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Anonyma

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Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Hallo, Hera Klit, ich bin so hoffnungslos im Hintertreffen - wenn der Tag doch nur 48 Stunden hätte. Seit ein paar Tagen finde ich so viele Gedichte, die ich gerne kommentieren möchte. Zu viele - ich komme einfach nicht hinterher. Am Anfang möchte ich eine kurze Frage stellen: Kann es sein, dass sich da ein Tippfehler eingeschlichen hat? Ich kann keinen Bezug zu 'Neurosen' herstellen - denn der Kampf gegen solche wäre sicher alles andere als klein. Ich vermute daher, dass 'Neuronen' gemeint sind? Dein Gedicht stellt viele Fragen. Die sich vielen Menschen stellen, mir ebenfalls immer mal wieder. Fragen, die ohne wirkliche Antwort bleiben. Die Wissenschaft steckt in der Gehirnforschung immer noch in den Kinderschuhen, das sagen Wissenschaftler in diesem Bereich selbst. Die Esoterik - nun, wirkliche Antworten, das finde zumindest ich, gibt diese auch nicht. Behauptungen ja, aber keine Erklärungen, jedenfalls keine, die ich persönlich glauben könnte. Daher respektiere ich die Aussage der letzten Strophe, kann sie aber nicht teilen. Ich bin, von meinem Wesen her, eher realistisch. Daher tendiere ich persönlich mehr zur wissenschaftlichen Sichtweise. Verstärkt dadurch, dass ich immer mal wieder aus einem Traum erwache, bei dem ich mir dann nur denken kann: Äh - häh?!? Damit meine ich Träume, die einfach überhaupt keinen Sinn ergeben, zusammenhangloses, kunterbunt gemischtes Zeug; Träume, die manchmal sogar etwas beinhalten, das ich im Wachzustand nur als 'wirres Zeug' bezeichnen kann. In dieser Art Träumen kann ich beim besten Willen nichts Übersinnliches oder Übernatürliches sehen. Da hat mein Gehirn einfach 'zusammengeramscht', was zwischen den Synapsen so 'herumschwirrt' und das Ergebnis, der Traum, entspricht dem. Ich amüsiere mich über diese Art von Träumen, ich finde sie wirklich lustig. Außerdem bieten Träume dieser Art einen nicht unbeträchtlichen Vorteil - aufzuwachen und sich als erstes über einen Traum zu amüsieren, na, das ist doch eine schöne Art, einen Tag zu beginnen! Manchmal bin ich aber auch enttäuscht. Nicht über den Traum, ganz im Gegenteil. Manchmal träume ich einen 'Kinofilm', der ist spannend und ich möchte unbedingt wissen, wie es ausgeht, sprich, ihn bis zum Ende träumen. Meistens wache ich aber auf, denn sobald ich den Traum 'halb-bewusst' wahrnehme, ist das Gehirn, meiner Erfahrung nach, bereits dabei, vom Traum- in den Wachzustand überzuwechseln. Wenn ich dann aufwache, dann denke ich mir: Menno! Das war so ein interessanter und spannender Film und ich werde vor dem Ende aus dem Kinosaal geworfen! Dein Gedicht lässt mich an jede Art von Träumen denken, auch an Albträume. Finde ich selbst ein wenig sonderbar, da ich nicht weiß, ob es anderen Menschen auch so ergeht oder ergangen ist: Ich habe seit über zwanzig Jahren überhaupt keine Albträume mehr. Schräge Träume oder seltsame Träume, das ja, aber keine Angstträume. Ich habe keine Ahnung, nicht die geringste, warum das einfach komplett aufgehört hat. In meiner Kindheit hatte ich manchmal welche, an die ich mich noch bruchstückhaft erinnere, aber deren Anzahl reduzierte sich immer mehr, je älter ich wurde, bis es ganz endete. Darüber denke ich manchmal schon nach ... denn in meiner Familie und in meinem Freundeskreis geht das offenbar nur mir so. Rätselhafte Welt der Träume ... LG, Anonyma
  2. Hallo, Gaukelwort, ich meine es ehrlich, wenn ich sage, dass ich deine Gedanken immer wieder sehr interessant und auch spannend finde. Ja, das 'entweder oder'. Ist leider häufig anzutreffen. Und, wie du dich, verorte ich mich selbst auch 'dazwischen'. Ich konnte diese Haltung/Ansicht noch nie verstehen. Ich frage mich oft, was die Ursache dafür ist, dass manche Menschen mit so einer 'Ausschließlichkeit' denken und handeln. Für mich ist das sehr egozentrisch, nicht nur egoistisch. Und ich frage mich auch oft, ob es das ist - das 'Zentrum' der Probleme. Mir geht durch den Sinn, was diese Geisteshaltung bewirkte und bewirkt. Gab und gibt es zu viele Menschen, die nie ein geozentrisches Weltbild hatten oder haben und zu viele Menschen, die nie ein heliozentrisches Weltbild hatten oder haben - sondern statt dessen ein egozentrisches? (Nur so ein 'Gedankenspiel' von mir.) Das ist der Typ Mensch, der nie einen Gedanken daran verschwendet, was mit anderen Menschen ist. Bedenkenlos werden andere dem gesetzten Ziel geopfert - wenn als notwendig erachtet, auch die eigene Familie. Erfolg, Karriere, Reichtum, Macht - der 'Aufstieg' ist alles. Sonst gibt es nichts. Was im Weg steht, wird aus dem Weg geräumt. Das ist die Art, in der ich meine Gedichte schreibe - ich kritisiere eine Geisteshaltung, ein Verhalten, eine Denkweise, eine Tat und nicht einen bestimmten, individuellen Menschen. Meine Lyrischen Ichs sind fiktive 'Repräsentanten'. Mehr oder weniger stark ausgeprägt - kommt darauf an, ob ich, wie hier, etwas in ernstem Ton darstelle oder ob ich eine Satire schreibe. Bei einer Satire ist das LI bei mir mehr als ein Repräsentant, dann möchte ich es eher als ein 'Paradebeispiel' bezeichnen. Und das meine ich mit 'interessant'. Ist 'Alles oder nichts' eine Auflehnung gegen Veränderung? Daran habe ich beim Schreiben tatsächlich selbst nicht gedacht. Ehrlich: Mich freut es, wenn du etwas finden konntest, das ich nicht wissentlich hineingelegt habe - das ist schön! Da bin ich ganz bei dir. Was mir persönlich wichtig ist: Man kann etwas, das man nur haben will, aber nicht wirklich braucht, gar nicht verlieren. Es ist ein reiner Zusatz - und selbst wenn dieser wegfällt, fehlt doch nichts. Was Menschen, die anders darüber denken, sich damit doch selbst für Fesseln anlegen - es ist traurig. Da wird durch das Leben gehetzt, immer auf der Suche nach dem nächsten Ding/Ziel, für eine kurze Befriedigung. Sobald diese nachlässt, wird sich auf die Jagd nach dem nächsten Ziel/Ding begeben. Und dem nächsten. Und dem nächsten. Und dem nächsten. Menschen brennen sich aus, enden als abgehetzte Gestalten, sind so unzufrieden, wie sie ihr vorheriges Leben lang waren. Und hadern dann mit ihrem 'Schicksal', dessen Gestalter sie doch selbst waren ... Jepp. Das hast du mal wieder bildschön ausgedrückt! Ich danke dir - wenn du eine Denkvorlage für dich finden konntest, dann freut mich das sehr! LG, Anonyma _________________________________________________________________________________ Hallo, Letreo71, hier kann ich nur schreiben: Wie schön, das freut mich! Ich fand diese Strophenform bei Friedrich Rückert und es war genau diese Strophe, die ich wunderbar fand. Sie bot mir mehr als eine Formvorlage. Zum Beispiel sind hier die Zäsuren so gut erkennbar gesetzt, dass ich dabei den Rhythmus sehr gut erkennen konnte. Tatsächlich fand ich zwar Einträge und Beschreibungen der Siziliane, aber sehr wenig über die deutsche Siziliane und tatsächlich nichts über die Zäsuren. Mir fehlten 'Details' und diese Strophe