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Anonyma

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Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Anonyma

    Größe

    Größe Graue Wolkendrachen fliegen über hohe Berge, sie verspotten Wolkenkratzer: Ah, ihr Werk der Zwerge, die in euren Höhlen leben und auf uns, die Riesen, lauern, da sie glauben, ihre Hände schufen feste, starke Wände. Sollt vor dieser Macht erschauern, denn sie fallen, eure Mauern, wenn wir zeigen, was wir können, wenn wir euch das Wasser gönnen, euch und den Erbauerwichten, die in euren Trümmern kauern und vor wahrer Stärke zittern: Klimawandel? Wetterwende! Weiße Laserstrahlen sengen sich durch weite Felder, über asphaltierte Pfade, spotten: Feuermelder schmelzen in den Gluten, flieht, ihr Menschen müsst euch wirklich sputen, erntet sie, die letzten Früchte eurer arroganten Saaten, während Wälder niederbrennen, Herzen sich zu Tode bluten, wenn wir zeigen, was wir können, wenn wir euch die Hitze gönnen, beugt euch diesen Lichterfluten, ah, ihr Schlauen, ah, ihr Guten, greift zum Spaten, hebt euch Gräber aus, ihr kleinen Potentaten! Und die Erde lacht und spricht: Menschen, Götter seid ihr nicht! Esst Papier und Plastikkarten, trinkt das Gift im Höllengarten, habt euch diesen selbst erschaffen, ihr, die Größten! Aller Affen.
  2. Hallo, SalSeda, î han's v'rschtanda. Ond muss scho saga, dês hätt î net denkt. Ab'r s'isch halt middam Denka au so a Sach. Ben scho a bissle schtolz. Au wenn î a Weile braucht han ond langsam han lesa müssa. Dauma nuff! (Ich habe es verstanden. Und ich muss schon sagen, das hätte ich nicht gedacht. Aber es ist eben mit dem Denken auch so eine Sache. Bin schon ein bisschen stolz. Auch wenn ich eine Weile gebraucht habe und langsam habe lesen müssen. + Daumen hoch!) Finde ich sehr interessant, da ich noch nie (direkt) mit fränkischer Mundart in Kontakt gekommen bin. Mit dem Bayerischen ja, meine Urgroßmutter (sie lebte bis zu meinem 10. Lebensjahr) kam von d'r Alb 'ra (stammte aus der schwäbischen Alb) und daher war ihr Schwäbisch schon a) sehr breit und b) ein wenig vom Bayerischen 'angehaucht'. Und außerdem liegen Bayern und Baden-Württemberg ja auch direkt nebeneinander. Aber ich finde es auch nicht erstaunlich, da in Bayern ja auch Mittelfränkisch gesprochen wird und daher wohl diese drei Dialekte nahe genug 'beieiander liegen', sowohl sprachlich als auch räumlich, um mir da ein Verstehen zu ermöglichen. Daher schenkte mir dein Gedicht auch eine ordentliche Portion Genuss beim Lesen. Das muss aber auch wirklich unglaublich schwierig gewesen sein, dieses Gedicht aus lauter Redewendungen zusammenzusetzen und dabei dafür zu sorgen, dass sich Sinn und Zusammenhang ergeben. Hier im Gewand eines Streitgesprächs. Da ziehe ich meinen Hut! Respekt! Ich habe zwar auch schon ein paar Dialektgedichte geschrieben, aber keins in der jüngsten Zeit. Und mittlerweile finde ich meine 'alten' nicht mehr gut genug. (Bin aktuell nicht mehr zufrieden damit und solche Gedichte, die stelle ich dann auch nicht in ein Forum ein.) Aber - kann ja noch werden. Wenn meine Muse mal wieder Lust hat, 'a bissle schwäbisch zom schwätza' (ein bisschen schwäbisch zu sprechen). 100% Zustimmung (vor allem zum ersten und zweiten Satz). Es gibt im Schwäbischen auch genug, das sich einfach nicht direkt übersetzen lässt. Was ist gemeint, mit 'Lellabembl', 'Grasdaggl', 'Huatsempl', 'Glufamichl' oder 'Kanalwagges'? Jaja, das Schwäbische hat schon eine Menge originelle Schimpfworte ... Und dazu, ja, kommt auch immer die Sache mit Redensarten und Redewendungen, die eben nur im jeweiligen Dialekt existieren. Do ziagt's d'r jo s'Hemmad nei! (Da zieht es dir ja das Hemd hinein - wo hinein? *grins*). Ich wüsste jetzt auch nicht, dass man das auch noch anderswo so sagt? (Kanns aber natürlich nicht ausschließen.) Theoretisch hätte ich Vieles 'auf petto'. Aber beim Schreiben hier, da fällt mir - natürlich - spontan gerade nicht mehr ein, denn alle, die mir gerade in den Sinn kommen, die gibt es garantiert auch anderswo. Und teilweise geht es auch um einen etwas anderen Sprachgebrauch, im Dialekt. Au wenn î a Weile braucht han ond langsam han lesa müssa. ... braucht han ond langsam han lesa müssa. Ist im Hochdeutschen auch korrekt, grammatisch betrachtet: ... gebraucht habe und langsam habe lesen müssen. Aber ich hätte das im Hochdeutschen nicht so formuliert. Da hätte ich '... gebraucht habe und langsam lesen musste' geschrieben. Sehr vergnügt gelesen! LG, Anonyma
  3. Hallo, Gaukelwort, Ähm, also, ich bin zwar gekommen, nee, stopp, halt, wie klingt denn das, ich meine das natürlich so und nicht so, um das klarzustellen, also, ich meine, ich bin jetzt da. Ähm, also - ich fürchte, das kann ich dir auch nicht sagen ... (Asche auf mein Haupt. Aber ich konnte einfach nicht anders. Es war stärker als ich!) Dankeschön! Darf ich mir, wenn sich eine passende Gelegenheit ergibt, den Ignoranz-Quotienten ausleihen? Dafür würde ich dir jetzt gerne noch ein 'Extra-Daumen-hoch' geben, aber das geht ja leider nicht. (Und, auch leider, habe ich gerade wenig Zeit übrig, musste schon bei einem anderen Gedicht einen sehr kurzen Kommentar hinterlassen. Aber das heißt nicht, dass ich Gelesenes, ob Gedicht, Prosatext oder Kommentar, weniger wertschätze.) Herzlichen Dank für deinen Kommentar, ich hab mich sehr gefreut! LG, Anonyma
  4. Anonyma

    Legendenbildung

    Hallo, Marcel, am Anfang versuche ich mal, etwas zu erklären. Als ich deinen Beitrag zum ersten Mal las, fand ich zunächst keinen wirklichen Zugang zum Inhalt. Ungefähr so, als ob ich vor einer verschlossenen Türe stand. Ich kam 'nicht rein'. Mir war klar, dass es sich hier um einen Text handelt, der in Beziehung zu etwas steht, aus dem heraus betrachtet, dann alles Sinn macht und sich 'erschließt'. Meine Gedanken bewegten daher erst mal in alle möglichen Richtungen, ohne ein wirkliches Ergebnis. Also dachte ich mir, dass ich vielleicht herausfinden kann, worauf hier Bezug genommen wird. Ich gab 'Augsburg' und 'Winter' als Stichworte in meine Suchmaschine ein. Viele Ergebnisse, hauptsächlich aber über - vergangene Weihnachtsmärkte. Das half mir nicht weiter. Also sah ich mir den Titel genauer an. Ich dachte mir: Also, entweder beschreiben die Geschehnisse einen Vorgang, der dafür sorgt(e), dass sich eine Legende bildet bzw. gebildet hat. Oder ich betrachte, im Sinne von Bildung, 'Legende' und 'Bildung' separat. Das brachte mich auf den Gedanken, Legende, Augsburg, Winter als Stichworte zu verwenden. Auch da musste ich erst scrollen und suchen, dann fand ich einen Wikipedia-Eintrag. Allerdings mit dem Namen 'Augsburger Sagen'. Musste ich also auch erst mal in Betracht ziehen, das das vielleicht die gesuchte Antwort enthalten könnte. Dort wiederum gab es Kurzzusammenfassungen verschiedener Augsburger Sagen. Und eine davon passte. Es war so, dass ich also erst mal nach dem versteckten Schlüssel suchen musste. Und dafür dann unter der Türmatte nachsehen musste, dann in verschiedenen Blumentöpfen, die neben der Wohnung standen usw. Was ich damit meine, ist: Das hat einige Zeit gedauert. Und es ist nun mal so: Nur wenige Leser:innen nehmen sich die Zeit für so eine Suche. Und, wenn der Inhalt sich nicht erschließt, dann gibt es natürlich auch keine Reaktionen und/oder Kommentare. Deshalb ein Vorschlag: Da auch die kurze Notiz 'Augsburg im Winter' nicht genügte, wäre es hilfreich, wenn du künftig bei Gedichten, die sich auf etwas anderes beziehen (muss ja nicht unbedingt eine Legende sein, könnte auf ein Buch oder ein Gedicht Bezug nehmen) eine kurze Fußnote darunter setzt? Könnte vielleicht so ähnlich aussehen: (Dieses Gedicht nimmt Bezug auf eine Augsburger Sage, mit dem Namen 'Der steinerne Mann'.) Du gibst also uns Leser:innen den Schlüssel und jede:r kann die Türe aufschließen. Jetzt zum Thema. Vergangenheit und Gegenwart, beides 'vermengt' sich hier. Grenzen verschwimmen. Und, wenn ich richtig interpretiere, dann geht es hier um etwas Hässliches. Denn die Beschreibung, wie die Engel aussehen, lässt zwei Deutungen zu: Putten. (Kleine Engel, sehr leicht bekleidet oder nackt, in Kindergestalt, Gemälde oder Skulpturen.) Oder - Kinder ... Kindersarg ... Dann wird's reichlich - finster ... und das Ergebnis ist faules Brot im Graben. Der versehrte Bäcker, dessen Augen 'irrlichtern'. All das lässt mich auf - Kindesmissbrauch in der Kirche schließen. Legendenbildung steht da als Titel. Den ich jetzt auch nochmal anders auffassen kann. Legenden, Mythen, Sagen, Märchen - alles nur ein Märchen? Üble Nachrede, falsche Behauptungen blabla. Die Legende muss aufrechterhalten werden. Die Legende der 'Reinheit' der Kirche. Sehr packend, dein Gedicht - sobald man verstanden hat, worum es hier geht. LG, Anonyma
