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Anaximandala

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Beiträge erstellt von Anaximandala

  1. Hey Perry,

     

    ja das stimmt auf jeden Fall, sie können Vieles und unglaublich Tolles aus dem Vergessen holen... eigentlich ist es wie mit allem: Die Menge macht das Gift. Problematisch wird es nur, wenn die Möglichkeit, aus der Wunderbares entspringen kann, dem Verlangen weicht, Wunderbares solle entspringen.

     

    Noch eine Seite Memes, nur ein _richtig_ witziges noch.

    Einmal nur Facebook checken, dann Instagram, kurz noch Whatsapp... ob bei Facebook wohl etwas geschehen ist?

    ...

     

    Aber wie du sagst, man sollte den Ausknopf nicht vergessen und seine Macht, ihn zu betätigen.

    Es ist schließlich nichts als Eigenverantwortung, und die trifft auf Glücksmomente und Adrenalin, nicht auf Heroin 😅

     

    Und trotzalledem, die Krakenarme sind mächtig!

     

    Ich hab mich auf jeden Fall gerne mit deinem Thema auseinandergesetzt 🤗

  2. Das ist schön von dir in Worte gefasst, @Perry

     

    von Zeit zu Zeit, während ich die Fahnen schwenke, wissend, das nichts neues kommt, das, so denn etwas kommt, nicht auch in einer Stunde noch neu wäre, und dabei kein Quäntchen zu alt, lache ich, dass ich ja in einer Stunde wiederkommen könnte aber ganz sicher in einer Stunde noch da sein werede.

     

    Nach einer Stunde und keinen Schritt weiter, keinen Deut klüger, eine Stunde ärmer, frage ich mich, wie es wohl wäre, stark zu sein.

    Es ist tragisch, dass ich nicht die Muße besitze, die Antwort zu finden. Ich muss nämlich was nachschauen.

     

     

    Ok, das ist überzogen... aber der Würgegriff des www ist stark, die Arme vielfältig.

     

     

    Das ist ein sehr starker Text, den du hier verfasst hast 🙂

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  3. Guten Morgen, lieber @Herbert Kaiser 🤗

     

    Ja, an ein paar Stellen ist der Text ein wenig derbe geworden, das kann ich nicht abstreiten 😅

    Aber schön, dass es bei dir so gut ankommt!

     

    Als endgültigen Standpunkt würde ich zwar eine etwas differenziertere Meinung über die Kirche einnehmen, aber dass sie sich in ihrer Geschichte alles andere als mit Ruhm bekleckert (hat), steht glaube ich mal wirklich außer Frage 😀

     

    Dankeschön für deinen Kommentar 🙂

    Hab einen schönen Montag

  4. Was ist es erfrischend, solch Worte zu lesen
    aus Zeiten, in denen die christlichen Reiche
    im höchsten Zenit ihrer Mächte gewesen,
    die handeln von Dingen wie Jünglingenstreiche,

    von menschlichen Taten und zuchtlosem Lieben,
    ganz ohne die Kirche zum Himmel zu heben,
    die damals es war und bis heute geblieben:
    im Scheine nur heilig, verdorben im Streben!

    Das nicht mit erhab'nem Tara und Gedudel
    das Höchste vom Hohen als Mindestes fordert,
    dabei nur in Klöstern die Kinder besudel...
    weil Gott ja die Seinen zur Keuschheit beordert,

    dass Männer und Weiber die Hände zu lassen
    nun haben, im Namen von himmlischen Pfaden,
    doch hinter den Türen ein Kind anzufassen,
    das ist fast, wie Hände in Unschuld zu baden!

    Und Gott ist das Gute, die Liebe, das Leben,
    das, lehrt uns die Bibel, hat Jesus gepredigt
    er wird jeden Sünder vergebend erheben,
    wie blöd nur, das himmlische Licht ward beschädigt...

    es spendete Männern der Kirche die Wärme,
    und diese, sie waren von Gott auserkoren,
    entfernten den Sündern lebendig die Därme,
    als gnädige Gabe der Inquisitoren.

