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  1. Weinen nach dem Ruf des Stahls Elegante Gewänder, eins wie das andere, die Macht über Tod und Leben, aus Stahl geformt, in der Hand, der Geist genährt durch die heroisch zerbrochene Symphonie des Verstandes, ein so erhabenes Gefühl: ich kann, was du nicht kannst. Fernab von Mutter, Vater, Freunden, bereits verabschiedet von Gedanken an Zuhause, der Stahl in der Hand, so kühl, und das erhabene Gefühl wächst weiter. Der Dirigent des stählernen Orchesters hatte den Takt vorgegeben, Denken war nicht erwünscht, das mechanische Echo hallte nach, gefolgt ohne zu zögern, unberührt von Gedanken, der nun stille Schrecken in meiner Hand sprach unerbittlich. Ruhe spürend und den sanften Wind fühlend, nun fortschreitend durch diesen Ort, wo durch meinen Finger, geleitet von kaltem Stahl, das Werk der ewigen Stille vollbracht wurde. Unerwartet gesehen meine Lieben in den nun für immer stummen Gesichtern, in so schmerzhafter Klarheit, was habe ich nur getan? Bildquelle: Sermocinor + KI - Unterstützung für Generierung
  2. Es ist die Zeit die fremdbestimmt, dies ist mal so im Herzenspakt. Alleine sie, sie gibt den Takt. Das Sandkorn in der Uhr gerinnt. Dabei ganz fein des Lebens Ziel. Was noch zuvor uns pochend schlägt, in Seidenfäden, die verwebt. So frag ich Dich, wollt man zuviel? War es vermessen, was ersehnt, wenn man das Glück zaghaft erwähnt, das Glück, das wohl vorherbestimmt, das man sein Leben lang erfuhr. Die Zeiger drehen an der Uhr. Die Zeit ist es, die uns gerinnt! © Uschi Rischanek text/bild/rezitation Music: FaeSpencer An einen lieben Freund mit den innigsten Wünschen für baldige Wiedergenesung oder zumindest Besserung! Ein Herzenspakt ashortsassy_Faespencer.mp4
  3. Sidgrani

    Der Versager

    Der Hahn scheucht seine Hennen und schlägt mit dem Gefieder. Er soll mit ihnen pennen, dafür drückt er sie nieder. Doch dann bei der Visite, frühmorgens in der Stallung, bei Dreck und Hühnerschiete kommt er nicht recht in Wallung. Hahn zwei, ein Junggeselle, hat schon darauf gelauert, er ist auch prompt zur Stelle, Hahn eins wird nicht bedauert. Der Bauer kommt gesprungen, hat sich den Wicht gegriffen, dann ‘s Hackebeil geschwungen, Hahn eins hat ausgepfiffen.
  4. Ist der Ruf erst ruiniert Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Lass sie denken was sie wollen, sie tun doch nie, was sie sollen. Ist der Leumund dir egal, ist das gar nicht so fatal. Du kannst immer alles machen, auch die ganz verpönten Sachen. Bist du erst mal ganz allein, muss dir nichts mehr peinlich sein. Ganz egal was Leute denken, du musst dich nie mehr verrenken. Wenn dich wirklich keiner mag, sei zufrieden jeden Tag. Du kannst auch alleine leben, Freude kann es trotzdem geben. Wenn man oft am Boden liegt, hat man letztlich doch gesiegt. Ist man wieder aufgestanden, ist schon der Erfolg vorhanden. Schau nach vorn und nicht zurück, jetzt gibt’s für dich nur noch Glück. Du kannst nun so viel gewinnen, und das Leben kann beginnen. © Kerstin Mayer 2024
  5. Die Rentner sind los! (…der Monatsletzte) Was mich ein jedes Mal entsetzte, das war als Tag der Monatsletzte. Dann ist es voll im Supermarkt und man ist nah am Herzinfarkt. Denn wenn die Rente ist geflossen, sieht man die Rentner unverdrossen die Einkaufswagen eilends schieben, als wär’n sie immer jung geblieben. Dies scheint mir doch recht kurios, denn an den Tagen ohne Moos sieht man sie oft am Rolli gehen und mühsam ihre Runden drehen. Mit Rente sieht man sie dann rasen, die Gicht, sie scheint wie weggeblasen, auch die Arthrose in den Füßen lässt plötzlich nicht mehr schmerzhaft grüßen. Sie schieben ohne Schuldgefühl den Wagen schleunigst durchs Gewühl, womöglich noch in Deine Hacken bei dem Versuch, ihn voll zu packen. So sieht man auch die Oma Dorst mit ihrem Mann, dem Rentner Horst, wie sie in Windeseile flitzen, trotz des Bedarfs an Rheumaspritzen. Und auch Karl-Friedrich Schnippkoweit ist heut‘ zum Großeinkauf bereit. Trotz Schmerzen in den Kniegelenken kniet er jetzt vor den Tiefkühlschränken. Er will nach Billigwaren spähen, die kann man nur ganz unten sehen, denn teure Marken steh’n darüber, das wär den Knien sehr viel lieber. Sein Eheweib, Gertrud-Mechthilde, gebärdet sich wie eine Wilde derweil am Obst und am Gemüse, tatscht alles an zwecks Analyse,… …um dann, nach gierigem Betatschen, verärgert es zurück zu klatschen: „Ich will fürs Geld nur frische Sachen, mit Rentnern könnt Ihr das nicht machen!“ Sie grabscht sich dennoch 10 Tomaten, weil deren Zustand gut geraten, danach Kartoffeln (gut 5 Pfund) und 2 Pfund Spargel, der gesund. Ein Kilo Zwiebeln, zwei Kopf Kohl (der tut ja der Verdauung wohl), noch 10 Bund von den Bio-Möhren, die helfen gegen Sehbeschwerden. Derweil ihr Mann noch immer kniet, Mechthilde schnurstracks weiter zieht zum Metzger dort ums nächste Eck, doch da durchfährt sie jäh ein Schreck. Denn Rentner Paul vom Nachbarort schnappt vor ihr alle Rippchen fort. „Das ist ´ne Frechheit“, schreit Mechthilde, schimpft lautstark auf die Rentnergilde. Obwohl sie selbst dazu gehört, da hat sie trotzdem sich beschwert. Doch nimmt sie statt der Rippchen nun ein frisch gerupftes Suppenhuhn. Sie fährt am Käse noch entlang, ihr Mann kniet immer noch im Gang. Mit Tiefkühlkost, die er erwählt, er sich jetzt in die Höhe quält. Der Einkaufswagen, er wird voller, die Rentner rempeln immer toller. Für mich wird’s Zeit nach Haus zu streben, es geht jetzt um mein Überleben. Zu guter Letzt, in langen Schlangen, die Rentner vor den Kassen hangen. Dort geht’s nicht weiter, ich könnt‘ fluchen, weil Rentner stets nach Kleingeld suchen. Am Monatsletzten herrscht ein Drängen, die Rentner toben in den Gängen. Doch eines lässt mir keine Ruh‘, seit Kurzem zähl‘ ich auch dazu. @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  6. Anaximandala

