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Anaximandala

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Beiträge erstellt von Anaximandala

  1. Hallo @Josina 

    danke auf jeden Fall für deinen Kommentar!

    Ich verstehe was du meinst und vom grundsätzlichen bin ich voll bei dir, bin ich auch kein Freund von solchen Allgemeineaussagen.

    Bei diesem Gedicht ist es aber so, es soll garkein ausgewogenes Bild zeichnen, in der Form auch nicht "reell" sein, mehr eine einseitige Übersteigerung ins Extrem...

    Ich schätze mal du schreibst eher wegen dem Titel -Als die Guten- und nicht wegen der entsprechenden Stelle im Text, schließlich werden die Menschen dort die Guten genannt für den Gnadenakt der Natur gegenüber, sie vom Dasein des Menschen in ihr zu befreien, in dem der Mensch sich im Krieg vernichtet 😄

     

    Was den Titel angeht hat die Entscheidung mein Kumpel getroffen, der in der Form wirklich viel zu dem Gedicht beigetragen hat, es neu ausgerichtet hat - sehr zum Guten.

     

    Meine Wahl wäre vermutlich

    Sinfonie der Zirkusaffen

    gewesen 🤣

     

     

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag! 🤗

    LG

    Delf

  2. Klimawandel ohne Grenze, 
    Sintflutregen, steigend Meere, 
    Gletscherschmelze, Sturmestänze, 
    Beben, Lavaströme, Brände … 
    Führt das die Milliardenheere 
    hin zur Wende? 
     
    Nein, der Mensch als Fürst der Blinden zelebriert sein eignes Ende, 
    mästet sich an seinen Sünden, 
    Beuten, Banken, Börsen, Quoten – 
    Der Profit im Horrorladen 
    mit Verdiensten noch an Toten 
    ist der Faden. 
     
    Also üppig aufgtischt, 
    fressen, saufen, spielen, schenken 
    sich die Sorgen und das Denken, 
    eh das das letzte Licht erlischt, 
    Wagen, Yachten, Flieger lenken, 
    für das Wachstum Wälder roden 
    und im höchsten Haus der Welt 
    schaukeln Brüste, Schwänze, Hoden, 
    wie‘s gefällt! 
     
    Wie auf Bäumen einst die Affen 
    mit den Fäusten, Steinen, Keulen, 
    heute mit modernen Waffen, 
    aber immer noch mit Heulen 
    gegen böse Widersacher, 
    die uns Land und Weiber rauben 
    und vernichten wolln im Schacher 
    um die Welt, die Macht, den Glauben, 
    den wir als den rechten hegen, 
     
    dass wir selbst mit unserm Gott 
    in den Stahlgewitterschlägen 
    siegreich sind, bis dass in Schrott, 
    Trümmern, Wüsten, Wassern, Leichen 
    wir das edle Ziel erreichen, 
     
    endlich auch die Klimafrage 
    aufzulösen mit dem Schlage 
    zur Verbesserung der Lage: 
    Alle Welt mit Groß und Klein 
    von uns selbst als größte Plage 
    zu befrein, 
     
    statt uns länger zuzumuten 
    dem Planeten in den Gluten 
    und den alles löschend Fluten 
     
    als die Guten … 
     
    02.04.23 ds-rd

    Delf S.

    Rainer D.

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  3. Guten Morgen Joshua,

     

    wirklich vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Ich sag mal ganz ehrlich, zumindest wäre so mein Eindruck, ich lese ein wenig die Bemühung heraus, eine Kritik zu formulieren und Mängel aufzuzeigen ohne dabei auf Füße zu treten oder bitteren Geschmack zu hinterlassen. Das finde ich macht deinen Kommentar zu einer wirklich guten Kritik, das und natürlich dass sie klar ist, begründet und korrekt.

    Danke mein Lieber, das finde ich anerkennenswert!

     

    Erstmal zur Länge, unter dem Aspekt hab ich das Gedicht so noch garnicht betrachtet, entstanden ist es aus einer Stimmung heraus und in einem Rutsch, im ersten Gedanken dachte ich ok, das ist subjektiv deine Meinung, ich sehe es halt aber anders... Nur mit dem zweiten Blick musste ich dir schon recht geben 😅

    Im Grunde genommen sagt vieles das selbe bzw sehr ähnliches aus, das könnte man zwar vielleicht sogar stilistisch begründen, aber nein, du hast recht!

     

    Wenn du von 2 bzw 4 Absätzen schreibst, meinst du 3 bzw 5 Strophen, oder? Ich geb dir thematisch definitiv recht, in diesem speziellen Fall werden 5 Strophen wohl aber das absolute Minimum sein, auf das ich kürzen möchte. Die 3 behalte ich aber im Hinterkopf, dass, wenn ich nochmal in eine ähnliche Richtung gehe, ich es von Anfang an anders aufziehe 🤗

     

    Was das zu wenig konkrete angeht, das verstehe ich, du bist sicher nicht der einzige, der es so sieht.

    Ich schätze mal, ich hab einen kleinen Hang zu gerade dem Abstrakten, das sich schon im Bereich "alles betreffend, nichts sagend" bewegt 😅🤣 das belasse ich also doch so 😄

    Der Hintergrund ist aber auch ein abstrakter. Mir gefällt der Gedanke, dass alles standpunktabhängig ist, absolute Wahrheiten nicht existieren, sich alles und sein Gegenteil belegen lässt, begründen, beweisen lässt, dass die Welt eben Widerspruch ist und der Versuch einer ganzheitlichen Sicht Widerspruch integrieren können muss.

    Außerdem kenne ich meine Themen und Tendenzen, deshalb hab ich mal mit etwas Voraussicht und Misstrauen gegenüber meinem Zukunfts Ich entschieden, welch "Wahrheit" auch immer ich schlüssig belege, ich möchte versuchen auch ihren Gegensatz hinzulegen. Was ich schreibe soll kein widerspruchsfrei geschlossenes System philosophischer Ansichten ergeben können, spirituell noch viel weniger.

    Mir selbst trau ich nicht, dass meine Dummheit sich nicht irgendwann nochmal die Hybris und den Größenwahn als Kleid wählt und für die Dogmatik finde ich genug Verachtung, schon aus Prinzip möglichst viele "Wahrheiten" durch ihren Gegensatz zu entwerten.

     

    Außerdem hätte der Idealist in mir, wenn eh alles relativ ist, doch gerne 5 schlüssige, sich widersprechende Antworten zur Hand, bevor er irgendetwas wirklich ernst nimmt.

    Zumindest ideell gesehen 🤣

     

    Gegründet auf Rumi hab ich mal geschrieben, und dieses Bild habe ich oft und gerne verwendet:

     

    Brich dein Herz, bis es sich öffnet,
    Dass aus Wunden Liebe bricht,
    Denn du wirst vom Schmerz gesegnet,
    Ist die Finsternis dein Licht.

     

    Was den Wind und den Schatten angeht, die haben so nichts miteinander zu tun, ich mag das Bild vom Lied das im Wind erklingt nur sehr gerne, und hier singt es tragisch davon, dass der Schatten, der vom Licht der Dunkelheit erzählt, ein Lügner ist 🤗

     

     

    Also zumindest 2 Strophen konnte ich ersatzlos streichen... ohne, dass etwas verloren gegangen wäre 😄 mit etwas Aufwand ist sicher mehr möglich, aber ich lasse das jetzt mal so stehen 🙂 

    Ich behalte die 2-4 Absätze als Rahmen für das nächste Gedicht in ähnliche Richtung auf jeden Fall im Kopf!

     

     

    Im Wind erklingt ein leises Lied,
    voll Wehmut singen Chöre,
    dass Dunkelheit die Welt durchzieht,
    die sich in ihr verlöre.

     

    Ein Schatten greift, man sieht es nicht,
    und flüstert in die Herzen,
    nichts ist wie's scheint, er sei das Licht,
    die Antwort gar auf Schmerzen,

     

    der Morgen folgt der Dunkelheit,
    erwacht aus dem Geträume.
    In jedem Herz, das er befreit,
    verfinstern sich die Räume.

     

    Er flüstert leis, er mein' es gut;
    Den Rahmen zu verdunkeln,
    lässt jedem, der es gleich ihm tut,
    erstrahln der Sterne Funkeln.

     

    Dann sinkt er bis zum Seelengrund,
    schlägt Wellen, schnell und schneller
    und tut zur Dunkelheit dann kund
    dort sei das Helle heller.