    Ins Dunkel gefoltert die ganze Epoche,
    im Namen des Lichtes regierte durch Qualen
    der Gott reiner Liebe mit strafendem Joche.
    Zum Himmel erwuchsen für ihn Kathedralen,

    gekauft durch die teure Vergebung der Sünden,
    aus Angst vor den höllischen Lügengeschichten,
    denn Priester mit gold'nen Insignien verkünden:
    Nur Demut beschützt euch vor den Strafgerichten

    des göttlichen Zornes, der höllischen Flammen.
    Ihr Sünder, er liebt euch, der große Gerechte,
    und zahlt ihr, dann wird er euch auch nicht verdammen
    (und zahlt ihr genügend auch nicht Folterknechte)


    Aus Zeiten wie diesen solch Worte zu lesen,
    so menschlich, von zeitlos alltäglich Geschehen,
    die klingen, als wärn sie erst gestern gewesen...
    Das lässt mich ganz dankbar nun eines verstehen:

    Die wahrhaftig großen, erhabenen Worte
    die wirklich es Wert sind, sie hoch zu erheben,
    behandeln nicht elfenbeinturmgleiche Orte,
    sie handeln alleine vom richtigen Leben.

    Was liegt in erhabener Pracht doch für Blöße:
    Den einen vermag sie zur Gänze erfüllen,
    doch andere sehen die Macht in der Größe...
    was einen befreit, kann sie alle verhüllen!

    Und eines vermag nun die Völker zu knechten,
    im Namen des Einen sie alle zu finden,
    ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
    Am Anfang, da stehen voll Pracht die Gerechten,
    am Ende erfüllt von der Macht all die Schlechten:
    Das Dekameron würd es niemals begründen.

     

     

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  5. Hallo @Marvin

     

    Hahaha ok, ich musste Spitzweg erstmal googeln, aber jetzt wo ich schlauer bin, nein so ein Ding ist das nicht 🤣

     

    Eigentlich ist es mehr Selbstironie, Autobiografie liegt irgendwo garantiert auch mit drin...

    nur nicht in der Crackrauchenden Misttöle 😅🤣,

    aber am besten zum Kontext

     

    Der erste war ursprünglich eine Reaktion auf eine Diskussion über die Dämlichkeit von meinen Gedichten und mir, passend zu Reaktionen wie dieser vom Kreise jener, bzw eig. jenem, der in aller Abneigung doch treuer Leser und Kommentator ist

     

    Zitat

    Ach so nen scheissdreck kannst de wo anders reinkacken..

    Wahrheitsbaum, was für ein dämliches Geschwafel..
    Die einzige Missgeburt ist dieses Geschreibsel von dir.. soll das jemanden provozieren? Der Inhalt is sowss von undurchsichtig u. Ewig lang, sinnbefreit.. da brennt nicht der Wahrheitsbaum sondern meine Augen beim lesen!!

    Das ist wirklich das wischiwaschi Gefasel eines crackrauchenden Dr. QUARGEL..

    ANAXIMANAL-CRACKBOY

     

    Der Zweite ist spontan entstanden als Versuch, mich über meine eigenen Macken lustig zu machen, ich bin nicht so umgänglich wie ich gern wäre und heute mehr als früher, meist find ich keine Worte und wenn doch, raste ich aus^^

     

    Mitlerweile gehts wirklich, ich habs auch nie bös gemeint, aber das Bild, das ich hinterlassen habe, war nicht immer positiv. Ich wollte Antwortgedichte schreiben um Texte zu würdigen und eine Strophe mit Textbezug ward ein in sich geschlossenes Gedicht, so hab ich einerseits enge Freunde kennengelernt, andererseits den Eindruck hinterlassen, ich wollte mich messen, besser sein.

     

    Und dann gibts noch die Fraktion, die von vornhinein weiß, dass ich ein von mir selbst überzeugter Wichser bin

     

    Das ganze ist also, so war meine (von mir selbst getrübte) Sicht, Selbstironie, durch genügend schwarze Flecken begründet und

    Spott für jeden, der weiß, dass ich ein Wichser bin.. 0

    und die vage Hoffnung eventuelle Bilder von mir zu zerstören 😅

     

    Rumi hat mal gesagt

     

    Vergiss Sicherheit. Lebe, wo du fürchtest zu leben. Zerstöre deinen Ruf. Sei berüchtigt.