    Vegan!

    Für heute Abend steht hier auf dem Plan veranstalte ich eines meiner Feste, berüchtigt wie beliebt. Und meine Gäste bewirtschafte ich selbst - komplett vegan! Es heißt ja, schmatzend bricht Genuss sich Bahn .. und niemand glaubt hier ernsthaft noch an Reste, man löchert mich nach dem Rezept. "Das Beste wär: hört mir zu" sag ich noch voll Elan. Ich nehm Gemüse, das ich fein zerteile, vermische es mit Obst und Mayonaise, und sanft gewürzt lass ich es eine Weile kühl ruhen, zaubere so die Synthese und dann verknete ichs als richtig steile Ergänzung noch mit Hackfleisch und viel Käse. - *ursprüngliches Ende: "Es ist doch kein Geheimnis, das ich teile. Im Bioladen kauf ich mein Gemüse und dünste es für eine kurze Weile, erhitze dann das Fett in der Friteuse und knete schließlich noch als richtig steile Ergänzung in das Hackfleisch etwas Käse"
  7. Frühmorgens, wenn die Nebel wallen, zieht Odin aus der Götter Hallen. Die Weltenesche Yggdrasil ist heute sein Etappenziel. Man hört nur selten von Besuchern, wo ihre wilden Wurzeln wuchern, am kühlen Born, wo Tag und Nacht der ranke Riese Mimir wacht. Aus trüben, schweren Schwaden löst - er siehts genau, wiewohl er döst - sich da ein Schemen, des Statur von mehr als menschlicher Natur. "Wer bist du, fremder Wanderer? Sidgrani und kein Anderer, so dünkt mir, streift in diese Auen, ins Riesenantlitz mir zu schauen." "Das hast du, Mimir, wohl erraten. Trotz aller meiner Heldentaten bin ich als Gott noch unvollkommen: Die Zukunft sehe ich verschwommen. Ich muss doch wissen, was sie bringt, verstehen, was die Norne singt. Gewähre mir von deinem Trank, dann gilt dir höchster Götterdank." "Die Bitte, die dein Busen nährt, sie sei dir herzlich gern gewährt! Doch heischt der Brauch, der hier zu pflegen, zuvor ein Pfand zu hinterlegen. Entbehre eines deiner Augen, das wird zum hehren Zwecke taugen. Dann darfst du wie aus Suppentöpfen die Weisheit aus der Quelle schöpfen." "Der Preis ist wahrlich nicht sehr billig, doch bin ich ihn zu zahlen willig. Ich gebe gern, was wohlbehütet, zu sehen, was das Schicksal brütet." Der Raben schauriges Gegröle ertönt, als aus der Augenhöhle der Gott, am Ufersaum gebückt, beherzt den teuren Apfel pflückt. Schon schwimmt er, dem Kristalle gleich, verborgen im geweihten Teich. Der Durstgeplagte schöpft den Trank, dann spricht er: "Dir, dem Hüter, Dank! Nun darf ich wahrlich wissend wandern von einem Pol der Welt zum andern und geh im Wagner-Festspielhaus mit Augenklappe ein und aus."
  8. Wenn wir die Welt jedesmal anders wahrnehmen, werden wir sie dann jemals verstehen?
  9. Wannovius