ist so geschrieben, dass ich sie als ein richtiges 'Lehrbeispiel' nehmen konnte. Ich saß am Meer, //und das Gewühl der Farben, Das grüne Bunt // um Berg und Wald und Flur, Das Wechselspiel // von Blüten, Früchten, Garben, War hinter mir // geschwunden Spur um Spur. Und wie dem Aug' // die einzeln Farben starben Im Grün der See // und in der Luft Azur Empfand mein Herz, // vergessend alte Narben, Unendlichkeit der Lieb' // und Sehnsucht nur. Ich konnte dieser Strophe auch entnehmen, wie die Verse 'charakterisiert sind'. Hier hat Rückert aber auch noch etwas gemacht, das meine Möglichkeiten noch übersteigt - vielleicht in der Zukunft, wer weiß, komme ich mal soweit? Ich saß am Meer Das grüne Bunt Das Wechselspiel War hinter mir Und wie dem Aug Im Grün der See Empfand mein Herz Unendlichkeit der Lieb Das ist das, worum es geht. Nach der Zäsur folgen Erweiterungen, Erklärungen, Details. Und auch das 'Farbenthema' zieht sich hier sehr schön und gekonnt durch die ganze Strophe: Gewühl der Farben, Grünes Bunt, die einzeln Farben, Grün der See, der Luft Azur. Indirekte Farben, so möchte ich das nennen, finden sich auch noch im Wechselspiel, im Auge, im Herz - in Berg und Wald und Flur (verschiedene Farben), in Blüten, Früchten, Garben (verschiedene Farben) ... und das Gewühl der Farben, um Berg und Wald und Flur, von Blüten, Früchten, Garben, geschwunden Spur um Spur. die einzeln Farben starben und in der Luft Azur vergessend alte Narben, und Sehnsucht nur. Und das gibts auch noch ... Ja, immer wieder finde ich etwas, das mich Bescheidenheit lehrt. Damit ich nicht vergesse, wie viel ich noch zu üben und zu lernen und zu üben und zu lernen habe. Und genau das lässt mich weitermachen - denn natürlich wünsche ich mir, träume ich davon, irgendwann so schreiben zu können. Ob ich das tatsächlich schaffe, das halte ich tatsächlich für gar nicht so wichtig. Der Weg ist das Ziel, daran glaube ich. Und Gedichte wie dieses hier sind meine Wegbereiter und Wegbegleiter. Dankeschön! Zwar gibt es, meiner Meinung nach, auch Menschen, die sich ihrer Fehler/ihrer falschen Entscheidungen nie bewusst werden, aber manchmal ist es auch so wie in meinem Gedicht. Reue - die aber zu spät kommt. Manchmal haben Menschen soziopathische Züge, sind aber keine Soziopathen. Ich sehe sie als Menschen an, die auf den falschen Weg geraten, auf einen Irrweg. Soziopathen haben kein Gewissen, aber Menschen wie das LI im Gedicht haben durchaus eines - nur brachten sie es für lange Zeit erfolgreich zum Schweigen. Bis das Leben seinerseits sie irgendwann so laut anschweigt, dass sie aufwachen ... und, wie du schreibst, ist es dann oft zu spät. Ähm - nun. Ich bin sozusagen ordentlich unordentlich, aber auch unordentlich ordentlich. Zwar befinden sich die Socken auch bei mir oft einfach an den Füßen und ansonsten in einer Schublade. Allerdings möchte der Sängerin Höflichkeit darüber, wie es in der Schublade aussieht, geflissentlich schweigen ... gut, obwohl ich schon andeuten könnte, dass sich darin a) nicht nur Socken befinden (weiß der Geier, wo das andere Zeug immer herkommt) und b) manchmal - ah, nein, also, das wäre nicht jugendfrei. Ich meine, die Paare, also, im Dunkeln, da kann es schon mal sein, dass da Partner nicht mit, ähm, sondern mit anderen. Keine Ahnung, ob die das absichtlich oder versehentlich machen, will ihnen ja nichts unterstellen. Liebe Grüße zurück und danke fürs Kommentieren! LG, Anonyma
  3. Alles oder nichts! Was wollte ich? Das habe ich vergessen, im Dunkel liegt der Wunsch, der einmal war. Hat ihn die Zeit am Ende aufgefressen, so gierig, wie sie ist? In welchem Jahr? Wie war ich einst von diesem Wunsch besessen, das weiß ich noch, er war mein Superstar, mein Lebenstraum. Ich warf die Petitessen hinfort! Wofür? Für nichts! Wie wunderbar! Im Heute weiß ich, dass die Kleinigkeiten in Wirklichkeit das einzig Wahre sind. Sobald mein Wunsch begann, sich auszubreiten, verschlang er mich. Ich wurde taub und blind. Verlor mein Herz in seinen kalten Weiten und mit dem Herz mein Leben: Frau und Kind. Was will ich jetzt? In diesen dunklen Zeiten? Hinfort! Wohin? Ins Nichts! Verweht vom Wind!
  4. Hallo, Marcel, ich frage mich manchmal, ob wir uns, wenn wir uns für die Hauptdarsteller im Film des Lebens halten, nicht vielleicht in Wirklichkeit nur Statisten sind ... Das war der erste Gedanke, der mir nach dem Lesen spontan durch den Kopf ging. Als zweites fiel mir ein Lied ein: The sun always shines on TV, von a-ha. Spontane Assoziation, denke ich, bezogen auf den Regen. Der Rausch der Gefühle ist vorbei. Die heißen Tage, die die 'Ewigkeit' zu versprechen schienen, sind vorüber, die Sonne scheint nicht mehr. Das LI sehnt sich danach, vermisst sie schmerzlich. Vielsagend finde ich, die 'graue Wolke über dem Haus' der Familie des LD. Wenn ich das mit der zweiten Strophe verbinde, dann glaube ich, herauslesen zu können, dass da wohl nie eitel Sonnenschein herrschte. Kam 'Gegenwind' von dieser Seite? Ich vermute, ja. Und das kann dazu führen, dass eine Beziehung weiter bestehen bleibt, die ansonsten wohl bereits wesentlich früher ihr Ende gefunden hätte, nach dem Motto: Wir beide gegen den Rest der Welt! Widerstand, der zusammenhält. Aber - nun, nichts hält für immer. Aber wir träumen doch alle, das glaube ich wirklich (besonders, wenn wir jung sind) davon, die große Liebe zu finden, die das ganze Leben hält. Ich war auch mal jung ... Der Showdown. Der wohl, denke ich, ganz anders ausfiel wie gedacht bzw. erwünscht. Ein offenes Ende - das wiederum kann auch alles, was ich bisher schrieb, ändern. Das kann auch bedeuten, dass der Trennungswunsch nicht vom Paar ausging, sondern von außen kam. Druck seitens ihrer Familie, dem die beiden nicht mehr standhalten konnten? Ein offenes Ende - wird es weitergehen? Der Titel sagt, ja. Die Frage stellt sich mir - wie, auf welche Art? Schwarz oder weiß? Oder, wer weiß, vielleicht bewahrheitet sich die Hoffnung und es wird sogar ein neuer Film, sogar ein Farbfilm, gedreht. Wer weiß? Oft ist Teil 2 schlechter als Teil 1. Manchmal aber, ab und zu, kann der zweite Teil für eine Überraschung gut sein und das Publikum in Erstaunen versetzen, wenn er viel besser ist, als der erste ... Was mir noch so in den Sinn kommt, auch wenn das mit dem Gedicht nur ganz am Rande zu tun hat: Wissen wir oder wissen wir nicht, ob wir vielleicht im falschen Film sind? Ich denke, wissen können wir das nicht. Nur glauben oder auch nicht. Gerne gelesen und ein bisschen (ist eine Schwäche von mir) 'herumphilosophiert'. LG, Anonyma
  5. Ich finde es prima, wie schnell man hier im Forum 'Rat und Tat' bekommt. Wollte ich mal erwähnen. Mir können leider weder Administration noch Moderation helfen. Ich habe zwei Stimmen übrig - aber vier Gedichte. Arrrgh - ich kann mich nicht entscheiden!!! Edit: Jetzt habe ich mich mühsam durchgerungen und es endlich geschafft, eine weitere Stimme zu vergeben. Ergebnis? Jetzt habe ich nur noch eine Stimme übrig - aber drei Gedichte! Das wird ja immer schlimmer, statt besser! Aaaarrrrrghhh!!!