     

    Im Wind erklingt ein leises Lied,
    du solltest etwas lauschen,
    vom Dunkel, das in Herzen zieht
    um wahr und falsch zu tauschen.

     

     

    Lieber Joshua, hab vielen Dank

    &

    einen schönen Sonntag!

    Delf

    🤗

  4. Im Wind erklingt ein leises Lied,
    voll Wehmut singen Chöre,
    dass Dunkelheit die Welt durchzieht,
    die sich in ihr verlöre.

     

    Ein Schatten greift, man sieht es nicht,
    und flüstert in die Herzen,
    nichts ist wie's scheint, er sei das Licht,
    die Antwort gar auf Schmerzen,

     

    der Morgen folgt der Dunkelheit,
    erwacht aus dem Geträume.
    In jedem Herz, das er befreit,
    verfinstern sich die Räume.

     

    Es wär ja alles relativ
    und darum auch das Sehen,
    er schmeichelt manipulativ
    und nennt sich das Verstehen.

     

    Dann flüstert er, er meint es gut;
    Den Rahmen zu verdunkeln,
    lässt jedem, der es gleich ihm tut,
    erstrahln der Sterne Funkeln.

     

    Der Schatten sinkt zum Seelengrund,
    schlägt Wellen, schnell und schneller
    und tut zur Dunkelheit dann kund
    in ihr sei Helles heller.

     

    So sei es mit der Relation,
    im Licht, da geht es unter,
    doch wer die schwarze Nacht bewohn,
    der sieht das Leben bunter.

     

    Im Wind erklingt ein leises Lied,
    du solltest etwas lauschen,
    vom Dunkel, das in Herzen zieht
    um wahr und falsch zu tauschen.

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  5. Guten Morgen Endeavour

     

    vor 19 Stunden schrieb Endeavour:

     

    Hallo Delf:

     

    Verstehe. Wollte Dich indes nicht mit Literaturempfehlungen traktieren.

     

     

    Achso ne, ich meinte das schon ernst, dass ich es vielleicht schaffe, mich einzulesen, was ich auch getan habe. Nur mehr als die Absicht möcht ich ungerne verkünden, die Wahrheit ist nämlich einfach, dass ich im Browser bestimmt 10 Tabs hab mit Themen, in diecich mich gerne einlesen möchte 😄

    Ich hatte die Anekdote aber ehrlich gesagt auch als Antwort auf meine Frage um die Deutung verstanden 🤷‍♂️

     

    Als Literaturempfehlung war mir John Henry Mackey neu, aber erstmal nicht soo interessant.

    Max Stirner mit Der Einzige und sein Eigentum klingt dafür sehr interessant, ich hab auf jeden Fall vor Jahren schonmal über Werk und Wirkung von ihm gelesen 😄

     

    Zitat

    Hm. Fürchte, meine Anmerkung hatte mit einer Haltung zu tun, die dieses „trotz allem“ nur sehr eingeschränkt nachvollziehen kann. Denn: Kunst ist eine runde Sache, wie wir ja spätestens seit Botero wissen.

     

    Ich spring mal zum Schluss und geh erstmal hierauf ein, am liebsten mit kurzen Worten 😅 das trotz allem kannst du einerseits gerne als Trotz und gekränkte Eitelkeit sehen. Ich glaub mir ist Diskurs und Disput über Ideen und Ansichten aber lieber, als jetzt lang von Kontext, Subtext und Deutung zu schreiben um das doch bitte zu begründen, also sieh mein Zitat gerne als ein in Resonanz gehen, so ist sie halt, die Eitelkeit 🤔🤷‍♂️😄

    Auf jeden Fall hätte es nicht viel Aufwand bedurft, eine Idee wie

     

    Gemeinsam sahn wir in die Ferne
    Des Weltalls, unergründlich weit,
    Und unterm sanften Licht der Sterne
    Verschwand bald unsre Einsamkeit.

     

    vorzubringen. Schließlich stimme ich mit dir überein, keit/keit ist kein schöner Reim... aber seien wir ehrlich: Einsamkeit/Wahrheit wär schlimmer gewesen 🤣 Aber ich würde es mir offenhalten, keit/keit zu reimen, wenn ich es an der Stelle angemessen finde... genauso ein Reim wie entsetzt/gesetzt. Schön ist was anderes, ohne Frage, aber je nach Umstand 🤷‍♂️

    Die Aussage, Kunst sei eine runde Sache, finde ich schwierig...

    ich finde Kunst hat Ecken und Kanten, am Ende gibt es "Die Kunst" ja eh nicht.

     

    In der Welt gibts alles und sein Gegenteil, da bin ich auch kein Freund von konkreten Festlegungen...

     

    Ich bin fast verwundert, dass Kunst eine Runde Sache sein soll, du hast mit Arno Holz und John Henry Mackey 2 Naturalisten genannt und der Naturalismus ist doch mal alles, aber nicht rund 😄

     

     

    Zitat

    Und der schrieb: „Erfüllt mit Indignation über die schändliche Verstümmelung der deutschen Sprache, welche durch die Hände mehrerer schlechter Schriftsteller und urtheilsloser Menschen, seit einer Reihe von Jahren, mit ebensoviel Eifer wie Unverstand, methodisch und con amore, betrieben wird, sehe ich mich zu folgender Erklärung genöthigt: Meinen Fluch über Jeden, der, bei künftigen Drucken meiner Werke, irgend etwas daran wissentlich ändert, sei es eine Periode, oder auch nur ein Wort, eine Silbe, ein Buchstabe, ein Interpunktionszeichen.“

     

    Nun, das „wissentlich“ könnte im Fall des Falles die Rettung sein ...

     

    Ah ok, ich dachte Schopenhauer hätte nen groben Schnitzer bei Gracian gemacht, ok, jetzt weiß ich bescheid. Es ist natürlich Schopenhauers Aussage, erstmal betreffend Artur Schopenhauer, klar kann man sie auf Gracian übertragen. Nur, Schopenhauer nimmt ja Bezug auf die Verstümmelung der deutschen Sprache und er spricht von seinen Werken. Gracian war Spanier, Übersetzungen sind immer verzerrte Abbilder, schon geringen Unterschieden in Wortbedeutungen wegen. Wortgenau und sinngemäß sind auch 2 paar Schuhe, jetzt also dran zu rütteln die Übersetzung nicht anzutasten klingt auch nur so lange gut, bis es ne bessere gibt.

    Schopenhauer hat seine Gründe gehabt, das kann man respektieren. 

     

    Wenn ich jetzt etwas zitiere wie hier im Faden, das sollte klar sein, ist es 1:1 abgeschrieben und was ich verdichte von ihm, oder so es sich ergibt Schopenhauer, das ist nicht Gracians Werk, oder Schopenhauers, wer wäre ich das zu verändern. Es ist meine paraphrasierte Aufarbeitung ihrer Worte, nach Vorlage ihrer Werke im Licht meiner Interpretation sowie meinem geistigen Kontext undcdann kommt es vor, dass ein Gleichnis von Zhuangzi plötzlich mit einem Sinnbild von Rumi abgerundet ist, shit happens 🤷‍♂️😄

     

    Viele Grüße und einen guten Tag dir

    Delf

    🤗

  6. Guten Morgen Endeavour

     

    Am 25.3.2023 um 23:21 schrieb Endeavour:

     

    Hallo Anaxi,

     

    unsere Lebenszeit ist begrenzt und in der Kürze liegt die Würze. Viele wissen das nicht, kurz: Auch John Henry Mackey hat bei der Witwe des Autors nachgefragt, ob Der Einzige und sein Eigentum ernst gemeint war – und hat, fürchte ich, am Ende keine befriedigende Antwort erhalten.

     

    Grüßend

     

    E.

     

     

    Ganz gewiss, in der Kürze liegt die Würze, aber aus der Dauer wächst Vertraurheit und die Länge kann in die Tiefe gehen, spontan gedacht 😄 es ist ja immer auch eine Sache der Zielsetzung

     

    Zu John Henry Mackey oder Der Einzige und sein Eigentum bin ich nicht informiert, vielleicht habe ich mich aber heute Abend zumindest grob in die Thematik eingelesen ...

    aber auch die zufriedenstellende Antwort hängt von etwas ab, nämlich der Erwartung, von daher kann ich nicht viel dazu sagen, weder weiß ich um die Frage, noch um die Erwartung ...