     

    Und here I am 🤣

     

     

    die Zeile

    Kunst! kannst du ..

    ist wirklich nich ganz günstig, ich hätte am liebsten diesen vorn Kopf knall Effekt drin, aber eventuell könnte

    Kunst!

    als seperate Zeile dort stehen, gefolgt von z.B.

    Sag, kannst du's widerlegen

    oder

    Versuch's zu widelegen

     

    Die Unsauberkeiten kannst du gerne benennen, wenn du möchtest, vielleicht kann ich die Texte so ja noch etwas verbessern 😁

     

     

    Danke für dein Interesse und Nachfragen 🤗

  6. Guten Morgen lieber @Herbert Kaiser

     

    ja es ist wirklich erschreckend, wie aus den selben Ecken die selben Lieder erklingen. Das Internet bietet viele Möglichkeiten, anschaulich zu erleben, was für Extreme sich schon heute wieder finden lassen...

     

    Wie du sagst, man muss wachsam sein, vor allem sich selbst gegenüber... schließlich haben wir alle unsere Vorurteile und auch einen kleinen Mitläufer in uns.

     

    Das Gefährliche ist letztendlich nicht nur der baune Pöbel, der ohne Frage sehr gefährlich ist.

    Es ist, dass die Möglichkeit zu solchem Handeln, in uns allen liegt...

     

    Es gibt einige schöne Zitate dazu, das hier finde ich besonders passend:

     

    Zitat

    Sigmund Freud - Massenpsychologie und ich-Analyse (1921)

     

    Die Masse ist außerordentlich beeinflussbar und leichtgläubig, sie ist kritiklos, das Unwahrscheinliche existiert für sie nicht. Sie denkt in Bildern, die einander assoziativ hervorrufen, wie sie beim Einzelnen in Zuständen des Phantasierens einstellen, und die von keiner verständigen Instanz an der Übereinstimmung mit der Wirklichkeit gemessen werden. Die Gefühle der Masse sind stets sehr einfach und überschwenglich. Die Masse kennt also weder Zweifel noch Ungewissheit.

     

    Sie geht sofort zum Äußersten, der ausgesprochene Verdacht wandelt sich bei ihr sogleich in unumstößliche Gewissheit, ein Keim von Antipathie wird zum wilden Hass.

     

    Selbst zu allen Extremen geneigt, wird die Masse auch nur durch übermäßige Reize erregt. Wer auf sie wirken will, bedarf keiner logischen Abmessung seiner Argumente, er muss in den kräftigsten Bildern malen, übertreiben und immer das gleiche wiederholen.

     

    Da die Masse betreffs des Wahren oder Falschen nicht im Zweifel ist und dabei das Bewusstsein ihrer großen Kraft hat, ist sie ebenso intollerant wie autoritätsgläubig. Sie respektiert die Kraft und lässt sich von der Güte, die für sie nur eine Art von Schwäche bedeutet, nur mäßig beeinflussen. Was sie von ihren Helden verlangt, ist Stärke, selbst Gewalttätigkeit. Sie will beherrscht und unterdrückt werden und ihren Herrn fürchten. Im Grunde durchaus konservativ, hat sie tiefe Abscheu vor allen Neuerungen und Fortschritten und unbegrenzte Ehrfurcht vor der Tradition.

     

     

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag 🙂

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  7. Was ist's doch schön, im Wind zu weh'n,
    als Blinder werden intensiv
    die Sinne, darum, wozu seh'n?
    Ich glaube dem, der lauter rief!

     

    Es muss wahr sein, was ganz laut schreit
    denn schließlich gibt es klar wem Schuld,
    und glaubt ich's nicht, es gäbe Streit,
    ich wär wohl Teil vom schlimmen Kult.

     

    Es ist so klar in seinem Recht
    da braucht es nichts beweisen mehr
    und fragen tut ja nur, wer schlecht,
    wer nicht mitschreit, verdächtig wär.

     

    So banne nun auch ich Gefahr
    und schrei von Schuld (gefälligst gern!).
    Als Nächstes (das klingt wunderbar!)
    markieren wir sie mit nem Stern.

    • Gefällt mir 2
  8. Dankeschön, @Tobuma!

    Du hast schon recht, ich meine die richtigen Profis, die können Gedichte schreiben, bei denen sie über so Sachen wie Metrum, Regelmäßigkeit, oder was man sonst noch alles im Formkorsett findet, nicht einmal groß nachdenken müssen, weil sie irrelevant sind.