  5. Hallo, Carlolus, tja. Ich nehme dieses 'Bröckeln' ebenfalls wahr. Mauern - für mich gibt es Mauern, die sich nach außen richten. Diese Art von Mauern sind denkbar schlecht. Sie trennen Menschen voneinander. Dann wiederum gibt es auch innere Mauern. Die manchmal auch schlecht sind. Aber im Inneren gibt es ebenfalls noch Mauern, die dagegen sehr wichtig und notwendig sind. Die trennen den 'inneren Schweinehund' vom übrigen Selbst. Hindern daran, Falsches oder Schlechtes zu tun. Und momentan, da bröckeln leider genau diese Mauern. Und damit bröckeln die Falschen. Steine. Fallende Steine. Die aufgehoben werden. Steinewerfer. Die Steinewerfer erkennen nicht, dass in Wirklichkeit die Steine mit ihnen werfen ... Und wenn diese wichtigen Mauern, von denen ich schrieb, erst mal fallen, dann brechen Dämme, kommt es zu Überflutungen oder eine Lawine stürzt zu Tal. Auch ich tendiere eher zu trüben Aussichten, was das kommende Jahr 2022 anbetrifft. Aber ich rufe mir auch ins Gedächtnis, dass man (ich erlaube mir mal, zu einer etwas 'deftigeren' Formulierung zu greifen) 'schon Pferde vor der Apotheke hat kotzen sehen'. Und, auch wenn mir oft düster zumute ist, halte ich daran trotzdem fest. Die Hoffnung stirbt zuletzt, und, aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz, gebe ich nicht auf. Sonst hätten diejenigen, die den Leuten die Steine in die Hände drücken und sie das Werfen heißen, nämlich gewonnen. Und das kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ich lasse mich nicht unterkriegen, wäre ja noch schöner! Ich binde ein Schleifchen um den Stein und gebe ihn (Achtung: Ich werfe ihn nicht!) zurück, mit einem höflichen: "Danke, aber nein, danke. Darfst ihn behalten und schau mal, er hat jetzt sogar ein hübsches Schleifchen um." LG, Anonyma
  6. Hallo, SalSeda, manchmal ist es auch weniger Hybris als vielmehr das hartnäckige Weigern, die Realität anzuerkennen. Weil sie manchmal ein Messer in der Hand hält. Und Schmerzen zufügt. Dann ist es mehr ein Beharren darauf, dass es so doch nicht sein kann. Nicht so schlimm. Junge Menschen fragen sich: Warum gehen die Menschen so miteinander um? Unfreundlich, aggressiv, rücksichtslos. Warum mobben sie sich, dissen sie sich, verletzen sie sich, hacken aufeinander ein etc. etc.? Wenn dann ein junger Mensch älter wird, an Lebenserfahrung gewinnt und oft über vieles nachgedacht hat, kann ein Prozess beginnen, der eine veränderte Perspektive zur Folge hat - die Erkenntnis, beispielsweise, dass die Antwort oft nicht so einfach ist, wie sie zu sein scheint. Dass Dinge kompliziert sind. Und dass man sich selbst eben nie 'rausnehmen' kann. Und sich damit auch nicht über jemand anderen stellen kann. Was 'dann kanns richtig losgehen' und 'altersmilde' anbetrifft: Irgendwie (was jetzt mich persönlich betrifft) beides. Danke. Was die Körner betrifft: Mein Gefühl hofft das auch. Mein Verstand zweifelt und fragt sich, was geschieht, wenn sie auf dem falschen Nährboden landen, was in der Vergangenheit zu oft der Fall war ... wie heißt es so treffend: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert ... Dafür möchte ich mich ganz besonders bei dir bedanken. Zum einen, weil ich erkannte, dass die Formulierung mir hier offenbar nicht gut genug gelungen ist. Eigentlich sagt die Strophe aus, dass das Gewissen nicht angeboren ist, dass 'es', also das Gewissen, vom Leben geformt wird und je nachdem, in welcher Kultur oder Gesellschaft ein Mensch lebt, auch von diesen geformt wird. Wenn das aber nicht klar 'herüberkommt', dann ist da ein 'Defizit'. Was deine Anmerkungen über die Vernunft angeht, das ist eine Frage der Perspektive, denke ich. Worum es mir aber jetzt in erster Linie geht: Ich las mir mein Gedicht noch einmal besonders gründlich durch (zum ungefähr elfundneunzigsten Mal, wie immer ) und stellte mir dann die Frage: Braucht das Gedicht diese Strophe überhaupt? Und kam dabei zur Erkenntnis: Nein. Nun, bei Gedichten geht es ja bekanntlich auch um Ver-dichten. Überflüssiges wegzulassen. Und, wenn das Gedicht diese Strophe nicht braucht, dann - ist sie überflüssig. Und deshalb nehme ich sie auch raus. Hier und bei mir zu Hause im Original. Ich meine es ernst, wenn ich mich dafür wirklich bedanke. In manchen Foren wurde und wird manchmal der Begriff 'Betriebsblindheit' verwendet - und hier war ich, ganz offensichtlich, betriebsblind und erkannte das selbst vorher nicht. Dein Kommentar hat mir da einen nützlichen 'Schubs' gegeben und deshalb konnte ich das jetzt selbst erkennen. Weniger ist oft mehr, so auch hier. Mehr als angedachte Gedankenfetzen, interessante und hilfreiche Gedanken. LG, Anonyma ______________________________________________________________________ Hallo, Carlos, nö, wenn ich denn tatsächlich eine hatte (da bin ich mir nicht sicher), dann liegt sie jedenfalls schon seit einer Weile hinter mir. Veränderung ist immer ein Prozess. LG, Anonyma
  7. Hallo, Sternenherz, erst mal: Danke für 'schönen Drive'. Ja, das ist so eine Sache, die Sache mit der Selbsterkenntnis. Das ist weit mehr als nur eine 'Nabelschau' oder nur ein Blick ins eigene Innere. So, wie wir Menschen unser individuelles Ich nur dadurch erkennen können, indem wir ein Du in anderen erkennen, ist es auch hier. Es ist nicht möglich, sich selbst einfach 'rauszunehmen'. Man ist immer mit dabei, immer 'mittendrin'. Viele Menschen schaffen es nicht, diese Hürde zu nehmen. Das Anerkennen der eigenen Fehler und Schwächen. Sie beschäftigen sich lieber ausschließlich mit denen der anderen. Aber sich selbst - als Mensch - weiterzuentwickeln, das geht nur über die Selbsterkenntnis. Ich = Du = Wir. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch. Da gibt es doch etwas, etwas über Splitter im anderen Auge und dem Balken im eigenen ... (Und hier bestehe ich tatsächlich mal auf Gleichberechtigung: 'Brüder' und 'Schwestern'.) Danke für deinen Kommentar! LG, Anonyma
  8. Hallo, MythonPonty, ich habe nicht geschrieben, dass es mich stört, wenn es keine Anonymität gibt. Ich habe lediglich geschrieben, dass Sternenherz' Beitrag - auch - etwas für sich hat und nicht mehr. Und, da ich mich erinnerte, wie es damals bei Gedichte.com gehalten wurde, einen entsprechenden Vorschlag gemacht. Von dem ich dachte, er könnte für beide Seiten - vielleicht - eine Lösungsmöglichkeit bieten. 'Zusammenrotten' - also wirklich. 'Aufhänger'. Ich kann versichern, dass ich nur freundlich sein wollte, hilfreich, vermittelnd. Wenn möglich. Ach ja, ich habe eine alte Regel nicht beherzigt: Wenn sich zwei uneins sind, dann stell dich nicht dazwischen. LG, Anonyma