  6. Hallo, Vincent, ich fragte mich beim Lesen, wie gummibaum, wofür der Teich symbolisch steht. Verschwiegenes Wasser - etwas, das 'nur wenige wissen'? Leise - ich persönlich denke, dass ich verstehe, was damit gemeint ist, aber 'verschwiegen' und 'leise'? Hm. Stille Wasser sind tief, käme mir in den Sinn. Glitt - das Gleiten ist etwas 'Geschmeidiges', etwas, das leicht fällt. Ich interpretiere das in der Hinsicht, dass der Teich für etwas steht, das leicht zu glauben war. Psychologisch neigen wir dazu, viel leichter und eher etwas zu glauben, wenn wir damit eine bereits vorhandene Ahnung bestätigt finden oder es sich um etwas handelt, das wir gerne glauben möchten. Es erfordert geistige 'Wachsamkeit', nicht in diese Falle zu tappen, denn nicht alles, was falsch oder gefälscht ist, ist per se unglaubwürdig oder unlogisch. Auf einer bloßen Annahme oder auch einer Lüge kann ein ganzes Logik'gebäude', mit vielen Stockwerken, errichtet werden. Das Gebäude wirkt stabil, denn das Gebäude ist 'wahr'. Nur das Fundament eben nicht, das ist 'unwahr'. Das zu erkennen ist oft nicht einfach. Und das ist der Grund, warum wir manchmal auf etwas hereinfallen. Man muss nach dem Fundament graben, was Zeit kostet und (geistige) Arbeit erfordert. Ich war früher, als ich jünger war, auch viel leichtgläubiger, als ich heute bin. Habe mich oft genug geirrt und Fehler gemacht. Wichtig ist nur, aus den Fehlern zu lernen. Kein Grund, sich selbst zu viele Vorwürfe zu machen, das ist kontraproduktiv, nur allzu leicht traut man sich selbst dann nicht mehr/nichts mehr zu. Es ist wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Heute nehme ich mir die Zeit, um zu überprüfen. Es ist anstrengend, aber ich lernte: Es ist der Mühe wert! Die Tropfen - das LI betrachtet sich selbst als solchen. Als 'einen unter vielen' Tautropfen. Unter trägen Tropfen. Nicht überprüft, ob etwas stimmt, da zu 'träge' gewesen? Viele, die das Gleiche glauben. Ohne es überprüft zu haben. Und dann das Fischlein. Ein scharfer Schnitt, mit Schuppen, die schneiden. Wurde da die 'Nadel im Heuhaufen' gefunden, also die Wahrheit? Uns Menschen fällt es oft schwer, zuzugeben, sich geirrt zu haben. Manchmal vor anderen, aber meistens in erster Linie vor uns selbst. Säulenknochen - Überzeugungen, die 'fest' standen. Stabil waren - oder nur schienen? Schienbein. Dann ist die 'Leichte' verloren, das innere Gefühl der Sicherheit. Kein 'Schweben' mehr in trauter Gewissheit. Die sich als scheinbar herausstellte. Statt dessen nun 'ölige Besorgnis'. Öl 'treibt oben' - nicht im Sinne von 'an der Oberfläche', ich denke, das ist damit hier nicht gemeint. Ich interpretiere es dahingehend, dass das Wasser nun nicht mehr klar und sauber ist, sondern 'beschmutzt'. Das ist reines Empfinden. Wie gesagt, wir fühlen uns unwohl, wenn wir entdecken, dass wir 'auf dem Holzweg' waren. Einen Fehler gemacht haben. Es ist uns unangenehm, ja, es kann gut sein, dass wir uns sogar von der Wahrheit 'beschmutzt' fühlen. Aber, da auf dem Teich nun einmal ein Ölfilm treibt, kann das vorherige, innere Gefühl der 'Sauberkeit' bzw. das Gefühl 'auf der richtigen (sauberen) Seite zu sein' nicht wieder hergestellt werden. So interpretiere ich persönlich dieses Gedicht. (Natürlich kann ich mich auch irren, das ist, wie immer, nur meine Interpretation.) Sehr schön mit den Alliterationen gearbeitet und auch den Inhalt finde ich sehr gut gelungen, die Symbolik hat Tiefgang. LG, Anonyma
  7. Hallo, Kurt Knecht und auch hallo, Carlos, ja, homo imaginarius war meine Idee. In so einem 'kleinen' Fall, in dem es um ein einziges Wort geht, hilft das Internet - denn ich kann, abgesehen von ein paar einzelnen Begriffen und ein paar wenigen Phrasen (nicht im negativen, heutigen, im 'veralteten', neutralen Sinne) leider kein Latein, habe ich nie gelernt. Aber in diesem Fall suchte ich nach einem lateinischen Wort, um es an die Stelle von sapiens (= weise, klug, gescheit) setzen zu können. Und so lernte ich etwas: imaginarius = scheinbar; Schein-; eingebildet. Und die Kombination von scheinbar mit eingebildet - das gefiel mir wirklich, ich dachte mir: Ist gekauft, das passt! Apropos Vorurteile (gegen die ich auch nicht gefeit bin - aber ich unternehme, was in meinen Kräften steht, um ggf. meine Vorurteile zu erkennen, sie zu überprüfen und, je nachdem, zu erkennen, dass mein Urteil falsch war oder dass es sich bestätigt - das Ergebnis ist unterschiedlich). Was die Freitagsdemos betrifft, denke ich differenziert. Es gibt mit Sicherheit viele, die aus echter Überzeugung daran teilnehmen. Es gibt aber auch Menschen, die daran teilnehmen, um sich zu profilieren und um davon zu profitieren. Es wäre aber falsch, das als negativen Einzelfall zu betrachten - die Welt ist nun einmal nicht nur schwarz und weiß. Auch in früheren Zeiten zog in Kriegen immer ein ganzer Tross hinter den Armeen her. Darunter waren die nötigen Versorgungswagen, Angehörige von Soldaten, aber eben auch Schausteller, Prostituierte, falsche Heilkundige und Diebe. Was ist denn nun mit der Gründerin, mit Greta Thunberg? Im Netz kursierte und kursiert vieles. Unter anderem auch, das lässt sich auf eine ganz bestimmte Seite zurückführen, dass sie durch Einnahmen mit Fridays for future steinreich geworden sei. Nun ja - die Seite nennt sich 'Mediamass', sie sagt über sich selbst aus, dass es sich um Satire und daher auch immer wieder um Übertreibung handelt. Die wenigstens Leser:innen wissen/erkennen das und dann hat sich in Windeseile im Netz verbreitet, dass Greta sich mit ihrem Umweltaktivismus ein gigantisches Vermögen angehäuft hätte. Hm, nicht das einzige Problem - denn diese Seite beschreibt sich selbst als ein Kollektiv, das mit Humor und Übertreibung die aktuelle Massenproduktion sowie den Massenkonsum ins Lächerliche ziehen will. Nun, wenn das das Ziel ist - was will die Seite dann erreichen, indem sie Menschen diffamiert und auch noch Menschen, die gegen Umweltzerstörung und Konsum sind? Macht keinen Sinn, nicht wahr? Die Seite gab als Quelle ein Magazin mit Namen 'People with Money' an - Recherchen der australischen Nachrichtenagentur 'Australian Associated Press' ergaben: Es gibt dieses Magazin nicht. Erstaunlich, dass ein nicht existierendes Magazin ein Cover veröffentlichte, in dem es sich auf 'Mediamass' berief, im Cover ein Bild von Greta Thunberg. Dieser Post wurde von einer Gruppe mit dem Namen "Enough is Enough Australia" ("Genug ist Genug Australien") abgesetzt. Logisch, dass sich dadurch 'Australian Associated Press' veranlasst sah, das überprüfen zu müssen. Ich finde das alles aber auch nicht sonderlich erstaunlich, denn die Seite 'Mediamass' wird von einem 'internationalen Kollektiv aus China' (eigene Beschreibung) betrieben ... ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt? Ich denke, eher nicht ... Greta wurden Einnahmen von (August 2018 bis August 2019) von 46 Millionen Dollar nachgesagt. Erstaunlich oder nicht erstaunlich: Die Angaben wurden noch am 15. November 2021 aktualisiert. Tatsächliches Vermögen, laut seriösen Quellen: ca. 2 Millionen Dollar. Einnahmen durch die beiden Bücher werden in vollem Umfang gespendet. Ihr Vermögen stammt, schlicht und ergreifend, daher, dass ihre Eltern nun einmal sehr wohlhabend sind. Die Zeitung 'The Chicago Tribune' berichtete bereits 2014, dass die chinesische Seite 'Mediamass', ich zitiere: 'Wohl dazu da sei, möglichst viele Menschen mit Falschinformationen zu füttern'. Und da viele Menschen nicht in der Lage sind, Satire als solche zu erkennen (die Erfahrung musste ich in einem anderen Forum auch schon selbst machen), verbreitete sich das, wie so oft, recht schnell, diese 'Satire' aus China ... Ach ja. Es erfordert immer mehr Zeit und immer mehr Mühe, sich durch dieses Überangebot an Nachrichten, Meldungen und Publikationen aller Art hindurch zu arbeiten, um herausfinden zu können, was denn nun glaubhaft ist/aus seriösen Quellen stammt und was nicht. Aber ich mache mir die Mühe und nehme mir die Zeit. Weil ich das für notwendig halte. Ggf. suche ich auch nach der Nadel, die sich nicht im Heuhaufen, sondern in einem Haufen anderer Nadeln befindet. Was sein muss, muss sein! LG, Anonyma
