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Das letzte Vierteljahr
 

Das letzte Vierteljahr bricht an,
das Jahresende schleicht heran.
Die Blätter von den Bäumen fallen,
GROG-schwanger wird man sehr bald lallen.

 

Das Schuhwerk ist jetzt auch viel feuchter.
Für leichte Mädchen wird‘s nicht leichter,
wenn an den Straßen und Alleen
sie frierend nach den Freiern sehen.

 

Der Frösche Liebespiel im Tümpel
ist bei dem Wetter auch nicht simpel.
Im Mai war das Gequake‘ groß,
doch jetzt im Moos ist nichts mehr los.

 

Die Wiese wird noch mal geschnitten;
sie hat im Sommer arg gelitten.
Die Nacht ist lang, der Tag ist kurz,
nach Moder riecht so mancher Furz.

 

Der Regen fällt viel stärker nun.
Man kann nicht raus, was soll man tun?
Auch hätte man jetzt Zeit für Sex,
das denkt sich auch die Dogge Rex.

 

So sitzt man passiv am Kamin,
weil man nicht weiß mit sich wohin.
Ein Pfeifchen das wird angebrannt,
das Kamasutra ist zur Hand.

 

Die Ehefrau mit leichten Macken,
will lieber schon die Plätzchen backen,
Anstatt im String und schwarzen Straps
zu warten auf den geilen Paps.

 

Rundum, die Stimmung, die ist trübe.
Es wird wohl nichts mit heißer Liebe.
Auch an der Wand den beiden Fliegen
scheint heut das Fliegen nicht zu liegen.

 

Man könnt‘ im Keller basteln gehn'
und gleich mal nach den Ratten sehn‘,
die sich so tummeln nur zum Spaß
im Dunkeln hinterm Einweckglas.

 

Der Nachbar Otto brennt schon Trester;
er säuft das Zeug meist zu Sylvester.
Den saufen auch die Partygäste
und Maunz der Kater säuft die Reste.

 

Bald im November naht heran
mit Schwert und Pferd ein heil´ger Mann.
St. Martin, der herbei geeilt,
wie jedes Jahr den Mantel teilt.

 

Den reicht er ruck zuck im Gedränge
nem Bettler in der Menschenmenge.
Der Bettler murmelt, „das ist gut,
doch hätt‘ ich lieber einen Hut!“

 

Ist Martin dann davon geritten,
erscheint schon Nik’laus mit dem Schlitten.
Fliegt über Eichen, Birken, Pappeln,
nur um in ´nem Kamin zu zappeln.

 

So naht Advent mit großen Schritten,
man streut sich Zimt auf seine Fritten.
Jetzt weißt du, es ist höchste Zeit:
Geschenke-Wahnsinn macht sich breit.

 

Das Christfest steht schon vor der Tür;

Ihr Kinderlein….. tönt das Klavier,
an dem uns Opa traut begleitet,
derweil sich die Verwandtschaft streitet.

 

Das Neue Jahr, so hofft man schließlich,
wird besser und nicht so verdrießlich.
Das erste Vierteljahr bricht an:
„Ob man was besser machen kann?“

 

 

© Melda-Sabine Fischer aus ihrem ersten Buch "Das wahre Leben - Total verrückt und doch echt" (erschienen im BoD-Verlag)

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Wenn nun im Moos nichts mehr ist los,
so liegt das wohl am Moos selbst blos,
vielleicht ist es einfach zu trist,

weil in der Börse nichts mehr ist.

Gerade wenn das Jahr zur Neige,
man übertreibt, ist gar nicht feige,
denkt man doch bald an die Geschenke,
doch gilt auch hier das Plinke, Plänke.

So bleibt uns stets, doch nur zu hoffen,
wenn Weihnacht wieder viel gesoffen,
zu überhör'n nicht das Geläut,
weil's Christkind naht, was alle freut. :saint:


Ich bin wieder total begeistert von Deinen Zeilen liebe Melda-Sabine und habe mir nunmehr gestattet - Dir zu folgen  verzeih bitte, wenn ich ein klein wenig weitergemacht habe, Deine Steilvorlage war einfach zu verlockend, das 'Plänke' dem Reim geschuldet  

Liebe Grüße in Deinen Abend,
Uschi

PS: Weißt Du, unter uns gesagt, es wäre mir theoretisch möglich, mich den ganzen Tag reimend zu unterhalten, ich mach es nur nicht, denn wie die Erfahrung zeigt, nervt es das Gegenüber zumeist! 

 

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Sieht man Nebel auf den Feldern

gelbes Laub in Buchenwäldern

Frieren leichte Mädchen leicht

weil das Röckchen nicht weit reicht

Sieht man Kinder mit Laternen

in den Straßen unter Sternen

Tönen überall schon wieder

all die alten Weihnachtslieder:

Wird es Zeit zum Plätzchen backen

oder auch zum Nüsse knacken...

 

Und, das darf man nicht vergessen,
endlich kann man Stollen essen.
Heißen Glühwein mit Gewürzen
darf  man nicht hinunterstürzen
weil, wie das wohl jeder kennt
man sich sonst den Schlund verbrennt.
Gut geeignet zum verwöhnen 
dunkle Zeiten  blau  zu schönen
macht er trotz dem  Schenken-Terz
Weihnachten zum Fest mit Herz.