     

     

    Zitat

    Übrigens habe auch ich in Deinem Alter von Anaximander bis Papa Schlumpf alles mögliche gelesen; die Gefahr – und damit schließt sich der Kreis zum Thema Form – bei Gracian besteht darin, ihn falsch zu zitieren und sich so den Fluch Schopenhauers zuzuziehen. Hoffe, Du hast Dich abgesichert.

     

    Ehrlich gesagt nein, das habe ich nicht, ich lese Gracian in der Übersetzung von Schopenhauer. Es würde mich natürlich interessieren, was das zitieren von Gracian schwierig macht und welchen Fehler Schopenhauer gemacht hat, aber vordergründig gefällt mir, was ich lese, weil es eine Sicht auf die Welt widergibt, die mir das Gefühl gibt mich in der Form intellektuell zu bereichern, ob es nun Gracian ist den ich lese oder Schopenhauers Wahrnehmung von Gracian.

     

     

     

    Um schlussendlich nochmal zum Kern der Sache zurückzukommen, sicher ist etwas dran an dem was Arno Holz schreibt, aber absolut würde ich es nicht nehmen. Sicher versuche ich zu vermeiden das erste Klische des Dichtens, den Herz/Schmerz Reim nicht inflationär zu nutzen, aber ihn vermeiden, wo er sich anbietet, ist auch keine Option. Oder doch, ist es, sicherlich. Aber auch nicht das Wahre...

    Irgendwer hat mal sinngemäß gesagt, 

    Es ginge nicht darum, als tausendster den Herz/Schmerz Reim nicht mehr verwenden zu können, sondern darum als tausendster noch einen Rahmen zu finden, in dem sich ein guter Reim daraus ergibt. 

    Ob mir das gelungen ist, sei mal dahingestellt.

     

    Zur keit/keit Reimen nur kurz, seit der Diskussion darüber habe ich keinen mehr verwendet, dieses Gedicht zählt aber zu den ersten, die ich geschrieben habe, liegt also schon eine gewisse Zeit zurück 😄 wenn sich jetzt etwas anbietet, das man stattdessen schreiben kann, sicher, übernehme ich es gerne ... aber für den Moment gefällt mir dieses Gedicht trotzallem sehr, ob es ganz rund ist oder nicht 🤔

     

    LG

    Delf

  7. Guten Morgen, liebe Claudi

     

    Am 25.3.2023 um 18:32 schrieb Claudi:

     

    Meinst du jetzt in Lyrikforen? Also wenn ich mich hier umschaue, ist das meiste gereimtes Gulasch. Ich glaube, die Kennzeichnung als "freie Form" ist für viele einfach ein Alibi für "null Metrikkenntnisse". Das würde ich von der Begrifflichkeit nicht allzu ernst nehmen. 

     

     

    Ja genau, ich hab mich auf aktuelle Schreiber bezogen, eben Leute, die mir, ob in Foren oder auf Facebook so begegnet sind. Bei bekannten zeitgenössischen Dichtern bin ich eigentlich kaum in der Materie, zumindest über Forenbekanntschaften hinaus, bestimmt findet sich da der eine oder andere und wenn man auf bekannte Dichter der Vergangenheit schaut, gibt es je nach Strömung sicherlich Beispiele.

    Aber nur bezogen auf Forenbegegnungen hab ich mit 5 vielleicht sogar zu hoch gegriffen...

     

    Natürlich fallen mir Beispiele ein für großartige Poeten, die sich nicht um Metrik scheren, auch hier im Forum, aber der Klang des geschriebenen ist wieder etwas anderes und vielem, das gut klingt, wohnt doch wieder eine gewisse Metrik inne.

    Am Ende muss ich sagen fallen mir nur zwei oder drei Person ein, die ihren ganz eigenen Stil gefunden haben und dabei gut klingen. Und das auch mehr oft als immer 😄

     

    Beim Rest, da bin ich voll bei dir, ist die freie Form die Ausrede, sich nicht weiter bemühen zu müssen.

     

     

    Zitat

    Nein, für mich müssen die nicht glatter sein. Was du mit "freier Form" meinst, ist metrische Füllungsfreiheit. Der Erlkönig zum Beispiel ist weitgehend jambisch, aber mit freier Füllung, d.h. einige Senkungen sind mit zwei Silben besetzt. Wenn man sehr metrumsicher ist, kann man das ohne weiteres machen oder die noch etwas freiere Form, den Knittelvers verwenden. Da kommt es nur auf die Hebungszahl an. Die Senkungen dazwischen können beliebig besetzt werden. 

     

    Ok das ist ziemlich interessant, ich hab mir den Erlkönig nach deinem Kommentar nochmal angesehen und mir sind 2 Dinge direkt aufgefallen, einmal sind es nur 3 Zeilen, die aus dem jambischen Grundschema ausbrechen, nämlich wenn der Erlkönig von Mutter

    "Meine Mutter hat manch gülden Gewand"

    und von seinen Töchtern 

    "Meine Töchter sollen dich warten schön;

    meine Töchter führen den nächtlichen Reihn"

    spricht, da könnte man sicher ganz sicher eine konkrete Absicht hineininterpretieren

     

    und das zweimalige verwenden vom "Erlkönig" als ungünstiges Wort, aber beide Male am Zeilenanfang. Ich komm grad nicht drauf, wie du diese Worte genannt hast, aber ich erinnere mich, dass du geschrieben hast lieber am Zeilenanfang solche "Spielereien" zu nutzen. Das ergänzt sich mit dem was Goethe geschrieben hat recht gut, nur als spontaner Gedanke.

     

    Zitat

    Davon würde ich dir aber fürs Erste abraten. Vielleicht hast du ja Lust, mal ein paar eigene Stophenformen zu erfinden? Das würde dich wahrscheinlich auch inhaltlich fokussieren wie hier in deinem Sonettversuch. Ich glaube, du brauchst ein Korsett, dass dich davon abhält, ins Schwafeln zu geraten, aber andererseits auch nicht zu sehr festnagelt. Probiere einfach mal aus!

     

    Ja, hier kann ich nicht widersprechen, auch beim Reimen falle ich gerne in Schwafeln 😅 deshalb finde ich das Sonett so reizvoll, weil es mich zwingt, beim Dichten auch inhaltlich zu "verdichten".

    Ich glaube es wird noch einige Zeit dauern, bis ich einen Punkt erreiche, frei schreiben zu können...

    Die eigene Strophenform ist sicher ein sehr schöner Gedanke, vielleicht werde ich das auch irgendwann versuchen, aber ich glaube auch das steht noch in der Ferne, einfach weil es stimmt, für mich ist das Formkorsett aktuell eine kaum verzichtbare Hilfe.... Aber ich werde ganz sicher dann und wann etwas experimentieren, wie hier.

    Aber wie gesagt, die Ausbrüche aus der metrischen Struktur möchte ich, eben weil ich weiß, dass die Klangperlen in freier Form wie Nadeln im Heuhaufen sind, doch auf eine gute Metrik gründen 😄

     

     

    Zitat

    Unter einem Bruch verstehe ich, dass ein sauberes Metrum an einer inhaltlich bedeutsamen Stelle ausnahmsweise gebrochen wird, um auf dieses inhaltliche Detail besondere Aufmerksamkeit zu lenken. Du scheinst aber eher ein komplizierteres, weniger eintöniges Metrum für das ganze Gedicht zu meinen? Wie gesagt, bau dir ruhig mal ein paar eigene Strophen! 

     

    Unter anderem, auch einen klug gesetzten einmaligen Ausbruch finde ich sehr interessant, hier hat mich das was und wie und warum viel beschäftigt, bis ich durch Zufall über Rilkes Ich lieb ein pulsierendes Leben gestolpert bin, aber bisher ist das auch der einzige Metrikbruch, der mir begegnet ist, den ich absolut unterschreiben kann...

     

    An sonsten ist mein "Ideal" für das was ich meine wohl etwas, das mir bisher selbst nicht begegnet ist, vielleicht also ein Wunschtraum 🤔

     

     

    LG

    Delf 

     

  8. Guten Morgen, lieber Marvin 

     

    Am 27.3.2023 um 12:51 schrieb Marvin:

    Hallo Delf,

     

    Li, ein Suchendes? Das Sehnen nach Weisheit, nach Wahrheit, nach Liebe, nach Ankommen? Und doch die Lust an der Suche, an immer neuen Erfahrungen? Die Lust am Scheitern und die Lust an Erfolgen?