  9. Hallo zusammen, ich trau mich auch mal was: Piep! Na, ein bisschen mehr schon. Ja, die Sache mit dem Gendern. Der Mensch - oder die Menschin? , okay, ich hör ja auf. Nein, mal ernsthaft. Nichts wird so heiß gegessen, wie gekocht. Ich sehe es auch so - alles verändert sich. Kulturen, Gesellschaften und Menschen. Damit auch die Sprache. Hier und überall auf der Welt. Mal grob gesagt - da bildet nicht mal das Universum eine Ausnahme. Wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere. Biologisch gesagt: Sobald bei einem Menschen die Reifung des Gehirns abgeschlossen ist, dann geht's abwärts. Ist tatsächlich so. Je älter wir werden, desto schwerer fällt es uns, mit Veränderungen umzugehen und Neues anzunehmen. Hinzu kommt noch ein zweiter Faktor. Wir gewinnen unsere Gewohnheiten lieb. Und immer lieber, je länger wir sie haben und umso vertrauter wir mit ihnen werden. Ich kann die Rechtschreibreform (und die Reform der Reform danach) als Beispiel anführen. Ich tat mich anfangs durchaus auch etwas schwer. Schifffahrt mit drei F zu schreiben. Oder Schlusssatz mit 3 S. Und kam anfangs manchmal durcheinander - ja, scharfes S oder nicht? Meine Tochter fiel altersgemäß genau in die Zeit der Umstellung. Aber als Kind fiel ihr das viel leichter. Sehr viel leichter. War für sie überhaupt kein Problem, nach dem Motto: Okay, dann schreibe ich's jetzt eben so. Es ist nur so irritierend und weckt auch durchaus mal 'Missfallen', solange es noch neu und damit ungewohnt und unvertraut ist. Mittlerweile habe ich mich doch so gut daran gewöhnt, dass ich irritiert bin, wenn ich Schiffahrt mit zwei F lese. Oder ein 'daß' mit scharfem S. Ich habe mich, ganz einfach, umgewöhnt. Das wird mit Sicherheit auch mit dieser neuen Veränderung der Fall sein. Momentan ist das ja auch noch zusätzlich irritierend und fällt schwerer, weil es nicht einheitlich ist. Hier mit Sternchen, da mit Doppelpunkt und dort mit Schrägstrich, gefolgt von Bindestrich. Ja, wie denn nun? Welches Genderl hättens gern? Das wirkt eben wie 'Kraut- und Rübensalat' und damit kann man sich nun mal nicht so recht anfreunden. Sobald es da mal endlich eine definitive, einheitliche Regelung gibt, dann wird es schon besser werden. Und Oilenspiegel, du hast recht. Politische Korrektheit, wenn sie so unlogisch und zwangsverkrampft daherkommt, ist viel ärgerlicher. Ich erinnere an den Sarotti-Mohr. Der wurde zu einem goldenen Magier. Gut, goldener Magier ist an sich nett. Völlig okay. Nur - war das wirklich notwendig? Ich, als Kind, fand ihn toll. Warum? Nun, ganz einfach - er sah eben so exotisch aus. Und ich dachte mir damals überhaupt nichts Schlechtes oder Negatives dabei, ganz im Gegenteil. Ich stellte mir vor, dass in dem Land, aus dem die Schokolade kommt, alle Menschen so bunte Kleider und schwarze Haut hatten. Und dass das Land ganz toll sein musste, denn da kam ja so etwas Tolles wie Schokolade her. Also mussten diese Menschen dort auch ganz toll sein und ich wäre da mal gerne hingereist. Meine Vorstellung war also durchweg positiv - noch unterstützt durch den 'Mohrenkopf', denn der war ja auch ganz toll und lecker. Für mich war damals das 'Land, aus dem die Schokolade kommt' eine Art 'Wunderland'. Das ist eben der Unterschied. Zwischen Kinder und Erwachsenen. Ja, Rassismus ist falsch. Klar, da braucht es keine Diskussion. Aber: In Onkel Toms Hütte, da wird eine Geschichte aus der Sklavenzeit erzählt. Und diese Geschichte soll vermitteln, dass es falsch ist, Sklaven zu halten. Und wie passt dann diese Änderung dazu? Wenn darin von Niggern die Rede ist, dann ist doch gerade das wichtig, um Kindern vermitteln zu können, wie falsch die Menschen, die Sklaven hielten, dachten und mit anderen Menschen umgingen. Wie sie sie nannten, das zeigt ja, wie damals gedacht wurde. Wenn da jetzt weichgespült wird - dann stimmt doch das ganze 'Bild' nicht mehr. Was soll das denn für ein Bild sein, dieses neue? Hey, die haben damals Menschen mit dunklerer Hautfarbe zwar ausgebeutet, ausgepeitscht, misshandelt und umgebracht - aber sie haben ihnen eine politisch korrekte Bezeichnung gegeben! Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Weil man eben alles, auch wenn es noch so gut gemeint sein mag, auch wirklich übertreiben kann. LG, Anonyma
  10. Hallo zusammen, ich kann nicht umhin, zu sagen, dass etwas dran ist, an dem, was Sternenherz hier anführt. Beim Lesen fiel mir ein, wie das in einem anderen Forum gehalten wurde. Das Forum, Gedichte.com, gibt es ja nicht mehr, aufgrund eines Brandes, bei dem alle Daten (auch die Backup-Daten) verloren gingen. Dort war es so, dass es einen speziellen 'Wettbewerbs-Account' gab. Dieser Account war die 'Sammelstelle', an die man per Privater Nachricht (PN) sein Gedicht schicken konnte. Er wurde 'gemeinsam verwaltet' und dann sprach sich die Moderation untereinander ab, wer dann schlussendlich die Gedichte, anonymisiert und durchnummeriert, zur Bewertung in den entsprechenden Faden einstellt (also zu Beginn der Abstimmungsphase, wie von Sternenherz erwähnt). Auf diesen Account hatten alle Mitglieder von Administration und Moderation Zugriff. Wäre das nicht vielleicht eine Möglichkeit? Das wäre etwas 'flexibler', weil dann - sollte es irgendein Problem geben, zeitlich oder aus anderen Gründen - auch ein:e andere:r Moderator:in einspringen und übernehmen könnte. LG, Anonyma
  11. Der ganz normale Wahnsinn (Oder: Wenn einem die Wirklichkeit mit dem nackten A - verlängerten Rücken voran ins Gesicht springt) Ich dachte mir: Ich bin im Grunde so schlau wie alle andren Leute, ein Teil der ganz normalen Meute, dann schlug mir die Erkenntnisstunde. Und heftig, dreizehn Glockenschläge, von links, von rechts, dann auf die Nase; sie platzte, meine rosa Blase und aus Geradem wurde Schräge. Seither, da hängt mein Weltbild schief, mahnt krumm an der Verstandeswand und auch der Hammer, den ich fand, traf meinen Daumen und ich rief: "Verdammt seist du! Du - Wirklichkeit! Was nagelst du an meinem Sarg? Ich wills nicht wissen, lass den Quark, du machst mich klug, das geht zu weit!" Jahrzehnte war ich ausgewichen, mein Leben einfach und gemütlich, tat mich an Allgemeinem gütlich, jetzt hat sich etwas eingeschlichen. Ganz gegen meinen Wunschtraumwillen muss ich die Wirklichkeit erkennen, das Kind bei seinem Namen nennen, kann meine Sehnsucht nicht mehr stillen, die Sehnsucht nach der Illusion, dass Menschen wirklich Menschen sind und mehr als nur die Spreu im Wind; die Körner trug die Zeit davon. Was bleibt, sind Papageienaffen, sie plappern, ohne zu verstehen und äffen nach, was sie so sehen, ums bis zum Gipfel hoch zu schaffen. Napoleons, sich selbst am krönen, mit Religion, mit Wissenschaft, mit Ideologienkraft, es lässt sich nichts daran beschönen. Wir leben ohne Maß und Sinn, vermehren uns in hellen Scharen, mag auch auch die Welt zur Hölle fahren, die Habgier brüllt: "Gewinn! Gewinn!" Tja, irgendwann ist alles hin, dann wird der Letzte sich beschweren, den Göttern ihre Schuld erklären. Und ich? Ich sitze mittendrin und denke mir: Ich bin im Grunde so dumm wie alle andren Leute, ein Teil der ganz normalen Meute, bis sie mir schlägt, die letzte Stunde. (Anmerkung: Eine überflüssige Strophe entfernt. Mit Dank für den 'Schubs in die richtige (Blick)Richtung' an SalSeda! )
  12. Hallo, Oilenspiegel, dankesehr! Es freut mich, wenn ich mit dem von mir Geschriebenen dafür sorgen konnte, dass sich deine Mundwinkel nach oben bewegten. (Das formulierte ich jetzt bewusst deshalb so, um dir damit ein kleines, indirektes Kompliment für diese Formulierung zurückzugeben.) Danke fürs Hereinschauen! LG, Anonyma
  13. Anonyma

    FEUER