    Mein lyrisches Ich

    MEIN LYRISCHES ICH Ein realsatirisches Gedicht ------------------------- Alles, alles wird es behaupten und alles, alles gleich wieder bestreiten Alles, alles aber trotzdem weiter verbreiten Alles, alles wird es dir versprechen und jeden Schwur gleich wieder brechen Stets wird es ihm gelingen, dich auf eine falsche Faehrte zu bringen und dich dann mit der bitteren Wahrheit zu Wut und Enttäuschung zu zwingen Gern stellt es dir Reichsbürger-Paesse aus und schickt jeden Extremisten, Fanatiker, Verschwörer umgehend und empört mit leeren Händen nach Haus Es wird sich Legenden geben und sie hochstaplerisch leben Es wird sie hassen und sie womöglich gelegentlich verlassen, sich aber sogleich mit neuen befassen Sicherlich ist es nicht ehrlich Aber vermutlich für dich unentbehrlich: MEIN LYRISCHES ICH Bisher machte ich mir nichts daraus Ich kam recht gut ohne ein solches aus Stephan Wannovius, Dalian, China, 02/05/24 Anmerkung: Ein lyrisches Ich war mir als absolut ehrlicher Haut bisher fremd. Ich lebte sehr naiv, aber ,was die Wahrheit betrifft, nicht schief. Geistlich ausgedrückt, war ich noch nicht in der gefallenen Welt angekommen. Rein wie ein Kind, befand ich mich bislang im Stadium der poetischen Unschuld. Ich kannte einen fiktiven Ich-Erzähler nur aus Romanen. Falls ich poetisch ICH verwendete, dann meinte ich wirklich ICH, nämlich MICH. Oft sprach ich auch von WIR und schloss einige andere ein, die sich angesprochen fühlen. Wer immer mit mir sei... Für fiktive Figuren und Ereignisse waehlte ich immerzu DU, IHR, ER, SIE oder ganz selten MAN.Und ich glaubte, andere Dichter verhielten sich ebenso. Versuche mich jetzt an die für mich neue Sitte hier zu gewoehnen und mit ICH n i c h t mich, sondern dich oder irgendwen zu beschreiben.Oder jemanden,den es nicht gab, nicht gibt, nicht geben wird. Oder eventuell doch mich??? Mal seh'n, ob die Bekehrung klappt. So ganz traue ich mir da nicht. Beste Gruese in jedem Falle an alle Stephan, auf dem Weg zum Erwachsenen
  10. Marc Donis

    Liebesmeer

    Liebesmeer Ich such‘ das Glück in diesem Meere, ich bin verliebt, doch weiß nicht wie, im Herzen find‘ ich nichts als Leere, ich bin verliebt – Ins Mädchen – Sie. So weiß ich nur, ich will sie haben; Ich frage mich, warum nur sie? Ist scheinbar gar Lieb‘ begraben, ich bin verliebt, doch weiß nicht wie. Vielleicht kann ich doch nicht lieben, Wieso sie? Warum nur sie? Ist im Meer der Schmerz verblieben, Will ich sie – Ich mag nur sie. Berlin-Biesdorf-Süd; 02.05.2024
  11. Perry