    Ist es dieser Zwiespalt, den du aufzeigen willst?

    Wenn es so ist wie ich es empfunden habe, dann ist es ein schönes, fast zärtliches Gedicht geworden. Ach was, es ist in jedem Fall ein schönes, zärtliches Gedicht!

     

     

    Ja genau, das hast du absolut richtig interpretiert! Hab vielen Dank für deine netten Worte, ich freu mich auf jeden Fall drüber 🙂

     

    Der Wermutstropfen stört da so garnicht 😄

     

    Zitat

    Im Geiste wäre ich ja bei dir. Aber praktisch geht nur den Geist

     

    Du wirst lachen, es ist keine 2 Stunden her, da hab ich mir genau diese Frage gestellt, ob ich überhaupt vom Geiste sprechen kann, oder ob das nicht doch irgendwie blöd klingt 😄

     

    Ich hadere aber auch mit der Alternative etwas, wenn ich stattdessen schreibe

     

    Zitat

    Ich möcht durch die Stille zur Klarheit hintreiben,
    im Fokus geerdet, wo ich mich umkreist'
    und doch, der Orkan der ich bin will ich bleiben,
    der stetige Strom, der mir rauscht durch den Geist.

     

    Aber ich glaube wenn Geiste einfach falsch ist, dann ist es einfach die bessere Option 🤔

     

     

    LG

    Delf

  9. vor 18 Stunden schrieb Endeavour:

     

     

    Ein würdiges Schlusswort, das jede Diskussion erfreulich abkürzt. Was soll ich sagen! Ich liebe dieses Forum, alles steht so herrlich auf dem Kopf.

     

    Närrischen Grußes

     

    E.

     

     

    Hallo @Endeavour, ich bin mir bei der Deutung nicht sicher, wenn du das würdige Schlusswort und das erfreuliche Abkürzen ernst meinst, die auf dem Koof Aussage nett gemeint und die närrischen Grüße ein ironischer Schluss sind, würd ich sagen vielen Dank, das hat doch zu was geführt.

     

    Wenn du das würdige Schlusswort und die erfreuliche Abkürzung ironisch meinst, das auf dem Kopf stehen ein Wink zu meinen Wirren ist und die närrischen Grüße der sarkastische Abschluss darauf sind, dass ich deine formelle Kritik mit so einem Afront beantworte, dann sag ich mal es liegt eine nicht so kleine Differenz, die dir recht traurig anhaften würde, zwischen deinem Kommentar mitsamt Subtext und deinem Umgang mit meiner Antwort und ihrem Subtext.

    Während du nämlich Holz zitierst, mit einem Satz der sagt, wer Herz/schmerz reimt ist ein Kretin (bzw. der tausendste der es tut ist nur noch einer), dann ist zumindest die Möglichkeit der Aussage ich, wo ich so einen Reim verwende, sei einer, nicht abzustreiten. Das habe ich unkommentiert akzeptiert, mein Antwortzitat besagt nun, es findet sich für jeden Standpunkt ein Argument und Narren sind eigentlich alle, aber der größte ist, wer sich auf seines versteift. Dies Zitat tut nichts, als die Absolutheit deines Zitats zu relativieren, es gibt keine Bezüge, die eine negative Aussage über dich suggerieren könnten.

    Während also dein Zitat durchaus einen Bezug enthält, aus dem ich etwas persönliches ableiten könnte, enthält meines so einen Bezug auf dich nicht.

    Wenn das erfreuliche Ende nun also meint, lachend über den Affront meiner Antwort auszusteigen, läge in meinen Augen darin eine krasse kognitive Dissonanz. Dein Zitat kann hämisch interpretiert werden, meines relativiert deines, wenn du da nun was persönlich nehmen würdest, wäre das ziemlich traurig. Du schienst mir klug, das wäre dann aber nur kindisch.

     

    Aber du scheinst zu klug, so blöd zu sein das ernst zu meinen, denk ich mir ..., ich gehe also von einem nett gemeinten abschließenden Kommentar deinerseits mit ironischem Abschied aus und sage vielen herzlichen Dank dafür

    und

    närrische Grüße zurück 🤗

     

     

    vor 7 Stunden schrieb Carlos:

    Hallo Delf,

    dein Gedicht hat mir auf Anhieb gefallen. 

    Liebe Grüße

    Carlos 

     

    Lieber @Carlos,

    ich danke dir für deine nette  Worte! 🙂

     

     

    vor 6 Stunden schrieb horstgrosse2:

    @Anaximandala

     

     

     

    Moin.

     

    Was zum Nachdenken, ansonsten alles im Grünem.

     

    Ja wir, die doch so lange suchten????

    Was heute fast wie Schicksal scheint.???

     

     

    So, tschüss.

     

    Also kurz und knapp, lieber @horstgrosse2, kann ich nur sagen hab Dank, beide Vorschläge gefallen mir besser als mein Ursprungstext, ich übernehm sie definitiv!

    Ich danke dir 🤗

     

     

    vor 3 Stunden schrieb Carry:

    Hallo Anaximandala ,

     

    ich mache es mal kurz und bündig, es ist ja schon einiges angemerkt worden.

    Mir gefällt es sehr gut denn beim Lesen durchzieht mich eine innere Ruhe und nimmt mich mit ins Geschehnis.Wie wunderschön so eine romantische Sternennacht doch sein kann und nicht jedem ist es gegeben solches zu erleben.

    Freu dich darüber und über dein feines Gedicht.👍

     

    So, das war das Wort zum Sonntag.

    Liebe Grüße

    Carry

     

    Liebe @Carry, herzlichen Dank dafür, da freu ich mich nicht nur über mein Gedicht, sondern auch über deinen schönen Kommentar. Und zwar ordentlich 🤗

    Wie schön, dass sich diese Ruhe so gut auszudrücken scheint und dem Gedicht eine stimmige Atmospgäre geben 🙂

     

     

     

    Ich danke euch sehr!

    Habt einen schönen Abend 🤗

    Delf

  10. Wers scheint auch zu den Narren zählt,
    Wie jeder Zweite, ders nicht tut
    Und leider hat die Welt gewählt:
    Sie folgt ihr nach, der Narrenflut.

     

    Die Narrheit lief mit ihr weit fort
    Und Weisheit, falls sie existiert,
    Ist Torheit in nem schönen Wort
    Die eigentlich nur irritiert.

     

    So ist der allergrößte Narr
    Wer selber sich für keinen hält,
    Dem Rest der Welt dafür ganz klar
    Die Narretei gern unterstellt.

     

    Nun reicht es nicht zum weise sein,
    Auch sieht man nett danach halt aus,
    Denn vor sich selbst ists nichts als Schein,
    Viel sagts, nur nichts zur Weisheit aus.

     

    Es weiß, wer es nicht von sich denkt,
    Nur sieht nicht, wer es nicht erkennt,
    Dass allen andren Sehn geschenkt
    Und doch sich selber sehend nennt.

     

    Zwar ist voll Narren alle Welt,
    Kein Narr erkennt, dass er es ist,
    Da jeder sich für sehr klug hält,
    Wenn Narrheit ihm den Kopf zerfrisst.

     

     

    *nach Baltasar Gracian

    Handorakel und die Kunst der Weltklugheit 

    (201/300)

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  11. vor 17 Stunden schrieb Claudi:

     

    Könnte man. Noch besser ist Ausprobieren. Immer wieder neu, viele verschiedene Kompositionen, ruhig auch ganz krasse, und immer wieder vergleichen. Das meiste wirst du wahrscheinlich nach einigen Wochen wegschmeißen, aber das ist kein Verlust, sondern ein großer Erfahrungsgewinn, weil das Ohr durch die unterschiedlichen Eindrücke geschult wird.

     

    Zur groben Orientierung kann ich sagen: Je agiler sich die  Verse bewegen und je mehr sie sich innerhalb einer Strophe in ihrerer Bewegung unterscheiden, umso weniger sind sie zum Reimen geeignet. Ungereimt kann man viel verrücktere Sachen wagen. 