    Hallo, Ginsky, Songtexte kann ich nicht sonderlich gut beurteilen, aber ich versuch's mal. Ich tue mich vielleicht deshalb ein bisschen schwer, hier in eine Melodie hinein zu finden, weil da teilweise Kommata sind, aber auch viele fehlen. Da geht es um Zäsuren (also Pausen, wenn man's musikalisch ausdrücken will). Hier 'fehlt' etwas. Ich sehe da verschiedene Möglichkeiten: ... du wirst mich immer wieder einholen. Oder du verkürzt es auf diese Art, das ginge auch: ... wirst mich immer wieder einholen. Oder: ... du wirst immer wieder aufholen. Ich denke aber, ich muss da ein bisschen noch etwas dazu erklären. Mir ist klar, wie 'du wirst immer wieder einholen' gemeint ist. Und ich will auch nicht sagen, dass es so, wie du es geschrieben, falsch ist. Aber ich möchte sagen, dass es sich sicher um 'regionalen Sprachgebrauch' handelt. Das kann zu Missverständnissen führen. Es gibt zum Beispiel auch eine ganz andere Bedeutung für 'einholen': Einkaufen. Ja, 'anderswo' kann damit auch gemeint sein: 'Du wirst immer wieder einholen' = 'Du wirst immer wieder einkaufen gehen'. Das ist dann zwar ein richtig lustiges Missverständnis , aber trotzdem. Deshalb denke ich, dass es einfach besser ist, auf so etwas zu achten und zu versuchen, sich so 'unmissverständlich wie möglich' auszudrücken und nicht zu viel regionalen Sprachgebrauch mit einfließen zu lassen. Das ist jetzt nicht als 'Kritik', sondern als Hinweis gemeint. Hier ist es nämlich genau so: 'Ich komm dir nicht aus.' Ich persönlich kenne diese Formulierung, sie bedeutet: 'Ich kann dir nicht entkommen/ ich komme von dir nicht los'. Aber andere kennen sie eben unter Umständen so nicht. Und haben dann eventuell ein Fragezeichen über dem Kopf. Und hier ist noch eine Kleinigkeit: Nämlich der Punkt am Ende des ersten Verses. Durch den Punkt wird etwas 'falsch', denn da gehört ein Komma hin. Warum ist das so? Ich schreibe das mal fortlaufend: Ich muss mich ergeben, sonst wird hier alles explodieren. Und ( ich muss) endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren. Das ist ein Satz, den du aber in zwei Sätze trennst. Schau mal: Ich muss mich ergeben, sonst wird hier alles explodieren, und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren. Oder so, wäre auch richtig: Ich muss mich ergeben - sonst wird hier alles explodieren - und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren. Der Teil des Satzes zwischen Kommata oder zwischen den Bindestrichen, das ist ein 'Satzeinfügung', also ein 'Zusatz'. Das wird deutlich, wenn ich's mal umstelle: Ich muss mich ergeben und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren, sonst wird hier alles explodieren. Oder: Ich muss mich ergeben und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren. Sonst wird hier alles explodieren. Und ich denke, damit konnte ich auch vermitteln, warum Satzzeichen (natürlich auch die von mir erwähnten Kommata) so wichtig sein können. Wenn du singst, dann machst du Pausen. Und ich kann aus diesen Pausen heraus erkennen, was du meinst. Aber wenn du einen Text, so wie hier, niederschreibst, dann fehlen die wirklich beim Lesen. Noch etwas, das hier bei dir zwar nicht der Fall ist, aber, wie ich finde, trotzdem erwähnenswert. Es kann auch sein, dass unter Umständen eine bestimmte Bedeutung sogar komplett ins Gegenteil verkehrt wird oder etwas, das traurig sein soll, unfreiwillig komisch wird und ja, ich habe es bereits erlebt. In einem Forum, das es leider nicht mehr gibt. Da war ein Buchstabe falsch. Ich erinnere mich nicht mehr an die Details, aber es ging um 'an' und 'in'. Versehentlich 'in' statt 'an' geschrieben und das gesamte Gedicht 'kippte' um 180° vom Traurigen ins Komische. Es geht also wirklich nicht um 'Erbsenzählerei', wie das in einigen Foren manchmal genannt wird, sondern um, wie ich finde, durchaus Wichtiges. Schließlich möchten wir alle ja, dass Leser und/oder Zuhörer uns auch (richtig) verstehen. ^^ Ich hoffe, dass du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen kannst. Und, last, but not least: Ich mag die Feuer-Metaphorik. Gefällt mir gut! LG, Anonyma
  14. Hallo, WF Heiko Thiele, Herzlichen Dank dafür! Ich musste mich 'der Sache' einfach annehmen. Ich bin zwar nur eine 'Beobachterin von Außen' in dieser Hinsicht, da ich zwar immer wieder in diesen - sogenannten - sozialen Medien lese, aber dort nicht aktiv bin. Und so, wie es da zugeht, werde ich das auch nie ... Es war einfach zu absurd, wie es da 'abging' - da fehlten mir zuerst auch die Worte. Aber bei mir hält das gewöhnlich nicht lange an - - und als ich sie wiederfand, wollte dieses Gedicht geschrieben werden. LG, Anonyma _____________________________________________________________________________________________ Hallo, Carlos, also - das verstehe nun wiederum ich nicht. Ich weiß nicht, was du damit meinst, wenn du schreibst: 'in welche Richtung das gehen soll'. Also eins versichere ich dir - es geht im Gedicht in keine Richtung, sondern es ist eine Schilderung, wie manche Leute mit der Situation umgegangen sind. Hast du schon mal den Begriff 'Smombie' gehört? Das sind zwei Begriffe, die zusammengefasst wurden: Smartphone und Zombie = Smombie. Da gibt es eben Leute, die so dermaßen ins 'Daddeln' versunken sind, dass sie von ihrer Umwelt buchstäblich nichts mehr mitbekommen. Was mich völlig verblüfft, das ist, wie du auf den Gedanken kommst, dass dieses Gedicht irgendetwas mit Corona oder Impfung zu tun haben könnte. Das hat damit wirklich gar nichts zu tun. Ich versuche mal, genauer zu erklären, worum es da geht. Vor allem, was meine Anmerkung unter dem Gedicht anbetrifft: Facebook, WhatsApp und Instagram. Social Medias und Messenger. Da gibt es diese Messenger, die ermöglichen etwas, das ich mal 'sich miteinander schriftlich in Echtzeit unterhalten' nennen möchte. Also wie eine Unterhaltung, aber schriftlich. Das ist die Art, wie viele junge Menschen heutzutage miteinander 'reden'. Die sitzen z. B. in der U-Bahn nebeneinander und 'messengen' miteinander, statt miteinander zu sprechen. Facebook, WhatsApp und Instagram gehören alle drei zu einem Konzern. Bislang der Facebook-Konzern, künftig will dieser sich in 'Meta' umbenennen. Es ist nun so, dass alle diese drei Dienste deshalb auch alle miteinander zusammenhängen, was die Software anbetrifft. Die gleichen Server, wo die Daten gespeichert werden. Am 4. Oktober gab es da ein größeres Update, so, wie du es vom PC her kennst. Und da lief etwas gründlich schief, da wurden Programme 'zerschossen' (so nennt man das) und das führte dazu, dass alle drei Dienste komplett ausfielen und das weltweit. Ging gar nichts mehr, die Leute konnten nicht mehr darauf zugreifen. Und für manche war das eine dermaßen furchtbare Sache, dass sie manchmal geradezu 'absurd' darauf reagierten. Also wirklich, also ob dieser Ausfall eine echte Katastrophe wäre. Und in meiner Ergänzung, da erwähnte ich lediglich, was die Leute hinter diesem harmlosen Ausfall alles vermuteten und was sie dann als Tatsachen in Live-Chats oder in Kommentaren unter Youtube-Videos so alles darüber 'erzählten'. Ich hier gehe hier mal ein wenig ins Detail. Seit über 70 Tagen gibt es z. B. einen Livestream auf Youtube, wo man den Vulkanausbruch auf La Palma (eine Insel, gehört zur Inselgruppe der Kanarischen Inseln, die wiederum zu Spanien gehören, liegt im Atlantik, nordwestlich von Afrika, südwestlich von Spanien) in Echtzeit verfolgen bzw. mit ansehen kann. Sieht faszinierend und spektakulär aus, ist aber tatsächlich nur ein kleiner Vulkan, der auch nur eng begrenzte, regionale Auswirkungen hat. Aber es gab früher auch noch nie die Möglichkeit, sich so etwas live ansehen zu können. Ich schau da auch immer mal wieder rein. Und lese dann auch im englischen Chat mit, dafür reicht mein Englisch aus, auch wenn es nicht das beste ist. Nebenbei habe ich dabei auch mittlerweile eine ganze Menge mehr über Vulkanismus und auch Geologie dazu gelernt, was ich gerne mitnehme. Teilweise ist der Chat sehr informativ, aber teilweise tummeln sich da natürlich auch immer wieder Trolle und ja, echte Spinner aller Art. Anders kann man das nicht nennen, wirklich nicht. Und da war es dann so, dass auf dem Bildschirm der Vulkan, als Live-Übertragung, zu sehen war. Hören kann man diesen natürlich auch. Und trotzdem schrieben da Leute im Chat, dass diese Übertragung in Wirklichkeit gar nicht live wäre, sondern eine Aufzeichnung. Weil Facebook, WhatsApp und Instagram weltweit ausgefallen seien und weil die Regierung(en) von Land A, Land B etc. oder die supergeheimen Weltverschwörungsanführer, die hinter allem stecken, eben auch da dahinter stecken würden. Da war dann nicht von einem Ausfall aus irgendwelchen technischen