  8. Hallo, Kurt Knecht, es gibt auch vieles in der Vergangenheit, von dem ich wünschte, dass es das heute noch gäbe. Aber es gibt auch vieles, bei dem wir froh sein könnten, wenn es uns endlich gelänge, es loszuwerden. Ich sehe das Problem vielmehr in unseren Entscheidungen, was wir 'mitgenommen' haben und was nicht. Homo sapiens sapiens. Doppelt - weise? Nun, wenn Taten sprechen und nicht Worte, dann fürchte ich, dass ich der Menschheit leider nur ein Armutszeugnis ausstellen kann ... Homo imaginarius fände ich treffender. Die Menschheit, die in ihrer Phantasievorstellung von sich glaubt, homo deus zu sein - und doppelt weise! Ich erinnere mich an meine frühe Jugend. An den kalten Krieg und an die Angst, die mich damals manchmal nicht schlafen ließ. Oft hatte ich Schwierigkeiten, zu verstehen, warum die allermeisten Menschen um mich herum einfach so lebten, als ob dieses Damoklesschwert über unseren Köpfen nicht existieren würde. Nun, wir entschieden uns dafür, Atomraketen ins Heute mitzunehmen. Wir entschieden uns dafür, Bescheidenheit und Genügsamkeit zurückzulassen. Wir nahmen die Habgier mit und entschieden uns dafür, die Großzügigkeit und das Teilen zurückzulassen. So vieles nahmen wir ins Heute mit, das wir hätten - und mit Freude darüber, es loswerden zu können - zurücklassen sollen. Einiges davon hätten wir sogar unbedingt zurücklassen müssen. Und viel zu viel ließen wir zurück, das wir unbedingt hätten mitnehmen müssen, um es auch für die Zukunft aufzubewahren. Unwissenheit ist kein Synonym für Dummheit. Dummheit ist, wider besseren Wissens zu handeln. Wir wissen heute, dass es falsch ist, die Ressourcen unserer Heimatwelt auszubeuten, die Umwelt zu verschmutzen, die Regenwälder niederzubrennen und abzuholzen, den Planeten zu vergiften und zuzumüllen - aber wir tun es trotzdem. Obwohl wir wissen, dass es falsch ist. Und wenn das nicht dumm ist, dann wüsste ich nicht, was sonst: Immer wieder und wieder das Falsche, Negative mitzunehmen und das Richtige, Positive liegenzulassen. Das ist der Grund für den technischen Fortschritt und für die zeitgleich stagnierende Entwicklung von - uns. Wir treten seit Jahrtausenden auf der Stelle, bewegen uns keinen Schritt vorwärts. Daher ist uns die Technologie in der Entwicklung um Jahrtausende voraus - deshalb können wir auch nicht vernünftig mit ihr umgehen. Das Resultat? Nun, homo imaginarius ist festen Glaubens, alle Probleme im Stillstand und in Stagnation lösen zu können. Probleme, die wir uns selbst geschaffen haben. Und eifrig weiter schaffen. Homo sapiens sapiens, die Naturkatastrophe. Ich frage mich, ob wir damit den 'anderen' Naturkatastrophen, wie z. B. Asteroideneinschlägen aus dem All oder der Explosion von Supervulkanen zeigen wollen, wo der Hammer hängt? Wollen wir zeigen, dass wir sapiens sapiens genug sind, um es zu schaffen, diese noch zu übertreffen? Es gab in allen Zeiten Gutes und Schlechtes. Jede Zeit hatte ihre eigene 'Finsternis'. Jede Generation wiederholt die Fehler der Vergangenheit, höchstens leicht variiert, wieder und wieder von neuem. Das einzige, was wir gut können, das ist - das Rad immer wieder neu zu erfinden. Weil wir immer wieder auch so vieles vergessen. Das dann irgendwann etwas ganz Neues ist. Nun ja, das ist im doppelten Sinne auch nichts Neues ... Das Heute ist nicht schlechter als das Gestern. Aber es ist genauso schlecht. Nur anders schlecht. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich zitiere mal aus der Antike: Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. Sokrates, *469 v. Chr., † 399 v. Chr. Hat sich nichts geändert, stimmts? Ja, es ist immer das alte Lied. Ich wünschte, wir würden endlich mal wirklich von unserem selbstgebauten Thron herabsteigen, die Krone abnehmen, mit der wir uns selbst krönten und ein neues Lied schreiben. Das wünschte ich wirklich. Ein ganz neues, schönes, harmonisches Lied, eines, das noch nie zuvor erklang ... Glaube ich daran? Ganz ehrlich - nein, nicht wirklich. Aber das Träumen gibt mir Kraft, hält mich aufrecht. Deshalb bewahre ich mir diese Fähigkeit. Für ein wenig Schönheit, um mit der Hässlichkeit fertig werden zu können. Um nicht an ihr zu verzweifeln. LG, Anonyma
  9. Hallo, Joshua Coan, die Geschichte gefällt mir wirklich sehr gut. Zwar kenne ich ähnliche Geschichten, aber du hast sie wirklich gut geschrieben, originell und der Einfall mit der Bohrmaschine am Ende, der setzt zum 'guten Gelingen' noch ein Sahnehäubchen auf den Kuchen. Ich kann bei deiner Geschichte auch noch 'hinter den Zeilen lesen', was ich ganz besonders mag, wenn ich das kann. Zum einen lese ich, dass der fremde Mann tatsächlich in einer Bank arbeitet - was wiederum deutlich aufzeigt, warum dieser glaubt, er könnte seinen Fehltritt (und den der Frau) mit Geld wieder gut machen. Ja, und wenn dieser so denkt, ist klar, warum er in einer Bank arbeitet ... und da 'schwingt' noch mehr 'im Hintergrund mit'. Banken, Banker, Bankangestellte - Geld - Geld verdirbt den Charakter ... und mehr. Die Reaktion der Frau wiederum und die darauf folgende Reaktion des Ehemannes (interessant übrigens, dass das LI hier deinen Nicknamen trägt, das verstärkt die Wirkung der Geschichte und ich denke, dass genau das der Grund dafür ist, dass du es so gehalten hast, obwohl das, denke ich, nur hier im Forum so funktioniert) sagen mir auch einiges: Sie hat das LI nicht betrogen und er wiederum vertraut ihr wirklich. Denn das, was hier nicht geschrieben steht, erzählt mir davon. Keine eifersüchtige Reaktion seinerseits, sondern echtes Vertrauen, das ist - ungeschrieben - klar und deutlich. Und dann der Schluss - John Cohen mit der Bohrmaschine, die er zurückbringt. Ich habe keine Ahnung, warum ich gerade die Bohrmaschine lustig finde. Es hätte irgend etwas anderes sein können - obwohl, wenn ich auch hier hinter den Zeilen lese, kann ich mir einiges dazu denken. So in die Richtung, dass auch ich nicht unbedingt erfreut bin, wenn Nachbarn bohren (verstärkt dadurch, dass bohren und bohren können zwei Paar Stiefel sind). Und wenn ich also daran denke und es mit der Tatsache der stattgefundenen Namensverwechslung kombiniere, dann frage ich mich, ob sich Joshua Coan (also das LI, nicht du) nicht vielleicht sogar ein wenig ... hmhm ... vielleicht ist der Nachbar ja auch eine Nervensäge, macht oft Krach und leiht sich ständig Dinge aus ... hmhm ... wer weiß ... (Jaja, meine Phantasie mal wieder.) Aber deine Geschichte lässt eben meiner Phantasie genug Raum für eigene Gedanken dazu. Und, wie gesagt, das mag ich sehr! Amüsiert und gerne gelesen (und ein bisschen dazu- und darum herum gedacht)! LG, Anonyma
  10. Hallo, Sternwanderer, Licht und Schattenseiten; wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Helligkeit und Dunkelheit. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. So interpretiere ich dein Gedicht. Für mich trifft der Titel sehr gut, wovon der Inhalt spricht. Ich halte Ignoranz für falsch. Ja, Nachteile, das Schlechte, das Negative kann man ignorieren, ausblenden, wenn man möchte. Aber - richtig ist das nicht. Es ist, für mich, ein unreifes Verhalten. Das Verhalten eines kleinen Kindes, das sich die Augen zuhält und denkt: Wenn ich es nicht sehe, dann kann es auch niemand anders sehen, dann ist es nicht da. Wenn ein kleines Kind Verstecken spielt, dann hält es sich die eigenen Augen zu und glaubt: Wenn ich mich nicht sehen kann, kann das jemand anders auch nicht. Wenn sich aber Erwachsene so benehmen, dann ist das nicht kindlich, sondern kindisch. Negatives und/oder Probleme bleiben, da ignoriert, bestehen. Es ändert sich nichts zum Besseren, nichts wird dadurch gelöst. Und wenn das viele Menschen so machen und immer wieder machen, dann sammelt sich immer mehr und mehr an. Unweigerlich bis zu dem Punkt, ab dem die Probleme einem 'über den Kopf wachsen'. Dann gibts oft das 'große Geheule', dann wird gejammert: Das ist doch viel zu viel, wie soll ich denn damit fertig werden? Ich denke mir dabei: Wie wäre es denn gewesen, wenn du es erst gar nicht so weit hättest kommen lassen? Mir gefallen die Metaphern, die du verwendest, wirklich gut - fein gewählt und geschrieben! LG, Anonyma
