An denen sich ihre Seelen blutig schneiden und die meisten verbluten. Kindheitsprägungen sind so stark, das wird so oft grenzenlos unterschätzt. Bitte nicht missverstehen, wenn ich hier ein paar Fakten aus der Gehirnforschung zur Sprache bringe, aber ich finde, es ist wichtig, zu wissen, wie gravierend die Folgen sein können. Es hängt mit der Gehirnreifung zusammen. Wir werden in sehr frühem Entwicklungsstadium geboren. Mit sehr unausgereiftem Gehirn. Das neuronale Netzwerk beginnt dann, sich im Laufe der Zeit auszubilden. Man kann sich das Gehirn eines Kindes wie ein Stück feuchter Ton vorstellen - weich und formbar. Die Gehirnreifung ist tatsächlich erst im Alter von ca. 21 Jahren abgeschlossen. Dann hat sich auch unsere Persönlichkeit fertig ausgebildet. Welche Veränderungen dann Erlebnisse auch verursachen mögen, der 'Kern' bleibt davon unberührt. Und wenn dieser verformt wurde, deformiert durch furchtbare, schreckliche Erlebnisse und Erfahrungen, dann bleibt er so. Eine Psychologin erklärte das so, dass Kindheitserlebnisse und -erfahrungen Flüssen gleichen. Mit sehr starker Strömung, sie graben sich tiefe, breite Betten. Prägung - sie graben sich tief ein. Und wenn dann, später, diese Flüsse umgeleitet werden sollen (weil sie es müssen, psychologische Erkankungen), dann ist es so, als ob der oder die Betreffende eine Schaufel in die Hand nimmt. Und nur einen Fluss 'in Angriff nehmen kann'. Einen nach dem anderen - aber es sind viele, viele, viele. Und nur mit einer Schaufel? Manchmal frage ich mich, was mit uns nicht stimmt. Kinder sind das Wichtigste. Das sollten sie auch für alle sein - viel zu oft aber sind sie es nicht. Und das verstehe ich wirklich nicht. Es will nicht in meinen Kopf. Niemand muss perfekt sein - aber Kinder verdienen es, dass wir versuchen, unser Bestes zu geben. Um sie auf ihrem Weg zum Erwachsensein zu begleiten und zu unterstützen (deshalb mag ich auch die Begriffe 'erziehen' und 'großziehen' überhaupt nicht, 'ziehen', also bitte). Was Kindern überall auf der Welt angetan wird - ja, es mag'pathetisch' klingen, wenn ich das sage, aber es bricht mir nun einmal wirklich das Herz. Ich las einmal darüber, dass eine Frau in Bulgarien ihre 18 Monate alte Tochter für Geld an Männer 'vermietete' - an welche Sorte, ist klar. Das ist so - krank! So unglaublich. So unglaublich, wie Kinder als Soldaten in die Kriege der Erwachsenen zu schicken. So unglaublich, wie Kinder in religiösen Ritualen zu opfern. Kinderarbeit. Kinder werden in den Tod geschickt, werden gefoltert, missbraucht, benutzt, ausgebeutet und misshandelt. Es passiert mir immer wieder, dass ich mich maß- und grenzenlos dafür schäme, der Menschheit anzugehören. LG, Anonyma
  21. Moin, Monsieur Fietje, ah, also hast du doch den Titel gemeint. Alles klar. Pssst - umarmender Reim, nicht Kreuzreim. Kennst du das Versmaß 'Alexandriner'? Ich habe ihn leicht 'modifiziert'. Ein gutes Beispiel ist das sehr bekannte Gedicht von Andreas Gryphius: Es ist alles eitel Du sihst/ wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden. Was dieser heute baut/ reist jener morgen ein: Wo itzund Städte stehn/ wird eine Wiesen seyn/ Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden. Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden. Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein: Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein, Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden. 13, 12, 12, 13 - die Silbenzahl. Charakteristisch für den Alexandriner ist genau die von dir erwähnte Mittelzäsur. Unterschied zu meiner Variante: Du siehst, wohin du siehst, II nur Eitelkeit auf Erden. Die Sonne brennt seit Wochen II auf Häuserreihen nieder, Beim Alexandriner folgt die Mittelzäsur immer auf eine betonte Silbe. Ich wollte die 'Teilung' der Verse verstärken (im Sinne von Mensch-Natur), daher erweiterte ich um eine Senkung. So folgt bei mir die Mittelzäsur immer einer unbetonten Silbe. Ich finde, dass die eine Silbe schon einen deutlichen Unterschied macht. Zugleich wollte ich aber auch die Tatsache verstärken, dass der Mensch ein Teil der Natur ist, auch wenn das gerne mal geleugnet oder ignoriert wird. Daher wählte ich durchgehend klingende Kadenzen: Was dieser heute baut, II reißt jener morgen ein: Beton, Asphalt und Menschen, II sie kochen gleichermaßen Der Alexandriner ist ein Versmaß, das mir persönlich ganz besonders gut gefällt. Ich würde fast so weit gehen, zu sagen, dass er in mancher Hinsicht sogar mein Lieblingsversmaß ist (obwohl ich ihn seltener verwende, aber das liegt daran, dass er ja auch passen muss und besonders im letzten Jahr war das irgendwie nicht der Fall - bis auf dieses Gedicht hier. Und, du kennst mich ja, ich kann das 'Herumbasteln' nicht lassen ...) Dieses Versmaß kommt aus Frankreich. Stichwort: Französisches Barocksonett. Andreas Gryphius zeigt, wie sehr der dreißigjährige Krieg, durch seine Schrecken und Gräuel, die Dichtkunst dieser Zeit prägte. Bei Gryphius ist ja auch mit 'Eitelkeit' nicht das gemeint, was wir heute darunter verstehen. Zu seiner Zeit bedeutete Eitelkeit 'Vergänglichkeit/Vergeblichkeit'. Dankeschön - aber ich muss das Lob mit Andreas Gryphius teilen. Denn natürlich war sein Gedicht meine 'Inspirationsquelle' und er ist daher daran 'beteiligt'. Ja, Wiederholungen, identische Kadenzen. Wofür ich mich aber ebenfalls bedanken möchte (denn das ist meiner 'Feder entsprungen', ist für dein Lob bezüglich der Intensität meiner Silben. Da ich wusste, dass ich für 'Gleichklang' sorge, musste ich entsprechend Vorsorge tragen. Denn, wie du richtig erwähnst, liefe mein Gedicht sonst Gefahr, langweilig zu klingen. Wenn du mir also sagst, dass mir das gelungen ist, dann freue ich mich sehr. Und ja, die Zahl Drei. Gedichte sind Musik und Musik ist Mathematik. Mhm, das lernte ich von einem Musiker. Und er hat recht. Drei Quartette. Drei Hebungen - drei Hebungen. 2 x 3 = 6. Genau, auch dabei die Drei. Und auch bei Sonne, Regen und Wind (Sturm). Und auch bei Häuserreihen, Häusermeere, Häuserwelten. Bei Wochen, Tagen, Stunden. Aber: Die Zahl Zwei ist auch dabei. In den Quartetten sind es ja zwei Reime, die ein Reimpaar umarmen. Hirn und Straßen - Zwei. Keller und Straßen - Zwei. Schutz und Obdach - Zwei. Das heroic couplet (der Name der beiden letzten Verse) bildet den Abschluss. Dort finden sich auch Naturgewalten - Menschen = Zwei. Ein zerstrittenes Paar, aber es gehört zusammen. Wusstest du übrigens, dass das herioc couplet eine ähnliche Rolle einnimmt, wie z. B. der Hexameter oder das Epigramm in der elegischen, antiken Dichtung? Why not - das ist die richtige Sprache. Das Sonett folgt zwar im Versmaß dem französischen Alexandriner, aber