Gründen die Rede, sondern davon, dass diese drei Dienste absichtlich abgeschaltet wurden. Weil in Wirklichkeit La Palma gerade in zwei Hälften zerbrochen, ein riesiger Erdrutsch ins Meer stattgefunden hätte oder die Insel explodiert sei. Weshalb gerade der zuvor bereits prophezeite Mega-Tsunami (japanisch für eine riesige Flutwelle) bereits auf dem Weg zur Ostküste der USA sei. Es fehlte auch nicht am Weltuntergang. Deshalb stand fest, dass 'die da oben' (wer auch immer 'die' sein sollten) diese drei Dienste deshalb abgeschaltet hätten, damit die Menschen 'da unten' nichts davon erfahren sollten. Also ich weiß nicht - warum sollte man (wer auch immer) versuchen, den Weltuntergang vor allen Menschen zu verheimlichen. Wie?!? Also, wenn irgendwann die Welt, warum auch immer und wie auch immer, tatsächlich untergehen sollte - das könnte man nicht verheimlichen - wie denn?!? Also das bekäme doch jeder mit, dafür bräuchte es dann auch keine sozialen Medien mit Messengern. Und ich verstehe wirklich nicht, was das mit Corona und Impfen zu tun haben soll? Davon ist doch hier überhaupt nicht die Rede, das ist nicht das Thema, hier geht es doch um Social Medias und Absurdität. Um das Verhalten der Menschen und deren völlige Rat- und Hilflosigkeit, weil sie nicht wussten, was sie machen oder mit sich anfangen sollten ohne ihren 24/7-Zugang zu diesen Diensten. Ich hoffe, ich habe es gut genug erklärt. Würde mich freuen, wenn damit das offensichtliche Missverständnis ausgeräumt ist. LG, Anonyma ________________________________________________________________________ Hallo, Ginsky, hoppla - da sind ja noch zwei Kommentare dazugekommen, noch während ich gerade am Antworten auf die beiden vorhergehenden war. Dankeschön! Genau das war ja auch meine Absicht - Absurdität aufzuzeigen und damit die Leser/-innen (vielleicht) zum Lachen bringen zu können. Freut mich sehr, wenn mir das bei dir gelang! LG, Anonyma ___________________________________________________________________________ Hallo, Sternwanderer, Ja, der Schlusssatz, der zeigt, wie 'baffled', aka wie baff ich war. Es gab auch ein Video (hab aber mittlerweile vergessen, wie es hieß), in dem verschiedene Leute, noch während des Ausfalls, interviewt bzw. befragt wurden, wie sie denn mit dieser Situation umgehen würden. Und da war dann diese junge Frau, die gerade aus einem Club oder einer Disco kam. Die ihre Eltern benachrichtigen wollte, dass diese sie abholen kommen sollten und ja, ihre Antwort findet sich in der zweiten Strophe des Gedichts. ich saß wirklich sprachlos vor dem Bildschirm und wusste weder, was ich sagen oder auch nur dazu denken sollte. Das war einfach echt. Sie kam überhaupt nicht mal auf den Gedanken, dass sie ihre Eltern auch einfach - anrufen könnte. Weil 'Phone' eben auch 'Telefon' bedeutet. Ich überlege manchmal, ob man das Smartphone nicht vielleicht umbenennen sollte ... in Notsosmartphone oder so ... Freut mich sehr, wenn ich dich amüsieren konnte. LG, Anonyma
  15. 04.10.2021: Global Katastrophy!!! O Lord, o jemine, o Schreck, lass nach! Kein Facebook, kein WhatsApp, kein Instagram! Das war nicht nur ein kleines Ungemach, betraf die Welt und nicht nur Uncle Sam! Manch User war entsetzt und mit "Oh damn!" gezwungen, SMSing zu betreiben! Doch eine junge Frau, im Kopf wohl Jam, ließ alles Denken kompromisslos bleiben: "Ich wollte meinen Eltern etwas schreiben, das ging nicht - ich war hilflos, ganz und gar, und wusste nicht, was ich da machen soll!" So etwas, das ist woesome, aber wahr und macht das Maß des Nonsense wirklich voll; sie sprach im Ernst, sie war kein sassy Troll. Ach, Girlie, Mädchen, kannst du das kapieren, vorausgesetzt, es ist dir nicht zu 'oll'? Versuche, dich ganz strong zu konzentrieren: Man kann mit einem Smartphone - echt jetzt - telefonieren!!! (Ich geb's ja zu, das ist schon ein bisschen ziemlich sehr fies. Aber ich konnte nicht anders. Denn hier sind Tatsachen geschildert, die ich auf Youtube mitbekommen durfte. Ich habe lediglich darauf verzichtet, hier auch noch darüber zu schreiben, dass der Weltuntergang mal wieder stattfand. Oder zumindest eine schreckliche Katastrophe, die von 'denen da oben' durch das 'Abschalten' - ja, von Abschalten war da die Rede, nicht von technischen Problemen - erwähnter Vertreter der Social Medias vor den 'Menschen da unten' geheimgehalten werden sollte. Doch. Ernsthaft. Weil Facebook, WhatsApp und Instagram ausfielen. *facepalm*)
  16. Hallo, Joshua Coan, okay - also, damit hattest du mich am Haken. Mit der letzten Zeile, um genau zu sein. Starker Tobak - aber hat mich dazu gebracht, unwillkürlich von einem Ohr bis zum anderen Ohr zu grinsen. Dafür schäme ich mich auch fast ein bisschen, aber ich kann trotzdem nicht anders. *Hüstel* Zwei Kleinigkeiten zum Anfang: 'Alten' muss hier groß geschrieben werden. Hier hast du einen Tippfehler, ein 's' zuviel. Ja, da kann ich auch nicht anders ... Das finde ich interessant. Wirft in mir die Frage auf: Warum gesiegt? Hmmm ... hat das das Li womöglich, ähm, nachgeholfen?!? Denn ansonsten wäre es eventuell eine 'Befreiung', aber sicher kein Sieg ... Trifft den Nagel auf den Kopf - zum Streit gehören bekanntlich immer zwei Streithammel und beide müssen sich darin einig sein, sich eben auch streiten zu wollen. Vielleicht waren sie sich auch einfach zu ähnlich. Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass sich Menschen mit ganz und gar unterschiedlichen Charakteren insgesamt eher weniger streiten. Während Menschen, die sich in vielem sehr ähnlich sind, in manchen Punkten vielleicht sogar gleichen, viel eher dazu neigen, überhaupt nicht miteinander auskommen zu können. In dieser Strophe sind zwar Assonanzreime, aber keine direkten Endreime. Ja, hm. Irgendwie würde es sich für mich inhaltlich besser fügen, wenn du den zweiten mit dem dritten Vers tauschst. Aber das ist nur ein persönlicher Gedanke/Eindruck von mir. Denn andererseits ist dann die Struktur an dieser Stelle durchbrochen, was natürlich auch nicht gut ist. Bei mir kommt die 'zweite Hälfte' eben so an, als ob da noch schnell eine Ergänzung hinzugefügt wird - was hier keinen Sinn macht, denn der 'Feind' liegt hier im Grab und braucht ganz sicher nicht erklärt zu bekommen, dass sie Arbeitskollegen waren. Das würde z. B. in einem Gespräch mit einer anderen, dritten Person Sinn machen. Passiert uns Menschen in Gesprächen ja auch immer mal wieder, dieses 'Ach ja, und da war noch das'. Nimm meine Anmerkungen hier aber nicht zu wichtig, ja? Das hier! Ui, ist das bööööse. Aber gut! Hier gefällt mir, dass diese Zeile separat steht und den Wechsel von Aggression hin zu einer Art 'Melancholie' vollzieht. Was bei Betrunken häufig tatsächlich genau so der Fall ist. Hier mag ich den Widerspruch, der keiner ist. Hat mir insgesamt gut gefallen, auch ganz ohne die Erwähnung des Hintergrundes (die Doku über Kinski und Herzog). Funktioniert auch mit Max Müller und Martin Meier. Da fiel mir doch prompt der Hit von Stefan Raab ein, damals, du weißt schon, 1999. Als noch die Dinosaurier über den Planeten wandelten. Raab (mit Truck Stop zusammen) fand die Inspiration in einem äußerst skurrilen Nachbarschaftsstreit - um den berühmt-berüchtigten Maschendrahtzaun ... weiß natürlich nicht, ob du das kennst. Ist auch deftig-amüsant, möchte ich sagen. Noch eins zum Abschluss: Mir sagt es zu, dass sich die Endreime hier so 'schwankend' verhalten. Uneins, sozusagen. Das passt - zum LI und zur Geschichte. LG, Anonyma