     

    LG Claudi

     

    Danke Claudi, dem kann ich in keiner Hinsicht widersprechen. Ganz sicher werden die meisten Versuche, gerade ohne viel Erfahrung, vom Formkorsett abzuweichen, am Ende nicht gut sein. Das meiste, was in freier Form geschrieben ist, klingt halt auch wie Gulasch und kein Verweis auf künstlerische Freiheit macht da irgendwas besser. Aber es gibt sie, die Texte/r, die in freier Form glatt, fein und sauber klingen, dadurch eine eigene Wirkung entfalten. Nur ist das wirklich nur ein Bruchteil...

    Mir fallen keine 5 Schreiber ein, die in freier Form harmonisch lesbare Texte schreiben... aber ich glaube, so viel ich von glatten Metren halte, ich würde gerne zumindestens die Fähigkeit besitzen, ein Gedicht mit einem Bruch im Metrum zu bereichern, oder ohne glattes Metrum gut zu schreiben...

    Ob Goethes Erlkönig, Schillers Spruch des Konfuzius, Rilkes Stundenbuchgedichte oder Fontanes Herr von Ribbeck, möglicherweise könnten sie metrisch glatter sein, aber nirgends wirkt das fehlende Metrum als Mangel, bei einem Gedicht wie Rilkes Ich liebb ein pulsierendes Leben, bringt der wohlgesetzte Bruch dem Text die Vollendung.

     

    Ich würde schon gerne den Punkt erreichen, auf einer Sicherheit im Umgang mit dem Metrum aufbauend, den Verzicht auf glatte Metren begründen zu können 🤔

     

    Ich denke, wirklich poetisches kann sich frei von jeder Form im Optimum ausdrücken und der richtige Ausdruck kann einem Gedanken viel poetische Tiefe geben. Nur ist das wohl schwer wie selten 😅 also werd ich sicher viel verwerfen müssen 😄

     

     

    Mir gefällt dein Vorschlag auf jeden Fall ganz gut, nur hab ich es noch nicht geschafft, den Inhalt in der Form auszudrücken und dann beide Ansätze gegenüberzustellen.

    Aber mit den 2 Hebungen hintereinander in sonst glatter Form gefällt es mir!

     

     

     

    Das ganze noch ohne Reime ist wohl das letzte Ziel, außerhalb von Formkorsett und Reimeszwang poetisch schreiben, das ist wohl Poesie in ihrer höchsten Form...

    Auf Anhieb fallen mir zumindest keine 3 Texte ein, auf die das zutrifft 😄 

     

     

     

    vor 2 Stunden schrieb Marvin:

    Na, da muss ich dann doch noch kurz was klarstellen, ihr zusammen,

     

    in meiner Naivität und als notorischer  Spätzünder habe ich dein „Konzept“, lieber Delf, anfangs überhaupt nicht erkannt und hatte daher beim Lesen dein Eindruck, das Metrum sei einfach unkoordiniert, wahllos gesetzt worden. Erst nach nochmaligem Lesen erkannte ich es dann, dein Konzept und deine Idee.

    Im Überschwang meiner Begeisterung war ich so dreist, zu vermuten, dass Claudi das anfangs auch nicht so wahrgenommen hatte.

    Das ist natürlich Quatsch. Mich leitete wohl ihr absoluter Verriss und dachte, ich müsste ihr, also dir, liebe Claudi, das noch mal „zu Gehör“ bringen.

    Also; alles gut. Claudi, dir gefällt die Umsetzung so nicht und du hast ja schon Vorschläge gemacht, wie es für dich besser klänge. Ich finde es, so wie es jetzt ist, richtig gut. Ich glaube, da gibt es kein falsch und richtig.

     

    Liebe Grüße

     

    Marvin

     

    Ja lieber Marvin, nochmal vielen Dank, auch für die Erklärung warum und für die Darlegung in Bezug auf Geschwindigkeit.

    Ich freu mich, dass du so den Zugang gefunden hast, mir gefällt diese Fassung ja immer noch sehr gut.

     

    So wirklich falsch und richtig gibt es wohl wirklich nicht... aber natürlich gibt es "besser Klingendes" und "Kettensägemklänge" 😄

     

    Es ist wohl auch kein einfaches Pflaster, deshalb ist die kritische Auseinandersetzung mit dem geschriebenen um so wichtiger 🤗

     

     

    Viele Grüße euch beiden und

    einen schönen Samstag Abend!

    Delf

    🤗

     

  12. vor 8 Stunden schrieb Endeavour:

     

    Hallo Anaxi,

     

    mir war so, als hättest Du, was Keit-auf-keit-Reime betrifft, letztes Jahr Besserung gelobt. Indes: Neues Jahr, neues Glück. Ansonsten war, wie Arno Holz es, glaube ich, einst formulierte, der Erste, der Herz auf Schmerz reimte, ein Genie, der Tausendste nur noch ein Kretin.

     

    Gruß

     

    E.

     

    Und Baltasar Gracian hat gesagt:

     

    Die eine Hälfte der Welt lacht über die andere, und Narren sind alle. Jedes ist gut und jedes ist schlecht, wie es die Stimmen wollen. Was dieser wünscht, hasst jener. Ein unerträglicher Narr ist, wer alles nach seinen Begriffen ordnen will. Nicht von einem Beifall allein hängen die Vollkommenheiten ab. So viele Sinne als Köpfe, und so verschieden. Es gibt keinen Fehler, der nicht seinen Liebhaber fände.

     

     

     

    Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe @Sternenherz.

    Ich sehe das absolut genauso, Poesie ist etwas zu individuelles, um sich einzuschränken weil irgendwer irgendwie irgendwas meint, außerdem glaube ich, ist Perfektion nichts Schönes 😄

     

     

    Hallo @Joshua Coan

    zu deinem Kommentar kann ich wirklich nur sagen, hab tausend Dank 🤗🙏

     

    Zitat

    Eine Ruhe die ich im Moment auch gerne hätte. Einfach mit jemandem unter den Sternen zu liegen. So einfach. So simpel. So Schön. 

     

    Da sagst du was!

    Eigentlich ist es wirklich simpel... und trotzdem, ich hätte sie auch gerne, diese Ruhe, dem ist aber gerade leider nicht so 😅

     

    Das freut mich, dass meine Zeilen dir gut getan haben, @Letreo71, sehr sogar 🤗 

     

     

    Habt vielen Dank für eure Kommentare und einen schönen Abend 🙂

    Liebe Grüße

    Delf

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  13. Zur Nacht, als alle Welt noch schlief
    Kams, dass wir uns begegnet sind
    Als ob mein Herz das deine rief
    Und deines wollte, dass ichs find.

     

    Fast wars, als hätt es uns gezogen,
    Am Ufer jenes See's zu sein.
    Zwei Herzen, die der Welt entflogen
    Wir trafen uns im Mondenschein.

     

    So saßen wir in schönster Stille,
    Fast wortlos unterm Sternenmeer,
    Dort lauschten wir manch einer Grille,
    Genossen diese Stunden sehr.

     

    Gemeinsam sah'n wir in die Ferne,
    Des Weltalls, unergründlich weit,
    Und unterm sanften Licht der Sterne,
    Verschwand bald unsre Einsamkeit.

     

    Wir, die wir schon so lange suchten,
    Nach einem uns verwandten Geist,
    Die langsam gar die Welt verfluchten,
    Zurückgelassen und verwaist.

     

    Wir fanden uns in tiefster Nacht,
    Und was heut fast wie Schicksal scheint,
    Hat Feuer tief in uns entfacht,
    Hat uns, die Suchenden, vereint.

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  14. vor 23 Stunden schrieb Josina:

    Lieber Anaximandala

    Stille in sich hineinspüren, analysieren, akzeptieren. Die Stille kann auch bedrückend sein, wenn man sich um jemanden ängstigt, auf etwas Wichtiges, entscheidendes wartet. Doch die Stille bringt oft Selbsterkenntnis , bringt Ruhe und Kraft, gibt manchmal Antworten.  Bringt uns weiter ist heilsam.

    Gern habe ich in dein Gedicht hinein gespürt.

    Herzliche Grüße

    Josina

     

    Guten Morgen, liebe Josina

     

    Ja, dem was du schreibst kann ich absolut nicht widersprechen, eine schöne Ergänzung zur Stille, dafür danke ich dir!

     

    Schön, dass dir meine Zeilen gefallen 🤗

     

    Herzliche Grüße

    Delf

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  15. Guten Morgen euch beiden, @Claudi & @Marvin 🙂

     

    Erstmal vielen Dank für eure Gedanken, spannend in was für unterschiedliche Richtungen die Empfindung der Zeilen geht 😄

     

    Ich freu mich, dass du deinen Zugang gefunden hast, lieber Marvin.