     

    So kann ein Gedicht, das die Kraft des Gefühls, aus dem heraus es entstanden ist, enthält, eine unglaublich starke Wirkung entfalten und das selbe Gedicht, nachbearbeitet und metrisch geglättet, an Wirkkraft verlieren und sich verschlechtern.

     

    Aber diejenigen unter den Profis, die das Formkorsett nur engen würde, weil ihre intuitiv gesetzten Worte stärker sind, sind seehr wenige ..

     

    Und ein Gedicht, das trotz unsauberer Form stark wirkt, würde meist noch stärker wirken, hätte dieses Gefühl Ausdruck gefunden in einem sauber gestalteten Gedicht.

     

    Denn wiegesagt, von den richtigem Profis gibt es nur wenige und da zähle ich auf jeden Fall nicht mit zu.

     

     

    Analyse und Einsicht sind in soweit schon wichtige Dinge

     

    Aber etwas Intuitives zer/kaputt denken und meinen mit etwas, das dem Verstand entspringt, könnte man es kitten...

    das funktioniert nicht 

     

    Aber wenn man in seiner logischen Analyse sich flexibel und intuitiv in diesem Rahmen bewegen kann und etwas logisch analysieren und intuitiv konstruvieren kann, dann kann das wirklich richtig stark werden

     

     

    wie dem auch sei, hab vielen Dank für dein Lob und deine Kritik, ich probiere auf jedem Fall, mir das formlose, das intuitive, zu erhalten 

     

    Liebe Grüße

    Anaxi

    • Danke 1
  9. Penner:

    Was bin ich doch ein Schwachsinnskopf
    im weiten Weltgefilde,
    ich nehm den Schwachsinn, zack!, am Schopf
    den ich mir so einbilde

     

    und regenbogenstrahl herum
    von Schönem und solch Dingen,
    die erstens mal schon richtig dumm
    nach zweitens Lügen klingen.

     

    Doch bleibe ich im Herzen halt
    ein arbeitsloser Penner,
    mein Leben steht in der Gewalt
    von Crack und einem Gönner.

     

    Und dieser will mehr Grütze seh'n
    ich schreibe ihm nur Dreck,
    lass Grütze auf der Rechnung steh'n
    und kriege dafür Crack!

     

    Ich grabe alten Schwachsinn aus,
    pflück Blumen auf den Wegen,
    dann fress ich Farben, kotz sie aus;
    Kunst! kannst du's widerlegen?

     

     

    Hund

    Aufrecht stehend wie ein Köter,
    halt mich selbst für dominant,
    beiß den Bösen in die Treter
    und den Dummen in die Hand.

     

    Seelenruhe heißt mein Wesen
    nenn mich pure Reflexion
    Anaxi, der Schreck der Besen,
    bell ich, stehen still sie schon.

     

    Man erkennt's an meiner Leine,
    bin der König, ja so frei,
    kaue drauf, knot um die Beine,
    Herrchendiener kommt herbei.

     

    "Dumme Töle, komm und setz dich"
    Setze mich, weil ich es will.
    Bin der König, deshalb zieh ich.
    Leckerli? Klar bin ich still.

     

    Mächtig herrsche ich im Zwinger,
    König meiner kleinen Welt,
    sehe eins der Katzendinger,
    dürft ich's, hätte ich gebellt.

    • wow... 1
    • Schön 2
  10. Guten Morgen @JoVo,

    das hast du schön gesagt!

     

    Ich muss sagen, ich bin echt -positiv- überrascht, über die guten Rückmeldungen. Eigentlich wollte ich den Text garnicht posten, erst noch nicht einmal lesen 😅 

    Ein kleiner Teil von mir wartet immer noch auf den Psychoanalytiker mit Therapiewmpfehlung  😂 

     

    Aber der Text hat mir dann ja doch so gut gefallen, dass ich neugierig geworden bin. 

    Und es ist sehr schön, dass andere das auch so sehen 😀

     

    Danke für deinen Kommentar

    Liebe Grüße

    Anaxi

    • Schön 1
  11. Dankesehr @loop, besonders fürs weiterlesen 😉😀

     

    Eigentlich versteh ich das gut, so ein Wort wie nen/nem ist ein bisschen wie einmal reingerotzt 😀

    ich gebe zu, auch wenn ich versuche es zu vermeiden, es passiert, dass ich so ein Wort verwende... auch schonmal in Texten, die wirklich besseres verdient hatten.