 

 

Mich hast du auch angesteckt Melda- Sabine 

mit deinem so urigen und originellem Herbstgedicht. Hat wieder mal viel Spaß gemacht bei dir!

 

Liebe Grüße und frohe Weihnachten

Sali

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Hallo Melda,

 

wie immer ein herrliches Gedicht, mit deinem unverwechselbar köstlichem Humor.

 

 

Wie gut das ich keinen Grog mag, allerdings überhaupt keine warmen alkoholhaltigen Getränke und somit das Lallen entfällt. Bei kalten schöngeistigen Getränken sieht das aber anders aus - Prost in diesem Sinne, denn Alkohol kann durchaus eine kurzlebige Lösung sein.

 

Schuhe feuchter, jo, letztens brauchten meine 2Tage zum trocknen, auf der Suche nach meiner Erdkröte die ich aber nicht fand und somit mein Tümpel verwaist ist. Wie gut, dass diese Froschart kaum quakt.

 

Ach übrigens, mein Pellettofen schnurrt während ich meinen Kommentar schreibe. Denn es war der erste richtig frische Morgen mit nur 3° brrrrr.

 

 

LG Sternwanderer

 

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Am 19.9.2021 um 19:07 schrieb Uschi R.:

Ich bin wieder total begeistert von Deinen Zeilen liebe Melda-Sabine und habe mir nunmehr gestattet - Dir zu folgen  verzeih bitte, wenn ich ein klein wenig weitergemacht habe, Deine Steilvorlage war einfach zu verlockend, das 'Plänke' dem Reim geschuldet

 

Liebe @Uschi R., das ehrt mich, wenn Du mir jetzt folgst. Und Deine gereimten Zusätze finde ich sehr treffend. Kein Grund, sich zu entschuldigen.

 

Am 19.9.2021 um 19:07 schrieb Uschi R.:

Weißt Du, unter uns gesagt, es wäre mir theoretisch möglich, mich den ganzen Tag reimend zu unterhalten, ich mach es nur nicht, denn wie die Erfahrung zeigt, nervt es das Gegenüber zumeist! 

 

Genauso bin ich auch gestrickt, nur hat mein Freund mir verboten, ihn ständig reimend bei unseren Spaziergängen zu unterhalten. Da muss man dann schon Konzessionen machen .

 

Liebe Grüße von Melda-Sabine

Am 19.9.2021 um 19:34 schrieb Alexander:

Mal wieder ein schön lustiger Blick in den Endspurt des Jahres. Ich bin der festen Überzeugung das es so kommt, wenn nicht schlimmer herrlich

Na, lieber @Alexander, wollen wir doch mal hoffen, dass es ein friedlicher und harmonischer Endspurt wird.

 

Besten Dank - Melda-Sabine

 

 

Am 20.9.2021 um 00:06 schrieb Josina:

auf den Grog freue ich mich schon sehr!

Einen langen Spaziergang durch die Kälte, am besten noch durch den Schnee.

Dann später den Grog. Wärmend und schön wie dein Gedicht!

Ja, liebe @Josina, und am besten noch vor und nach dem Spaziergang einen Grog, dann kann man so schön leichtfüßig durch den Schnee schweben.

 

Danke für Deinen Kommentar - Melda-Sabine 

 

 

Am 20.9.2021 um 00:13 schrieb SalSeda:

Mich hast du auch angesteckt Melda- Sabine 

mit deinem so urigen und originellem Herbstgedicht. Hat wieder mal viel Spaß gemacht bei dir!

 

Liebe Grüße und frohe Weihnachten

 

Liebe @SalSeda, obwohl es ja bis Weihnachten noch etwas hin ist, habe ich natürlich köstlich über Deine poetischen Zusätze gefreut und sehr geschmunzelt. Ich wollte einfach nur das letzte Quartal gebührend einläuten.

 

Sei bedankt - Melda-Sabine 

 

 

Am 20.9.2021 um 08:29 schrieb Sternwanderer:

Schuhe feuchter, jo, letztens brauchten meine 2Tage zum trocknen, auf der Suche nach meiner Erdkröte die ich aber nicht fand und somit mein Tümpel verwaist ist. Wie gut, dass diese Froschart kaum quakt.

 

Ach übrigens, mein Pellettofen schnurrt während ich meinen Kommentar schreibe. Denn es war der erste richtig frische Morgen mit nur 3° brrrrr.


Na, liebe @Sternwandererin, dann kam mein Gedicht ja gerade recht. Wir müssen uns wohl langsam darauf einstellen, dass uns die Sonne nicht das ganze Jahr über wärmen wird und dass wir jetzt unsere wärmere Kleidung aus den Schränken zerren müssen. Aber in der guten Stube ist es bei einem knisternden Ofen ja auch ganz nett, ob mit oder ohne Grog.

 

Herzliches Dankeschön - Melda-Sabine 

 

 

Auch an die weiteren, bereits Übergangsjacken tragenden Likern ein dankbarer Gruß, so an:
@Managarm, @Gina, @Diana Tauhwetter, @Darkjuls, @Carlos, @Dionysos von Enno, @Margarete, @Arturo und @Pegasus.

 

Zieht Euch warm an ! - Melda-Sabine

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