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Wie eine Löwin


Carlos

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Wie eine Löwin, 

die ihr Kind im Bauch tötet, 

weil sie einen neuen Löwen

in ihrem Leben hat, 

der das von ihr verlangt, 

so hast du deine Liebe für mich, 

die Liebe, 

die in deinem Herzen

für mich war, 

abgetrieben.

 

Und, was sage ich

ganz spontan? 

Was habe ich,

ganz spontan, 

dir gesagt? 

 

Leb wohl, 

leb wohl Sleeping Beauty.

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Morgen Carlos,

es ist doch in Ordnung, dass die Natur auch ohne menschliches Zutun funktioniert. Wo wären wir ohne die Evolution. Und wie sich alles ständig entwickelt und erneuert, kann die Trennung von einer schlafenden Schönheit der Beginn von etwas wachem, wunderbarem Neuen sein. Schönen Tag. Kurt

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Vielen Dank lieber Kurt für deine Rückmeldung. 

Manche Kommentare, wie eben deiner, haben einen bleibenden, exemplarischen Wert, beinhalten eine Aussage, eine Botschaft, die nicht nur dem direkten Adressaten zugute kommen können. 

Die größten Schmerzen werden von Menschen verursacht. Die Liebe ist Quelle des höchsten Glücks und auch von unsäglichen Leiden.

Etwa die Hälfte der aus Liebe eingegangenen Beziehungen enden in Hass und Krieg.

Pärchen die nur noch über Anwälte miteinander verkehren, etc. 

In manchen Ländern tötet der Mann die Frau, die sich von ihm trennt. In Indien werden junge Frauen von der Familie des Mannes verbrannt. Immer noch. Es wird als Unfall ausgegeben, der lange Shari hat in der Küche Feuer gefangen ... 

Es ist nicht leicht, ohne Hass, ohne Groll, Lebe wohl zu sagen.

Ich danke dir.

 

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Herzlichen Dank liebe Pegasus.

Ich versuche, an meinen Gefühlen zu arbeiten, um nicht in die Falle der Eifersucht, zum Beispiel, zu tappen. Das geschieht leicht, wenn man anfängt, sich vorzustellen, wie sie mit dem anderen Liebe macht. Wenn man als eifersüchtiger Mann an sie, an die beiden denkt, stell er sich sie als permanent Liebe machend vor. Dabei sind sie vielleicht gerade damit beschäftigt, Fenster zu putzen, zum Beispiel. Oder sie sagt gerade dem anderen, der dabei ist, große Töpfe zu spülen (sie hasst das) dass ich das viel besser, gründlicher gemacht habe. 

Außer in den ersten Tagen, vielleicht Wochen, spielt Sex eine immer geringere Rolle, es wird langsam zur Routine, zu etwas, dass man am Wochenende macht. Wie dem auch sei, von 24 Stunden werden sie vielleicht höchstens zwei mit Schmusen und Liebe machen verbringen. Kein Grund also, 24 Stunden lang eifersüchtig zu sein. 

Und dann, muss man unbedingt den anderen hassen? Er macht doch die Frau, die du immer noch liebst, doch nur glücklich. Ich meine, nicht nur im Bett sondern indem er ihr viele Wünsche erfüllt, ihr gleich einen neuen Wagen, das Modell, von dem sie träumte, kauft. Den hässlichen, sperrigen Schrank im Wohnzimmer gleich in den Keller bringt, etc.

Anders als ich, der nur lesen und lernen will, will er ständig raus, in die Natur, Leute besuchen, schwimmen gehen, tanzen gehen: Alles, im Grunde, wogegen ich, den Büchern zuliebe, mich gesträubt habe. Sie hat nie verstanden, warum ich Russisch lerne. Sie ist sehr praktisch veranlagt, alles, was nicht gleich ins Geld verwandelt werden kann, ist verlorene Mühe. Und er denkt genau wie sie. Summa summarum: Er passt besser zu ihr. 

Wenn ich mich selbst nicht als Zentrum des Universums ansehe und, quasi als ein dritter Beobachter alles betrachte, hat sie genau das Richtige getan. 

Im gewissen Sinne hat dieser Mann sie gerettet, und so will ich ihn sehen: Als der Retter der Frau die ich, jetzt nur aus der Distanz, immer noch liebe.

 

Was glaubst du, schreibe ich dies oder mein "lyrisches Ich"?

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vor 9 Stunden schrieb Carlos:

Was glaubst du, schreibe ich dies oder mein "lyrisches Ich"?