     

    Hier hab ich jetzt garnicht drauf geachtet, aber ich glaube es ist mehr als ein mal drin

     

     

    Haha, ja cool, dass du auf die letzte Strophe nochmal  Bezug nimmst.

    Es ist für mich auch echt ein wenig die Krönung gewesen, nach all der Zerstörung, all den brachialen Szenen, etc. zu sagen "ja das war alles eigentlich nur ein bisschen Spass der Langeweile wegen. Ich geh schlafen und komm wieder"

    Das ist so schön trocken 😂

     

    Liebe Grüße

    Anaxi

  12. Hey @Herbert Kaiser

    ja das stimmt, da ist Dampf hinter 😀

     

    Eigentlich hätte das nie ein Gedicht werden sollten, da hat sich ein kleiner Fluss mächttiger Bilder entwickelt aus einem Zufallsstz, mit dem ich mich vom Schreiben an etwas anderem ablenken wollte...

    Die Langatmigkeit, aber auch das Brachiale, kommen, weil ich mir dann dachte, als plötzlich ein Reim dem anderen gefolgt ist, " komm, ein Gedicht wirds eh nicht, drück rein was kommt, pfeif auf Sprünge, Zusammenhänge und Maß, tob dich aus"

     

    Ich konnte nur nicht davon lassen, es doch zu veröffentlichen, trotz teils abstrusen Punkten und eben der Länge, weil wie du es ganz schön sagst, die kosmische Dimension einfach einen gewissen Reiz hat 😀

     

    Danke für deinen Kommentar lieber Herbert! 🤗

     

    Liebe Grüße

    Anaxi

  13. Ah ok, gut da hast du recht, also ich geb dir ziemlich unumschränkt recht 😀

     

    vor 1 Stunde schrieb Claudi:

     

    Meine Vermutung war, dass du metrumgeschuldet sprachlich seltsame Konstruktionen hervorbringst, also weil dich die Einhaltung des Versmaßes dazu zwingt.  

     

    Der Grund ist hauptsächlich, dass das Gedicht mein vierter Versuch glaub ich war, ein Sonett zu schreiben, wobei die ersten drei Spielerei waren, in der ich was grad nicht gepasst hat, einfach anders gemacht habe. Mehr Gewöhnung an die Form, als ernsthafte Versuche ein Sonett zu schreiben.

     

    Bei dem Gedicht wollte ich es richtig machen, Jambus mit Gegensätzen in den Quartetten und einer Zäsur nach der 5ten Silbe, am liebsten durch Komma, aber auf keinen Fall ein darüber gehendes Satzfragment.

     

    Warum ich da jetzt noch mit Alliterationen gespielt hab, weiß ich selbst garnicht mehr so genau... dadurch ist aber ein enger Rahmen entstanden, der mir so noch relativ neu war.

     

    Und, das ist zwar erst 9 Monate oder so her, aber qualitativ hab ich noch an einem anderen Punkt gestanden, so das manches einfach ein Stück weit unbeholfen ist 😀🤗

     

     

    Zitat

    Hier ist die lange Aneinanderreihung etwas undurchsichtig. Das soll sich wohl alles auf die Wolken beziehen? Was du sagen willst, ist, dass sie in Bewegung sind,

     

    Ich glaube mein erster Gedanke, der Inhalt hat sich erst beim Schreiben so herauskristalisiert, war der Blick aus einem Zugfenster auf die Wolken am Himmel und den Wald am Horizont und Entspannung, ein kleines ziehen lassen der Sorgen. Ich hab aber leider, das ist vermutlich was du meinst mit der zu langen Kette, viel herumgedoktert und Alliterationen reingedrückt, am Ende ist sogar ein Übungstext herausgewachsen der sich sämtlichen Sinns entledigt hat, dafür aber mit Alliterationen um sich wirft als wärs Konfetti 😂

    Evtl. habe uich die ursprüngliche Version noch, die erste vor dem überreizen der Wortfolgen 🤔

     

    ich schau mal

    *schade, ich hab mal geschaut, den Ursprung habe ich wohl nicht gesichert

     

    Lieber Gruß

    Delf

  14. *Text gelöscht, Smiley penetrant 😂

     

     

    Träume von nem Feuersturm,
    sitze hoch im Donnerturm,
    werfe durch Gedanken Blitze,
    hunderttausend Volt in Spitze.