    bruder straubinger

    bruder straubinger als fleißiger handwerksbursche führst du symbol trächtig mit wanderstab und hutschwenkend jedes jahr den auszug des gäubodenfestes an als operettenmime schrieb man dir das lied »küssen ist keine sünd bei einem schönen kind« auf den leib nicht schlecht für einen der nie auszog ziehe ich hinaus in die ferne fällt mir der schritt ins unbekannte leicht weiß ich doch die welt ist wie gemalt und wenn nicht trinke ich sie mir schön 40 bruder straubinger (Music_Nesrality - The Wanderer by Franz Schubert from Pixabay) 2.mp4
  12. Weisheit des Lebens Du musst lieben um geliebt zu werden, diese Regel ist schon alt. Denn es ist das höchste Glück auf Erden, ohne Liebe wird dir kalt. Du musst freundlich sein in deinem Leben, dann sind Leute nett zu dir. Denn nur was du selbst der Welt gegeben, spürst du selbst auch wieder hier. Du musst lächeln stets auf allen Wegen, und die Welt lacht dir zurück. So ein Lachen kommt gewiss gelegen, ist so wichtig Stück für Stück. Eines musst du immer nur bedenken, auf dich selber kommt es an. Dann wird diese Welt das Glück dir schenken, wie es schöner nicht sein kann. © Kerstin Mayer 2024
  13. Naive Wut (Wettbewerbs Gedicht, Titel und ein Vers verändert) Die Welt hat so tausend Gesichter parat. Genau wie das Leben, genau wie der Staat. Ein Wort, das so viele Facetten aufweist. Der Mensch, der das grausame Wüten noch preist. Wie viel von dem Hassen verträgt diese Welt? Bis sie dann in Tausenden Stücken zerfällt. Wann stirbt der Verstand, dann die Liebe, das Licht? Wird Gott uns dann züchten, ein letztes Gericht? Noch können wir handeln, noch retten das Hier. Da helfen auch keine der Götter, nur wir. Wir haben die Stärke, den Hass zu bezwingen. So schaltet das Hirn ein, es muss doch gelingen. Die Farben des Lebens der Liebe zu halten. Wer sonst kann das quirlige Leben erhalten? ... .. .
  14. I An des Toten Meeres Strand liegt ein ödes, heißes Land. Hier in diesem Tal des Todes herrscht seit Jahren Fürst Herodes, welchen jeder, der ihn kennt, einfach den Tetrarchen nennt. Er regiert mit schwacher Hand hier in seinem Niemandsland. Für Herodias, sein Weib, ist das Herrschen Zeitvertreib, und Johannes, dem Baptisten, Urbild eines frommen Christen - was auch immer dieses sei, ist ihr herzlich einerlei -, hofft sie, hinter feuchten Ziegeln bald die Lippen zu versiegeln. Jener wagt seit vielen Tagen, sie vermessen anzuklagen, weil sie mit dem eignen Schwager sich vergnügt im Ehelager. Mag man ihn auch heilig nennen: Fastend durch die Wüste rennen, Leute in den Jordan tauchen - so was kann sie nicht gebrauchen. Auf dem Grunde der Zisterne, abgeschirmt vom Licht der Sterne und von allem abgeschlossen, predigt er noch unverdrossen. Jeden Abend um halb Acht tönt es aus dem Brunnenschacht: "Gottes Wort will ich verkünden: Volk, bereue deine Sünden! Doch ihr Menschen wollt nicht hören, lasst euch eure Ruh nicht stören. Seht, nach mir wird Einer kommen, gegen den wird euch nichts frommen. Würdig darf ich mich nicht finden, die Sandalen ihm zu binden. Kommt erst jener Menschensohn, dann empfangt ihr euren Lohn für das Gute, für das Schlechte, ob Verworfne, ob Gerechte!" Darauf schweigt er wieder still, dem kein Ohr sich neigen will. Nur Herodes lauscht beklommen und er ahnt es ganz verschwommen: Jener, den man nicht versteht, ist womöglich ein Prophet... II Wenn des Mondes Sichel schimmert und der Kauz im Wadi wimmert, hört man meistens den Tetrarchen schon in seinem Bette schnarchen. Heute freilich wird die Nacht bis zum Morgen durchgewacht, denn in seinem Wüstennest feiert er sein Wiegenfest. Die illustre Gästeschar amüsiert sich wunderbar. Alle Speisen sind genossen, Wein ist reichlich schon geflossen. Zu des Festes Ausgestaltung fehlt noch leichte Unterhaltung. Schon erscheint vor ihren Blicken auf