  17. Hallo, Gaukelwort, ich kam, ich las und ich blieb hängen. Zwar bemühe ich mich meistens durchaus, bisher unkommentierte Werke zu finden und zu kommentieren - aber, na ja. Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Hat mich angesprochen und möchte eine Antwort - hat es gesagt, doch. Ich war vom Titel im ersten Moment ein bisschen irritiert. Als ich ihn las, dachte ich unwillkürlich in eine komplett andere Richtung. 'Autokorrektur' weckte bei mir Assoziationen in Richtung 'künstlich, mechanisch' und daher andere 'Erwartungen', was ich zu lesen bekommen würde. Das ist jetzt keine Kritik, denn der Titel trifft das Thema. Ich teile nur meine Empfindungen als 'neutrales' Feedback mit. Da ich mit dir noch nicht viel Kontakt hatte, weiß ich noch nicht einzuschätzen, was du eventuell absichtlich machst oder nicht. Daher meine Frage zu der Betonung von Albdämon. Dieser Begriff betont sich ja eigentlich 'fallend', anders als z. B. bei 'dämonisch'. Allerdings empfinde ich diese Betonung, auf die Bedeutung bezogen, als passend. Dämon - falsch, verkehrt herum, doch, das passt gut. Ich wollte es nur mal erwähnen, da es mir auffiel. Für mich ist hier die Frage: Wer ist dieser Dämon und wo kam er her? Ich kann das Gedicht als Albtraum der einen Art interpretieren, aber auch als einen Albtraum der ganz anderen Art. Als einen sehr realen Albtraum. Wenn es nicht mehr fünf Minuten vor zwölf ist, sondern es bereits zwölf geschlagen hat. Das LI 'wacht' auf eine ganz andere Art 'auf'. Der ausgestreckte Zeigefinger - belehrend, kann auch vorwurfsvoll oder sogar denunzierend sein: Du, du, du! Oder: Hey, der/die da! Der/Die war's! Mit dieser Interpretation fügen sich auch das 'Halb-vernebelt-sein' und das Erscheinen des Albdämons harmonisch zusammen. Denn dieser erscheint hier ja erst, als das LI bereits aufgewacht ist. Tja, manchmal kann die Realität ein Albtraum sein ... sobald man sich ihrer bewusst wird. Vor dem 'Abregen' muss es ein 'Aufregen' gegeben haben. Der Schluss gefällt mir am besten. Er stellt einen schönen Bezug zum Anfang des Gedichts her. Und besitzt, natürlich, seine übertragene Bedeutung. Jetzt schlägt's aber dreizehn! Dann ist es bereits, um auf die Uhr zurück zu kommen, zu spät. Aber hier steht ja auch: Bevor es dreizehn schlägt. Also 'rechtzeitig'. Ja, manchmal muss man den Stier - oder (inneren) Dämon - bei den Hörnern packen, bevor er Sperenzchen machen kann. Autokorrektur - sie erfordert immer Selbstdisziplin. Schön, dass das LI genug davon hat. Es gibt zu viele Menschen, die unglaublich kleinlich und kritisch gegenüber anderen sind, sich selbst aber viel durchgehen lassen. Es sollte genau anders herum sein - ich zumindest bemühe mich darum. Was jetzt das Betonen von 'mir' und 'du' betrifft, mhm, da gebe ich, rein metrisch betrachtet, Létranger recht. Aber - ja, ich habe da ein Aber. Wie sieht es prosodisch aus? Also unter dieser Hinsicht betrachtet, liegt die 'Gewichtung' auf 'mir' und 'du'. Jepp, widersprechen sich schon mal, Metrik und Prosodik. Ich bin da vielleicht etwas, wie soll ich sagen, 'eigen', was so etwas betrifft und ich habe selbst auch schon durchaus in dieser Hinsicht mit Betonungen gearbeitet. Damit lassen sich gezielt bestimmte Effekte bewirken und ich - wie gesagt, ist eine persönliche Sache - arbeite gerne mit Möglichkeiten, die vorhanden sind. Leider wird, finde ich, oft zu 'rein metrisch gedacht'. Ich persönlich habe da meine Ansicht im Laufe der letzten Jahre zunehmend geändert oder präziser, erweitert. Nicht jedermanns Sache, ich weiß. Wollte es nur mal erwähnt haben. Beim Arbeiten mit dem Plätteisen kann es eben auch mal passieren, dass dabei etwas zu sehr geplättet wird. Das hat gummibaum auch sehr gut ausgedrückt, dass hier die Zwei, die eigentlich eins sind, auseinander gehalten werden. Sie werden aber auch mit Betonung belegt und dadurch verstärkt und hervorgehoben. Ich las genau den von dir in deiner Antwort erwähnten 'vorwurfsvollen Tonfall', denn eben dieser wird (für mich) dadurch erzeugt. Zum Abschluss möchte ich noch den 'rechten', 'strengen' und 'ausgestreckten' Zeigefinger als 'Bild' erwähnen. Sehr ausdrucksstark, finde ich richtig gut! Unheil, Drohung, Albtraum - so leicht geschrieben das Gedicht beim ersten Eindruck auch daherkommen mag, da steckt ganz schön viel 'Gewicht' drin. Hab mich wirklich gerne damit beschäftigt und tiefer hinein gesehen - mache ich leidenschaftlich gerne. Ich muss nur immer aufpassen, denn mir wurde auch schon gesagt, dass ich manchmal 'überinterpretiere'. Obwohl ich gar nicht weiß, wie das gehen soll. Also, wenn jemand eins meiner Gedicht liest und da eine komplett andere Interpretationsmöglichkeit findet, die ich überhaupt nicht bewusst 'hineingelegt' habe - dann freue ich mich, aber richtig. Das heißt doch, dass mehr drinsteckt, als ich dachte. LG, Anonyma
  18. Hallo, liebe Letreo, dankeschön! Ich selbst bin froh, dass ich wieder da sein kann. Ich arbeitete, wie ich früher hier bereits mal schrieb, eine ganze Zeit lang im karitativen Bereich. Du willst, glaub es mir, gar nicht wissen, was da hinter den Kulissen so stattfindet. Mal ein Beispiel: Eine sehr wohlhabende Frau, das war deutlich zu erkennen, brachte eine Spende. Natürlich wollte sie eine Spendenquittung dafür. (Typisch. Statt wegwerfen lieber spenden, dann kann man wenigstens noch ein bisschen Geld vom Staat für seinen Abfall zurück bekommen.) Als diese *hust* Dame gegangen war, wurde die Spende (sie befand sich in einem zugeknoteten Müllsack) ausgepackt. Und weggeworfen, sofort. Darin befand sich, unter anderem (wie z. B. zerbrochenem Geschirr), auch eine Hundedecke. Mit Erbrochenem darauf. Das stank buchstäblich zum Himmel. Nein, keine Krümel, die vom Tisch fallen, für die armen Hunde ... auch als Atheistin scheue ich mich nicht, aus der Bibel (wenn auch etwas 'modifiziert') zu zitieren, denn es passt. Wie die Faust aufs Auge. Was da so alles im Fernsehen gezeigt wird, in all den angeblichen Dokumentationen, die keine sind, das ist unglaublich gelogen und verfälscht. In der Schwäbischen Tafel, da bogen und biegen sich die Regale nicht unter knackfrischem Obst und Gemüse - da wird im hinteren Bereich aussortiert (eine Menge, zu viel ist einfach gesundheitsgefährdend, da wirklich verdorben), Verwelktes entfernt und faulige Stellen herausgeschnitten. Gummigurken und Gummikarotten; Kartoffeln, die abgewaschen und abgetrocknet werden, da sich in den Kartoffelnetzen/-beuteln immer verfaulte befinden und die übrigen ansonsten, ach, ich sag's direkt, stinken. DAS landet dort in den Regalen. Und manche Supermärkte scheuen sich auch nicht, ganz direkt Müll mitzuschicken - da kann durchaus etwas dabei sein, das dort übersehen wurde und dessen Haltbarkeitsdatum bereits zu Zeiten von 'jenseits von Gut und Böse' ablief ... spart Müllgebühren. In dieser Zeit habe ich viele Illusionen abgelegt. Und auch gelernt, wie verlogen die Massenmedien wirklich sind. Deshalb schaffte ich ja auch damals meinen Fernseher ab. Ich möchte dich bitten, dazu in meiner Antwort an Gaukelwort zu lesen, da habe ich bereits etwas dazu geschrieben. Übertüncht war eine Alternative, die ich kurz in Erwägung zog, dann aber verwarf. Fett, glitschig, schmierig, klebrig, schleimig - diese Begriffe, die passen, zum Beispiel, zusammen. Übertüncht hat einfach eine - andere Bedeutung, sagt nicht das aus, was ich möchte, dass an dieser Stelle ausgesagt wird. Ich bin sicher, du verstehst das. *Schmunzel* Ich mag alles. Lang, kurz, lustig, traurig, einfach, schwierig, leicht verständlich, hintergründig ... die ganze Palette der Möglichkeiten. Aber ich bin ja auch ein bisschen plemplem. Auch hier: Dankeschön! Ich wünsche dir ebenfalls eine schöne Zeit - hoffen wir einfach das Beste. Kann nicht schaden! LG, Anonyma _____________________________________________________________________ Hallo, Létranger, sei versichert, dass es von meiner Seite aus überhaupt nichts zu verzeihen gibt. Würde ich jemals etwas schreiben, das allen gefällt, allen gleichermaßen zusagt, dann - also, dann bekäme ich es mit der Angst zu tun. Spaß beiseite. 