     

    Warum ich nicht widersprochen habe? 

    Schwer zu sagen, ich hab diese Form mehr aus einem Gefühl heraus so gewählt, als dass ich sie groß hätte begründen können, deshalb fand ich eure Meinung auch gut gerechtfertigt, ich denke die Wertung hat auch viel mit dem eigenen Standpunkt zu Brüchen im Metrum zu tun. Das ist vielleicht etwas, worüber man mal eine allgemeine Diskussion führen könnte 🤔

     

    Ich hatte mir eigentlich auch gedacht, dass dir die glatte Version mehr zusagt, liebe Claudi 😄

     

    Und nein, ich fühle mir vobn dir nicht unrecht getan, eigentlich finde ich es nicht verkehrt, dass auch mal gegensätzliche Meinungen aufeinandertreffen und man sich auf dieser Ebene austauschen kann 🤗

     

    Was deine angepasste Version angeht, müsste ich heute Abend in Ruhe mal drüber schauen, so spontan klingt es nicht verkehrt wie du das Metrum setzt, es ging mir hier aber auch ganz konkret darum, Brüche in das Metrum zu setzen 😅 aber ob das nun eine gute Idee ist, müsste man vielleicht mal mit mehr Zeit diskutieren 🤗

     

    Ich denke mal bis Morgen kann ich mich da aber ausführlicher zu äußern, bis dahin wünsche ich euch aber schonmal einen schönen Tag!

     

    Viele Grüße

    Delf

    🤗

  16. So ihr zwei, ich schaffe es auch endlich, eure Kommentare zu beantworten.

     

    Ich hoffe ich hab nicht suggeriert, ich hätte irgendetwas persönlich genommen oder so, nur bei mir ging es die letzten Wochen etwas drunter und drüber, so dass ich nicht wirklich die Zeit gefunden habe, mich um meine Forenaktivität zu kümmern!

     

    Am 5.3.2023 um 16:05 schrieb Marvin:

    Hallo Delf,

     

    wenn ich es richtige verstehe, wäre das LI der Therapeut, der die Situation des LD analysiert und Vorschläge macht.

    Zunächst versetzt sich LI in die Lage des LD, ahnt wie es sich fühlt: "Du leidest daran dass niemand dein Leid bemerkt, dass dich keiner tröstet, dass keiner mitleidet. Aber insgeheim ist es genau das, was du willst. Teil deiner Strategie ist es, dein Leid zu verheimlichen und dem Umfeld - natürlich auch nur insgeheim - vorzuwerfen, dass es dein Leid nicht erkennt. Und so leidest du noch mehr und verlierst dich im Selbstmitleid. Solange du bei dieser Strategie bleibst, und dir die Lust  des Leidens an fehlender Empathie mehr Genugtuung verschafft als die mögliche Linderung deines "Primär-Leides", wirst du untergehen. Du wirst die Kraft aufbringen müssen, dich zu offenbaren."

    So ungefähr?

    Mich irritiert, dass du die Strophenform des Sonettes gewählt hast, obwohl ich sonst keine Ähnlichkeit mit einem Sonett erkenne.

    Ich hätte es sogar noch besser gefunden, der Text wäre ungereimt geblieben. Ich glaube, er wäre intensiver  rüber gekommen.

     

    VG, Marvin

     

    Ich finde deinen Gedanken interessant, den Text ungereimt zu verfassen, vielleicht werde ich das bei Gelegenheit mal angehen, das Sonett als Form ist mehr aus der Situation heraus entstanden, dass ich zu der Zeit etwas mit Sonetten herumexperimentiert habe... ich würde es wohl auch kein zweites mal als eines verfassen 😄 wie gesagt, vielleicht setze ich deinen Gedanken nochmal um 🤗

     

     

    Zum Inhalt, eigentlich ging es umgekehrt um eine Person, die regelmäßig das Internet zupflastert mit ihrem Leid, das niemand bemerken würde und man ist ja doch am Ende wieder alleine, also jemanden in zumindest teils selbst gewählter Opferrolle. Offenbarung gibt es genug, nur Hilfe wird nicht gesehen 😅

     

    Du merkst vielleicht schon, es geht um ein sehr reellen Hintergrund. 

     

     

    Am 5.3.2023 um 17:25 schrieb Claudi:

    Moin Delf,

     

    dieses Ding hatte ich schon mal im Visier und habe überlegt, ob ich dir die Wahrheit über meinen Leseeindruck zumuten kann oder ob ich es lieber mit dem barmherzigen Mantel des Schweigens bedecke. Nun hat Marvin es wieder hervorgekramt und ich kann nicht anders als aua! zu schreien. So brutal darfst du mein Leserinnenohr bitte nicht quälen! 

     

    Ein Sonett will klingen! Häng dir deine Lieblingsversion zuhause an die Pinnwand und zeige dem Publikum bitte nur noch die erste Fassung. Die klingt wenigstens wie ein Sonett. Zwei Kleinigkeiten stören mich allerdings auch da:

     

    "Und zwar" kann nicht gegen den Strich betont werden. Mit der Betonung auf "und" klingt es sehr schräg. Und verstümmelte Adjektive wie in "helfend Hände" sind alles andere als ein Lesevergnügen. Diese Hässlichkeit würde ich unbedingt noch ausbügeln und dann die erste Fassung nehmen.

     

    Nichts für ungut, lieber Delf, ich glaube aber, du wolltet es wissen und kannst etwas mit meiner harten Kritik anfangen.

     

    LG Claudi

     

    Alles gut, du hättest gerne direkt schreiben können. Ich muss eingestehen, ich musste etwas lachen, als ich deinen Kommentar gelesen habe, denn eigentlich hat mich ganz speziell deine Meinung interessiert 😄

     

    Nur einmal zum verständnis, du findest die erste Version besser? Da wäre ich nämlich sehr froh drüber, trotz der Brüche im Metrum, vielleicht sogar gerade wegen ihnen, gefällt sie mir weit besser! Die zweite Version hab ich ohne viel Liebe geglättet und dazugestellt, weil ich weiß, dass dir viel am Metrum liegt, sozusagen "zum besänftigen" 😅😄 deswegen, ich wäre sehr froh, wenn dir die erste Version mehr zusagt!

     

    Ich werd nochmal versuchen, ob ich eine bessere Lösung finde, als das "und zwar" und beim "helfende Hände" muss ich sagen handelt es sich um den Teil des Textes, mit dem ich selbst nicht glücklich geworden bin...

     

    Ich weiß aber nicht, in wie weit ich jetzt nochmal groß an dem Text in der Form arbeiten werde, evtl. werde ich stattdessen wirklich Marvins Tipp nachgehen, es ungereimt neu zu verfassen.

     

    Wie ich oben ja schon geschrieben habe, entstannden sind die Zeilen in einer Experimentierphase und nochmal würde ich sie nicht verfassen... Deshalb euch beiden vielen Dank, das noch einmal aufzuzeigen 🤗

     

    Was harte Kritiken angeht, wie gesagt, ich hoffe ich habe nicht suggeriert ich wäre in meiner empfindsamen Seele getroffen! Ich bin mitlerweile wirklich ein Freund des klaren Widerspruchs. Natürlich freu ich mich mehr, wenn er mit Respekt verfasst ist, aber das ist er hier ja 😄

    Irgendwer hat mal gesagt "Man kann den nicht schätzen, der einem nicht widerspricht, denn damit zeigt er keine Liebe zu einem, nur zu sich selber!" 

    Der Satz gefällt mir sehr, ich würde behaupten es war Balthasar Gracian, aber da bin ich mir unsicher ...

     

    In dem Sinne, habt Dank und ich wünsche euch einen schönen Abend!

  17. Am 6.3.2023 um 17:01 schrieb horstgrosse2:

    @Anaximandala

     

     

    Moin.

     

    Gut gebrüllt Löwe. Metrik astrein, Thema visionär und trotzdem, unerschöpflich, unerklärlich, und passt in keine Formel.

     

    Tschüss.

     

     

     

    Hab Dank für deinen Kommentar, mein Freund 🙏

     

    Ja, Rumi hat einige wirklich großartige Sachen geschrieben!

     

    Einen schönen Abend dir!