des Herrschers stummes Nicken seine Tochter, tief verhüllt, einer Göttin Ebenbild, und zum sanften Klang der Leier lüftet sie den ersten Schleier. Durch die Reihen geht ein Raunen. Auch Herodes kann nur staunen, wie sein Stiefkind fein und zierlich und dazu noch ganz manierlich taktfest beide Hüften schwingt, während süß die Leier klingt. Als das zweite Tuch sich hebt, fühlt er, wie sein Schoß erbebt. Fort fliegt Schleier Nummer Drei, und mit unterdrücktem Schrei sinkt Herodes in den Pfühl. Wie ist diese Nacht so schwül! Aus dem feinsten Stoff gewoben, wird der vierte angehoben. Auch der fünfte gleitet sacht von des schlanken Leibes Pracht. Seine Hand vor Augen hält, als der sechste Schleier fällt, der Tetrarch in süßem Bangen. Heiß erglühen seine Wangen. Wird am Ende hier vor allen auch der letzte Schleier fallen? Als sie just denselben lupft, wird der letzte Ton gezupft. Da erstarrt die Tänzerin von der Ferse bis zum Kinn, gleicht in ihrer stummen Pose einer zarten Wüstenrose. Und Herodes, der Tyrann, steht bezaubert wie im Bann. Seine Sinne sind benebelt, sein Verstand ist ausgehebelt: "Liebstes Kind, für dies Entzücken will ich fürstlich dich beglücken! Sage mir geschwind nun an, was dich wohl erfreuen kann!" Ihre Mutter sieht man lüstern in das Ohr des Kindes flüstern. Darauf wird die Bitte kund durch der Tochter Rosenmund: "Stiefpapa, es wäre nett, wenn auf silbernem Tablett, blank poliert und abgestaubt, läge: des Johannes Haupt. Dieses und ein Gläschen Punsch - das ist deiner Tochter Wunsch." Der Tetrarch greift sich ans Herz: "Lass den unbedachten Scherz! Fordre jeden Fisch im Teich, ja, mein halbes Königreich! Fordre meiner Augen Licht, aber dieses fordre nicht!" "Doch, versprochen ist versprochen! Ist dein Wort so leicht gebrochen?" Schmerzlich muss er jetzt empfinden, wie ihn seine Worte binden. Also spricht er resigniert, während er zum Monde stiert: "Meiner Tochter soll man geben, was sie forderte soeben." Kaum ist dieser Wink erteilt, als der Henker schon enteilt. Kurz darauf wird mit Bedacht die Bestellung überbracht. Doch den Gästen dünkt das Spiel nun an diesem Punkt zu viel. Selbst der Mond hüllt Wolkenfetzen um sich, die am Himmel hetzen, weigert sich, den mordverseuchten Schauplatz länger zu beleuchten. Nur das junge Königskind wandelt still im Abendwind, senkt verzückt die Augenlider, kniet vor jenem Antlitz nieder, um von seinen blassen Lippen scheu den ersten Kuss zu nippen. "Grauen häuft sich hier auf Grauen!" Der Tetrarch mag nicht mehr schauen, lässt die Wachen mit den Schilden zügig einen Halbkreis bilden und sein Töchterlein zermalmen. Nur der Wind rauscht in den Palmen. Grillen und Zikaden geigen ihren Chor. Der Rest ist Schweigen.
  15. SEIN ODER SCHEIN -------- Es ist, wie es ist Oder ganz und gar nicht Es ist, wie es ist Vielleicht Vielleicht auch nicht Vielleicht ein bisschen Vielleicht kein bisschen Es ist, wie es ist Oder es ist nur das Gesicht Aber das klaert dieses kleine Gedicht wohl endgültig nicht Dazu besitzt es zu wenig Gewicht Diese Zeilen moegen jedoch euch und mich anregen, stets gesundem Zweifel Raum und Ausdruck zu geben Doch ohne jemals nach Verschwörungsmythen zu streben und sie auszuleben Stephan Wannovius, Dalian, China, 01/05/24 Anmerkung: Gesunde Skepsis gegenüber dem Realen ja, kranke Scheinerklaerungen für eine vermeintlich "wirkliche Wirklichkeit" dahinter nein!
  16. Das Krokodil, es fraß gern viel. Lag seit einer Dauer, schon auf der Lauer. Dann kam vorbei ein Gnu, es schnappte schnell zu, doch das Gnu, lief im Nu. Als ein Geier landete, das Reptil schnell handelte, doch aus und vorbei, der Vogel flog frei. Das Krokodil, es vergaß, keine Zähne mehr besaß. Zwei Tage später, wie schaurig, war es verhungert, wie traurig. Das Krokodil, es war leider zu alt, aber so ist es halt.
  17. Herbert Kaiser