     

    Lasse Feuer niedergehen,
    Schicksalsstürme heftig wehen,
    spreize meine Flügel weit
    und durchreise Raum und Zeit.

     

    Wo ich durch den Himmel streiche
    da vergehen Königreiche,
    wenn ich mit den Wimpern schlage,
    wechseln Nächte sich und Tage,
    während sich aus meinen Schwingen 
    Stürme lösen, Chaos bringen.

     

    Als ich mich herniedersenke
    und der Welt nen Blizzard schenke
    alle Wesen stumm erstarren:
    Eisskulpturen, die verharren.

     

    Eingefroren in den kalten
    Schatten meiner Urgewalten
    reicht es schon, ein Wort zu sprechen
    und die Eiskristalle brechen.
    Brüchig wird nun manch Struktur
    in der ewigen Natur.

     

    Dann, im nächsten Worteschwall
    ändern Teilchen ihren Drall,
    wollen sich ganz neu verbinden,
    unbekannte Formen finden.

     

    Puste Feuer, tau das Leben
    um zum Himmel mich zu heben.
    Unter mir, auf neuen Wegen,
    wilde Reaktionen fegen,

     

    formen Moleküle Netze,
    umgeschrieben die Gesetze
    durch den neuen Teilchendrall.
    Da ertönt ein lauter Knall...

     

    Neues kommt, das Alte endet,
    alles Leben wird geschändet,
    unter mir erklingen Schreie,
    über mir ne ganze Reihe

     

    dunkelgrauer Wolkentürme,
    so entfessle ich nun Stürme
    aus den Schlägen meiner Schwingen
    die die Wolken niederzwingen.

     

    Ach so weit die Himmelsreiche...
    gehen nieder, ich durchstreiche
    Wolkenmauern, die zerreißen,
    mächtig schlägt ein helles Gleißen
    auf die Erde, Sonnenlicht
    gleich Lawinen niedernbricht,

     

    sich in Teilchennetze legt,
    kraftvoll tausend Funken schlägt,
    tausend Flammen dann begründet,
    ein Inferno draus entzündet
    dem die neue Teilchenwelt
    mit Gewalt zum Opfer fällt.

     

    Was noch lebt, das wurd geschändet.
    Was dies tat in Flammen endet.
    Und ich schweb am Firmament,
    was ein Ausblick... alles brennt!

     

    Senke langsam mich zur Erde,
    was ein Tag man! und jetzt werde
    tausend Jahre schlafen ich,
    dass die Welt erhole sich.

     

    Wenn ich aufwach, komm ich wieder,
    breche Chaos auf euch nieder
    eben weil ichs gerne mag 
    an nem Langeweiletag
    mich erhebend euch zu strafen
    und danach ganz selig schlafen!

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  15. Hi @Marvin,

    also erstmal, sauer bin ich keinesfalls 🙂

    Ich schreib jetzt schon eine Zeit, keine krass lange, aber genug für paar Erfahrungen und da sind zum Beispiel bei:

    Die besten Tippsvdie ich bekommen hab wollte ich erst nicht hören, hab sie sogar teils persönlich genommen

    Eine Kritik wird da wertvoll, wo sie Dinge anders sieht

     

    beim größten Arschlochkommentar bleiben immer noch 2 Möglichkeiten

    1) nichts trifft zu -> whatever, zrifft doch eh nichts zu

    2) es trifft was zu -> drauf zu pfeifen weil der Kommentar doof ist wäre... doof 😄

     

    Sorge hatte ich eigentlich nur, dass du sagst "was, duvschreibst sowas, was bist du denn für einer"^^

     

    Jedes nette Wort ist schön, jedes Gegenwort hat Wert 🤔

     

     

    Es ging mir bei dem Gedicht allerdings in keiner Hinsicht um die Ukraine, eigentlich wollte ich wirklich keinesfalls so einen Text über einen reellen aktuellen Konflikt schreiben...