  11. Hallo, Carlos, zu viel des Lobes, du machst mich ja ganz verlegen. Aber ich freue mich natürlich trotzdem sehr - vielen, herzlichen Dank dafür! LG, Anonyma ________________________________________________________________________________________ Hallo, ferdi, vielen Dank für deine Rückmeldung. Ja, die Stelle mit Er-er ... ich beschäftige mich immer wieder mit meinen älteren Gedichten. Je größer mein zeitlicher Abstand, desto größer mein innerer Abstand. Dabei entdecke ich fast immer etwas, das ich im Nachhinein dann für nicht optimal halte oder etwas, das mir sogar gar nicht mehr zusagt. Aber mit den Ändern ist das so eine Sache. Zu meinem (tatsächlichen) Leidwesen sind Änderungen nicht immer möglich. Er-er, das ist genau so eine Stelle. Gut, ich empfinde sie auch nicht als 'schlecht', nur eben als 'könnte besser sein'. Nicht optimal, aber ich kann das nicht ändern. Nicht, ohne dass das Gedicht dabei mehr verliert, als es gewinnt. Synonyme sind eben genau das - Synonyme. Ähnlich - aber eben nicht identisch in der Bedeutung. Das Gedicht ist ja eine Geschichte, eine Art 'Märchen', in dem es einen sprechenden Berg gibt. Der eine Geschichte bzw. ein Märchen erzählt. Eins aus 'alter Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat'. Es gibt daher innere Bezüge und Verbindungen im Gedicht - und da kann ich 'erzählte' nicht durch ein Synonym ersetzen. Nicht, dass ich nicht trotzdem Versuche unternommen hätte. Mal ein Beispiel: berichtete statt erzählte. Nur - ja, nun, dass dadurch die Wiederholung von 'mir' und die dadurch erzeugte Verbindung verloren ginge, das wäre nicht schlimm, das ist zwar schon gewollt, aber eher ein 'Zusatz', keine Notwendigkeit. Leider ist 'berichtete' ein Wort, das schlechter klingt als 'erzählte'. Für mich sogar deutlich schlechter. 'tete - nein. Und hinzu kommt dann noch, dass damit ein 'Trick, Kniff' verbunden wäre, den ich zwar, wie soll ich sagen, prinzipiell für zulässig halte, aber für 'unschön' - keine drei unbetonten Silben hintereinander, also wird die mittlere davon 'angehoben' (bleibt aber trotzdem schwächer, wird also 'nicht ganz angehoben') und wenn es, wie bei 'berichtete' dann ausgerechnet das 'te' ist ... 'berichtete' ist klanglich einfach - neee ... Und von klanglichen Aspekten abgesehen, bedeutet 'Bericht erstatten' etwas ganz anderes als 'eine Geschichte/ein Märchen erzählen'. Egal, wie ichs drehe oder wende - es geht nicht, ist nicht zu ändern. Auch nicht Jahre später. Du empfindest Vers 6 als etwas unklar. Und ich stimme zu. Allerdings - ich brauche ihn ein wenig unklar. Und zwar aus folgendem Grund: Der Berg spricht und erzählt. Bevor er seine Geschichte erzählt - weint er. Das ist die Trauer, die, wie in Vers 8 dargestellt, im LI wie ein Echo (Bergbezug) nachhallt. 'Irgendwie' bedeutet tatsächlich 'irgendwie', da sich das LI nicht erklären kann, wie es möglich ist, dass er/sie einen Berg sprechen und weinen hört. Und das Spüren ist in diesem Sinne ein 'Mit- und Nachempfinden' der vom Berg empfundenen Trauer. Eine Art 'inneres Verstehen', das sich eben rational nicht erklären lässt. Ebenso wenig wie ein sprechender Berg. Ich dachte eher, dass statt Kritik zu Vers 6, Kritik zu Vers 8 kommen könnte. Denn ein Echo ist ja ein Nachhall. Nur - das bezieht sich auf das (ungeschriebene) Weinen. (Das sich aus dem Inhalt von Vers 6 bis 8 ergibt. Das 'Berühren durch die Trauer' gehört dazu. Berührt werden, berührt sein. Weinen berührt - wenn man kein Soziopath ist.) Ich möchte es folgendermaßen ausdrücken: Jedes Echo ist eine Art Nachhall - aber nicht jeder Nachhall ist ein Echo. Und das Echo 'gehört' zum Gebirge. Ich verstehe, dass sich die 'Botschaft' von Vers 6-8 vielleicht nicht von jedem Leser/jeder Leserin 'finden lässt', denn dafür muss man schon ein bisschen 'zwischen den Zeilen lesen' und interpretieren. Ich danke dir für deine Anmerkungen, für deine konstruktive Kritik! Immer wertvoll, immer sehr gerne angenommen! LG, Anonyma ___________________________________________________________________________________________ Hallo, horstgrosse2, dankeschön! Immer eine echte Freude für mich, wenn ich lesen darf, dass ein Gedicht 'in der Wellenlänge' eines Lesers/einer Leserin 'schwingt'. Danke für deinen Vorschlag. Allerdings - mir ist 'einer' sehr wichtig. Durch die damit verbundene Aussage: Wenn doch ein Vogel sänge, nur einer, ein einziger ... aber es ist still geworden ... keiner singt mehr, kein einziger ... Und, um das eben noch zusätzlich zu 'betonen', steht 'einer' so separiert da, zwischen zwei Kommata. Das schafft auch die Rückverbindung zum Titel und das brauche ich genau so. Ich bin sicher, du kannst das nachvollziehen. LG, Anonyma ___________________________________________________________________________________ Hallo, Sternwanderer, vielen, herzlichen Dank! Leider ist das so, ist das tatsächlich so. Es wird bereits jetzt immer stiller auf unserer Welt. Die Gesamtzahl an Insekten (also hier bezogen auf die Anzahl an Insekten insgesamt, nicht auf die Zahl der Arten, obwohl, ganz klar, die Artenvielfalt natürlich mit betroffen ist) ist in den letzten Jahrzehnten um sage und schreibe 42% gesunken. Fast auf die Hälfte. Und, da viele Vögel sich von Insekten ernähren ... sinkt die Zahl der Vögel zunehmend mit. Blühpflanzen sind davon betroffen und von diesen oder auch direkt von Insekten leben auch andere Tiere - und damit auch wir, direkt und indirekt. Und mittlerweile haben wir Menschen es geschafft, eine fatale Grenze zu überschreiten - seit letztem Jahr ist es soweit: Wir verbrauchen pro Jahr mehr, als die planetare Biosphäre der Erde in einem Jahr regenerieren kann. Das kann nicht gut ausgehen. In der Natur wird es immer stiller. Ich frage mich, ob es nicht nur noch eine Frage der Zeit ist, bis das 'große Schweigen' herrscht. Und diese Frage habe ich mit diesem 'Zukunftsszenario' verdichtet. Es handelt in einer Zukunft, in der grüne Wälder, klare Bäche und Tiere nur noch in alten Geschichten existieren. Erzähle mir ein Märchen ... zeig mir die alten Filme - oh, also schon erstaunlich, was die damals so mit ihren antiken Computern so für Tricks und Effekte erzielen konnten, um etwas, das es gar nicht gibt, echt aussehen zu lassen. Die hatten schon interessante Phantasievorstellungen, die Leute damals ... Es gibt nur eine Art von Lebewesen, die unglaublichen Lärm macht. Als ob sie die Stille damit übertönen, die Leere damit füllen könnte. Diese Art nennt sich selbst Menschen. Vögel in Städten sind gezwungen, zu Tageszeiten zu singen, in denen sie normalerweise nicht singen würden - aber wir nicht ganz so laut sind. Vögel in Städten singen in höheren Frequenzen, weil diese in all dem menschengemachten Lärm ein bisschen besser zu hören sind. Wale, deren Kälber sich versehentlich (sind eben neugierig) etwas zu weit von ihrer Mutter entfernen, schaffen es oft nicht, zu ihr zurückzufinden. Denn Mutter und Kind kommunizieren über Laute, sie rufen nacheinander. Aber in Gebieten mit besonders starkem Schiffsverkehr können sie sich oft nicht mehr hören und daher auch nicht mehr gegenseitig wiederfinden. Das kostet immer wieder Walkälber das Leben, denn ohne ihre Mutter haben sie keine Chance. Wale orientieren sich auch per 'Echolot' - und stranden, weil sie durch den Lärm (Wasser übertragt Schall besser und weiter als Luft) die Orientierung verlieren. Als der erste Lockdown kam, da traten erstaunliche Effekte ein - an Land und im Meer. Wale und Delphine tauchten an Orten auf, an denen sonst keine mehr zu finden waren. Andere kamen viel näher an Küsten/an Ufer als ansonsten. Die Vögel in den weit leiseren Städten kehrten zu ihren alten, etwas tieferen Frequenzen zurück, wenn sie sangen. In der 'neuen', zeitweisen Dunkelheit zeigten sich Tiere, die lange nicht gesehen wurden. Und das auch in Städten. Wildschweine, Rehe, Nachtvögel wie Eulen, Füchse, Marderartige und mehr. (Deshalb habe ich auch die beiden Dokumentationen von arte.de hier im Forum in den 'Was schaust du gerade'-Faden eingestellt.) Wir Menschen schaffen es wirklich, die Erde, an Land und im Wasser, nicht nur mit Müll, Öl, Plastik und anderen Giftstoffen zu verschmutzen. Nein, das genügt uns noch nicht. Wir setzen mit Lärm- und Lichtverschmutzung nicht nur eins, sondern gleich zwei noch obendrauf. Ich lese oft, dass die Welt ohne uns Menschen nicht besser dran wäre. Das Scheinargument dafür ist meist, dass ja sonst niemand da wäre, der die Welt zu schätzen weiß. Was für ein 'Nicht-Argument' und wie dumm es ist. Erstens wissen wir die Welt nicht zu schätzen, sonst würden wir nicht so mit ihr umgehen, wie wir es tun. Zweitens braucht die Welt keine Beobachter, sie wäre trotzdem da. Und es ginge ihr besser, viel besser. Denn sie böte genug Platz für eine Fülle von Leben - wären wir nicht da, um sie mit uns zu überfüllen, sie zu vergiften, zu vermüllen und anderen Lebewesen immer weniger Platz zu lassen ... Ich habe in den letzten Jahren in meinem persönlichen Leben so viel geändert, wie ich kann. (Ich sitze hier an einem Recycling-PC, der ist in erster Linie auf Energiesparen ausgelegt und schafft bei Videos auf z. B. Youtube gerade mal 360p. Ist auch mein einziger, wirklicher Luxus, den ich mir leiste.) Aber es kommt mir trotzdem als viel zu wenig vor, auch wenn ich mein Leben wirklich drastisch verändert, in einigem sogar komplett umgekrempelt habe. Ich wünschte, ich könnte mehr tun. Aristoteles hatte so recht: Was es alles gibt, das ich nicht brauche. Ich stellte fest, sobald man da mal damit begonnen hat, wird klar, dass die Trennung von Überflüssigem gar kein Verzicht, gar kein Verlust ist - sondern ein Gewinn. Ich habe viel mehr gewonnen als verloren und begriff, wie viel unnützen Ballast ich davor doch mit mir herumschleppte. Sich von Belastungen zu trennen macht das Leben leichter und erhöht die Lebensqualität - nicht, wie einem weisgemacht werden will, umgekehrt. All der unnütze, unnötige Krempel, von dem uns suggeriert wird, dass wir ihn unbedingt bräuchten oder zumindest unbedingt haben müssten und ihn zudem noch ständig gegen den neuesten Krempel austauschen müssten, der ist so überflüssig wie ein Kropf. Und der Müll, der daraus entsteht, der erstickt das Leben allmählich, steckt er der planetaren Biosphäre doch quer im Hals und lässt sie mehr und mehr nach Luft japsen ... Danke fürs Lesen und für deine Gedanken! LG, Anonyma