 

Lieber Carlos,

 

das lyrische Ich schreibt nicht. Geschrieben hast du das Gedicht als Autor und selbstverständlich auch deine Kommentare. Das Li ist die sprechende Instanz im Gedicht, der du die Worte als Autor in den Mund legst. Was du von Pegasus wissen möchtest, ist also:

 

"Glaubst du, dass ich selbst das LI in meinem Gedicht bin?", oder anders ausgedrückt: "Glaubst du, dass mein Gedicht autobiografisch ist?"

 

Ich hoffe, ich konnte dir den Begriff "LI" damit verdeutlichen.

 

LG Claudi

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Vielen Dank liebe Claudi für deine Rückmeldung.

Ja, was ich eigentlich sagen wollte war, ob Pegasus glaubt, dass mein Gedicht autobiografisch ist. 

Ich verstecke mich nie hinter einem "lyrischen Ich", was eine seltsame Sache, für mich, ist. 

Wenn Heinrich Heine schreibt

 

"Ich weiß nicht was soll es bedeuten

dass ich so traurig bin..."

 

war, damals, klar, dass er von sich selbst spricht!

Das "lyrische Ich", dieses seltsame Konstrukt, wurde erst Anfang des 20.Jahrhunderts, 1910, von Margarete Susmann eingeführt.

In der spanischen Lyrik gibt es sowas nicht, außer in einer Dissertation über deutsche Lyrik

Stell dir vor, wenn jemand ein Gedicht von Charles Bukowski kommentiert und schreibt "Bukowskis lyrische Ich kotzte nach einer durchzechten Nacht". 

Oder wenn Michel Houelbeqc schreibt, dass er onaniert  ... 

Für mich ist dieses lyrische Ich eine verlogene, überflüssige Sache.

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vor 10 Minuten schrieb Carlos:

Ich verstecke mich nie hinter einem "lyrischen Ich", was eine seltsame Sache, für mich, ist.

 

Das wissen wir ja mittlerweile. Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden. Ich schreibe am liebsten Rollengedichte, andere Autorinnen haben wieder andere Vorlieben. Freuen wir uns doch, dass nicht alle Menschen die gleichen Neigungen, Bedürfnisse und Ansichten haben. Das macht die Lyrik vielfältig und interessant!

 

LG Claudi

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Vielen Dank liebe Pegasus, deine Worte, Ausdruck der Empathie, tuen mir gut. 

Bald wird es ein Monat her sein, seitdem meine Freundin, am Rosenmontag, eine neue Beziehung einging und mich, urplötzlich, aus ihrem Leben hinauswarf. 

Viel habe ich gelitten, geweint, gestern, glaube ich, hoffe ich, zum letzten Mal. 

Ich kenne mich einigermaßen in Sachen Liebe aus und weiß, dass es nutzlos und würdelos ist zu "reklamieren", ihr Vorwürfe machen, etc. 

Ich vermisse sie, fast vier Jahre lang, das erste Jahr immer bei ihr, danach nur ein paar Tage in der Woche, waren wir zusammen. Da entsteht plötzlich ein Vakuum in meinem Leben, ich muss langsam feststellen, dass ich jetzt alleine bin.

Ich habe mich beherrscht und nicht ein einziges Mal bei ihr angerufen, ich will nicht sie stören. Sie ist dabei, mit einem neuen Partner ein neues Leben aufzubauen. Ich bin mir vollkommen sicher, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Leide aber trotzdem. 

Neulich schickte ich ihr eine WhatsApp mit den Worten: 

 

"Leb wohl Sleeping Beauty".  

 

Am Tag darauf eine neue WhatsApp: 

 

"Ich werde dich nie im Stich lassen". 

 

Hierauf hat sie reagiert und geschrieben: 

 

"Denke auch an dich". 

 

Als ich dies las, war ich vor Freude aus dem Häuschen, habe, vor Freude, geheult. Weißt du warum? Weil ich

"Ich denke auch an dich" gelesen hatte! 

Es war, offensichtlich, ein Wunschdenken von mir. 

Als ich mich beruhigt hatte, las ich ihre Worte nochmals und erst dann bemerkte, was sie wirklich geschrieben hatte. 

 

"Denke auch an dich". 

 

Tja, da fehlte ein "Ich" ! 

 

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Lieber Carlos,

 

dein Gedicht hat aufjedenfall Gefühle und Gedanken ausgelöst...das ist doch schön.

Mir kam beim lesen in den Sinn, dass uns das Leben lehrt, loszulassen. Denn schlussendllich müssen wir auch dieses Leben loslassen.

Sei es durch Trennung oder Tod (meine Erfahrung), kommt man, wenn man sich darauf einlässt, nicht darum herum, Fragen über den Sinn oder Nichtsinn des Lebens nachzudenken.