     

    Der hier ist als Reaktion auf Dios Städtisches Sanatorium entständen, weil ich dachte er schreibt über nen Bpmbenangriff und die Idee spannend fand

     

    dass ich nicht über aktuelles schreiben möchte, hab ich erst vor kurzem bekräftigt... dass es jetzt so kommt und ich doch sowas schreibe, war wohl ein Nackenklatscher vom Schicksal^^

     

     

    Aber du hast recht, ja. Die Worte haben einen Beigeschmack, Mit mehr Zeit und liebe wäre das vielleicht weniger auffallend geworden, aber das warmehr Experiment als Kind 🤗

     

     

    Substantivierumg mit am, ich hötte sowas nicht im Repertoiere gehabt, aber es ergibt Sinn... das Merk ich mir 😀

     

    Lieben Gruß

    Anaxi

  16. Hey @Claudi, ich hab mich jetzt mal rangesetzt und brauche doch deine Hilfe, also die beiden Worte am Ende hab ich schon im Ursprungspost geändert, aber ich erkenn die von dir markierten Stellen so nicht unbedingt als Brüche im Metrum, 

     

    sich be wegend zeigen,

    das ist würde ich erstmal denken nicht optimal, weil ja beides Silben sind, die in der Betonung keine Rolle spielen, weil sie ihre Umgebung machen lassen, aber dadurch, dass der Rest ja Jambisch geschrieben ist, fällt die Betonung doch korrekt auf das sich, auch wenn "sich" jetzt nicht unbedingt ein Tonträger ist
     

     

    Ich kenn nicht Ziele

    auch hier, ein wenig ungünstig ist es sicherlich, weil "nicht" sich ja etwas stärker Betonen lassen möchte, vielleicht sogar doppelt ungünstig, weil "kenn(e)" verkürzt ist und durch die kurze Aussprache eher bereit ist Betonung abzugeben, aber trozzdem würde ich den Akzent auf dem Verb setzen.

     

    Täusche ich mich hier evtl. einfach total? oder ging es dir mehr darum, dass die Stellen noch Potenzial hätten?

     

    Liebe Grüße 

    Anaxi 🤗

  17. Oh ich danke dir, @Claudi 

    hier ist es mir wirklich kaum aufgefallen. Irgendwie hat es zwar etwas geholpert, aber ich hab es mehr abgetan. Ich werde mal schauen, was sich an alternativen so anbietet, aber wenn du möchtest oder vielleicht schon eine Idee hast, bin ich ganz offen.

     

    Also das mit dem sangen war wirklich dem Reim geschuldet und das

    will dir sich...

    tja, also jetzt, wo ich es lese würde ich sagen wtf! natürlich tausche ich die Silben 😅

     

    Lieben Gruß

    Anaxi

  18. @Marvin ich gehe erstmal davon aus, dass ich den in ner Stunde wieder rauslösche, aber ich hab dir ne Version vom Gedicht geschrieben, wie du sie dir gewünscht hast 😂

     

     

    Wir können es noch nicht ermessen
    es sterben Menschen, die wir lieben
    die Heimat langsam am zerbrechen
    wir werden uns an Putin rächen
    der von nem Dämon scheint besessen
    und bis zum Abgrund uns getrieben

     

    wo Russen, die die Messer wetzen
    sich selbst dabei im Recht noch glauben,
    wenn sie nun unsre lieben Kinder
    zur Schlachtbank führen wie die Rinder,
    sie mit Kalaschnikows zerfetzen,
    um gierig unser Land zu rauben.

     

    Fliegen drum mit Tarnvorrichtung
    Bomber hin zu diesem Wurm.
    Als sie über Moskau fliegen
    schändet Putin grad paar Ziegen
    träumt von Nuklearvernichtung
    und verbrennt im Feuersturm.

  19. Es wogen Wolken, den Blick einzufangen
    in Wahres, Weite, fanden Wärme, schweigen,
    die Wälder, Winde, sich bewegend zeigen,
    erfüllt das Wesen, worum soll ich bangen.

     

    Ich kenn nicht Ziele, nur der Sonne Reigen,
    doch seh dich strahlen, hör, wie wir einst sangen,
    denn so ein Moment ist nicht einzufangen,
    wie Schmetterlinge, die zum Himmel steigen.