  12. Anonyma

    Es ist still geworden

    Es ist still geworden Gestern hat ein Berg zu mir gesprochen, über Zeiten, die vergangen sind. Sprach zu mir, als wäre ich ein Kind, so, als hätte ich mein Wort gebrochen, nicht gehalten, was ich einst versprach. Irgendwie, da konnte ich ihn spüren, seine Trauer wollte mich berühren, hallte wie ein Echo in mir nach. Er erzählte mir von grünen Wäldern, klaren Bächen, Tieren, deren Namen längst vergessen wurden, und von Samen, wie sie reiften, und von Blumenfeldern. Und ich sah die kahlen, grauen Hänge, wünschte, dass ein Vogel, einer, sänge. (04.09.2015)
  13. Hallo, Darkjuls, mein Wohnort, der auch mein Heimatort ist, liegt leider zu tief unter dem Meeresspiegel. Schnee war bereits in meiner Kindheit selten - man sollte meinen, ich hätte mich daher an das Fehlen gewöhnt. Fehlanzeige - ich wünsche mir trotzdem jedes Weihnachten Schnee. Weil Schnee eben für eine ganz andere Atmosphäre sorgt - wie Pegaus schrieb, das Gefühl ist einfach anders. Sei's drum - ich lese jetzt dein Gedicht noch einmal, betrachte das Foto, schließe dann die Augen und stelle mir einfach langsam rieselnden Pulverschnee, mit richtig schönen, großen Flocken, vor. Der eine weiße, weiche, dicke und helle Decke über den Garten hinter dem Haus, über die Bäume und über die Dächer der Nachbarshäuser legt! LG und frohe Feiertage, Anonyma
  14. Hallo, Sternwanderer, gehackter Mürbteig. Ausstecherle - mhmmmjamjamm ... Kaum zu glauben, aber - ich besitze keine Küchenmaschine. Lediglich ein Handrührgerät. In erster Linie für Pfannkuchen. Ich besaß, vor ca. 15 Jahren, mal eine. Aber - die überzeugte mich nicht. Nicht nur, dass sie, wie ich fand, das Gemüse beim Schneiden 'verwässerte', auch bei Teigen war das Ergebnis für mich unbefriedigend. Gehackter Mürbteig ist der beste! Und die 'Gutsle' (Weihnachtsgebäck, mit besonders vielen Eiern und besonders reichlich Butter) schmecken dann ganz anders und viel besser. Die Erinnerung an das vorweihnachtliche Backen mit meiner Oma ist auch mir kostbar. Und das Naschen vom Teig - verbunden mit ihrer liebevollen Ermahnung, nicht zu viel vom rohen Teig zu naschen, sonst bekäme ich Bauchschmerzen. Jedes Jahr vermisse ich das Weihnachtsgebäck, das ich durch meine Histamin-Intoleranz nicht mehr essen kann, genau so, wie beim ersten Mal,, nachdem ich die Diagnose hatte. Ich glaube, ich vermisse tatsächlich weniger das Weihnachtsgebäck selbst - es hängt eben auch mit schönen Kindheitserinnerungen zusammen. Daher denke ich, ich vermisse es wohl deshalb mehr, als all das viele andere, das ich nicht mehr essen kann ... An die Einschränkung meines Speisezettels habe ich mich im Laufe der Zeit wirklich gewöhnt. Aber die Weihnachtsbäckerei ... die fehlt mir wirklich sehr. Aber ich tröste mich auch erfolgreich - denn die damit verbundenen, schönen Erinnerungen, die bleiben mir ja schließlich trotzdem erhalten. Übrigens - das stumpfe, sehr, sehr alte, größere Messer mit breiter Klinge (ein Streichmesser, ohne Spitze, abgerundet), das meine Oma sowohl zum Spätzle schaben als auch für gehackten Mürbteig verwendete, das besitze nunmehr ich. Und verwende es auch immer noch. Ich nehme es, das ist wirklich wahr, jedes Mal gerne und mit einem Lächeln in die Hand. LG, Anonyma P.S.: Ich mal wieder, das ist doch typisch. Hmpf. Ich dachte, ich hätte dir am Anfang frohe Feiertage gewünscht - aber das war in einem anderen Kommentar, anderswo. Andererseits - wenn ich mal aufhören sollte, irgendwas zu verschusseln oder zu verwechseln, dann müsste ich wohl damit anfangen, mir Sorgen um mich zu machen ... Deshalb: Frohe, erholsame und schöne Feiertage, Sternwanderer!
  15. Hallo, Gaukelwort, zuerst: Danke - auch dir noch frohe Festtage! Sehr gut getroffen. Diese Verse sind für mich die eindrücklichsten. 'Nichts Halbes und nichts Ganzes', daran muss ich denken, denn diese drei Hälften kommen nicht zusammen. Da hilft auch bunter Schmuck nichts ... Psst - hier hast du ein kleines 's' (Dieses) vergessen. Ja, Menschen neigen dazu, zu vergessen, dass sie verwundbar sind. Und nicht die Herren der Welt. DIE Welt, als solche, unabhängig von uns, die ist hart im Nehmen. Aber unsere 'Menschen'welt - oh ja, die ist verwundbar. Denn, da sie unsere ist, ist sie so verwundbar wie wir. Das habe ich vor, lieber Gaukel, das habe ich vor! Denn sie ist begrenzt, meine Zeit. Aber das ist nur - die Realität. Einfach die Realität, so, wie sie ist. Und ich denke, dass es unsinnig wäre, sie für das anzuklagen, was sie - ist. An der Realität kann ich nichts ändern, aber an mir und meiner Einstellung, meiner Sicht auf die Dinge, daran sehr wohl. Mir sagt die Strophe: Kopf hoch! Denn es ist immer wieder auch für mich wunderbar, den Blick nach oben, zum Sternenhimmel, zu richten und dessen Schönheit in mich aufzunehmen. Und dann denke ich daran, dass die Ursonnen, am Anfang des Universums, als sie explodierten, nicht nur die Sterne zweiter Generation, wie unsere Sonne, aus sich selbst heraus, als ihre 'Kinder', hervorbrachten. Sondern auch uns. Denn auch wir, die Menschen, bestehen aus eben diesen Stoffen, aus denen die Sterne gemacht sind. Und das finde ich - wunderschön. LG, Anonyma
  16. Hallo, Ostseemoewe, ich schließe mich, bezüglich des Inhalts, gerne den Vorkommentaren an. Die erste Liebe - ich war übrigens zehn Jahre alt. Mhm, war im Sommerlager, damals. Ich traf da einen Jungen und er entsprechend natürlich mich. Und wir waren sofort und für die ganze Zeit, die wir dort verbrachten, unzertrennlich. Wir spielten fast gar nicht mehr mit anderen Kindern, klebten die ganze Zeit über zusammen. Dann, am letzten Tag, als wir uns verabschieden mussten, waren wir beide wirklich traurig. Er meinte dann, er hätte das schon in Filmen gesehen und deshalb wäre das jetzt genau das Richtige: Er gab mir einen feuchten Kuss, mehr einen Schmatz (in dem Alter, versteht sich, hatten wir beide noch reichlich wenig bzw. eigentlich gar keine Ahnung von dieser Art von Küssen) direkt auf den Mund. Und ich kann immer noch das unschuldige, so schöne Gefühl spüren, das ich damals empfand. Mir wurde ganz warm dabei, mein Herz klopfte schneller und ich merkte, dass ich errötete. Wie könnte ich dieses Gefühl heute am besten beschreiben? Eine Mischung aus Glück, Freude und Verlegenheit. Wir versprachen uns, Hand in Hand, dass wir beide nächstes Jahr wiederkommen würden. Und, wie es bei Kindern so ist, vergaßen wir, unsere Adressen oder Telefonnummern auszutauschen ... und, wie das Leben so spielt, war ich im nächsten Sommer krank und konnte nicht ins Sommerlager. Wäre er da gewesen? Wer weiß. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber, wie dem auch sei - ich erinnere mich sehr, sehr gerne daran. Es ist eine der ganz besonderen und schönen Erinnerungen, die ich habe und ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Noch etwas zum Ghazal/Ghasel. Ich habe einen blinden, persischen Nachbarn, er kam ursprünglich aus dem Iran. Es ergab sich mit der Zeit eine platonische Freundschaft, denn auch er interessiert sich für die Dichtkunst. Wir sitzen regelmäßig zusammen, trinken Kaffee, unterhalten uns über 'Gott und die Welt' und eben auch über Dichtkunst. Von ihm erfuhr ich auch, warum die Gedichtform des Ghazal gerade im Persischen entstand und warum sie sich so gut für die persische Sprache eignet. Ich kann zwar kein Persisch, mein Sprachtalent ist eher - nun, nicht so gut, nenne ich das mal. Aber die Erklärung benötigt auch keine persischen Sprachkenntnisse. Ich gehe. Ich gehe nicht. Die Verneinung im Deutschen. Es wird bei uns also ein zusätzliches Wort hinzugefügt: nicht. Im Persischen, so erklärte er mir, ist das anders. Und nicht nur bei Verneinungen, das dient nur als ein Beispiel. Im Persischen ändert sich die Wortendung. Das bedeutet, jede Verneinung ergibt - die Möglichkeit eines identischen Reimes. Und das trifft nicht nur auf die Verneinung zu, sondern auch auf andere grammatische Veränderungen. Während wir im Deutschen also Wörter hinzufügen, ändert sich im Persischen die Wortendung. Was natürlich eine Fülle! an identischen Reimen ergibt. An denen es im Deutschen dagegen wirklich mangelt. Er meinte auch, dass die persische Sprache 'blumiger' in ihrer Ausdrucksweise wäre, weshalb Liebesgedichte (zu denen auch das Ghazal zählt) in seiner Heimat so eine große Rolle spielten und spielen. Wogegen, auch das meinte er, sich die deutsche Sprache wiederum viel besser dafür eignet, mit der 'Sprache zu spielen'. Sieh diese kleine Ausführung als eine Art 'Überleitung': Das Ghazal benötigt identische Reime. Also z. B. so: Die erste Liebe wird auf lange Zeit im Glanz sich zeigen, um durch ihr Leuchten mir die Jugendträume aufzuzeigen: Ein Königreich der Liebe wollten wir im Jetzt erbauen, auf Berge steigen, diese wollten uns die Wege zeigen, usw. Nur als (ein nicht sonderlich gutes) Beispiel, ich habe jetzt nur rasch, aus dem Stegreif, improvisiert. Es geht um das Reimschema - um identische Endreime. Es sind die identischen Reime, die diese Gedichtform im Deutschen so schwierig machen. Denn natürlich ist es nicht Ziel, einfach jedes Mal 'zeigen-zeigen-zeigen-zeigen' zu reimen (weshalb ich hier 'aufzuzeigen' verwendete). Wer also zum ersten Mal ein Ghazal schreibt, wird merken, was ich merkte: Es gibt tatsächlich im Deutschen einen Mangel an Endreimen. Darin sind die Möglichkeiten unserer Sprache sehr begrenzt. Das merken wir kaum, wenn wir Varianten verwenden (wie z. B. du in deinem Gedicht hier) - aber bei der Suche nach identischen Reimen macht sich das deutlich bemerkbar. (Es gilt im Ghazal zudem als erwünscht und kunstvoll, noch weitere Binnenreime und identische Binnenreime hinzuzufügen.) Dann steigert es sich, in unserer deutschen Sprache, von 'echt schwer' zu 'teuflisch vertrackt' ... Aber es ist auch eine echte Herausforderung. Und so eine Herausforderung kann ihren ganz eigenen Reiz ausüben ... Ja - die erste Liebe, sie bleibt unvergessen. Und das ist wunderbar so! LG, Anonyma
  17. Hallo, Thomkrates, zuerst bin ich auch ein wenig über 'sie suchen sich des Dings Ich-Bin' gestolpert. Dann las ich mir Perrys Kommentar durch. Und gerade dadurch merkte ich - doch, das geht. Wenn ich es etwas anders interpretiere bzw. auffasse. Klingt für mich so ein bisschen nach 'der Suche nach dem Stein der Weisen', also nach der Suche für die ultimative Lösung. Und danach, die Lösung in Dingen zu suchen bzw. danach, das 'Heil im Ding' zu suchen. Wenn ich also ein bisschen um die Ecke denke und noch ein bisschen weiter, dann kann ich auch herauslesen, dass Menschen sich nicht nur nach außen orientieren, sondern auch sich selbst a) nicht in sich selbst als Mensch suchen, b) nicht in anderen Menschen suchen - sie 'entmenschlichen' sich selbst und andere dabei. Gut, ich kann mit dieser Interpretation natürlich auch völlig daneben liegen. Aber ich habe trotzdem sehr gerne durchdacht, was gemeint sein könnte. Persönlich glaube ich nicht, wie Perry schreibt, dass wegen Liebe schon Kriege geführt wurden. Aber wegen Leidenschaft, dem Wunsch nach Besitz (was auch z. B. Helena, d. h. Menschen mit einschließt), mit Sicherheit. Es gab und gibt immer wieder Menschen, die Verliebtheit (oder auch Verknalltsein), sexuelle Anziehung und Besitzdenken für Liebe halten - leider. Was Liebe ist, darüber wurden und werden durchaus 'verbale Kriege' geführt. Was ich als 'Thema verfehlt, setzen, 6' bezeichnen könnte ... Schmerz und Agonie. Dieser Vers lässt mich auch an Sadomasochismus denken. Hier könnte man als Argument einführen, dass es Menschen gibt, die nur dann sexuelle Lust empfinden und einen Orgasmus haben können, wenn sie entweder anderen Schmerzen zufügen oder umgekehrt, wenn ihnen Schmerzen zugefügt werden. Hier könnte man argumentieren, dass jemand das einem anderen 'zuliebe' tun könnte - also ohne dass dabei die eigene Lust im Vordergrund steht. Das ist ein schwieriges Thema. Und nicht eindeutig zu beantworten - wo könnte/sollte/müsste man eine Grenze ziehen? Ich glaube, bei dieser Frage würden sich 'die Geister scheiden'. Der Liebe Frieden. Es wäre schön, wenn das immer so und so einfach wäre. Was aber, wenn z. B. das eigene Kind in akuter, direkter, unmittelbarer Lebensgefahr wäre und nur die Ausübung von Gewalt dessen Leben retten könnte? Ist ein 'Gewaltakt aus Liebe' möglich? Ich denke, in diesem Fall - ja. Ich liebe meine Tochter und meinen Enkelsohn. Und wenn ich wirklich gar keine Wahl hätte, gezwungen wäre, zur Gewalt zu greifen, dann - würde ich es tun. Weil ich beide sehr liebe und gar nicht anders entscheiden könnte. Ja, mit der Liebe und uns unvollkommenen Menschen, da ist es gar nicht so einfach ... LG, Anonyma
  18. Hallo, Uschi R., ja, noch einmal Weihnachten wie früher spüren, die Gefühle, die damit verbunden waren. Dein Gedicht stimmte mich auch wirklich nostalgisch. Es war etwas wirklich Besonderes, wenn nicht Einzigartiges. Liegt es daran, dass Weihnachten heutzutage mehr in Richtung 'X-Mas-Rummel' geht? Ich denke, das ist sicher auch der Fall. Aber - es sind Kindheitserinnerungen. Ich glaube, das ist vor allem ausschlaggebend. Denn, sobald wir älter werden, konfrontiert uns die Wirklichkeit mit - sich. Zunehmend. Und so verlieren wir irgendwann die Fähigkeit, Märchen, Geschichten und Legenden zu glauben. Damit geht dann aber unweigerlich auch die kindliche Freude verloren. Die Freude, die wir empfanden, als wir, beispielsweise, noch an das Christkind glaubten. Die Vorfreude war doch die schönste Freude, das Kribbeln im Bauch, das Herzklopfen, die kindliche Neugier (ich versuchte immer mal wieder, durch das Schlüsselloch der Wohnzimmertür zu 'spickeln', um vielleicht, vielleicht doch mal einen Blick aufs Christkind erhaschen zu können ...) Es passiert auch mir immer wieder, dass sich ein Teil von mir diese kindliche Fähigkeit zur Freude zurückwünscht. Während eben zugleich auch die erwachsene Frau kritisch darüber denkt - denn, blieben wir so naiv, was wäre dann? Nun, wenn wir es alle wären, gäbe es kein Problem damit. Aber, da das nun einmal nicht so ist, wäre es - fatal. Leider ist die Realität nun einmal so, wie sie ist. Schade, dass wir sie erkennen müssen und gut, dass wir sie erkennen können - ich glaube, dieser innere Zwiespalt begleitet uns durchs ganze Leben. Da hilft nur: Den Frieden damit machen und mit sich selbst machen. Und sich über die 'Hibbeligkeit' und die Freude von Kindern und Enkeln zu freuen. Denn so bleibt die Freude eben doch erhalten, sie findet sich wieder, nur auf andere Art und Weise. LG, Anonyma
  19. Hallo, Sternenherz, Tuberkulose. Mein Großvater erkrankte daran, lange vor meiner Geburt. Das führte dazu, dass meine Mutter, als Kind, noch gegen Tuberkolose geimpft wurde. Glücklicherweise überstand mein Großvater die Erkrankung gut. Schwarze Johannisbeeren - können ebenfalls an Tuberkulose erkranken, natürlich nicht an der menschlichen, aber es gibt eine eigene, ich nenne es mal, 'Pflanzliche Variante'. Die Erkrankung führt zum Austrocknen der Pflanze, auch der Beeren, nachdem sich zunächst 'Pustel', sogenannte Tuberkel, bilden. Wusste ich das vorher? Nein, aber ich dachte mir, dass die schwarze Johannisbeere sicher nicht zufällig im Gedicht und im Titel auftaucht. Also warf ich die Suchmaschine an - danke dafür, ich konnte wieder etwas Neues dazu lernen. Mir gefällt sehr die Symbolik der Farben, deshalb zitiere ich aus dem entsprechenden Märchen: Auch heute, im Zeitalter der Antibiotika, ist die Tuberkulose eine Erkrankung, die immer noch existiert, immer noch sehr gefährlich werden und ggf. tödlich enden kann und auch der Heilungsprozess verläuft sehr langsam, kann Jahre dauern. Und wenn ein Teil der Lunge operativ entfernt werden muss, dann bedeutet das unweigerlich eine spätere (lebenslange) Einschränkung. Den Bezug Tuberkulose/schwarze Johannisbeere konnte ich finden. Hinter den Ästen - da muss ich interpretieren. Ich vermute, es ist sinnbildlich gemeint - 'heimliche Treffen', versteckt? Oder ist damit gemeint, dass sich die beiden Menschen im Gedicht nur noch 'im Geiste' treffen, d. h. aus der Erinnerung heraus? Oder dass die Beziehung der beiden danach für immer 'überschattet' war. Für die letzere Deutung spräche, so finde ich, auch die Strophe davor. Sehr interessant geschrieben, wirklich gerne gelesen, dazu gelernt und interpretiert (oder zumindest versucht, zu interpretieren)! LG, Anonyma