  18. Ich möcht durch die Stille zur Klarheit hintreiben,
    im Fokus geerdet, wo ich mich umkreiste 
    und doch, der Orkan der ich bin will ich bleiben,
    der stetige Strom, der mir rauscht durch den Geiste.

     

    Wie ich ihn, er herrscht durch das Chaos, verfluche,
    im Einklang mit allem, das wäre ich gerne,
    doch tosend erfüllt er mein Herz mit der Suche
    und fragend umstürm ich, als einer, die Sterne.

     

    In mir ist ein Feuer gewaltig am brennen,
    das Dasein ich will es in Gänze erfahren,
    ein Pilger, das bin ich, und möchte erkennen 
    was Liebe ist, möchte die Blüte bewahren

     

    mit der sie die tobenden Stürme durchbricht
    die reich mich beschenken, der Grund meiner Klagen,
    alleine die Liebe vermag das Gewicht
    des Sturmes in mir auch zu tragen.

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  19. Guten Morgen lieber Elmar,

    Am 3.3.2023 um 23:54 schrieb Elmar:

     

    Mein Text ist angelehnt an Goethes Freimaurerspruch:

     

    Zum Beginnen, zum Vollenden
    Zirkel, Blei und Winkelwaage;
    Alles stockt und starrt in Händen,
    Leuchtet nicht der Stern dem Tage.

     

    Sterne werden immer scheinen,
    Allgemein auch zum Gemeinen,
    Aber gegen Maß und Kunst
    Richten Sie die schönste Gunst.
     

     

    Wow, wirklich sehr schön.

    Danke dass du dein Gedicht hier so passend verlinkt hast, Ingaltlich finde ich es wirklich gelungen! Ich kenne die anderen Texte zwar nicht, aber ich sage einfach mal, damit hättest du mehr als dem 8ten Platz verdient 😄

     

    Zum gelungenen Inhalt find ich aber auch die sichtbare Nähe zum Freimaurerspruch gut, ich hab die Texte einmal Zeile für Zeile nebeneinander gelesen, da hast du grandios Präzise einen eigenen Ingalt in die Form gegossen 😁

     

    Liebe Grüße

    Delf

    • Danke 1
  20. Guten Morgen Elmar, 

     

    Du hattest schätze ich mal deine Homepage verlinkt, oder?

    Über die bin ich schon gestolpert, ich hatte zwar noch nicht die Zeit, mich etwas einzulesen, aber thematisch finde ich sie schonmal sehr interessant 🤗

     

     

    Am 1.3.2023 um 10:06 schrieb Elmar:


    Kant kenne ich nicht gut genug, aber mir fiel dazu spontan Spinoza ein und der gute alte Goethe:

     

    Laßt fahren hin das allzu Flüchtige!
    Ihr sucht bei ihm vergebens Rat;
    In dem Vergangnen lebt das Tüchtige,
    Verewigt sich in schöner Tat.

    Und so gewinnt sich das Lebendige
    Durch Folg' aus Folge neue Kraft;
    Denn die Gesinnung, die beständige,
    Sie macht allein den Menschen dauerhaft.

    So löst sich jene große Frage
    Nach unserm zweiten Vaterland;
    Denn das Beständige der ird'schen Tage
    Verbürgt uns ewigen Bestand.

     

    (Johann Wolfgang von Goethe)

     

     

    Herzlich vielen Dank für das schöne Gedicht, ich musste unweigerlich an mein "erstes Lieblingsgedicht" denken, das ich so nach wirklich langer Zeit endlich mal wieder gelesen habe

     

     

    Friedrich Schiller - Sprüche des Konfuzius

     

    Dreifach ist der Schritt der Zeit:
    Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
    Pfeilschnell ist das Jetzt entflogen,
    Ewig still steht die Vergangenheit.

     

    Keine Ungeduld beflügelt
    Ihren Schritt, wenn sie verweilt.
    Keine Furcht, kein Zweifeln zügelt
    Ihren Lauf, wenn sie enteilt.
    Keine Reu, kein Zaubersegen
    Kann die Stehende bewegen.

     

    Möchtest du beglückt und weise
    Endigen des Lebens Reise,
    Nimm die Zögernde zum Rat,
    Nicht zum Werkzeug deiner Tat.


    Wähle nicht die Fliehende zum Freund,
    Nicht die Bleibende zum Feind.

     


    Dreifach ist des Raumes Maß:
    Rastlos fort ohn Unterlaß
    Strebt die Länge; fort ins Weite
    Endlos gießet sich die Breite;
    Grundlos senkt die Tiefe sich.

     

    Dir ein Bild sind sie gegeben:
    Rastlos vorwärts mußt du streben,
    Nie ermüdet stille stehn,
    Willst du die Vollendung sehn;

     

    Mußt ins Breite dich entfalten,
    Soll sich dir die Welt gestalten;
    In die Tiefe mußt du steigen,
    Soll sich dir das Wesen zeigen.


    Nur Beharrung führt zum Ziel,
    Nur die Fülle führt zur Klarheit,
    Und im Abgrund wohnt die Wahrheit.

     

     

    Ich Buch der Wandlungen gibt es noch einen wirklich schönen Spruch, der etwas ähnliches ausdrückt:

     

     

    Indem das Helle Licht ausstrahlt, bedarf es des Beharrlichen im Innern, damit es sich nicht restlos verbrennt, sondern dauernd leuchten kann. Alles Leuchtende in der Welt ist abhängig von etwas, an dem es haftet, damit es dauernd leuchten kann. So haftet die doppelte Klarheit des berufenen Mannes am Rechten und vermag dadurch die Welt zu gestalten. Indem der Mensch, der bedingt und nicht unabhängig dasteht in der Welt, diese Bedingtheit anerkennt, sich abhängig macht von den harmonischen und guten Kräften des Weltzusammenhangs, hat er Gelingen. Indem der Mensch diese Fügsamkeit und freiwillige Abhängigkeit in sich pflegt, erlangt er Klarheit ohne Schärfe und findet seinen Platz in der Welt.
     

     

    Zu dem Gedanken hab ich vor längerem das Gedicht Feuer 

    geschrieben, obwohl meine Richtung eine andere ist 😄

     

     

    Noch ein schöner Spruch, der hat zwr mit Beharrlichembnichts zu tun, aber passt einmal finde ich zu Schillers Gedicht und könnte dir gefallen, wäre

     

     

    Die Natur erzeugt die Wesen ohne Falsch, das ist ihre Geradheit; sie ist ruhig und still, das ist ihre Rechtwinkligkeit; sie weigert sich nicht, irgendein Wesen zu dulden, das ist ihre Größe. Darum erreicht sie ohne äußeres Machen oder besondere Absichten für alle das Rechte. Für den Menschen bedeutet es höchste Weisheit, in seinem Wirken so selbstverständlich zu werden wie die Natur.

     

     

    Liebe Grüße

    Delf

    • Danke 1
  21. Liebe kann man nicht beschreiben
    oder einfach so verstehn,
    Wers versucht, dem bleibt nur Schweigen
    und beschämt zu Boden sehn.

     

    Wie man Liebe auch ersinnt -
    welchen Wert man ihr zuschreibt,
    schwindet, wenn sie erst beginnt
    und sich so ihr Wesen zeigt.

     

    Vorher muss es uns noch reichen
    Vorstellungen zu erliegen,
    denn man kann sie erst begreifen,
    wenn man selbst beginnt zu lieben.

     

    Wer die Liebe will erfahren,
    muss sein Herz drum mit ihr füllen,
    schließlich liebten nie die wahren
    Liebenden nur leere Hüllen.

     

    Will man den Geliebten finden,
    muss zum Liebenden man werden
    und die Mauer überwinden,
    hinter der Gefühle sterben.

     

    Denn sie kann uns nicht bewahren,
    einzig bleibt man roh im Herzen.
    Liebesfeuer wird uns garen,
    restlos lieben heißt auch Schmerzen.

     

    Gerne soll man das ertragen,
    Sehnsucht, die so schmerzend sticht,
    ist ein wundervolles Klagen,
    das mit Hoffnung, Liebe, spricht.

     

    Die zwar manchmal, ohne Gnade,
    sich zerlegt zum Trümmerfeld.
    Ein gebroch'nes Herz gerade
    oft auch einen Schatz enthält.

     

    Denn Ruinen sind die Orte,
    die in Trümmern Schätze bergen,
    traurig Herzen, ohne Worte,
    sollten angesehen werden.