So schmerzlich es ist, man kann -vielleicht - daran wachsen. Natürlich hört sich das simpel an..es ist alles andere als dies...

 

liebe Grüsse

hora

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Vielen Dank liebe Hora für deine Reflexion. 

Es hört sich gar nicht simpel an, was du schreibst, liebe Hora. 

Viele Beziehungen gehen, früher oder später, vor dem Tod zu Ende.

Davon leben Scheidungsanwälte. 

Manche verteilen schon bei Hochzeiten ihre Kärtchen. 

Es ist ein sich ewig wiederholendes Spiel, und niemand handelt dabei vernünftig, niemand schaut auf die Statistiken, jedes Pärchen will und muss selbst die gleiche Erfahrung machen. Jedes Pärchen glaubt an die ewige Liebe. 

In meinem Fall und in meinem hohen Alter versuche ich, nicht nach den bekannten Schablonen zu handeln. 

Ganz alleine würde ich das nicht schaffen, nur mit der Unterstützung von Menschen wie du. 

Um es mit Worten eines bekannten Songs zu sagen: 

 

"With a little help from my friends" .

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Am 13.3.2023 um 10:55 schrieb Carlos:

Was glaubst du, schreibe ich dies oder mein "lyrisches Ich"?

Hi Carlos,

 

die Frage wurde ja jetzt inzwischen geklärt. Deine Einstellung hierzu habe ich ja nun auch vernommen und darüber nachgedacht. Es fängt ja im Grunde schon damit an, sich klar zu werden, weshalb ich veröffentliche. Nicht, weshalb ich schreibe, sondern, weshalb ich möchte, dass Menschen, die ich nicht kenne, meinen Text lesen. Und hier noch einmal speziell in einem Lyrikforum. Dort kennt man ja auch niemanden. Man ist so naiv zu glauben, dass die Avatare identisch sind, mit den Menschen, die sie steuern. Vielleicht ist das der Fall, vielleicht aber auch nicht. Wenn du jetzt schreibst, dass du kein  Verständnis dafür hast, stellvertretend das LI für dich sprechen zu lassen, dann tust du es im Grunde ja irgendwie doch. Du lässt deinen Avatar das Gedicht veröffentlichen und gibst dich nicht mit vollem Namen und Adresse zu erkennen. Was ich auch für absolut vernünftig halte. So, "anonym" kann ich viel unbefangener experimentieren ohne zu befürchten, gleich meinen Arbeitgeber,  Freunde, Familie (Kinder zum Beispiel) auf der Matte zu haben, die mit mir diskutieren wollen. Das soll mein privates Hobby bleiben. Wenn ich meine, ein Text könnte sie interessieren, dann zeige ich ihnen denen direkt. Nun ist diese Community hier ja schon so etwas, wie eine große virtuelle Familie. Da mag es gut tun, wenn die Familienmitglieder sich gegenseitig ihr Herz ausschütten. Ich frage mich nur, was das mit Lyrik zu tun hat. Ich kann das nicht.  Ob nun LI oder Autor, das ist völlig egal; wenn ich einen Text in Ich-Form lese, dann käme ich nie darauf, dem Autor oder LI  meine Betroffenheit ihm persönlich gegenüber  kundzutun. Also wirklich ernsthaft kundzutun. Ausnahme ist natürlich die satirische Antwort zu satirischen Beiträgen. Da  sind ja die pointierten Antworten oft spannender als das Werk selbst. Da wird solch ein Fädchen optimalerweise zum Gesamtkunstwerk.

Aber ein: "Es tut mir so Leid, dass deine Beziehung in die Brüche gegangen ist. Gut, dass du solch einen selbstlosen Umgang  zu deiner Ex gefunden hast", käme mir nicht aus der Feder. Das geht mich nichts an!  Ich lese und versuche zu spüren, ob dieser Text mich bewegt. Nicht die Situation, die er beschreibt. Und dein Text hat mich bewegt. Der ist unkonventionell. Man spürt sowohl Verbitterung als auch den überraschenden Umgang damit. Gut verdichtet im wahren Sinne des Wortes. Das löst etwas in mir aus.

Da will ich nicht mehr wissen, ob das tatsächlich, und dann auch noch dir persönlich passiert ist. Und alle weiteren Einzelheiten, die du anschließend noch zum Bruch der Beziehung und deinen Umgang damit mitteilst, sind für mich völlig unerheblich. Ich will sie nicht wissen.

Und da bin ich beim Knackpunkt. Was will ein Lyrikforum?  Will es gute Texte schreiben und lesen oder ist es eine Selbsthilfegruppe, die einander Halt, Trost und Mitleid spendet?

 

Ich tendiere für das erste.

 

VG, Marvin

 

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