    Der Liebe Sehnen

    Der Liebe Sehnen Ein blindes Huhn findet auch ein Korn Das ist mein Motto stets geblieben Das Feuer der Sehnsucht brennt enorm In jede Frau würde ich mich verlieben. Zu lange schon wartet mein altes Herz Ein Echo zu empfangen Noch trägt die kalte Jahreszeit den Nerz Obwohl die Vögel schon vom Frühling sangen. Just im Lenz möcht ich die Liebe finden Dieses Hochgefühl auf Erden Unsere Herzen würden sich verbinden Mein Traum könnte dann Wahrheit werden. © Herbert Kaiser
  18. I Mancher Mensch ist, kaum geboren, zum Propheten auserkoren, manchen trifft erst spät dies Los. So auch jenen, welcher bloß Sohn sich nannte seines Vaters. Dann, im Rund des Welttheaters, stolpert er ins Rampenlicht, als Jehova zu ihm spricht: "Jona, nimm dein Haupt vom Tresen! Du, mein Knecht, bist auserlesen, einem Volk von Bösewichten eine Botschaft auszurichten. Schnür dein Bündel und dann geh graden Wegs nach Ninive. Den Bewohnern dort verkünde: 'Lange lebt ihr schon in Sünde. Länger dulde ich dies nicht. Fällig ist mein Strafgericht. Mögt ihr noch so heftig klagen: Nach Verlauf von vierzig Tagen mache ich mit einem Streich euch dem Wüstenboden gleich.' Geh nun und verkünde dort diese Botschaft Wort für Wort, und nach guter Boten Weise mach dich zügig auf die Reise! Dann begleitet dich mein Segen treu auf allen deinen Wegen." Jona fühlt sich nicht berauscht, als er diesem Wort gelauscht, und er räsoniert gequält: "Warum hat er mich gewählt? Besser hole doch ein andrer ihm genehmer Erdenwandrer aus dem Feuer die Kastanien. Lieber reise ich nach Spanien!*" (*Laut Jona 1,3 nahm der Prophet ein Schiff nach Tarsis [auch: Tarschisch], das antike Tartessos an der südlichen Atlantikküste Spaniens.) Um nun wieder sanft zu schlafen, fragt er gleich im nächsten Hafen: "Will ein Seemann sich bequemen, mich als Fahrgast aufzunehmen?" Mit dem Geld, das er gespart, zahlt er seine Überfahrt, und mit heiterem Gemüte legt er sich in die Kajüte. Auf dem blauen Ozean zieht der Frachter seine Bahn, als ein Sturmwind sich erhebt, dass des Seemanns Herz erbebt. Alles ist an Deck versammelt, während man Gebete stammelt. Aber Baal und Melkart schweigen, wollen sich nicht gnädig zeigen. Der Matrosen banger Chor findet kein geneigtes Ohr in dem weiten Himmel droben, während wild die Wellen toben. Jona wird im Bett entdeckt, unsanft aus dem Schlaf geweckt: "Wie kannst du hier schlafen, Mann? Rufe deine Gottheit an!" Jona tut, wie ihm geheißen, als die ersten Stricke reißen. Lotse, Steuermann und Maat wissen nur noch einen Rat: "Himmel, hilf! Wir müssen losen. Wer trägt Schuld an diesem Tosen?" Jona zieht das kurze Los. Die Verwunderung ist groß. Da die Blicke ihn durchbohren, spricht er: "Ich bin auserkoren, Gottes Wort zu überbringen, wollte fliehend ihm entspringen. Mich allein nahm er aufs Korn. Gegen mich nur rast sein Zorn. Brecht nur meinen Wanderstab, werft mich in mein nasses Grab!" Dieser flehentlichen Bitte wird nach guter Seemanssitte unverzüglich stattgegeben. Um zu retten Leib und Leben, werfen sie auf dessen Wort den Propheten über Bord. Dieser ist kaum eingetaucht, als des Meeres Zorn verraucht. Nur ein lauer Westwind säuselt, der den blanken Spiegel kräuselt. Jona kann sich nicht mehr regen, sinkt dem Meeresgrund entgegen. Er gewahrt mit letzter Kraft im Gewoge schemenhaft eines Walhais Silhouette, welchen Gott, dass er ihn rette aus des nassen Todes Hand, unverzüglich ausgesandt. Herzhaft gähnt der Retter und strudelt ihn in seinen Schlund. Zwischen dieses Tieres Rippen fließt es nun von Jonas Lippen: "Dank sei Dir, o Herr des Himmels und des lebenden Gewimmels! O wie tief war ich gesunken, wäre um ein Haar ertrunken, läge nun zu dieser Stunde auf des Meeres schwarzem Grunde, wo die Berge Wurzeln schlagen schon seit frühen Erdentagen. Mich umwanden Algensträhnen und ich weinte Reuetränen, die sich mit den Wogen mischten, welche schäumend mich umzischten. Doch du hast mich sanft errettet, in des Fisches Schlund gebettet, mir zum Reisen ein Gefährt wunderlicher Art gewährt." Dann entlässt das Meerestier seinen blinden Passagier, speit ihn aus in hohem Bogen und verschwindet in den Wogen. Nach geglückter weicher Landung rauscht es dunkel in der Brandung: "Ende des Versteckens Spiel! Ninive sei nun dein Ziel. Bring die Kunde von dem Fluch - und