'Reißerische Bilder', ja, eindeutig. So wollte ich sie allerdings auch haben. Das ist nun ganz sicher nicht jedermanns 'Geschmack', das war mir bereits beim Schreiben klar. Aber dieses Thema, das wollte in drastischen Bildern, langen Versen und deutlicher Sprache aus mir heraus. Ich verstehe, was du meinst. Aber - so übertrieben ist das gar nicht. Da ich nicht nur Sachen zum Thema Gedichte lese, sondern generell darauf aus bin, meinen geistigen Horizont beständig zu erweitern (je mehr ich an Information und Kenntnissen in mir habe, desto mehr Möglichkeiten habe ich dadurch), landete ich irgendwann auch mal, wie soll ich sagen, in diversen 'kulinarischen Kuriositätenkabinetten'. Es gibt tatsächlich Schimmelbrot, das 2017 'im Trend' war, das kam aus Japan. Auch wenn das 'gesunder Schimmel' ist oder sein soll - äh, nein, danke. Nichts für mich. Mit Backteig überzogene Taranteln am Holzspieß, denen zuvor die giftigen Brennhaare mit dem Bunsenbrenner abgesengt und deren Fänge zuvor entfernt werden. Salat aus lebenden Ameisen. Krill (Meeres-Kleinstlebewesen), die in einen Tontopf verpackt und für mehrere Wochen im Erdboden vergraben werden, bis sie so verwest sind, dass sie sich in eine breiig-schleimige, unfassbar stinkende Masse verwandelt haben. Dann werden sie stunden- oder sogar tagelang gekocht - gilt als wahre Delikatesse. Russisches Roulette mit Fugu (Japan, Kugelfisch). Wenn der Koch, das ist immer ein ganz spezieller Experte, da den kleinsten Fehler beim Ausnehmen macht, segnet der Gast im Restaurant giftbedingt das Zeitliche. Ich kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen, dass irgendjemand, irgendwo, irgendwann auf diesem Planeten auf die Idee kommt, Rattenkot irgendwie zu sterilisieren, um ihn danach mit einem Schokoladenüberzug zu versehen ... und das dann 'trendy' wird. *buärg* Glaub mir, mir wäre es auch lieber, wenn 'weniger mehr' wäre, im kulinarischen Sinne ... Lass mich dir auch herzlich dafür danken, dass du dich mit meinem Gedicht auseinandergesetzt und mir deine Gedanken dazu mitgeteilt hast. Immer wertvoll - ich werte in dieser Hinsicht nicht. Konstruktive Kritik ist genauso willkommen wie Lob oder jede andere Reaktion, mit der ich etwas anfangen kann. LG, Anonyma ________________________________________________________________ P.S.: Upps. Ich war zu lange weg, das hatte ich doch im Eifer des Antwortgefechts gerade versehentlich gar nicht mehr im Sinn - natürlich nicht einzeln antworten. Das ist mir jetzt aber peinlich ... Kommt nicht mehr vor, tut mir wirklich leid! Danke fürs Zusammenführen. _______________________________________________________________________ Hallo, gummibaum, nachträglich, nach meinem, *räusper*, unbeabsichtigten Lapsus, kann ich hier leider nicht mehr direkt zitieren, das landet unwillkürlich in einem neuen Beitrag. Daher so: auch bei dir möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ja, das große Fressen - ich lernte im Laufe meines Lebens, dass es lediglich ein Gratis-Buffet braucht, um ganz Erstaunliches beobachten und oft kaum glauben zu können ... LG, Anonyma
  19. Hallo, Gaukelwort, ich habe es schon öfter bedauert, wenn 'abgewunken wird'. Immer wieder lese ich etwas, das wirklich viel inhaltliches Potential hat, wobei sich dieses aber nicht entfalten kann. Nicht alles, was ich schreibe, ist metrisch struktuiert oder in einer festen Form gehalten. Kommt immer auf das 'individuelle Einzelstück' an und was ich denke, dass es braucht oder möchte. Was ich aber - rein persönlich - meine, ist, dass jedes Werk eine, wie soll ich sagen, Struktur irgendeiner Art braucht. Sonst kann ein Gedicht nicht das tun, was es tun soll - seinen Inhalt zu transportieren. Es muss etwas geben, woran man sich geistig 'festhalten', dem man als Leser/-in folgen kann. Ich sitze manchmal auch ratlos da und lese etwas, das mir, im wahrsten Sinne des Wortes, gar nichts sagt. Manchmal werde ich - ja, 'angeschwiegen', besser kann ich es nicht ausdrücken. Bei Gedichten hat alles Bedeutung. Von der kleinsten Kleinigkeit an bis hin zum großen Ganzen. Das wird leider häufig verkannt. Ich möchte sogar sagen: Wer den Buchstaben nicht ehrt, ist des Textes nicht wert ... Oh ja, ich kann gar nicht sagen, wieviel Freude es mir bereitet. Wenn ein Kuchen gelingt. Was nicht immer der Fall ist. Ab und zu kann es vorkommen, dass ein Misslingen am Rezept liegt. Aber meistens liegt es an mir. Schon merkwürdig, diese Welt der Gedichte. Je mehr Zeit vergeht, je mehr ich lerne, erfahre, übe und schreibe, desto weniger Kuchen, die ich als gelungen betrachte, kommen dabei heraus und immer öfter kloppe ich bereits den Teig in die Tonne ... Aber andererseits ist das auch überhaupt nicht merkwürdig. Jetzt verwirre ich mich gerade selbst und bevor ich dich ebenfalls verwirre - weiter zum nächsten Teil deines Kommentars. Dankeschön! Und ja, kurze, knackige Zeilen hätte ich hier auch als äußerst unpassend empfunden. Die eignen sich für den Transport ganz anderer Inhalte. Ich bin sehr froh, dass dir die Zeilenlänge in diesem Sinne zusagt. 'Überbordend', das ist ein sehr treffendes Wort dafür. Da hast du zielsicher meinen wunden Punkt getroffen. Hol's der Geier - ich habe sogar aus purer Verzweiflung zum Synonym-Wörterbuch gegriffen. Ursprünglich stand da '... und überzieht die Wände'. Nur, dass 'überzieht' bereits im Vers davor steht. Genau im Vers davor. Das schmeckte mir nicht, einfach zu direkt, unmittelbar aufeinander folgend. Ich arbeite durchaus mit Wiederholungen, wenn sie von mir gewollt sind und bewusst eingesetzt werden, aber das ist hier nicht der Fall. Da ergab sich etwas, das mich gewissermaßen 'in die Falle tappen ließ' und leider komme ich da auch nicht mehr raus. Denn, da dieses Gedicht ein festes Metrum hat, muss eine Alternative natürlich auch in diesem Sinne passen. Aber - es gibt einfach nichts! Verd... 'überklebt' ist ein 'Notbehelf'. Wenn mir so etwas passiert, dann beiße ich (im übertragenen Sinn, versteht sich, ich brauche meine Zähne noch) frustriert in die Tischkante ... Ich füge noch eine Bedeutung hinzu: Bis(s) zur Selbstzerstörung ... Ja, die Sache mit dem freien Willen ist so eine Sache. Wir leben im Zeitalter der psychologischen Manipulation - sie hat den Zwang durch Gewalt abgelöst. Ich selbst habe mich damit näher befasst. Aber die meisten Teilnehmer an diesem 'Taumeltanz' haben keine Ahnung, wie 'fremdgesteuert' sie sind und welche Methoden angewendet werden. Was die Pfeife betrifft: Eine Art Hundepfeife für Menschen. Liegt unter der (bewussten) Wahrnehmungsschwelle. Wenn ein Mensch auf diese perfide Art und Weise in einen konditionierten, braven, 'pawlowschen Hund' verwandelt wird, dann - sabbert dieser, sobald gepfiffen wird ... Es ist so lange her, aber Aristoteles hat immer noch recht: 'Was es nicht alles gibt, das ich nicht brauche!' Die Konditionierung besteht darin, den Menschen einzusuggerieren: 'Was es nicht alles gibt, das ich unbedingt brauche!' Es war mir wiederum eine Freude, deinen Kommentar zu lesen und auf ihn zu antworten. Was 'Weißnichtvonwem' anbetrifft: Ich finde, ein Gedicht sollte für sich alleine stehen können. Ich bin da vielleicht sogar ein bisschen japanisch angehaucht: Ein Gedicht gehört mir, als dessen Verfasserin, nur so lange, wie es sich in meinem Kopf befindet. Wenn es dann auf dem Papier steht, gehört es sich selbst. Und jedem Leser/jeder Leserin, während des Lesens. Bevor es danach wieder sich selbst gehört. U.s.w. Daher wählte ich ganz gezielt meinen Nick. Vielen, lieben Dank! LG, Anonyma
  20. Epilepsia saltatoria 2.0 Am Himmel über Stadt und Land erlöschen alle Sterne, die Flut aus Kunstlicht gleißt zu hell, der Nacht bleibt keine Chance, vergeblich ist die Gegenwehr, die Menschheit sinkt in Trance und sammelt sich am Boden in der Überflusszisterne. Benebelt schwanken Herz und Hirn im Taumeltanz der Fülle aus Rattenkot und Kaviar, aus Schimmelbrot und Hummer, aus Höhenflug im Daseinsrausch, aus Absturz in den Kummer und fallen hin und landen weich in einem See aus Gülle. Dort treibt das Fett, das oben schwimmt, in Kreisen ohne Ende umher und feiert weiterhin sein Fest der Sinneslüste, es überzieht die Haut beim Sex, als ob es schmieren müsste und bildet eine dicke Schicht und überklebt die Wände. Dann graut der Tag und Grauen steigt empor aus dunklem Grund, das Dach stürzt ein und alles schreit und stirbt mit vollem Mund. (Epilepsia saltatoria = lateinisch für 'Tanzwut, Tanzkrankheit, Tanzsucht, Tanzplage, Tanzfest')