der Aufbau dem englischen Sonett. Drei Quartette und ein heroic couplet. Und die durchgehend klingenden Kadenzen, ja, die folgen nun wiederum August Wilhelm Schlegel und dem deutschen Sonett. Oh - da ist sie ja schon wieder, die Drei? Des Rätsels Lösung: Ich wollte ein 'europäisches Sonett', gewissermaßen ein Sonett in Richtung 'kosmopolitisches' Gedicht. Ich denke, ich habe ja jetzt erklärt, warum es so aufgebaut ist, wie es ist. Ich sage daher nicht, es ist ja eher Ballade. Ein heroic couplet enthält keine Synthese (würde ja auch überhaupt nicht zum Thema passen, denn im Gedicht kommen Natur und Mensch nicht wieder zusammen, da findet keine Versöhnung oder Wiedervereinigung statt), sondern eine Conclusio, ein Fazit. Naturgewalten und Menschen befinden sich übrigens im gleichen Vers. Aber der letzte Vers, der Abschluss, der macht eben wirklich Schluss. Was bleibt - sind Klagelieder. Und genau das ist das Gedicht ja auch ... Ja, in der dritten Strophe wird es 'stürmisch': Der Sturm, er tobt seit Stunden,II reißt Häuserwelten nieder, es fehlen Schutz und Obdach: Wo finden wir sie wieder? Der Sturm bewirkt Veränderungen, lieber Fietje, das bleibt nicht aus. In den ersten beiden Quartetten ist es schlimm genug, aber nicht ganz so 'dramatisch'. Hier, im dritten Quartett, befinden sich zwei Verben dieser Art im ersten Vers: tobt und reißt. In den ersten beiden Quartetten ist es jeweils nur eines: brennt - strömt. Auch im zweiten Vers ist das so. Zum einen die Doppelung dessen, was fehlt und zum anderen hat sich auch die Fragestellung verändert. In Quartett eins und zwei wird gefragt: Wann. Hier wird gefragt: Wo. Das ist ein deutlicher Unterschied. Wann, das setzt die Annahme voraus, dass es so sein wird. Dass die Sonne wieder scheinen und der Regen wieder aufhören wird. Das ist im dritten Quartett nicht mehr der Fall. Die Sicherheit/Gewissheit (Schutz, Obdach) ging verloren. Nicht wann, sondern wo, das ist hier die Frage. Der Inhalt folgt einer weiteren Art von Dreiteilung. Denn im englischen Sonett geht es nicht um These-Antithese-Synthese, sondern um inhaltliche Steigerung plus Conclusio/Fazit. Sonne - schlimm. Regen - schlimmer. Sturm - Katastrophe. Gefolgt vom 'Ergebnis': Alles futsch. Ja, lieber Fietje, Kraft und Schönheit. Als ich die Video-Liveübertragung des Vulkanausbruchs auf La Palma verfolgte, da war ich hin- und hergerissen. Denn natürlich taten mir die Menschen, die davon betroffen waren, die ihre Häuser, ihr Hab und Gut, Arbeitsplätze, Geschäfte etc. verloren, furchtbar leid. Aber die Aufnahmen des Vulkans waren trotzdem faszinierend, spektakulär und - wunderschön (besonders bei Nacht - wow). Besonders optisch spektakulär war der Anblick der Lavaströme und der Eruptionssäulen. Aber letztere waren auch akustisch spektakulär. In einem Fall war so viel Druck dahinter, dass der Vulkan wie ein startendes Düsenflugzeug klang - und ebenso laut war und das, obwohl sich die Kamera in mehreren Kilometern Entfernung vom Kegel befand. Ich musste die Lautstärke ordentlich reduzieren. Über Stunden, unglaublich. Werde ich nie vergessen, weder die Bilder noch die Töne. (Aber ich saß natürlich gleichzeitig auch vor dem Bildschirm und mir taten die Anwohner wieder furchtbar leid, die diese Lautstärke dort vor Ort ertragen mussten. Sie konnten sie ja nicht verringern. Ich bin persönlich sehr empfindlich, was Lärm anbetrifft - ich glaube, ich wäre buchstäblich verzweifelt und von der Insel 'geflohen'. Denn es war natürlich beständig laut, nur einmal war es eben wirklich extrem.) *Schmunzel* Mir bleibt nur noch, mich noch einmal bei dir zu bedanken, dafür, dass du dir die Zeit genommen und deine Gedanken mit mir geteilt hast. LG, Anonyma