kein zweiter Fluchtversuch!" Kaum ist Jona wieder trocken, wendet er sich unerschrocken, ohne sich noch umzusehen, endlich seinen Weg zu gehen. II Vor ihm liegt sie nun, die hohle, gleißend schöne Metropole. Siebzig Stunden muss man wandern von dem einen Tor zum andern, und es finden sich hier Spuren der verschiedensten Kulturen. Durch der bunten Menschenmenge recht divers durchmischte Enge lenkt nun Jona seine Schritte zögerlich zur Marktplatzmitte, wo der auferlegten Predigt er sich wortgetreu entledigt: "Hört, ihr Leute, was ich künde: Lange lebt ihr schon in Sünde! Euer strenger Schöpfer spricht: 'Länger dulde ich dies nicht. Mögt ihr noch so heftig klagen: Nach Verlauf von vierzig Tagen mache ich mit einem Streich euch dem Wüstenboden gleich.'" Und so redet er beherzt, bis ihn seine Kehle schmerzt. Plötzlich rastet jeder Karren. Jeder Schritt scheint zu erstarren. Statt sich übers Ohr zu hauen, streuen Männer und auch Frauen Asche aufs entblößte Haupt. Aller Fröhlichkeit beraubt, knien sie auf der Erde nieder. Laut ertönen Klagelieder. Selbst der König, sonst recht eitel, nimmt das Diadem vom Scheitel, tauscht den feinen Purpurrock gegen Sack und Knotenstock, lebt vor seinem Volk asketisch ohne jeden Wohlstandsfetisch. Frauen, Männer, Greise, Kinder, selbst die schlimmsten Leuteschinder fasten vierzig Tage lang, um den nahen Untergang mit Gebet und milden Spenden doch noch einmal abzuwenden. Auch Jehova sieht die Reue. Nun bedenkt er sich aufs Neue. Jene Stadt bleibt ungeschoren, der Vernichtung er geschworen. Einzig Jona ist betrübt, dass der Richter Gnade übt, und er seufzt aus tiefster Brust: "Dieses hab ich gleich gewusst! Denn zu groß ist Deine Huld, nie verlierst Du die Geduld. Aber sag mir, welche Rolle ich im Stücke spielen solle. Darf ich denn Prophet mich nennen, wenn mein Irrtum zu erkennen?" Sprichts, und stumm und ungewollt sitzt er vor der Stadt und schmollt. Doch Jehova denkt erneut, wie er seinen Knecht erfreut. Als es dunkelt in den Dünen, fängt es ringsum an zu grünen. Schneller, als das Auge schaut, sprießt empor ein frisches Kraut. Anderntags am selben Ort ist die Staude schon verdorrt, denn ein Würmchen durfte wagen, ihre Wurzeln anzunagen. Jona wird am Morgen wach unter dem verwelkten Dach. In der Wüstensonnenglut wachsen in ihm Schmerz und Wut, und es bricht aus ihm hervor: "Leih, Jehova, mir dein Ohr! Nimm von mir des Lebens Last, denn es ist mir tief verhasst!" Doch Jehova spendet Trost: "Warum bist du so erbost? Schafft dir solcherart Verdruss dieser schlaffe Rizinus, dessen Schatten du genossest, ohne dass du ihn begossest? Ich nun sollte nicht bedauern diese Stadt, in deren Mauern Hundertzwanzigtausend wohnen, die ich wünschte zu verschonen? Gestern konnten diese Heiden rechts und links nicht unterscheiden. Du hast deinen Teil gegeben dazu, dass sie heute leben. Fröhlich wende dich nun heim. Mach dir deinen eignen Reim, schreibe die Geschichte nieder, dass man künftig immer wieder sie studiere und draus lerne: Reuigen verzeih ich gerne."
  19. Was blieb? - Was bleibt? Die Last von vielen Jahren drückte ihn allmählich nieder. Durch alle Glieder fuhr ihr Tod, nahm fast den Atem ihm. Was blieb vom einstigen Entflammen? Von Liebesglut und Seelenpein? Von unstillbarem Ewigkeitsverlangen? Was bleibt, wenn er allein zurück in seinem Psychograu? Er nirgends mehr sich fühlt daheim? Noch nicht genug getrunken hatte er aus jenem Krug, daraus ein Lächeln, ein zart Umarmen, ein endlos Hingegeben fließen. Den Inhalt insgesamt möchte`er sich über seinen Körper gießen und frohlockend rufen: „Bereit bin ich für neues Leben! „Ade´, du hässlich schöne und geliebte Welt! Bereit sind Geist und Seele, geschwisterlich verbunden, gemeinsam ein unendliches All zu erkunden.“
  20. Die Prüfung im Wald hatte doppelten Gehalt Der Wolf, alias Isegrim, in seiner Jugend zur Schule ging, denn mussten Wölfe den Jagdschein machen, und einen Schein für den Beutetransport, diesen machte der Wolf vor Ort. Seine erlegte Beute hatte nichts zu lachen,... ...er zerrte sie durch den ganzen Wald, es war der Prüfungsweg nach Zeit, bis er die Prüfungskomission erreicht hat. Diese gratulierte ihm ganz herzlich, und überreichte ihm, für die Jagd unentbehrlich, zum Jagdschein noch...das Zerrtifikat. R. Trefflich am 1. Mai 2024
  21. Roter Wein