  21. Hallo, Sternenherz, halte durch - du bist nicht alleine. Ich habe mehr Allergien als der Arzt erlaubt, Kreuzallergien eingeschlossen. Hinzu kommen eine Histamin-Intoleranz und diverse andere, körperliche Beeinträchtigungen. Zwei Mal in meinem Leben habe ich, erstaunlicherweise, einen anaphylaktischen Schock überlebt - daraus kann ich nur schließen, dass ich eine verdammt zähe, alte Socke bin, die den Löffel nicht so leicht abgeben will. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ich verstehe dich wirklich, denn auch ich gehöre zu den Menschen, die nicht geimpft werden können. Irgendwann war da - wann war das denn? Ach, stimmt ja, ist gar nicht lange her, erst zwei Jahre - mal die Rede davon, dass wir ein Teil der 'vulnerablen Gruppe' sind und besonders geschützt werden sollten. Davon ist nicht mehr die Rede. Jetzt sind die Verwundbarsten plötzlich zum 'erklärten Feind' mutiert - als ob wir ein Virus wären und nicht Sars-CoV-2 (aka Corona) ... Nun, jetzt soll also auch noch ein Bundeswehrgeneral 'helfen' - wann hatten wir hier in Deutschland denn das letzte Mal eine Bevölkerungsgruppe, die - buchstäblich - zum 'Staatsfeind' erklärt wurde? Oder, präziser, verschiedene Gruppen, die aber 'zusammengefasst' wurden und auch damals waren die Kranken (chronisch körperlich kranke, psychisch kranke und behinderte Menschen) mit 'dabei' in dieser Einstufung. Wann gab es das letzte Mal Repressalien gegen 'Feinde im Inneren', die als unsozial, asozial und als Gefahr für den wertvollen, gesunden Teil des Volkskörpers betrachtet wurden? Wann wurde das Militär das letzte Mal in die Regierung mit einbezogen? Ich habe, ganz ohne körperliche Ursache, mittlerweile eine gallebitteren Geschmack im Mund ... denn, wie heißt es so treffend: Wer nichts aus der Vergangenheit lernt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen. Aber, weißt du was? Ich lass mich nicht kleinkriegen, nicht zermürben und mir die Lebensfreude nicht nehmen. Die liegt nicht in den Dingen, nicht in Reisen und nicht in Kinos oder Restaurants. Sondern in mir. Und da bleibt sie auch. Auf Teufel komm raus! Bleib stark und einen Gruß von Herzen, Anonyma
  22. Elfriede ergriff einst in Reda zwecks Dichten beherzt zu 'ner Feda, da kam ein Verlega und kaufte per Meta nicht's Machwerk - Elfriede samt Feda! (Doofe Pollen! Aber für ein bisschen Quatsch reicht's bei mir immer noch aus. )
  23. Hallo Lena D., mir sagen die Bilder in deinem Text zu. Ich verstehe die Ausführungen Freiforms, sehe persönlich aber das 'Problem', das ich habe, woanders. Allerdings hat er recht, wenn er von einem 'Rohdiamanten' spricht. Ein bisschen 'Feinschliff' würde ich ebenfalls für erforderlich halten. Wie meist, achte ich in erster Linie auf den 'Fluss' - sowohl des Textes selbst als auch dahingehend, wie meine Gedanken ihm folgen können. Und da komme ich bei der zweiten Strophe ins Stocken. Es ließe sich aber ganz einfach, ohne inhaltliche Änderung, ermöglichen, hier den 'Fluss' freier fließen zu lassen: Statt dessen: In der Seele fliegen die Vögel frei hin und her Das würde auch insgesamt, durch die Annäherung an Strophe 3 und deren Aufbau, für mehr 'Textharmonie' sorgen: Auch in der dritten Strophe nur eine kleine 'Umstrukturierung', die dem Ganzen gut tun würde. Geändert wurde nichts - trotzdem 'fließt' es jetzt besser. Mir geht es um so genannte 'Sinneinheiten' wie z. B. Vögel - die fliegen'; 'Sonne - im Herzen'; 'Meer - aus Gedanken'; 'In der - Seele'; 'Vor den- Augen'; 'die Sterne - kommen'; die Schiffe - versanken'. Deshalb: Zusammen, was zusammen gehört. Das wirkt immer deutlich besser. Es würde mich freuen, wenn du mit meinen Anmerkungen und meiner Begründung für die Umstellungen etwas anfangen könntest. Die Sonne, das Meer, die Gedanken, die Schiffe (Erinnerungen), die Seele, die Vögel (Träume, Wünsche), die Sterne (Hoffnungen), Leben, Schicksal. Das ist eine wirklich gelungene und schöne Bildhaftigkeit, die du hier gewählt hast. Ich war ebenfalls gerne hier 'zu Besuch' - und mir gefiel, was ich las. LG, Anonyma
  24. Hallo Lichtsammlerin, warst du in Ägypten? Ich leider nicht, obwohl ich mir immer gewünscht habe, mal die Pyramiden besichtigen zu können. Aber mich tröstet mein Garten. Immerhin - seit nunmehr 6 Jahren brütet dort jedes Jahr ein Pärchen Ringeltauben. Die sind auch deutlich von den üblichen Tauben zu unterschieden, vor allem sind sie sichtbar größer. Er sitzt immer auf dem Giebel des Hausdaches gegenüber und gurrt da eifrig vor sich hin. Daran musste ich unwillkürlich beim Lesen denken. Und, auch wenn das nur indirekt damit zu tun hat - dieses Jahr fand offenbar ein 'Tausch' statt. An Stelle des Buntspechts, der auch seit Jahren zu sehen war, ist dieses Jahr ein seltener Grünspecht zu Besuch. Dem sah ich erst vor ein paar Tagen zu, wie er über die Wiese hopste und Insekten aus dem Boden zog, die er dann genüsslich verspeiste. Den Schluss finde ich am ansprechendsten. Allerdings fiel mir daher auch eine Sache auf: 'ihrer' Ewigkeit. Irgendwie möchte ich da dein kurzes Leben wie eine Blüte der Ewigkeit lesen. Denn, egal worauf es sich bezieht, auf das Land der Pharaonen oder auf die ägyptische Taube - 'ihrer' passt aufgrund von 'dein Leben' und 'im Land der Pharaonen' hier nicht. Für einen Bezug auf 'das Land der Pharaonen' wäre möglich: dein kurzes Leben wie eine Blüte von dessen Ewigkeit Das wollte ich noch anmerken. Insgesamt eine schöne Erinnerung. Mir gefällt besonders, wie du einen Bezug zwischen dem kurzen Leben der Taube und dem 'langen' Leben des Landes der Pharaonen herstellst. Hat, so möchte ich es nennen, etwas poetisch-philosophisches. Gerne gelesen und gerne mit auf eine Gedankenreise begeben! LG, Anonyma
  25. Hallo Freiform, das ist gemein. Jetzt habe ich richtig Lust auf ein Mettbrötchen. Nur kann ich kein Schweinefleisch mehr essen, ob roh oder nicht - oder, genauer, können könnte ich schon, wäre aber keine gute Idee. Manchmal ist diese Histamin-Intoleranz schon richtig doof ... *Schnüff* Okay, wenigstens der Obstsalat geht, das tröstet mich jetzt wieder ein bisschen. Aber mit Soße - Sahne, mit etwas Honig, mmmmh ... Apfelstücke mit etwas Rohrzucker vorher leicht karamellisieren ... Bananenscheiben (geht bei mir, halbgrün, deshalb ein bisschen Extra-Zucker) ... noch kernlose, helle Trauben, halbiert ... und etwas Mango, schön würfeln ... erst ein bisschen Honig zum Obst, dann die steif geschlagene Sahne schön unterheben ... JAMM! Jetzt denke ich auch nur noch ans Essen, aber das macht nichts, weil ich das eh öfter mache. Hm - also irgendwie habe ich so den Verdacht, dass das LI hier die meiste Zeit - ans Essen denkt. Kann ich (s.o.) hervorragend verstehen. Was macht denn das Schiff hier? Also, bei meinem Metzger hab ich noch keins gesehen - liegt das daran, dass der keine Fischwurst verkauft? (Ich weiß, was gemeint ist - aber ein Kutter ist nun mal ein Schiff. Meistens sogar ein Fischkutter. Wäre vielleicht für 'Nicht-regionale' Leser besser, wenn du 'Kuttereimer' oder sogar Abfalleimer schreiben würdest?) Die Passage gefällt mir richtig gut - darauf, dass so ein schlüpfriger Schlüpfer zwischen Papierseiten schlüpft, darauf muss man erst mal kommen! Ich wollte noch was dazu schreiben, aber ich habe gerade den Faden verloren. Da hast du bei tropft ein t vergessen. Nach dem Runterkühlen [...] Und - musst du mich schon wieder an Essen erinnern? Andersherum: [...] fachgerechte Belegen [...] [...]Mettbrötchenhälften [...] - sonst hast du keine zwei halben Mettbrötchen, sondern zwei halbe Mett. Hat mir wieder richtig gut gefallen, diese Geschichte - ich lese immer wieder gerne bei dir! LG, Anonyma
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