  22. Lieber Joshua, du hast natürlich recht, alles hängt miteinander zusammen. Aber die Auswirkungen des Ausbruchs auf La Palma waren dennoch, global gesehen, so minimal, dass es wirklich nicht ins Gewicht fiel. Der Ausstoß an Gasen und vulkanischer Asche war regional (und wirklich begrenzt auf die 10% von La Palma, die betroffen waren) zeitweise richtig schlimm. Nur - es war ein wirklich kleiner Ausbruch. Auch wenn die Bilder spektakulär waren. Und die dabei freigesetzte Energie sowie die Menge an Auswurfsmaterial waren schlichtweg zu gering, als dass das weitere und/oder spätere Auswirkungen gehabt hätte, die anderswo auf dem Planeten zu verspüren gewesen wären. Es gibt gravierende Unterschiede bei Vulkanen (ja, ich habe dabei viel über Vulkanismus und auch über geologische Prozesse dazugelernt). Und auch diverse unterschiedliche Arten von Eruptionen. Damit wirklich von globalen Auswirkungen gesprochen werden kann, hätte es sowohl ein weit größerer Vulkan als auch eine weit stärkere und andere Art des Ausbruchs sein müssen. Der Vulkan auf La Palma war zunächst als VEI 2 (Vulkanexplosivitätsindex) eingestuft worden. Dass er dann auf 3 hochgestuft wurde, hing nicht mit der Stärke der Eruptionen (der Explosivität) als solche zusammen, sondern mit der insgesamt ausgeworfenen Materialmenge. Es ist ein bisschen kompliziert und würde hier zu weit führen, aber es gibt sowohl innerhalb dieser Skala als auch außerhalb von ihr noch eine Menge anderer Kriterien und eine weitere Skala. Da gab und gibt es ganz andere Kaliber. Große Vulkane, mit plinischen Ausbrüchen. Dann knallts, und zwar mächtig. Und dann wird es global. Und natürlich gibt es da auch noch die Supervulkane. Der Yellowstone beispielsweise. Der ist ultra-plinianisch. Wenn der richtig, d. h. mit voller Wucht, hochgehen sollte, dann - ich sags mal so. Als das letzte Mal eine Naturkatastrophe solchen Ausmaßes stattfand, starben die Dinosaurier aus ... und nicht nur die. Derartige Ereignisse werden als die 'Big Five', die 'Großen Fünf' bezeichnet. Die hatten Massenaussterben zur Folge. Und - da können auch keine 100 Atombomben mithalten. Wirklich nicht. Aber, wie dem auch sei: Das Leben überlebte diese Katastrophen. Und regenerierte sich. Allerdings brauchte es dazu auch lange. Es ist wiederum unsere Hochmut, die uns glauben lässt, wir hätten die Macht, die allen anderen Katastrophen überlegen ist. Dass wir alleine die Größten sind, dass wir alleine es schaffen können, alles auszulöschen. Von dieser Vorstellung müssen wir uns dringend verabschieden. Denn auch aus dieser Vorstellung heraus spricht unser Hochmut. Das macht unser Handeln nicht weniger falsch, bitte mich hier nicht missverstehen! Es ist falsch. Denn wir können bedenken, was wir tun. Vulkane oder Asteroiden aus dem All nicht. LG, Anonyma P.S.: Und ich wollte eigentlich aufhören. Müsste eigentlich aufhören ... ach, egal, sei's drum. Dann esse ich eben heute später ...
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.