     

    Würd es keine Liebe geben,
    würde man nur schleichend sterben.
    Sterbt in Liebe, wollt ihr leben,
    liebt euch, wollt ihr glücklich werden.
     

     

     

    Zitat

    Sprüche von Rūmī

     

     

    Wie ich die Liebe auch erklären will -
    Komm ich zur Liebe, schweig' beschämt ich still.

    -

    Was zu der Liebe Preis ich je ersann,
    verstummte, als die Liebe selbst begann.

    -

    Die Feder eilt' im Schreiben, kaum zu halten -
    Sie kam zur Liebe und musst' gleich zerspalten!
    Verstand: ein Esel, der im Schlamm geblieben -
    Erklärung gibt für Liebe nur das Lieben.

    -

    Du möchtest weise sein? 
    Wirf alle Weisheit fort.
    Du willst die Liebe erfahren?
    Fülle dein Herz mit ihr.

    -

    Wer sah je einen wahrhaft Liebenden mit einem, der nur Liebe heuchelt?

    -

    Will man den Geliebten finden, muss man der Geliebte werden.

    -

    Du sollst nicht nach Liebe suchen, sondern nach den Barrieren in dir selbst, die du gegen sie errichtet hast.

    -

    Das Feuer der Liebe wird dich garen.
    Bist du schwach und fürchtest die Flammen, so wirst du Roh bleiben.

    -

    Die Liebe kann nur vollkommen werden durch den Schmerz.

    -

    Gerne ertrage ich dieses Verlangen in meinem Herzen.
    Ich weiß ja, man findet es nur an heiligen Orten.
    Dieses Verlangen, welches für Himmel und Erde zu groß ist, passt leicht in mein Herz, das kleiner ist als ein Nadelöhr.

    -

    Der Verstand gibt nur schwer nach, wogegen die Liebe sich ganz einfach selbst in Trümmer verwandeln kann. Doch die größten Schätze sind in Ruinen versteckt und ein gebrochenes Herz verbirgt Schätze.

    -

    Wo immer sich eine Ruine findet
    Ist auch Hoffnung auf einen Schatz -
    Wieso suchst du Gottes Schatz nicht
    Im verwüsteten Herzen.

    -

    Ein Leben ohne Liebe ist nur ein schleichender Tod.

    -

    Wollt ihr leben, so sterbt in Liebe. Sterbt in Liebe, wenn ihr am Leben bleiben wollt.
     

     

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  22. Lieber Herbert, 

     

    Am 1.3.2023 um 04:22 schrieb Herbert Kaiser:

    Werter @Anaximandala

     

    Der zweckdienliche Verstand ist ein Diener und Organisator des Lebens. Der philosophierende Geist ist ein Vagabund, der sich überall und nirgends zuhause fühlt. Nichts ist vor ihm sicher, er ist ein Spekulant und im besten Fall ein Visionär. 

     

    P. S. Im Titel ist ein Tippfehler 

     

    LG HERBERT 

     

    Ich danke dir für diese Unterscheidung / Gegenüberstellung, der ich eigentlich nur zustimmen kann. Ich finde man kann sie sehr gut sehen, in den chinesischen Philosophen Konfuzius / Menzius und Laotse / Zhuangzi.

     

    Während Konfuzius und Menzius mit ihrer Philosophie den Staat und die Sitten geordnet haben und Konfuzius im Versuch durchs Land zog, die Herrschenden gestaltend zu unterstützen, haben Laotse und Zhuangzi der geistigen Welt mit Gleichnissen, Bildern und Geschichten eine Grundlage gegen, sich aus sich selbst zu entfalten. Zhuangzi ist unter anderem auch dafür bekannt, dass er die ausdrückliche Bitte, sich an der Regierung zu beteiligen, abgelehnt hat.

     

    Es gibt sicher noch massenweise ähnliche Beispiele, dieses hier wäre nur das erste, das mir in den Sinn kommt und mir unter anderem deshalb gefällt, weil sowohl Laotse und Konfuzius, als auch später Zhuangzi und Menzius zur selben Zeit gelebt haben sollen 🙂

     

     

    Lieber Carlos,

     

    Am 1.3.2023 um 09:54 schrieb Carlos:

    Ich schließe mich Herberts Kommentar an, lieber Delf. 

     

    Auch im vorletzten Vers ist ein Tippfehler.

     

    Ich danke dir, besonders für das Aufmerksammachen auf den Fehler bei "erstrahlen". Während die Welt einfach ein Fehler aus Unachtsamkeit war, muss dieser schon lange unbemerkt in meinen Notizen gestanden haben 😅

     

     

    Lieber Elmar,

     

    Am 1.3.2023 um 11:09 schrieb Elmar:

    Lieber Delf,

    ein gelungener Text. Ganz spontan fiel mir dazu ein:  PER ASPERA AD ASTRA!

    Gern gelesen und mitgereist.

    LG Elmar

     

    Jaa das ist ein tolles Sprichwort, absolut passend. Ich glaube ich notiere es mir, daraus möglicherweise noch ein eigenes Gedicht zu machen!

    Danke fürs einbringen und mitreisen 🙂

     

    Ich danke euch Dreien für eure Kommentare 🤗

    Liebe Grüße

    Delf

     

    *Außerdem herzlichen Dank an @Dionysos von Enno & @JoVo 🙏

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  23. Lieber Joshua,

    eine schöne Geschichte von dir mit ziemlich witzigem Inhalt.

    Ja manchmal muss man den Dingen wohl etwas auf die Sprünge helfen.

    Es gibt sicher noch einige interessante Reiseziele für dich und deine Zeitmaschine! Als nächstes könnte es ins antike Athen gehen, um einem neunmalklugen Philosophen klarzumachen, dass er garnichts weiß 🤣

     

    Liebe Grüße

    Delf

     

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  24. Lieber Dio, 

    ich kann mich Joshua nur anschließen. Du hast wirklich eine tolle Stimme, in der eine raue Klarheit liegt.

    Die Betonung ist mir auch aufgefallen, mein erster Gedanke war, dass du die Betonung absichtlich so gestaltet haben könntest. Ich hab ein paar deiner Vertonungen gehört und so wie hier ist mir das zumindest noch nie aufgefallen.

     

    Inhaltlich ein ganz wunderbares Stück.

    Ich muss einfach fragen, ist dies Gedicht der "Dimensionsspalte" entsprungen?

    Ohne Joshuas Formulierung vom "Zwischenspalt der Welten" wäre ich vermutlich nichtmal im Ansatz darauf gekommen, aber es ergibt Sinn. Also wenn das so ist, kann ich nur sagen Wow! du hast diese Spalte einfach fantastisch gefüllt 🙂

     

    Herzlich viele Grüße 🤗

    Delf

  25. vor 12 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

    Hi 

     

    @Anaximandala lieber Delf, 

     

    ganz herzlichen Dank für Dein tiefes Eintauchen in den Text! Du bringst dabei für mich sehr interessante Bilder mit, meinen Text finde ich, so schön strahlen lassen 😊

     

    .. und auch die Anima-Figur, die ja durchaus ambivalent sein kann. Ich finde, Du bringst das Numen nicht ohne Grund. Bravo !

     

    Dimensionsfalte ist ein wunderbares Wort: Da stecken gleich mehrere Gedichte drin. Wenn Du erlaubst, werde ich das mal nachwirken lassen und schauen, was sich alles dichterisch daraus entfaltet. Einfach schön. 

     

    merci !

     

     

    Danke für dein Gedicht, aus deinen Zeilen hat sich mir ein tolles Bild entsponnen. Und  beim Versuch es genauer zu ergreifen, hat es spannende Blickwinkel mit sich g

    Auf jeden Fall hat es echt Spass gemacht, hineinzufühlen 🤗

    Das Auseinandersetzen mit ihnen war die Zeit auf jeden Fall schonmal wert 😄

     

     

    Dimensionsspalten ist wirklich ein schönes Bild. Und natürlich gerne, ich freu mich wenn du darauf einen  kreativen Prozess gründest 

    An sonsten wäre es vermutlich so schön wie es sich ergeben hat auch wieder versunken 😄

    Also ich find sowieso, wenn bei mir irgendwo bei ein Wort oder irgendwas steht, das in dir kreative Welten öffnet, dann ist es eins 🤗

     

     

    Nochmal viele Grüße und Danke 🤗🤗🤗

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