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hey alex,

 

da hast du uns was zum grübeln aufgegeben. :wink:

vordergründig sehe ich, dass es dir um den spruch *einen fehler machen* geht, den du wörtlich genommen hast. so wie man ein essen macht oder ein geschenk, so kann man sich auch einen fehler selber basteln, scheint mir. nur dass es in deinem gedicht um eine beziehung geht, also letzten endes um einen beziehungsfehler? fraglich bleibt, ob zu einer realen person oder zu einer eigenschaft.

 

bei erstem könnte es um eine liebesbeziehung gehen, in der sich das LI verdammt angestrengt hat, um es dem LD in allem recht zu machen, nur um am ende zu merken, dass das (verlieben in das) LD ein fehler war. denkbar wäre auch eine eltern-kind-beziehung. vielleicht hat das LD immer seine hand behütend und belehrend (im positiven sinne) über das kind gehalten, aber trotzdem (oder vielleicht auch deswegen) ist das kind missraten und nun sieht man seine fehler im kind gespiegelt und gesteht sich ein: das ist mein fehler, den habe ich gemacht, deshalb ist mein kind nun so geworden. 

hebe ich das ganze auf die eigenschaftsebene, könnte - als beispiel -  stolz oder das eigene ego als LD gemeint sein, was vom LI am höchsten getragen, geschützt wurde usw. und am ende erkennt es: mein stolz, mein großes ego ist ein fehler. 

 

puhh, ich befürchte, ich liege mit allem total daneben. :rolleyes: aber hat trotzdem spaß gemacht, darüber nachzudenken und theorien zu entwickeln. meine lieblingsstellen sind: *dir Zeiger in die Stunden schlagen* und *Ich sag dir wo die Flüsse münden, dass du die Quellen ganz vergisst*. Schön! 

 

liebe grüße, verbunden mit der bitte um aufklärung :smile:

sofakatze

 

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Hi Alex! 

 

Der zweite Absatz reicht vollkommen. Den ersten empfinde ich als unnötig und boring. Ich interpretiere das für mich so (nur zweiter Absatz) dass das LI mit der Zeit erkennt, wer seine Geliebte in wirklichkeit ist und eine lange und schamlose Manipulation mit der Erkenntis endet. 

 

Der lakonische simple Titel "einen Fehler gemacht" zeugt von Weisheit. Man macht Fehler. Sie pflastern unseren Lebensweg. Ein Narr wer sich an ihnen aufhängt. Über sie steigt man hinweg wie über Schlaglöcher und Pfützen.

 

Meine bescheidene Sicht. 

 

LG JC

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Hallo Alex,

da hast du einen wirklich interessanten Text verfasst, den man in viele Richtungen interpretieren kann. Meine ist die, dass ich glaube, du sprichst im ersten Teil den Fehler selbst an. Etwa eine Tat oder ein Verhalten, das zu einer ungewünschten Konsequenz geführt hat und zu der du dich bekennst, sodass du mit "deine Größe übermannen" letztlich durch Erkenntnis drüber stehen kannst. Im zweiten Teil geht es dann (fast logischerweise) um die Folgen dieses Fehlers. Nicht die Quellen im Sinne einer Rechtfertigung sind entscheidend, sondern das jetzige Leben. Ob du den Begriff "Sünde" hier theologisch oder als Synonym für einen Regelverstoß meinst, ist mir nicht klar. Ich mag die Deutung im Sinne von etwas, das zu einer Abtrennung von einer Einheit führt. Am Ende, und das finde ich genial, kehrt die Erkenntnis zum Fehler selbst zurück, der dadurch, vom Jetzt isoliert, an Bedeutung verliert.

Das Gedicht ist vielleicht deswegen so packend, weil es sich oberflächlich betrachtet wie ein Vorwurf an eine andere Person anhört, aber bei näherem Hinschauen eine Lösung in sich birgt.

Sehr schön geschrieben, auch formal wie immer einwandfrei.

Alles Gute und VLG

Peter

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Hi Leute, 

 

erstmal danke an alle für eure Kommis und der Auseinandersetzung mit dem Text. Ich glaube jeder liegt irgendwie richtig. Denn ist es nicht diese Interpretation, die einen Text auf sich wirken lässt? Es ist echt interessant was in diesem kleinen Text jeder von euch versteht. 

Ich habe ihn aus der Sicht eines manipulativen Arsch... geschrieben, der seinen Partner erst bezirzt, ihm Regeln aufzeigt / einschlägt und ihm letztendlich seine ganzen schlechten Eigenschaften aufzuzeigt, sie ihm erklärt und ihm glaubend macht, er sei das Problem in der Beziehung. Ihr seht, eure Deutungen und Ansichten wären, meistens, weitaus poetischer und tiefgängiger als meine. 

Die Überschrift habe ich bewusst gewählt, da es in meiner Sichtweise immer zwei Ansichten gibt. Tja, ich hoffe, für diejenigen die eine Aufklärung wollten, ich könnte euch es einigermaßen erläutern. 

 

@Joshua Coan danke für deinen Vorschlag, den weiß ich zu schätzen. Nur wenn ich es um die erste Strophe kürze ergibt das, so wie ich es meinte, nicht mehr viel Sinn. Der sanfte Teil gehört hier zum Manipulationsprozess dazu.

 

Danke ebenfalls an alle stillen Likes 

 

LG Alex 

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Hi Alex,

 

hier dachte ich sofort an eine toxische Beziehung. Was ich nicht ganz stimmig finde, ist die Vergangenheitsform des Titels, da der Text ja im Futur steht. Lautete der Titel:

 

Einen Fehler machen

 

könnte man in Gedanken leicht die ersten beiden Wörter "ich werde" ergänzen. Dann wäre der Satz auch perfekt auf die Aussage des letzten Verses ausgerichtet.

 

Hier:

 

und werde sie solang begründen,

 

müsste "so lang" getrennt werden. Zusammengeschrieben wird nur die Konjunktion, z.B. in: "Solange du es nicht begründest, glaube ich es nicht."

 

Ansonsten passt für mich alles! Da hast du ein handwerklich sauberes und überraschend fieses Ding hingelegt. Schön böse! Genau nach meinem Geschmack! 

 

LG Claudi

 

 

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Hallo Claudi, 

danke für deinen sehr guten Kommi. Ja, jetzt wo du es sagst, klingt dein Vorschlag mit der Überschrift wirklich gut. Ich werde in Futur😉 in meinen Gedichten auf sowas mehr acht geben. Das solang wurde auch geändert, danke nochmal für deine gute Erklärung. Bin dafür immer sehr dankbar. Freut mich wenn es dir gefällt. 

 

LG Alex 

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hallo alexander,

 

danke für die aufklärung, jetzt komme ich mir vor, als wären die gurkenscheiben von den augen gefallen. 

:wink:

 

dadurch bekommt das 'zeiger in die stunden schlagen' gleich eine ganz andere bedeutung, gefällt mir. 

die änderung des titels finde ich auch sehr gut.

 

liebe grüße

sofakatze

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