  20. Anonyma

    Das erste Mal

    Hallo, gummibaum, angeregt durch Melda - also begab ich mich erst mal auf die Suche und ließ dort auch gleich ein Like da. Vielleicht wäre eine interne Verlinkung gut? Ansonsten hat mich das beim Lesen stattfindende 'Kopfkino' richtig gut unterhalten, das muss ich schon sagen. Ja, ich weiß, schlimm mit mir. Eins will ich aber wirklich besonders erwähnen: Das 'lustvoll röhrende Liebchen', also das - ist Extraklasse! Mir bleibt nur noch, dem LI - und natürlich auch dem Liebchen - zu wünschen: Guten Appetit! LG, Anonyma
  21. Anonyma

    Patriot

    Hallo, Vagabund, ja, Patriotismus. Diese von dir geschilderte 'Liebe zum Vaterland', die habe ich, offen gesagt, nie wirklich verstanden. Ich würde mich, wenn jemand fragte, tatsächlich als Kosmopolitin bezeichnen - Heimat ist, wo das Herz ist. Und für mich ist ein Vater- oder Mutterland etwas Abstraktes, darin sehe ich eher so etwas wie ein 'Ding'. In meiner persönlichen Weltsicht fand und findet mein Herz seine Heimat in - geliebten Menschen. Wo ich wohne, das ist mir wirklich nicht wichtig. Ich hänge mein Herz nicht an Dinge. Was mir hier persönlich weniger gefällt, ist das Bild des Narren. Das muss leider oft herhalten - aber, ein Narr ist kein Dummkopf. Woher stammt der Begriff? Vom 'Hofnarren'. Und dieser musste besonders klug sein - um seinen Herrscher nicht wirklich zu verärgern. Der Narr musste sich genau im Klaren darüber sein, wie weit er gehen konnte, sonst hätte ihn das durchaus den Kopf kosten können. Einen Herrscher genau einschätzen, genau erkennen zu können, was dieser 'durchgehen lässt' und was nicht, dazu braucht es 'Köpfchen'. So ein Hofnarr, der führte tatsächlich ein 'wohlversorgtes' Leben, aber er musste dafür immer auf einem Drahtseil balancieren und dabei nicht das Gleichgewicht verlieren. Er führte also auch ein riskantes Leben. Es gibt noch ein zweites Bild, mit dem ich mich zwar nicht schwer tue, aber bei dem ich finde, dass es mit Vorsicht, sprich, Verstand und Vernunft zu genießen ist. Das des utopischen Ideals. Die Geschichte von uns Menschen zeigt, dass auch ein Ideal, so wie das im Gedicht thematisierte Vaterland, zum Gegenstand der Verehrung werden kann. Das ist ein 'gefährliches Pflaster'. Verehrung generell, unabhängig davon, was verehrt wird. Und, auch das zeigte sich sehr oft: Idealen folgen oft Idole. Sollten wir Menschen also Ideale haben? Oh ja, durchaus, das denke ich wirklich. Nur finde ich, dass wir darauf achten müssen, dass wir uns nicht selbst idealisieren und keinen Idolen folgen. Anders formuliert: Dass wir keine Anhänger von etwas werden, dass wir ein Ideal nicht als Fahne hochhalten, sondern davon träumen, es lieben können. So lange wir dabei trotzdem mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität bleiben, ist damit alles in Ordnung. Leider zeigt die Geschichte, dass auch dafür eine Art Balanceakt nötig ist, bei dem leider nur zu oft das Gleichgewicht verloren wurde. Diese Zeile gefällt mir am besten (generell die letzte Strophe, aber diese trifft 'des Pudels Kern'). Persönliche Identifikation ... wenn ein Tugendwächter beginnt, sich selbst als die Tugend anzusehen, dann - geht das nicht gut aus. Ging nie gut aus und wird nie gut ausgehen ... Gerne gelesen und 'mit'gedacht. LG, Anonyma
  22. Hallo, gummibaum, vielen Dank! Es freut mich wirklich sehr, wenn dir mein kleines Gedicht gefällt. Mich brachte, als ich es schrieb, die Überraschung am Ende selbst zum Lächeln. Für mich gehört mein Gedicht in genau diese 'Rubrik'. Aber mit diesem Unterforum ist, wie mir klar war, auch eine gewisse Erwartungshaltung verbunden. Was ich einerseits ein bisschen schade finde, sich aber andererseits, gerade dadurch, die Möglichkeit dieser Überraschung anbot. Stimmt, das Gedicht kann auch auf dieser Ebene interpretiert werden. Allerdings, da ein neu geborenes Baby noch nicht in der Lage ist, bewusst zu lächeln, geschweige denn zu lachen, ist das Kind im Gedicht also kein Neugeborenes mehr - es ist tatsächlich 'alterslos'. Kinder wachsen heran, werden irgendwann erwachsen, werden selbst Eltern, aber das muss ja keineswegs etwas an den Gefühlen einer Mutter ändern, nicht wahr? Hier ist es die Mutter, die neu geboren wird. (Und - nicht nur einmalig ... ) Wenn mich meine Tochter besucht, bringt sie seit über einem Jahr mein Enkelkind mit. Das 'Lächeln im Doppelpack', das bringt mich zum 'Strahlen'. Jedes Mal. Und wenn ich meinen Enkelsohn kitzele und er deshalb lacht, dann schmelze ich dahin, wie das bekannte Stück Butter in der Sonne. Jedes Mal. LG, Anonyma
  23. Anonyma

    Neu geboren

    Neu geboren Du bist mein Silberstreif am Horizont, mein Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht, für mich die graue Welt mit Farben schmückt und mein Gesicht zum Leuchten bringt. Du bist mein Hoffnungsschimmer für die Welt, mein Stern am Firmament der Dunkelheit, vor deinem Lächeln weichen Schatten aus und wenn du lachst, wird Nacht zum Tag. Sobald ich dir in deine Augen seh, zerschmilzt die Eisschicht um mein Panzerherz und Liebe gibt mir Wärme, Mut und Licht, dank dir ist alles hell - mein Kind.
  24. Hallo, Lina, ich denke dabei einen Brunnen - es gibt ja so einige mit liegenden Figuren, männlich oder weiblich. In diesem Fall hier männlich. Da ein Brunnen auch symbolischen Charakter hat (Wasser, Quell des Lebens) kann ich das gut in Einklang mit dem Ende deines Gedichtes bringen, denn da geht es ja genau darum. In meiner Vorstellung ist die Statue selbst nicht der Wasserspender, sondern wird 'benetzt'. Was dann dazu führt, dass die Statue zu weinen scheint. Nun, Tränen stehen für Trauer. In dieser Hinsicht kann ich den Inhalt auch dahingehend interpretieren, dass sich hier Leben und Tod, Stillstand und Bewegung 'finden'. Im Kreislauf der Lebens, Werden und Vergehen. Und das, was vergeht, nährt (hier: bewässert) das, was neu entsteht. Gerne gelesen und meine Vorstellungskraft auf die 'Reise' gehen lassen. LG, Anonyma
  25. Hallo, Glasscheibe, Carlos hat nicht unrecht. Warum nicht auch mal etwas 'Unverblümtes'? Mir fiel spontan Brechts 'Über die Verführung von Engeln' ein. Das ist auch 'deftige Kost', möchte ich sagen. Ich persönlich sehe aber als Ursache für die Probleme, die - auch noch heutzutage - durch die von Carlos erwähnte Prüderie mit dem Dichten verbunden sind, weniger im Mittelalter als vielmehr im Viktorianischen Zeitalter begründet. Die Menschen im MA waren weit weniger prüde, als man so denken mag. Da gings oft reichlich 'unprüde' zu. Es badeten Männer und Frauen sehr oft im Badehaus zusammen - und da ist davon auszugehen, dass es nur allzu oft nicht alleine beim Baden blieb. (Und ebenso kann man sich schon auch vorstellen, dass es dabei nicht nur Pärchen gab ... kann ja auch mal in der Gruppe Spaß machen, nicht?) Zu Zeiten 'Königin Viktorias' dagegen war eine unglaubliche Prüderie dominierend, der gesellschaftliche Druck extrem. Besonders für Frauen war das eine sehr schwere, harte Zeit. Und wenn ich mir, so objektiv wie möglich, die heutige Zeit ansehe, dann erkenne ich unwillkürlich, wie sehr diese Zeit auch unsere heutige noch beeinflusst. In den USA ist es ja noch schlimmer als hier in Deutschland, nach dem Motto: Heimlich und versteckt gehts zwar sehr bunt zu, aber geredet werden darf darüber nicht. Ja, was 'darf' ein Dichter oder eine Dichterin? Also, z. B. Blümchen, die gehen immer. Aber mal sexuelle Offenheit, direkte, unverblümte Sprache oder gar 'politische Dichtung' - neee. Fazit: Danke, Victoria - nicht. (Wie es die jungen Leute ausdrücken.) Ich schrieb in einem anderen Forum mal eine Satire, mit der überspitzten Darstellung so richtig 'braunen Gedankenguts'; kreierte ein Lyrisches Ich, das ich wohl ein bisschen zu realistisch hinbekam - brachte mir damals sogar eine Meldung bei der Modministration ein ... ach ja. (Die kannten mich zum Glück und es gelang mir sogar, dem Melder zu erklären, was es mit einer Satire so auf sich hat.) Mir gefällt der Schluss besonders gut. Er lässt mir als Leserin viel Freiraum, wie ich ihn interpretieren möchte. Wann rannte das LI davon? Davor? Danach? Und was geschah eigentlich alles in 'Zigarres Wohnung'? Alles? Nichts? Etwas Harmloses oder etwas Schlimmes? Und warum zählte das LI bis 20? Ich mag das! LG, Anonyma
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