     

    Wir liegen uns nah, nichts kann mehr erfüllen,
    die Augen, Blicke, für mich sind sie Spiegel
    ich bin reich, wahrhaft, schenk dir meinen Willen

     

    hell lass ihn strahlen, nimm ihm seine Zügel,
    es ist ja deiner, will sich dir enthüllen
    mit deinem Lächeln öffnen meine Flügel!
     

    • Schön 4
  20. Hey @Uschi R., vielen lieben Dank für deine Worte und Ideen

     

    Zitat

    Vorschlag für die dritte Strophe zweite Zeile: 'schallt der (oder ein) Alarm vom Glockenturm,

    und in der letzten Zeile: 'tobt um uns dann (oder nun) ein Feuersturm!'

     

     

    Deine Vorschläge sind auf jeden Fall berechtigt, gerade der Übergang von Zeile 2 zu Zeile 3 holpert sehr...

     

    Ich hab mal zwei Varianten ausprobiert, einmal mit beiden Zeilen im Jambus

     

    Doch wie wir hier am Esstisch kauern,
    erschallt Alarm vom Glockenturm,
    um dann im Donner zu verhallen,
    beim nächsten, schmerzend lauten, Knallen
    erbebt das Haus, zerbersten Mauern,
    tobt rings um uns ein Feuersturm!

     

     

    und einmal mit einem Wechsel der ganzen Strophe zum Trochäus

     

    Doch wie wir am Esstisch kauern,
    schallt Alarm vom Glockenturm,
    um im Donner zu verhallen,
    dann, im nächsten, lauten, Knallen
    bebt das Haus, zerbersten Mauern,
    tobt um uns ein Feuersturm!

     

     

    Ich würde mich freuen, nochmal deine Meinung dazu zu hören 🤗🌹

     

     

     

    Hallo @Marvin,

    als erstes schonmal vielen Dank für deine netten Worte, es freut mich zu lesen, dass du meine Texte so schätzt 🙂

     

    Mit diesem werde ich dich wohl weniger glücklich machen, es geht wirklich um das Bild eines Bombenangriffs... versteh mich nicht falsch, ich möchte damit ganz sicher keine Heldenverehrung betreiben, obwohl ich das auch nicht passend finde, schließlich geht es um die Protagonisten, die ihr Leid als klein sehen gegenüber das ihrer Söhne, die sinnlos im Krieg sterben, sehen. Und die Protagonisten sterben selber kurz darauf und unvermittelt. Weder der Krieg noch das Sterben finden irgendeine Wertung.

    Es klingt vielleicht wirklich nach Pathos, aber ich schreibe ja auch nicht mit einer Wertung von außen, sondern versuche das Bild von innen heraus zu zeichnen, die Bevölkerung leidet, die Söhne sterben, da ist zerfetzen, so passend es uns mit Blick auf die Ukraine scheinen könnte, etwas zu brachial um ein persönlich erleidendes Schicksal darzulegen...

     

    Ich muss leider ehrlich sagen, es wird hin und wieder Gedichte geben, die sir wohl nicht so gefallen ..

    Kirschblüten im WindFür ValhallaDschingis Khan

     

    Ich distanziere mich klar von Heldenverehrung, Kriegsbeschönigung oder Akzeptanz gegenüber irgendeiner Form von Krieg, aber auch sowas finde ich hin und wieder interessant zu schreiben ..

     

     

    Lieben Gruß

    Anaxi

     

     

  21. Wir sitzen hier am Mittagessen
    als jene, die zu Hause blieben,
    die Nahrung karg am portionieren,
    im Spätnovember, sind am frieren,
    selbst Brennholz ist schon knapp bemessen,
    zum Abgrund hat es uns getrieben!

     

    Die große Freude von vor Jahren,
    sie wurd verbannt von unsrem Leiden,
    dem kleinen, haben Essen, Löhne,
    wo unsre heißgeliebten Söhne
    in Massen in die Ferne fahren
    und blutig aus dem Leben scheiden!

     

    Doch wie wir am Esstisch kauern,
    schallt Alarm vom Glockenturm,
    um im Donner zu verhallen,
    dann, im nächsten, lauten, Knallen
    bebt das Haus, zerbersten Mauern,
    tobt um uns ein Feuersturm!

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