    Für Dylan

    Mein Freund der Stille Es ist ein Wille Die Bitte zerbricht In der Welt Der erfüllten Liebe Es ist die Ferne Die uns zusammen bringt Und es ist friedlich Wenn das Weiß nicht verbrennt Die Sekunden laufen Durch das Jahrhundert Bevor es zu spät ist Ist es Licht das uns fehlt Aus einer dunklen Welt
  22. Du Baum, mit deinen vielen Zweigen begrünt bis in der Krone Spitzen... Wie oft noch werden Wolken ihre Bahnen über dir ziehen... Wie lange wirst du himmelwärts dich strecken von zärtlichen Lüften umweht... Ob du den Sommer überlebst oder geschwächt, verdurstet, verdorrt gefällt bis auf den Stumpf deinen Geschwistern folgen musst.... traurig mahnend mit ihnen den Wegrand säumend... Ach du! Noch singen die Vögel. Noch fällt es nass. Und meine Hoffnung lebt
  23. Marc Donis

    Die Pfauen

    Die Pfauen Für Lilly-Soraya Bläulich scheint wie die Lagune, aller liebste – Tiefste Dune*, wie das Auge sich so weht, hat die Farbe mir gedreht. Mag die Iris mir so preisen, mag die Holle* meiner weisen, wie die Augen, diese blauen;– Bin ich mitten sanften Pfauen. Wie kummert im Schatten das liebliche Blau, geweitet der Schleier und Schnabel vom Pfau, singt er die Töne – Den Kopf er verschränkt, – Was wohl der Vogel sich selig erdenkt? Neigt er den Kopfe – Was tanzt sein Gesicht, reizender Pfau – Wie siehst du mich nicht, schwingst du die Feder und dieses Gefieder, schaust du zu mir mit Augen recht nieder. Singst du die Lieder, die einfach so stecken, wollen die Augen mich wirklich verschrecken, singst du doch trotzdem ganz milde und pfaulich*, sind seine Worte ganz herzlich – Vertraulich. Hebt er das Haupte, zum Zweiten er schreit, schreit nun der Zweite zur selbigen Zeit, steht auf der Insel das doppelte Haus, treten verliebt zwei Pfaue hinaus. Während die beiden sich einfach nur kosen, bringt dieser Hauch die Lilien und Rosen, bis auch der Zweite vielleicht so verschweigt, hat sich der Erste schon wieder verneigt. Da selbst die Blauen die Weißen betrachten, deren Gefieder, so fremd – Doch so weiß, scheinen gewiss die zwei zu verachten, tragen die Neuen halt die Farbe vom Eis. Regt nun der Blaue den Schweif mit Iriden, öffnet behänd das seinige Rad, nimmer verfliegt der spärliche Frieden, seit still der Weiße den Wege betrat. Steigt von dem Weißen empor dieser Fächer, tut es ihm nach, der seine Begleit, sind gar die beiden des Stolzes Zerbrecher, legt so verängstigt der Blaue sein Kleid. Schreit dann erneut der tückische Sprecher, sinkt so erschrocken zu Boden die Pracht, wird der Gesell inzwischen auch schwächer, mag wie entweichen der Schleppe* die Macht? Scheint wie zu schmücken, die selige Haube, streicht das Gefieder der Pfauen der Wind, ist doch die Schönheit am Ende der Glaube;– Tausende Augen sind trotzdem wie blind. Berlin-Pfaueninsel; 01.05.2024 *Dune = Feder *Holle = Aufrichtbaren Federschopf auf dem Kopf von Vögeln *pfaulich = prunkend *Schleppe = Auf dem Boden nachschleifender Teil des Gefieders
  24. Schreib mir wenn du angekommen bist Nur Wenn du magst natürlich Hier versinkt das letzte Licht Ich sitze immer noch am Küchentisch Betrachte Dich Man sagt die Stille sie bricht herein ganz plötzlich für den der stumm geworden ist Er würde dunkelpflichtig Sein Name unaussprechlich Schwer und süchtig Nach dem Nichts Bis er selber Nichts geworden ist Schreib mir wenn du angekommen bist Nur wenn du magst natürlich Ich gehe doch nicht Ich sitze am Küchentisch und betrachte dich Im letzten Licht
  25. WANN I AN MEINÖ ELTERN DENK Wann i an meinö Eltern denk, dann wirds ma schwa ums Herz. Mir wird so rar, i kann fast sagn, es is a leiser Schmerz. Was habns denn gehabt von eahnan Lebn? Es woar a hoarte Zeit. Und trotzdem sans so glücklich gwen, üba alls habn sie sö gfreit. Acht Kinder san eahna geborn. Sie habn uns des Betn glehrt. Da Glaubn an Gott, er bleibt in uns is in dö Wiegn glegt uns wordn. Für uns is dös vü mehr wert als Guat und a vü Geld. I glaub, dass dös heut manchem fehlt Im Löbn auf dera Welt. Dös Austragsstüberl gibts nu heut, kimm nimma oft dort hin. S' tuat weh, doch dö Erinnerung bleibt ganz tief im Herzen drin. Dö alte Pendluhr tickt nimma, Sie hängt verlossn an da Wand. Ihr Schlag, der is verstummt für imma, weil meine Eltern nimma sand. Dö oide Bank vorm Stübifenster, dö is iazt laa und ganz verstaubt. Sö sand hoit so vü gern dort gsessn. Da Vata hat sei Pfeifn graucht. In Gedankn siag i oft mein Vatern, an Schimmö gspannt in oidn Pfluag, beim Sensndangln, Heueifahrn und Ackern, Sei Löbn war hart und d' Arbeit gnuag. A Muataherz gibts nur oamoi, i hörs nu, wia's mit uns hat glacht und a mit uns so oft hat gsunga. Sie hat dabei ihr Arbeit gmacht. Geh Vata, Muata, schauts halt oba! I möcht mit enk a bissal redn. Dahoam hat sö so viel verändert ös san nimma oisand am Löbn. Drum sag i nuamoi: Schauts do oba! S'Hoam is längst a Erbhof worden. Ös wards so stolz, i woaß' ganz gwiß, Weil s'Vatahaus a Erbhof is.
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